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Dresdner Nachrichten : 12.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-12
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.10.1877
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«r. S8S. n««L'r!r.W IM,ri«nNv>t« Ui. Ld»». n,«»ili»»«i« vi-lt-Ii-Nik, d>, V»I, L Ptsr. »tiitcl «tummcrn iciljNze. 32000 ir,»l. Mir di« «ll»,abe »I»««. iondkkr Maiiuscrikl« »Lch« sich di« »ledacll«» Iit«t vkkdiiidUch. Insr,»ikn-«>m,dme «u». wilrt»- »«aienliein »u» »ch>I«»IilH»>»durq. V«r. »tn.Äl,». i!-ic>na. «ai-l. 8rl«la>i,2«>uttn>la.M., —»«».«ois« >n MM». Lei»,«». Wien. Han,di,r», Nraiiksui« a. M-. Mun ch,» - »au»« » in Mr,»kt»>t «. M. — »«.>»>«> >» SI-,cm»««.- L»«»,, b»Nil., liniUer L L«. in Pari». Freitag, den 12. Oktober. "Börsenbericht und IremdcnMe. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltkpsch Sc Ncichlkldt in Dresden. Verantw. Redakteur: Erlist Nkpslh in Dresden. Aoieraie wird«,, Marte«, »iraiie b>« Ad.» Ui„ «,i»e»d,„!„«» Lnmtto», di» Ml'iag» »r Uhr. IJn Neuiiadl: »roß, »ali« L di» Nachm.» Ut,r. -- Der Raum einer ein- <»alii»e„ Pelilj.'tie so»ei lä Pt«-. iLuigelandt dt« ch-ile M Pf,«. Ein« Lara,nie liir da» n a ch°i!!i> -, «'k Ceschetnen der Julcraie >oiid »i.chj gegech/n.. Su»wdr»l!i Aiuioiicen- Auiiröge dou >ius »„de. kaiuile» Firmen und Per- ione» inieriic» wir „ur «-«-» Prü»»m»ra«»a, ^»dlii»» durch Brief» marke» oder Boiiein,aii- Innq. Acht «itdcn kolien Id Alge, ünieraie für die Äoukag» Aummer ober nach eiuciu ,»eiilag« die >Le,ii>ciIe Pf»,. XXll. Jahrgang. MItredaeleur: !>r Umll Ntvro^. Für das Feuilleton: Dressen, 1877. »»um«,-. Noch hat Serbien nicht losgeschlagen. Aber die NcbcllionS- Erklärung des Fürsten Milan gegen s,inen Lehnsherrn, den Sultan, ist täglich zu erwarten. Wo steckt denn nun eigentlich die viclge- rühmte europäische Diplomatie? Wie oft hat sie uns cingelullt mit den Phrasen von der „Localisirung" des Krieges, von dem „Duell" dlos zwischen Rußland und der Türkei! Welches europäische Cabinet thut denn jetzt seine Schuldigkeit und hindert durch energischen Ein spruch in Belgrad die Weiter-Verbreitung des KnegSseucrs? Es liegt doch auf der Hand, daß eine nur einigermaßen kraftvolle Aktion der Diplomatie die serbischen Strudelköpfe zur Besinnung bringen müßte. Besonders Oesterreich und England tragen an der Verlänge rung des Blutvergießens, die durch die Thcilnahme Serbiens an dem Kriege bewirkt wird, schwere Schuld. Beide Staaten haben im vorigen Jahre die Türkei verhindert, als das besiegte Serbien zuckend zu den Füßen der siegreichen Paschas lag, harte Bedingungen aufzu- legcn. Der Sultan verzichtete auf die neuerliche Huldigung Äilan's in Konstantinopel, die Besetzung der serbischen Festungen durch seine Truppen, die Neduction der serbischen Armee, die Erhöhung deü Tribut s. Alle diese Grvßmuth hat ihm weder das Wohlwollen Europa'«, noch den Frieden nitt Rußland, noch die Dankbarkeit Serbiens eingetragen. Ohne die Einmischung der Diplomatie könnte der Sultan jetzt einen Treubruch im Keime ersticken, der die Rückzugslinie seines tapferen Feldherrn Osman aus «Plewna gefähr det. Wahrlich, wenn ivir die Unfähigkeit der heutigen Diplomatie sehen, die nicht iin Stande ist, einen dauernden Frieden abzu- schlicßen oder dem Umsichgreifen des Krieges zu steuern, dann fragt man sich, ob nicht die Unsummen Geldes, die für Botschafter und Gesandte aller Art, für kostspielige BotschastShotcls ausgegeben werden, wcggeworfcn sind? Die Spiele unserer kleinen Kinder, ihr „Ringel Ringel-Rosenkranz", ihr „ES ging ein Mann nach Niniveh, Kaiser Fisilatus" erscheinen als tiefsinnige ernste Arbeit gegenüber dem Spiele, das sich unsere heutigen Ctaatsmänne erlauben. Stoch eine andere Lehre predigt der jetzige Krieg recht deutlich Plewna hält sich bereits langer als vor 7 Jahren die starke Festung Metz. Die von den Türken in der Eile aufgeworfenen Schollen Erde erweisen sich als widerstandsfähiger als die mit enormen Kosten, mit einem Auswande von vielen Millionen hergestellten sogenannten Festungen ersten Ranges. Diese Thatsache des besseren Wider standes von , Feld-Festungen" wird gewiß nicht den Genie Abt Hei lungen in den verschiedenen Kriegs-Ministerien entgehen. Wir empfehlen sie als besonders zu beachten den RcichStagSabgcordnctcn. Diese pflegen Millionen über Millionen zum Aus- und Umbau von Festungen zu bewilligen, Deutschland hat sogar einen besonderen „Festungs-Bau-Fond" und siehe da, seit Monaten donnern die stärkstenKrupp'schcnPositions-Geschützc, die man in solcherVollendung vorher nie kannte, wirkungslos auf die Erd-Schanzen von Plewna! Sollte man nicht an unserem Militär-Budget sparen können, indem man nicht mehr so viele Millionen als Steinklumpen verbaut? Was kostet denn überhaupt Europa der bewaffnete Friede, in dem cs seit 1860 lebt? Diese Frage beantwortet eine Zuschrift aus geschätzter Hand also: „Rach Schätzungen, welche in Wirklichkeit eher zu niedrig, als zu Poch gegriffen sind, unterhält Europa i» Fiicteiisccitc» eine» Elkectiv-Bcltand von 3,950,00» Manu und verzeichnet dalür als Ausgabe-Posten 3'/» Milliarden oder 34 Proccnt «einer Gesammt-Ausgaben, um die «Bedürtnissc dieses colvssaicn Hcercü deslreitcn zu können. Wir wolle» nun aber für clncn Augenblick anncvinen. cö käme durch gegenseitiges Ettivcrständ- »ifl zu einer Entwaffnung VIS zur Hälste. Hierdurch würde» angendlickltch 2 Millionen junge Männer I»> «Alter von 2«) vis 30 Jahren de» Vcschäitignngen tcv Friedens znrückgcgcbcn und gleichzeitig an der Gesamntthctt der europäische» Swatsanogadcn die respektable Summe von l Milliarde 800 Millionen erspart werden. Vermittelst dieser Summe kann Europa jährlich sein Eisenbahnnetz um tü.Oiffi .Kilometer vermehren, cö vermag icrncr in einem einzigen Jahre alle möglichen Gattungen von Kanälen iliid Landstraßen herzuslciien und nebenbei noch alle seine Ge meinden mit auögczitchnctcn Schulen z» versehe». Sind kiese großen Verbesserungen einmal eingetührt, und wenn Europa stets die gleiche Summe iu seinem Budget bcidchaiicii will, so kann cs dieselbe zur allinäligcn Tilgung icincr Schuld verwende», die, nach ctniachcr Rechnung, iu ungekähr -lo Jahre» getilgt wäre. Wenn die bethciilgrrn Länder obre sich dahin anoiprechen würde», diese l8l>!) Millionen zur Vcrininocrung scncr Ltcucru zu vcr- wenden, weiche am bärtestc» aus der Erzeugung oder tri» Ver brauch lasten, welche Erieick'lerling wäre dies nicht iür die Be völkerungen! Weicher neue Aufschwung würde hierdurch den Gen erben!," Gainbetta hat, unbehelligt von der Polizei, seine große Rede im Circus am Wasserschloßplatze halten dürfen. Die Hetzartikel der bonapartistischen Blatter, den gefährlichen Menschen beim »kragen zu nehmen, sind also wirkungslos geblieben. Die neueste Kundgebung des großen Agitators ist wegen zweier Tinge bemerllich: einmal stellt, zum ersten Riale, Gainbetta seine eigene Eandidatrir derjenigen «Mac Mahoir'S gegenüber. Zwar bezeichnet er in beredten Worten Gri'vy als den Nachfolger von Thicrö. dieser aber, ein etwas be quemer Herr, würde gewiß nicht langc die Präsidentschaft fuhren: darum fügt Gainbetta hinzu, daß er selbst keinen anderen Ehrgeiz besitze, als den, der Vertreter der Demokratie zu bleiben: was die RegierungSgcwalt anbclange, so trachte er allerdings darnach, in den Besitz derselben zu gelangen, wenn man ihn derselben für würdig erachte. DaS ist deutlich genug gesprochen. Roch ilarcr aber ist sein heftiger Angriff ans den ElerilalismuS. Gambetta ist gewiß kein tiefer Geist, aber er erseht den Mangel an Tiefe durch Schärfe des Verstandes, die ihn das Richtige crkcnncn läßt. Es ist vollständig wahr, daß der ClerikalismuS der gefährlichste Feind FiankieichS ist. Wer daran zweifelt, daß die Jesuiten in allen Ländern de» Sieg ihrer Sache darin finden, daß am nächsten Sonntage die «Republik in Frankreich nicdergestimmt wird, davon kommt aus «Belgien ein ergötzliches Pröbchen. In Antwerpen hat die Congregation der Notre Dame de Salut von Haus zu Haus einen Ausruf an alle Katholiken vertheilen lassen, sich an einer ncuntägigen «Andacht zu beteiligen, die vom 6. bis zum 11. Oktober dauert. «Am Freitag wird man fasten und vom 18. bis zum 11. die «Rächt hindurch beten. Dreimal täglich wird eine Litanei zum heiligen Herzen Jesu, zur heiligen Jungfrau, znnr ErzcugclMichael, St. Joseph, St. «Peter und «Paul, St. Martin, St. Louis u. s. w. gebetet. «Alles ausdrück lich zum Heile von Frankreich und für den günstigen «Ausfall der französischen «Wahle»! «Auf den Grafen Erilenburg wird sich sofort nach Eröffnung des preußischen Landtages ein irationallibcrales Donnerwetter ent laden, weil er dem Landtage keine neue Städtcordnung, keine Fort setzung der Reform der innereir Verwaltung vorlegcn wird. Der arme Eulenburg! Er halte seine Entwürfe schon sip und fertig, sie sollten eben in die Druckerei wandern, damit sie dem Abgeordneten haus- sofort beim Zusammentritt vorgelcgt werden können, da kommt ein Gewaltigerer als er und ruft der GcsetzgcbungSmaschine ein Stop! zu. Eulcnburg muß sich sagen lassen, daß er „zu hitzig" rcformirc, daß er zu wenig Sinn für die Vermehrung der «Polizei habe und namentlich nicht verstehe, daß jetzt die Beschaffung neuer Steuern das Allernolhivcndigfte sei. Etliche Blätter, wie die „«Rat- Ztg", stellen sich, als wüßten sie nicht, wessen Stimme das 8toi> a linier! commandirt habe. «Run, wer anders als der Mann, an dem man das Ruck- und Stoßweise, das «Plötzliche als das Zeichen ganz besonderer Genialität pries! lind mit dem Stoppen dcr Gejctz- gcbungsmaschine scheint cS noch nicht abgethan. Bald wird noch Eontredampf gegeben werden, indem man vom Reichstage verlangen wird, daß die Wahlperiode von 3 auf 5 Jahre ausgedehnt ivird. «Wenn erst 1882 statt 1879 ein neuer Reichstag gewählt werden darf, dann braucht man ja nicht zu besorgen, daß das militairische Septcmrat durch ein niedrigeres Militair-JahrcSbudgct verdrängt werde. Dann wird das eiserne Zeitalter bis in ferne Zeiten ver längert. Herrn Laskcr bleibt der Besitz der Rednertribüne auf 2 Jahre weiter gesichert. „So sind die Rollen nusgetheilt und «Alles wohl bestellt." «Wer aber heidi, heida, juchhe! singt, das sind nicht die Handwerker, Landleute, die Bürger, die «Männer der «Arbeit und der Ersparniß, sondern die Herren, die man Socraldcmokratcn nennt. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." München, II. October. Sitzung des Landtags. Eine In terpellation des Abg. Or. v. Schauß wegen der Vorlage eines Steucrreformgesehes beantwortend, sagte der Finanzmiiristcr Bcrr unter Anderem: Die bairische Regierung prüfe die Steuergcsehe anderer Länder, sie müsse auch mit bestimmten Vorgängen in der Gesetzgebung des deutschen Reiches rechnen, rvo Hundert Steucr- resormerr als brennende Frage auf der Tagesordnung stehen. In Baiern kann eine einseitige Steuerreform momentan nicht einge bracht werden, ohne die ReichSgcsctzgebung zu berücksichtigen. «Petersburg, 10. Oetobcr. Offiziell wird aus Gonrji- Studcn gemeldet: Die Türken brachen die Brücke» die sie bei Silistria zu bauen begonnen batten, wieder ab. Bei Plewna wurde an, 8. October ein «Angriff der Türken auf die rumänischen Trancheen mit großen Verlusten für dieselben zurückgcwiescn. — Bei Sukirra stieß am 9. dS. ein drein,ästiger türkischer Monitor auf unsere Minen und flog in die Luft. Voralr« and Sächsisches. — Der Präsident des italienischen Abgeordnetenhauses, Crispi, reifte gestern, von London kommend, durch Dresden. Er ivird, wie wir von einem Landsmann, der ihn bei der Durchreise be grüßte, erfahren, in «Wien voir dem «Präsidenten des Abgeordneten hauses, 1)r. Rechbaucr, erwartet. Letzteren wird Herr Erispi cin- laden, gleich dem Präsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses, von Bennigsen, demnächst Rom zu besuchen. — «An Stelle des vor Kurzem gestorbenen hock'berühmten Proi. Wlindcrltel' iii zur» Leiter der Klinik der Universität Leip zig der Geh. Mctiziiialraih 1)r. «Wagner durch den Minister Oe. v. Gerber ernannt worden. Diese Wahl erregt i» medizinischen Krciic» einiges Bettelnden, nicht, weil Herr Proi. Oe. Wagner nicht dieses neue «Amt In ausgezeichnetem Grate ausfüllcii würde, sonder» weil er dadurch seiner c!gcnllia?en Wirksamkeit, der pathologischen Anatomie, cntzogcn wird. Bedeutende Kliniker giebt cs mehrere, Eelcbritätcn i» der pathologische» 'Anatomie sind hingegen dünn gciäct. Ma» hat, um iür Wagner Eriatz zu schassen, Verbindungen mit den Anatomc» On. Rindiicijch i» Würzburg und Vroscssor Or. Eolmstci» In Breslau angcknüpit. — Bei der lebten Prüt n n g von A vantagcurc n durch dieKgl.Dbcrmll!ta1r-Eramttiationo-Eo»imIision sind nicht gerade crircilllchc Resultate erzielt worden. Von lt) solcher Olnzirro- Aspiraiitcii babcn nur 1 die Prüsung kettantcn; :« wurde» be deutet. sich erst nach «Monaten ui einer zweiten Brüning zu melden. Das Ist gewiß nicht günstig, aber die Ucdcltrcidimg nalionaliibcralcr Blatter, daß gar t» «Aspiranten auiMonate halten zurückgesiellt werde» müssen, wird dur-b das Dr. Journ. amtlich ,'lirückgcwlcsc». Als Grund des ungenügenden Aus falls der Avantagcnr-Prüfungen hören wir, daß mlluntcr Ellern daraus bestehen, daß ihr Sob» die Prüsnng iloklrt. Sle hörcn nickst aul die Warnung, daß ihr Selm noch nickst rets sil, mit denken, sie müssen ib» so schnell als möglich der glänzen den Ossiciero-Earrlcre zilirhien. „Er kann ja tao Erawcn schUminttcnlalis wicteiholcn". DaS ist eine irrigeAustassnug, dlr sich Heuer bitter bcslrast bat. - Liste viele bcicclstiglc Klagen sind im Lanke der Zeit nickst gciühit werten gegen ras Tiagcn von Hüte» dir Dame» im Theater. Jcyr bat die «Berliner Gencrai-Jnlendanz der König!. Schauspiele dic Jnlriatlvc gegen diese Unsitte ergriffe» und durch öffentliche Anschläge im Thcatcr an alle Theater bcttlchcndc es auch ohne spcclellcn Erlaß geschähe, auch möchte der Kopf putz der Dame» etwas an seiner thur»,ähnliche» Hohe verliere». Die neueren Dai»cnlrisiircn bieten i» dcr That an Größe und Umsang das Mciischcinnögllchste und leiste» die Dame» Im «Be schweren tcs Hliiterbauptcs mit allen möglichen Peernckc», WoU- cinlage» und Aussätze» jetzt mitunter Erstarmlichcs. — Der hier tagende sächsische Gcmcindetag hielt gestern «Abend i» Uhr In einem Dcputatlonszlmmcr der Statt, vcrordncte» eine Vorstandösitzung ab, wählend sich die inzwischen cliigctroffcncn MItglictcr zu einer aekelligen Vorbersammlung um 8 Uhr im weiße» Saale der Rcnncr'schcn Restauration znsammcn- gcsnnden hatten, dci welcher die Dresdner Ltctcrta>el mehrere Wltinungsgeläiigr vortcug. Heute Vormittag l I Uhr findet die l. Hauptversammlung im Saaie der Stadtverordneten statt. «Außer gcschästilchc» Mitthcllliiigcn und dcm vorjährigen Rech nungsabschluß bildet das Haupttbcma dlc schon von uns kürzlich i»i Auszug gebrachte Frage über Lebensmilteltäl- jchnug. um 3 Ubr ist Festmahl aus der Brühlschcn Terrasse bei Ficblgcr und »m 8 Uhr 'Abcndimterbaltung dct Renner. Morgen beginnt die 2. Hauptversammlung um IN Uhr, Nach mittags ist Besichtigung des städtischen Wasserwerks rcsp. Aus flug nach Loschwlh per Dampsschisf und «Abends gesellige «Ver einigung aus de», Waltschlöhchc». — Sächsischer Geineindctag, Die gestern Abend abgebaltene Vorstandösitzung trchte sich im Wesentliche» nur um lormclle Sache», um die noch zu treffenden «Arrangements».s w. Dcr Autgang zu dcm SitzungSsaale der Stadtverordneten, worin der Gcmcindetag seine Bciakhuugcn halten wird, sowie dieser selbst sind durch reichhaltigen Blumen- und Pslanzcnschmuck dccorlrt, das Bllb tcS Ministers v. Lttitcnau. unter welchem bekanntlich die ictzlge sächsische Veriassung zu Staude kam. Ist mit einem Lorbccrkranz umwunden. Eine» hübscher, Einblick gewährt die kleine «Ausstellung neben dem Sttzringösaale, welche tttsenlgcn Gegenstände enthält, die zur nähere» Erläuterung und Oricn- liruirg der zu hallende» Vorträge dienen, sowie eine Anzahl in das städtische «VerwattungS'ach schlagende und spccicll die Statt Dresden betreffende Gegenstände. Zu dem Reierat über die Lcbcnömittelttage sind ausgestellt: zinkhaltige Haariärbemitlcl, Weine mit verschiedene» Ingredienzen gemischt, sowie Kunsiwcln, eine stark zinkhaltige Gummingur, arscnikhaltlge Fenstcrgaze. per- fälickster Ptcffcr, gelährlichrö Petroleum und bleihaltiges Wachstuch. Ferner eine blühende, eckste Tbcepstanzc. An Entwüricn sind vorhanden: Grundriß dcr Stakt Dresden r om Jahre 1529, «Van - Scizzen und Entwntte in photographischer Nachbildung von den Dresdner Wasserwerke», cl» Stadtpllrn bo» Dresden 1815 nach de» vrrschstdcncn Bauweisen sn lardlgcm Untergrund abgclbeilt. sieben große «P betograplstc» stelle» die wichtigsten Momente dcö AIbcrtbrückci.bauca dar, Eine Bibliothek enthält die wcsrntlichstcn Schritten über die städtischen Vcrwal- ttiligösächcr Sachsens im Allgemeinen, sowie in anöiührlichcr «Weise Dresdens. Eine besondere Takcl nehmen dlcscingcn Thcile ei», welche die Geschichte des Dresdner Wasserwerkes in Work und «Bilk entdaltcn. 'Auch das Archiv hat einige historische Schritte» geliefert, u. :!>. eine Anzahl Erlasse an die Dresdner Vlcitelsnicistcr. die bis zum Jahre U>9l zurückreichcn. — Der erste Hauptgewinn der SächsischeiiAuSstel- lnngöl ottcrIe sei» vollständiges Möblemcnt iür cinKindcr- zimuier mit prächtiger Wiege, Plgi.ino.'e., Werth 15<!<) Mk.', ist aus Nr. 2i>t'.3<i gcsgllcn. dcr 2. Hauptgewinn (Wcrlh NXO Mk,, ans Nr. k8lk I. Die von Gcbr. Ederstclir hier ausgestellte voll, ständige Küche sWerlh ?5t> Mk., gcwgn» Nr. IG,8. das Klndcr- blllaid lvon L. Kasten, Dresden, Werth 5t»' «Mk., Nr. 225ix, den Wlschkc'schc» Pserdcstall ,Werth 350 Mk., Nr. 24397. ein Terrarium «Werth 2<»> Mk.) Nr. 30805. daS prächtig: Landgut pon M. Gottschalk i» Marieubcrg smit Tisch, Werth 150 Mk.» Nr. U>35, ei» reizend gemaltes Kintciservice von Fl. Müller hier Nr. 20945. Gewinne zu I«>0 Mark sielen aus die Nummern »99l 2081 l 27310, z» 75 Mark aut Nr. 26787 IKIiidcrwagcii und Klnterkorb», 28450 i l Werkzcugschrank). 4856 sl Vogel- stange !c.), 9523 (I Spiclzeugschrank». 8178 (l prächtiger, ge stickter Teppich von E. vcrw. Pardubitz, Leipzig,, I45I5 (l trag barer Barren). Gewinne zu 50 Mark fielen ans Nr. 2427 I340I 14701 7561 4629 2<B38 30116 27236 1622 8080 3483 204. Die «Veröffentlichung der Gewinnliste erfolgt im Dresdner Journal und der Leipziger Zeitung, die «Ausgabe tcr Gewinne von Montag den 15. d. M. ab täglich, außer Sonntags, von 9-t Uhr «Vormittags Im Aussteliungs« Gebäude aus tcr Bllickcnstraße. — Die Ausstgcr „Elbc-Zcittmg" rückt dcm Proicct clniger Eisenbahn Bauunternehmer, welche die Gcblrgsstrcckc K lost er st rab-M ul de der Totalbahn Prag-Dux-Frclbcrst-Lcipzlg mit B ri v a lca p I ta l scrtist bauen wellen, tüchtig aus dc» Leib. ?Rag scl», daß Aussig den direkten Weg Dnx-Frcibcrg mit schee len «Augen anslcbt, aber darin lat tcr Artikel recht: wer die Hauptstrecken odtgcr Balm diS a n S Erzgebirge gebaut hat und besitzt, muß auch das tbcncrstc und unrentable Stück über den Gcblrgökami» bauen. Also entweder Prag-Dur oder Lcipzig- Drcötcn. Soll aber durchaus ncncv Pribakcapital clngrciicn, to ist taü -/» billigere Kitzler schc Zabnratspstcm entschieden vorzn- zicben. «Auch durch dieses hört Frcibcrg-'BIcnenmüi Ic auß eine Sackbahn zu sct». Und sollte dereinst der Vcrk br so riesige Dimensionen annchmen. daß die Zahnradbahn nicht mehr aus- relchtc, so Ist cS ja besseren Zeiten nnbcnommcn, später auch noch eine normale Schlängdlkahn über das Gebirge ansziiilihren. — Eln 'Bcrllncr Kautman» erzählt In der „Tribüne", er sei a», Freitag «Abend lo tlbr per Eilzug au! tcr'Beriln-Drcstencr Bahn nach Dresden gefahren, habe znläliig I» einem Ecupce allein gesessen und sei cingeschlalen. <s>»c halbe Stunde vor Elsterwcrdci wird er tnicb heilige Stöße erweckt, die Kissen In, Eoupcc löse» sich los unk vom »äcbslcn Eoupce dilngt dcr Hilferuf von T amc» an sein Ohr — der Zug fährt aber doch weiter. Da die Erschütterungen von Angcndück zu Augenblick heftiger werte», «aßt auch ib» die Angst und er zertrümmert eine Fcmicrschcide und eriaßt die draußen benntliche Rettungssignal- lcinc, an der er kräftig reißt. Dcr Zllgiühicr läßt bremsen, tcr Zug hält und Alles stürzt ans den Wagen. Da zeigt sich, daß tcr Wagcn, In welchem dcr Herr gesessen, einen A ch sc nbruch erlitte» und daß, hatte er nickst Im letzten Anacnbllckc die Leine gezogen, der Zug beim Wcltersghrcn jetcnsglls kurz vor einer UedclblÜcknng entgleist »nt ei» unbcrcchcnbatcs Unglück tle Folge gcwcini wäre. Die beiten letzten Wage» waren obne Schaffner. Als tcr Zug »ach abgettclltci» Ucbclffandc >» Dresden an- laiigte, brachten tic Passagiere dem Kauiinan». alb Retter, ein -Hoch! — Der Umban des Z c u g h a »scS muß bei dcr Knappheit tcr Mittel, welche ter kgl. Staatvrcgicrnng zu Gebote ttcren, Damen die hösllchc «Bitte gerichtet, kninllgl'i» den Hut abzn-!wolst neck'einige Jahre » arten. Wenigstcns enkbült das Budget nehme», ,.»d - -Hut ab i er de» «Berliner T aaie» - siel e da. i hicriür seine Fcrderung. Wptst aber bringt tic Vcrn.ieihnng ter der Zlischaucreaum ist jetzt vvU'iäntlg bullös. Dieses rühmen»- vom Krtcgsminlstcllnm dem Staatösi-kns zurückgcgcicncn Kascr- werthe Beispiel wäre auch de» Damen anderer Statstc zur Stach-! »c» und anderer mllitärlschcr Gebäude dem Staate eine Einuahme abmung zu cuwlehlcu tind zwar wäre cs würischenöwerth, wenn l von stcge» 5o,ooo Mark.
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