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Erzgebirgischer Volksfreund : 05.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193807059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19380705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19380705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1938
- Monat1938-07
- Tag1938-07-05
- Monat1938-07
- Jahr1938
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.07.1938
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Denhlanschrist r Doikssreund Auesachsen- GeschSstsfleN«»: Lößnitz (Amt Aue) 2940. Schneeberg N0 und Schwarzenberg 3124. Iahrg. S1. Nr. 1S4. Dienstag, den S. Juli 1938. Vie sckimpklicliste Lpetrulatio» . . M«ffoN«i gegen die Front, „die aus dem Abschaum aller Böller gebildet wird". Rom, 5. Juli. Nachdem die Getreibernte in Italien bereits seit 14 Tagen in vollem Gange ist, hat Mussolini gestern mittag im Gebiet der ehemaligen Pontinischen Sümpfe die Arbeit an der Dreschmaschine eröffnet. Bald nach Mittag war der Duce, begleitet von Parteisekretär Starace und anderen Regierungs- Mitgliedern sowie von sämtlichen Gauleitern Italiens, in Aprilia «ingetroffe«. Unter dem Jubel der Landarbeiter stieg er sofort <mf die Dreschmaschine und hielt vor deren Ingangsetzung eine Ansprache, die durch den italienischen Rundfunk verbreitet wurde. Mit der Abwickelung der Erntegeschäste, so führt« der Duce mit stärkster Betonung und sichtlichem Stolz aus, brech« di« schimpflichste Spekulation jener Front zusammen, die au» dem Abschaum aller Völker gebildet werde. Man wollte auf den Hunger des italienischen Volkes und auf eine Mißernte speku lieren. Er könne aber heute von der Dreschmaschine herunter, wo er sich anschicke, da» Getreide der Jahrhunderte lang ver wahrlosten und nur durch den Heldenmut und den Willen des Faschismus für die Landwirtschaft erschlossenen Pontinischen Ge biete auszudreschen, vor aller Welt erklären, daß die diesjährige Ernte besser sei als die vorjährig« und an Menge nur wenig hinter ihr zurückstehe. Dabei sei das letzte Wort noch nicht ge sprochen. Italien könne ruhig der Zukunft entgegensetzen. Der knappe Boden Italiens, der von den durch und durch faschistischen Bauern Italien» mit so viel Glauben und Sorgfalt bearbeitet werde, habe ihnen die schönste, aber auch die höchst verdiente Ueberraschung bereitet: Das italienische Volk werde das für sein Leben nötige Brot haben. Aber selbst wenn es an diesem Brot gefehlt hätte, so hätte sich das italienische Volk nie mals — er wiederhole: niemals! — dazu hergegeben, bei den so genannten großen Demo-Plutokratien irgend eine Hilfe zu juchen. Die Berechnungen der Antifaschisten seien fehlgeschlagen. Auf diese Feinde Italiens wolle er aber heute das italienische Volk besonders Hinweisen, damit es sich an sie zur gegebenen Zeit und unter allen Umständen in Frieben wie im Kriege erinnere. Mit stürmischem Jubel wurden die Worte Mussolinis ausge nommen. Dieser gab den Befehl zum Ingangsetzen der Dresch maschinen: „Kamerad Maschinist, stell den Motor an! Bauern kameraden, das Dreschen beginnt!" Mehr als eine Stunde hat dann Mussolini dann die Garben auf die Maschinen verteilt, die ihm zugereicht wurden. Es war nicht nur eine Zeremonie, es war wirkliche Arbeit, Beispiel und Vorbild! Von Aprilia aus begab er sich bann in die Gemeinden Littoria, Pontinia und Sabaudia, um auch hier durch eigene» Handanlegen bas Zeichen zum Beginn d« Drusch« zu g«b«n. Unter den Ramen, die dem neuen Aalten heilig sind, stehen mit an erster Stelle Littoria, Sabaudia, Aprilia und Pontinia. Im wahren Sinne des Wortes sind diese neuen Städte aus dem Boden gewachsen (das schmucke Sabaudia z. B. mit seinen um die Piazza gruppierten monumentalen Ge bäuden war nach dem ersten Spatenstich in 253 Tagen bis zum Knauf des hohen Rathausturmes fertig), und um sie herum liegen die „Podere", die Landgüter, die dem Italienreisenden von heute die Willenskraft des Duce am unmittelbarsten und ein dringlichsten vor Augen führen. Ja, man hat den Eindruck, wenn man durch die pontinischen Gebiete fährt: Wäre Musso lini nichts anderes geglückt, als die Umwandlung des Sumpf landes zwischen Rom und dem Monte Eirceo Halbwegs Neapel in fruchtbares Ackerland — sein Name gehörte schon deshalb in die Reihe der größten Söhne Italiens. Es sei nur daran er innert, daß u. a. Caesar und Napoleon trotz größter An strengungen nicht gelungen war, was der Duce innerhalb weniger Jahre — allerdings mit einer Tatkraft, die ihresgleichen sucht — fertiggebracht hat. Es sind mit dem Mittel friedlicher Arbeit tatsächlich ganze Provinzen erobert worden. Das heißt wohl etwas den Mund voll genommen, könnte eingewendet werden. Nein, im Bezirk Littoria allein sind heute auf vielen Tausenden von Stellen 41000 Menschen angestedelt. Wo früher wegen der Stechmückenplage weder Menschen noch Äere leben konnten, erstreckt sich heute ein grüner Teppich — Getreide-, Rüben-, Mais- und Oelkulturen. Wo die Sümpfe nicht entwässert wer- den konnten, weil sie allzu tief lagen, hat man da» Meer ins Land gelassen und dadurch das Fieber gebannt. „Man wollte auf den Hunger des italienischen Volks und auf eine Mißernte spekulieren." Man kann die Bitterkeit ver- stehen, die Mussolini erfüllte, al» ihm gerade inmitten der neuen pontinischen Provinz, die neben Umbrien und Toscana zu einer Kornkammer geworden ist, der teuflische Haß der Gegner seines Volke» gegenwärtig wurde, und es Hm nach- fühlen, wenn er von der „schimpflichsten Spekulation jener Fachanwalte für Steuerrecht. Berlin, 5. Juli. Staatssekretär Reinhard eröffnete gestern die Reichsfinanzschule Berlin, die der Durchführung von Lehr- gängen für Rechtsanwälte dient, die als Fachanwälte für Steuerrecht eingetragen werden sotten. Der Staatssekretär führte u. a. aus: Nach der Reichsabgabenordnung gibt es zwei Gruppen von Personen, die befugt sind, geschäftsmäßig Rat und Hilfe in Steuersachen zu erteilen und als Bevollmächtigte und Beistände von Steuerpflichtigen vor den Finanzbehörden aufzutreten: die Rechtsanwälte und Notare und die Personen, die durch einen Oberfinanzpräsidenten als „Steuerberater" zu gelassen worden sind. Prozeßagenten, öffentlich bestellte Wirt schaftsprüfer, vereidigte Bücherrevisoren usw. können die all gemeine Befugnis, als Bevollmächtigte und Beistände von Steuerpflichtigen vor den Finanzbehörden aufzutreten, nur durch ausdrückliche Zulassung als Steuerberater erlangen. Die Rechtsanwaltschaft hat den Wunsch, sich in Zukunft mehr als bisher auch als Rechtswahrer auf dem Gebiet des Steuerrechtes zu betätigen. Meser Wunsch wird von der Reichsfinanzver- waltung außerordentlich begrüßt. Nach den Richtlinien über eine besondere Fachanwaltschaft für Steuerrecht dürfen die- jenigen Rechtsanwälte, die nach außen auch als Rechtswahrer auf dem Gebiet des Steuerrechts aufzutreten wünschen, nach Erfüllung bestimmter Bedingungen neben der Bezeichnung „Rechtsanwalt" die Sonderbezeichnung „Fachanwalt für Steuerrecht" führen, sofern sie vom zuständigen Oberfinanz präsidenten in die Liste der „Fachanwälte für Steuerrecht" ein- getragen sind. In diese Liste können nur Rechtsanwälte einge- tragen werden. Die Eintragung in die Liste geschieht nur, wenn ein Zeugnis der Reichsfinanzschule Berlin darüber bei- gebracht wird, daß der Rechtsanwalt mit dem Wesen der ver schiedenen Steuern und mit den Vorschriften der Steuergesetze vertraut ist und die Buchführung und das Bilanzwesen sowie die praktischen Auswirkungen und Beziehungen von Buch- führung und Bilanz zum Steuerrecht beherrscht. DK »ationalpoltti sitzen Erziehungsanstalt«». Ahrenshoop (Darß), 4. Juli. D«i «in«m B«such d« Zelt lag«»» von zwölf nationalpolitischen Erzi«hungsanstalt«n, in b«m 3000 Erzirher und Jungmann«» au» dem ganzen Reich unter- gebracht sind, nahm Reichsminister Dr. Rust Gelegen heit, über die Aufgaben dieser Anstalten zu sprechen. In einem Rückblick erinnerte er an die Gründung der ersten drei Anstalten am Geburtstag des Führers 1933. Die drei ehemaligen Kadetten anstalten Plön, Potsdam und Köslin wurden für bk« national politische Schulung umgestaltet. Ts sollte auf ihnen der totale Mensch gepflegt werden ohne eine einseitige geistige Ausbildung. Unter verstärkter Berücksichtigung der körperlichen Ausbildung und der Stärkung des Gemeinschaftssinnes lehne sich der Lehr plan an die sämtlicher übrigen hohen Schulen an. Zur Zeit be ständen im Reiche 14 Anstalten, in diesem Jahre würben in Preußen vier neue gebaut. Die Anstalten seien die granitene Grundlage der zukünftigen nationalpolitischen Erziehung. Bereits 788 000 DAF.-Mttglieder in der Ostmark. Mm, 4. Juli. Bisher haben sich bereit» 788 000 öster- reichische Arbeiter in die DAF. eingereHt. In 18 700 Betrieben haben die Arbeitskameraden geschlossen ihre Mitgliedschaft erklärt. Berlin, 4. Juli. Der Oberbefehlshaber und Chef des Generalstabes de» italienischen Heere» General Pariant legte im Ehrenmal einen Kranz nieder. Vor dem Ehrenmal nahm General Pariani den Vorbeimarsch der Wachtruppe ab. München, 6. Juli. Hier findet ein« Arbeitstaguirg des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands statt. In der ersten Sitzung sprach Prof. Walter Frank über „Maxi milian Harden—ein Beitrag zur Geschichte der Mischen Pressemacht im wilhelminischen Deutschland. Front" spricht, „die au» dem Abschaum aller Völker gebildet werde". Wir Deutschen kennen die Wirkungen der Blockade und die durch sie herbeigeführte Hungersnot. Und auch des halb fühlen wir uns mit Italien verbunden, dem jene — nicht yur jüdische — Front durch Aushungern der Frauen uüd Kinder ein furchtbar« Schicksal bereiten will. Die Urheber« schäft «in« solchen Plan« ist den ..Demokratien", die im Reich tum aller Nahrungsmittel schwimmen, den Demo-Plutokratien, würdig. „Kamerad Maschinist, stell den Motor an! Bauern kameraden, das Dreschen beginnt!" Es mögen besondere Ge danken gewesen sein, die Mussolini bewegten, als er diese An weisung gab. Hoffentlich versteht man im demokratischen Aus land den Doppelsinn der Worte. E. V. Die „ Gtatutenkomödie" in Prag. Leere Spiegelfechterei. Budapest, S. Juli. „Pester Lloyd" nimmt unter der Ueberschrift „Ernüchterung «uter de» RattoualitSte« der Tschechoslowakei" zu de» Besprechungen, die Ministerpräsident Dr. Hodza während de, letzten Tage mit den Vertreter» der einzelnen Bolksgruppe» geführt hat, in äußerst kritischer Weise Stellung. „Wenn innerhalb 4 bi» 5 Tagen so viele Bespre- chnnaen stattsinde», könnte man glaube«, daß im Interesse der Befriedung eine ernste Arbeit geleistet wurde. Unterzieht man aber de« Teil des Statutes, der den Sudetendeutschen vorgelegt wurde, einer Prüfung, so muß man wohl oder Übel z« der Feststellung gelangen, daß Li« ganze« bisherige« Beratungen von Seite« Ler Tschechen eine leere Spiegelfechterei wäre«. Bon einem Uebereinkomme» ist man noch genau so weit entfernt wie vor Wochen. Ei» jeder Politiker der Natio nalitäten, der bisher bei Hodza war, hat das Empfinden, die Regierung beabsichtige garnicht, sich in die Dezentralisierung des Landes z« fügen, «nd die Besprechungen seien lediglich z» dem Zwecke geführt worden, de» westlichen Großmächten Sand in dir Auge» z« streuen, indem man so tue, als ob man tatsächlich die Verständigung wünsche. Doch davon ist gar keine Rede. Da» Statut, das die Regierung gewähren will, bedeutet kaum mehr als die am 18. Februar 1937 den Deutschen gege benen Versprechungen. Da» ganze ist einfach ei» Versuch, Zett zu gewinne« «nd ein Blnff zu westlichen Propagandazwecken. Die Verbitterung der Sudetendeutschen nimmt mit jedem Tage zu. Heute sehen sie klar, daß man sie mit der ganzen Statute«, komödie nur genasführt hat. Den Weg von Verhandlungen hat die Regierung nur eingeschlagen, weil sie darauf vertraut, daß sich inzwischen die Erregung legen werde. Die innere Ordnung der Tschecho-Slowakei wird sich durch Verhandlun gen im Lande-inner« nicht ändern. Niemand glaubt mehr, daß die Beratungen einen Erfolg bringen werden/ Sudetendeutsch« Mäßigung «nd tschechische Anmaßung. «rüffel, 4. Juli. Die katholische ,Libre belgique" ver- öffentlicht einen Bericht über di« neue Halsstarrigkeit der tschechischen Behörden gegenüber den berechtigten Forderungen der Sudetendeutschen. Die Sudetendeutschen hätten Proben ihrer Mäßigung abgelegt, wenn auch die tschechische Presse das Gegenteil behaupte. Diese Mäßigung habe aber die Tschechen nicht etwa veranlaßt, den Abschluß eines Abkommens zu be schleunigen, sondern sie habe anscheinend di« gegenteilige Wir kung hervorgerufen. Tschechischer Ueberfall auf deutsche Jugend. Prag, 5. Juli. Wie erst jetzt bekannt wird, haben bei der Sonnenwendfeier in Schlowitz an der Pilsener Sprachgrenze 40 bis 60 Tschechen deutsche Jungen und Mädel im Wter vott 13 bis 17 Jahren verprügelt und niedergeknllppelt, so daß einige von ihnen bewußtlos im Straßengraben liegen blieben. Als Anführer vermutet man einen tschechischen Lehrer; 26 Tschechen konnte bisher ihre Beteiligung nachgewiesen werden. Juden beherrsch«« den Hand«! Polens. Warschau, 4. Juli. Dl« beherrschende Stellung der Juden im polnischen Handel wir durch eine Zusammenstellung veran schaulicht, die die polnische Wochenschrift „Zespol" unter Zu- grundelegung der Volkszählung vom Jahre 1931 veröffentlicht. Danach sind im Durchschnitt von 100 Personen, die sich vom Handel ernähren, 59 Juden. Während in Posen nur 3, in Pommerellen 4 und in Schlesien 13 Juden auf 100 Handel treibende Bewohner entfallen, steigt die Ziffer in Warschau auf 51, in Lodz auf 56, in Krakau auf 61, in Wilna auf 66, in Bia- listok auf 70, in Lublin auf 78, in Polesien auf 81, um schließ lich mit 85 in den Wojewodschaften Tarnopol und Etanislau einen kaum mehr zu überbietenden Höhepunkt zu erreichen.
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