Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 05.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190911054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19091105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19091105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-05
- Monat1909-11
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 05.11.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3020 sql rxsdner tu» tot-nehme tose- fltk Dresde- sudssrom -«"s7--...-.--g.-:« DE.- :«:;..k:.-..·:-.«.«.-«:.-:2.«:..·- Fgfxznns t Its.- Zilr ins-Ists« U« El. Je! Wird-F «« uad Jagtesumfdyen Rad-m nsch Apis, qkksssp »» so Pf. uiccatc von austvätts werden nur gest« zkzmuus aufgenommen. Im» das Ort-deines u m: Tages und Ilsvev Ists ulchc ins-antun. tu« Aufgabe vouJulersten uussldfflf Unsre org-du· livärklqensnnodmeftetleiy Ivivde f iutltchesnuoueep pack: im Ja« und Ausland nehme« Indem« u original-ritt·- sud set-hatten is. 100000 if· Unabhängige»Tageszeitung. 111-seinen«- ss Preises 111 steckte« uoaatllch is II» pro Quart« US Ist» frechen-s. dass) unsre Provinz-Finster- mouatltch Is c« or« Quinte! UI Mk. frei Das« . M« de! Beilage II« fees« stetem« oder satt set Seil-ge ·Dtespscet fliegende schier« le lb Pf. sc» Monat mehr. sei« thue m Deutschland und den deutsche« Kett-sites« fass. A u« JUNGE-tiefre« anstatt. ZCPL prs Quart. Abs Mk. « Z ihn« slluftr. Beilage · CI « · « Los, II cestetteiiipusozstssx Ists. A syst-ißt. sie-Feste« nennst. l. M. produce· «« M. Ilaszs ehaesllaftr. Beilag- 1.42 . · 025 · m« sei-mun- m sag« Jkäschst us. mastig-«» to im. ihrer Verteidigung. Sobald sie aber die Anklage« nicht mit einem Wortschivall erdriielen kann, son dern auf knavve Fragen tnavve Antworten geben muß, sind ihre Atlssaaeti diejenigen einer Frau, die zuviel erfunden hat nnd sich selbst nicht mehr in ihren widcrsvruchsvolleti Aussagen zurecht— findet, nndso macht das aanze glatte Reden, das einem Advokatctt alle Ehre machen würde. an sehr den Eindruck des Wohleinsitidiertett Alles in allem hat sie iedoch am ersten Tage seh r a at ab geschnitten und manche Vorwürfe der Anklage völlig entwaffneh Frau Stein heil ähnelt wenig den in der Preise veröffentlich ten Photogravhietn die sie strotzend vor Gesundheit darstellen. Sie ist vielmehr mager. Ihr Kopf ist von dunkelblond schimmernden! Haar uinrabmt Der clegante, entblöszte Hals. die glänzenden großen Augen nnd ihre faszinieretideSchlinheitver leihen ihr trotz der 40 Jahre ein fast jungfräu liches Aussehen. Die schmale Taille sitzt in einer cnganliegettdeti schwarzer! Ruhe, elegant, ohne ge suchte Ausfiilligkeit - eine echte, sehicke Pariseritn Das Interesse des Publikums für den Prozeß entspricht dem Aufsehen, den der Fall bis her erregt hat. Unter dem Stehvublikiittt befinden sich übrigens viele Geheimvoliziftetr Nach der Sitzung wurde Frau Steinheil von einem Mnnizivalgardisten in das Devot weitergeführt, das durch einen unterirdischen Gang mit dem Sibnnassaale verbunden ist. Es wurde ihr die Zelle Nr. 88 zugewiesen, ein schmaler Naunn der nur ein Bett und einen Tisch enthält. Sie war sehr abgesvannt und lief; sich triedergeschlagctt ans das Bett fallen. Eine Schtvester setlte sich neben sie und die beiden Frauen saßen lange schweigend nebeneinander. Gegen 7 Uhr wachte Frau Stein· heil aus ihren Träumereien aus. Sie nahm eine Tasse Tce und zwei Eier. litn 8 Uhr legte sie sich schlafen, von zwei Schwestern, die sich iin Flur aus hielten, bewacht. Um 9 llhr sanimelten sich bereits wieder die Zuschauer fiir den folgenden Tag. Diesing! waren es schon liber 200 Perso nen bis gegen ibiitteriiacht Die ersten Plätze wur den zu 40 Franken verkauft. Die Nummer l er warb der Diener eines Baron-Z. s( »« se· Ein Jutervieuk -i— Paris, 4. November. (Ptio.-Tel. de: Dregdner Nenesten NachrichteiU Der lebte Geliebte der Frau Steinheih der reiche Gutsbesitzer B o rde r e l, hat sich vom ~2lliatin« interviewen lassen. Er ist ein wohlethalteiier Fünf« ziger unt) ähnelt dein General Bonlangen Er sagte, ein schwerer Tag sei sitt: ihn gekommen. Sein ganze-s Leben sei durehdiefeis Abenteuer zerstört worden. Jch habe dieses verdorbene Weib, dessen Lebensweise ich nicht kannte, geliebt, sa, sehr ge liebt. Trotz alleun was ich ietzt weiß, empfinde ich an Stelle der entichivuiidenen Liebe nur IJiiileid. Ich kann sie noch immer« nicht siir schuldig halten. Mehr noch als meine persönliche Deiniitiguiig vor der Oessenilichkeit habe ich bei nieiiieiii Verhöre den Schmerzdaxiiber empfunden, sie aus derAnklagebant zu sehen. Sie, die ans ihre Macht, ihre Beziehun gen und ibre soziale Stellung so stolz war. Bot· derel liefen die Tränen aus den Augen. Ich soll Seit geraumer Zeit hatten Boho und Seraun iedvch eine schlimme Krisis durkhzumachein die Ge schäfte gingen nicht. und· sie waren die Opfer eine: sheklanenswert ruhigen Lage. Schon seit einer Woche Ihatten sie kein Geld in den Hiindcti achabt und ihre Mahlzeiten in kleinen. untergeordneten Restauraxtts eingenommen, wo sie fiel) manchmal. wenn sie nicht eingeladen waren, trafen und Betrachtungen übe: die Schwierigkeiten im Leben und die Preiserhöhung aller Nabrungsxnittel austauschtem Einer bewahrte jedoch dem andern gegenüber eine durchaus vor« nehme Haltung. und beide behaupteten. daß sie, is Ettsarttinq bessere: Geschäfte. wirkliche Ersparnisse nia ten. Durch einen in der Tat ärgerlichen Zufall traf es lieb, daß die meisten ihrer aewöhnlicben Klienten Pech hatten. Mache, der Kulissenfvetulanh der »leirht Sol) Franken nat-«. verlor ziemlich ftart im Klub. und Dick hatte eine cnormc Summe auf dem Rennulas aelassein Andre ihrer Freunde hatten ähnliche Un· aliicksfälle zu beklagen. Die Umstände waren viel« leicht noch nie fo ungünstige acwefcn Eines Nachts nun. als Bobo. wie cr das intxnet an tun pflegte. durch den Snielfaal des Kluhs ging« tun. wenn irgend möglich. für ihn aiinftiae Neum sseiteu du erfahren. hörte er aus den Gesprächen der andern« daß Boisgench ein sehr netter. noch aanz lunaek-Menfch. eine der vielen Bauten aefvrenat hatte. Rad diefer Deldentat hatte Boiöaenet sofort denseluh verlassen. Bobo heeilte sich, stach Hause zu kommen. und lief; im Borheiaehen bei feiner Vor· tietfvau eine Vifitenkarte mit dem Befehl. ihn um sehn Uhr« time-en- eu weiten. - " Um· halb El! staZib hqfiitfszokzimmer Bote-Jenseit. day-Der Den: sindausaemnaenQ sagte der-Kammer er. · Bkpo anmuelte ein enttäufchtes List« E Eber er kommt bestimmt vdr ztsdtfnach Hause· dem! er but ein paar Fteutztde zum Frühstück bei sichs! Ochs-sc«- saate Bube, -dann werde ich im Raub. nimmer auf Un: warten-« s Und e: beaann ruht« eine Zeitung an lesen. We« ustum hatte er ein paar Zeilen dnrcbfloaem als de: Diener die Tut von neuem sssnete und einen fes« korrekten Winde: mit hellen Handschuhe-s· Leut· ftteieln und freundlich lächelt-dem Munde dereinttet G« war German. Bedo nnd Genus) drucktenjlts di« Hand-Stunden( ste-«nninezgtxcb du: Brauen Anselm-s « c c. O . « . . . - »Es-im- « . · . . Griißte Auflage in Sachsen. ledaktlan nnd Hmtptsectisftiktyelle Jerdiuandstrass C· Berufe-abu- Itedatetou sc. Im. Speer-tm Irr. tm. sah« is. - meisten Abgeordneten selbst leiden. uautentlich die älteren, die sitt) noch der Zeit erinnern, wo man tiefe »Fucdtel des ParlamentarismuW nicht kannte. Natürlich kann man ed einzelnen Beruf-Massen soder Grwerbözweigen nicht ver-denken, wenn sie sich ’dem Zugeder Zeit siigen und sich auch ihrerseits zu einein Verstande zusammenschlieszeiy unt mit ver einten Kräften einen erhöhten wirtschaftlichen und politischen! Einfluss ausüben zu können. Lholltcic sie sich aus idealen Gesichtspunkten davon ausschließen, so würden sie bald ins Hintertressen geraten. Was nun speziell die Beamten und Lehrer anlangt, so muß man zugeben, dasi sie sich gegenüber der Haltung mancher« vorgesetzten Behörde sörnilirh im Stande der. Notwehr befinden, und das; man lich eigentlich wundern muß, das; sie nicht längst den Versuch ge macht haben, durch einen engen Zusammenschlusz nach obenhin einen festen Halt zu gewinnen. Na mentlich die Reichspostverwaltitng hat erst dieser Tage wieder durch den von ihr angestrengten Diszi vlinarprozesz gegen den Oberpostalsistenteii 3ollitsth, den ersten Vorsitzenden des Verbandes mittlerer Posti und Telegravheiibeaxntein einen Druck aus diese Beamtenklasse auszuüben verstirbt, der naturgemäß einenGegendruel erzeugen muß. Es unterliegt keinem Zweifel, das; dieses Verfahren die Begründung des neuen Bunde-Z der J-estbesoldeten, wenn nicht ver anlaßt, doch mindestens erheblich beschleunigt hat. Gewiß must in jedem grossen Beamtenkörver eine »eiserne Diszivlin ausrechterljalteii werden. Aber« des halb sollte man nicht jede sreie Meinungsäußerung der Beamten zu unterdrücken trachten, auch nicht ledes aesvrochene oder gedruckte unbesounene oder nicht ganz angeinessene Wort eines sonst einwand sreien Beamten zum Ausgangspunkt einer Haupt» und Staatsaktion machen, wie es Staatssekretär ltraettc im Falle Zollitsch getan hat. Es handelte sich überdies um Aeußeriingen der Verhandszeituncn der »Deutschen PostzeituiigC siir die der Berbandsoors iiitiende juristische gar nicht verantwortlich war. Ein solches Vorgehen muß natürlich« in der ganzen Ve iamtenwelt böses Blut machen und ais Bedrohung . der staatsbürgerlichen Freiheit empfunden» werden. · Die Beamten ntilssen dadurch in dem Gesiihl bestärkt werden, das; man sie zu Staatsbiirgern zweiter Klasse machen wolle. Da ist es allerdings kein Wunder« wenn sie sich dagegen zur 111-ehrt sehen und durch einen machtvollen Ziksammenskhluh sich gegen eine Wieder holung solcher Maszregelungen zu schützen suchen, da neben auch zugleich eine ganz« nackte Jntereisendolitili aus ihre Fahne schreiben. Aber bedauerlich bleibt eine solche Eittivicklung dennoch, wie gesagt, mag sie auch durch die ganzen Verhältnisse aeboten fein. So iollte man darauf be dacht sein, diese nngesunden Verhältnisse io bald als möglich zu beseitigen. Es gebt wirklich nicht, daß ganze große Stände etllärem «Woilt ibr einen neuen Zoll haben, wir verhelfen euch dazu gegen eine entsprechende GebaltsauibeiierungN Wo kämen wir ichließlich bin, wenn diese wraktifche Politik« bei uns gang und gäbe würde! Bisher bat man doch bei uns zulande einer so ktaiien Jnteressenpolittl wenigstens ein hübsches Mäntelchen umzubängen versucht. Soll unsre innere Politik fortan nur noch ein ganz gewöhnliches Handelsgescbäit werden«-I! " ydurch den Wahn von dem Wahn erlöst wird- schauen wir in den langsamen, langen, seierliehen Zug seiner Ahnen, wie in ein lebendig gewordeneh danteskeö «Schattenreikh. Die völlige Erlösung von den Furien des Wahns wird zu einem Höhepunkt sehauspielei rischer Leistung, auf dem Kanns? allein ist. Man kannss nur erleben, wie dieses ntlitzmon der Sonne der Genesung besrhienem seine Strahlen wirst, wie die« letzten Nebel niedergedrückt werden. Es gibt jüngere, griechischere Oresie, gute Goethe sprechen Ich kenne außer Kainz nur einen, der Cin Eine r besonderen Art) Vollendetes gibt Paul» irrte. Einzig aber ist diese Einanation schauspcelerischen Geistes, vor der es nur unbedingte, stütmische Begeisterung gibt, wie gestern. Trotz einer Umgebung, in der das Unzulänglise sum Ereignis« ward. J. .W. Geiftesgegenwart » Von sllsrcd Capns iParisx . Nachdem! verboten. Der kleine Serauo und Jules Debot. den seine Freunde allaemein »Bist-o« nannten. hatten schon seit undentlsthen Zeiten keinen roten heller mehr. Außer den aann alten Boulevardiers erinnerte sichseinerj Geld in ihren Blinden aeseben zu haben. Aus ver sehiedenen Wegen, aber aleich sicher waren sie in diese Laae geraten. Boho hatte in ein paar Jahren ein tihriaens kleines Erhieil verloren und versehleudern und was den kleinen Serauo anhetrlfin so hatte er niemals auch nur das aerinaste Wertpavier besessen. Die Ansorderunaem die das Leben stellt. hatten so wohl den einen wie den andern stets daran aebins dert. iraendeinen Beruf zu eratetsen Man bannte niemanden von ihrer Familie. sie lebten aher sehr gut» und waren stets außerordentlich eleaant aekleis detk Sie besuchten die besten Oesellsihastskreisr. Sie waren beide unaeiiihr vietnia Jahre alt. und wenn nsan sie auch nicht aerade als Autoritäten in Ehren« »anqeleaenheiten betrachtetez so konnte man· ihren Rus doch. noih siir beneiden-stockt hatten« · ' Dsurth eine stets sith aleichbleibende aute Laune kund sdurö unersihtitterlithe Heiterkeit sckusen sie siih Erfolge nnd aute Berbindunaem und dieser persön lichen Vorziiae weaen veraab man ihnen ihre ewiaen ~Puntpereien«, in denen ihre eiusiae silssauelle he« stand. Denn in Wahrheit lebten sie nur non Bat« - leben. denseln mizn wohl vor-or« its-del! hatstaW sehen inii en: enn »Zum en« n. . Sand! er eine diesen isdnlises sinnt-Monm- DerszProzefz Steinlleil. Vor den Pariser Geschworencn bat gestern das mit Spannung erwartete SteinheiliDrama pro grantmgernäiz begonnen. Von unsrer Pariser Redaktion erhalten wir ttber den Beginn des Sensatiotissvrozesses folgenden Drahtberichn -l- Paris. it. November. iPriv.-Tel. der Dresdner Tlieuesten Nachrichten) Iferau Stein . heil hat die erste Selilacht gekommen. Ihr Be· nehmen-am eriten Tage hat einen vortrefflichen Eindruck gemacht. Sie hat die Anklaaen des Prit sidenten zuriickgewiesein soweit dies tnittiliclt war, und gibt mit einer Festigleit und Sicherheit ihre Antworten, die. wenn auch nicht Sympathie er weckten, so doch die Antipathie entwassnct haben· Sie trat nirht stolz -und hochfghrend auf. sondern. bescheiden und bestimmt in ihren Unschuld-D -beteuerttngem ohne viel Phraien Mit einfachen, klaren Redewendungen entgegnet iie geschickt ans die oersänalichsten Fragen. Sie hat sich allerdings einigen Widersprüchen nicht entziehen können. So will sie ietzt ihren Gatten eifrig in Schutz neh men, um die auö ihrem schlechten Zusammenleben gezogenen Schlüsse zu wider-legen. Sie behauptet, Steinhiil hätte nie etwas oon ihren Liehichaiten gewußt. Der Präsident erinnert sie jedoch daran, das; Briese ihres Gatten das Gegenteil be weisen, und sie muß auch angeben. daß Steinheil fiel) selbst in der ihrenAbenteuern gewidmeten Villa Vert Logis als den Bruder seiner Frau ausgab Giinstiger siir FrauSteinheil ist ihr Borstoß gegen dieGeheimvolizei und die Pariser Jour nalisten. deren Einfliisterttngen sie gesolgt sei, als sie die Aufmerksamkeit der Justiz aus Unschul dige lenkte. Sie hatte ihren Diener bei einer Un· ehrlichkett ertavvt Er hatte Brteie ihrer Tochter an ihren Bräutigam unterschlaaen Wenn er doch in die Tat verstrikt spare? sanken die lournalistem Man müßte ihn sangen. Darum steckte sie eine Perle in dessen Porteseuillc in der Hoffnung, den Diener beim ersten Schreck zum Geständnis zu bringen. Die lournaliiten haben ihr derart au .gesetzt, dcß Frau Steinheil sitt) eines Nachts mit ihrerstoehter in den Justizpalalt flüchtete. and Angst, its-der Frühe von der Menae gelnntht an werden, woran kein« Mensch gedacht hatte. Die Reporter hatten ihrerseits nehosst, Frau Steinheil in ihrer Todesangst zum Geständnis zu bringen. So hat sich am ersten Tage die Pariser Presse am schlcchtesten aus der Assäre gezogen. Ihre Rolle war keine wiirdiae Etwas schuldbewußt bemühen sich heute früh die Zeitungen, der Angeklagten Gerechtigkeit widerfahren zu lasien. Sie konsta tieren ihr korrekteis Verhalten, ihr sichere-S Aus· treten. Sie bewundern ihre Widerstand-straft, aber zugleich ihre große Schauivielkunst Wirk lich gebraucht Frau Steinheil alle Töne. um die Gesthtvorenen zu gewinnen. Sie ist schmeichelnd, liebenswürdig, sie klagt und klagt an. Ihr ganzes Wesen atmet Schmerz und Trauer und dann über kommt sie plötzlich Erreguna Sie vrotestierh sie hebt vor Entrilstung Sie erstrahlt im Gewande der verfolgten Unschuld. Aber der Präsident er müdet ebensowenig und treibt sie in die Enge und hält ihr Tatsachen vor. die schwer gegen tie sprechen. Sie erwidert sogleich gefaßt und mit wohlübers legten Gntgegnungem Das ist der Schwerpunkt tivn ist, unterscheidet er sitb doib in den hauptsächlich sten Ziiaen von thun. · Wenn Sie zum Beispiel jemanden »Um eine Summe Geld bitten und ihm Versprechen. iie ibm zu einem festaeledten Termin wiederziiaebein «dann niacht man ein Daneben. Wenn Sie sich damit be gnügen, zu einem Freund, einem Bekannten oder» - remden zu sagen: Wären Sie, boraen Sie mir doebE mal taitfendFrankenC odne daß Sie sich auch nur im Zärinasten verpflichten, sie ilnn wiederzugeben· so J ndelt es sich um einen »PiF:v«. In all-en Ländern nnd unter allen möglichen dinaunaea leiden sitt) die Leute gegenseitig Geld, aber wann-en« tut man ioiir in Paris, und awaraiich nur in einem aanz be stimmten acsellschaitlichen Milde» Ein Darlebenjii oft peinlich: es brinat einen vorübekaedend in eine etwa-s demiitiaende Haar, »Man-en« daaeaeii muß mit— großer Ueberleaenbeii ausgeführt werden. als wenn man der siir den Pumv auserwählten vertan eine Yniiiähbare Ehre erweist. Pol-o nnd Setquo waren in dieser schwierigen Kunst Meister. »Jeder hatte seine bestimmte Methode. deren Wirttsnn sie dutckt ianaelleduna erprobt hatten. Die Focce des kleinen Seequo bestand in einen: ssbetrastdenden Tattaesüdh das) ihn sonnt dseMinute. in der einer anaepumvt werden ten-ne. erraten ließ: et wußte, wann sein Ksient imsptes net-sonnen hatte. beobachtete dessen Gesichtöauödruch wo: bescheiden und faßte» sich kurz. Er wqr det distrete Zahne-et. der einem in dem Augenblick wo ed sein muss. mit festem Ruck den Zahn auöressih ohne erst lange alle Werkzeuge vor einem auszubreiteie Er totmte seine Erfolge gar nicht und: Wissen. Bobo daaeaen swar der aetniitlttbe Zahn-trat. dem es auqenicheiniicd absolut aleichqüittn ist. ob visit! einen Zahn mehr oder wentaer im Munde hat. hatte etwas fo Kind-liebes, sprach to liebenswürdig» nnd sanft, daß sich die Taschen wie von selber öffne« ten. So führten alle beide etne leis-de und veranüate Existenz. Sie waren frei von jeden! lesstmissinnd und ettruaen odne Klaaen dte vorübergehenden Mit« erfolge- tndem sie auf die unjädllaen aitickticken Oe ieqendeiten nie-trauten. die— de: Zufall nun einmal wendet. Sie hatten in ihren! Leder: ioaak brtsnnte Perioden und Stunden was-stets Luxus» durkdav tnacdtt Monate, die einem Kracd vooanainaeir. blie chen tu ihre: Ekinnernna n. sie doiiten immer. ».- iibnticbe luqenmcke Geiz-men- denn idr Ge . e sen eer um! ena ato n z.- Æåim X2«-f««?’k« ««- "·7i«·«"-i«« lII' Bärte-einst Hei. ihre« Bedenkt« etiöeineh . r «« DIE-»M- ssssssst to Seite« s: isuuv users-im, « "««« M· Jnteressenvertretungew « dem einen recht ist, ist dein andern billia. «, die Aararier iiur Wahruna ihrer hesgtideäeu »; zu einem Bunde der Landwirtr. e·. n en iu einem Zentralverbaicid und zu einem der äiiiduftriellew andre Zintereffententretse »» Hanfabunde nufaniiiienfchliefiem warum sit: es den Beamten und Lehrer-i verdenken kwehiem iich iiu einem »Bunde der Fsesthefols veinifiz Wahruna ihrer wirtschaftlichen, politi- W knlturellen Interessen zu vereinigen? An wie die Dinae fiel) einmal bei uns entwickelt Hspxaggkn gar nichts einzuwenden, Aber das; qlliiiiihlikli fo entwickelt haben, wird der· un- M Polititer ernitlich bedauern dürfen. 129 der Reiclisveriasfuiia lautet klar tin-d schon: Mitglieder des Reikhstaaö find Vertreter geianiteii Volkes und an Austrgie skiisiruktionennichtaebundein a iitc von vornherein veruiiedeii werden, daß die iidei des Reiclistaas fich ledialich als Vertreter Wahlfreifes fühlen uiid beteiligen, das; sie iiur iiderintereffeii ihrer· Wähler iiiahriiehineii nnd khiiiaiis die Jnteresfeii der Gejfaintheih des « Reiches und Volkes ve·rnackilaisli»ieii. Aber schöne Verfasfunasartikel iit schon lcinaft nichts alk- cin Bonuiot von ooraefiern Immer un ier treten die Sonderinteressen ini Reichdtaa iiiclit minder in den Einrellandtaaen hervor nnd iiir die nieifteii Abaeordiieteit die Leititerne Rede-us nnd ihrer Slhstiininunaein Große werden zu den Fenstern der Parlaincntssäle hiehaltein aiif das; die Wähler draußen fie hören Uoblaefallen daran finden. Awftatt in wich- Fillen die öffentliche Meinuna zu leiten, auf ten und non Irrtiiinern aurückzuhrinaem die iilhaeordneten äuaftlieh auf fede Reauna olisiiininiuna und suchen sich ihr aehorfam an iieuih wenn ihre eiaene Meinung. ihre deffere icuiisina ihnen einen nun« andern Wea weisen . Damit ist einer Intereffeniiolitik Tür nnd Jqeössnen die schließlich zu einen! Kainvf aller iiille führen muß nnd zum Teil fchon aefiihrt Taf; hierzu die wachsende Zunahme von Inter iriiiretunaeit wesentlich beiactraaen hat. unter kleinem ."Fiveifel. Diese Verbände mit ihren iiTaiifienden, die sich in ihnen zusaniinenaetan I. stelleii eine aewalticie Macht dar. die fehwer iieiiarlainentarifiheii Vertreter drückt und ihnen iiiren Willen aufzwingt. Wir haben wieder eilebcii niiifiem wie Gefetzentivürse nicht nach then und allgemeinen Gesichtspunkten behandelt, ininach dein Diktat aroßer wirtschaftlicher Ver: i abgeändert oder aanz verworfen wurden. inier leidet nicht nur unsre Gefehaebunid sondern siiamle öffentliche Leben, deshalb wird man diese iickliina aufrichtia bedauern miissein Wer einen hinter die parlamentarischen Kulisfen zu tun Itiiheit hatte, weiß, wie jehr darunter auch die i-Gaftspiel im Zentraltheaterj Zweiter Abend. Kaiuz als Orest. tetwa als Fremder in das Theater käme, sum Austritt des Orest und des Pylades zuerst meinen, das; hier etwa Corneille gemimt - Man kann im Aussehen nicht stilgeprägtey flsider fein als status. Die lange Lockenperticke mildem Antlitz, in das etliche dreißig Theater· so viel Unauslösehliihes eingezeikhnet haben, Voltaitekopd wenn man will, sicher einen I Itotagonisicn des französischen Klassizisniuh F! Falle den Griecheniiingliniz den Goethe M! höchst iiberspanntem Pathos, aber schön wie 01l neben Corona Schritte: spielte. Aber dann te: Fremde den Kainz sprechen hören, wird nach USE-Oder ersten Worte wissen: i Hier ist ein sit wahr, Kein-i machi Vpkqideruuiigeiy die -von niemand, außer ihm, erträglich sind. Um( slidlt autb hier, daß das seine Manieriert leneuiinatuy nur die aus-erste gewagteste Mög. lg dem verhallenden Wort ein Verweilen zu enn dieser Orest von den Eunieniden sagt, Hskegiilllsetätuuiy iuufxläieu vix-schrecken, Rast-«, « ski- e n igen ort die ganze Qual Atti-sie siigsissiigeszxziiizisskieiix re· «, . er s« W Klytamnestrag Tod dur diesen Orest. eiiaiuzens Stimme sast keine e ist «« TIERE« ici die Aei wie diese essikwkim Mo« mcjkkskh wie e«r taused Hortenfweix FJRDsse in eine Krone! drängt u d der «« -U- schnaudenden Schar d t n i W« «« Fsld stets-stutzt« « ZZHQYJFYDUFYJ ·d«i«s· Es« «Ml!åstixhtdiäsz Zasnigtutäheärfithhar.w Unizhei - a e e e a u en s» Mk« II« schtissen vermag. Zu dieser Meister· -»M»Ts:;t zu dändiqeiy zu treiben, zu hehen UYNWU »Mit-Witwe ssiu drangen, mit einein se www« tm aus archststiltben Gründen rei « UND« et Stil, M« gesellt sieh die Sternes; «« Nun« Ums· sssitst malen. Bei dein Mk» «! bleib« stets das Eiitscheidendr. »« «» Wider-in, ein soweit-mete- pim sum» »Wer« altes. Der die Oele-risse: seines : is» BAUER-ins: rest Wen« dieser ais Gutes-determ- mvasr .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite