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Dresdner neueste Nachrichten : 09.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190404096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19040409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19040409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-09
- Monat1904-04
- Jahr1904
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- Dresdner neueste Nachrichten : 09.04.1904
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Hi» 958 111. Jahrgang. Täglich 90 000 Auslese; Fggygkeniy 9. April 1904-. DresdnerNeuefteNachrichten l. v i , :- ZEIT-Z; Insekt-I- für About-isten« »in-d Geiste: s· s - Aei is D· ti ue «! II! it! Dresden s d Zsstsztsszxsße its. gerne: nehmen«-a: dteikiltalen Ninus-ft- Æspsp Bau-sae- srsfze its: M. Weder. »Blaietøtstt Preise. ·Ditz« Lipaltsgp tliektamezeile 1M» aus-nötig 150 s. K« szelzz Dlk;a:l2sgel. lalteuftr.lsx Hist-mu- Ozaszyts --· Garantie: sur Erichctznen von Jus-raten an vorgefchriebeneu SMJ z» ksd ragst-user Straf» Eins. Fvemb Kost-gö- » · Tage» und auf beinmizitea P! yen iptkd nicht ächzet-neunten. III« »Es»szx..gg«xxss-sgsgsx»-:--s.g:t:.-:-..5-:.-:.s;:. gis Großte Aufla e m Sa en. Sxggssgssksi Ost: Frass-gis·- OlWNwYnioksnvazsekftrafze ssx satt-Firmen Pisuaijchkö »Das« mit ,fciögendcrotci«ciers- 3731 IF. Ist-heftet«- MIOTIz»;-««:«g.--s:«»-Ez«..,-?.;-P82:«»:3· END;- - », «, «. «, , »O—- ssik.jå««x«sxsx·isxtxg««;i«3.-.Hg:g:k »x«.ks-iskkxx-..x«k-· lIISYC M« «« - tät-« .G r. Wi « «l·l: O? e a tot: UU Haus) ge THIS-neu« YXTUHZVVZXVCHV 49s «« -l’ d Ist-« -«"D d N A « its-««- Strsfkssifsrfsfkks ans YaaoTcTIpBuZZZICP «« Jesus-redet: Reduktion Am: I Nr. Zdidz Expedition Am: I Nr. 4571. Verlag Amt! Akt-ji«. m« «; We« «M« Fuss: E? wes« «·h«««"·« «· ------- - Jisjfssüstiu er XY System-e gestiegen ist. Ader immer bestanden 1901 in. Preußen noch gegen vierzelmtansend eikiklasiiue lbis auss ein Minimum ländlirlsct Schulsvfteutez kkin aaiizen sind von iämtlicheu preußischen Vollksschuleii nuch rund sisebzia Prozent nur ein- oder z-wcitlassia. Es liegt aus der Hand. daß in solchen kiimmerlichcn Systemen die breite Masse der nndswaclisetideii Generation wmntjglicli mit dem allernötigsteti Wissensschsatze für die Forderungen des prak tischen Lebens ausaeriistet werden kann. Von allen überhaupt scliulpfliciiitiacti Fkindern ei«- lyielten 1901 ihren Unterricht in ein-« zutei odcr höchstens dreiklassiaen Schulen an fünf undsiebzig Prozent, das sind drei Viertel. Wenn sie errvackzcsen find, entbehren sie alle des notwendigen Maßes von geistiger Vorbildung um in wirtschaftlicher Arbeit gedeihen und ein in national-er, patriotischer und politischer Be ziehung gesunde-B« Urteil, das doch jedem deut schen Bürger zu wünschen ist, gewinnen zu können. Schulhygienk bztidwig Ferdinaiid von Bayern und der Be teiligung vieler, auch ausländischen Regierun gen, welche Delegierte entsandt haben; dazu kommt eine tausendzissrige Zahl privater Ge lehrter, -7Zyg«ienikek, Dlerzte und Scijulmänner. Deiir starken Liesurli entspricht der Umfang des Arbeits-Programms, das-««- unsre Leser ja aus den anssühtlichett Beriehten an andrer Stelle unsres Blatt-es kennen. Als besonders be akhtettswert seien hie-r folgende Forderungen nochmals genannt: die geistige Entlastung de: Schüler von allem Ueberfljissigeiy körperlich: Uebung und Erziehung, Anstellung von Schul iirzteiy Hygiene auch für den Lehrklirpexz isygiene des Unterrichts und der Unterrichts—- mittel usw. In« alledem ist der Nürnberger Kongreß ein guter Berater und wenn die ver tretenen deutschen Staatsverwaltungen daraus ihren Nutzen ziehen, dann kann viel dafür ges— tan werden, die geistige und körperliche Gesund heit der Schuljugend die in absehbarer Zeit die deutsche Nation repräscntieren wird, zu schiitzen und zu fördern. Es ist die Zukunft unsres Volkes, wofür auch in Nürnberg gearbeitet wird. Teil auchaus die italienische» Hochschulfrage in Oesterreich und auf die ablehnende Spaltung der österreichischen Regierung in der Weinzollsrage zurückzuführen sind. Allein seit der Entrevue des Kaisers W i l h el m mit Kdnig Vik t o r E m a n nel in Neapel sind diese Veritiuimuns xien gewichen. Dei: deutsche. Kaiser war mit Erfolg: bestrebt, die anfgeljäusteii :Utißuerftünd nisse zu zerstreuen usnd die dein Bündnis-ver liältiiisse entsprechende Uebereinstimmung und kintimität wieder herzustellen. Ein sickxtbares Zeichen des« Tsegfalls jeder Berstimmung ist die bevorstehende Zussammriilniift des« Grafen Goluchowski mit den: Minister Tittoni in Adbazim Bei diesem Akt-lasse können alle scliwebenden Fragen bereinigt werden. Was speziell die jetzt im Vordergrunde stehende Wseinzollfrage anlangt« so ist inan hierzulande geneigt, Italien Zitgeständiiisse zu ansahen, in soweit dies die Rücksicht aus die eigene Pro duktion und anf die wieistbegünstigungsveiw träge mit Frankreich usnd Spanien möglich ist. 1048 pl. stellt« Ist-des- Lotto-sie, Politische Tagesiiberficht Deutfches Neids. »amte«, Minificrzufammenkunft in Abbazia. shampStrs Tas deutsche Volk wächst alljiihrlieln mn nahezu eine Dlliillion Köpfe, es ist zu jeder schqssendeii Arbeit von der Natur reich veran- Wz «; is: physisch nnsd nieistia aesunld so veran j«ht, wie nur irgend· ein-e andre Nation· Das; dies so bleibe, das Ist u-nser aller Wunsch und Suchen, das ist der ganze Inhalt der patria- Hskspkxk Soziawolitih avelche den· Zeitgeist er füllt. Dieser Geist bedenkt nicht bloß das Mk« der absterbenden« Gegenwart, sondern, und mit Recht in nsoch höherem Grade, das ieniae der Zukunft und Hoffnung deö Vater land«es, der nakhwachsensdsen Jugend. Die kjffentlirhen Einrichtungen, die wir für di: Jugend haben, sind in den Schulen gegeben, die in Dieutschlaniy wie wir uns im allgemsei nen rühmen dürfen, frühe-r und höher ent wickelt worden sind, als sonst irgendwo in der alten Welt. Aber schier-frei waren auch unsre Schulinsritutionen niemals, und gerade in den Wie» Jahrzehnten shat ihre verständige Ver- Vollkzsnininusnsg visit· der steiweridetr Bxvölke runkiszahl u-nd den) sonstigen Llnsovdentmgen d« Zeit nicht mehr Schritt achaltcir. Wir« wollen heute hier nicht von der zunehmenden Tendenz der Vertirchlichsung der Schulen reden, das ist ein besonderes» politisches Kapitel sit: sich. Aber alle einrsichtsigen Patrioteii ohne Unterschied der Parteistelluna wenden· darüber einig sein, daß die bestehenden Einrichtunaen jede individualisicrensde Lehrtätigkeit unmög lich tauchen, daß in den höheren Anstalten der Durchschnattsschiisles geisdiit iiberangestrenat und in nnsaesuiider Weise mit rotem Wissem das nniihsam einaetrichtert wird nnd rasch ver fliegt, belastet wird, und sdsnß endlich die Bluts sklziile der inseistsen Bundxsländer ihre Zöcrlinge ganz unpraltisch »und unzureicliend für das Leben Vorbilder. In dem größten Bundes siaate, in Preußen-» steht es in allen diesen Ve zielsungeki viellcirhst am schlimmsten. Das wird sogar amtlich under-hohlen zugestanden. Eben setzt laßt das Kön·igl. Preuss. Statistische « Burean in seiner ossiziellen Korrespondenz ein-e höchst lehr-reiche Untersuchung über die Veriinderiina der Einrichtungen! der preußi schen Volstssckssulen von 1891 bis 1901 instL ver öffentsliclieku Die Absicht, einen Fortschritt nachzuweisen, gelingt bei der esh-ernen» Sprache der Ziffern so wenig. daß »der amtliche Ver fasser, seiner selbst spottend, schreiben muß: »Wenn unsre Zahl-en anch nicht bekunden. das; mir es durch-weg herrlich weit ac br a il) t, so reden sie doch von einem bedeuten den Fortschritte« Sehen wir uns die Ziffern genauer an, so ergibt sich allerdiiias daß die Zahl der einklassigen Schulstrstesnia dieses dürs tigiten Notbehelfes in« dem Berichtsiahrzehnst zurückgegangen, diejenisge der mehrklassiigeit MiirtyrerYY de? Großftadt Berlin. 7. April. Ein.- aririifelige Wohnung» in Berlin N. Drei diiniufe Stuben und ein-e· Kunde. Dass Haus» gehört ein-ein Vieizgermersteh der die Zarthciten feines Berufs auch auf den Um aaiig mit fein-en Mietcrn ausdehnt. Beson ders» wenn« fi-e, wie der Passtor a. D. König, der mit sein-en fünf Kindern» die drei Stiel-en be wohnt« mit der Piiete mal im Rüctitand blei ben. Pafisoveii kiansni er min fis-on gar nicht leiden. Sein« Standpunkt diesen Studierten gegicnubxr ist schlicht und worin: und er macht keinen svehl daraus: »Du is doch alleus le -10geii, wat eeiiseu die Menschenkinder vor ersahlenA Das; der Pastor König just des« wegen im Elend sitzt, weil er nicht ·liiaen wollte, acht solchem fatten Meister nicht in den Olymp-en Kopf. Der Paftor hat sich iiiiicrlich slosaeniacht vom Aposstolikunii er will feine Ge meinde« uicht betriiigseii, ficb selbst nicht ernied- Ttgein zu lehren, was er tisicht niiehr glaubt: er dankt ab. So ist er ins Elend gekommen« Die YOU, ickiiwenkrank schon» als er nach heißem Mark: mit seinem Herrgott fein Amt nieder legte, ist gestorben. Ein leibensfrcnrdespr Trau- Wkx d» sich in der Welt des Haftens und Drangen-is nicht zureehtsindeh verniaa er «die Ssltligen nicht zu ernähren. Die paar Artikel, die er »miihsam znssanrttiienfehreibh bringen Uzchts ein. Lieber Himmel Artikel iiber die Klkchensviiterl Braue Auffätzclieii ohne Glanz, Izbne Fijeckbeih tjhne persönliche Not: —— und Übsr die si-ircheiiväter. So must-das iiliefte Wedel helfen. Ein flirrt-es, vraktifchcs Deren, die schlau-te, blaffe The-o. Vielleicht: hat fie’s von der Mutter. Sie betreuit den alten Herrn, sie kleidet die vier kbeinien Geschwister, gibt! ihnen ihre Mahlpkeit iuwd hält ihre Wildlieit in Bucht. Und nrittaas aisbt sie Stunden im WMEM ein paar französische Lettiiiiieii-, ein bißchen Klavier. Freilich weht esaiicht mehr Wcht aus »den Tastern Die Hände find rot und kMt geworden von den Scheiierlavpeiv den Pfanneii unsd Klohle«iieiiiierli. Und während M! Vater bei einer kalten Pfeife iisher den· Kirchenviitern träumt und die Kinde: kaut-mer tds ikire Sipicic tust-cis, siikkki siis sich inzwi- Uk um Tag. Und die freudearmeii xaae Das Schulivesein wie es ist, läßt also den Geist, den zu entwickeln es berufen ist, tatsäch lich ungesund verkümmern, indem es dem Zög ling der höheren Anstalten zu viel und zu Un nützes auspackh dem Kinde in den Voltsschulen aber zu wenig Llicsbildung gibt. Zu der geistigen Verkiinimerung tritt auch unterstiitkend noch die Vernachlässigung der Pflege der körperlichen Ge sundheit. Seit eine-r Reihe von Jahren wird aber von allen Seiten mit Recht der An spruch an die Schulen erhoben, daß sie, wie den Geist, so auch den Kdrper der Schüler nicht durch mangelhafte hygienische Fürsorge schä digen dürfen. Wohl oder übel tiaben die Staats- Verwaltungen die Schulhvgiene in ihr Pro gramm ausnehmen niüssien und in einigen Vundesstaasten ——" nicht in allen -- ist in der Tat nach dieser Richtung viel Anerkennenss Wertes« getan. Wir stehen indess-en erst im An fang der Bewegung, welche, aus bestem patri otischen und sozialpolitischen Geist-e geboren, noch unendlich viel zu fordern und zu erreichen hat. Vor vier Jahren zweigtse sich aus dem ~Verbande der Deutschen Naturforscher— und Aerzte« ein »Deutschcr Verein für Schul gsesundheitspflege« ab, welcher in mehrjährigen Jntervallen Kongresse einberufen nnd abhalten wollte, um zur Klärung wissenschaftlicher» Fra gen beizutragen, die Anfmerfsanikeit der zu ständigen Behörden auf wichtige und zur prak tischen Durchführung geeignete Vervollkomm nungen zu lenken, das Interesse und Verstand: nis für die körperliche und geistige Wohlfahrt der Schuljugend in immer weitere Kreis-e zu tragen und der Hygiene der Lehrer schast Aufmerksamkeit zuzuwenden. Der erste « dieser Kongresse ist, wie unsre Leser wissen, jetzt nach Ostern in Nürnberg zusammengetreten unter dem Protektorate des gelehrten Prinzen « unsd die Nächte »Ur-II Herzaveh zehren an ihr. Lcznigsiink verblnht ihre Iwuend . . . Noch wars Zeit, Ein junger Jnsgenieuiz eben fest any-nicht, tu? sie aus. Er kennt sie noch aus der bcsierenY e-it, hat sie auf» dem»Lande· bei einer Hochzeit getroffen und sich inne verliebt. Mit seinen: Schatz von 700 Talern iährlirli und einem frohen Herzen voll Hoffnung: kommt ersetzt, si-e zu fragen: Willst Diu niiein»se·iii, Theo? . . . Und einen Augenblick legt sie ihr müde-s Köpschcii ian sein-e Brust, hofft nnd glaubt an das G)liick. » Dann. koninit ihr alles wieder zum Bewußtsein. der liilflose Vater, das große Kind, die dileiiieii ohne Andsiiiit und Leitung. Und dann das Schrcckliclisst»e: sie hat siecinnial li u n g e rii schen. die til-sinnt. Sie drinats nizht übers Herz, unt dein Pater zu sprcchcin Sie kennt ja anch sseine An7ncht. Er ist nockkvon der alpeii Schule. Ueber allein: die Pflicht. Vielleicht hat er außer« seinen Kirchenvsaterii ieiiiurctl Kant gelesen, Der ~kategorische Inijverativf belierrscht sein-e· Ge dankeziiivclt Seine Pflicht wars» zu gehen. als ihn: das deschivoreiie Belciiiitiiis zur leeren Forum-l gicwordcii war. Pflicht der Tochter ist es, die Rechte anzuerkennen, die Vater und Geschwister an sie haben; ältere, beiliaerc Rechte, als die Liebejiu einem jungen Mann. · Die Argumente dieses Lsserbendcn kliimeii ihm aus einer ganz· andern »W«elt: aus ein-er Welt, die er nicht versteht. Wie? er, der säch vom Damm: nicht binden ließ, soll anch ksein Recht haben, sein diiiid init den ffesscln der I Pflicht zu binden? soll sich sagen lassen, das; er cis um seine liuiend betrnasrs Das ist moder iies Zeug! »Er soll ein Zijiärtnrer nur »aus s «Ehrri»eiz« heißest, ein Egoist? er, der im— schlech ten Rvck, mit hohlen Backen in die Arniiic ac aaiiaeiis ist für seine Ueberzeuauncd der» sich nicht. satt ißt, ehe der trindcr Hunger« aeitiUtP Er lieareist das Leb-en trieb-i, auszs dem dieser sFreicr konkin-t. Nur dasjieareist er: Thco aehört zu ihn-« nnd sie wird wisiemnvo ihr Plad ist-« Und Ihm, groß geworden m dieser Oltniosvlyaie des« Dzildscnis und Gehorchensh entsagt. Ein lchteonixal ist ein »sßaurh des zxrudliiigs lastend über ihr Herr« hin-unsrigen. Nun mag die Kette graue: Tode brannten, das« Qlkartnriiinr der· Pflicht» . Ort des Schaiisvielik das« Kleine Theater Unter den · Mit Genugtuung wird, wie unser Wiener tdxKorrespondent werdet, in den dortigen poli tischen streifen die Nachricht aufgenommen, daß der in Dlbbazia weilende Minister des Aeußeren Graf G olu chowski dort den Besuch sein-es italienischen Kollegien Tittoni in den näch sten Tagen erhalten wird. Trotz der Drei buxtdzugclxörigkcit der beiden« Nachbarstaateki waren die Beziehungen Ocsterreichdlngarns und Italien-Z« int- vorigeti Jahre bekanntlich keine herzliche-n nnd keine dem Biindnisnerh(ilt niffe entsprechenden. Das Kabinett Zanardelli und fein Minister des Aenfzern Priuetti haben zsu sehr begründeten Beschwerden seitens dcr Donaumoiiasrklzie Anlaß gegeben, denn unter der, zumindest passiven, Afsistenz der italieni schen Nieaiernng hat die Irredetttiftifche Propa ganda sich in einer bisher noch niemals wahr genommenen Ausbreitung und Intensität ge funden. Das jttztge Kabinett Giolitti hat diesen Fehler repariert und eine in jeder Hin sicht korrekte Haltung eingenommen. Aber die öffentliche Stitnmuna in Italien war zu sehr erregt worden und konnte nsicht sofort in die richtigen Bahnen geleitet werden. Daher kam es, daß betreffs Albaniens von einem Zwie fpalte zwischen den beiden Staaten berichtet wurde, weil Ocsterreichsllngarit angeblich dem legitimen Einslusse Italiens ainf die Gestaltung der Verhältnisse am Balkan fich widerfetze, nnd zeitweilig flogen sogar Zlltobilisiserungsgcrijchte auf, als wollte der eine oder andre Staat seinem Standpunkte durch Entfaltung militärischer Macht Nachdruck«verlseihrti. Nim- haben wohl uwleugbar Verftrmmangen bestanden, dir zum Linden. Verfasser dieser ~Märtorer«: Georg Reicke, zweiter Bürgermeister der Stadtßexlim Anfang der siebziger Jahre. Berlin steht noch unter dem Eindruck der großen Siege, fühlt alte sein-e Kräfte schwellen im Stolz, ~.H«auptstadt-« des geeinteii Deutschlands zu sein. Kaum find die hellen Jubclmärsche der. ein ziiehendeti Truppen verklungen. In den Träu men der Jugend slattcrn noch immer die eichens bekriinszteti Fahnen. Tausende begrüßen all täglich die ausziehen-de Wache und huldigeii dem greifen Soldaten und König, wenn er, schon leicht gebeugt, die schlichten, weißen Gardineii vom historifchen Parterrefenstcr seines Palais zur Seite schisebt und, freundlich das Volk grüßend, das ehrwürdige Haupt neigt . . . Ein junges 9J2ädcheli, frischer, fchlasrckeiy märkischer Schlag, hat in dieser Zeit des Emporbliihens aller freudigen Volkskraft sein Herz entdeckt. Ein insnger Nkediziiier hat? ihr angetan. Sie » ist selig, da er sich erklärt. und die Eltern willi « gen ein. Nur erst noch das Prvbejahtx Als Schisfcsarzt begleitet er einen großen Handels dainpfer hinaus aus die See. Unter jenen wir: er sein, die in fremden dJäfcti zuerst wieder den Stolz empfinden dürfen, Dcutsche zu sein; unter denen, die sich«iiberzeltgeli, wie das Blut der Tapferen von Gravelotte und Sedan den deutschen Ehrcitsijhild rein kietoascheii hat, das; kein syohii und kein Spott mehr den Hader nnd die Zerrisseiiheist deutscher Itiinnne lsegeis-ert. Und der Phantasie des briiutlickxcii Vtiidchciis erscheint der izieliebte selbst als ein Held in seinen! fröhlichen: ziainpsc mit des Vierte-H Un bill; und sie träumt davon, ihn ein-ziehet: zu seiden, wie sie die Sieger selber einziehen sah, ; Eichlaub um die gebrännte Stirn und Sieg»- « trotz in den blauen Augen . . . Da kommt üble Botschaft von den Küsten: Sturm im Kaum, Sturm iiherui Ozean» Viaiiches Schiff hat kaum noch mit zerbrotuciicui Mast und zer svellteii Srhlotcn den Hafen erreicht. Viele sind Heesunkeir. Fieber-nd vor Angst erwartet sie sachricht von ihm; noch hofft sie; noch ahnt sie sticht, das: die Welle» des Ozeans sckion mit seiner Leiche spielen. Endlich kommt die furcht bare Gemische-it. Durch Angst und Schlaflosigs keit gsebro n, erträgt ihr armes« Verstand die Nachricht nicht niehtx Sie fällt in eine schwere » Kaiser Wilhelm hat bei feinere; Aufenthalt m P alekmo warnt-es »und fclxones Wetter. Der Kaiser unternahm· ernst: Bestchriguna der Sradh Am Mltpvoch lketz er durch den Flügel adtutatxrenjllixlttäratxasrlxo Major v. Chelms dem Sojahrtgscn Erzbpschof »von Palermo« wel cher krank zu Bett «lieqt, einen Blumexntrauß überreichetk Der Erzdtskhof war über die Aus« uverksamkcit herzlich erfreut. Am Dpnnerstaa beiichtigtc der Kaiser das sJiuseo Namens-als. fo dainn den Dom, wo er vom Btfchosf und der ge samten Geistlichckeit feierlich emvfaxvgew wurde und einen« Rundgana machte, wobei er auch die Kajlergräbcr sah. Um 12 Uhr eins-fing der Krnfer an Bord der »Hohet«ta-ollerns« dize Mit-· glieder der deutsche« Fkolpme unter Fuhr-um: des Konfuls Springer, litexauf den Erzbischof von Monrcala Zur »Mlttaastafcl mzf de: »Hohenzollcrn« waren dte Spitzen der Mi.litss.t and Zivilbchördew geladen; ferner der Prin cwe de Campoveale der deutsche Konful und Pr2fe«ssxsr-Sszcclxna«s. · , , ·» «« ·· » § 1 des Jesuitengesetzeä Die »Köl·n. Ztg.« meldet aus Berlin gegenüber den Blattermeli bangen, wonach im Bundesrat anch über der; s 1 des Jesuitengcsetzexs abgestimmt worden se: und dabei eine beträchtliche Minderheit, an· geblich Preußen und Bauern, sich für Abs-IM sung auch dieses Paragraphen ausgesprochen habe, die Aufhebung dieses Paragraphen sc: weder vorgeschlagenz noch abgelehnt worden. Der Bundesrat verhandelte bei der sraglichen Beratung über allc vom Reichstag angenom menen, auf das Jefuitengesetz bezüglichen Vor lagen, wovon eine die Aufhebung des ganzen Gesetzes verlangte. Letztere Vorlage wurde wie die ~K«dln. Ztg.« hört, mit sämtlichen Stim men abgelehnt. Eine besondere Abstimmung über den 1 fand nicht statt. · Der Pieistertiteh Den Meiftsertitel in Ver: bmdung mit der Bezeichnung eines Handwerks; dürfen nach § 183 der Gewerbeordnung Hand werker nur dann führen, wenn sie in ihrem Nervenkrisr. Und da der kräftige Klörper die Krankheit bestand-en hat, tritt es inimer deut licher zutage: der kicaiiälte Jntellekt hat sich in den Rdahnsiitii gerettet. Eine Anstalt nimmt die Arme auf und entläßt sie bald wieder. Nicht als geheilt, aber als harmlose. Aus ihrem Ge dächtnis ist alles Furchtbare aus-gemischt. Der Faden ihres Lebens scheint ihr da weiter ge· svonn-eii, wo er in eitel Wonne sich mit dem- Frühling verschlang. Die Geliebte ist nicht tot. Wink» klagen doch die Freunde? Sie weiß es ja besser. Er kommt unt-der, loinmt als Sie ger, mit Eirhlaub die gebriiuntc Stirni bcträiizh kommt dort durch das Brandenbnrgcr Tor mit Jsubcl und Musik, wie Sieger kommen müssen . . . Die Jahreszeiten kommen und T gehen. Der alte ziaiser stirbt; raich folgt ihm sein herrlicher Sohn ins Grab. Das Ecksenstcr im alten Wiilhelmssckiloß bleibt leer, nnd die Wache rührt nicht inehr das Spiel, wenn sie vorheiziehh Die Its-Boden ändern sich; und nias früher als höchster Pntz galt, wird längst be lächelt .. . Sie aber kommt jeden Morgen, den Gott gibt, angetan mit veralteter II ode und veraltcteni Schniuch unter die Linden. Ihre Haare find weiß geworden und kalt-ja· ist ihr C3esicht. Aber immer« lächelt sie still, beim lich, bräutlich vor sich hin, wenn sie, der Vor übergehenden kaum wütend, zwischen der KranszlevEcke und der Neu-en Wache auf und ab geht. Kinde: lachen liinter ihr her, sie hört es nicht. Fremde» bleiben- lächelnd stehen. sie sieht es« lisichh Ihre Gedanken fliegen ihm entgegen; und sie hat Mühe, alle die Freude zu verbergen, mit der sie sieh bald, bald - wer weiß: vielleicht heute schon an seine Brust werfen wird . . . Ein Sllicuscheiialter ptomei nsiert sie allinorgendlith unter d-cn«Linden, späht nsach den Säulen des Brandenburg« Tores nnd liichelt nnd hosst . . . Da komsnien rauhe Vorsriihliiigstagr. Ein Frost, ein Fieber: streckt sie anss Lager. Wenn« er heute g-rad’ . . .! Miit der freundlichen Schwester, die ihr die Arznci reicht, redet sie nocki von ihm, und wie stolz und schniuck er auzschaueii wird, den Etpeiitranz sum die gebräuute Stirn. So schläft ie ein, uin nicht mehr zu erwarben . . . Ort der Handlung: Berlin. Zeit der letters give, len fchncll und v. Use-sent- Venand nach l.,steumnrkts. 7528 Seite 79. is, ihn am sung de: X? Hatten« Frau. fehev Da stand« ein Mord wufgeklä-rt. hrem Ein die sich in rd flüchtciy re, dem be i: Botweret mzutretctn auserte dem sscitk Sie rgste Spur kcfucht hat. Hoffnung, per, las zurüzb noch über fckßls Bep- as grellfke lorhätcgcit nutz einer irtem des csft jetzt · n - dczn ixhn nicht clobte Es« ollte et .- stellen er seit s Kraft sit-des
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