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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 01.12.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186912013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18691201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18691201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-12
- Tag1869-12-01
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186» Mittwoch, dm l. Dmmker. äU 112 Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger Amtsblatt des Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg Der Commaudant General Glasesapp qn Seine Majestät, dm König: Ew. Majestät Ordre, di« Frier des blauae Montag» unter den Gesellen zu vechinderv, HM Vie fremd«» Maurer und Handwerker verleit«^ sich gegen Ew. Majestät Obrigkeit aufzukhnent- Ew. Majestät Arbeiter an der Petriyrche habe» -versucht, ihr Werk anzufangen, find aber «Ist .Gewalt abgchaltea worden von anderen lose« Rotten, dH ste beschimpft, harcellirt uvd dir Werkzeuge genommen haben. Auf schleuutg«A Gesuch de» Baumeister» Böhme um Hülfe hak» ich die königlichen Truppen und zwar da» EorzM der GenSd'arme» und da» Regiment Dönhoff auSrücken lassen und ist in der ganzen StaM Generalmarsch geschlagen worden. Weillen daA lose Volk aber stch nicht belehren gelassen unßs namentlich Oberst Pannewitz al» er die Leut» zur Ruhe ermahnt, mit Steinen geworfen unkd fast vom Pferde gerissen worden, so ist kutnaM Rädel mit seinem Detachement hinzugesprengjt und hat einhauen lassen, welche» zu einige« Verwundungen geführet. Ich habt besagten» ' Leutnant solche» verwiesen, da man wehrlos Botst wohl mit flacher Klinge zur Raison treiben kanntz wiewohl er behauptet, solch' Einhauen mit flacht«: , Klinge commandirt zu haben. Hiernach ist t» allen Straßen da» Geschrei und der Tumult seh« ' groß geworden wegen de» Blute», da» da geflof^ sen. Jetzt scheint da» Volk sich zu beruhiget^ ...!> -1 . >1 ^!. ^!! m. > . Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post - Expedit-oyen. gliedrr das Recht dazu dem Landtage gewahrt wissen. Die zweite Kammer, welche neben den größeren sie beschäftigenden Fragen Zeih gewonnen hatte, wiederholt die Anträge der Abg. Ludwig und Ackermann, das Verfahren in Wechselsachen, die des Abg. Schnpor, die Aufhebung des Verbotes, die Veräußerung vyn Forderungen im Wege öf fentlicher Versteigerung betreffend, sowie eine Re gelung des Verfahrens de« erecutivischen Beitrei bung öffentlicher Gemeinde», Schul, und Parochial- anlagen zu berathen und zu erledige», gelangte in der Sitzung, vpm 24. zunächst zur Giltigkeitserklä» rung der Wahl de» Abg. Richter. Die Verhayd- lungen über diese Bsahl, gegen welche Proteste Vorlagen, waren nicht unbedeutend, wurden..jedoch bei Weitem durch die von den beiden andern Ge genständen. der Tagesordnung herbeigeführten über, troffen. De« erste derselben betraf die Aufhebung der landwirthschaftlichen Akademie zu Tharandt, die auszusprechen der Kammer nicht leicht wurde, wenn ste auch mit der Regierung di, Verlegung des landwirthschaftlichen Unterricht» nach Leipzig al- den Forderungen der Zeit entsprechend und auch das materiell« Interesse de» Standes besser wahrend, nicht mißbilligen konnte. Was nun de» zweien Gegenstand, die Schlußberathung übe« dm LytwassnungSantrag de» Abg. May, «»betrifft, so AMÜgt e» bei -ll«m Interesse, welches! die Verhand, lungen darüber boten, anzusührm, dass derselbe wie- derum mit größte» Mehrheit angenommen wurde. Hrrvorgehobtn mag indeß bei dies« Gelegenheit wer- ,hrn, daj Professor Biedermann als Führer der Ra tional-Liberalen (die allein gegen de» Antrag stimm? ten) durch die niemals vebldtzend« sachgemäße und! beredte Darlegung sein« Ansichten sich bei allen Parteien der Kamme«, sowie selten des Minister« tischeS viel Anerkennung erworben. — Mn, Der-, Handlung über die Geschäftsordnung der Kammer in der Sitzung vom Hä» wurde bald geregelt,, hierauf aber zp langen und eingehenden Verhand- .lungen über die Verausgabung von Lprocentigen Staatsschuldenkaffenscheinen vom Fahr« 1866 ge gen Hinterlegung einer gleich hohen Summe 4pro- ceutiger vom Jahr, 1868 geschritten, deren Ergeb», uiß di« vqw der Deputation befürwortete Annahme, beb Rxgidrungövovschlags zur Folge hatte. StaatS- miniKer v. Friesen bemerkte zum Schluß in Bezug -auf die vielen eingegangenen Anträge, nachdem er klar und bestimmt die Geldverhältnisse unserS Lan kes beleuchtet, daß der Rath wohlfeil, das Geld aber theue« fei. In derselben Sitzung wurden die .Wtgard'schen und Medelscken VerfaffungSanträge abermals abgelehnt und damit die 8. LandtagS- woch« geschloffm. —— -Die Randschrist eines Königs. Historische Novelle von M. Ant. Mendorf. » HF orts etz u n g.) Nun war damals, noch mehr al» heut, die lrtzt« Woche de» August für den Berliner der Landtagswoche: 4- Die erste Sitzung in der vergangenen achten HandtqgSwpch, hielt die erste Kammer am 22. ab. Etz hqpdelte sich ,nn die Verhandlungen über den Oehmichen schen Antrag, die Gemeindewahlen auf d«m Layd« betreffend, welche nach Beschluß der jweiftn Kammer sortan durchgängig von den Ge» yttinden ftlbst und nicht, wie seit dem Jahre 1864 beliebig, auch von den Gerichtsämtern vorgenom- mou wzrdsy sollen. Die Redner der ersten Kam mer erklärten sich sämmtlich, mit Ausnahme der Bürgermeister Koch und Hirschberg,, gegen den Be- schluß der zweiten Kammer und »purhe dieser auch gegen dis Stimmen der genannten Herren abge- lehpt. Professor Heinze gab sein Urtheil dqhin ab, daß er das neue ^Verfahren nur nicht im Ver- ordnungs-, sondern im Gesetzeswege eingeführt wis sest wolle, sonst sei er mit den Abg. Oehmichen unh Genossen ganz einverstanden, denn der jetzige Zustand höhkjvte weiter nichts als die den Gemeiir- den gegebene Zusage: „Ihr könnt frei, Ihr köynt ahe» Mh stnftei sein, «Her Ihr könnt auf eigenen FÜKey Men, Ihr könnt Pich aber auch fremher Füße bedienen," und nach des Bürgermeister Koch Ansicht käme eS in der; ^«»eiubeu nur gar zu oft vor, daß sie aus BequenMchkrft das Wahl geschäft vernachlässigtest. In dex zweiten Ksiwmer wurde iy «inest Abeyd- Wd ist eine» Vormittqgsfltzuug der Haushalt des KnftuS- ppb Unterrichtsministeriums beratheu. Der- We HE^ sich inr Gastzen guf tM>,8^9 Thlp. Rat-rUch kamen hierbei vielerlei Uebelständ« — vermeintliche und wahre — zur Sprache. Gegen da» JnftMit ans ustseM Seminstrien richteten sich dl, »leistest Angriffe, da es, die jmtgen Leute ver-. hindere, sich die depr Lehrer nöthige Weltkenntnis MAsi«igp«n. Auch di« «inseitige streng kirchliche Richtung unserer theologischen Fakultät fand viel- fachM Tadel, wenn auch kein Redner die Sorge verkstuen mochte, welche die Regierung de» Uni- versstÄ zngew«ndet uyd ste zu einer der ersten in Deutschland ,H«ht. Herr Kultus? und Unterrichts- »Wst«» Fr»ih«rr v. Falckenstein hatte vielfach Rode UUd Antwort zu stehen, welche Ausgabe er mit Oin« bekannten Gewandch/it auch Mcklich löste. Mi würbe zuletzt beschlössest, auch außerhalb de« Seminare wohnende Schäler WN Sustinarunter- richt» zuzulassen und ebenfalls außerhalb der S«- mipaw gobi^ete Lehr« zur Lehrerprüfung zuzulas-. sen. Die Errichtung eines Elemcntarlehreriimen- GMuarS neben Kallenberg wurde in Ausstchti ge» «0WN«« Am 24. hielt di» erste Kammer ein« zweite Si tzung ab, uni über den Geusetsschm, di» Zusam mensetzung den Synode abändernd-n und von Key zweiten Kammer mit großer Majorität angenom menen Antrag Beschluß zu faff,m Die Kamme« sprach sich einstimmig dafür aus- daß, da die Kia- chen- und Synodalordnung einmal e»lafsen sei, der Landtag auS eigener Machtvollkommenheit nicht« daran Ä»d«m könne. Doch wolltest, einig» Mit- Zeitraum der Volksfest«; der „Stralau« FtW zug" hatte! noch sein« Anziehungskraft für Drell viertel der Bevölkerung , die F iegen-, Mücken^ und Mottenseste waren «echse weise vor jeden» Thore jm Schwange und felbflktdend nahm tzack leichtlebige Maurervolk nur zu gern an AÜ«W theil, zumal das Geld zum Verjubeln in de» Taschen derselben nicht fehlt«. Um so weniger wollt« bei d« vochandenea Feststimmung die Arheü am blauen Montag d«G 27. August schmecken. Al» dahtr dieser TaO anbrach, war di« Masse der an den Bürgerhäu» fern beschäftigten Gesell«« einig, nicht zu arbet» ten und womöglich, deS durchschlagenden Bet» spiel- wegen, auch die Maurer am Petrikirch» bau in ihrem Tagewerk zu verhindern, w«n» riefe den Versuch wagen sollten. Diese, in Km nialichtm Lohn flehend, erschienen, wi«wohk un lustig- Da» feiernde Voll sammelte sich in h^ len Haufen, höhnte die Arbeitenden, flieg aufs die Gerüste, ryarf di« Werkzeug« herab untz stieß die Kalkkasten um. Der königlich« Bau meister vöh«e requirirte gegen dea Tumult mt» litärische Hülfe vom Commandante« Berlin»- Da» Militär ««schier, f e» kam zu Reibereien- Handgemenge und ein« förmlichen Revolte km den Straßen, und gegen Mittag war ganz Ber lin in großer ÄUfrchung. Bon diesem ebenso wichtigen als unerhörte» Vorgang« «hielt der König schon Nachmittatz , 2 Uhr huO eime Stafette, die ihn mitten auf dem Ktlde traf, solgtnden Bericht:
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