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Dresdner Nachrichten : 27.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187511279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-11
- Tag1875-11-27
- Monat1875-11
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.11.1875
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Sngro» Tharr, esuch. Beamter, :r u. bei- Bekannt- )amc zu > nicht -u und iürS ttecl'rte sind, aus aziigchcn. auptsäck« ;inn u»v »öaen bc- ccss. net st öboUunt. 1». k. Dt. c» lassen. ttg eren der rqt reell uirtr Fa- u k>.». Motte- eipzia. , Ltt. 1» arUt, ße 3. len, »t, vli, «« 18, issortlrtc- »Dungev . Daineo billigste,, n werbe» cfiihrt.^ oort-Ge- IZvvttr k-n eine» eserenzcv !. an di» N»„VII» Lelpjt,,. Wir», Haniburg, grankfur» a. M.. Mii». che» — Vaud« H »'». in Ür-nkfiirl a. M. — Nr. V»,^ in — U-- v»I»»r » c». tu Pari«. Tageblatt Kr Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr., Druck und Etgenthun» der Herausgeber: 1!trpsch L Retlharöt in Dresden. Verantw. Redacteur: Frikdr. Go lösche in Dresden, Lalilun« durch B.UP marken oder Poi>-in«ah- lung. Acht Leiden teilen 1k> Piae, Inieral« titr die Montag« < Nummer »der »ach einem g«I»az> »te Petiijeile 20 P1«e, Nr. 33t. Zwanzigster Jahrgang. MItredacteur: vr. Iliull Für daö tzeutlleton: Lnckvi« Bre»i-ti>»»i»i». Dresden, Sonnabend, 27. November 187». Politisches. Ist der Ankauf sämmtlichcr deutscher Eisenbahnen durch das Reich eine bloße Rederei oder eine Ick,-« lünmirrcknilmv? Ersteren- falls verschwindet sie über kurz oder lang aus den Erörterungen; anderenfalls darf man darauf rechnen, daß die Zähigkeit und Energie, welche Bismarck bei allen anderen Absichten entwickelt, nicht vor Schiene und Viaduct, Tunnel und Lvcomotive Halt machen wird, Ucbcr die Frage selbst haben die ReichStagSverhand- lungen noch keine Klarheit gebracht. Der Präsident des Ncichs- eisenbahnamtes, Maybach, schwieg sich darüber völlig aus und er ging sich in langer Aufzählung der Ergebnisse seiner Vielgcschaftig- keit, Herr Maybach hatte besser daran gethair, wenn jetzt dicRcichS- behörde nicht an den Ankauf der deutschen Bahnen denkt, dies be stimmt zu erklären. Denn das ist das'Abscheuliche des jetzigen Zu standes der Ungewißheit, daß, selbst wenn die Eigenthnmüverhält- nisse nicht verrückt werden sollen, doch eine beträchtliche Beunruhig ung darüber sich feslsctzt. Es bedarf keiner Auseinandersetzung, daß wir die mehr oder weniger zwangsweise Enteignung der Eisen bahnen als einen der schwersten Schläge, der Deutschland und unsere speciclle Heimath treffen könnte, bis auf die letzte Minute bekämpfen müßten. Welches Eigenthum wäre dann noch sicher? Bilde sich doch Niemand ein, daß gut rentirende Bahnen voll be fahlt würden! 330 bis 300 Millionen Mark, ivaS unsere Staats bahnen nebst dem Transportmittelpark und was drum und dran hängt, wohl werth sind, giebt uns Riemand dafür. Schlecht renti- rmde Bahnen, Bahnen, deren Prioritäten kaum einen Eours haben, allein wird das Reich natürlich nicht kaufen wollen, so billig es sie haben tonnte. Es ist auf die rentablen Bahnen abgesehen. Ob sich das Publikum besser befände, bezweifeln wir. Gewisse Blender würden vielleicht eingeführt; ein Schnellzug zwischen Berlin und Nom, damit die Eouriere der Diplomatie in Sturmeseile ihre Depeschen über die Alpen trügen; ein Eourierzug zwischen Berlin und Wetzlar im milita-rischen Interesse; ein Jagdzug zwischen Berlin und Köln nach Paris, um damit zu renommiren; ein neuer Zug zwischen Berlin und Hamburg für den Goldtransport zwischen diesen Städten und England ; aber iunner müßten die Bedürfnisse von ganz Deutschland den Berliner Bedürfnissen weichen. Wir sehen es, wie oie Neichspost taub ist für die dringenden Rufe kleiner Ort schaften, wie Gelenau im Erzgebirge. WaS würde die Centralstclle für Eisenbahnen in Berlin wissen, wo uns etiva wegen einer kleinen Haltestelle der Schuh drückt? Rein, wir wollen nicht, daßHundert- tausende von Beamten einer Stelle gehorchen, daß zu viel poli tische Macht sich in einer Hand conccntrirt, und wir haben kein Verlangen, Sachsen von dem Range eines Königreiches auf die Stufe eines größeren Rittergutes herabsteigen zu sehen. Dahin muß es aber kommen, wenn man Staatsgebiete von der Bedeutung der Eisenbahnen uns nimmt. Das ReichSciscnbahNlimt hätte eine dankbarere Aufgabe, als auf solche verletzenden Pläne zu sinnen. Schaffe es ein gutes Trano- portgesetz! Führe es einheitliche, auf allen diesen Bahnen gütige Tarife ein! Die 1357 verschiedenen Tarife, die auf den 63 deutschen Eisenbahnvcrwaltungcn bestehen, sind (das leuchtet Jedem ein) nicht länger zu dulden. Solche ungesunde Zustände lassen sich aber mit Besonnenheit und auch ohne Anwendung von Radikalmitteln besei tigen, Verschone man uns also mit Maßregeln, welche die Eigen- lhumSfrage anrühren, den föderativen Character Deutschlands grundsätzlich zerstören und dem Publikum voraussichtlich nichts helfen. Die Clericalen operiren im Reichstage nicht ohne Geschick. Sie sind es, die Licht in die Geheimnisse des Jnvalidenfonds bringen und es ist uns unbegreiflich, warum sich andere Parteien diese Aus gabe entgehen lassen, Es handelt sich doch hierbei nicht um politische Dinge, sondern um Fragen der Ehrlich- und Ehrenhaftigkeit. Auf die Erllarung des Geh -Rath Michaelis in der Budget-Commission, daß bei allen Papieren, in denen der Jnvalidenfonds angelegt sei, die Verzinsung und Amortisation völlig gesichert wäre, reichte der clcricale Abg. v. Schorlen» einen langen Fragebogen ein, welche Beträge sind angelegt worden? in welchen Papiere»? zu wie viel wurden sie gekauft? wie hoch stehen sie jetzt? ivaS ist bis jetzt daran gewonnen oder verloren? sind die Prioritäten sicher? ist das Geld wirklich zum vollen Betrage auf den Bahnbau verwendet worden? welchen Reinertrag geben diese Bahnen? auf wessen Auftrag, von wem, von welchen Bankhäusern wurden die Papiere gekauft? Wir hegen im Interesse der Erhaltung des Vertrauens der Reichsbewohner zu der Rechtlichkeit der Spitzen, das Vertraue»», daß die Beantwortung dieser Fragen Manchen entlasten wird, an den sich jetzt üble 'Rachrede haftet. Auf die Intelligenz der Ver waltung fällt aber stets ein übles Licht, denn die Verluste beiin Jn validenfonds werden ja regierungsseitig zugestandrn. Recht häß lich macht sich s, wenn die „Nat.-Ztg." und die „Köln.-Ztg." an der genauen Untersuchung durch die Clericalen mäkeln. So tadeln sie es, daß man den jetzigen Courswerth der angckauften Papiere ver öffentlicht sehen will; der Courszettel weise ihn von selbst aus. Nein, eS muß aus der Gegenüberstellung klar werden, wie viel an jedem Papier« verloren ist. Solche Ziffern kühlen da« Verlange»», Eisenbahnen und dcrgl. so hochweisen Herren zur Verwaltung zu gebe»», bedeutend ab. Fatal mag es sein, zu vernehmen, wer durch Ankauf fauler Papiere begünstigt wurde. Mag aber auch das Renommöe Miguels oder Bennigsens nicht ganz sonnenrci», aus der Untersuchung hervorgchen, wenn nur die Wahrheit an den Tag kommt. In den Wiener Blättern stößt man auf spaltcnlange Nekrologe des verstorbenen Cardinal Rauscher. Jede Zeitung, die ihr Ge schäft versteht, hält, wenn bedeutende Persönlichkeiten gefährlich er kranke», sowohl eine Lebensbeschreibung als «inen den.Kranke» würdigenden Leitartikel vonäthig, damit, sobald der Todesengel die Leiden endet, da« Publikum sofort den »unnieli» Verewigten von der i Wiege bis zur Bahre verfolgen kann. Derartige Manuscripte über Kaiser. Könige, große Staatsmänner und Krieger finden sich, 'in Musestunden entworfen, in den Schubfächern jedes verständigen Nedactcurö und »nanchcr Kronenträgcr, der glänzende Besuche ab stattet, mancher Staatsmann, der im Parlamente eine bedeutende Rede hält, mancher General, der eine Revue abnimmt, ahnt nicht, daß seine Leichenrede in so und soviel NcdactionS-Bureaus Deutsch lands, Englands und Frankreichs druckfertig bercitliegt. Schneller kommt nicht seine Seele in den Himmel, als seine kritische Wür digung durch Journalisten vor das Auge des Publikums. Mag ihnen ein milderes Todtengericht beschicken sein, als jetzt die Wiener Zeitungen iin Allgemeinen über die todte Eminenz, den Schöpfer des Concordats, abhalten! Locales vvd SüchsischeS. — Se. Maj. der König hat gestern in Begleitung des Ge neraladjutanten, Generallieutenant Krug von Nidda, die beendigte innere Nestaurirung der hiesigen evangelischen Hof- und Sophien kirche in Augenschein genommen und über die architektonischen Ver schönerungen, joivie über die erreichte akustische Wirkung seine vollste Befriedigung ausgesprochen. Es dürfte wohl sehr geraume Zeit seit dem letzten Besuche eines sächsischen katholischen Regenten in einem evangelischen Gotteshause verflossen sein, und wird die Kunde von dem von unserem hochherzigen Landesfürsten beliebten »m gan zen Lande gewiß freudig begrüßt werden. — Dem emeritirten Rector Gottlob Ehrenfried Dietrich in Meißen ist das Ehrenkreuz und dein Organisten und 2. ständigen Lehrer in Lausigk, Karl Ehregott Büchner, die goldene Medaille des Verdienstordens verliehen, und dem zeitherigenBczinsbaumcister Karl Christian Zopfs in Plauen die Postbaurathsstelle bei der kaiserlichen Oberpostdirection in Dresden unter Ernennung zum Postbaurath übenragcn worden. — lieber die finanzielle Lage der unter der Direktion des hie sigen Stadtvath und LandtagSabgcordneten Fröhncr stehenden Gc- werbebank tursiren in der Stadt die mannichsachsten Gerüchte, die zunächst mit aller Vorsich» auszunehmen sind. Gerade bei einem Institute, das eine Art Gparkaffe deS kleinen Kapitals sein wollte, »väre eine offene Darlegung wohl zu erwarten. Wenn es begründet ist, daß die Kapitaleinzahlungen dazu verwendet wurden, als Hypo theken in der Kotteivitzer Papierfabrik und dem Kurort Augustus bad sestgefahren zu werden, bei denen der Herr Stadt rath und Landtags - Abgeordnete Fröhner wesentlich be theiligt war und ist, so dürfte eine solche Finanzopera tion den schärfstenTadelherauSfordern. 6"/v Zinsen mögen Manche»» geblendet haben, der eine derartige Festlegung seines Geldes jetzt nicht für möglich hält. Die Vorgänge bei der,'Nichteinlösung eines Wechsels durch Stadtrath und Landtagsabgeordneten Fröhner werden in der kaufmännischen Welt allgemein verurthcilt und rechtfertigen den Wunsch ans Niederlcgung von Ehrenämtern, bei denen nur dann eine ersprießliche Wirksamkeit denkbar, wem» ihr Inhaber vor dem Vorwurf von Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung sicher ist. — Der verstorbene Erzbischof von Wie»», Rauscher, »var auch mit den» Großkreuz des sächsischen AlbrcchtSordcns geschmückt ge wesen. Vielleicht entsinnt sich einer unserer Leser, bei welchem An laß und wofür Rauscher diese hohe Dekoration erhalten hat. — Wie uns vor» einem hiesigen Photographen mitgetheilt wird, läßt der Stadtrath jetzt eine Bestimmung ansagen, nach welcher cs verboten sein soll, an Sonn- und Feiertagen in den photogra phischen Ateliers zu arbeiten. Daß dies die Herren Photographen arg schädigt und Tausenden im Publikum— die, um sich photo- graphiren zu lassen, eben nur den Sonntag frei haben — sehr un- angenchin sein »vird, ist selbstredend und nicht recht begreiflich scheint uns, wie man hcutzuTage noch auf so eine Idee tommen kann. Daß Arbeiten, welche Lärmen verursachen und dadurch die sonn- oder feiertägliche Ruhe stören, untersagt sind, ist vernunftgemäß und ward ja von jeher in Kraft erhalten. So wenig man aber dein Maler verbieten kann, Sonntags zu portraitircn, so wenig sollte man doch dem Photographen das Aufnehmei» von Bildern untersagen können, denn die eine »vie die andere Arbeit, obwohl beide gewerbsmäßig sind — und gegen das gewerkt mäßige Arbeiten in den Ateliers richtet sich ja wohl eigentlich das Verbot — stören selbst die allerirächste Nachbarschaft nicht in» Mindesten und sind künstlerische Thätigkeit, die in den gewöhnlichen Begriff „Arbeit" kaum eingeschlossen sein kann. Wer will denn einem Schriftsteller untersage»», Sonntags an seinein Buche zu schreiben, was er später doch auch verkauft, oder einem Maler an seinem Gcinälde zu schaffen ? Wir waren vor einigen Sonntagen in dein Hubert Dung'schen Atelier, Pillnitzer- Straße, einem der feinst eingerichteten, die wir in Dresden haben, wo die Eleganz und Bequemlichkeit wie die Vorzüglichkeit der Appa rate und sonstiger zu jeder Art der Aufnahmen nöthiger Utensilien jeden Besucher förmlich überrascht, haben Aufnahmen mit angesehen, und uns davon überzeugen können, daß gerade Sonntags der in der Woche ders Beschäftigung nachgchende Theil unserer Einwohner schaft sehr stark vertreten ist. Ein solcher stadträthlicher Beschluß erscheint nach keiner Seite als gerechtfertigt, denn man würde den Photographen Etwaü verbieten, »vas man andern GewerbSzweigen in jüngster Zeit erst bewilligt hat; es müßte denn in consequenter Folge, jeder Gewerbebetrieb verboten werden und dies ist au» leicht greifbaren Gründen heute gar nicht denkbar. — Gestern Borniittag erfolgte »n aller Stille der Hebeact der XI. Bezirksschule, Waldgasse. Mit der üblichen Festrede, einigen »vohlgcivähltcn Bausprüchen und den üblichen drei Axtschlägen voll zogen die Herren Stadtrath Heubner, Stadtbatnneistcr Lißke, Schul direktor Krctzschmar, sowie die Herren Baumeister und Bauführer die würdige L9«ihe. Möge da» Gebäude seinen Functionen als Schule in jeder Hinsicht genügen, dein Bürger zum Wohle, der Stadt »ur Zierde. — Das am Anfang dieser Woche eingetretene Hochwasser der Elbe hat nicht nur einen mehrtägigen theilweisen Stillstand der Brückenbauarbeiten zur Folge gehabt, weil theilwrise die Werk- und Arbeitsplätze unter Wasser standen, sondern auch die Vollendung der Arbeiten behindert, welche, um die Brunne», des Wasserwerk» vor dem Eindringen von Elbhochwnsscr zu schützen, sofort nach dem diesjährigen Sommerhochwasser in Rücksicht auf die dainalige starke Trübung des WafferlcitungSwasscrS in Angriff gcnommen worden sind. Dieselben bestehen in dein Ausgraben, verschütteter alter Steindäinme, durch welche, wie man im Sommer durch den Augen schein sich überzeugen konnte, das Durchsickern von Wasser nach der Brunnenanlage stattfand. Bereits 500 Cubikmetcr Sandstcinhor- zeln sind aus der Tiefe des Ufers cinporgchoben und letzteres da gegen mit seinem Kies und Sand verfüllt worden. Da diese Ar beiten in unmittelbarer Nachbarschaft der Sammclbrunnen ausg«» führt werden und das Hochwasser eine beträchtliche Strecke Ufer landes tief auSgegraben fand, in letztere also eintrat, so darf es nicht Wunder nehmen, daß seit einigen Tagm wieder eine leichte Trüb ung deS vorher ganz klaren WasserleitungSwassers zu bemerken ist. Erst von der Vollendung der vorgedachten Arbeiten, sowie von der beschlossenen Ausfüllung der tiefliegenden sogenannten Buhnen felder ist die, bei gewöhnlichem Elbwasserstande bereits erzielte voll ständige Sicherung der Brunnenanlage vor dein Flußivasser auch bei hohem Stande des letzteren und jederzeitige Klarheit des Wasser» leitungswassers zu erwarten. Bereits auf dem Frühwagen der Pferdebahn, welcher noch bc» Laternenschein fuhr, »var gestern Herr Director v. wtülp-, naget zu sehen. Das hat allemal elwa» Schlimmes zu bedeuten, und in der That war gestern früh der gefrorene Schnee in den Gleisen kaum zu beseitigen, und nach Plauen konnte nur allstünd lich gefahren werden. In den Wagen liegen jetzt warme Decken, und es »väre darin behaglicher wie in jedem Omnibus, wenn man sich nur dazu enrschließen wollte, die vordere Wagenthür fest zuzuschließen, damit der empfindliche Gegenzug unterbliebe Contro- leur und Conducteur können zur Noth von außen verkehren, und .d»»Magea blieben durchwärmt. Sobald die Direction diese Wünsche erfüllt, wollen wir's den frostigen Fahrgästen mit Vergnügen mit theilen. — Die Zahl der Consirmanden steigt in Dresden von Jahr zu Jahr. Zur Confirmation zum Palmsonntag 1876 haben sich dies mal so viele zur Schulentlassung geistig reife Kinder gemeldet, daß die Herren Geistliche», die sonst nach Weihnachten erst beginnenden Präparationsstunden schon in nächster Woche »vollen beginnen lassen, uin die Masse zu bewältigen. Die große Zahl der bei manchem der Herren Seelsorger Angemeldeten ist bedeutend und kann schon Mancher keine weiteren Präparanden annehmen, als die ihm bi» jetzt gemeldet sind. — Das Andrüngen der Brautpaare zur kirchlichen Trauung vor dein 1. Januar 1876, an welchem Tag das Civilehegesetz in Kraft tritt, mehrt sich auffälligerweise. So wurden in dem Zeit raum vom 7. bis 13. November in der Kreuzkirche 12, Annenkirche 11, Neustädter Dreitönigskirche 9, in der Fricdrichstädter 2 und in der katholischen Kirche zu Neustadt-Dresden 1 Paar durch Priesters Hand ehelich verbunden. — Daß Bauhandwerker und Bauunternehmer oft nur zu ge radezu wucherischen Zinsen Geld geborgt erhalten, ist bekannt genug. Fälle, daß Hypotheken in Höhe von 4000 Thlrn. eingetragen wer den, die der Empfänger mit 10 Proc. verzinsen muß, während er in Wahrheit nur 3200 Thlr. erhielt, sind den in den Hypotheken stuben größerer Städte beschäftigten Beainten nicht gerade mehr auf fällig. Vor Kurzen» aber hat sich hier der Fall ereignet, daß in das Hypotheicnbuch eine Schuld eingetragen wurde, bei der eine Verzin sung zu 60, schreibe sechzig Proccnt ausgemacht war. Bei solchen Geschäften büßt aber erfahrungsmäßig der wucherische Darleiher oft sein Capital ein, wofür ihn 'Niemand bedauern »vird. — In nächster Zeit werden zunächst bei der Hauptbank Noten der preußischen Bank zu 500 M. auSgegebcn werden. — Das seit vorgestern eingctretene Frostivetter hat viel Pferde in der Stadt zum Stürzen gebracht. In einem Falle, vor gestern Abend am GeorgSplahe, verendete das Pferd, das einen Hintcrschenkel dabei gebrochen und wahrscheinlich auch sich das Netz zerrissen hatte, an den Folgen des Falles. — Vorgestern früh ist an der Ecke der großen Plauenschen Straße und der Ammonstraße ein 74jähnger Straßenarbciter durch einen schnell daherkommcndcn leeren Lastwagen umgerissen und da durch so contusionirt worden, daß man ihn per Droschke nach seiner Wohnung in dem Schusterhause hat schaffen lassen müssen. — Ein Handarbeiter rempelte vorgestern Abend au/ derOstra- Allee an alle ihm begegnenden Leute an, so daß auf deren Ver anlassung der dort postirte Gendarm gegen den rohen Menschen einschritt. Derselbe erreichte aber zunächst weiter nichts, als daß der Mensch ihn schimpfte. Als er in Folge dessen zur Arretur des Excedenten schritt, dieser sich ihm aber thätlich widcrsetzte, ergriff daS Publikum lebhaft für ihn Partei, übte etwas Lynchjustiz an dein Arbeiter und ermöglichte seine Fortführung. — Der regelmäßige Verkehr aus der Zivickau-Lcngenfeld- Falkensteiner Eisenbahn wird an, 29. Nov. eröffnet. Dieselbe hat eine Länge von 35 Kilometern. — Bei dem Concurs des Leipziger Bankhauses Heinrich Käst- ner und Eomp. ward anfänglich mitgetheilt, die Active»» überragten die Passiven wese, tlich; jetzt hört man aber, daß aus diesem Con- curS die Gläubiger uur 12 Procent erhalten werden. — Bei Anfertigung der RelcbSkassenscheine beobachtet mar», nach der ,.S!. B. Z.." ganz besondere Vorsicht, »in bas Nach bild n derselben zu vcrb.ndcrn- die »ine Seite derselben wird durch cb"ruck, die andere durch Sieindruck bergestcllt. Um aber auch d.r 4'eO:..un, derselben »u tnblblrr'i, laust nach Vollendung »ui photographischem Wege de» Drucks eine Walze über
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