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Dresdner Nachrichten : 14.10.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194110148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-10
- Tag1941-10-14
- Monat1941-10
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.10.1941
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Dienstag, I». Vktdbek 1»« Die Dresdner Nachrichten erscheinen al« Moryenblatt; di« Sonntagsnummer schon am Sonnabendnachmittag - rv-chentlich 7 Ausgaben amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Dresden, des Schiedsamtes beim Vberversicherungsamt Dresden und de» Polizeipräsidenten in Dresden. Re. L8L «inzelprrtt: I«, L Brjmk-Wjasma: Schon ZZ«W« befangene wieder vergebliche Ausbruchsversuche vor Leningrad Aus dem Aührerhauplquartier, 13. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be kannt: Die Zahl der in der Doppelschlachl von Brjansk und Wjasma bisher eingebrachten Gefangenen ist auf mehr als 350 0 0 0 gestiegen. Sie ist noch ständig im Wachsen. Der Wehrmachtbericht Aus dem Ftihrerhanptquarticr, IS. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Operationen an der Ostfront nehmen ihre« planmätziacn Verlaus. Bei der Versolgnua der in der Schlacht am Asowschen Meer entkommenen Neste des Gegners wurde ein sowjeti scher Verband eingcholt und vernichtet, 110» Gefangene und SS Geschütze siele« in unsere Hand. Am Kampfraum ost wärts des Dnsepr hat ein kroatisches Regiment die Feuer probe bestände«. Die Vernichtung der bei Wiaöma einge- schlossencn Kräfte steht vor dem Adschluh. Vor Leningrad wurde« wiederholte Ausbruchsversuche unter schwersten Verlusten des Gegners abgcwicscn. Kampfflugzeuge bombardierte« in der letzte» Nacht kriegswichtige Anlagen in Moskau. Am Kamps gegen Grostbritannicn griffen Kampfflugzeuge in der Nacht zum 18. Oktober das Andustric- zentrnm Manchester sowie die Hafenstadt Hüll mit gnter Wirkung an. Weitere Lnstangrisse richteten sich gegen Flugplätze und Hafenaulagen in Ost- und Slldostengland. Ein Kampsslugzeug versenkte ostwärts Great Narmouth ein Handelsschiff von 8000 BRT. Fernkampfartillerie des Heeres und der Kriegsmarine beschost mit beobachteter Wirkung di« Funkanlage von Dover. Am Kanalgcbict schoflen deutsche Aägcr am gestrige» Tage sechs, Vorposteuboote zwei britische Flug zeuge ab. An Nordasrika führten deutsch-italienische Truppen in der Nacht znm 10. Oktober vor Tobruk einen erfolgreiche» örtlichen Angriss durch, Ein von Panzern unterstützter bri tischer Gcgenangriss wurde abgewiesen. An der Nacht znm IS. Oktober wurden Stadt und Hasen von Tobruk bombar diert, iu Lustkämpsen siins britische Jäger ab geschossen. An der letzten Nacht slog eine gröstcre Anzahl britischer Bomber nach Nordwest-, West» und Süddeutschland ein und warf au zahlreichen Orten Sprcug- und Brandbomben. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste au Toten und Verletzten. An verschiedenen Orten wurden Gebäude zerstört oder be schädigt. Nachtjäger schoflen neun, Flakartillerie vier bri tische Bomber ab. Weitere Zerstörungen in Tobruk unö Marsa Matrur Nom, 13. Oktober. Der italienische Wehrmachtbcricht vom Montag hat folgenden Wortlaut: An der Tobruk-Front hat der Gegner seine An- grisfSvcrsuchc erneuert, die in dem Feuer unserer Truppen sofort erstickt wurden. Italienische nnd deutsche Flugzeuge bombardierten mit Erfolg Ziele von Tobruk, Eisenbahnanlagen und Flug hafen von Marsa Matruk, wodurch weitere Zerstörungen eintraten. Tie feindliche Luftwaffe griff Beiighasi und Tripolis an Die abgeworfenen Bomben trafen einige Häuser,- nur eine Person wurde verletzt. Im Abschnitt von Gondar schlugen unsere ErkundungS- abteilungen feindliche vorgeschobene Abteilungen in die Flucht. Sowjets geben ibre katastrophale Lage ;u OrabtmvISung unserer Lerllner LcNrlktleltun Berlin, 18. Oktober. Tie Londoner Korrespondenten der USA-Blätter stellen ein merkliches Nachlasse» derjenigen Prcssestimmen fest, die eine sofortige militärische Aktion Englands im Interesse der Sowjets fordern. Sie führen mit Recht dieses Abflauen auf einen Wink von oben her zurück. Allerdings ist der Strom noch nicht ganz verebbt. Tie britische Kommunistische Partei erklärt vielmehr, das; „die Ehre des britischen Volkes auf dem Spiel" stehe, nnd das; jetzt die Zeit gekommen sei, eine zweite Front im Westen zu schaffen. Von vielen Seiten wird darauf erwidert, das; es gar keine» Zweck habe, sich in unüberlegte Abenteuer zu stürzen nnd etwa ein Expeditionskorps anfznstellen, daS, wie der „Obscrver" schreibt, von vornherein durch den Mangel an Tanks und durch das Fehlen der Luftüberlegenheit zum Versagen und zur Niederlage verurteilt wäre. Hier wird also die katastrophale Schwäche Englands noch einmal offen etngestanden. Auch Lord Beavcrbrook, der Führer der englischen Vcr- Handlungsabordnung ans der Moskauer Konferenz, hat sich in den Dienst dieses EntlastungöfcldzugcS gestellt. Er hat in einer langen Rede versichert, man habe Stalin alle Pan zer und Flugzeuge, die dieser verlangt habe, versprochen. Lord Beaverbrook erklärte dann weiter: „Stalin setzt sein Ver trauen auf unser Versprechen, er nimmt an, das; wir daS durchführen werden, was wir versprochen haben. Auch ich glaube daS!" Anderseits zeigte die Rede Beaverbrooks, das; er sich über die Lage der Sowjets keinen grvhen Illusionen hingibt. Die Sowjetarmeen seien heute in furchtbarer Ge fahr, ihr Todeskampf sek „herzzcrbrcchcnd". Deshalb also verspricht ihnen Lord Bcaverbrvok jede Hilfe, die sie nur wünschen, getreu dem alten englischen Rezept, das; Versprechen und Halten meist zweierlei ist. / Die Sowjets selbst lasse« nicht de« mindesten Zweifel daran, daß ihre Lage katastrophal ist. „Die Gefahr ist grost, es würde leichtsinnig sei«, die Angen davor zu ver- schliehen", erklärt die „Prawda", die hinzusügt: „Der Feind ist noch nicht zum Stehen gekommen." Auch das Blatt der bolschewistischen Armee, der „Note Stern", schreibt, „daß der Feind insolge seiner unaufhörlichen Angriffe in den Nücke« unserer Verteidigung eingedrnngen ist. Kür unsere Indu striezentren hat sich eine wirkliche Gefahr ergeben." In England gibt cS heute schon Leute, die dafür nnn auch noch den Bolschewisten Vorwürfe machen. Jetzt kommt man plötzlich mit guten Ratschlägen wie: die Bolschewisten hätten operieren sollen, und erklärt ihnen, das; cS ganz falsch war, sich den Deutschen gegenttberzustcllcn und sich von ihnen einkesscln zu lassen. Der schwerste Fehler der Sowjets sei, so sagt der britische General Fuller, gewesen, ihre gigantische Armee in drei Heere anfzntcilcn. Deutschlands Stärke habe in der Ausnutzung dieser Dreiteilung gelegen. Dafür würden nun drei reise Acpfel wie von selber vom Baume fallen. Die grösste Katastrophe würde der Fall des Apfels im Süden sein, der Fall des DonczbcckcnS. Die Sowjets er leben hier also das gleiche, wie alle bisherigen Bundes genossen Englands. Sic dürfen sich für Grosjbritannien ver bluten und müssen dann statt eines Dankes Vorwürfe ein stecken. SvtvjetwlrWaft zerbricht Zertrümmert ist die Hauptlrast der sowjetischen Wehr- macht. Tie drei grvhcn Industriezentren Ruhlands, ans denen sich das sowjetische Rüslnngsarsenal ausgcbaut hat, liegen unter dem unmittelbaren Zngriss der deutschen Wehr macht. Leningrads grobe Indnstriewcrkc stehen uuter schwerstem Beschuh der deutschen Artillerie. Seine RustungS- Werkstätten sind von dem übrigen sowjcMchen WirtschastS- törpcr durch den harten Griff der gepanzerten deutschen Faust abgcschnürt. Nicht mehr weit von der Front liegt M oskan, dessen VerwaltnngSapparat als das Zentrum der gesamte» sowjetischen Wirtschaft bereits alle Spuren panischer Zer rüttung answeist. Immer weiter und tiefer brechen im Lüden deutsche Panzer in die östliche Ukraine ein, wo das Tonezbcckcn als das Herz der sowjetischen Schwer industrie unter dem deutschen Zugriss zusammenzuckt. Unter dem Ansturm der deutschen nnd verbündeten Heere stürzen die Hauptgrnndlagen der sowjetischen Ntt- stnngSkraft zusammen. Ter tönerne Kolos; der sowjetischen Wirtschaft, ausgcbaut auf einem weitmaschigen Organi- sationSnetz, bricht unter den Schwerthiebcn der deutschen Wehrmacht ebenfo zusammen wie die bolschewistische Mili tärmacht. Ungeheure Ausgaben erwachsen damit der deutschen Führung in diesem weiten Raum. Ta müssen, wie dies Rcichswirtschastsminister F u n k anlässtich der Eröffnung der deutschen Ostmesse in Königsberg hervorhob, nicht nur die schlimmsten Kriegs s chäde n nnd die völlige wirtschaft liche Tesorgauisation beseitigt werden, die der Bolschewismus in diesen Gebieten zurückgclasien hat. Ta gilt cS vielmehr auch nach den Worten dcS ReichswirtschastsministcrS, die M c nfche n dieser Gebiete mit neuem Geist zn erfüllen und fruchtbringend cinznsehen, das Problem der F ü h rnng zn lösen sowie darüber hinaus diesen Raum organisatorisch und vcrkcbrStechnisck aus die europäischen Bedürfnisse, insbeson dere auch auf die Erfordernisse der deutschen Kriegswirtschaft, umznstcllcn. Kein Zweifel, das; Deutschland auch diese Gebiete so organisieren wird, dah ihr Nutzen ungeheuer sein wird. Kein Zweifel aber auch, dah hier weitreichende UmstellnngS- und LenkungSausgaben gestellt sind. Grobe Schautafeln ver mitteln in den Ausstellungshallen der Königsberger Ostmesse einen Blick in den Umfang dieser Ansgaben. Hier wird n. a. gezeigt, ivic völlig anders das WirtschastSlebcn dieses Raumes bisher ausgcbaut war, wie weit insbesondere die Kollekti vierung in der Landwirtschaft vorwärtsgetrieben worden war. Uebcr 18,8 Millionen Bauernhöfe mit einer Gesamtfläche von 117,b Millionen Hektar hatte die Sowjetrcgicrnng in die Zwangsjacke der Kolchosen gesteckt. Mit Fanatismus haben sich die Sowjetgewaltigcn darangemacht, die russischen Bauern ihres Eigentums zu berauben nnd als besitzlose Landprolctarier in Kollektivwirtschaften cinzuglicdcrn. Tic Hungersnöte, die im Jahre 1021/22 und 1981/82 über Ruhland weggegangcn sind, sind Zeichen dafür, dah der Bolschewismus daS Agrarproblcm nicht gelöst hat. Bereist unter dem Truck der ersten Hungersnot hatte sich Lenin ent schlossen, im Rahmen der „Neuen ökonomischen Politik" dem strebsamen Bauern wieder Bctätigungömöglichkeiten zu geben. Tatsächlich hatte sich die Landwirtschaft infolge teil weiser Befreiung von den Fesseln der Verstaatlichung in wenigen Jahren von den schlimmsten Schlägen wieder erholt, die ihr Weltkrieg und Bürgerkrieg zugcsügt hatten. Mit Angst nnd Schrecken hatte aber die bolschewistische Ftthrcrschicht hinter den Mauern des Kreml die Kräftigung selbständiger Bauernwirtschaften gesehen, die so gar nicht in ihr materialistisches Geschichtö- und Wirtschaftöbild passten. Ta wurde die Parole geboren, das noch zu selbständig ge bliebene Bauerntum in die Kollektive hineinznprcssen. Im Eifer, die „Kulaken" zu „liquidieren", waren die unteren bolschewistischen Partcistellen häufig noch der Zentrale in Moskau überlegen. Als das Tempo dcS „LiqnidicrnngS- prozcsseö" von oben gestoppt wurde, waren bereits nicht nur viele „Kulaken", sondern auch viele Viehherde» abgcschlachtct. Ucberall waren die Bauern, die ihr Eigentum anfgeben sollten, darangegangen, ihr Vieh abzuschlachten, um sich noch Lin kor Gplitterschuy für Pferde Diese Ausnahme von der finnischen Hangöfront zeigt, dass man die Pferde durch aufgeworfene Sand wälle gegen Splitter schützt. Zula. p^-UcirL-di-UclUcr kictncsir t8ck.) Recht-r Dem Elend preis- gegeben Eine sowjetische Familie auf den Trümmern ihre« Hause«, da« die Bolsche wisten bet ihrem Rückzug in Brand steckten. zula. PU-Uller-derlclilcc Vrerec-N N.
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