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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161117019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916111701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916111701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-11
- Tag1916-11-17
- Monat1916-11
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1916
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61. Jahrgang. AK SIS. Freitag, 17. November 1616. Drahtanschrift: «»chricht«» Lee*»«» FernIpruhroSammelnumm«: X»LL. Nur für SlachtgrsprLch«: «0011. NitchGrIich t» D^d« »»1 Zu«»»», <-m Tim», mid M»nta^» «a «i». xnl) M., t» b« «»rart»» »,« »t. >»t «tnoaU,« Zaftrlan, dur- dt« Post »,« M. (ohne Veste!>,«<»>. >>»^>«»» Protse. Dt« «tntpaltt^ Zrtt« <«t»a I SUde»> « Pt., v»rp,,,ptt>tze und Nnjet,«« t« rr»mn»en> «ch «.»» und Feiert»,«« >a»t T-rtt- —N«»>rr<t,« »»strL-« nur «ezen vorLuobe^hIun^ — ««le^Iatt t« Pf. Schristiettung und Marieustratze 3S/40. LrnSn. vrrlag von Liepsch » «rtch«»P»i» D>»d«». tduhdruck ma mit drutttch« vaetlrinmgrd« t^vread.« «achr.»)I»I»W» — Ungetan,«« Sgrittltück« w«rd«n nicht anlbewahrt. lelti lftltel /Xüolk iKStse V«^»e»«,ct rn««:», ««»«eite«». » kiirr rtr«« L OLnftiger Stand der Kampfe Wich von Mj. vrsolgreicher österreichlsch-uugarlscher Lustangnss aus Perla karnia. — Sin vielsagendes sranzSfisches Bekenntnis. — Gesteigerte englische Sorgeu. — Sie englische Willkürherrschast gegenüber den Neutralen. — Ser Gesetzentwurf über die HilssdieuMicht. Sesterreichisch'ungarischer Kriegsbericht. Sie«. Amtlich wird verlantbaet den 16. November: vesMcher Kriegsschauplatz. Heeresfrout de« Generalobersten Erzherzog Karl Die Käwpse beiderseits des Schyl- «nd des Olt- Mlt») Flusses schreite« güustig vorwärts. Es wurden über IMS Gefangene eivgebracht. RLrdlich von Campnlnug «nd bei SoSmezö «ehrten wir starke rumänische Augrisfe ab. Nördlich von Sttlta unternahmen Ssterreichisch-nngarische Abteilnugeu eine Erkundung ans den Mt. Alunis. Südöstlich von rilgne» bliebe» russische Anarisse erfolglos. Ans den Hdhe» von Mestekanesti Vorposten gefechte. Heeresfront des Generalfeldmarschall» Prinzen Leopold von Bayern Sei de« dsterreichischmvaarische« Truppe» keine Kampf- handlnna von velana. Jdalieaischer Kriegsschauplatz. Dt« gestern gemeldete Unternehmung östlich von Mörz fortsehend, eroberte« «nsere Truppe« wieder einen seind- Nche» Grabe«, «ahme« 60 Italiener gefanaeu und er beutete» zwei Maschinengewehre. Eins »userer Flugzeug, geschwader belegte die militärischen Anlaaen bei der Station Perla Earuia anSaiebia mit Bomben. SSdSfüicher Kriegsschauplatz. Sei«« bes»«deren Ereignisse. Der Stellvertreter des LhesS des GeueralstabeS: MTV.) ». Hdser, Feldmarschall-Leutnant. Kudland — wohin wandrlft du? Unmittelbar nach dem AnSbruchc des Krieges wurden dir Gemüter in deutschen Landen allgemein von einer deftigen «nd nach Lage der Sache zunächst auch sehr be rechtigten Abneigung gegen Rußland beherrscht. Ans sozialdemokratischer und linksgerichteter bürgerlicher Seite verguickte man die auswärtige Politik mit innerpolitischen Neigungen «nd Anschauungen und arbeitete mit dem Gchlagwort der „Ntederrtngung des Zarismus" als einer freiheitliche« und kulturellen Losung. Im Lause der kriege rische« Ereignisse ist aber die Stimmung bet uns ganz ent schieden «mgeschlagen. nicht bloß in liberalen Kreisen, sondern auch innerhalb der Sozialdemokratie, in der gerade die beste« Köpfe sich zu der Erkenntnis durchgerungen haben, daß auswärtige und innere Politik zwei völlig getrennte Gebiete sind, daß bet der Orientierung unserer auswärtigen Politik alle innervolttischen gefühlsmäßigen Erwägungen außer acht gelasse« werden müsse«, und daß daher auch nufer künftige» Verhältnis zu Rußland lediglich eine Krage der realpolitifchen Nützlichkeit und Zweckmäßigkeit darstcllr. Wie sehr das dereinstige Schicksal der deutsch-russischen Be ziehungen die deutsche öffentliche Meinung beschäftigt, »etge« die sich immer mehr häufenden Erörterungen de» Gegenstandes in der Tagespreise, periodischen Zeitschriften «ud Broschüren. Augenblicklich liegen gleich drei solcher Aufsätze auf einmal vor. die das Kapitel in bemerkens werter Weise behandeln: der eine stammt von dem Ge- fchichtSprofessor Martin Spahn, Sohn des Zentrums führer- u«L RetchStagSabgeordneten Spahn, der andere ist aus der Feder L«O »telgenaunten politischen Publizisten Arthur Dir. und der dritte findet sich tu der in den ..Dresd ner Nachrichten" bereits häufiger erwähnten Zeitschrift «Das Größere Deutschland" und ist vo« dem Verfasser Ernst Hetnemau« mit der bedeutungsvollen, nach dem bekannten Stoma« von Steuktewtc» variierte» Ueberschrift: „Rußland — quo raäisT" (Rußland — wohin wandelst Du?") ver sehen worden. Die geuanute» drei Abhandlungen stimmen in dem ltzernpunkt We«i«< PqtzMdteWtdervGSrlichkeit»^ tHtge« englisch-russischen Bündnisses vom Standpunkte der realen russischen Interessen aus nach allen Richtungen beleuchten und gemeinsam zu dem Schlüsse gelangen, daß ein dauern der Friede in Europa nur möglich sei, wenn Rußland sich von der englischen Fessel wieder frei mache und erneuten Anschluß an die Mittelmächte suche. Arthur Dir zieht in interessanter Weise die napolconischc Zeit zum Vergleiche mit der jetzigen heran. Er meint, Europa habe sich von England das Bild eines korsischen Raubtieres aufrcdcn lassen, anstatt „das Bild des britischen Aas geiers klar zu schauen". Er beklagt es. daß auch die deutsche Diplomatie in diesem Banne befangen gewesen und da durch verhindert worden sei, ihre eigentliche Ausgabe zu «füllen, nämlich die anderen europäischen Staaten über da» von.Lotchon aus mit ihnen getriebene Spiel auszu klären und Verständigung gegen, nicht mtt England zu suchen. Dir bezweifelt freilich, ob Rußland sich so ohne weiteres von England werde losmachcn können, und be fürchtet. daß die finanzielle Abhängigkeit des Zarenreiches von Großbritannien dem russisch-englischen Verhältnis längere Dauer verleihen werde, als nach Maßgabe der poli tischen Interessen Rußlands zu erwarten sei. Solange aber Rußland Großbritanniens FestlanLFdegen sei, so lange bleibe auch Europa in steter Gefahr eines erneuten Friedcnsbruches. Hoffnungsvoller ist Professor Spahn gestimmt. Er gibt seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß sich heute bei uns auch die Freunde einer Wiederannäherung an Ruß land zu Gehör bringen können, die im Anfänge des Krieges durch den Ruffenhasser um jeden Preis Dr. Paul Rvhr- bach und seine politische Gefolgschaft zum Schweigen ver urteilt gewesen seien, obwohl sie von vornherein Gegner der von jener Richtung mit Engelszungcn gepredigten Lehre waren, daß Rußland in Stücke geschlagen werden müsse, damit es nie mehr gefährlich werden könne. Pro fessor Spahn vergleicht Rußland mit einer überheizten Dampfmaschine, der es an einem geeigneten Ventil mangelt. Ein solches Ventil müsse Rußland geöffnet wer den, um es aus den fortwährenden kriegerischen Neigun gen herauszubringen und es in den Zusiand der „Saturie- rung", der nationalen Sättigung zu versetzen, der dann seine gewaltigen Kräfte auf den inneren Ausbau lenken würde. Herr Spahn erklärt positiv, daß cs zu diesem Zwecke unumgänglich sei. Rußland in iracndciner Richtung eine bessere Verbindung mit dem Meere zu verschaffen, und faßt sein Urteil über das künftige Verhältnis Ruß lands zu Deutschland und Oesterreich-Ungarn dahin zu sammen, daß die Herrschaft»- und Etnflußgcbietc aller drei beteiligten Mächte nach einer durchgreifenden Neu ordnung verlangten, und zwar gelte es dabei nicht bloß, Grenzberichtigungen, sondern eine kühne und weitsichtige Ausbalancierung ihres gesamten LandgcwichtS und ihrer Landlagc, ähnlich wie im Jahre 1815. Wenn Professor Spahn seine Auseinandersetzungen mit dem Hinweise schließt, daß die Gestaltung unserer öffentlichen Meinung in bezug auf Rußland zum ersten Male wieder eine sichere, vorwärts führende Linie aufwcisc. so wird dieser Ausspruch durch die Ausführungen des ein gangs erwähnten Artikels in der Wochenschrift „Das Größere Deutschland" vollauf bestätigt. In ebenso groß zügiger. wie klarer und knapper Weise weist der Verfasser dieser Betrachtung nach, baß Englands Bestreben in diesem Kriege einzig dahin geht, die russisch deutsche Gegnerschaft zu verewigen, und knüpft daran die Frage, ob Rußland, der natürliche Gegner Englands in Asse«, sich für etuen solchen Zweck dauernd mißbrauchen lassen wolle. Einige Einzelheiten auS dem Artikel verdienen besondere Hervorhebung, so die plastische Herausmeißclung dcS perfiden Verhaltens Englands un mittelbar vor dem Ausbruch des Weltkrieges, das mit schlauester Berechnung darauf angelegt war, auf keinen Kall in Deutschland die Gewißheit von einer Teilnahme Englands am Kriege aufkomyien zu lassen, weil man in London von einer vorzeitigen unzweideutigen Stellung- »ahm« England- bef-rchtete. SM dadurch -ex jtzhnltchtz hcrbeigemünschte Ausbruch des Krieges in Frage gestellt werden könnte. Als aber die Lawine einmal ins Rollen geraten war, verlor auch England trotz seines fein aus- gcsponnenen Planes, bei der Zcrfleischnng der kontinen talen Staaten nach altbekanntem Muster nur der geld- spcndende Zuschauer zu bleiben, die Herrschaft über die Er eignisse, und wurde in ihren Strudel tief mit hinein- gerisscn. Das hatte der russische Außenminister Ssasonow richtig vorauögcschcn, als er am 26. Juli 1614 dem eng lischen Botschafter ins Gesicht sagte: „Wenn die Engländer setzt die Russen im Stiche ließen, würden Ströme von Blut fließen und die Engländer dennoch in den .Krieg hinein- gczvgcn werden". In derselben Unterredung gab übrigens Ssasonow auch, nach dem in diesem Falle gewiß unansecht baren Zeugnis des englischen Blaubuchcs, die Erklärung ab. er glaube nicht, daß Deutschland den Krieg wünsche. Gleichwohl gewann derselbe Herr Ssasonow. der am 26. Juli 1614 Deutschland das Zeugnis der Friedfertigkeit ausstellte, es über sich, im Februar 1616 Deutschland in der Duma zu beschuldigen, daß es unter dem Deckmantel der traditionellen Freundschaft sein Schwert gegen Rußland geschürft Habel Dabei ist das Deutsche Reich in seinem Ent gegenkommen gegen Rußland io weit gegangen, daß es die Beleihnngsfähigkeit russischer Staatspapiere bei der Reichs bank, die Bismarck im November 1887 wegen der schon da mals von England geschürten panslawistischen Machen schaften aufgehoben hatte, im März 1662 wieder zulieh, dem Zarenreiche in Verbindung damit sofort eine Anleihe ge währte und seitdem wiederholt den deutschen Geldmarkt dem russischen Staatskredit össnctc. England aber hat seinem jetzigen russischen Bundesgenossen seit 66 Jahren bis zum Kriegsausbruch keine» Kreuzer mehr geborgt! Die Londoner Diplomatie ist sich natürlich der inneren Schwäche des englisch-russischen Bündnisses wohl bewußi und wird von der verzehrenden Sorge gcpsagt. daß Ruß land sich eines Tages aus seine wirklichen, nicht anti deutschen Interessen besinnen und zu den alten guten Be ziehungen zu Deutschland zurückkehrcii könnte. Genährt wird diese Sorge durch die neuerdings in Petersburg ber- vortrctenden Bestrebungen, die russische Kriegspolitik uu abhängig von der englische» Einmischung nach eigenen Richtlinien zu orientieren. Der englische Botschafter in Petersburg Buchanan soll gegen Stürmer in steigendem Maße erbost werden und jüngst geäußert haben, er werde versuchen, gegen Stürmer eine» entscheidenden Schlag zu führen, da „unter der Herrschaft der gegenwärtigen Kliquc", womit auch Prolvpopow gemeint ist, Rußland als Bundes genosse „kaum noch in Betracht komme". Wir können iw Interesse einer gesicherten Gestaltung der europäischen Zu kunft nur lebhaft wünschen, daß die Kulissenpolitik Bucha nans versage» und tu de» leitenden russischen Kreisen end gültig die Erkenntnis durchbrechen möge, daß trotz der russisch-deutschen Gegnerschaft in diesem Kriege England der wirkliche, der eigentliche Feind Ruß lands ist und bleibt. Dann werden die Männer, denen die Verantwortung sür die russische Zukunft obliegt, auch wissen, in welchem Sinne sie die schicksalsschwere Frage: „Rußland — gno va<iis?" zu beantworten haben. Unser Nnterseeboot-Kreuzerkrieg. Der Kapitän des dänischen Dampfers „Nagnar" hat seiner Reederei aus Vigo drahtlich gemeldet, daß der Dampfer am 11. November 106 Seemeilen nördlich Finis- terre von einem deutschen Unterseeboote versenkt wurde. Die Besatzung sei gerettet worden und in Vigo gelandet. Der Dampfer war mit einer Kohlcnlaüung auf der Reise von Cardiff nach Marseille. lW. T, B.) Lloyds meldet: Der spanische Dampfer „Oiz-Mcndi" wurde versenkt, die Bemannung gelandet. (W, T. B.) Gesteigerte englische Sorgen. b. Die britische Regierung hat im Parlament Len An trag gestellt, daß wegen des MehlmangelS künftig nur noch Nraunbrot und Weizenbrot mit Mais ge mischt hergestcllt werden soll. Auch die Anfertigung von Pasteten, Kirchen und ähnlichen Geüä<keu aus Weizenmehl, ist vMbpten. PHtv iS eiv Ts«
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