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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185302128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-02
- Tag1853-02-12
- Monat1853-02
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1853
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Leipziger Tageblatt Mld Anzeiger. 43. Sonnabend den 12. Februar. 1853. Verhandlungen der Stadtverordneten am 9. Februar 1853. Beim Vortrage der zur Registrande eingegangenen Gegenstände genehmigte das Collegium die Bestellung des Adv. Ludwig Müller als Actor der Stadtgemeinde in einem, gegen Letztere von den Kirchen zu Portitz und Sommerfeld erhobenen Rechts streite. Im Jahre 1768 waren nämlich die Kirchen- und Pfarr- gebäude zu Taucha abgebrannt. Au deren Wiederherstellung, so wie zu Anschaffung neuer Glocken wurden damals mit Genehmi gung der Consistorialbehörde ungefähr 3000 Thlr. au- dem Ver mögen der Kirchen zu Portitz und Sommerfeld vorschußweise und mit der Bestimmung entnommen, daß dieses Capital von den Parochianen nach und nach wieder aufgebracht und an jene Kirchen zurückgezahlt werden solle. Dieser Bestimmung ist auch bis zum Jahre 1782 zum Theil Folge geleistet, seitdem aber etwas Weiteres nicht abgezahlt worden. Neuerlich ist auf Anordnung der Königl. Kreisdirection diese Angelegenheit wieder ausgenommen und gegen die Gtadtgemeinde unter der Behauptung, daß dieselbe daS Land gericht, welches seinen Obliegenheiten zu Einbringung des Schuld restes nicht allenthalben nachgekommen, zu vertreten habe, Klage erhoben worden. Die libellirte Summe besteht gegenwärtig in ungefähr 1900 Thlm. Ferner theilte der Rath mit, daß rückfichtlich der im Oktober vor. JahreS verwilligten und damals auf 1958 Thlr. berechneten Reparaturkosten des Dache- der Handelsbörse die Stadtcasse nur mit 1472 Thlr. 15 Ngr. 4 Pf. belastet worden sei, indem einer seits der Verkauf des alten Dachmaterial- an Holz und Kupfer, dessen Ertrag man nur auf 990 Thlr. anschlug, in Wirklichkeit 1721 Thlr. 17 Ngr. ergeben hat, andererseits aber auch der ur sprüngliche Voranschlag der Baukosten um 245 Thlr. 28 Ngr. 4 Pf. überschritten worden ist, weil die Rücksichten auf die Haltbarkeit und Dauer der Reparatur noch einige Aenderungen im Bauplane räthlich erscheinen ließen. DaS Collegium, überzeugt, daß auch zu dieser Ueberschreitung de- Anschlag-, obgleich der Gesammt- kostenbetrag sich geringer stellt, als erwartet wurde, die Zustim mung der Stadtverordneten erforderlich sei, sprach zunächst die Verwittigung obiger 245 Thlr. 28 Ngr. 4 Pf. nachträglich aus und bewilligte dann die Gesammtsumme von 1472 Thlr. 15 Ngr. 4 Pf. Auf den in voriger Plenarsitzung wegen der diesjährigen Neu wahl des Stadtverordneten-Collegiums gestellten Antrag erwiderte der Stadtrath, daß er, nachdem am 12. Januar d. I. weitere Verordnung der König!. Kreisdirection eingegangen und gegen die selbe am 15. deff. M. Vorstellung erhoben worden, unterm 21. deff. M. fernerweite Anweisung erhaltm habe, über da- bei der Aäylung der zur letzten Wahl abgegebenen Stimmen beobachtete Verfahren und dabei angeblich vorgekommene Unregelmäßigkeiten sorgfältige Erörterungen anzustellen. Diese Erörterungen seien beendigt und darüber unter Einreichung der Acten am 3. Februar Bericht erstattet worden. Das Collegium ließ es bei dieser Anzeige bewenden und ging zur Tagesordnung über, deren einziger Gegenstand ein Vortrag der Deputation zu den localstatutarischen Angelegenheiten über die Verhandlungm war, welche w^en Herbeiziehung des Universitäts- Almosenfiscus zur städtischen Armenversorgung gepflogen worden sind und über deren Veranlassung bereit- früher das Nähere in diesem Blatte mitgetheilt worden ist. Die anaestellten Erörterungen haben ergeben, daß ein sehr be trächtlicher Theil der Erträge de- Universttäts-Almosenfiscus, in soweit derselbe nicht durch ausdrückliche letztwillige und sonstige stiftung-mäßige Verfügungen gebunden ist, zur Unterstützung solcher Bedürftigen verwendet wird, welche eigentlich nicht zu den sogen. Universität-verwandten gehören, sondem unter die städtische Armen versorgung fallen würden. Der Ansicht des Rathes, daß es zweck mäßig sein werde, unter vorläufiger Aufgabe aller weiteren An sprüche, das bisherige Verhältnis zu erhalten, trat das Collegium einstimmig bei. Eine neue vaterländische Braunkohle. ES ist in der Erfahrung bearündet, daß sich der Bedarf au Brennmaterial von Jahr zu Jahr steigert, wie wir leicht au- den uns zukommenden statistischen Notizen ersehen können. Vor 300 Jahren genügten 2—3 Schiffe zur Versorgung Londons, 1610 zählte man schon 200 und 1848 brachten 2717 Schiffe 12,267 La dungen fast 31/, Millionen Tonnen Kohlen, und im Ganzen sollen in England jetzt 200,000 Menschen durch die Steinkohlenindustri, allein ihre Nahrung finden. Ganz Großbritannien producirte im ?ahre 1845 selbst 34,500,000 Tonnen Stein- und Braunkohlen. )och auch in andern Ländern stieg die Production. Die österreichi schen Staaten producirten 1839 etwa 4,000,000, 1848 dagegen 16,960,000 Ctnr. Steinkohlen, Preußen 1845 schon 3,500,000 Ton nen Stein- und Braunkohlen, fast doppelt so viel als vor etwa 10 Jahren, Frankreich 4,141,617 und Belgien 4,960,000 Tonnen. Wenn wir aber von diesen so bedeutenden Produktionen auf einen eben so bedeutenden Verbrauch schließen dürfen und die Erfahrung uns lehrt, daß bei der immer größer werdenden Lichtung unserer Wälder und dem sich immer mehr steigernden Bedarfe an Brenn material für Dampfmaschinen aller Art auch in unserm engern deutschen Vaterlande Holz und Kohlen allmälig immer gesuchtere Artikel werden müssen, so muß die Nachricht von jeder neu eröff nten Fundgrube eines guten Brennmaterial- gewiß stets mit großer Freude vernommen werden. Willkommen dürfte daher auch wohl unS die Notiz sein, daß so eben die Herren Schömberg Weber und Comp, eine Sendung Braunkohlen einer kürzlich erst wenig Meilen von hier aufgethanen Grube erhalten haben, die sich durch manche sehr gute Eigenschaften auszeichnet. Zwar fällt diese Kohle jetzt noch etwas klar, was unstreitig wegfällt, sobald man tiefer in die Grube einaedrungen; doch dürfte dies bei engen Rosten kein wesentlicher Nachtheil sein; auch ist eine hinlängliche Menge zu Ziegeln geformt und dadurch diesem Uebelstande vollkommen abge holfen worden. Eine Eisenbahnwagenladung hält 36 preuß. Tonnen oder 72 Dresdener Scheffel, während eine solche von Steinkohlen nur circa 25 preuß. Tonnen oder 50 Dresdener Scheffel hält. Da gegen ist der Preis dieser Braunkohlen nur 11 Thlr. 15 Ngr. pro Lowry, der Preis der Steinkohlen circa 21—23 Thlr.; 36 Tonnen Braunkohlen entsprechen aber hinsichtlich der Hitzkraft 23 Tonnen Steinkohlen, und dies giebt demnach einen Preisunterschied von 7—8 Thlr. pro Lowry. Dazu gewinnt diese Kohle noch bedeutend an Hitzkraft, wenn sie vor dem Brennen angefeuchtet wird. Ein ganz besonderer Vorzug ist jedoch, daß sie nicht riecht und fast gar keinen Ruß absetzt, wodurch sie sich für Oefen ganz besonders eignet. Die au- ihr geformten Ziegel aber tzrennen nicht nur vor trefflich, sondem haben vor dem Torf auch den Vortheil, daß sie nicht nur mehr Hitze, sondem auch wmiger Asche geben. In der Magdeburger, Ascherslebener und Halle'schen Gegend wird diese Kohle bereits mit Dortheil gebrannt, namentlich in ganz klarem, jedoch vollkommen trockenem Zustande von den Bäckern daselbst häufig
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