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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.05.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100522024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910052202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100522
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910052202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-22
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Tielr« «lat» wird de» Leser« von Dresden and U««ed«n, ,« Lage »»rher bereit» al» MenaHurgabr «usellell», während e» die Post «banne,iten am Morgen in einer »esamlaus-abe erhalten. 54. Jahrgang, 139. Vezn^grbützr »tni«l>»»rl tür D,«t- r«u d»> liigltch nlaUger .Zu»ag>in> - an Soll»- «nd Ro»I»>->> >lur «»»«»>! 2 !>0 Mk., ^n>t> »»«wärlia» Noin - nu>ii«n°k- 2.ii> Alt, '!>»> «imualigi, N»- du»* tue Pa» !,M>di>u, e,»llel>,kid». Die de» k«!er» »an Dieade» u »mgedaan am la^e »ortzer ,u aeileUN» ildcud Au»- aaden ertzaNen die »»»- i mrNaeu ve,ietz»r mit der Rarsten. N»«!,ad« »ujamnn» ,uqes,«U>. Nachdruck nur»» deal- »cher Quellenanga»« ,„Dr«4d. Hachr », zu- kUslg — Unaertangie 'Aianuttri»,» werde« «ich, auftewadr,. Sonata,. SS. Mai 4SI«. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. 18SS Vruck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. » vauplgescchäftsstelle: Marienstrafte .V8/Z0. Fernsprecher: n u SO»« « :r«n> Anzeige«-Tarn Annahme »on Ank,t„» dmungrn bis nachm R Uhr, Sonntags nur Marienstraße Rt von 11 bis '/,1 Uhr Drs einspaltige Srundzeile <»a. »j SUbeili 2L Pi , Familien-Nachncdten a»is Dresben 20 P< ^ «eschttsts.An»eigen a,»s der Prwatseite ^eile , die -weiipauig.: Ljeile a 'rextsetic t«Pv — In Nummern nach Sonn u Feiertagen die einspaltige Ärnni /ie,le 3NPl .aus Pnvaio 1'llc 40 Ps., Famtlrcn^ ^incheichten a.LreSdcn die GrmU»zetle2»Ps.— Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbe- »ahlung. — Jedes Bc- legdlatt kostet 10 Ps. Dresclner kank ^ktionßspilktl unä kvssrvsn 260 WI. blarli «mpkskit ißi-s iMila-Il» ii»! Wnil-iiiliit: vreorlen-^.. König ckokaan-Llranrie 2 „ „ Träger Strasse 24 :: :: „ „ Strieseoer Strasse 44 :: Oresäen-dl., vaulraer Strasse 2 :: :: Kurort ^keisser Nirscti bleissen unck Külrsckendroöa. Lareialaxen, ^nnaßius 2ur VsrriuLuux. :.: :.: Lcdeclc-Verkedr, Liösiauvx; von 8oßsc:kkollksv. Wertpapiere, Ln- unck Verkant, Leleiduox. Loupons, ßHnlüLiinx unck Vsrrvertuux. :.: :.: :.: Depots, LutdswaiirunA »kivnor u. versoliliy^sbaroi. Xreclitdriese unk alle llauptplütno ckor Weit. Iüv erttgo Losere. Kaiser Wilhelm svll sich zu dem französischen Minister des Aeiißcrcn Pichon über den Gedanken eines europäischen S t a a t c n b » n d e s zur Herbeiführung dauernden Friedens sehr sympathisch geändert naben. Die steigende Tendenz der P erkc h r s - Ein - n a I> m e n der Sächsischen Staatsba h n c n Iiat auch im April d. I. angehalien. Die Genoisciischast des Z o h a n n i t e r o r d e n s im Königreich Sachse» begebt am i. Juli unter Teilnahme des Prinzen Eitel Friedrich ihr 0 jähriges Bestehe n im Zohannitertia'ikeiihans i» Heidenau. Die Tapeten Zndnstiie Asliengrjcllschast z» Beriiil er läßt eine Erklärung, daß sich -Herr Laiidtagsabgevrdneter Vanghammer beim Berians seiner Fabrik weder von, kauf m ä nnis cd e n n o ch m oralischen Lian d- p n ii k t k v m p r o ni i t i i e r t hat. Bon der B erli n e r K önig 1 Stern w a r t e ist der Ha 1 lcnsche .« o »i e t gestern abend am westlichen Him mel beobachtet worden: er erschien nur als Helles .Vicekchen. Tie spanische ü v n i g > n ist heute früh von einem toten Knaben e » t b u n d e u worden. ,^m Raabtal in Steierwart ging ein Wollen- bruch nieder. Kometen - keobacdwngen. Der »oniet bildet das Tagesgespräch: nichl etwa, weil er wie sein Kollege oon 1X28 als wnndervoll leuchtende Erscheinung über uns am närhttlchen -Himmel steht, sondern weil man nicht weih, wo er ist. Die verschiedensten, ein ander widersprechenden Behauptungen werden ausgestellt. Die einen sahen ihn gestern als Abendstrrn. die ander» heute früh am östlichen Himmel: die einen haben DnnnerS- tag früh seinen Kern als dunklen Punkt vvr der Sonne gesehen, die ander» behaupten, schon am Mittwoch nach mittag sei der Schweis voi übergegangen. Die Ballonsahrer haben gar nichts non ibm wahrgenviiimen, in Ainerita da gegen hat man den Kometen sogar in der Zeit des Durch-, gangs gesichtet, was nach astronomischen Erfahrungen aber ausgeschlossen ist. Ans nnserem Leserkreise erhielten mir eine Menge Anschriften, »on denen jedoch tanm zwei das selbe besagen. Die A'trvuomen in ihrer Mehrzahl schwei gen vorderhand, nieUeicht das Iliigste, was sie tun können. Denn es scheint doch auch sür iie noch mehr Dinge zwischen .Himmel n»d Erde zu geben, über die sie noch nicht volle Klarheit baben. Auch die Elemente haben sich offenbar dagegen verschworen, das; wir Gewischeii erlangen: denn gestern abend nrriperrte den nielen .Hunderten, die den wilden Abend z» einem .Kvnieteiibevoachtlingsipaziergang »ach den naben -Höhen benutzt hatten, eine schwarze Wolle invalid gen Westen den Ausblick nach dem Weltc»- bnmmler, der abends etwa ",!> »>» bis Mir zu sehen «ein sollte. Es ist auch uns dabei leider nicht möglich, das Pesnltat eigener Beobachtungen hier wirderzngeben - Wir greifen aus der ,Virile der Zuschriften die heraus, die uns besonderer Beachtung wert erscheinen. Ein alter Abonnent aus der Pestalozzistraste schreibt: „Die Sonne befand sich am Mittwoch nachmittag zwischen und Uhr in einem schwach verschleierten Wolken- lrcis. Wir sahen verschiedene Vichterscheinuiige» rings in» die Sonne: einmal einen grvsten Kreis in blauer .Värbnug, dann in rvter und gelber .Varbe; die Sonne selbst war in einer zitternden, sort w ährend e n B ewcgung : nach halb st Uhr erhellten sich die Sonnenstrahlen wieder. Aus uns vier Personen hatte der Anblick und das fort währende iVarbenspicl einen tiefen, ernsten Eindruck ge macht: wir alle glaubten, der Schweis des .Kometen gehe nahe der Lonne vorüber. Auch hatte die sVarbcncrschci- nung, zumal das gelbe Vicht, stark aus unser Augenlicht mit eingewirlt. Sollte die Erscheinung kein anderer ge sehen haben'?" Die iVrage ftndet sogleich ihre Antwort: denn .Herr Hochschnl .fngenienr Theodor le Beau schreibt uns: ,„fch möchte nicht versäumen, ^hnen von einem Aaturschauspiel Kenntnis zu geben, welches mein .Vreiind und noch einige andere Personen am Mittwoch nachmittag gegen st Uhr beobachteten, und zwar von der Gemarkung Dorshain aus: B»i angegebenen ,iei> haben wir ein schönes Aaturschail- spiel beobachtet. Man konnte mit ungeschütztem Auge in die Sonne sehen, die wie eine, Kugel aussah und in uns die Täuschung wachries, als ob dieselbe sich in großer <s e s ch w i n d i g k e > t drehte. Hierbei war dieselbe ab wechselnd bald von einem rate n, gelben und blauen Scheine ningeben. Bielleichi haben sich unsere Astronomen um etwa >ü Stunden verrechnet, und der Durchgang deö .Hallen bai schon an oben angegebenem Zeitraum stattgc- snnden." — "Zanz die gleichen Wahrnehmungen hat ein Pfarrer in Striesen gemacht, der uns ferner mittcilt, daß der Schleier um die Lonne sich in der b. Stunde abends plötzlich gelichtet habe. Bvn Sonneuflcckenbeobachtungcn sprechen folgende Zuschriften: „Am Donnerstag habe ich von Nhr früh an von den Höhen nördlich Klotzsche aus den Sonnen aufgang beobachtet. Bis nach t Nhr habe ich nichts Außer gewöhnliches gesehen. Gegen ' stö Uhr kam die Sonne hinter der Aebelwand iw Nordosten als rvter Ball vor. Mit Hilfe meines Glases erkZ-mnte ich deutlich in der Son- uenscheibc drei dunkle Punkte. Tic zwei linksliegenden Punkte hingen deutlich zusammen. Bis st Uhr hatte sich die Stellung der schwarzen Punkte dem Anschein nach nicht geändert. Bald darauf machte die z» große -Helligkeit der Lonne der Beobachtung ein Ende. Sollten die drei Punkte mit dem Kometen identisch sein ? Zst der Komet vielleicht zersvrnngen?" Aus Vichtenberg bei Pulsnitz stammt folgende Mel dung: „Wir haben am Ist. d. M. von früh i,8st bis 4,stst Uhr ans der mit dünnen, jagenden Wolkenschleiern überzoge nen Lonne ganz deutlich etwas unter dem Zentrum ihrer Scheibe durch gewöhnliches Opernglas einen kleinen, schwarzen, runden Punkt in Lternengröße wahrgenommen. Wir nehmen an, es war der .Komet, da er sich so scharf und streng abgegrenzt von der Lonne abhob" Ei» alter Abonnent will tatsächlich den Kometen in der «Vrühc des Donnerstag gesehen haben: er teilt mit: „Am IV. Mai früh 2 Uhr M Min. begab ich mich aus meinen Standort zur Beobachtung, welcher nach Osten gerichtet war. und entdeckte eine schwarze Wolkenschicht. Es war N Uhr Nst Min. geworden, da teilte sich die Wolkcn- schicht und d c r K o in e t stand a m H orizont und g l ä n z t e w i c S i l b e r. Zch habe den Komet bis N Uhr '-N Min. in vollem Glanze beobachtet, die ,Vorm war ein langer Streifen, glänzend wie Silber. Als ich N Uhr stll Min. meinen Platz verließ, stand er noch in schöner endlich einmal deutlich zu sehen bekäme. Gelegenheit hier Pracht. Aber wenn geschrieben wurde, der Komet sollte vvr die Lonnenscheibe treten, so muß dies falsch berechnet sein. Ter Komet ging nach meiner Berechnung 1 Stunde vvr der Sonne ans und hatte schon lange hinter Wolken gestanden. Meine Beobachtung hatte M Minuten gedauert. Wenn jemand lagen wollte, der von mir beobachtete Stern sei ein Meteor gewesen, jo bestreite ich dies ganz ent jchieden, denn ein Meteor fallt zur Erde, und der Stern, den ich gesehen habe, blieb fest am -Horizont stehen. Zch habe die Beobachtung mit meinen Augen ohne Znhilse nähme eines Glases machen können." Eine sehr wichtige Beobachtung ha« man heute früh von einer Wohnung der Gliicksirgße aus gemacht. Die Beobachtcrin hat ihre Wahrnehmung folgendermaßen schriftlich fixiert: „,Vrüh N Uhr ist Min. sah ich den Hallen ichen K ometen als großen rötlich strahlende n Stern t in Osten unweit des Horizontes stehen. Vinks davon war eine größere dunkle Wolke, unter ihm befanden sich kleine Wölkchen. Der Komet ging von lints nach rechts in ziemlich gleicher Hohe und Deutlichkeit. Den Schweis vermutete ich links nach hinten gehend. Die Wolkenbildiinge» rückten auch mehr nach Lüden zu und vergrößerten sich. Gegen N Uhr 4st Min. bemerkte ich den Kometen nach oben gehend und den Schein silbern werdend. Durch Bersteilcn des Glases veränderte sich der Komet in eine runde matte Vläche mit feurigen Spitze n. Um 4 Uhr war er noch zu sehen, immer höher und allmählich nach Süden gehend. Eine kleine Wolke ging Uber den Kometen hinweg, ohne ihn zu verdecken. Die Wolken bc kamen rötlichen Schein durch die Lonne. 4 Uhr Ist Min. war der .Komet immer noch zu sehen, blasser werdend und höber gehend. Das Morgenrot trat dann wehr und mehr zutage." Wenn diese Beobachtung aus keiner Täuschung beruht, hätte die Erde überhaupt noch nicht den Kometen passiert. Dein widersprechen aber die wissenschaftlichen Komctenbcobachtuiigc«, die heute vormittag bekannt wurden: Bvn der Berliner KönigI. Sternwarte konnte gestern abend zwischen Gg Uhr und !k Uhr der Komet durch das große «Vernrohr a m w c n I i ch e n Himmel beobachtet werden. Er erschien lediglich als Helles ,V l e ck ch e n. B r e s l a u ist in der Nacht vom lb. zum -'». Mai ans der Universitäts-Sternwarte der Bv rübergan g der Erde am Schweis des Kometen b e vdachtet worden. Bon 12 Uhr Ist Min. bis t Uhr 20 Min. nach Mitternacht sah man einen Teil des Kometen schweises über den größten Teil des Himmels wandern. Er erstreckte sich anfangs vom .Viihrmann bis zum großen Bär. ferner vom Perseus zur Jungfrau und hatte l40 Grad bis 150 Grad Hänge. Er war Heller als die Milchstraße. Der Direktor der H e i d e l b e r g r r U n i v c r s i t ä t s- Sternwarte dagegen machte Beobachtungen, die z» der Annahme berechtigen, das; die Erde spätestens am l!». Mai nachmittags oder abends einen Teil des Kometenschweifes bezw. eine der ihn umgebenden gewal tigen Wolken diirchlansen hat. Dies stimmt also mit den Beobachtungen unserer Leser an der Spitze dieses Ar tikels überein. -Hoffentlich bringen die nächsten Tage volle Klarheit. Es kann ja auch möglich sein, daß die Erde zwei oder mehrere Schweifenden des Kometen durch wandert hat. eins am Nachmittag des Mittwoch und eins am Donnerstag früh. Zur Klärung würde es natürlich ungemein beitragen, wenn man die «Vorm des Kometen siimzt unä Mrzenrckakt. ß* Wochen-Lpiclplan der König!. Hosthcater. Oper n- baus. Sonntag: ..Hossmanns Erzählungen". «Gft.i Mon tag: „,Vide!io". sGN.i Dienstag: Zum Besten des Pen- uoiissonds des König! Opernchores: „Die Stumme von Portici". l'u8.l Mittwoch: „Der «Vrcischütz". Donners tag: „Tristan »nd Zsolde". G.) iVreitag. „Madame Butter- slii". t'L8.l Sonnabend: „Die Stumme von Porftci". U/28.I Sonntag >20.t: „Margarethe". 17.l Montag lNO.i: „Tann- bäuser". !7.l - L ch a n s v i c l h a u s. Sonntag: Zum Besten der Platen Stiftung: Zum ersten Male: „Knritz- Pyritz". ti-'N.l Montag: „Der Arzt am Scheideweg". Dienstag. „Das Konzert". tGN.j Mittwoch: „Die ver sunkene Glocke". s'48.l Donnerstag: Schiller-Zyklus: 2. Abend: „Die Bcrschwvriing des Ftesco zu Genna". t7.) Vreitag: „Knrttz-Pyritz". ft-N.s Sonnabend: „Der Beil- chensresser". i'L-N.l Sonntag l20.i: Schiller-Zyklus: N. Abend: „Kabale und Liebe". i7.j Montag sNO.): „Goldfische". Mitteilungen ans dem Bureau der König! Hof» iheater. Am I. Znni kann die Königl. Hofschanspielerin .Vraii Eharlotte Bast' aus eine 2stjährige künstlerische Tätigkeit als Mitglied des Königl. Hvsschanspielo zurück- blicken. Die Generaldirektion hat sür diesen Abend eine Aufführung des Lustspiels „Mrs Dvt" angesetzt, in der ,Vra„ Bast? die Titelrolle spielt. — Zm Opern Hanse geht Dienstag, den 24. Mat, die seit Znni 1M7 nicht wieder gegebene große Oper „Die Stumme von Portici" von Anbei in Szene. Die Besetzung des Werkes ist die folgende: Masaniello: Herr Burrian, «Vcnella: Frl. Treß- nitz iznm ersten Malet, Alsonso: Herr Soot szum ersten Malet, Elvira: Hrl. Siems iznm ersten Malet, Lorenzo: Herr Pauli, Selva: Herr Büssel, Pietro: Herr Plaschke tziim eisten Malet, Borella: Herr Nebuschka. Die Vor stellung ftndet zum Besten des Pcnsiviisfoiids des König, l ichen Opernchores statt. !* Albert Baffcrmanns Gastspiel, das am Montag den 28. d. M. im Ecntral-Theatcr beginnt, wird Dresden auch zugleich noch eine Premiere bringen, und zwar S»der- maniis modernes Schauspiel „Stein unter Steine n". Der Zacob Btegler ist eine der hervorragendsten Lctstun gen von Bassermann, der mit dieser Nolle in Berlin sowohl wie auch bei seinen zahlreichen Gastspielen, erst kürzlich auch ebenso in Leipzig, großen Erfolg erzielte. Her mann S » d c r m a n n hqt zu dieser Premiere sein Er scheinen zugcsagt. Zn weiteren Hauptrollen sind beschäftigt die Herren Heinrich Marlow, Arnold Stange, Herbert Mühlberg, Paul Schwaiger, Earlos Zizold und Hans Lchrotky, sowie die Damen Zohanna Zadcmack vorn Berliner Trianon-Theatcr, Else Breuer und Dora Debicke. „Stein unter Steinen" bleibt bis ans weiteres mit Basier mann als Gast ans dem Spielplan. Der Borverkanf ist bereits eröffnet. Königl. Opernhaus. Herr Mardow vom Ltadt- thenter z» Bremen hals in -er gestrigen Borstelliing von Puccinis Boheme als Dichter Rudolf ans. Der Sänger, der hier schon früher einmal aus der Verlegenheit geholfen hat, besitzt ein zwar nicht blendendes, doch sympathisches Oigan, das auch gut trägt. Die sorgfältige Ausbildung Hai das etwas Halsigc des Stimmcnklanges nicht ganz weggcbracht: immerhin stehen dem Länger, namentlich in der Höhe und im Zorte, starke, schöne Töne zur Verfügung. Zm Spiel zeigte Herr Mardow bereits anerkennenswerte Bühncngcwandtheit und wußte sich in dem hiesigen so vor trefflich eingespielten Ensemble in Ehren zu behaupten. Hätte vielleicht auch dies oder jenes mit ein bißchen mehr Leidenschaft und Aeucr sich noch eindringlicher beleben lasten, so muß man doch sagen, daß Mardow die Gestalt des Rudolf zielbewußt und mit überzeugender Wärme des Gefühls anfzubaiien wußte. Die Vorstellung zeigte mit den Herren S ch e i d c m a n t e l, Plaschke, Lordmann nnd den Damen v. d. Osten und N a st das übliche Gesicht und die treffliche Milieuschilderung, die das Beste des Textbuchs, sowie der Schmelz der melodischen Perioden, der das Beste der Partitur ausmacht, verfehlten auch gestern ihre Wirkung nicht. Ü. I). ß* Eine wissenschaftliche Arbeit, die Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, in der „Byzan tinischen Zeitschrift" soeben veröffentlicht, zeigt, daß er die Zkonographie der griechisch-katholischen Heiligen zum Spezialgebiet seiner Forschung gemacht hat. Denn wie schon wiederholt vorher, hat er auch diesmal zum Thema seiner Arbeit die bildlichen Darstellungen eines solchen Heiligen, diesmal des Spyridon, gewählt, der haupt sächlich im Gebiet des Adriatischcn Meeres verehrt wird. Der Prinz weist aus Darstellungen, ans denen der Heilige, in einer Art Tabernakel oder Baumstamm stehend, geschil dert wird, und auf die verschiedenen Erklärungen hin, die diese Darstellung erlaubt. Es werden dabei ebensosehr ikonvgraphische wie volkskundliche Zntercsicn berührt. -s--!> Die Nachfolgerschaft Enrschmanns. Zu der Meldung über die Neubesetzung des Elirschmaiinschen Lehrstuhles teilt Herr Geh. Mcdtzinalrat Pros. D r. E. Rabl, der zeitiger Dekan der medizinischen Fakultät, mit, daß Vor schläge zur Wicderbcjetziing der erledigten Lehrkanzel bis her überhaupt noch nicht e 1 st a t t e t worden sind. Die „Estrella" in Schumanns „Carnaval". Bon Arthur L i c l> s ä, c r. Als 1844 in dem nahe der sächsischen und bayrischen Grenze gelegenen böhmischen Städtchen Asch eine Typknis- epidemie wütete, da befand sich unter den vielen Opfern, welche die Krankheit forderte, auch Ernestine verwitwete Gräfin von Zedtwitz. Zn der Blüte ihres Lebens raffte sie der Tod dahin, und mit ihr die Erinnerung an ein schnell vergangenes Liebesglück, an einen „Sommerroman", im Leben Robert Schumanns, den er selbst den merk würdigsten seines Lebens nennt. „Esirclla" — so steht über einem der Charakterstücke, die er als Opus 0 unter dem Titel „Earnaval" veröffent lichte. „Ein Name, wie man ihn unter Porträts setzt, das Bild fester zu halten", schrieb er zur Erklärung später an den Pianisten Ignaz Mvschcles. Das klingt kühl, so ganz, als ob er von einer Lache spräche, die das Herz kaum an geht, und doch knüpfte sich für ihn das Gedenken au einen kurze», aber heißen Liebestraum daran. Im Krühling des Jahres 18N4 war es. Der Fencrkopf Schumann steckte vvllcr Ideale »nd grill!,-,- «Nlö,,,- Eben sollte die erste Nummer
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