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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194201050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19420105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19420105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1942
- Monat1942-01
- Tag1942-01-05
- Monat1942-01
- Jahr1942
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1942
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Riesaer Tageblatt Montag, 5. Januar 1942, abends ^°3 >«e Lraht«lschrtst, Tageblatt «i«s« Frrnruf 12S7 Postfach Rn « Postscheckkont» Drrsde» lbSO Birokass« «iiso ist«. U «ud Anzeiger lClbeblatt und Aiyeigty. Dies« Leituna «ft da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Sandrat» a» »rodenbat« bebdrdlich bestimmte Blatt und enthält amtlich« Bekanntmachungen de» Finanzamtes Riesa ' und de» HauvtzollamteS Meiden Unterseeboote versenkten 20000 VNT. «»griffe im mittleren Froittadichnitt ecsolgrei» abgewehri - Fliegerverbände gegen setndliche Schiffe im Namn von Frodesi« »5. Jahr«. KALL » M.L..L» Rins grobe Schiffe in Brand geraten Vomben aus Industrieanlagen an -er englischen Ostwste )s Aus dem Führerhauptquartier. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im mittleren Abschnitt der Ostfront wurden wieder um zahlreiche feindliche Angriffe «ud Vorstöße erfolgreich abgewehrt. I« den übrige« Frontabschnitten nur örtliche Kampftätigkeit. Augrisfe starker Kampf- «ud Jagdfliegerver- biiude richteten sich gegen feiudliche Stellungen und Schiffe im Raum vo« Feodosia. Fünf große Schiffe ge rieten «ach Bombentreffer in Brand. Zwei Zerstörer und ei« großes Handelsschiff wurden durch Volltreffer schwer beschädigt. Im Zuge bewaffneter Aufklärung gegen Großbritannien griffen Kampfflugzeuge bei Tage Hasen- und Funkanlagen aus den Faroer-Inseln und Shetlands sowie Industrieanlagen an der englischen Ostküste erfolgreich an. Unterseeboote versenkten im Atlantik, im Eismeer und im Mittelmeer vier Schisse, darunter eine« groben Tanker, mit zusammen 20 MV ART. Zwei weitere Schisse wurden durch Torpedotresfer beschädigt. I« Rorbafrika fanden keine gröberen Kampfhaud- luuge« statt. Verbände der deutschen Luftwasse griffen bri tische Flugzeuge, Molen «ud Flakstelluuge» bei Benghasi an und belegte» die Küstenstraße mit Bomben. I« Lust kämpfen wurden fünf Flugzeuge abgeschossen. Ans der Insel Malta wurden die Lustaugrifse gegen britische Flugplätze erfolgreich fortgesetzt. Versuche einzcluer britischer Bomber, das nord deutsche Küstengebiet anzugreifeu, bliebe« erfolg los. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verletzte. Wieder ausgedehnte Brände nach Lustangriffen auf Malta Zahlreiche feindliche Flugzeuge am Bode» zerstört )j Nom. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Aus dem Abschnitt von Agedabia ist nichts von Be deutung zu berichten. Lebhafte Tätigkeit der Artillerie und Luftwaffe gegen unsere Stellungen von S o l l u m. In Luftkämpfen schossen Jagdflugzeuge der Achsen mächte zwei feindliche Flugzeuge ab. Angriffe starker deutscher und italienischer Luftstreit kräfte auf Malta hatten sichtbare Erfolge. Ausgedehnte Brände wurden verursacht, zahlreiche feindliche Flugzeuge am Boden zerstört oder beschädigt. In Luftkämpfen mit den begleitenden deutschen Jägern wurden zwei Hurricane ab geschossen. Englische Flugzeuge warfen ohne Wirkung mehrere Bomben auf die Insel Salamis. In der vergangenen Nacht unternahm der Gegner einen Einflug auf Castelvertrano (Sizilien), wobei unbedeutende Schäden verursacht wurden. Acht Personen wurden getötet und IS verletzt. Ein feind licher Bomber wurde von der Flak getroffen und zerschellte am Boden. Neuer japanischer Angriff aus Sawai USA.-Kriegsschiff schwer beschädigt/ Seit 1.1. japanische Angriffe auf Corregidor, Olongapo, Malolos )s Tokio. Japanische Kriegsschiffe griffen einen Hafen Hawais an und beschädigte« ei« USA-Kriegs schiff schwer. Die Marineabteilnng des Kaiserlichen Hauptquartiers zab am Montag bekannt, daß die japanische Marinc-Lust- wasfe sich bemüht, die restliche« feindlichen Trup pe« ans de« Philippinen zu vernichte«, indem sie seit dem 1. Januar heftige Angriffe auf die Insel Cor- regidor, den Militärhasen Olougapo und den Luft stützpunkt Malolos wiederholt. Die japanischen Truppen, die de« znrückgehenden Feind verfolgen, brachen de« feindlichen Widerstand an verschiedene« Stellen und haben am Vormittag des S. Januar die Stellungen an einem gewissen Punkt erreicht. Nach Be setzung der ganzen nördlichen Hälfte der Halbinsel Bataa« setzen sie ihre« Marsch «ach Süden fort. Andererseits versuchen Philippinos, die das Vorrücken der japanischen Truppen auf Balanga verhindern und an dererseits aus der Festung Corregidor entkommen wollen, einen letzten Gegenangriff. Aber die japanische Luftwaffe bombardiert seit dem 4. 1. morgens immer wieder militä rische Anlagen in der westlichen Hälfte Balangas. Gleichzeitig hat sie die Kasernen in der Umgebung von Olongapo schwer beschädigt. Weiter berichtet Domei, daß die japanische Luftwaffe, die mit den Bodentruppen zusammen wirkt, einen Lastwagenzug überraschte, der auf der Fahrt von Mariveles nach Balanga begriffen war, und mit Sicherheit 20 LKW s vernichtete. Der erwähnte Luftstützpunkt Malolos liegt in der Provinz Bula, etwa 38 Kilometer von Manila. USA.-Truppen auf Flucht nach Corregidor von Bombenangriffen überrascht Transportflotte schwer getroffen ff Schanghai. Die japanische Lustwaffe ans den Philippinen bombardierte USA.-Fahrzeuge und Transporter in der Manila-Bucht, die, mit flüchtende«, ver sprengten USA.-Truppen an Bord, versuchten, die vor der Bucht liegende Jnselfestung Corregidor zu erreichen. Das Bombardement richtete, wie ein japanisches Aufklä rungsflugzeuge beobachtete, schweren Schaden unter der Transportflotte'an. Die Jnselfestung Corregidor wurde am Sonnabend von 60 japanischen Flugzeugen fünf Stunden lang schwer bombardiert. Auf Corregidor, das moderne Verteidigungsanlagen besitzt, befinden sich heute alle geflüchteten USA.-Kom- manbobehörden, während in Cavite die Reste des USA.- Asiengeschwabers stationiert sind. Die japanische Luftwaffe hat den Angriff ans diese Befestigungsanlagen eröffnet. Die letzten in Tokio eingetrofsenen Berichte lassen er kennen, daß die Hauptmasse der aus Manila und Umgebung geflüchteten feindlichen Truppen sich, im Festungs gürtel innerhalb der Manila-Bucht und nm den Kriegshafen Olongapo in der Subtg-Bucht fun- tnittelbor nördlich der Manila-Bucht) versammelt haben. Wie aus Manila gemeldet wird, marschieren immer neue japanische Truppen in die Stadt ein, die sich bereits auf dem*Weitermarsch ins Küstengebiet der Manila-Bucht befinden, wo die Einkreisung der geschlagenen feindlichen Truppen fortschreitet. Tie USA.-Truppen haben vor ihrer Flucht die Oeltanks und Kasernen im Zentrum Manilas in Brand gesteckt. Tic Bevölkerung der Stadt verhält sich voll kommen ruhig. Die Geschäfte wurden bereits wieder geöff net. Alle japanischen Bewohner Manilas sind wohlbehalten. Die Marineabteilung des Kaiserlichen Hauptquartiers gibt eine zusammenfassende Ucbersicht über die Ergebnisse der Operationen gegen die Philippinen. Danach wurden bisher versenkt: Vier feindliche Zerstörer, sieben U-Boote, fünf Handelsschiffe. Schwer beschädigt wurden zwei Spe- zialschisfe und 30 größere oder kleinere Handelsfahrzeuge.: keilweise beschädigt ein Zerstörer, zwei kleine Patrouillen boote und vier Handclsfahrzeuge,- erbeutet ein Handels schiff. An Feindslugzeugen wurden insgesamt 103 abgeschos sen und am Boden 360 zerstört. Der Sprecher der Regierung bestätigte auf der heutigen Konferenz, daß beim Einmarsch der japanischen Truppen in Manila keine Beamten der Zivil- oder Militärbehörden mehr anzutreffen waren, sondern daß alle bereits geflüchtet waren. Wo sie sich nunmehr aufhalten, könne er zwar nicht sagen, doch sei anzunehmen, baß der japanischen Wehrmacht der Zufluchtsort bekannt sei. Japanischerseits versuche man. in Manila Ruhe und Ordnung in Zusammenarbeit mit der dortigen Polizei aufrechtzuerhalten. Nach britischen Militärberichten aus Borneo nahmen die Japaner erneut Truppenlandungen auf Nord-Borneo vor. Die Japaner gingen bei Weston am Nordufer der Brunei-Bucht an Land. Der britische Flugstützpunkt Moulmein in Süd- Burma erlebte am Sonnabend einen schweren Luft angriff. Vier britische Flugzeuge wurden am Boden zer stört. Außerdem griffen japanische Flugzeuge Singapur an, wo militärische Ziele getroffen wurden. Die japanischen Streitkräfte, die in einer am Morgen des 1. Januar begonnenen heftigen Offensive über den Perak-Fluß vorstießen, hatten bis zum Abend des 2. Januar eine wichtige Schlüsselstellung in Mittel-Malaya eingenommen, berichtet Domei in einem Frontbericht. In den vorhergegangenen Kämpfen hatten sie der 8. Division des australisch-neuseeländischen Armeekorps schwere Ver luste zugefügt. Bei der Verfolgung des Feindes im Grenzgebiet des Sultanats Selangor an der Westküste Malayas kam es, wie „Tokio Asahi Schimbun" von der dortigen Front be richtet, nochmals zu heftigen Kämpfen, da die Äriten Ver stärkung von der 8. Division erhielten, die sich hauptsäch lich aus Australiern zusammensetzt. Doch auch dieser Wider stand ist von den Japanern gebrochen worden, womit der größte Teil der 11., g. und 8. Division des Feindes ver nichtet ist. Die in Tschangscha zusammengedrängten Tschung- king-Trupven wurden völlig vernichtet. WaveU als Blickfang " kanntgegeben, daß Ser vielgenannte englische General Wavell — oie Engländer selbst haben ihn zum Heinzelmännchen gegen alles Mißgeschick gemacht und mit der Glorie des Retters aus feder Not umgeben — zum Obersten Befehlshaber des Bereinigten Kommando bezirkes im südwestlichen Pazifik ernannt worden ist. Das geschah nicht ohne ein charakteristisches Zwischenspiel: Zu nächst tauchte eine Meldung von dieser Ernennung auf, dann hieß es, diese Meldung könne nicht hestätigt werden und sei auf eine bedauerliche „Indiskretion" zurückzufüh ren: und nachdem dieser Sturm im Wasserglas erregt worden war, wurde die Meldung doch bestätigt, und zwar mit dem Hinzufügen, daß General Pownall, der erst vor wenigen Tagen Brooke-Povham's Kommando in Singapur übernommen hat, jetzt zum Generalstabschef Wavells er nannt sei und Admiral Hart, der Oberkommandant der amerikanischen Asienflotte, den Oberbefehl über alle Marinestreitkräfte in dem Gebiet des Südwestpazifik unter der Leitung Wavells erhalten habe. Wir haben schon auf die Methode hingewiesen, mit der durch ein Taschenspielerkunststück in der Nachrichten politik Wavell gewaltsam zum Blickfang gemacht wurde» um mit dem ihm angedichteten Glorienschein über die Katastrophen von Hawai, Hongkong, Manila und die un mittelbare Bedrohung von Sinaavur abzulenken. Das ist nicht das einzige Ablenkungsmanöver. Unter Mitteilung unglaublichster Einzelheiten wird wieder das Fähnchen der „Fünften Kolonne" geschwenkt. So berichtet einer der meist genannten amerikanischen Journalisten in der südamerika nischen Presse, daß die japanischen Flieger beim Angriff auf Hawai von Landbeobachtern durch drahtlose Sendun gen gelenkt worden seien! In demselben Atemzug wird ver sichert, daß alles anders gekommen wäre, wenn die „fried liebenden Demokratien" nicht so mangelhaft vorbereitet ge wesen wären. Die Wahrheit ist noch in frischer Erinnerung: Roosevelt hat die Javaner bis aufs Blut provoziert und seine Matrosen im Perlenhafen trieben sich in „Ver gnügungslokalen" herum. Diese Augenauswischerei und Gesundbeterei hat ihre sehr begreiflichen psnctwlogischen Gründe. Roosevelt und Churchill haben — um irgendein Ergebnis ihrer Angst konferenz augenscheinlich zu machen — einen Aufruf zum Anschluß an ihre Katastrovkeukoalition erlassen. Lustig ist, daß die Neuankömmlinge keine besonderen Verpflichtungen, nicht einmal die Vervflichtung der Kriegserklärung (N über nehmen müssen. Die Pfiffikusse im Weißen Haus hoffen, daß das Gewicht einer Solidaritätserklärung die frisch geworbenen Kantonisten immer weiter treibt. Aber um überhaupt werben zu können, müssen sie ihre so mißliche Gegenwart vergessen lassen, ihre Fehlschläge irgendwie erklären und den Dummen, die nicht alle werden, das Ge- schichtchen von dem großen Zauberer erzählen. So wurde Wavell, das Heinzelmännchen gegen wdes Mißgeschick, zum Blickfang künftiger Gloriole gemacht. Parade der Heimat vor dem Feind Aesmal ^ist di« politischen Front Deutschlands angetreten, indem sie die militärische Front im Osten und an allen sonstigen Kälte löchern mit der bravourösen Wintersachensammlung unter stützte. Selbstverständlich: Im Ausland weiß man sehr ge nau, daß das deutsche Volk nickt an einem Uebersluß von Woll-, Pelz- und Wintersachen leidet. Umso eindrucksvoller hebt sich die stille, aber wirksame Spendenhilfe — die wortlose Hilse der Tat — ab. Tas Ausland, das ja noch vielfach gewohnt ist, den persönlichen Nutz-Standpunkt anderen Ueberlegungen überzuordnen, ist verblüfft über die ruhige, aber spontane Hilfsbereitschaft aller Glieder des deutschen Volkes. Die Engländer sind auch verblüfft. Sie können nur nicht sagen, daß sie das deutsche Volk bewundern. In den heimlichen Ecken ihrer Klubs werden sie aus ihrer An erkennung keinen Hehl machen. Nach außen hin lassen sie ihre gröbsten Lügenmäuler in Front gehen. Da meldet der Londoner Rundfunk, daß die Züge mit Wollsachen vom Anhalter Bahnhof nicht an die Front abgehen konnten, weil viele Tausende von Menschen sich unter wildem Protestgeschrei auf die Geleise gestellt hätten, um die Ab fahrt zu vermeiden. Die bewaffnete Macht in Gestalt der hätte mobilisiert werden müssen. Es sei scharf ge schossen worden und in Berlin, über das sich tödliches Entsetzen lege, sei gar nicht zu erfahren, wieviele Tote es bei diesem Blutbad gegeben habe. Wir legen diese Stimme aus dem- Aether zu den anderen Stimmen. Aber wir verschweigen sie auch nicht. Denn sie ist ein glorreicher Beweis, daß die Einsatzbereit schaft der Heimat mit ganzer psvchologischer Wucht den Engländern auf die Brust gefallen und auf den Kopf ge kommen ist. Ihnen bleibt gegenüber dieser Einsatzbereit schaft nichts anderes übrig, als ihre gröbsten Lügenmäuler, wahrscheinlich ein paar schmierige Juden, vorzuschicken. Jedem das Seine! Und nun vergessen wir den Londoner Rundfunk! Für das Gute ist es nie zu spät! Das ist die Parole sur die Heimat gegenüber der Front!
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