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Dresdner Nachrichten : 17.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188309171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-09
- Tag1883-09-17
- Monat1883-09
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.09.1883
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<tkßrt»he,»r»1lvichl Berit«. rre»de«. nich t», t»,l,ch Irll» I Uhr t.». Sn>>«.: Iha«-«sir. l3. Ii»oimc». »».»,«>« »irricllalirUch » Marl L0 durch dir voll I Marl Id Vtzi«. Numm. li> PI»«. ,1llr die RU-gade eiiiieiaudler Ma» «ukrlpte mach, sich dl, »iedactto» nicht dndindltch. vnnonc>u iiir uu» nehme» »»» Li« «»»»ncnr-vurcaur v chaai.u» »ei« ch Vogl«», — «ud»lh V-e'N«: — Laut« ch ch,m».l — 2»rall»,>>»««», — S. vllllimi u> «örti»! - «,». »>«d M vaqdebur,: — A. «arl » So. ' - ,I«I» ' -u Hall« r' InsrluHamdur^ Anterhaltllliq,Geschastsvtrketir. Lörkenberichti Fremdeulifte. V»il ompüoült 8sius . M«li»N>I«iiL mit MellkÄeiMmMeii.! P LIi»uil»»«n«r «I«r bv-tsi» «r«»»«» U »» SbiSSL^!S---!!?°zSiS»WS-Ssjj I»vnII«Ien«kaiiIe" Vrvsüvn, 8«v8lr»88v 20, I. I. .i»u»»ceu->!»P»llltlo>> kür »II, ILoiluuxon- ll. kkealerdiilet-Verdaut kür ckio vr«s>Iusr >. 2U»»rvr. IN. t!ir>v>ev-i.«ullol» Mltor üaraulio. IV. «oNectiv» ll«r 8I»V«. I,»ulle»Io»erI«. rerichttch Siete« «r.U (Allst.) u.SSS (Neust.) 2nl«ral, werden Marleaslrah» IS »ch Nachm. II Ul>, »»aenommeil, Sauuiaa- dl» M>l,a,»»»Uhr. Sn meuftadl nur auS6oche»laain: ar. «losleroalle »Ir.!, dw Naehm.llUlir. — Di, rinwalllae P-iii^ellc toller I» Pi. Li,!.>cja»0l dle rie,l«»0Pf. Eine Ülarainic lür bar nlichlr- tlllige itkichelne« der Inserat» wird nicht gegeben. «»«wltrlig- Annoncen» Siustriz« tniectre» wir nur gegen Pranu» ««««»»«> Ä««>l>,», ourch lünei- marken oder PojleinMlung. Acht Silben kosten IS Psg. Inserate lür die Monlag«-!>tuminer^>dcr nach einem zcitlage die PetiUeiie US Ps. ,)LS!SiW««iSib!--SWk--!!---a N LSbe-r-L-i-Si^Ilb'-Zi tsvdvrUrrLll bestv F«»rlLv vo»AIv^er, kvmKl. UokLpolkeke vresäen, ttn» «vorUvntkor. WvidllLedis -Lllsvvrkaut M' l'spMM-Minikklui' VW v. Llvssv, MM. Nr. 260. 28. ,»vM,. zoll«,,: »8.«»« r-L! >Dre«de„. 188». Montag, ir.Leptbr. Rcueste Tele,Gramme der „DreSduer Rachrichle»." Berlin. I» Halle ist der Kronprinz» i» Vertretung dcö Kaisers. welcher der Ruhe bedarf, mit dem Prinzen Albrecht heule Vormittag cingetrosscii und von den Stadtbchörden cmpsangcn ivorrcn. Hicraus begab er sich durch die seitlich geschmückten Slra» Heu. worin die Gewerke, Gilden, Schüben, Fabrikarbeiter. Turner und Feuerwehr Spalier bildeten, nach der Universitätsklinik, wo selbst ihn die Tetäne der Universität cinvsingen und ihn nach der Kapelle geleiteten. NachderBeiwohuungdesEiniveihungsgottesdiensteS in derselben machte der Kronprinz eine Rundfahrt durch die Stadt. Aus dem Markte überreichten 24 Ebreniungsraurn namens der Stadt ein Bouget. Jubelnde Zurufe Her dichtgedrängten Menscken- massen begleiteten den Kronprinzen aus der ganzen Fahrt. '-Nach dem aut dem Balmhofe eingenommenen Frühstück kehrte der Kron prinz DiiltagS nach Merseburg zurück. -itewporr, IL. September. Meki <.b0 Nolljer Waiierweljcn I.I3N,. Pr. Letzt. I.lü/«. br. Oct. I.!»-/«, vr. No». l.laV». Mal» soll» mixedl 02. araau 3. Dresden, 17. September. Das Königliche Sommer-Hoslager :20. t . . in Pillnitz wird allerhöchster Entschließung gemäß bereits am 20. d.M. aufgehoben. Tlkiltivom ssiachmittags 6 Uhr lO Minuten fährt Se. Majestät der llmiig nach Leipzig, übernachtet dort im Kgl. Palais, um am 20. früh 7 Uhr 40 Mumien von Leipzig abzutahren, über Frankfurt a. Vt. zu den Manövern bei Homburg. Se. Majestät bleibt als Galt des Kaisers mit bis 27. d. M. im Schloh zu Homburg und nimmt dann am 28. an der Seite deS Kaisers an den Einweihungs- Feierlichkeiten des Niederwald-Denkmals Theil und reist Tags daraus nach der Weibuig am Bodensee, um dort einige Tage mit der erlauchten Gemahlin als Gast der fürstl. kohenzollermchen Familie zu verleben. Ende Sevtember werden dann beide Kgl. Majestäten hier, beziebendlich im Schlosse zu Strehlen wieder eintrejscn. — Dieser Tage feierte in s' eipzig der Domherr vr. .jur. Emil Wcndler die goldene Hochzeit. Se.Maj. der König gratulirte m einem eigenhändigen Schreiben. — Bei Äelegenbeit des Kirchweihfestes in Ebersbach wurde in vergangener Woche fünf dortigen Einwohner», di« als Mit glieder des Kircheniängcr- bez. MustkchoreS 50 Fahre lang und länger sich ununterbrochen an den kirchlichen Musikaunübrungen bethciligt haben, ein ehrendes Anerkennungsschreiben Seiten deS evangcl.-luth. Landes-KonsistoriumS durch Pastor Venus als Vertreter der genannten Behörde unter entsprechender Ansprache und ini Beisein dcü Ebersbacher Kirchenvorstandes überreicht. — Unser Blatt wird bei den Feierlichkeiten zur Enthüllung des National DcnkmaiSaut dem Niederwald durch einen Spezial- bcrlchtcrstatter vertreten sein. Unser Mitglied. Dr. Bieren, begievt sich zu diesem Bchuse nach Rüdcsheim er hat bereits gestern einen kleinen Urlaub dahin angetreten. — Im Kgl. Hofiheater (Allst.) wurde Rich. Wagner'S herrliche Oper „ikohenarin" vorgestern von dem außerordentlich zahl reichen Publikum mit lebhaftem Beisall ausgenommen, wobei die Vtltrcter der Hauvtvartien, namentlich Frl. Malten, durch .Hervor rufe ausgezeichnet wurden. Ein eingehender Bericht über die Vor stellung lolgt morgen. — Vom König!. Sachs. Ministerium de- Innern gebt uns folgende Berichtigung zu: „Der in Nr. 245 der „Dresdner Nachrichten" vom 2. l. Mts. enthaltene, den Selbstmord des Haus besitzers Rülke aus HennerSdori betreffende Korrespondenzartikcl ist aus Grund der angeslellten Erörterungen dahin zu berichtigen, daß nicht die Oberförster«; zu Höckendorf die zur Ausbebuna des Leich nams zuständige Behörde gewesen ist, sondern der Gememdcvor- stand zu Reichstädt und daß der letztere, alsbald nachdem er von dem Vorsatte in Kcnntniß gesetzt worden, waS in Folge anfänglichen Frrthums über die Polizeibezirkszugeliöria- keit deS Grundstückes, aus welchem die Leiche deö Selbst mörders Rülke ausge'unden worden war, nicht sofort nach der Auf findung geschehen ist» die Aufhebung vorgenommen und nngen der Beerdigung der Leiche nach Maßgabe von 88,4 flg. der Verord nung vom 2l. September 1874 das weiter Nötbige besorgt bat Zu weiterer Aufklärung der an sich bedauerlichen Thatsachr, daß die Leiche deS Rülke erst am drillen Tage nach dem Selbstmorde "on der Stelle, wo sie ausgesunden worden war. entfernt worden >st. dient der Umstand, daß die Wittwe deS Rülke die Leiche deü letzteren zwar reklamlrt, die Ausnahme derselben in ihre Behausung aber abgelchnt bat. — Fm kaufmännischen Vereine Urania haben sich für das Winterhalbjahr folgende Herren zur Uebcrnahme von wissenschastlichen Vorträge» bereit erklärt: Oberlehrer Dr. Blochwitz, Dr. R. Döhn, H-Zrath Dir. Dr. Drechsler. Oberlehrer Dr. Hohlfeld. Doccnt Herrn. Krone, Handelsschuldireltor Rittnagel, Dir. Rivberger, Generalarzt Prost Dr. Roth, Pastor Dr. Sülze, Hofschauspicler Walther, Ober- cbrer Dr. Weidenbach, Prof. Dr. G. Weiße u. A., Karl de Earro aus Augsburg wird „Enoch Arden „recitiren. Die Bibliothek ist »ach jedem wissenschaftlichen Vortrage geöffnet und liegen die ver- chicdensten Fach- und Zeitschristen im Vcreinslokal „Weißer Saal" von Helbig's Etablissement, an den Donnerstags-Abenden ans. — Die Gewerbeschule in Dresden, die sonst mit der SonntagSschiil. allein für Fortbildung sorgte, hat jetzt ein Diertel- lmndcrt Konkurrenten denn außer den 8 städtischen und mehreren vrivcien Fortbildungsschulen sind hier noch zahlreiche Fachschulen »nd Vereinö'chnlcn entstanden, die alle bezwecken. Wissen und Könne,' >brer Schüler bis zu einer gewiffen Stufe zu heben. Trotz dem beträgt der Schülcr-CötuS der Gewerbeschule bei den m»t Oktober beginnende» Wintcrkursen 300, darunter über 200 Abend- und Lonntogsschüler. Bedenkt ma« daß hier das Schulgeld Köder stk. als n viele» anderen Anstalten, so ist dies in einer Zeit, wo Alle? über schlechte» Verdienst klagt, »in gutes Zeichen von der Strebsamkeit der ,u»gcn Leute, bez. von der Erkenntniß ihrer Eik.rn, oaß sie m einer tüchtigen Bildung ihren Söhnen ein «nv-rlir,bpre» Kapital mitgcben- - D>'e voraussichtlich große M ichaeliS-UmzugSprrii'dr scheint bereits ihren Anfang genommen zu haben, z. B. in der Uebersiedrlung Sigismund Blumner'ü. Reichsstraße hier, welcher seinen dauernden Wohnsitz nach Rom. der ewigen Stadt, verlegt hat Di» Verpackung no» besten Alterthums« und Kunsttachen fo- n»e re" Transport ian'mtlicher Möbel und Effekten besorgt das w'-tblka-mie und solide Transport-Institut von Albert Senewald Dresden-Neustadt. Niedrrgraben-, ebenso haben kür bevorstehende- Quartal viele ber höheren Offiziere und Beamten ihren WolmungS« wechiel obigem Geschäft' anvertrout. z. B- Herr Generallieutenant Exc von Leonhardi, von der Festung Königstein noch Dresden. Here General-Major Frciberr v. o Bprn nach Leipzig, Herr Oberst pan K-rchliach pan Großenhain noch DreSde». Herr Kreiübaupt- mann v. Brust von Bautzen nach Dresden. Herr Rektor Professor vr. Schubart von Plauen i. V. nach Bautzen u. s. w. — Die gestern Nachmittags von 2 Uhr an veranstaltete Erste Dresdner A m a tc u r-R »d er-Rc gatta auf der Elbe zwischen Wachwitz-Tolkewitz und Blascwitz (2500 Meier) war vom mächtigsten Wetter begünstigt. Aus der gegenüber dem Zielplatzc der Blascwitz errichteten Tribüne nähme» »eben einem nicht zu zahlreichen distinguirtcn Publikum zunächft II. KK. HH. Prinz und Prinzessin Georg und KK. HH. Prinzessin Mathilde und Prinz Friedrich August Platz, während Lk. Maj. der König erst nachdem ersten Wcttrndern erschien lind von den Vorstehern deS Negatta- EomtteS, den Herren Seeger, Brabandt. Hartung :c., ehrsnrchlsvoll begrüßt wurde. An beiden Elbusern war eine lange Menschen- reitzc versammelt und wartete mit Ungeduld aus den durch etwas große Pausen verlängerten Ruder-Wettlauf. Der Zielrichter, Herr Moritz von Besctuvitz. hatte auf einer Prahme dicht neben den gekreuzten Malzeichen beider Ufer Platz genommen und verkündete jedeSmal durch ein Glockenzeichen das Passiren der wcttsahrenden Boote durch die Linie des Ziels. DaS Wett fahren der 4 Vereine Berliner Ruder-Elnb, Aldis, Triton und der Prager Eeskn vesiaiski (der Stettiner Elub war ausgehliebe») er öffnet« die Regatta. Tie vier Inrigged-Boote ä 7 Mann fuhren aus daS Kanoneuschuß-Zcichcn am Start bei Wachwitz gleichzeitig ab und erreichten »ach einander etwa in 10 Minuten das Ziel. Den Preis der ersten Wettfahrt, die von S. K. H. Prinz Friedrich August gestiftete silberne und vergoldete Weinkanne (Einsatz 35 M. »er Boot), erhielt der »ist etwa 4 Bootslängen siegende Berliner Ruder-Club mit dem Boot „NamenloS", an zweiter Stelle erreichte das Ziel der Prager Club, daun Albiü und Triton. Von beide» Usern wurden die Berliner mit hundertstimmigem „Hipp, hipp, kipp, hurrab!" beglückwünscht. Am zweiten Reimen (Einsatz 30 Mark per Boot) in vierruderigeu Ausleger-Rennbooten nahmen hlos die hiesigen Vereine Triton und Albis theil, da der Prager Ruder-Club Regatta ausgeblieben war. Der Triton erreichte mit der Najabe zuerst daS Ziel und errang den Ehrenpreis der Albis, bestehend in einem silbernen Pokal; auch ihm wie allen Siegern jubelte die Menge an den Ul'crn zu. DaS dritte Rennen mit einruderigcii AusIeger-Reniiboteii führte zur Konkurrenz zwischen zwei Berlinern, den Herren Jirinenich vom Berliner Ruder-Elub und H. Borack vom Berliner Ruder-Verein. Erslerer schlug de» Letzteren wohl mit li Bootslängcn und errang sich daher den Aero- nid-Barometer des Herrn Hofovtiker Röttig (der Booteinsatz war 10 Mark). Am zweiruderigcn Dollcn-Rcnnbaot-Wcttsahrcn (Ein satz 20 M. per Boot) nahmen der hiesige Triton und die zwei Berliner Vereine Theil und erhielt den 1. Preis, eine geschmackvolle Frucht schale (gestiftet v. Hrn. Brcßler), der Berliner Ruder-Club Schwan. AIS fünftes Wettfahrt» (Einsatz 25 Mark per Boot) trat mm abweichend vom Programm, das Alleiniudcrii des Vereins Albis. da der konkurrircndc Stettiner Ruder-Club auSgebliebeu mar, und wurde diesem tüchtigen Verein der von Herrn Hauptvogel hier ge stiftete Preis, eine mit Widmungsinlchritt versehene massiv silberne Rootslaterne, zu Theil. Das sechste Rennen hatte der Berliner Ruder-Verein mit dem Dierriems-Dollen-Rcnnboote (Preis 5 silb. Ehrenzeichen, Einsatz 30 Ri.) übe/nomineii, da die Albis. welche mit ihm in Concurrcnz treten sollte, eben erst vorher allein ge fahren war. Das Schlußkennen in Zweiricms geklmkerten Boote» mit Außenkicl, woran der Prager Ruderklub, der Ceskn Athletik Club und die Albis Tl>eil nahmen, brachte den Damer.prciS, welcher diesmal unserer vereinigten Rudergesellsckast „Albis" zu Therl wurde. Jedem preisgekrönten Thcllnehiner wurden überdies silberne Ehren zeichen überreicht. von welchen im Ganzen 27 zur Verkeilung ge langten. Die Medaillen waren sehr geschmackvoll von Herrn Gra vcur Wolfs hier gcvrägt und dieLorbeerumkränzung derselben durch Herrn Juwelier Hinicrdcrger bez. Herrn Goldarbeiter Stephan mit vielem Geschmack angeferligt worden. Die Allerhöchsten Herrschaf ten verließe» nach 4 Uhr die Tribüne. um sich nach Pillnitz zu begebe». Im Ganze» verlief die Regatta ohne jeden Unfall. Wäh rcnd des Rennens ließ ein Musikchor seine lustigen Weisen erklingen. Herr Hotelier Wertbmann seinerseits ließ cs an guter Bewirtlmng nicht scblcn. Im Ganzen fehlte es deni Publikum aber offenbar an Unterhaltung während der langen Pausen. Selbst Herrn Gras Luckner, welcher mit seiner besten Eguipage mit den Hellrothen Lakaien und dem vnichtigsten Doppelgespann seines Marstalls, ge hoben durch ein kostbares Goldbronce - Geschirr, erschienen war, wartete das Ende des Rennens nicht ab und lenkte sehr bald cijien- bändig sein kostbares Gesvann den Tbürmen Dresdens zu. Die Pferdebahn und Damvfschifffahrt haben jedenfalls gestern in der Richtung nach Blascwitz einen guten Tag gehabt. AuS Allem erhellt, daß daS eigentliche Interesse an der hier neuen Sache -war recht lebhaft einsetzte, aber da die Pausen zwischen deü einzelnen spärlichenRennIouienmehrfachnabczu' - Stunde inAnspruch nahmen und keinerlei Abwechslung die Menge zerstreule, fiel das Interesse rasch ab. Trotzdem ist dem Verein Albis für das Unter nehmen. das ja nur ein erster Versuch gewesen ist, sehr warm zu danken. Alles derartig Festliche »nd vereint Strebende zielst die Blicke ans Dresden und sorgt, daß wir gegen München und Berlin mit ihren säst permancn>cn Festen, Kongressen lind Ausstellungen nicht allzuweit zurückstchen. Die Stadt bat von diesen Unternehmen nur Vortheil und die Leinen dieser Rennen werden künftig gut benutzt werden können. Tie Elbe ist ein gutes Terrain. die Zu- schaucrränme reich und verschieden. Nickt zum wenigsten und »war vom besten Publikum ivaren die Zaunolätze oberhalb der Villa Romana besetzt. Etwas fraglich ist, ob die Biegung des Stronies, oberhalb der leider versagenden Signalkugel. für die gleichmäßige Kraftcntivickclnng günstig ist, denn die Boote, welche die Peripherie dieses Bogens wbren. sind dock schlechter daran, als die welche auf der Sehne bleiben. Berlin hielt sich in allen ersten Touren auf der kürzesten Sehne. Wenig kennt das Publikum die Vorbereitungen zu solchem Sport, der in Berlin fast wie in England geschäftsmäßig durchgcbalten wird, indem die jungen Leute in Essen und Trinken die größte Abstinenz üben, alles Fettbilvende meiden und so namentlich die Lungen in den Stand setzen, die Strapazen leichter zu überwinden. Möge der gutgemeinte Anfang eines ersten Dresdner Ruderwctt- rennens einen fröhlichen Fortgang finden! — AuS Mehltheuer schreibt man: Eine tbeure Ehren pforte sollte der erste Bauzug der Mehltheuer«Dcrdacr Eisenbahn bei der oberen Haardt passiren. Sie kostete dem aufmerksamen Errickter. Ziegeleibesitzer Kirchner, nahezu 200 haare Tbalcr. Er hatte nämlich in den Kranz der Ehrenpforte als Embleme zwei Mehltbeuer-Weidacr Eiienbalnr-Aetien. ä 100 Thal«, angebracht. Der Kranz hing zu tief und die Lokomotive riß diese Beute mit sich fort. — Wie oft sucht man gerade zur Herbstzeit, wo Partien ln vnwirthlichen einiamen Gegenden nickt mehr zweckmäßig sind, nach schönen bequemen Ausflügen in eine freundlich gelegene kleine Stadt unseres herrlichen Vaterlandes. Nun. wer'S kann, wähle sich einmal Kolditz mit seinem Schlosse an der Muldcülkal-Eii'enhahn. CS ist dicS Städtchen bezüglich seiner Lage in dem schönen Mulben- thale in weiteren Kreisen viel zu wenig bekannt. Diese Sladt von über 1000 Einwohner» in wohihabcuocr Pflege bietet des Ange nehmen nickt wenig. Der Thiergarten, ein prächtiger Hochwald mit ästigen Wiesengründen und weit ausgeLelmtcn Promenabcn, liegt dicht an der Stadt, deren Fluren nach der Abenlneitc wieder durch einen zweiten Hochwald begrenzt werden. Tiefe Wäloer^bringcn gute Lust und sind die besten Blitzableiter für unsere Stadt, jo daß selbige von Gewittern mersteuthcils nur gestreift wird. Kclditz ist durch einen neuen Stadttbcil mit freiem großen Platz, woraus ein monumentaler Brunnen, sehr verschönert worden. Die Lebens weise ist hier eine nicht thcuere, denn die Wohnungen und Haus- grundslücke sind billig und die Abgaben nicht hoch zu nennende. Genug, diese Stadt mit ihren naben herrlichen Aussichtspunkten verdiente als gesunder und höchst angenehmer Wohnort wehr und mehr in Berücksichtigung gezogen zu werden. — Der vorm. Bahnhofsmspcltor F. W. Gust. FcNwock, welcher sich in früheren Jahren in seiner Eigcnschatt als StalionS- Vorstand in Obcrodcrwitz fortgesetzt Unterschlagungen von fiskalischen Kohlen, Holz und Petroleum hatte zu Schulden kommen lasse» rind von den» Schwurgerichte Bautzen ini November v., I. ein sreispreckiendes Urthcil erlangte, wurde am 12. c. durch Ent scheidung der Ferieiistraskammer Bautzen nunmehr zu einjähriger Gcfängnißstrafe und zzrr Tragung sämmtiicher Koste» verurtheilt, nachdem die Kgl. Staatsanwaltschait gegen das erstinstanzliche Er kenntniß Revision eingelegt halte. Fcllwock ist bereits seil30.Nov. - I. aus dein Staate,eisenbalmdiensie entlassen. — Der seit einigen Tagen hier Diebstähle an Betten. Klei dungsstücken. Pretiosen u. s. w. in Wohnungen, deren Inhaber aus SommerlogiS sich befanden, verübt habende, gegen 30 Jabre alte Handarbeiter Eichhorn, ist, aus eine von hier gegebene Notiz, vorgestern gegen 6 Uhr in Ehemnitz scstgcnommen worden. Der gefährliche Vagabund war im Besitz eines (iiäusigen Revolvers und schoß bei seiner Festnahme, und zwar vor Eintritt in die Wacht« Hube, auf den Polizcibeamten, glücklicherweise ohne zu treffen. Mit Gewalt mußte ihm der Revolver entrissen werden. In seiner Tasche sand sich noch ein Dolch, ein Messer und eilte Schachtel Munition. — Ein scheußliches Verbrechen ward wiederum am Freitag Mittag inLeipzig begangen. Kurz vor 12 Ubr erschien in der Wolmung d« 45jährigcn Strickerin Auguste Amalie Ludwig, Moritzstraße Nr. 16, ein junger unbekannter Mensch. welcher sich für den Abgesandten einer Feuerversicherung ausgab und erklärte, daß er Austrag babe, die Ocscn in der Wohnung nachzusehen. Arglos ließ ihn die Ludwig in die Wohnung einlreten, worin der junge Mensch den Ofen in Augenschein nahm. Von hier begab er sich in die Küche, besichtigte auch hier die Feuerung und bat sich von der Ludwig, welche iln» natürlich dahin gefolgt war, ein Glas Wasser aus. Er leerte dasselbe und bat daraus um noch ein Glas. Die Ludwig bückte sich, um dasselbe einzulasscn, erhielt aber in diesem Augenblicke einen Schlag mit einem Hammer aus den Kops, der sie säst betäubte und sab sicd gleichzeitig von dem jungen Men schen angevackl, welcher sie zur Erde niederzuwürgen versuchte. Die Angst verlieh der Angesallenen außergewöhnliche Kräfte. Sie ver mochte sich, gleichzeitig um .Hilfe schreiend, des Angreifers zu er wehren, der daraus von seinem Opfer abließ und dic Fiuckr ergriff, aus der er auch entkam. Die Ludwig, welche nickt unerheblich ver letzt war, verfolgte ihn und führte durch ihr Geschrei bald Leute herbei; der Verbrecher hatte aber bereits, das Mordwerkzeug, einen Hammer mit halb abgebrochenem Stiele, zurücklafsend, das Weite gewonnen. Er wird beschriebe» als etwa 24 Jahre alt, mittlerer Statur, mit Schnurrbärtchen, hagerem, blassen Gesicht, bekleidet mit grauem Anzug uuo schwarzem breitkrempigen Hut. — In einer Restauration in der Kloslcrgaffe in Leipzig kuckte sich am Freitag Abend ein Zechpreller mit wahrhaft komischer Frechheit helfen. Er bat den Wirth. da ihm Zahlung nicht möglich sei. seinen noch guten Hut, den er von dein Recken an der Wand herunterlangtc, als Pfand zu behalten. Der Wirth wäic damit auch wohl zufrieden gewesen, wenn nicht sofort ein anderer Gast aufgesprungen wäre, entrüstet den Hut an sich gerissen uns gesagt batte: ick bitte mir'ö auS, das ist mein Hut! Der Wirtü ließ nun eine» Schutzmann rufen und da stellte sich's heraus, daß der Zechpreller seine eigene Kopfbedeckung sorglich in der Tasche bei sich trug. — Tie TuphuS-Erkranku»gen in Kilchberg find jetzt auf einige 40 gestiegen; tödtlick ist aber nur ein Fall verlausen. Ein epidemisches Umstchgreifcn derKrankbeit toll indessen, wie von dort geschrieben wird, bis jetzt ausgeschlossen sein. — Von den auS Friedersdorf bei Zittau verschwundenen beiden Garderciter-Pferden ist das eine im Freien berumlauscnd angetrosscn worden. Es scheint, daß es fick nicht uu» einen Dieb stahl. sondern um einen Schabernack handelt, den irgend ein Un bekannt« de» Soldaten gesvielt bat. — Bei Nadclwitz in der Gegend von Bautzen ist dieser Tage der 6jährige Knabe eines LandmanneS, der nach letztgenannter Stadt fuhr, ohne daß es sein Vater merkte, vom Wagen aus di- Strcrße gefallen und dort einige Stunden liegen geblieben. Als man ihn endlich auffand, waren dem Armen Arme und Beine bereits so stark geschwollen, daß nickt mehr konstalnt werden konnte, ob und welche Brüche und innere Verletzungen er erlitten bat. — Am Sonnabend Nachmittag entstand in Wilsdruff beim Fubriverksbesttzer Widciiiann ein Schadenfeuer. Die städtische Feuerwehr war aber rasch zur Hand und so wurde nur eine Scheune eingcäschcrt. Mitte»,',»»» »om >6. Se»«kin»cr. Bnromeier iviil, Ovinr Bösolt, Wall, iir.z« 12 7Ü7 Mm., i Mm. gkllleqkii. Tllcrmoili-lrogr-lili »am !IOau. mur: rcmperalur 13- D., niedrCfte rrmpceatiir 1l- W., hochslc Trinr-i:. Ui- W. Brwijlll. West. Glbhölie ip Dresden. 16. September. Nachm.: 120 Cent.unter 0 Frankreieti Von der weisen Sparsamkeit der Prinzen von Orleans liefert die Tbatsache, daß der Graf von Paris für Jschia 500 Franken nnterzeichnetc. während viele Bankiers und andere reiche Persönlichkeiten zu Tausenden geben, eine neue Probe. In dieser Richtung noch charakteristischer ist ein Geschenk, das der Prätendent dein Städtchen Cu zur Erinnerung an die Rückerstattung des herrlichen Schlosses zu machen gcmlste. Dasselbe besteht in einem unansehnlichen Brunnen, der kaum ein vaar hundert Franken ackostet haben kann, aber die stolze Inschrift trägt: „I-. ?. von Orleans, Gras von Paris. — Ließ diesen Brunnen errichten. — Zur Erinnerung an die Rückgabe des Schlosses Cu au feine Familie miccci.xxv." Im UnterrichtsMinisterium ist der Beschluß gefaßt worden, be hufs Verbreitung der deutschen Sprache in den bieolos vrinuiiro« sripöriouros für eine gewisse Anzahl von guten Zöglingen "—-- gc. Seminar »r . -- - rascherund gründlich« vertraut machem - t,, ' '' >'! f -Ni ! r »
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