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Sächsische Volkszeitung : 03.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191711039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19171103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19171103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-11
- Tag1917-11-03
- Monat1917-11
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.11.1917
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Nr SSL LS. Jahrg. Sonnabend den 3. Novbr. 1917 LreSde»«A. 1«, H«Wet»pr<»tz« 4L Fe»»sp»echer 2»»«« Vsftsch-«tz»,1. Leipzig Nr. ,»7V7 l> v A»»«I«ru! A»a,I,«e di» «»Ich<yt«a»ik>j,kn »iS II» r>», »«» F»mik«m»jeigk» dis 11 Uhr »»»,-> Preis ia, dIePkti,.evaI»irUe28 ii»«»N-. me«»» S« z. AemMrn-Wise.»» 21» ^ Air imdruNich tzephriebe»-. sowie »nrch g>> >n Idrecher «,s-e»ebe»el>»ie>»rn rsiute» »»Pr »eraiilwerllichktt s», dt»Mchii,»ii des Lr t«, ' nicht übernehmen Lprechsiundc ter RedeM,,,' 11—12 Uhr »en» >> v Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Jentrumspartei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilagr. S»st« I»r»x»h»«ll» I V»n-ü,IivI>« ii»«« «»6 g«dr»uobt«, üll» Kols- u»4 8bil»rt«li, sorris u»vti 2oivp»«»g «»««l«NIU>NS von «« U» Ic d» Lis»ixo ^usrrskl, xüostix« Sudler«,«», tioiisr L«rss«or»birtt! I Sir»I>rci>»LNS. »ML»,c» Der Reichskanzler Gras Hertling Die Ernennung des Trafen Hertling zum Reichskanzler haben wir gestern bereits mitgeteilt. Sie wird offiziell wie folgt bekanntgegeben: Berlin, 2. November. (Amtlich.) Se. Majestät der Kaiser und König hat den Reichskanzler Dr. Michaelis auf seinen Antrag »on den Aemtern als Reichskanzler, als Präsident des Königlich Preußischen Staatsministeriums und als preußischen Minister der aus wärtigen Angelegenheiten unter Verleihung der Kette vom Großkreuz des Roten Adlerordens entbunden und als seinen Nachfolger in diesen Aemtern den Königlich Bayrischen Staatsminister Dr. G r a fe n o. H e rt l i n g ernannt. Dieses Hofdeutsch in das augenblicklich sehr gebräuch liche gewöhnliche Deutsch übertragen heißt: Der bisherige Reichskanzler Dr. Michaelis gefiel der Reichstagsmchrheit vom 19. Juli und einigen anderen Leuten nicht, deshalb mußte der Kaiser ihn absetzen und der neue Kanzler Traf Hertling konnte dem Kaiser erst seine Zusage geben, nach dem er den Führern der politischen Parteien in die Hand versprochen hatte, in bestimmten Fragen eine ganz bestimmte, diesen politischen Parteien genehme Haltung eingunehmen. Wir haben also im Reiche nun glücklich ein parlamentarisches System, wenn auch in abgeändeter Form. Die Partei führer untersuchen den Kandidaten erst bis in die innerste Herzensfalte hinein, ob er ihren Wünschen auch entspricht und dann kann erst der Kaiser von seinem „Recht" Gebrauch machen und ihn ernennen. Ja, die fortschrittliche „Vosstsche Zeitung" »ersteigt sich sogar zu der Behauptung „Vom .heutigen Taye ab kann in Deutschland kein Kanzler mehr ernannt werden ohne Vereinbarung mit dem Parlament". Ob dieser Zustand richtig ist, bleibt eine andere Frage. Der demokratische gesinnte Teil unserer Leser könnte sagen, es ist und bleibt ein unhaltbarer Zustand, wenn ein Mann allein über das Wohl und Wehe des Reiches zu bestim me» hat, wenn er den Kurs allein angeben kann. Das ist nicht richtig. Ueber die Gesetzesvorlagen, nach denen regiert werden soll, entscheidet der Reichstag mit. also be stimmt er auch den Kurs mit. Dagegen sind nach der Verfassung die Personalstagen dem Kaiser Vorbehalten. Das ist nebe» der Erteilung von Kronrechten auch eine Zweckmäßigkeitssache. ES'wird doch kein Mensch behaupten oder gar beweisen wollen, daß die parlamentarisch regier len Länder immer bessere Staatsmänner gehabt haben als wir. Das gesamte Zentrum ist gegen die Einführung des Parlamentarischen System im Deutschen Reiche und daran yalten wir uns. streng, deshalb wenden wir uns auch ge- gen die soeben begonnene Art der Kanzler - „Ernennung" und wir tun das um so nachdrücklicher, je mehr wir sehen, vohin der Hase läuft. In Preußen wird durch die blinde llebernahme eines anderen Wahlrechts Kirche und Schule einfach den radikalen Schreiern geopfert und im Reiche »ereilet man sich mit Nachdruck darauf vor. dem Radika lismus die Aeze zu ebnen. Wenn die „Vosstsche Zeitung" recht hat, dann werden mir in absehbarer Zeit str Deutsch land nur noch einen Kanzler haben, der dem Fortschritt und t>er Sozialdemokratie gefällt. Das ist etwas, was man als ZentrumSmann nicht mitmachen kann und nicht mitmachen soll. Die Wahl des Grafen Hertling ist nunmehr voll zogen. Der greise Staatsmann hat unstreitig ein großes Opfer gebracht, einmal, weil er in dem Alter noch eine solche Biirde aufsichnahm und dann, «eil er aus Liebe zum vaterlande der Demokratie eine Anzahl Zugestänb- »nsse machte, die ihm gewiß schwer gefallen sind. Im StaatSlexikon der Görresgesellschaft sagt Hertling über die Demokratie: ,La einem demokratischen Bolksstaaie »endet sich die große Zahl der Mittelmäßigen sofort eifer- tüchtig und mißtrauisch gegen jeden, der sich durch irgend nnen ungewohnten Zug vor den übrigen auSzeichnet. Der Buchstabe der Verfassung mag der individuellen Betätigung noch so weite Grenzen ziehen, der Zwang der öffentlichen Meinung wird sie in Wirklichkeit in die Schranken dessen cinengen, was alle tun. Aus die dereinstige Ausgestaltung des sozialdemokratischen ZukunftSstaates wirft die Tyrannei ein bezeichnendes Licht, welche nicht selten ungelernte und minderwertige Arbeiter tüchtigen und geschickten Arbeitern gegenüber auSüben." Graf Hertling wirb ebensosehr wie Das Neueste vom Tage »»»»!! LüLS««.! o»»a M WM »Me ASkMW (M. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, be» 2. November 1917. Westlicher Kriegsschauplatz , Heeresgruppe Kronprin zRupprecht: Regen und Nebel schränkten die Gefcchlsiäligkeil be ll Ilen Armeen ein. In Flandern unterhielt der Feind starkes Feuer auf die Stadt Dixmunde und ihre Anschlußlinien. In der Nacht vom t. zum 2. November haben wir die schon längere Zeit beabsichtigte Verlegung unserer Linien von Chemin-deS-DamcS ohne Störung zu Ende geführt. Alle Bewegungen blieben dem Feinde verborgen, der bis gestern mittag noch lebhaftes Fener ans die von uns ausge gebenen Stellungen unterhielt. « Am Rhein-Marne-Kanal wurden bei einem Erlnndnngs- vorstoße nordamerikauische Soldaten gefangen eingelnacht. Unsere Flieger haben in der Nacht vom >. zum 2. November London, Chatham, Gravesend, Ramsgale, Mar- gatc und Dünkirchen mit Bomben angegriffen. Starke Brände ließen ans gute Wirkung schließen. In den letzte» Tagen vermeyrten unsere Kampfflieger die Zahl ihrer Lustsiege:' Leutnant Müller aus 92, Vize- feldwebel Buckler aus 29, Lentnant Böhme aus 2l, Leut nant Bongarte aus 20. Oestlicher Kriegsschauplatz Bei Dünaburg. Smorgon, Baranowitschi und an, Zbrucz lebte die Feuertättgkeit auf. An der Mazedonischen Front schwoll der Artilleriekampf östlich deS Wardar zu erheb licher Stärke an. Italienische Front: Keine größeren Gesechtshandlungen. Bis jetzt sind über 200000 Gefangene und mehr als 1800 Geschütze gezählt worden. Die Beute an Maschinen gewehren. Minenwerferu, Kraftwagen, Bagage und sonstigem Heercsgerät hat sich noch nicht annähernd feststellen lassen. Der »rst« Gmwralquaotiermoistsr: Subondorff. Weitere Versenkungen Berlin, den 2. November tAmrlich.) Im Sperrgebiet »n, England »nrdrn durch unsere U-Boote wiederum vier Dampfer «nd zwei Segler versenkt, darunter ei» Dampfer, der ans einem großen gesicherten Geleitznge heranögeschoffen wurde, sowie die besdr» englischen Segler „Cupieff", «it 1250 Tonnen Kalk und Kreide von England nach Savannah, »nd „Tom Ropet". Der Chef des Admiralstabs der Marine. Angriff ans London Berlin, den 2. Oktober (Amtlich.) Eines unserer Bombengeschwader hat in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November die militärischen Ziele im Herzen Londons nnd in den Hafenstädten Gravesend, Lhatham, RamSgate, Margate und Dover kräftig und wirkungsvoll mit Bomben angegriffen. In London, Chatham und Rarnsgate brachen große Brände aus. Andere Bomben geschwader griffen Festung und Werstanlagen von Dünkirchen sowie die militärischen Ziele hinter der flandrischen Front an und verursachten zahlreiche Explosionen und Brände. Alle imsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. »vir einem gesunden Forti,trnrr frei« zugänglich sti.r -''aber was sich seht da in Verl n .>bio ,-e. ist kein «.ij.mt,» F,-n- schritt, sondern ein K.unps volmni'-c Vmi.-e« V.-tn, die sie in, Jmeresse der- Zutuns! nicht tzal-rn:ol!:- >. A'.-s über das Leben des neuen K.u«.cher» getagt ,r--rsen >-,.,.!e, baden wir keie'ts mitgeteilt. Jetzt ist cs nur forderlich ihm die segensreiche Tätigkeit zu wümme . ,. 'e dem Vaterland,- zum Heile gereicht Die Lage der Russen in Estland und Ltrrillnd In den lebten Tagen berichtete die russische Heereslei tung von einem andauernden Rückzug der deutschen Tr«p°- t>en nordöstlich und östlich von Riga nnd Fried riclfftadt nnd auch der -deutsche Heeresbericht vom 24. Oktober deutete an« das; in den Nächten bis znin 22. Oktober die deutschen Siche- cnngstrnppen in Livland aus die deutsche Hauptstellung zu- rückgenvininen worden seien. Daß es sich hier nur um r»»e nicht vom Feinde erzwungene, sondern allein aus strategi- säM Gründen seibstivillig unternommene Rückverlegung der deutschen Linien handelt, ist klar und sie bedeutet keines- Wegs eine Erleichterung der sict)erlich ernstlich gefährdeter' Lage der Russen in Livland und Esthland. Seit der Säube rung des Moonsundes vom Feinde »ich der Besitzergreifung der livländiich-esthiändischen Inselgruppe iin Norden des RigaisrtM Meerbusens nnd deS letzteren selbst ist dein An greifer die Westküste Livland nnd Esthland mit ihren Haupt- landesteüen Pernau nnd Hapsal jo gut wie offen, denn selbst' dann, wenn die Russen der Landung gewaltsamen Wider stand entgegenzusetzen versuchen sollten, Wird de» Deutschen eine Landung leichter sallen, als eine sowie aus der Jnset Oejel nnd Moon. Daselbst hätte eine Landung angesichts der gewaltigen Befestigringen noch eher verhindert tverden können als an einer so ausgedehnten Küste, die jedes Schutzes durch eine Flotte entbehrt. Die Inseln Worms Moons, Schilden und .Kühne an der Blicht von Pernan. bilden für eine Landung die natürlichsten Stützpunkte, sinS» gleichst;in Brückenpiloten auf deutschem Ufer, von denen mü der Brückenschlag leicht dnrchgesührt werden kann. Un gleich schwieriger gestalten sich die Verhältnisse beim Gegner Die Küste ist zu ansgedehnt und entbehrt einer ihr entlang' laufenden Eisenbahn. Ebenso mangelt es an Straßen, dw es ermöglichen würden, überallhin rasch die nötigen Vc - teidigungskräste zn Wersen, wo deutsche Landungen erfolge« könnten. Esthland ist gegenwärtig die schwächste Stelle de russischen Front, trotz der Feste Reval. Die 120 Kilometer lange Küstenstrecke von Pernnu nach Hapsal ist durch kein" Bahn verbunden nnd der Hauptort Werder liegt so nahe, der Ostküste der Insel Moon gegenüber, daß sie von ihr nur durch eine Ü0 Kilometer breite Wasserstraße getrennt rst. Eine Rückverlegung der russischen Front würde zn vre.->. Mminsäiaft nnd Material verbrauchen und der Versuch einer Kordonausstellung mit schwachen Bewachnngsdetachemendt und starken Reserven dürften ebn an der Verkehrsleere dr>-> Gebietes scheitern. Die russische Heeresleitung sieht sich 'ä vor eine schwer zn lösende Aufgabe gestellt, die sich noch schwieriger gestalten müßte, wenn die Deutschen die Er oberung der feindlichen Hauptstadt anstreben sollten und dc: keineswegs durch die strategische Rückverlegung de«- dew. schen Linien bei Riga »nd Friedrichstadt erleichtert tvira wohl eher erschwer:. Es ist noch ganz ungewiß, was Hie - denbnrg plant, die Angst und Unsicherheit der russisch-' Regierung und Heeresleitung, die zuletzt von einer Besäe - ßnng der libländischen Häsen Hainasch und Salismünde pe berichten weiß, vor einem deutschen Angriff scheint ab« ei v" große zu sein. Vielelicht bereiten sich mich hier im äußerste '. Nordoestn unserer europäischen Kampffront ebenso gett'vD tige nnd entscheidende Ereignisse vor. wie sie gegenwärt e im Südwesten ini Zuge sind. » » Der Weltkrieg »NW»»» Der drntschk Adrnddrricht Berlin, 2. Nov.. abends. iW. ?. B.i In Flandern lebhafte Feucrlätigkeli an der Pser. Unbemerkt und ungestört vom Feinde haben wir in de., letzten Nacht unsere Linie von dcr Bergsionl de" Euem « deS-DameS planmäßig verlegt. In der Nacht zum 1 Noember haben unsere Fliczr': London und englische Küstenplätze erfolgreich angegriffen. ^ Im Osten nichts Besonderes. Aus Italien bisher nichts Neue«.
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