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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250210028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925021002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925021002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-02
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69. Jahrgang, 6» AbenS-Ausgabe Dienstag, 19. Februar 192S Draklanlchrtlt: M-chrlchlr» De»«»»». Aerniprecher - Sammelnummer 2S 2.1. Nur Mr Nachlgelpritch»: 20011. «ttn,vom I. dt« IS.Fedniar IS2Sdei ILgl.zwelmoligerguftevuna ireiKausI.SOMoldmarli L>ezUgS'Wel1Ul)r Polldezun-prel» Mr Monat Februar 3 Saldmark. ain,»Inommer Id «Saldpiennl, Dt« Anzeigen werden nach Saldmark derec Anzeigen-Preise: «' cukerkatb 200 Pig Offerlengedudr IO Plg t Dt« Anzeigen werden nach S-Idmark berechnet; di» emlpalltae 30 mm breite rts 33 Pia. Famillenanzetgen nnd Eletlengeluche ob ne 0 mm breite Reklamezeile ILO Psa., Ausw. Aullräge gegen Dorausbezaet SchriMeilunq und Laiiptgelchdlt«stelle: Marlenslrad» 3S'4O Dnilk u. Vertag von Ulepich » Reich«r»I IN Dresden. PoNichech-Konlo 106S Dr»»ör». Aachdrliid nur mit deutlicher Quellenangabe <,Dr»«dn«r Nachr.-s zuISsslg. — Unverlangt» Schrtststttik» werden nicht ausbewakri. Die preußische Kabinettsbildung. Das Zentrum verlangt vier Kabinetlssitze. — Das Werben nm -ie Wirtschaftspakte!. Der Tscheka-Prozeh vor -em Skaatsgerichlshos. — Zusammensloh gleich bei Beginn. — Das Gericht von üen Verteidigern abgelehnl Die Aussichten für Marx. jDroötmelbung unsrer Berliner S ch r l s t l e i t n n g 1 Bcrliu.19.Fcbr. Da die WetmarerKoalitton bei der heutigen Wahl des preußischen Ministerpräsidenten im Landtag für den früheren Reichskanzler Marx stimmen wird und die Rechte sowie die Ko,nanu nisten wieder eigene Kaivdidaten aufstesten werden, so ist wohl an der Wahl von Marx nicht zu zweifeln, da für die Minister-Präsidentenwahl nur die Halst« der Stimmten der anwesenden Abgeordneten notwendig ist. Anders liegen die Dinge bei dem Vertrauensvotum, wo die Hälft« der Stimmen sämtlicher Abgeordneten deS Landtags erforderlich ist. Herr Marx fast beabsichtigen, die Wirtschafts Partei womöglich zur Stützung seines Ka. btnettS herawzuziclien, und cs wird angenommen, datz der Sozialdemokratie im Kabinett Marx deshalb eine schwächere Vertretung werde eingcräumt werden als im Kabinett Braun. Wenn z. V. nur zwei statt vier Sozialdemokraten ins neue Kabinett gelangen, so glaubt man im Zentrum die WirtschaftS- partci zur Teilnahme an der Negierung bewegen zu können, weil dann die Sozialdemokraten keinen entscheidenden Ein» slnst mehr haben würden. An anderer Stelle glaubt man so gar, datz die Sozialdemokraten damit zufrieden sein würden, wenn sie nur einen Minister stellten, der dann aber Seve. ring sein müsste. Die Rechnung auf die WirtschastSpartei dürfte aber verfehlt sein. Auch in sozialdemokratischen Kreisen wird nicht damit ge» rechnet. Hier wird angenommcn. dast di« Regierung Marx im allgemeinen aus den bisherigen Ministern bestehen werde. Dle Demokraten verlangen zwei politische Ministerien. Sie wollen den als Kultusminister in Aussicht genommenen bisherigen Staatssekretär Professor Dr. Becker nicht als ihren Ver treter in der Negierung anerkennen, obwohl er der demokra tischen Partei nahe steht. Das Zentrum will anher dem Justizministerium, dem Mohlsahrtsministe- ri« m und derMinisterpräsidentschast auch noch das Landwirtschastöministerium besehen nnd den Staatssekretär im Kultusministerium stellen. Ävfles Nachfolger im Reichstag. (Drahtmeldung unsrer Berliner S ch r I f t I e i t n n g.1 Berlin, 9. Februar. Der Verteidiger Höfles hat angesichts der zu erwartenden strafgerichtlichen Untersuchung gegen Höfle an die GeneralstaatSanwaltschast die Bitte ge richtet, vom Erlaß eines Haftbefehls gegen Höfle Abstand ,u nehmen, da Höfle nicht daran denke, vor dem ihm dro henden Strafverfahren zu entfliehen. — Als sein Nachfolger tritt in den Reichstag der Gemerkschaftssekrstär Andreas Hule ein. Brauns krank. Berlin, g. Febr. Der NclchSarbeitsminister Brauns hat auf ärztliche Anordnung einen mehrwöchigen U r l a u b zur Wiederherstellung seiner Gesundheit antrcten wüsten, um die Folgen wiederholter Nllcksälle in Nierenent zündung auSzuhcilen. Seine Vertretung übernahm in allen Teilen Staatssekretär Dr. Getb. Die völkische Krise. Ausscheiden Ludendorkls? München, l». Febr. Wie der „Völkische Kurier" erfährt, ist für die nächsten Tage beabsichtigt, mit der Gründung einer „Dcutschvülkischcu Freiheitsbewegung Großdeiits-ßlands" an die Oesfentlichkeit zu treten. Die Bewegung wird in erster Linie den Gedanken der sozialen Stänbegemein- schaft betonen. An die Spitze der Partei soll eine mehr gliedrige Führerschaft treten. Aus dem Kommentar, den daS Blatt anfügt, geht hervor, datz es der Kreis um Wnlle und Henning ist, der mit dieser Initiative die Führerschaft der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung iLudendorff. Gracfe, Strafferl vor vollendete Tatsachen stellen will, die zwangs läufig den Rücktritt der Reich ssührerschaft nach sich ziehen würden. Ter .völkische Kurier" bedauert das Bor gehen WulleS und Hennings, erkennt aber an, daß eine längere Vertagung der völkischen Krise allerdings kaum mehr zu rechtfertigen sei. Das Blatt rechnet damit, datz die Netchs- führerschaft in den allernächsten Tagen Stellung nehmen wird. Diese Stellungnahme wird wohl das Ausscheiden Ludendorff- und StrasserS aus der aktiven Be tätigung mit sich bringen. Bayern und der Llanzlerbesuch. München, 9. Febr. Zum bevorstehenden Besuche des deutschen Reichskanzlers schreibt die „Bayrische Staats zeitung", Dr. Luther habe vor Reichstag und Ncichsrat das Verhältnis der ReichSrcgierung zu den Län dern in den Vordergrund seiner inneren Politik gestellt. Auch der NeichSminister des Innern Schiele forderte die Schaffung eines Vertrauensverhältnisses zwischen Reich und Ländern als politisches Ziel. In diesem Bestreben werde die NcichSregierung von Bayern jederzeit tatkräftig unterstützt werden. Daö Reparationsprogramm und das Londoner Abkommen sei von Luther stark vorwärts ge bracht worden, so daß er um so unbedenklicher das Londoner Abkommen als Grundlage seiner Außenpolitik annch.aen konnte. Sein bisheriges Verhalten habe dem Anstande Achtung und Beachtung abgcnötigt. Als Mann sachlicher und ernster Arbeit im Dienste des nationalen Gedankens werde er die wärmste Unterstützung der bayrischen Negierung finden. sW.T.B.) 1713 Liebesparete für Parlamentarier. Eine Mitteilung -er Firma Schippmvelöer. lEtgner Drahlbericht der „Dresdner Nachrichten".! Rotterdam, 1k>. Februar. Der „Courant" meldet aus Amsterdam: Die Firma G. Schipp m selber im Amster- dam, Utrcchtstraße 124, erklärt, datz sie im Aufträge Bar- matS im Jahre 1928 insgesamt 1713 LiebeSpa kete an deutsche Politiker, Minister und Personen in führender Stellung geschickt habe. Unter den Adressen befinden sich Reichskanzler a. D. Bauer, Polizei- prüstdent Richter, Berlin. Postministcr Höfle. Rctchskanzler a. D. Schetdemann, Ministerpräsident Zeigner, Dresden, Minister Böttcher, Dresden, sowie etwa 159 Parlamentarier. Welkere Darmal-Ermittelungsverfahren. lltzner Drahiberichi k , r „Dresdner N a ch r t ch I e n".I Berlin, 10. Febr. Im Barmat-Tkanbal ist heute mlt- »uteilen, datz »eben dem Strasvcrsahren gegen Bauer und Höfle auch gegen drei weitere Politiker, deren Namen im Untcrsuchongsansschntz mehrfach genannt worden find, Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschait schweben. Z» diesen drei Beschuldigten gehört auch der sozialdcmo» kratisch« Abgeordnete Heilmann. Inwieweit die neuen Er mittlungsverfahren zn Anträgen im Reichstage «ach Ans» Hebung d r Immunität führen werden, steht zurzeit noch oahi«. Auch der frühere Abgeordnete Fleischer mutzte gestern in Moabit dem Untersuchungsrichter Rede und Ant wort stehen. Das Ende der parlamentarischen Reinigung ist, «i« «nS versichert wird, nochlangenicht in Aussicht. Reichskanzler a. D. Bauer wird ebenfalls seit gestern uv« Srimiualbcamteu ständig überwacht. DaS gegen ihn eiugeleitete Verfahren kantet anf Vergehen der vegü « ftig « ng lg 257 deö N. Sir. G. B f, bcS Betrugs uud der U « t r e u c l8 2KS «ud 2«»« des N. Gtr. G. R.f. Ob die «eiteren Verschlungen Bauers (Weitergabe von NcgiernngS» iusormationc« an die Brüder Narmat znr Devisenspekulation znm Schade« deS Reichest als strasbarc Verbrechen anzniehcn find, «nterliagt »och de« Erwägunge« der StaatSaumaltschnst. Konkursverfahren gegen Kuttsker. Berliu, ö. Febr. DaS Amtsgericht Charlottenburg hat das Konkursverfahren über KutiSkcr verhängt. Damit scheine« die an KutiSkcr gegebene« Staatskrcditc endgültig verlöre». Es sind bis setzt säst 39 Mil lionen Mark Forderungen feftgestellt, denen so gut wie keine nennenswerte« Werte -egenübcrstchen. Sin Borslob gegen Dr. Deerberg. Berlin, 9. Febr. Wie im parlamentarischen Kreisen ver lautet, ist der MtßtrauenSantrag gegen den stellver tretenden Vorsitzenden deS LandtagsuntcrsuchungöauöschullcS Dr. Deerberg von den Sozialdemokraten. Demokraten uud Zentrum unterzeichnet worden. Die Kommunisten lmbcn den Antrag nicht unterzeichnet. lW. T. B.f Erkaufte Ber-Schligungen? Eine demokratische Sensationsmeldung. Berlin, 19. Febr. Unter der Uebcrschrtst „Hinter den Kulissen deS Magdeburger Prozesses" teilt das ..Berliner Tageblatt" in sensationeller Form mit, datz bei einem bereits mit Zuchthaus bestraften Manne namens Isidor Krell ans Kallmuenz in Bayern, der wegen Patzsälschung von der badischen Grenzpolizei an der schweizerischen Grenze ver haftet worden war, Dokumente gefunden worden seien, 'die im Zusammenhang mit dem Magdeburger Prozeh ständen. DaS Blatt veröffentlicht diese Dokumente im Wort laut. ES handelt sich um Briese eines gewissen H. Thnrm in Angsbura an Krell, in denen der Adressat ausgesordcrt wird, eine Erklärung z« unterzeichnen, worin er sich bcreitcrklärt, eine Reihe landcöverräterischcr Berdächtignngcn gegen die sozialdemokratische Partei und den damaligen Rcichstagö- abgcordnetcn Ebert von einem Gericht eidlich zu erhärte«. Die Wahlen ln Serbien. Belgrad, 9. Februar. In Belgrad erhielten di« Radikalen 9428, die Temokraicn 5994 Stimmen. Demnach sind die Radi kalen Pafitsch und Maximowitsch gewählt. In Agram er hielten Trumbttsch >2 997. Pribitschcwttsch 2140, Daivtbowitsch 1283 und Surmin 297 Stimmen. Trumbitsch ist also ge wählt. Nach Schätzungen deS Ministeriums des Innern dürste die Regierung >89 Mandate, demnach ein« hinreichende absolute Major ttilt exsasgt habe» Rußlands asiatische Politik. Von Graf E. v. Zedtwitz. Jahrelang erschöpfte Sowietrutzlanü seine Kraft in fruchtlosen Versuchen die Revolution nach dem Westen zu tragen und durch ständigen Druck auf die Nachbarn Europa schrittweise zu bolichcwisiercn, bis man in Moskau endlich einzusehen begann, datz die erreichten „Erfolge" nicht ge nügen. nm den großen Plan der Weltrcvolutton tn abseh barer Zeit zu verwirklichen. Ebensogut iah man im Kreml auch, daß die Millioncnmaffen der astatischen Völker für die bolschewistische Agitation ein bedeutend bcsieres Arbeitsfeld bilden, als die europäischen Länder, die ihre alte Kultur für die „Sennnnacn" des Bolschewismus weit weniger empfäna- lich macht. Aus dieser Erkenntnis resultierte die Wandlung der russischen Außenpolitik, die in den letzten Jahren ihren Schwerpunkt von Westen nach Osten verlegte, ale russische Umschnltung von der Partcipolitik zur Groß machtpolitik. Tic Sowtcldiplomatie hat es in dieser Zeit meisterhaft verstanden, die Nachbarn im Westen immer wieder zn beunruhigen und durch eine ausgedehnte revolutionäre Propaganda ganz Europa dauernd in Atem zu halten» während sic im Osten ebenso zielbcwutzi wie erfolareich Welt- pvlitik größten Stiles trieb, die Rußland schon setzt in Asien eine Machtstellung geschossen hat, mit der ernstlich gerechnet werden mutz. Vor allem waren es Tschitscherln und Joffe, die der neuen russischen Grotzmachipolitik Ihre Weae wiesen. Im Jahre 1922 wurde Joffe aus dem Westen nach Moskau zurück- berufen und mit der Leitung der russischen Politik in Ost- asicn betraut. Er aing alSbald nach Peking, wo er geschickt und geräuschlos arbeitete nnd die großen Erfolge Rußlands im fernen Osten ermöglichte. Trotz stärkster englischer und französischer Gegenwirkung und obgleich auch Amerika seinen ganzen Einfluß gegen ihn ansbot, konnte Joffe doch in der kurzen Zeit seiner Wirksamkeit in Ostasien iene Ernte vor- bcrciten. die sein Nachfolger T. M. Kargkhan letzt einbrachte. Die russisch chinesischen Verhandlungen führten zu dem Pekinger Vertrag vom März 1924, der eine weitgehende politische Elnian.na zwischen Rußland und China brachte und notwendig auch eine völlige Wendung in der javanischen Politik ->nr Folge haben mutzte. Tie Neuorientierung der javanischen Politik wurde durch die Lösung des britisch-japa nischen Bündnisses, die englische Flottenvolitik im fernen Osten und zuletzt durch die amerikanischen Einwanderungs- ' gesetzt beschleunigt, deren Eindruck in Japan der russischen Außenpolitik die ersehnte Gelegenheit bot. sich mit Tokio zu verständigen. Unmittelbar nach dem Abschluß des russischen Vertrages mit China wurden die Verhandlungen mit Japan, die schon zwei Jahre zuvor in Dalnn begonnen und dann in Tsang-Tsun und Tokio fortgesetzt worden waren, in Peking wieder ausgenommen. Während die russische und japanische Diplomatie die in Ostasicn interessierten Mächte über ihre Ziele nelchickt zu täuschen wußte, einigte man sich in Peking über oie russisch chinesisch-japanische Annäherung auf poli tischem und wirtschaftlichem Gebiet und schuf den neuen russisch-sava nischen Vertrag, dessen ungeheure weltpolitische Tragweite nicht unterschätzt werden kann. Durch diesen Vertrag erhält Rußland Nordkachalin zurück, das Japan seit 1920 besetzt hielt. Japan dageqen die dortigen Pctrolcunttelder und eine Beteiligung am ostsibtri- ichen Koblenberaban aus die Tauer von 49 bis 69 Jahren. Diese russischen Ziigcständnillc erhalten dadurch eine besondere Note, daß der amerikanische Stnclatr-Kon.zcrn sich schon seit langer Zelt um diele Konzessionen bewarb. Rußland die Ame rikaner aber binbtclt. nm sich mit den ostsibirischen Kohlen und Oelancllcn nun die Freniidschaf, Japans zu erkaufen. Daß diese Konzcisioncn aerade Java» erhielt als willkom mene Stärkung seiner Scerttttnng und damit auch seiner Außenpolitik Amerika gegenüber. Svwictrußlnnd aber dar aus verzichtete, onrch einen Vertrag mit Sinclair in Amerika Fuß zn fallen, zeigt deutlich den politischen Charakter dieser scheinbar wirtschaftlichen Bestimmungen. Die Schwenkung tn der Rnllcnpolitik der Vereinigten Staaten, die tn der letzten Zeit zu,bemerken war kam also zu spät und Amerika mag nun sehen, wie cs den gewaltigen Vorsprung einholt, den Japan tn Ostasicn und Rußland gewonnen hat. Nicht minder aber die europäischen Mächte, vor allem England und Frank reich, deren Interessen in Ostasicn durch die russisch-chinesisch igpanische Annäherung in Mitleidenschaft gezogen werden. Tatsächlich ist das bisherige Kräfteverhältnis in Ostasien gründlich zerstört, seit Rußland sich mit China nnd Japan verständigt bat und diele drei Mächte nun im Nahmen der abgeschlossenen Verträge eine gemeinsame Orientierung ihrer Politik vornehmen können. Die Fassung des neuen russtsch- igpanischen Vertrages, seine politischen Bestimmungen und nicht zuletzt der Umstand daß auch dtittcr Vertrag in Peking verhandelt und abgeschlossen wurde, lallen erkennen, daß China mit den russisch japanischen Vereinbarungen nicht nur einverstanden ist, sondern bei ihrem Zustandekommen auch direkt oder indirekt mitgcivirkt hat. Natürlich nicht ohne Genenlristnng. In London fürchtet man, daß die Pekinger Regierung mit Hilfe Rußlands und Japans nun versuchen werde, eine Mvnrocdoktrln für Ostasicn aittznstcllen ans diese Weise die Vorrechte der übrigen Großmächte in China zu be seitigen und die volle Souveränität des chinesischen Reiches miederherziistellen. Weiter erwartet man in England, daß Rußland und Japan tn Peking Botschaften erricht«« «r»ß M»
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