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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.12.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19181227011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918122701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19181227
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918122701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-27
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.12.1918
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Freitag, 27. Dezember ISIS. >«»,»«»« Oo»»«.w»iNM«: »»41. «» » «oWWtMÜch«- »011. »««Itiiihiitch >, D>«»d«n u»» v««n>« d«, po»m>»ii^> im, e» mu >M»I» I>«, «>»ma i,«r A«I>»IIii», vor» »X P«I> io»n« « « m. «»»««.ich « « vl. >»r«l,«»-Vr«i>«, Du «>n.p».ii,« »7 mm tnw Z«IX »»VI. v»«»,-,».»,«» L»x>,n> >» V»nm>«rn n«ch »«»Feiirl«^, .«. r«n. »<>»-, T«!xr»»z«v»chx, - «„».«ul», z», «»»«uilx»^ v«x«^ ISP». »Ich»n«ik «n ««I »»»«Ich« oiulm»«»»« «.Die»»»», Nicht.-» Mlchsl,. - rimx,.«»^» VchNNNIck- »«.Ni »>ch> ^«»Ichn. GchkMrttuxg und K«nch,e>»«M»Itel>L «arienttrabe S84U. Aeockn. »«>«« von vtedich 4 «eichard«» vo«chc<l.Ki,nr- »vrnn vet»^. Line neue Rede Wilsons. vlllo« über den BStterfrkeden. Ghn«»o«t. SV. Dez. Nach einer HavaSmeldung traf Präsident Wilson ans seiner Reise zu den amrrika. Nische» Truppe» hier ei», wo er au-f dem Ratbause von den Behörde» vewilttommnet wurde. Er befand sich in Be- ^eI1»«ü seiner Gattin. der Generale Pershing und Hartz und des Botschafter» Iusserand. Er wurde von de« Ätdtische» Behörden und Dr. Wirbel, dem Präfekten d»S Departements Haute Marne, begrübt. Letzterer teilte Sem Präsidenten mit. bah eine Sammlung zur Errichtung «ine» englisch-amerikanischen Denkmal» eröffnet worden sei nn» übergab Frau Präsident Wilson al» Gabe der Stadt, bare« Besonderheit die Ha n-schu Herzeugung ist. eine Truhe »it Handschutzen. Danach begab sich der Präsident, von der Menge lebhaft begrübt, zum Plateau von LangreS, wo er einr Parade über die Truppen abnahm. Nach einigen «orten de- Generals Pershing hielt Präsident Wilson «ine Ansprache, in -er er daraus hinwies, -ab das amerikanische Bolk mit Stolz und Vertrauen jede Be wegung der amerikanischen Soldaten verfolgt habe und dab das Bolk der Vereinigten Staaten sie erwarte, um sie in etner bisher noch nie bagewcsencn Weise zu begrüben. Im weitere« Verlaufe seiner Rede beglückwünschte Wilion die Soldaten zu der An. wie sie ihre Pflicht und mehr noch ge- Sn» hätten, und fügte hinzu: Ich weih, wa» meine Mit- tzürger von mir erwarte» und di» srvh. Euch sagen zu kün- H«. dotz kein Unterschied «u den Ansichten der groben Führer »efte-t. «it heue» zu beraten ich die Ehre habe. Die Aus- Oade. die KriedenSurkund'e »orzulrgen. ist Amerika zu- «efallen. eine Aufgabe, die um so leichter ist. als die beteilig ten Böller diese Urkunde angenommen haben. Dir ganze Welt weih setzt, -atz die Völker, die' am Kriege triluahmrn. »eratt siE da» Werk zu vervollftän-isrn. nicht nur zur Geltendmachung ihres eigenen Interesses, sondern auch zur Schaffung eiueS auf den bauernden Grundlagen von Recht nnd Gerechtigkeit gegründeten Friedens. Da der Krieg ein Krieg -er Völker war. mutz auch der Friede ein Friede der Völker Sein. NichrS darf vernachlässigt werden, um die durch den Krieg entstehenden Kragen zu regeln. Präsident Wilson beglückwünschte ferner die Soldaten dazu, daß sie sich die Achtung und das Lkrtraucn des französischen Volkes er- Worbe» hätten. Dann folgte der Vorbeimarsch der Truppen. Eine Wrihnachttzbotschasl Wilsons. Paris, SV. De». tHavaS.) Aus Anlaß de» Weihnacht», sandte Präsident Wilson solgeude Botschaft an das Mibe Ha«S tu Washington: «Ich hoffe» -atz e» unsere Landsleute freuen wird, »u «fahren, daß ich ihre Kinder hier körperlich und moralisch »et guter Gesundheit angetrofscn habe, und dab sie sich die Achtung aller derjenigen erworben haben, an deren Setten Hs mitte» im Kriege standen, sowie das Vertrauen aller, »pht« sie kommen. Ich bin auch sicher, daß sie sich ebenso über die Versicherung freuen werden, dab die öffentliche Meinung aller der groben Nationen, mit denen wir im Krieg« asso»ii«rt sin-, energisch alle Vorschläge aufrecht er» Mlh die auf einen gerechten «nd dauerhaften Friede«, sowie auf -te enge Zusammenarbeit aller Vätter der Welt aLzielen. die sich selbst regieren und den Frieden festigen «erden, sobald die schwebenden Verein- baruugen endgültig festgesetzt sein werden. Nichts vermag «ehr unser Vertrauen an diesem Wethnachtstage zu be. festigen al» dse Gefühle, denen ich begegne und die überall sie Oberhand haben. Tie Nts«m>«g ln Amerika. Amerikanischen Blättern zufolge dauert dort dir un- feeuudltche Stimmung Hearsts. der Iren und Katholiken gegen da» vrttentum fort. Die grobe Masse des Volkes ist aber sür engeren Anschlub an Eng land au» tatsächlichen Erwägungen, da man glaubt, -atz dadurch allein die Ordnung in der Welt aufrechtcrhalten «erden könne. Die Republikaner fahren in ihrer Be- ÜÜMvsuug von Wilion» Völkerbundldee fort. fNeafer.f Der Washingtoner Berichterstatter der „Asso ciated Preß" ist ermächtigt, mitzuteilen, daß Wilson sich alfen Vorschlägen, di« deutschen aus Grund der Wafsen- siillsiandSbedingunge» übergebenen Kriegsschiffe zu versenke«, ernstlich widersetzt. Graf Vracktzarff Kd«» Rechtsfrieden nnd Bölkerdnud Der neuernannte deutsche Staatssekretär des Aus. «jitmgeu Graf Brockdorff-Ranhau erklärte einem Mitarbeiter deS dänischen Blattes „Politiken": Ich mache «tr kein« Illusion«« über die ungeheuren Schwierigkeiten, «« mich i« ««tu«« neuen Amte erwarten. Was mir aber Kraft nnd Zuuerstcht gibt, ist mein unerschütter- ktcher Glaub« an da» deutsche Volk und seine Zukunft. Dft erst« «nt> vornehmste Aufgabe, die meiner Karrt, ist die Herbeiführung eines Rcchtsfrieden». Dt« Fundamente sin- gelegt, sie finden sich in den 14 Punk te«. in denen Präsident Wilson seine Frledensbedingungen im Januar d. I. zusatn-mengesatzt hat, sowie in den darauf folgenden Erklärungen des Präsidenten der Bereinigten Staaten. S'« sind durch das Wassenstillstan-sangebot vom L. Oktober d. I. non Deutschland und durch die Note der vereinigten Nagten vom r». November auch von den alli ierten Regierungen mit den bekannten zwei Einschränkun« ü«n sverschiedene Auslegungen des Begriffes der Frei- »stil der Meer« und der Entschädigungsfrages angenommen Wvrde«. Wen« es gelingt, einen RechtSsrieben zu schlfe- HW», aber au» nur t» diese« Falle, ist sie Bast» für eine« Völkerbund gegeben, besten Errichtung ich ans inner- stcr Ueberzeugung anstrebe, und ich iveiß, daß die Mehr heit des deutschen Volkes, das setzt sein Schicksal selbst in die Hand genommen hat, hinter mir steht. Rach der Berliner Straßenschlachl. Einer Schilderung Berliner Blätter über die durch die Strabenk-ämpfc am 24. Dezember angerichteten Verwüstun gen entnehmen mir folgendes: Km schwersten Hai das Sch loh gelitten. An der Fassade nach der Schlotzsreiheit zu sitzen, links vorn Eolan- dcr--Portal. in der Höh« des zweiten Stockwerks in der Maucrslächc »wischen den Fenstern zwei Einschüsse, als Helle Flecken aus dem schwärzlichen Grau des Gesteins leuchtend. Die eigentliche Schlachtfront aber liegt nach dem Lustgarten. Fast alle Fensterscheiben sind zerschossen, der Wind weht den Gardinen hin und her -- und die beiden groben Por tale. der historische Balkon, von dem Wilhelm II. am l. August seine Worte an das Volk richtete, sind zersetzt und demoliert. Die große goldene Kartusche über dem Balkon hat einen Volltrcsfer erhalten: weih klafft oben der Stuck: unten im Schutt an dem zerbeulten gesprengten Pori.il liegt die herabgesiürztc goldene Krone, nicht weit von ihr eine zweite >n dunkler Bronze, zerbeult und verbogen: sic ist ron der Bekrönung der Bronzctür hcrabgefallen. Hinter den zerschmetterten Fenstern und Türen des Balkons weht phantastisch in der Tiese -es Zimmers eine grobe karmin rote Decke: ein Soldat der SicherheitSwache sieht davor und blickt geruhig auf das Gewimmel unten aus dem Schlobvlatz herab. Ueber die zerbeulte Brüstung des Balkons steht die Mündung eines Maschinengewehrs. Auch das zweite Portal, nach dem Apothekenflügel zu. hat eine Anzahl Treffer erhalten. Durch das klaffende Por tal blickt man weit in den menschenleeren Schlotzhos hinein. Den Eintritt verhindert ein Posten. Der ,.Borwärt s" erklärt, dab schliehlich auch die Ge duld der 'ozialistischrn Regierung einmal ein Ende haben müsse: „Man kann sich denken, welches Holnigclächier aller Reaktionäre erschollen wird darüber, datz die revolutio nären Behörden der deutschen Republik „vor ihren eigenen Leuten" nicht mehr sicher sind. Mögen sie spotten, wir er- kennen es hoch an, wenn sich die Reichöleitung von dem Grundsatz leiten läßt, -aß Menschenleben heilig sind und daß Dtraßcnschlachten verhütet werden müssen. Aber schließlich bat alles seine Grenz«! Aus die Dauer würde es unmöglich sein, der Gewaltanwendung mit nichts als Nachsicht und Langmut entgegenzutreten. Denn darüber würde das ganze Reich aus dem Leim geben." Liedknecht und die Bolschewisten. Berlin. 26. Dez. Die russische Zeitung „Ssowernaja Kommuna" vom 23. November bringt eine Rede Bucha- rins auf dem allrussischen Kongreß der Arbeiterinnen in Petersburgs in der er einen Ueberbltck über die deutsche Revolution gäbe Interessant ist hierin di« Darstellung, die er von derTätigkeitLiebknechts gibt: Liebknecht «nd seine bolschewistische SpartakuSgrnppe hat »nfere bolschewistische Taktik angeno«, mennndgingmitnusHanb inHand. Ich werde den Augenblick nie vergesten, als Liebknecht zu n«S in daS Gebäude der russischen Botschaft kam. Die Regierung hatte. «« Liebknecht die Flügel zu beschneiben und fein« unans» gesetzte Tätigkeit in be« Fabriken «sw. lahmzalege». z» einer List gegriffen «nd ihm vorgeschlageu. in de« Vollzugs, rat einzntrete». Liebknecht kam unn ganz furchtbar aus, gevegt zu n«S «nd sragte. was er tun solle. Wir beschlofseu gemeiusa«. batz Liebknecht in dl« Regierung »nr dann ei», treten soll«, wen« diese folgende von «ns ansgestevte» For, dernnge« vertrete: Anseinondertreibung des Reichstags. Terror gegen die Bourgeoisie und die Offiziere, wen« fi« gegen «ns austret«» würden. Die Differenzen der Matrosen mit der Regierung. Berlin. 2«. Dez. Zu den Vorgängen im Schloß und Marstall wird von dem Mitglied Tost des Zentralrates der Marine s53er-Ausschuß», der an den Verhandlungen zwischen der Negierung, den Gardctruppen und der Bolks- marincbivision teilgenommcu hat. eine Darstellung der Ursachen und der Entwicklung der Vorfälle ge« geben, in der cS heißt, daß sich die .'Zahl der Matrosen in der Volksmarinedivision schon seit längerer Zeit selbst ver mindert hatte, und zwar von 3200 aus 1600 Man». Daraus sei ersichtlich, dab böser Wille von vornherein aus dieser Sette nicht zu suchen war. Die Diebstähle im Schlöffe seien In Sen ersten Tagen zum größten Teil von Plünderern auSgeführt worden, ehe die Matrosen aus Cuxhaven das Schloß besetzt hatten. Gegen spätere Plünüerungsversuche sei seitens der Matrosendivision energisch Verwahrung ein. geletzt und die Schuldigen »ur Verantwortung gezogen worden. Di« Räumung des Schlosses wäre schon längst erfolgt, wenn den Matrosen im Marstall Büreauräume überlasten worden wären. Auf Grund der Anforderung der Regierung seien am 28. Dezember abends die Schlüffe! -es Schlosses in der Reichskanzlei abgegeben worden. Als daraus -ie Matrosen ihre rückständige Löhnung verlangten, söi von -er Stadtkommandant«!: die Forderung an sie ge- richtet worden, die Schlüssel bei der Stadtkomman dant» r abzugeben, andernfalls sie kein Gelb bekäme». Das habe den Unwillen der Matrosen bedenklich gesteigert und zu der Demonstration vor der Komman dantur geführt. Von keinem Führer der Matrosen- dkviston sei der Befehl hierzu erteilt worden. Erst als der Dcmonstrationszug von einem Panzcrautomvbil in der Nähe der Kommandantur beschossen wurde, sei es zu den bekannten Vorfällen gekommen. In diesem Augenblick er hielt Tost erst Mitteilung von den Vorgängen. Inzwischen hatten die Matrosen die Reichskanzlei besetzt, da sic der Meinung waren, Satz nach Erfüllung -er gestellten Be dingungen sAblieserung der Schlüssel) die Volksbeauf- tragten nicht das Notwendige getan hätten, um den Ma trosen in ihren Lohnforderungen zu ihrem Rechte zu ver helfen. Diese Darstellung erscheint eintgcrmatzen zugunsten der Matrosen gefärbt. Sollte sic zutressen. danu wäre eS geradezu unverantwortlich, daß wegen der artiger Mißverständnisse Blut vergossen wurde. Leidcr aber erweckten andere Mcldinigen und auch die Dar stellung deS preuhischen Finanzministerium» keines wegs den Eindruck, als ob di« Matrosen lediglich um rückständige Löhnung und Bureauräume ge kämpft hätten. Auch das bekanntlich unter Negierungö- konlrolle stehende Wolsfsche Burcan suchte die Sache so darzustcllen. Ein Dienst ist üer Negierung damit aber nicht erwiesen worden, da es unmöglich zu ihrer Stärkung und Befestigung beitragen kann, wenn ossiziös sesigestellt wird, daß sie nicht einmal imstande war. eine derartig untergeordnete Krage gütlich zu lösen. Ein neuer Anschlag ans den „Vorwärts". - Zkrlin, 26. Dez. Am 25. Dezember nachmittags fanden mehrere von den revolutionären Seeleuten und Ver trauensmännern der Großbetriebe Berlins veranstaltete Versammlungen in der Sicgesallec statt. Stach den Versammlungen zogen die Demoiistrarrtcn tm Zuge die Stadt. Ein größerer Trupp splitterte ab. zog naz Lindenstraße und besetzte das Gebäude des „s 'wärts Der Polizeipräsident versiuhle persönlich? Sache beizulegen, was auch insofern gelang, als Druckerei geräumt und unter Bewachung der Sicher- heitsmannschaften des Polizeipräsidiums gestellt werden konnte. Der „Vorwärts" war, als die Masse» ei ad rangen, von einem Iägerkommando beroachl. Es waren Maschinen- gewehre aufgestellt, und ein Panzerauto befand sich auf dem Grundstücke der „Borwärts"-Druckerei. Das Panzer auto wurde von eingcdrungenen Matrosen weg- geführt, die Iägerschutzwache entwaffnet und Sol- -atenposten von den mit etngedrungenen Soldaten, unter denen sich auch ziemlich viel Mitglieder der repuhlikanische» Soldatenwehr befanden, ausgestellt. ES wir- versichert, datz die Besetzung des „Vorwärts" weder von politischen Par- teten oder Gruppen, noch von den revolutionären Obleute» veranlaßt morden sei. Sie sei vielmehr aus -er Empörung der Massen gegen -ie Haltung -öS „BorwLrlS" spontan e»- ivachsen. „Preftfreiheit." Das Erscheinen der „W ese r - Z e i 1 u n tz* ffk an» Grund des Schlußsatzes eines Leitartikels „Anarchie oder Freiheit?" vom Doldatenrat in Bremen bis zum 27. De- zember einschließlich verboten worden. Die Zeitung hat gegen diese Verfügung bei Ser Regierung üer BolLS-- beauftragten in Berlin Protest eingelegt. Kriu-rinr sieWreMr Protest rege» »ie llnttoSlzuno. Gleich nach dem AuSbruch der Umwälzung in Bayer« wurde gemeldet, dab Kronprinz Nupprecht sie nicht an erkannt habe. Diese Meldung wird jetzt bestätigt durch folgenden in den „M. N. N." mitgeteiltcn Funkspruch deS Kronprinzen aus Brüssel vom 10. November 1vl8: ,Se. Majestät der König von Bayer« ist an der Er klärung feines freien Willens behindert. In meiner Eigenschaft alS Kronprinz von Bayern lege ich Verwah rung ei« gegen die politische Umwälzung, die ohne Mitwirkung der Gesamtheit deS bay» rischen Volkes «nd der gesetzgebenden Gewalten vor sich gegangen ist. Bayerns Bolk und sein seit Hunderte» von Jahre» mit ihm verbundenes Fürstenhaus habe« An spruch daraus, datz über die künftige StaatSsor« durch eine Konstituierende Ratioualverfamm« lang entschieden wird, die a«S freie« nnd allgemeinen Wahlen hervorgegauge« ist. Selbstverständliche Voraus, setznng ist, datz de« bayrischen Soldaten im Felde die Mög. lichkeit eröffnet wirb, ihre Stimme abzugebcn. Ich richte au die derzeitige bayrische Regierung die Frage, ob sie ge willt ist. nach diesen Grundsätzen zu verjähren, »nd wie allen bayrischen Soldaten, so auch den im Felde stehenden Mitgliedern deö Hausetz Wittelsbach ungehinderte Rück kehr «nd freie Meinungsäußerung zu gewährleisten.- Dr. Helfserich für einen Znfammenschlntz gegen die Tozialdemokrene. In einer von der Deutschen Volkspartei ein. berufenen Versammlung in Stettin sprach -er Staats sekretär Dr. Helfserich über die politische Lage und dt« kommenden Wahlen und betonte in seiner Rede die Not wendigkeit des geschlossenen Kampfes gegen die Sozialdemokratie aller Richtungen. Er sagte u. a.: „Es ist unglaubliche Verblendung und Mangel an poli tischem Instinkt, wenn deutsche Männer heute die Archive durchstöbern, um Beweise für Deutschlands Schuld zu suchen, wenn man hört, daß unserem Kaiser die Schuld am Kriege beigemesscn wirb. Ich weiß ans persönlicher Erfahrung. wi- schwer dem .Kaiser der Krieg geworden ist und wie er jeden Augen blick nach einer Möglichkeit der Kricgsbeendigung ausge- späht hat. Aber während des ganzen Krieges bestand keine Aussicht, zu einem 8t,t,is i,uc> ante-Frieden zu gelangen. Selbst bei unseren stolzesten Siegen hätten wir keinen an- deren Frieden als den jetzigen erhalten. Solche Beding, ungen aber kann kein Voll a»ne!u»en, solange es sich weh ren kann. Deutschland wird durch den Kriegöansgang von der höchste» Höhe, die es in seiner tausendjährigen Ge schichte erreicht hat, in die Diesen hinabgemorfcn. Jedem muß es klar sein, daß nur die äußerste Zusammenfassung aller Kräfte unser .Reich und Volk zu retten vermag. Statt besten sehen wir die Revolution und in ihrem Ge folge das Gegenteil dessen, was unserer jetzigen Geschichte nottut. Wir werde» den graue »hafte st en Zusammenbruch erleben, wenn es nicht in letzter Stunde gelingt» den Mäch. te» der Zerstörung Einhalt zu gebieten. Mit de« Bestände^
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