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Dresdner Nachrichten : 16.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189504168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-16
- Monat1895-04
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.04.1895
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E I^urt Vraiieo-X.. 12 t'«rl »pr^ t»-^mtz II. 21<«0. 40. Jahrgang. ^ «>«., pr»m'In m" n,>ux<-n«> ». L»pp. r»g«>tl»»n,n^, 8ot>Ii>>G»n »ekxtln. tloZklsLvsckeEe! i. L«>», »lillg^I frie^ick LsppiLek k: « P^Mr-.ZIxkii. » tibeilc: liiMiikMT Dresden. 1895. Vii«I»,va»i en. Deutseko u, «nizftisahs Oireviola, Knllinimrrno u /.vreo-Ruelcadills ' aer o»> lll äsa dv«tvn r itbrißnloir, in nur sviiclen d':rri»vn u. ljurrlilLton. L»Är«Ll»L > L 8^kn«I«>vr» I». >«»«14 ». tt. ',s»!!,-e Drsväsv. 2 ^Ltdlläsnslr. 2 (6run»k5*Lr»u»»»v) <^pü«Lek I.«x, r von ^«»keil-en 95"' Sri«. Fllwdvr- k>ufirrs«l«r. d^r^rrir^vr^rLV-.vr*.Hx8Gr V. 8 LI.,Hsvel«ek8 V.IS II«»Il4in«»Il4ini»ri »Itl V. Ltt >1. M t,lu,.llulilt Me'8 ^'rftliMlir IU xri)«8t6r ^I,8v.itil ^s««. KU8 '1'irol, 8<;IU»tt8-8tra»8v 23, nofton cl«m Xonitsl. 8.-,IiIc>88. Nr. 106. Marl: Jrrnschreib- und Fenilprech Berichte.^ Dresdner Rrnneni JrlgendspIkle und Volksgefundheit. Elcktti- zitätswerk. Viehzählungen. Lohengrtn, Der Meister von Palmyra. Aon der Mode! Aernschreib- und Friedrichsrub. Miss der Gra mittag eine Deputation derGraze aus Oesterreich. Ansprachen hielten Tr. Plämner t-Berichte. Bismarck empfing gestern Vor- -razer Abordnung druttcher Studenten hielten Dr. Plamner als Vertreter der Steiermärker. Studiosus Lederer als Vertreter der Grazer Studentenschaft. Schon als Nerlrelcr der dcutiche» Studenten Oesterreichs. Mau Siärck im Namen der Steiermärker Mauen. Plamner hob hervor, das; die Steiermärker treu an der geistigen Zu'ainmcngchörigkeit mit ihren Stammesgcnossen in Deutschland »esthalten, welcher Fürst Bismarck durch das deutsch-österreichische Bündnis! Ausdruck gegeben. Fürst BiSmarck erwiderte hieraus in längerer Rede, in der er betonte, daß die Herzlichkeit, womit er 1879 in Wien empfangen wurde, den Gedanke» in ihm befestigte, dah ei» Ersatz für die alten Beziehungen der Bnndesgenossenschatt geschaffen werden müsse und der Ersatz sei gesunden in dcni Dreibund, der in den Ursprüngen in die Zeit des heiligen römischen Reiches zurückrciche. An der einheitlichen Zukunft brauche die deutsche Nation nicht zu verzweifeln. Die Nachbarnativne» hätten cbcnsalls schwere Bruder- kämpse bis In dir lüngste Zeit gehabt. Der Fürst empfahl den österreichischen Deutschen un Gefühl ihrer Kraft Nachsicht gegen über den minderberechtigtcn Rivalen innerhalb der östcrreichitch- ungarischen Monarchie und schloß mit einem Hoch auf Kaiser Main Josef. K ö l n. Der Landtagsabgeordnete Wilhelm Scheden ist am Sonntag Abend gestorben. Wien. Der fünfte österreichische Berg- und Hüttenarbeiter- Kongreß trat am 14. ds. hier zusammen und wies die Resolutionen zu Gunsten des Achtstundentages behufs Ausarbeitung einer be sonderen Kommission zu. Krainbura. Am 14. ds. Abends bald nach 11'/« Uhr wurde hier ein heftiges Erdbeben verspürt. Ein Erdstoß dauerte 29 Sekunden. Vis 4 Uhr früh wurden 16 Erdstöße wnhrgeuommcn. Die Bewohner kanipirten im Freien. Viele Gebäude erlitten Beschädigungen. Venedig. Am 14. ds. Abends wurde hier und in Verona eine starke Erderschütterung verspürt, welche eine Panik hervorrief; sin Schaden wurde nicht angerichtet. London. Die „TimeS" inelden aus Rangoon: Es scheint wenig Aussicht, daß die englisch-französische Kommission zur Ab grenzung des Pufferstaates zwochen Siam und Birma zu einem irühen Abschluß der Schwierigkeiten gelangen werde, da es zwischen den französischen und englische» Mitgliedern der Kommission zu häufigen Friktionen kommt, aus dem Grunde hauptsächlich, weil die Franzosen einen Militärposten innerhalb des britischen Gebietes zu errichten versuchen. Infolge des Vorgehens der Franzose» soll eine britische Besatzung von 200 Mann nach Kangtaug abgesandt werden. — Dasselbe Blatt meldet aus Kobe, die Cholera breite sich in Japan aus: über 40 Fälle seien anS der Umgegend von Hiroshima gemeldet worden. K on st a n tin op el. Zu Ehren des bisherigen deutschen Botschafters am hiesigen Hofe Fürsten Radolin fand Sonnabend im ?>odtz-Kiosk ein Avjckiedsdiner statt, welchem die Familie des Botschafters, die Mitglieder der deutschen Botschaft, der Grvßvezier Tschewad Pascha, die Gesandten, eine Anzahl hoher Staatswürden- träger sowie viele Deulsche, deren Euiladung der Sultan in huld- voller^Weisc dem Botschafter Fürsten Radolin überließ, tlicilnahmcn. Der Sultan, welcher dem Fürsten eine besondere Ehre erweisen wollte, überreichte ihm eine Uhr. welche sein Vater Abdul Medfid während seines ganze» Lebens getragen batte. — Fürst Radolin, welcher Ende nächster Woche Kvnstanrinopcl verläßt, verabschiedete sich am 14. d. Abends mit seiner Familie von den Deutschen, die diesen! Zwecke sich im Tcutoniaiaaie eingefunden hatten. Madrid. Eine amtliche Depesche ans Euba vom Sonnabend meldet, daß die Spanier die Palmaritcn in der Oftprovinz Cubas schlugen. Ferner brachten sie der Bande Macev's eine Niederlage bei. Von den Aufständischen seien zwei angebliche Generale, darunter Crombet. gefallen, und drei Anführer i» die Hände der Spanier gerathen. Die Spanier hätten zuni ersten Mal das Mauscrgewchr benutzt und damit eine» großen Erfolg erzielt. ^ertliches und Sächsisches. — Ihre Ezcellenzcn Herr und Man Siaaisministcr v. Mctz^ch erließen die Einladungen rur Soiree im Ministrrbotel in der See- straße am 21. April (Sr. Majestät König Albrrt's Geburtstags. — Unsere gestrige Notiz, daß das diesmalige Rennen des ^ sich Schaden ,n nehmen. Totalisator: 32 M. Eine scharfe Kon- kurrenz von 7 gut ungeschriebenen Rennpferden bildete das Damen- PretS-Hurdenrennr». welches aus 3000 Mlr. Distanz um einen von den Damen des Dresdner Rcnnvereius gegebenen Ehrenpreis geritten wurde Tie sämmtlichrn Pferde liefen unter ihren Be sitzern selbst mit Ausnahme von Hm. v. Treskvw's br. St. „Whiskey", welche wiederum Lt. Gros Königsmark I mit großer Bravour ritt und zum Siege führte. Als Zweiter kam „Herzbube" des Lt. v. Dradsky-Laboun und als Dritter „Ben Brare" unter Lt. Panse in geringer Entfernung nach. Totalisator: 25 M. Um den Preis von Weesenstein (Distanz 3500 Mtr., Preis >200 M Dienstag, 16. April. ! Vermuthliche Witterung: I Trocken, wärmer. werden die Beine im schnellen Laus gekrästigt, dort Arme und Hände durch das sichere und starke Schlagen des Balles gestählt. Gehör und Augenmaß wird in Schulung genommen. Beim Spiel wird Jeder, auch der Schwächste, durch das Interesse des Augcn- 4 Pferde. Lt. Gras „ , . — „Quinta!" und Lt. v. Reibnitz mit Lt. Herwarth v. Bittenseldt's br. St. „Toilette" trennten sich Beide vom Pferde, jedoch gelang es Letzterem wieder aufzusitzen und sich dadurch den 3. Preis noch zu erringen, während der 1. Preis einem Oesterreichrr und zwar Lt. v. Angeli's F.-W. Jagdrennen für Herrenreiters konknrrirten v. Mielzynski auf feinem F.-W. Herwarth v. Bittenseldt's Nennen, welches als Offizier-Reiten aus 4000 Mtr. Distanz und einen 1. Preis von 1500 M. gekennzeichnet war. befand sich ein österreichisches Pferd unter den Siegern. Es war dies der br W. „March" des Lt. Grafen Schönborn von demselben 7. österr. Dragoner-Regiment. Hier errang sich Lt. Graf Königsmark feinen dritten Preis an diesem Tage, indem er mit Lt. Lucke's F.-W. „Janitschur" als Erster durch s Ziel ging, während Lt. v. Wuthe naus br. W. „Golf Juan" unter Lt. v. Arnim und „March" ihm folgten. Der Toralisator zahlte 31 M. Bei dem Nehmen eines Hindernisses stürzte Lt. v. d. Decken mit Lt. v. Wuthenau's br. St. „Bellcbelle", aus welche große Hoffnungen gesetzt worden waren, ziemlich gefährlich, da das Pferd beim Nicderspringcn auf seinen Reiter zu liegen kam. Seine Verletzungen schienen ernsterer Natur zu sein. — Das für heule angcsetzte Meeting bietet wiederum 6 verschiedene Rennen, deren Austrag mit gleich lebhaftem In teresse entgegeugesehen wird. 2AAd!z,'->. .. - -und Volksgesundheit beißt es in der „Magd. Zig.": Das Kind liebt das Spiel. Waren seine Augen auch noch so trübe, das Spiel macht sie beiter. Aber immer enger und enger zieht sich der Freiheitsring unserer Kinder zusammen, und wenn sie gleich den Erwachsenen nicht nur in der Gegenwart lebten, sondern auch die Sorge der Zukunft kennen würden, müßten sie erschrecken. Jede große Stadt ist das Grab der Kinderftcihcit. Jeder neue Bau nimmt einen Spielplatz weg und das Stadtkind lernt die Wiesen und die großen Tummel plätze, auf welchen die Landkinder in voller Lebenslust die Zeit der Jugend Verbringen, häufig nur aus Erzählungen und Büchern bewundern. Ten Eltern bleibt in der Stadt nichts Anderes übrig, als mit ihren Kindern gemessenen Schrittes durch die Gassen zu wandern — ein bitteres Eriatzmittel. diele Spaziergänge für junge Füllen, welche nach der Sesirlarbcit nach eincr vollen Entfaltung ihrer Kräfte lechzen. Von tiefem Milleid muß jedes fühlende Herz ergriffen werden über die frühzeitig nervenschwach gewordene Jugend und über die traurige Erlcheinung vorzeitiger Blasirttieit. Die Ansprüche an die Envcrbnng von Kcnninissen und Fertig keiten find fast für alle Berufsarten gewachsen und je beschränkter damit die Zeit, welche sonst für dir Erholung verfügbar war, ge worden ist, und ,e mehr rm Hanic Sinn und Sitte und leider ost auch die Möglichkeit 'chwindcl, mit der Jugend zu leben und ihr Zeit und Raum zum Spielen zu geben — um so mehr ist der Antrieb und die unabweisb.ire Pfiichl vorhanden, daß die Schule thrre. was sonst erziehlich nicht gethan wird und ost auch nicht ge- than werden kann. Aber »nierrr mntcricilistlichen Zeit fehlt viel fach der Sinn für diese Mage, und die S'tlc führt die Erwachsenen und auch die kaum erwachsene männliche Jugend, der vorzeitig der Genuß der deni Aller gebührenden Freiheiten gestattet wird und die dieses Entgegcnlomnren begierig ergreift, an die Bier- und Karten tische der Gasthäuser. Man hat um die Jugend das Netz eines ansreibendcn Unterrichts gezogen, ohne sich um ihre körperliche Entwickelung sonderlich zu kümmern. Schon das Elternhaus be geht die ersten Sünden an der Jugend. Anstatt das kleine Wcicn. wenn es zum freien Gebrauch ferner Beweaungsorgane gelangt ist, in eine Kleidung zu stecken, welche durch Stoff und Farbe sich be sonders eignet, die Befriedigung des natürlichen Spieitncbcs zu , ^gestalten, wird das Acrmne in schneeweiße, steife, mit Tollen. Dresdner Rennvereins durch den Besuch Sr. Majestät des Königs i Puffen und Schleifen reichlich versehene Röckcheu gepreßt, deren und zwar am gestrigen Tage — Montag — ausgezcichnet werden > Kürze nicht nur in sanitärer Hinsicht Bedenke» erregen, weil sie solle, ist dahin richtig zu stellen, daß Se. Mai. erst heute — die Gefahr einer Erkältung an den oft kühlen Sommeradcnde» Dienstag — aus dem RennpIaH erscheinen wird. ! erhöht, sondern auch nach der sittlichen Seite hm ost abfällig be- — Von dem prächtigsten Lslerwekter begünstigt, erfreute sich urlhrilt werde» muß. Blanche Elter» scheinen eben an schön ge- das gestrige 1. Meeting des Dresdner Rennvereins eines putzten Puppen mehr Freude zu haben, als an körperlich und lrbhasten Besuches, ohne daß jedoch ein gleich günstiger Stern in geistig gesunden Kindern Gestritten die engen Schnhc. die Brut- Pezna nus glücklichen Lnnf über den sämmilichcn Theilnehmenr ^ stallen der Hühneraugen, mit ihren das Knochen- und Mnslel- am Renne» selbst gewaltet hätte. Eine rmaezohlleMenschenmenge svstem des Fußes höchst nachthcilig beeinflussenden stelzrnartigen sah man zu Wagen, zu Pferd, zu Fuß und per Fahrrad nach dem ^ Absätzen dem Kinde wider Erwarten das Hupten »nt> Springen Rennplätze eilen, und besonders die Herren Offiziere aller Wuffcn- § noch, so wird ihm die Neigung hierzu möglichst genommen werden, galtnugen, dgrunter auch viele Oesterrci'chcr, wohnten dem intercsfnn-j wen» cs dabei die zarte» Strümpfe beschmutzt und die steifen ten Schauspiele bei, welches dir diesjährige Saison in Deutschland ! Rüschen und Manschetten zerdrückt haben sollte. Natürlich wird eröffne» sollte. Von den Mitgliedern unseres König!. Dauses dos Kind bald dahin gebracht werden, dnß es stiUsitzcndsich in Sell'st- beehrtc Se. Königl. .Hoheit Prinz Friedrich Anglist nebst Gemahlin j gcsälliglcit einwiegt, nur mit Bilderbüchern, Puppen und dergleichen das Rennen mit seiner Gegenwart. Die zahlreich erschienenen ^ fistelt und sich naseweis an den Gesprächen der Erwachsenen de- Dnmcn unserer Aristokratie und höheren Gesellschaftskreise Prangten thcilrgt. „Bewrgcndc Spiele sind für die Jugend zur Erholung ihres noch schwachen Geistes die im Schmuck ihrer Mühiahrstoilettcn, meist noch in dnnklcn Roben, während die helleren Stoffe nur vereinzelt zu sehen waren. Im Eroffiiungsrennen errang sich „Joysiil" ans dem Stalle von Mr. Long sen. die Palme des Sieges, während „Banns" des Haupt- manns v. Blottnitz und „Mark Twain" des Mr. Milo als Zweiter und Dritter „»kamen. „Banns" wurde kurz vor dem Ziele erst etwa um eine Kopflänge ausgestochen. Ter Totalisator zahlte für 10 M. 36 M. Beim Maiden-Hürdenrennen erregte es großen > , Panse als Besitzer selbst ge ritten wurdet und „Volkslied" unter Lt. Graf KönigSmark bei der Jubel, wie „Senta", welche von Lt. zweite» Runde einen mächtigen Vorsprung gewannen, den sie bis znm Schluß in genannter Reihenfolge behaupteten. Ihnen reihte sich als drittes Pferd „Matrona" des Lt. Graf Mielzvnski. bom Besitzer selbst geritten, an. Die Distanz bei diesen, Rennen betrug 2800 Mtr.. der Preis 10>Xl M, »nd eS liefen 5 Pferde, während das Eröffnungsrennen, <>n dem 6 Renner theilnahmcn, Um einen Picis von 120 aut einer Sirccke von l 100 Mtr. gelaufen wurde. Ter Totalisator zahlte 72 M. An der Kleine» Handciap-Steeple- chase (Preis 1000 M.. 30" M.: Distanz 3«XO Mtr.) nahmen 5, Pferde Thril. Hrn. Preß's F.-H. „Krautjunker" kam als Erster, Lt. Frhr. v. Biel's br. St. „Hurtig" „IS Zweiter und „Matador des Lt. v. d. Decken II als Dritter durch's Ziel. Lt. b. Wuthenau's br. St „Nebelkappe" überschlna sich mit ihrem Reiter, ohne ernst ste sind Der Spie zweckmäßigsten »nd vorzüglichsten, unjchuldigsten." (Guts Muths.) Spicitlieb ist dem Menschen von dem Schöpfer eingepslanzt worden, »nd seine Befriedigung ist gleich der des Nahrungstricbes und anderer Triebe eine Natnriiolhwcndigkeft. Wie weil ist man aber noch in Landen denttcher Zunge davon entfernt, daß diesem Triebe zum Segen des Volkes Raum gegeben werden wird. Dos Turnen als Schulfach ist weit über den Bereich des bewegende» Spieles hinansgegangc» und führt zu kräftigender Körperbildnng. aber die Liebe zniu Bewegungsspiele im Volke hat znm Aach'bell einer körperlichen und geistigen Entwickelung abgenommcn. Manche bortrefilichen bollslhümiicheii Spiele sind durch böse Zeitlaufe im Vatcrlamdc aus dcm Leben verschwunden oder wurden gewaltsam ansgerorttct. Ihre Namen, aber auch weiter nichts, leimt man noch vlMii Hörensagen. Sie haben sich zugleich mit alten Volks festen verloren und zwar zum sittlichen und körperlichen Schaden des Volkes. Wie werden all' die schädlichen Folgen, die das stnndeiilltnge Sitzen in den Schnlzimniern unbedingt ans All'mnngs- orgairc. Brust, llntcrlcib, Wirbcsiäulc und Auge» hat, durch die tauscndnlei Bewegungen, welche das Spiel »vtbia macht, auf gehoben. Bewegungen machen den Körper geschmeidig, kräftig und geichickt. Der Blntumlaus wird durch dieselben beschleunigt, der Stoffwechsel befördert und die Lunge erweitert und gestärkt. Hier sich beim Anblick sci ir ... Anblick einer spielende» Kindcrschnar der Einsicht ver- cblicßen, daß die Brwegungsspteie dem Körper, der Gesundheit außerordentlich zuträglich sind. Aber auch die Kräfte der Seele werden durch sie in llebun» genommen. Tie Ausmcitfnnrkeit wird gewannt, die Beobachtungsgabe geschärft, wenn es gilt, den An schlag des Gegners zu errathen. Uebcrlcguirg und Entscheidung muß sich im Augenblick vollziehen: nur Geistesgegenwart rettet vor Schlägen oder GeiangenschasI Beim Spiele schwindet die Acnast'- lichkcit, und die Schüchternheit wird durch das Begehre», cs den Altersgenossen gleich zu thnn, verscheucht. Ter Ehcnakter der Kinder offenbart sich beim Spiel um deutlichsten und der Lehrer kann deshalb tiefere Blicke in deren Seelenleben thnn. als es ihm sonst möglich ist. Im Spiele lemen die Kinder mit einander um gehe». Dabei giebt es kciiren Unterschied zwischen arm und reich, vornehm oder gering: nur körverliche Kraft und Gewandtheit, geistige und sittliche Ucbrrlegenhelt erringen gewisses Ansehen. Da lernt die Jugend von klein ans gleiches Recht und Gesetz mit-« einander halten. Da hat sie Brauch, Sitte und Schick im leben- k digen Anschaucn vor Augen, ^rühe mit seinesgleichen und unter k seinesgleichen leben, ist die Wiege der Größe für den Mann. ' Jeder Einling verliert sich leicht zur Selbstsucht." (Jahn ) Wie r sehr haben Trapp und Pinzkc Recht, wenn sie sagen: Wenn die« Jugend erst wieder Freude und Lust am Spiel gewonnen hat. ? dann werden auch^dic Feierstunden an den Werktagen und den x Nachmittagen der Sonntage in besserer Weise verlebt werden, als „ es leider letzt geschieht. Es ist entsetzlich, aber wahr, gerade an - den Sonntagen nicht jetzt die Sünde das Herz der Jugend in, z wüsten, unordentlichen Wesen ans vsseneir Sälen und in versteckten' Winkeln zu umstricke» Entsittlichende Tänze und oft blutige Prügeleien sind die Leibesübungen, die man dabei nnffi'chrt. Die Lust am Sviet wird jene widcnvärtige'.r Karrikaturen verschwinden lassen, weiche halberwachsene Jünglinge uns so oft darbieten, die ihre Manieren fade» Stntzem abgelarrscht haben, die von einem Heere von Künstlern. Schneidern, Friseure». Optikern u. s. w. zu eitlen Gecken zugestntzt sind, und die ihre Zerstreuungen in demoralisirendcn Genüfsen suchen. Falls die Bewegungsspiele sich cinbürgcrten, so würde die Zahl der fchwächlichcn Jünglinge, welche den Forderungen der Wissenschaft und Industrie lähriich zum Opfer fallen, bedeutend vermindert werden. Es bilden die Jugcnd- und Bewegungsspiele einen mächtigen Faktor, ein Bolk gesund, stark, geistig frisch und gesittet zu machen. — Die Schleswig -Holsteiner Veteranen vereinigten sich vorgestern Abend aus Anlaß des 46. Jahrestages der Erstürm ung des Düppler Schanzenwerkcs (13. Avril I84M mit ihren An gehörigen und auswärtigen FcldzllgSkamcraden zu einer ernsten! Feier rn Helbtg's Etablifiement. Das Häuflein der braven Vor- < kämpfer sur die deutsche Einheit ist bis aus mehr als ein Drittel zusammentzeschmolzen. Im vergangenen Jahre sind wieder 7 Kame raden. mit ihnen der Generalmajvr v. Heugendvrff. zur großen Amree in's Jenseits abgermeir worden. Vertreten in der Ver einigung sind aber noch sämmtlrche Trnppcntherlc. mit denen Ende Marz 1849 die mobile säcbsüche Brigade nnier Generalmajor v. Heintz in der Stärke von 6403 Mann. 1259 Pferden und 16 Geschützen nach den: Norden ausrückte und dann vor Düppel au der Serie deS damals 2l Jahre alten Artillcricliailptmaims Prinzen Albert die Feucrlause erhielt. Ter unermüdlich ftir die Jntcrcfien seiner alten Kriegsgesährtcn thätiae Vorsitzende Herr Venns warf in seiner Ansprache einen Rückblick auf den säst ein halbes Jahr hundert langen Zeitraum, der die Gegenwart von dem Feldzug trennt. Er gedachte hierbei der gefallenen und der seitdem durch den Tod in der bimalb abbrrnsenen Wassengefähricn. sowie der Kameraden, die, ihrer Lieben beraubt, letzt einsam dastehcn oder unter dem Eindmck des Greisenallers ihre Gesundheit dahin- schwinden sahen, sobuß sie schon jahrelang nicht mehr an den kameradschaftliche» Zusammenkünften lhcilnchmen können. Redner faßte seine Empfindungen in drr Ueberzeugung zusammen, daß alle »och niit Gefnndhcit beglückten Veteranen die im Feuer besiegelte echte Kameradschaft sortpffegrn und bis zum letzten Athemzug die einst bei der Fahne aefchworcnc Königstreue und Vaterlandsliebe Hochhalten werden. Die Empfindungen der alten Soldaten für den allverehrten Landesherrn fanden in einem Glückwunsch-Telegramm an Se. Majestät den König begeisterten Ausdruck. 'Nach der stillen Feier widmete Herr Venus den jüngeren Kampsgenoffen ans Deutschlands großer Zeit vor 25 Jahren ehrende Worte, die von bethcrliater Seite mit einer warmen Kundgebung de, kameradschaft lichen Gefühle ftir die 49er Veteranen Erwiederung fanden. Das nun folgende gesellige Beisammensein wurde durch den gegen seitigen Austausch von Erinnerungen a» die Kriegszeit in Schles wig-Holstein gewürzt, und hierbei zündete namentlich die lebendige und belehrende Vortragsweise des von den Veteroiien gefeierten Ehrengastes Herrn Tr. med. Bicsvld. Nachdem man sich noch mit Vorschlägen für die fernere würdige Justandhglttmg der auf dcm Friedhof von Satruv befindlichen Ruhestätte der gefallenen Sachsen (daneben befindet sich das Massengrab der preußischen Kombaitan ten von >864) besaßt hatte, trennte man sich mit dcm Wunsche aus frohes Wiedersehen. Von Sr. Majestät dem König tras nach stehende telegraphische Antwort ein: „Ich danke den Schleswig Holsteiner Veteranen von 1819 kameradschaftlich für die mir zu- gcgangenen freundlichen Wünsche. Albert." — Aus den Mittbciluirgen über das städtische Elektrizi tätswerk ergiebt sich, daß zwei Bnuperwden in Aussicht ge nommen sind, eine in diesem Jahre, dir andere im nächsten. Das Licklwerk an der Tliftspraßc wird icdoch in diesem Jahre sertiagestellt und in Vetrieb gefetzt und zwar so. daß es auch über' die beide» Perioden hinaus die Stad! mit ausreichender öffent licher und privater Bclenchlung versorgen kann. Die Versorgung der Stadt mit elektrischer Energie geschieht in der Weise, daß das L'chttverk an der Siisls-straßc hochgespannte» Wechselstrom liefert. Dieter Strom mit 2ooO Volt Spannung wird in Svrisekabeln zu nächst zu gen issen konzciilrisch liegenden Punkten hingcführt. Non diesen Spcisepnnklc» aus geben »ach den verschiedensten Richtnngen hin Leitungen zn den sog. Trcmssoriiintorcn: die Kabel dieser Ver- theiluiigsleitnngei, haben einen geringeren Querschnitt als die elfteren. Nachdem dir Elektrizität in den Transsormatoren von 200 Volt aus NO Volt umgcwandclt worden ist. werden von jenen Bkrtheilungsieitungen die eigentlichen Anschlnßlcitiiiigcn in die einzelnen Lamven hergestellt. Während die Hochstromkabcl konzen trische Kabel sind, sind die 'Niederstromlabel einfache Kabel, Für 2. 2. >
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