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Dresdner neueste Nachrichten : 08.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193703083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-08
- Monat1937-03
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.03.1937
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Einzelnummer 10 Apf„ außerhalb Grob Vreden« IS Rpf. Schrlstleltung. Verlas und SauptgeschWfielle: NreSdeN'A^ Aerdinandfiraße 4 Ätnteiaenneeiie' Grundpreis: die Ispalllge mm-Zelle lm An» " - — , eigen«ell 14 Rpf., Stestengesuche und private FamillenanzelgenSRpf., die ISww breite ww-Zelle Im T e x t t e I l 1,10 RM. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mcngenstaffel v. Lriefgebühr für Ziffer» anzeigrn 30 Rpf. ausschl. Porto. Zur Zelt Ist Anzelgenprelsliste Nr. L gültig. pofianschrtst: Vresden-A.i, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnommer 24601, Fernvettehr 27SS1-27S8Z * Telear.: Aeueste Dresden * Berliner Schriftleitung: Berlin W.3S, Vittokiastr.4«; Fernruf: Kurfürst 9361-9366 Postscheck: Dresden 20S0 - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporlo werben weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - 2m Falle höherer Gewalt oder ÄetrlebsstSrung haben unsre Äezleher leinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts 7lr. 57 * Montag, 8. März 1S3I 45. Jahrgang Hochwafferkatastrophe in Ostafrika Kurchibare Szenen in Poriugiesisch-Ostasrika - IS0VÜO Besucher aus -er Auioschau - Oeuische Ausstellung in Lyon Zwischenfall in der Adria Jugoslawien beschlagnahmt französischen Dampfer X Belgrad, 8. Mürz. (Durch Funkspruchj Dte jugoslawischen Seebehörden haben ln den fugoslawischen HoheitSgcwässcrn der Adria einen in Marseille beheimateten sranzösischen Dampfer beschlag nahmt, der dort seit einigen Tagen vor Anker lag und entgegen der vom fngoslawischcn Mintsterrat beschlosse nen Nichteinmischungöbestlmmungen jugoslawische Kommunisten an Bord nahm, um sie nach Spanien zu bringen. Die sranzösische Bcsahung des Dampserö, cinschließ- lich des Kapitäns, und etwa 1l>0 schon an Bord bcsind- liche jugoslawische Kommunisten wurden vcrhastet. Unter ihnen befindet sich auch der berüchtigte jugosla wische Kommunistensührer Peter Munk, nach dem die sugoslawischc» Behörden seit Jahren gefahndet haben. Ter französische Dampser sollte noch weitere Lvü jugo slawische Kommunisten ausnchmcn und mit dem Ziel Spanien in See stechen. Vizeadmiral de Graafs lehnt ab X Den Haag, 8. März. (Durch Funkspruchs Der holländische Vizeadmiral de (Graafs, der als Hauptverwalter siir die Land- und Scekontrolle der Nichteinmischung tu den spanischen Bürgerkrieg vor gesehen war, hat dem niederländischen Außcnmini- sicrium mitgeteilt, das, er nicht bereit sei, diesen oder einen ähnlichen Posten anzunchmen. 3000 Todesopfer Plantagen meilenweit verwüstet — Farmer ernähren sich von toten Ratten und Affen Sonberkabvldtenst der Dresdner Neuesten Nachrichten Lorueuzo Marques (Portugiesisch-Ost- afrikaj, 8. März. (Durch Uuited Preß.) In den letzten Tagen wurde Portugicsisch-Ostasrika von einer UcberschwcmmnngSkatastrophe heimgesucht, die Tausende« von Menschen das Leben gekostet und unermesslichen Sachschaden angerichtct hat. Uebck die Einzelheiten und Auswirkungen der verheerenden Ueberschwemmungen tresseu erst jetzt nach Wieder herstellung der »Post- nnd Telcgraphcnvcrbindung nähere Nachrichten «in. Durch Regeugüffe, wie sie nur i« den Tropen in solcher Hestigkcit vorkommen, angc- schwollen, wälzten sich die Flutwellen dcü Jncomti- und NmbelnzislnsseS mit unheimlicher Geschwindig keit durch die fruchtbarsten Landstriche und vernichte ten ans mcilcnweiten Strecken wertvolle Plantagen nnd Eingeborcncnäckcr. Tausende von Eingeborene» und auch viele Farmer sanden de» Tod. Eine vor- liiusige Schätzung der Hochwasseropser nennt eine Zahl von mindestens 8l>00 Menschen. Bier Tage lang kämpften sich Flus,boote und Schlepper mit schwerster Maschincnkrast gegen die tosenden Fluten stromaufwärts, nm Farmer und Eingeborene z» retten. Vielfach sand man die Farmersamtlien auf den Dächern ihrer Häuser sich auklammcrud, ost aber hatte der Strudel der ent fesselten Elemente die Häuser bereits ersaht und mit samt dcu Bewohner» verschlungen. Tie RettnngS- maunschasteil erzählen grausige Geschichten von Hun derten von stromabwärts schwimmenden Ncgerlcichcn, die von den Krokodilen zerrissen wurden. Passagiere, die daS Ueberschwemmnngsgebict im Flngzeng überquerten, berichten, das, das ganze Hinter land der Tclagoa-Bai (ein slacheS, dichtbcwachscncs Bnschlandi einem riesigen Sumps gleicht. Tas reiche B a n a n c n z c n t r u m von Manhica, das jähr- lich große Mengen von Bananen nach Johannesburg nnd nach England liesertc, ist in eine schlammige Wüste verwandelt. Bon den Eingeborenen, die aus den Plan tagen arbeiteten, hatten sich viele an höhcrgclcgcnc Orte gcslüchtct nnd verbrachten hier viele Tage ohne andre Nahrungsmittel als ertrunkene Natten nnd Assen. Der Gouverneur von Poriugiesisch-Ostasrika siirch- tet, datz auch die Stadt Lorucnzo Marqncü von der Brrbindung mit der Südafrikanischen Union abge- schnktten werden könnte. Er hat Anordnungen ge troffen, um die vorhandenen Lebensmittel zu ratio nieren. Barrikaden auö Sandsäckcn wurden in der Stadt errichtet, um das Master von der Innenstadt abzuhalten. Seegefecht in -er Biscaya Zwei bolschewistische Kriegsschiffe versenkt Englands Spiel in Brüssel > X Paris, 8. März An der Küste der Gaskogue, in der Biscayasce, ist es am Sonnabend zu dem ersten größeren Teegcsech« zwischen den nationalen und den bolschewistischen Schissen gekommen. Bisher hatten die Bolschewisten stets den ossenen Kamps aus dem Meere zu vermeiden gesucht. Mit gutem Grund. Denn als jetzt die drei bolschewistischen Kriegöschissc „Josö LniS Diez", »Tre» montana" und „Navarra" aus den nationalen spani schen Kreuzer „Canarias" und das Torpedoboot „Belasco" stießen, wurden in dem Gcsecht „Tremon- tana" und „Navarra" zusammengeschosten nnd gingen unter, während das Torpedoboot „Josö Luis Diez" schwer beschädigt in «inen französischen Hasen an der Girondemündung eingclansen ist. Englische Wirtfchastsverhandlungen mit Franco Telegramm unsres Korrespondenten London, 8. März Der e n g l t s ch e B o t s ch a f te r für Spanten, der zur Zett seinen Amtssitz in dem spanisch-französischen Grenzort Hcndayc hat, hat jetzt die von General Franco gngckündigte Note wegen der französischen Machenschaften in Marokko erhalten. Die Note wird im Lause des heutigen Tages in London eintressen. In englischen offiziellen Kreisen behauptet man, daß die unlängst vom Nadiosendcr Salamanca gemachten Angabe», die jetzt in der Note offiziell wiederholt werden, unbegründet seien. Während man sich diplomatisch anss hohe Roß setzt, ist man aber in Fragen, dte den Geldbeutel angehen, nüchterner und wirklichkeitsnaher. Ter englische Handel mit den von General Franco besetzten Gebieten Spaniens stellt jährlich einen ungefähren Wert von 18 Millionen Pfund dar. Natürlich ist durch den Bürgerkrieg dieser Handel stark »urttckgegangen, aber noch immer recht beachtlich. Dies und andre materielle Fragen haben die englische Regierung nun veranlaßt, wenigstens aus wirtschaftlichem Gebiet mit -er „Verwaltung von BurgoS" — „Regierung" wagt man aus übertriebenem Formalismus nicht zu sagen — WirtschaftSbesprechungcn einzuleiten. Der Handelsattachö der englischen Botschaft in Hen- daye und ein Beamter des Londoner Board of Trabe befinden sich zur Zeit in Burgos, um diese Verhand lungen zu führen. Äan legt in England Wert darauf, zu betonen, daß diese Verhandlungen weder eine rechtliche An erkennung der Burgosregterung bedeuten, noch eine folch^ .«Inletten sollen. ES handle sich nicht eigentlich I «Nß echte Perhandlungen, sondern nur um zwanglose ^.Iprechuu^en. I Oie Zukunft -er belgisch-englischen Zusammenarbeit - Belgien wünscht strikte Neutralität Telegramm unsres Korrespondenten L. London, 8. März Im Augenblick steht hier die belgische Frage wieder stark im Vordergrund der außenpolitischen Erörte rungen. Ein Sonderkorrespondent der „Times" in Brüssel spricht sich heute sehr aussührlich über die englisch-belgischen Beziehungen aus und darüber, wie nach englischer Ansicht die Zukunft dieser Be ziehungen anSschen soll. Der Korrespondent geht von der Note auö, iu der die belgische Regierung England und Frankreich von ihrem Wunsche unterrichtet, daß die Vorbereitungen für eine neue Westpaktkvnscrcnz mit allen Mitteln betrieben werden müßten. Belgien sicht, wie der Korrespondent nochmals betont, die gegenwärtige provisorische Regelung nicht als siir die Dauer möglich an. Belgien wünscht die Stellung eines „nichtvcrbün« beten", rein neutralen Staates cinzunehmeu, wie Holland oder die ska idinavischcn Länder. Belgien wünscht ferner nicht mit dem franzö- fischen Bündnissystem in Zusammen hang gebracht zu werde», deyn Belgien möchte auf keinen Fall in einen deutsch-französischen Krieg, dessen Ursprung dank dem russischen Pakt in Mittel- oder Osteuropa liege, erneut zum Schlachlteld werden. Belgien legt, wie der englische Korrespon dent mittcilt, Wert darauf, über seine Betonung der Neutralität hinaus Unabhängigkcitsgaranticn von England, Frankreich und Dcutjchlaud zu erhalten. ES wünscht vor allen Dingen, daß daS deutsche An gebot geprüft werde, um sestzustellcn, ob Deutsch- land seine Haltung zum Westpakt soweit ent wickelt habe, daß «S bereit sei, einen neuen Vertrag innerhalb des Rahmens der Bölkcrbnndsbestim- mungcn abzuschlicßcn. Tie im vergangenen Jahre von Belgien ein gegangene Verpflichtung, England und Frankreich gegebenenfalls ebenso z» Hilfe zu eilen, wie dies Eng land nnd Frankreich Belgien gegenüber tun würden, ist in England materiell nie sehr hoch bewertet wor den. Dagegen hat man großen Wert auf die damals vereinbarten nnd inzwischen auch stattgehabten General st abSbesprechun gen gelegt. Diese Fühlung unter den Generalstäben möchte man in England gerne auch im Rahmen der neuen belgischen Neutralitätspolitik aasrechterhalten. Man weist darauf hin — insbesondere tun dies heute morgen die „Times" —, daß die von Belgien ge wünschte englisch-französische Garantie ohne General- stabsbesprcchungen „keinen rechten Wert" habe. Damit England und Frankreich Belgien nötigenfalls zu Hilfe eilen, müßten „irgendwelche Vorbereitungen" getroffen «erden. Dir »Times" lassen sich nicht näher über diese Vorbereitungen ans. ES besteht aber Grund zur Annahme, daß England insbesondere eine engere Verbindung der Luftwaffen der beiden Länder wünscht. Auch würde England eS nicht ungern sehen, daß seiner Luftflotte in Belgien bestimmte „Er leichterungen" geboten würden. (Neue Flugplätze nsw.) Diese englischen Wünsche stehen aber nicht nur im Widerspruch mit der von König Leopold ver tretenen Neutralitätspolitik, sondern auch mit dem dringenden belgischen Wunsche, seine Verpflichtungen aus dem Locarnovertrag sobald als möglich beendet zu scheu. Man weiß in England — und das läßt auch der heutige „Times"-Bcricht deutlich erkennen, daß die belgische Forderung nach baldiger Beendigung der Locarnoverpslichlnngcn vom gesamten belgischen Volke ohne Unterschied der Parteien getragen wird. Sich diesem Wunsche auf die Tauer zu wider setzen, hält man in England für nnmöglich. Man möchte cö aber verhindern, daß Belgien einerseits Sondervcrhandlnngen mit Deutschland einleitet, ander seits sich zn sehr von Frankreich leiten läßt. England soll in Brüssel möglichst allein ausschlag gebend sein. Man scheint daher willens zu sei», Belgien von der gegenwärtig bestehenden gegenseitigen Uiuer- sintzniigspslicht zn befreien und gleichzeitig eine ein seitige englisch-französische Beistandsvcrpsftchtnng zu gewähren — aber trotzdem besondere Gcncralstabs- vcreinbarnngcn zwischen London und Brüssel zu er mögliche». England geht dabei von der Erwägung aus, die geplante Wcstpaktkonserenz ans „bessere Zeiten" zu vertagen. Belgien würde bann, ähnlich wie Holland, daö Angebot des Führers lediglich „zur Kenntnis nehmen" und sich aus diese Kenntnisnahme beschränken (!) Die Ausführungen der „Times" vom Sonnabend wie von heute sind im Gründe nichts andres als der Wunsch Englands, ans inofsiziclle Weile einen derartigen 'Vorschlag zu unterbreiten. Reue Flamenpartei in Belgien X Brüssel, 8. Mär» Am Sonntag fand in Brüssel die Gründungsver- sammlung der „Kathosieke Vlaamse VolkSpartij" (KVV.) statt. Damit haben die flämischen Katholiken, die bisher mit den Wallonen zusammen eine Partei, die „Katholische Union", gebildet hatten, sich partei politisch selbständig gemacht. Znm Vorsitzenden der neuen Partei wuroe Senator Verbtst gewählt. In der Kammer verfügt die neue flämische Partei üb:r etwa SV Sitz«. Sie ist damit dte -wett- stärkst» pa'^mrentgrilche .Gruppe geworden. Vlums Mungsanleihe Kammeraussprache am Dienstag - Hafen von Bordeaux durch Seemannöstreik lahmgelegt Telegramm unsres Korrespondenten II. Paris, 8. Mär- Tas große Finanzprogramm Leon BlnmS ist aus Schwierigkeiten gestoßen. Nicht etwa, daß die Parteien (abgesehen von den Kommunisten) oder die Oessent- lichkcit ihre Zustimmung versagt hätten. Im Gegen teil. Wohl noch nie in seiner Minisierlausbahn hat Löon Blum soviel Lob nnd Bcisall namentlich auch bei der Opposition gefunden. Sondern deshalb, weil einige der geplanten Maßnahmen gegen die bestehenden Ge setze verstoß«;». So ist vor allem jetzt ein besonderes Gesetz notwendig, damit die neue Anleihe siir die nationale Verteidigung die Wertbcständigkeitsgarantic in Form einer gleich zeitigen Ausschreibung ans Franken-, Psund- und Tollarwährung erhalten kann. Tic Anleihe wird also noch nicht gleich morgen ansgcgeben werden. Es wird wohl darüber noch Mittwoch werden. Am Dienstag muß nämlich noch einmal das Parlament znsammcntrctcn, nm ein besonderes Anlcibegesctz mit Einschluß der Wcrtbeständigkeitsklausel anzunchmen. Wahrscheinlich wird.die Vorlage ziemlich rasch ver abschiedet werden. Allerdings scheinen die Kommunisten nicht Übel Lust zu haben, einen Vorstoß gegen Leon Blum wegen seines Canossagango zu machen. Von der RcchtSopposition dürsten wohl Flandin und Rcnnand dem Ministerpräsidenten einige nnangcnchmc Minuten in der Kammcrdebatte bereiten. Ja selbst ans den Reiben der radikalsozialen Partei mögen einige Worte fallen, die nicht in das bisherige „Klima" der Volksfront hincinpaiien. Tic radikale „Ere Nouvclle" scheut sich nämlich nicht, beute scstznsicllen, daß die ganze bisherige Finanzpolitik Lövn Blums nicht nur ansgcgeben, sondern glatt verurteilt sei. Tic Regierung habe dies selbst cingcstandcn dadurch, daß sic als Garanten für die neue Politik ein Triumvirat eingesetzt habe ans kapitalistischen liberalen Sach verständigen, die niemals der Volksfront angchört hätten. Tie soziale Lage bat sich im übrigen über das Wochenende außerordentlich verschärft. Im Hasen von Bordeaux ist ciu Streik der See leute ausgcbrochcu, nm die Einführung der Vierzigstundenwoche durch znsctzen. Ter Streik wurde von den Sirenen unt LchissSglvcken der im Hasen liegenden Schisse an gekündigt. Sämtliche Schisse des öffentlichen Hafen dienstes nahmen am Streik teil. Ein großes Schwimm dock im Hafen ist von den Streikenden versenkt worden. Am Sonnabendabend haben die streikenden Matrosen und Tockarbcitcr sämtliche Schleppdampfer im Hasen besetzt nnd mit diesen eine Sperrkette quer durch den Flußlans der Gironde gebaut. Ter Passagicrdampscr „M assiglia ", der aus Südamerika cinlief, mußte vor der Sperrkette haltmachcn und konnte erst am Svnntagvormittag in den Hasen eingcschlcppt werden. Gleichzeitig kommt von den Wersten bei Loricnt die 'Nachricht, daß der neue leichte französische Kreuzer „Mvntcalme" nicht zn seiner Probefahrt anslanscn sollte. Tie am Ban be teiligten Monteure forderten plötzlich eine Erhöhung der Probesahrtznlagc. Ter Kreuzer, der schon Lebensmittel nnd Betriebsstoff an Bord genommen hatte, konnte nicht anslanscn. LlSA. wollen Frankreich kein Geld geben X New ?jork, 8. März. (Tnrch Junlspruch) Aus Washington meldet ..New ?)vrk Hcrald Tri büne", daß der Versuch der sranzösischen Regierung, eine sogenannte „Vcrtcidigungsanleihc" in den Ver einigten Staaten in Höhe von öM Millionen Dollar auszulcgcn, ans Schwierigkeiten stoße. Kongreß und Senat hätten sich dagegen ge äußert. Iu Kvngreßkrciscn wird auch ange nommen, daß Finanzsckrctär Morgcnthau diesen An- leiheversuch unterbinden werde. Gprengstoffanschlag auf polnisches Gefängnis X Kattowitz, 8. März. (Durch Fnnkspruch) In der Nacht znm Sonntag wurde auf das Ge- richtügefängniS in MySlowitz ein Sprengstossanschlag verübt. Durch eine starke Sprcngstossladung wurde das Tor des GesängniögebäudcS zerstört. Zahlreiche Fensterscheiben des GesängnisseS und -er umliegenden Wohnhäuser wurden zertrümmert, der Sachschaden ist erheblich. Die Ermittlungen e gaben, daß cö sich um Llueu AuichjaL vpnKpwwKRlsieN Sandelt.
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