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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150616029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915061602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150616
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915061602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-16
- Monat1915-06
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I, Dleses Vlatt wird den Lesern von Dresden »nd Umgebung am Lage vorher bereits als Ndena-Hergadr während » di« Post-Be,trher am n in einrr S«Iamiau»gab« «halten. SV. Jahrgang, ^is ISS. Bezug«-Gebühr »terieiliihrl. sa« Die». d«t tlilich,w«i. >nall>»r Zutti-un, <an r»nn-u.Pi»ni»»«nnur . iiimial)r.«»M.. durch du»«trlla» Unnahm«. äellen dl» i rr, M. Pei einmalig» Zu. stellln» durch dl« Post »M.<»1»n«»«p«ll,.IL,. »uilaud: Oeßer- rrlch-Unoarn d ir Sr., Schw«i, ».« Fr!,.. Jtolton 7 11 Lire. - Ma-druck nur mtt d«üUch« Ou»N»r>< .«.ad« <,D«»dner P»chr.«)piIW,.-Un. drrwigl« SN «rd-nichtaul Mittwoch. 1«. Juni ISIS. Telegramm-Adresie: Nachrichten Dresden. AegvürrSsL 1888 Druck und Verlag von Liepsch Sc Reicharöt in Dresden. qauxtgeschäftssteUer Marienftraste S8M ' TehphknanfMüsK^ 252T Nachtanschluß: 2« 011. Auzeigeu-Prrise »nnohm« »on Tlokln- dlaungrn bi, uachi». 8 Uhr Sonn«,,» nur Mariknliroh» S« »on II bi» >/>« Uhr. Li« »inlxaliig« Zelle <ei«e 8 Silben) »ö Pt., die zweilPOlnge Zeile out T»tseite 70 Pf.. die »weilpali. Rttlomeikiie I.k>0 M.. Familien- Nachrichten au« Ire», den di« etnlpoil. Zeile «L Ps. — In Nun,- mern noch Sonn- und Feiertagen erhdht« Prei»i-tz«. — Su»w5r- tig« NusirLg« nur gegen Dorau,beMhIung. — ZedetBeiegbioliioPs. Sie Lurchbrechung der russischen Front am San. der rassische veneralisssmnr in Moria«. — Nnterlerbootr km Schmarren Meer. — Sie inneren SchwieriMtea In kngland. Me wlrtschastllche Laie Prenbens. — Sriechrnlandr Neutralltiit. — Snlgarisch-rnmSnische BerftSndigung. Der amtliche deutsche Kriegsbericht list heute bis zur Drucklegung unserer Abendausgabe nicht eingetroffen. Die Durchbrechung der russische» Front an, Tau. Die Durchbrechung öer russischen Front am unteren San bis weit hinein in das östlich des San aelegene Gebiet bedeute, wie verschiedene Berliner Mvrgcn- blätter aus dem österreichisch-ungarischen Kriegspresse- auartter melden, einen großen Erfolg der verbündeten iArmeen. Der Widerstandsfälligkeit der ganzen russisch- galiztschen Front sei dadurch ein Stob verseht, dessen Wir kungen sich in der weiteren Entwicklung in der allgemeinen Kriegslage bald fühlbar machen werben. lW. T. B.j Grobfürst Nikolaus in Moskau. Die „Berner Nachrichten" melden aus Petersburg, der russische Generalissimus Grobfürst Niko laus befinde sich in Moskau. Ein neues Aerzte- kollegimn sei einberufen. Der Generalarzt der Feldarmee erachte einen zweiten operativen Eingriff als absolut not wendig. (W.T.B.) Weit über lovüüü russische Gefangene seit Ansang Juni. Die „Frkf. Ztg." stellt fest, datz mit de» neuerdings ge wachten 10 000 Gefangenen die Zahl der seit Anfang Juni gefangenen Russen auf weit über 100 000 gestiegen sei. «W.T.B.j Einziehung der Siebzehnjährigen in Rußland. Die Kopenhagener „Tidendc" berichtet, daß zur Hcrbci- schaffung neuen Menschenmaterials für das russische Heer die russischen Konsulate bereits die S i e b z e h n j äh r i g c n ein ziehen und nach Rutzland abschickcn. Ei« Telegramm des Erzherzogs Friedrich. Der Vorsitzende des Provinziallandtageö von Schlesien Herzog von Ratibor erhielt ein Telegramm des Erz herzogs Friedrich, worin dieser seinen Tank für die ihm übermittelten patriotischen Grübe ausspricht und der Zuversicht Ausdruck verleiht, dab cs den trcuverbttndetc» Völkern gelingen werde, einen ehrenvollen und segensreichen Frieden zu erringe». «W. T. B.j Wolhynien unter militärischem Oberbefehl. Kt. Das Wiener „Extrablatt" erfährt indirekt aus Peters burg, dab das russische Gouvernement Wolhynien nute r militärischen Oberbefehl acstcllt wurde. Infolge dessen sind die Städte Kiew und Shitomir von allen Juden und Fremden innerhalb vier Tagen zu räumen. Wol hynien ist Grenzgouvernement von Galizien und lag bis her außerhalb der Gefahrzonr. Die Lebensmittelnot in R «bland. Nach einer Meldung des „Rntzkoje Slowo" haben sich sieben Gouvernements, darunter Kiew, Betzarabicn und Cherson, zu gemeinsamer Bekämpfung der LebenS- mittelnot vereinigt. Im Gouvernement Smolensk herrscht völliger Zucker Mangel. In Kostroma seien die -Händler seit Einführung der Höchstpreise ganz ohne Lanbeserzeugnisse. lW. T. B.j Die Augst vor den dentsktiei, Flugzeuge». Nach dem „Matin" beschloß der Gcmeinderot von Paris, fedem französischen Flieger, der ein deutsches Flugzeug über oder im Umkreise der Bgimmcilc von Paris zum Absturze bringt, eine Prämie von 5000 Francs auszuzahlen. (W.T.B.) Ei« französischer Senator über die Kriegslage. Laut Meldung der „Neuen Zttr. Nachr." aus Paris schreibt der Senator Henry Beranger im Pariser „Midi" über die Kriegslage: Jetzt können die Deutschen mit allen ihren schweren Geschützen aus Galizien zurückkehren und wieder einmal versuchen, sich den Weg nach Paris zu bahnen. (W.T.B.) Französische Fliegcrinstrukteure im italienischen Heere. Wie ein Berliner Blatt erführt, sind die französischen Flieger VedrineS undBrindeionc als Instruk teure in das italienische Fliegerkorps eingetrcten. (WTB.) Der Kampf um die Gebirgspässe. d. Aus dem Mtinstcrtal wird nach dem „Bündner Tag blatt" gemeldet: Fast täglich ist Kanonendonner hörbar. Das Grenzgebiet ist für Wanderer zwar gesperrt, trotzdem ließ sich in Erfahrung bringen, baß in der letzten Woche die Oesterreicher die vor einigen Jahren oberhalb Tcrza Cantoniera errichtete italienische Militär baracke zusammen geschossen haben. Am 8. Juni schoflen die Oesterrcichcr mit zwei Schüssen Gebäulichkeiten auf Quarto Cantoniera zusammen. Nachts ist oben an der Grenze stets alles hell beleuchtet von italienischen und öster reichischen Scheinwerfern. d. Am Paffo di Lago Scuro.wurüen zwei Alpini-Kom- pagnien von zwei Skivatrouillen überrascht und angegriffen. Mit schweren Verlusten mußten die Itak-iener zurückgehen, worauf auch ein weiter nördlich stehendes Gefecht rasch und glücklich zu Ende geführt werden konnte. — Zufolge einer Verfügung der Militärbehörden ordnete der staatliche Kommissar die Vernichtung aller im Privat- Lesitz befindlichen Tauben für Trient an. Der Unterseekrieg. Die Ftscheretdampfer „King Jaines" und „FameS Leyman" sind am Sonnabend durch Unter seeboote zerstört worden. lW. T. B.j Neuwahlen tu England? Nach der Wiener „Reichspost" teilen dteLondoner„N«ws" in ihrer FrettagSausgabe mit, baß 12 englische Mi nister im Mini st errat die Ausschreibung von Neuwahlen für das englische Parlament vertreten. „News" schreiben, vorläufig widerstrebe Asquith dem auf ihn ausgettbten Druck, aber es sei wahrscheinlich, datz schon der Anfang September den Appell der Regierung an das Volk bringen werde. Die Tagung des englischen Parlaments. „Berlingske Tidendc" meldet auö London: Das Par lament wird seine Sitzungen im Juli beenden und im September wieder aufnehmen. lW. T. B.j Die Arbeit des englischen Munitionsministeriums. Die „London-Gazette" gibt die Errichtung einer neuen Behörde bekannt, deren Mitglieder der Mi nister für Kriegsmunition ernennt, und welche die Befug nis erhält, in den Indnstriebezirken die Lieferung geistiger Getränte, sowie die Lchankwirtschaftcu und Klubs zu über wachen. Das Blatt zeigt ferner an, daß eine neue Be schränkung der öffentlichen Beleuchtung cintrcten werbe. <W. T. B.j Leonhardt Llcvcllyn, Generaldirektor des walisischen K-ohlentrustcs, wurde zum Materialdirektor des M u n i ti o n s m i ui st e ri u ms ernannt. lW. T. B.j Die englische Arbeiterbewegung. Die „Times" vertreten in einem Leitartikel die Ansicht, daß die Opposition der Gewerkschaften aufhören würde, wenn die U n t e r n c h m e rg c w i n n c ganz a»s- gc schaltet würden. lW. T. B.j Feuer im Londoner Hafen. Am Montag abend brach im Londoner Hasen Feuer aus, das etwa 50 Ton .en Kopra zerstörte. Das Feuer sprang auch ans einige Leichterschiffe mit Holz- ladnngcn über. Eine englische Ansicht über die Kriegsdauer. b. „Wcstmiustcr Gazette" versichert in einem Leitartikel, daß der Krieg noch jahrelang dauern kann und vermutlich auch dauern wird. Als dies die cnalischc Re gierung zu Beginn des Krieges erklärt habe, hätten viele Leute es nicht ernst genommen. „Wir haben cs allerdings getan niiü, wenn man dies in Betracht zieht, finden wir. daß im großen und ganzen die militärische Lage nicht zu schlecht ist. Tie Lage ist ernst, wie sic die ganze Zeit über ernst gewesen ist, und wird ernst bleibe», bis wir alles getan haben, was wir tun müssen und worüber wir einig sind, »m einen befriedigenden Frieden zu erlangen. Aber man beurteilt ein Fünf-Mcilcn-Renncn nicht nach dem selben Mabstab wie ein Hundert-Mcter-Rennen. und die Kraft unseres Landes zeigt sich nicht im plötzlichen Durch breche». sondern darin, daß mir große Reserven besitzen, die wir gebrauchen können, wenn der Feind ermüdet ist. Unterseeboote im Schwarzen Meer. b. Bon der russischen Grenze wird berichtet, daß man in Odessa »nd Sebastvpol über diellntaiig- keit der russischen Schw a rz- M c e r - F l o t t e > beunruhigt sei, nachdem sic doch in letzter Zeit durch größere, vollständig neue Kricgssahrzeuge verstärkt worden war. Durch das Anstauchen von Untersee booten imSchwarzen Meer sind die russischen Hoff nungen in bezug auf eine Flottcnaktion gegen den Bos porus vernichtet worden und in Odessa hat man die Hoff nung auf eine erfolgreiche Forcierung des Bosporus und der Dardanellen bereits ansgcgeben. In diesem Sinne äußerte sich auch der Fcstungstommandant von Sebastvpol zu einer Kommission des russischen Marinemintstcriums. Letzteres hat auf die Vernichtung eines feindlichen Unter seebootes im Schwarzen Meere einen hohen Preis aus- geboten. Auch die rechtzeitige Meldung des Auftanchcns feindlicher Unterseeboote durch Führer der Handelsflotte sott durch Geldsummen belohnt werden. Nach amtlichen russischen Angaben sind im Monat Mai im Schwarzen Meer vier russische Handclssahrzeuge teils versenkt, teils gekapert worden. Bor Odessa und Scbastopol sind nach einer Bekanntmachung der Hafenkommandanturen neue Minenfelder gelegt worden. („Nat.-Ztg") Amtlicher türkischer Kriegsbericht. Das türkische Hauptquartier teilt vom 11. Juni mit: An der K a u k a s n S f r o n t ging der Feind gestern aus der Richtung von Olty vor. Nachdem er sich überzeugt hatte, das; unsere Truppen gegen ihn vorrücken, zog er sich eilends zurück und ließ seine Stellungen völlig im Stich. Wir besetzten sie. An der D a r d a n c l l e n f r o n t schossen gestern morgen zwei feindliche Kriegsschiffe unter dem Schutze von sieben Torpedobooten i"-^fähr neunzig Gra naten ans einige unserer Stellungen bei Ari-Burnu und Scddul-Bahr. Sic erzielten keinerlei Wirkung und zogen sich bald darauf nach Imbros zurück. Zu Lande fand bloß schwacher Austausch von Artillerie- und In - fantericfcucr statt. Unsere anatolischcn Batterien richteten ein erfolgreiches Feuer auf den Feind. Am 21. Mai erschien ein englischer Kreuzer vor der kleinen Stadt Monleh an der Küste von Medina am Roten Meer und ließ ein Flugzeug über diese Stadt aufsteigcn. Der Klicaer wurde Lurch daö Feuer unserer Soldaten und Freiwilligen ab ge sch offen und stürzte ins Meer. An den anderen Fronten keinerlei Berände'mng. (W.T.B.) Berstärkte Tätigkeit der französischen Flotte vor den Dardanellen. Hk. Das Pariser „Journal" erklärt, daß die Uebertra- gung des Oberbefehls über die französische Flotte an den Dardanellen an de» Vizeadmiral Nicol durch die ver stärkte Tätigkeit der französischen Flotte vor den Dardanellen begründet sei. Es würden neue Schisfsetnheiten der „Patrie" und der „Demoeratie"- Alasse dorthin entsandt. Die französische Dardanellenflotte werde nach allen Verlusten wieder auf Geschwaderstärke gebracht. Die Pariser Presse gefällt sich in törichten Ge rüchten von einem Separatfrieden mit Ser Türkei. Churchills Prahlereien. b. Churchills Großsprecherei geht seinen klügeren Landsleuten immer mehr auf die Nerven. Auf seine jüngste Acutzerung, an den Dardanellen stünden bi« Eng länder nur noch ein paa r Ni eilen vor dem Sieg, erwidert die Wochenschrift „Nation": Das ist freilich mahl, aber diese paar Meilen sind eben die harte Nuß, die Las Expeditionskorps zu knacken hat. Ein General, der vor einer Festung steht, ist räumlich auch nur ein paar Meilen von seinem Ziel entfernt, und dennoch vielleicht dem Ziel recht fern. , Die türkische „Agcnce Milli" bemerkt zu Churchills Prahlereien: Das Rcutcriche Bureau macht sich aufs neue zum Sprachrohr der Großsprechereien Lord Churchills, der große Worte nicht spart, um seinen Zuhörern Sand in die Angen zu streuen. Dieser Politiker scheint die Gabe der Weissagung zu besitzen. Hat er doch einen entscheidenden Sieg an den Dardanellen voransgesagtl Aber wir waren eS, denen er zugesallcn ist. Tie glänzenden Erfolge unserer Truppen bei Scddul-Bahr gerade am Tage nach den ruhm redigen Worten Churchills waren vollauf geeignet, diesen jedes vernünftigen Sinnes baren Phrasen das formellste Dementi cntgegcnzusctzcn. lW. T. B.j Lächerliche Behauptungen. Die „Agcnce Milli" meldet: Die Athener Organe von Bcnizclos behaupten ans Grund von Anaabc» Reisender, daß in Kleinasieu der Typhus unter der Be völkerung und den Truppen Verheerungen anrichte, daß 75 Acrzte ein Opfer ihres Berufs geworden seien, und daß die Deutschen in Voraussicht des Falles der Dardanellen -cm Sultan geraten hätten, die Hauptstadt zu verlassen, daß die Verteidigung der Dardanellen Nachlasse und die osmanischcn Truppen durch Maschinengewehre inS Feuer getrieben würden. Diese lächerlichen Behauptungen, die der erwähnten Presse schon zur Gewohnheit geworden sind, verdienen keine Widerlegung. Wir halten es jedoch für nützlich, daran zu erinnern, das; die seindlichen Blätter von den Heldentaten der osmanischcn Truppen und der tapferen Verteidigung der Dardanellen voll sind. Die jüngsten Er folge unserer Truppen an den Dardanellen widerlegen diese geschmacklosen Enten. lW. T. B.j Aegypten und die Zentralmächte. Der Khebive von Aegnptcu sagte einem Vertreter de? „B. T": Unser Geschick ist mit dem der Zentral- Mächte unlösbar vcr w achse n. Der Sieg der deut schen Waffen ist auch unser Sieg. iW. T. B.j Die wirtschujtlichc Lage Pre»chenS. Bei den Verhandlungen der verstärkten Budgci- tommiision des preußischen Abgeordnetenhauses stellte der Berichterstatter Abgeordneter Hirsch-Essen fest» daß unser Wirtschaftsleben, wenn auch mit gewissen Schwanlungen und Unregelmäßigkeiten, trotz des Krieges und der Opfer, die er dein einzelnen auferlegt habe, seinen Gang weiter gehe, so das; wir überzeugt sein konnten, wirtichasttich durchzuhaltcn, solange anch der Krieg dauern möge. Der Berichterstatter erörterte sodann die Lage der einzelnen Industriezweige und die Maß nahmen, die getroffen werden konnten, um die Erzeugung von Waren, beispielsweise die Forderung von Kohlen und Erzen, weiter zn bebe». Er besprach ferner die Entwick lung der Lohm'crhältnisse u. a. in. Der Minister für Handel und Gewerbe wie auch di« Kommission traten den Ausführungen des Be richterstatters in allen Hauptpuntten bei. Ter Handels- Minister erklärte: Die Staatsregierung sei ständig daraus bedacht gewesen, dem Bergbau die für Aufrechterhaltung und Steigerung der Förderung notwendigen Arbeitokräslc zu erhalten. Gegenwärtig betrage die Förderung i in Steinkohlenbergbau etwa 75 Prozent und im Braunkohlenbergbau mehr als 00 Prozent der F r i c d c n s I c i st u n g. Dir Löhne seien im letzten Quartal gestiegen und würden weiter steigen. Tie Not- Wendigkeit einer Lohnaufbesserung sei mit Rücksicht auf die Steigerung aller Wirtschastskosten, durch die sich die Kosten eines Bergarbcitcrhaiishalts im rheinisch-westfälischen Kohlenrevier um etwa 25 Prozent erhöht hätten, unbedingt zuzugebcn. Anderseits sei zu berücksichtigen, daß sich die Rentabilität des Bergbaues während des Krieges nicht wie bei den Kriegsindustrien in; eigentlichen Sinne erhobt habe, sonder» hauptsächlich infolge Gleichbleibenö der Gencralunkostcn bei eingeschränkter Förderung erheblich herabgegangen sei. In der Frage der EinigungS- ämtcr hätten sich bei den Verhandlungen mit den Ver tretern der Bergarbeitcrvrganisationen grundsätzliche Be denken hinsichtlich der vorgeschlagencn Art der Zusammen setzung ergeben. Durch Verhandlungen der Bcrgrevier- bcamten mit beiden Teilen sei es schon mehrfach gelungen, drohende Differenzen beiznlegen, und cs sei zu hoffen, daß sich auf diesem Wege anch künftighin Streitigkeiten werben vermeiden lassen. lleber die Fragen des Handels- und Geldvcr- kehrs berichtete Abgeordneter L i p p m a n n - Stettin. Er Mrte aus, datz durch den Krieg dem Handel die schwersten' Wunden geschlagen seien. Es sei ein berechtigter Wunsch des Handels, -aß seine berufenen Vertreter bei der Ver waltung der Kricgsgcscllschaften und auch bei den Ein- käusen der Militärverwaltung durch Proviantämter, Be- kleidungsämtcr und die Zentralstelle für HcereS- vcrpflcgung möglichst zugczogcn werden, und zwar sowohl beratend als anch geschäftlich. Die Geldwirtschaft bcS Landes sei gut. Der Handelsminister bemerkte: Die von dem Berichterstatter erwähnte Ausschaltung des Handels werde auch von -er HandclSverwaltuna lebhaft beLauert, fei jedoch in jetzigen Kriegszeiten vielfach durch die Ver hältnisse begründet und kaum ganz zu vermeiden. Bei der Einfuhr aus dem AuSlande fände eine Beschränkung deS -Handels nicht statt. Bei den sogenannten Kriegsgesell schaften wolle er nach wie vor für eine möglichst große Heranziehung des Handels besorgt sein. (W. T. B.j Regelung der Fleischpreise. Die „Deutsche Parlaments-Korrespondenz" berichtet: Die zuständigen Stellen des Reiches sind gegenwärtig mit
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