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Dresdner Nachrichten : 24.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189501244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-24
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.01.1895
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fltr v-tttt«, vrkmoemme. ! »MI iiltllUIldU»»»»«»! Ivvonn s-sMrAachm. Borm n-> Ükr MiNago. «M.U1I Gr »loli-ra. b uur au ws 2 Nnr Stallmist .... _ .WMackmIÜaiö. ijixststac oinmdtnst M 8S,» WWH .»4L >.<iuiriiak »ur ie,k>» voumsbttalUuua.. Anküawaunut» iirdmeu iämmUich« qpmksic AennilleluiiaSIirllvi mi. Sin Ruckaad« emgelaiitacr Pchnft- iwlle ttink «nbittdUMcit. 4»rr>K»r»«tiN»U» >>r. »1. lLonflk-msnllsn-^nrUgv, «Lv^vr d Knsksn-^nrUgv. 4V. Jahrgang 8vI»I»Lr««lL - frauvnsti'LSSv Dresden. 1897». Lueddiuävwi ^8 lwä OoI6prilxe-^u8ti,!t i! LMvdaustr. 19. I «ru-xk»>a,«r: A 4u>t Ill^Skr. L17I7. ^ Orö->8vrs -4 u stich;«: ^ rvvickvn 8, luwllsten^ 'I 0llsckij;t. ^ >»> «»«I«», omptisiilt in UpÄGGtvr Ju8».iiil: Llsvruv ttekvu ». Uvr«1«, ttrmn-, Küi Nvi» uvll I^»ni1vIrtI»8i;I,LN8-6v»'LtIw. Xuc'ickiitE I — Utili,,. Sr«r»I»u. — I^IpLl^. — 8>rvax r««a. xid^-MUlx. «viuiost U»,I Iiilllx. IZr. I. -i« t»nn« H El«». ^ ». Ximsi-nkiilw !; vrssäsn-^.. 14 ^LllskrasLS 14. »I llpl >ickuull»chil»-»- »lick sstistiilickm- ^ I nstrili ">rn>. Küi'i'l ä, Xulnnnnn. I we>äon. A 8peeI»Ntüt: IiiNM v«n Wvldlitts«"!»»!»«» »Iler 8M«mv. Nr. 24. Z»it««l: Wr »ie Monate -etrnar ««» Miir; werden Bestellungen auf di» „Dre-duer Nachrichten" sür Vrcoden bei Unterzeichneter Seschastsftell» zu 1 Mark 7U Pfennige«, für auswärts bei den Kaiserlichen postanstaltei« i», Deutschen Reichs gebiete zu l Mark «4 Pfennigen angenommen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Marienftras,e S8, Erdgeschoss. Politisches. Die Generaldebatten über den Staatshaiishalt i»l prcußiichcn l'ibgcl'ldiietcikhausc. die stets de» Ehoraktcl einer allgeiiiciiicii 2tuö- spräche über die schwebende» grasten der hohen Politik annehmen, bicicil zur Zeit ein gröberes Interesse als die Rcichstagsvcrhand lunge», die sich in erschlaffender Langeweile dahiiischleppe», svdaß man die Befürchtung nicht mehr los wird, die ganze mühsam fort- klappernde parlamentarische Maschinerie des Reiches könne ans einmal ganz stillstehen. Jeden Augenblick können die Sozial- dcmokraten wieder zur Obstruktionspolitik übergehen, indem sic nur die Beschlussfähigkeit anzuzweiscln brauchen, die, so lange die beide» größten deutschen Volksvertretungen zusammen tagen, wohl überhaupt nicht mehr zu Stande kommen wird. Nichts be leuchtet greller den Niedergang des Parlamentarismus im Reiche, als die befchüuicndc Thatsache, daß einerseits durchschnittlich nicht mehr als ein Sechstel oder ein Siebentel der VvlkSboten den Sitzungen beiwohnr und daß man es andererseits für nothwcndig hält, die Theilncihmlosigkcit der Abgeordneten durch.Herabsetzung der BcschlukfähigkeitSzifscr zu legalisircn und z» prämnrcn, statt aus Mittel und Wege zu sinnen, diese Pflichtvergcsscnhcit zu brand marken und zu bekämpfen. Ta die Herabsetzung der Beschinß- sähigkeitsziffer «ine Verfassungsänderung cinschiicßt, so hat hierbei der BnndeSrach ein Wort mitzureden. Hoffentlich verweigern die Vertreter der Verbündeten Regierungen ihre Zustimmung, in der doppelten Erwägung, daß cö doch nicht gleichgiltig sein kann, ob RcichStagsbcschlüsse nur von einem geringen Bruchtheil der Volks vertreter gefotzt werden oder ob sie den Willen der Mehrheit dar- stcllcn, »nd das; leider crfahrnngsgemätz die Mehrzahl der Schwänzer in den Reihe» der staalscrhaltcndcn nationalen Parteien zu finden ist. Im Laufe der EtatSbcrathnng in der -weiten prcukischcn Kammer ist von säst allen Rednern die Konverlirungsfrage berührt worden, svdab schließlich der Fiiinnzminister Dr. Miancl, der An fangs dieser Frage aus begreiflichen Gründe» anS dem Wege ging, nicht umhin konnte, sich über diese wichtige Angelegenheit zu äußern. ES lag freilich von vornbcrein auf der Hand, daß er endgiltig weder mit Ja, noch mit Rein aniworien würde, sondern daß er nur die allgemeinen Gesichtspunkte darlegcii'koniitc, welche für die Entscheidung der KvnvcriiriingSsragc für den Leiter der Finanz politik maßgebend sein müsse» Co lange die Frage noch nicht spruchreif ist, weder nach der eine», noch nach der anderen Seite, ist die einzig richtige Stellung für die Regierung die, nicht Stellung zu nehmen. Von einer solchen Frage, bemerkte Miguel, darf die Regierung nach außen überhaupt nur sprechen, wenn sic gleich zeitig auch handelt. Hätte der preußische Finanzininistcr bestimmt erklärt, der Staat wolle lonvertiren. so würde er damit eine schwere Beunruhigung des Kapitalmarktes hcrorgcrufen haben, lediglich zu Gunsten einer zügellosen Börsenspekulation: hätte er aber die Frage unzweideutig verneint, so hätte er zwar die Besitzer der 4-prozentigen Konsols vollkommen beruhigt, aber der Regierung aus absehbare Zeit die Häude gebunden. Miguel beschränkte sich daher darauf, die Gründe für und gegen die Konversionsmaßregcl vorsichtig abzuwägen und es Jeden, zu überlassen, darüber zu ent scheide», ob die Gründe für oder gegen schwerer in's Gewicht fallen. „Man kann sehr wohl der Ansicht sei»," sagte Miguel, „dnß die Aufrechterhaltung des jetzigen Zinsfußes nicht lange dauern wird, daß man das Kapital vielleicht bald billiger bekommen wich: gleichzeitig kann man aber auch sehr wohl der Meinung sein, daß die Frage de- Zinsfußes heute noch gar nicht entschieden ist, wo es noch gar nicht zu übersehen ist, ob der fetzige niedrige 3-pro- zentige Zinsfuß dauernd erhallen bleiben wird, oder ob er ent standen ist durch vorübergehende Ursachen, die einmal wieder ver schwinden können und eine ganz andere Gestaltung der Dinge im Lande herbeiführcn werden." Hcrvorzuheben ist die ausdrückliche Versicherung des Vertreters der preußischen Regierung, daß der fiskalische Gesichtspunkt bei der Konvcrtirmig allein nicht be stimmend sein könne, obwohl er sogar ganz offen der Ansicht Aus druck gab, daß, wenn die Konversion jetzt in Angriff genommen würde, diese sogar selbst auf 3 Prozent gelingen würde. Miguel verhehlt sich dabei nicht, daß ihm Diejenigen, die nur den finan ziellen Effekt im Auge haben, später vielleicht einmal vorwerfen könnten: Warum hast Du den günstigen Moment nicht beachtet, ein gute- Geschäft für die Staatskasse zu machen? Aber wenn die Konvertirung jetzt vorgenommen würde und der Fall cinträte, daß der Zinsfuß wieder in die Höhe ginge und sich längere Zeit auf dieser Höhe hielte, so würden die 3-prozentigcn Konsols tief henmterslnken, und dann würden sich eben die Leute, die heute zur Konvertirung rathen, die Hönde ringend über die damalige Unverständigkeit des JinanzmtnisterS beklagen. Miguel schloß seine Bemerkungen mit den doppelsinnigen Worten, die Alles und nichts besagen: „Man kann für ewige Zeiten natürlich keine Er klärungen abgeden, das ist unmöglich. Ich kann Diejenige», die dieKonveriinma, vielleicht aus rein geschäftlicheil Rücksichten, ftir Dr. Miguel über KonvertirnugSfragc, Lage der Laiidwirthschast. Hvsnachiichtcn. Bismarck s Geburtstag! u. Sedautag. Klinik f. innere Krankheiten, Handelskammer. „Minna v»n Barnhclm", Philhan». Eauecri.! de» Augenblick wünschen und für nöthig ballen, nicht beruhige», und ich werde es von der zukünftigen Entwickelung abhängig »igchcn, was wir demnächst siir Beschlüsse sassen." Wie rin rnther Faden ziehe» sich durch die Verhandlungen Vco Reichstages wie des Preußischen Abgeordnetenhauses die Klagen über die Nochlage der Landwirtlischast und die Forderungen nach schleuniger Abhilfe. Es hieße Eule» nach Athen tragen, wollte man heute noch den Nachweis für den laiidwirthschastlichrn Roth- stand verlange». Selbst der Widerspruch des manchrstcrlichen Freisinns ist immer kleinlantcr geworden und gänzlich verstummt, seit der Staatssekretär des ReichSschatzamteS ans die Minder- sordening von 15'/- Millionen Mk. hingcwicsen hat, weiche die Verwaltung des Rcichshccres für die Nainralverpslrgiuig aufweist. Die Sätze, die für sich die Naturalien im HeercSctat finden, bleiben weit hinter dem Durchschnittspreise des Jahres 1M3 und weit hinter den, tlMrigcn DurchschniltSprcisc zurück: bei dem Roggenprcffe muß man sogar bis ins Jahr 1804 zurück- gchen, um solche niedrige Preise, wie sic jetzt eingestellt sind, zu finden. Das ist in der That. wie Graf von Posadowsk», bei der Ctots-Bcrathuiig bemerkte, ein drastischer Beweis für dir traurige und gefährdete Lage der deutsche» Laudwirthschast. Wein» solche Preise für die landwirlhschaftlichcn Produkte bleiben, so wäre das geradezu riiinircnd für Misere Landwirthe. Ter kon servative Führer von Mantenfset bol> mit Recht hervor: Wenn der Verbrauch des Heeres, der nur 1.1 Proz. der Brotirucht und 7» Proz. des Hafcrlvnsnms beträgt, eine Preisdifferenz von Io' ,- Millio nen crgicbt, wie groß mnßdaml der Verlust für die gelammte dentlchc Vvlkswirthschast infolge des Preisrückganges sein. Nach einer Be rechnung deS Eeniriiiiisabgcordnctcn v. Schaischa beträgt die Mehr- verschnldnng des landwirthschastlichen Grundbesitzes im Jahre 1801 225 Millionen. Der einzige Trost für die Landwirthschaft ist das wanne Interesse, das der Kaiser selbst ihr ciltgegenbringt. Daraus darf die Hoffnung geschöpft werden, daß die landwirih- schastlichc Rciorinbewcaunn schließlich doch den Widerstand der »lanchcstcrlichcil Gchcinirälhc brechen und nn's Ziel ihrer berech tigten Wünsche gelangen werde. Die Politik der kleinen Mittel verschlägt bei der Roth der Zeit nicht mehr. ES handelt sich in» die Regelung dcS springenden Punktes, der Hebung der Gctrcidc- preise auf ein solches Niveau, daß die Produktionskosten wieder gedeckt werden können. Diesen Zweck verfolgen drei Vorschläge. Der Antrag Kamst will einen Mindestpreis ftir daS nnsländischc Getreide festgesetzt wissen, um der Prciüiintcrbictmig nck iiitiiiitui» einen Riegel vvrzmchicbc». Ei» anderer Plan geht dahin, ans das ausländische Getreide eine Verbrnnchs- bczw. VcrkehrSsteiicr cin- zusührcn. Ein drittes Prvielt endlich empfiehlt neben der Steiger ung der Getreideprcisc zugleich die Verhinderung einer übermäßigen Vertheuening der Brotpreise. Darnach soll ans dem Antrag Kanitz „frischweg" ein staatliches Getreide- und Brotmonvpo! entwickelt werden. Dnß manche der gemachten Vorschläge zu weit gehen, daß manche Einzelheiten nicht oder zur Zeit nicht diskutabel sind, vermag die öffentliche Ansiiierkjamicit von dieser Lebciissragc der Landwirtlischast nicht abzulcnkcii. Ter Gedanke an sich, den Getreidepreis durch staatliches Eingreifen hoch zu halten, hat seit einem Jahre ganz entschiedene Fortschritte gemacht. DaS zeigt die Verallgemeinerung der Diskussion über den Gegenstand. Auch auf den Seiten, wo man zuerst eitel Hohn und Spott dafür hatte, beginnt man allmählich mit der Möglichkeit zu rechne», daß die theoretischen Erörterungen sich zu praktischen Maßregeln verdichten könnten. Die Feinde der Landwirthschaft täuschen sich auch in der That nicht, wenn sie sich endgiltig darauf cinrichtc», daß die Ver treter der landwirthschastlichen Produktion ihr Lotsrum ekN8vo: „Der Staat muß der Preisbildung des Getreides zu Hilfe kommen" bei jeder Gelegenheit unerbittlich erheben werde», bis das manchcster- liche Karthago in Trümmer sinkt. Vermuthtiche Witterung: Trocken. Wühler Frost. Zahlungen begnügt. Donnerstag, 24. Ja». t-^>,So bescheiden bi» ich nicht, de»» es bei schwinden täglich sausende uo» Handwerkern und wenn die Regierung nicht bald eiligreift, dann wird es schließlich tein Hand werk mehr geben, dem wir zu Hilfe kommen tonnen Es in wir! lieh Zeii. daß die Regierung die einzelnen Venprechmigen endlich ciminil erfüllt, anftatl das; sie nur ab und zu dem Handwerk eincu Knocken hinwirst. Slauisietrelar p. Bmiicher Ter Vorredner thiit der Regierung mit seinen Borwmien unrecht Die Krilil der Brrlcpschrn Vorschläge ließ uns ertennen. daß das Handwerl selbst die vorgeschlogene Lrganisano» nicht wünsche, wir »mßlen allo an neue Vorschläge denlcn, süx welche wir aus die .-inilinmi- »ng des Handwerks rechnen können. Auch ich bin viel bermnge- toinlne» und habe mich sehe viel mit Handivertern unterhalten . da habe ich aber gesunden, daß die Mehrzahl Derer, mit denen ich ge sprachen, von Zwaiigsinnunacn nichts wissen wollen, namentlich in Siiddenlschlaiid. Reue llmcrsuchmigcn uud Erhckmugeu i.nd deshalb noihwciidig. Auch uns ist eS keine Annehmlichkeit, immer wieder von Neuem in jedem Jahre mit derselben Sache lommen zu müsse». Was den Besähigungsnachweis aiilaiigt, so hat selbst ein so unterrichteter Mann wie das Bäuerische NcichSrathSmitglicd Frcih. v. Hcrtling erklärt, die Ent Wickelung der Tinge in Oesterreich könne uns nicht für de» Be fähigungsnachweis begeistern. Aber Freiherr v. Hcrtling ist nicht der Einzige, auf de» wir uns bei dieser Auffassung stützen lönucu. Auch das D rgan des deutschen Dach- und Ziegeldeckerkierbandes kritisnt lebhaft, wozu der Befähigungsnachweis in Oesterreich führe. Rach einem Staithnltcrcicrlassc soll bei einem Wagen der Schlosser das Dach uud der Schmied den Unterbau, Beide dagegen die Näder bauen. Da iahe man, so schreibt jenes H rgan. wie es bei dem Be'ähiguilgsnachwris zügelst: der Schlosser haut auf den Schmied und der Schmied ans den Schlosser, anstatt daß Beide auf den Wageusabrikanteu hauen pHeiterkeiti. Wir werden ledcnsnllS mit den .Handwerkcrkammeru sorgsam erwäge», was zu th»n ist und wir Holsen, dnß auch Sic vom Eentrum uns bei der Errichtung dieser Kammcrn unterstützen werden. — Abg. Lotzc ' lAntis.i tritt kür dir Anträge ein. Etwas Beherzigcnswertbcs würde doch die Regierung in denselben finden innsscn. wenn sie sähe, daß das Handwcrk diese Anträge immer wieder erneuere. — Abg. Schneider isrcis. VolkSP.) empfiehlt die Handwcrkergeuojseirschastcn. Aby. Kühn <Svz.» verspricht sich von den vorgeschlagcnen neuen Orgainsationcn nichts für das prolctarisirtc Handwerk. — Hieraus wird der erste Theil des Antrages Kropatschcck betr. den PesährgungS- nachweis angenommen. — Der Präsident stellt darauf den zweiten Theil des Antrages Kropatscheck, betr. die Konsumvereine nächst den dazu noch vorliegenden Anträgen Hitze. Hainmachcr und König zur Debatte. — Staatssekretär v. Bötticher theilt mit, cs sei so eben die kaiserliche Genehmigung zur Vorlegung eines Gesetzes behufs Abänderung des Geiivisciiichastsgcsctzcs berm BnndeSrnthc eingegnngrn. Der Entwurf decke sich allerdings nicht völlig mit den vorliegenden Anträgen, aber eS stehe sa bei dem Bnndcsrath, den Entwurf event. nhznändcrn. Jedenfalls empfehle es sich Heists die Berathung der Anträge hinausznschitbrn, bis derGcsctzeniwnls vvrliegc. Das Hans beschließt demgemäß. — Morgen : Zvlltaris- novclle, Binnciischisssahrtsgesetz. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus führte heute die erste Les- * iing des Etats zu Ende. Aba. Motto beschwert sich über angeblich ungerechte Behandlung der Polen. - Abg. v. Eimern lnl.» klagt über zn hatten Steuerdruck, über dieKoiivcttirniig dcr lprozcntigen Konsols, wünscht größere Aufwendungen sür den Eiienbahnban und wendet sich gegen das Verlangen nach Wicdcreinblilignny des Zedlitz scheu Schulgesetzes, erkennt die Nothlagc der Landwinhschafl an und sagt Nanicns seiner Freunde Prüfung des Antrages Kanitz. zGctrcidchaiidclSmonopoll zu. Die Unsicherheit rücksichtlich der inncrpvlilischen Lage bestelle allerdings, doch habe der Besuch des neuen Reichskanzlers beim Fürsten Bismarck in den weitesten Kreisen des Volkes angenehm berührt «Bravo.) Gehen die Dinge Kcraschreib- «ud Frrnsprech-Vrrichte vom L3. Januar. Berlin. Reichstag. Die Berathung der Anträge auf Abänderung der Gewerbeordnung lHandwerkerkammem und Be sähignngsnachweis) wird fortgesetzt. — Abg. Beckh «frei!. Vollsp.): Auch wir nehmen die Interessen des Handwerks gern wahr, wir in Bayern wollen aber Misere Verhältnisse durchaus nicht gegen andere uiiitmischc». auch nicht gegen Handwerkerkamniern. Wir haben bei uns treffliche gewerbliche Einrichtungen, die von freien Vereinigungen geschaffen wurden und können Ihne» in Preußen nur sagen: Machen Sic uns das nur nach. Der Befähigungs nachweis ist lästig und wirkungslos, das hat sich in Oesterreich gezeigt. Abgeordneter Gamp verlangt direkte Stnatsunter- stntzmig für das Handwerk: das ist aber doch schon ein Stück StaatSsozialiSmns. Der «Staat soll lieber die Fachschule» unter stützen. das liegt im Interesse des Handwerks. Von: Staate sollte man doch verlangen, daß er nicht der Thätigkeit des Einzelnen den Weg verlegt; Fleiß und Sparsamkeit sind das Einzige, waS dem Handwerker helfen kann. — Aba. Metzncr (Eentr.): WaS wir eben gehört haben, war immer wieder das alte Lied. Staats sekretär v. Bötticher Hot mir eigentlich leid gethan, denn er hatte wieder einmal den Standpunkt der Regierung zu vrrtheidlaen, an den, doch nichts zu verchetdigen ist. Der Herr Staatssekretär meinte, die Handwerkerkammem würden einen guten Beinith für die Regierung abgeden. Wenn die Regierung jetzt „och nicht weiß, waS sie sür das Handwerk thun soll, dann wird sic eS nach Anhörung der Kammcrn auch nicht wissen. Man hat immer so viel auf Oesterreich hingewiesen. aber dort liegt die Ausführung de- Gesetzes tn den Händen liberaler Handelskammern und dorr sind die Handelskammern mit dem Befähigungsnachweis zufrieden. Die Freisinnigen auch in Bauern haben gar keine Handwerker hinter sich, hätten sie solche für sich, so würden sie wohl mit ihnen paradiren. lieber den Werth der ZwaiigSinnunge» könnte sich der orrümer aus der Litteratur untrrnchtcn. besonders auch aus dem - - -- Al" im Reichstage jo weiter, so grabe dieser sich sei» eigenes Grab und man werde schließlich gezwungen sein, eine preußische Partei im Reichstage zu gründen. — Finailzminiskei Dr. Miancl erklärte, daß solche Aci' .. . . Aeußcrungcn i» den Landtagen viel gefährlicher sür das Ansehen deS Reiches seien, als wenn einmal im Reichstage ein Fehler gemacht werde. — Kultusminister Dr. Bosse theilt mit, daß nach Emaang der gutachtlichen Aciißcrnngcil der Regierungen das Lchrerbesoidungsgesetz ausgearbcitct und voraelegt werden solle. — Abg. Golhein «frei'. Per.) spricht gegen die Eisenbahnverwaltliiias- rcsorni. — Abg. Wnllbrcclst empfiehlt Trennung des EHenbalm- mmistcriilms vom Arbcitsmiilistcriuin. — Nach cmcr Auseinander setzung zwischen den Abgeordneten Dr. Bachem, v- Eimern und Dr. Fricdbcrg über die Giistav-Advlf-Fcicr wnrdc der größte Theil des Etats an die Bndgeikommission verwiesen. — Nächste Sitzung sticke des Kollegen Dr. Hitze. Dieser sonv hat sich IbschlagS- die hiesige Kriminalpolizei. Als gegen 6 Uhr Morgens der Bres lau-Berliner Schnellzug in den Bahnhof Zricdrichstraßc cingelmifcn war) fand man in einem Abtheil 1. Klasse die Leiche eines etwa 3«) Jahre alten Mannes vor. Ein bei dem Tobten aesnndencr Brief an einen hiesigen Fabrikbesitzer ergab, daß der Selbstmörder der 30 Jahre alte Sohn Paul eines Fabrikanten Weiß and Löban in Sachse» war. Das Schreiben enthielt die Bitte, die Eltern deS Verstorbenen z» bcnachrickstigeii, gab aber über die Veranlass ung zum Selbstmorde keine Auskunft. Ter inngc Weiß hat, wie verlautet, den Zng von Bi-cslan anS benutzt, und muß sich zwischen Frankfurt a. d. Oder und Berlin erschaffen haben, da die Leiche noch wann war. - Dein Grafen Herbert Bismarck ist, wie der „Lokalanzciger" versichert, bereits zur Zeit der Reichskanzlerschaft des Grälen Cnprivi ein Botschasterpostcil cingeboten worden. Er hat ihn damals abaelchiit. Kassel. In der Papierfabrik von Sveekc ist der Dampf kessel cxplodirt. 1 Dvdtcr und 3 lebensgefährlich Verletzte wnrdc» unter den Trümmern herausgc Wien. Ter heute früh Händler und Gemcinderath Jo reickischcn Sparkasse, hiiitcrlicl Gulden der Wiener Akademl , nie mit wissenschaftlichen Studien beschäftigt hat. Der Verstorbene stand im Alter von SO Jahren. Paris. Der „Figaro" ist cmtorisirt. die Nachricht hiesiger Blätter von der bevorstehenden Ehescheidung Easimlr - Perier'S zn denientircn. Der Eipräsident werde in nächster Zeit mit seiner nahlin und Tochter eine Reise »ach dem Süden unternehmen. Lon d o n. Bei der gestrigen Nachwahl im Evesham-Distrikt, deren Resultat noch unbekannt ist. kam cs zu einem blutigen Straßcnkampfc zwilchen Konservative» »nd Liberalen. Ein Könin gen. Pfnnd's W- «indermilch. N-Iderri 8«br. Pimi». Zxtzinlr. 7»
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