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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011027010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901102701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011027
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901102701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-27
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1901
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verugsgedilhr: W».rntt«rNa»it«dlen' eetit>«>n» >»«a« ««»»»; die «uieker t, Dretde» und der »Lchlim Nmiebung. wo dt» Lutraoon« durch eiaene Bolen oder »WmiMovLrr ertolai. erbaue» das Walt an Wochentagen, dl« nicht ant Kon», oder 8»leria,e toige». tn «toet rLeilauduadrn «den»« und «uaekelll. Sllr Rttchrad« kt»Lel»ndter Schritt- IlitS« küie verbindlichleit. »«ratvrechanlchlod: »««l «r. U und Rr. rvva. L«I«,ramm..Adreile: «»chrtchte» »raada». .r Stgriindel 1856 Äß S«. twMslvnuUeu 8r. dl»j«!>lai. cks» LSntu» roll <z«cd»«a. L7Looo2»«r«n, tKnroGsrlrnnf LlNnnrlit 2. Haupt-Beläxtitsstelle: Marten st r. 08. E «W üoi'gcli Uoklraksrnnt « -I, lilelkv ILatmsz». ^ 8tnuop1- n. VoUvssroo > Irivotsgeil. ^ dkiscksrtarss ä»r ^7 Vrspo üs „rlt-llo sne»"«.'* L lsotarnöotrv. Kckrirrea.!» 7' ÜLwmi-Vrsvstteil. Lcd eier. * lnilrtnl- 7» ^ »CVHGQSt. ^Klaick». Uad^-4rtlirvl. ^ MLSVLLrvL ^ j«ck»r Xrt nun 6011 deckuutonckston 6i»«tiüttnu cko« In- unck .suKnncks» «mgtvdlvn in relevkaltigar äusvulil I11K1 L Lüvigl. llofliefvr-tiilgu, II. I vrn„i»n«e li«tvU«> I I. tt«8I. 8. Vrü1tl8vd'8 r»r»ottrt relllv. llütLrUvde ttr»i>«n«»1t>sn r 7U 00, I>0 210 UN'1 StO iu DrSkätitt koi <'. Null»»,»»»«, >Vmt»onImud.8lr. 9 uiill I. ^»« IinOtsI« §§>., >V>I^t1rukl«rs'r. lv. Vür<nn'1t uur tlurok II. VnOItLi« k, ttorliu 89. r-jlUt v. «i». »»0 6,(r. 8.59 8Uc.. v..tt L». 120Öitr. iür «. )ll« IrLn^c» inyl. Xurplun u. Vuuk- ^krpidqii v,slor-^,vkvi!t«r v. 1«ti I»t, Itke-i»»»», I>tt»u« KL u. e.v. Lülmsokorl L 8üdllv ?: ß Lsu-, Lnll8t- Mä «S8edmen8odl058erej. E L,v^nißu«I«L IKßO. "Mg * Mntsr-I-oäs2ZoM2 « ?e11eiinErs1 ^ I-sLsijexM ^ I-säsrEtZr. gflK-ly ^usvskl nvu vingklk'olfvnei' WinItzp^LSl'v uncl Isgrlsnlilrk! boi ^«8. I'IvvIitl LU8 Hi»«I, -4«I»I«8M8ti'»88v 2!j, Part NII>I I. ^ta^lr l» 008 L«i«<,as' Stimmungen u. HeiterscheinuiMN in England, (tleinndter n. D. v. Minckwitz i. Ärundtiücks-! Mutlmmkl. Witlrning: «»,» H SIILH »M vO» Iplkltr«. iLpekuIanten, ÄUgeiiieiner Miisikeiveiein. .tuternatilmale Ziunslnussiellung. Baineuth I!X)2. > Mild und bemölit. I FV»" «it's Z/orrate M/// ab«,»»»»»»'«» Är« Lese»' iw ^/V-5/^/7 M/// ^56/7 Ke» Äer //au^<Aesckä/<s«iei/e ^/u»-«e»!«ir. 28 ««n<i </ew «i/er- «oäris ke/i-ickiicke» /twntt/tmesiette»» s«m kreise ro>» / -Mv/ Fe» ciew ^wiseeöreken Fo^aw,^«^e» >->r /)er«iscke» Feieks- -lekrsie reercien FesiettitnAew er« L MarL, «w Oesierr-eto/«- l/«Aa»'»r er« 2 Lrorrsir 96 //e^ern ariFenomnrerr. /ree /s errrew I/orrai s/eitt sie/« «?er Feeur/s/)»'«!« in Drestisw «n<i ^oeor/cn Ke« 6er //an/rrAesekä/tssiei/e ar«/ SS L/A.» Ke« 6er» Laiseri. Fos/ans/a/ierr rrn FereksAedieie a»/ 6 I//:. r«n6 in Oesierrerek-!/r«Aar»t an/ 7 Lr. 68 Fette»'. - SvsoliLttsstöllv äöi „Drssäusr 8g.odrivdtöii". Utimmimgeu und Zeiterscheinungei» in England. Für den Psychologen ist es überaus ielirreich, trenn er sich in eine Betrachtung der verschiedenartigen Erscheinungen verliest, in denen sich die augenblicklichen politischen Nöthe Groschritanniens in den einzelnen Schichten und Kreisen der Nation äussern. von der höchsten Spitze des Staates ongcsangen bis herab zu der arbeitenden Bevölkerung. In erster Linie erzählt man von König Eduard, daß er durch die unabsehbare Dauer des südafrikanischen Krieges .nervös" geworden sei, und das wird man wohl aus's Wort glauben dürfen. Rückt doch der für die Krönung in Aussicht genommene Termin näher und näher und damit auch die un angenehme Wahrscheinlichkeit, daß in die rauschenden Festlich keiten deS britischen Hofes, die aus senem Anlaß geplant sind, die Salven der Buren in Südafrika hineinknattern, daß das Wimmern der Säuglinge, die Verwünschungen der hungernden Frauen in den berüchtigten Flüchtlingslagern als greller Mißton sich in die Hymnen mischen, die zu Edren des Königs von Großbritannien erklingen, und daß die unabhängige öffentliche Meinung in aller Herren Ländern gerade bei den pomphaften KrönnngSseierlichkciten eine Bilanz über Südafrika ausmacht, deren Ergebnis; für das Ansehen Englands als Welt- und Kulturmacht schon heute sest- steht. Kein Wunder also, daß König Eduard den lebhaften Wunsch hegt, den Krieg in beschleunigtem Tempo zu Ende zu führen. Die Frage ist nur. mit welchen Mitteln dieses Ziel erreicht werden soll. ES hapert auf englischer Seite gewaltig mit Allem, was zu einer erfolgreichen Kriegführung nöthig ist: Ter Geist der Truppen ist jammervoll: die Offiziere sind mit wenigen Ausnahmen durchaus unfähig und kümmern sich wehr um sportliche Spiele und gigerl- mäßlge Beschäftigungen als um das rauhe, gefährliche und überdies noch mit solchen moralischen Unckren dehastete Kriegs handwerk aus südafrikanischem Boden; die Mannschaften aber sind entnervt, ausgemergrlt, krumm gebogen und jeder Energie beraubt durch die lange Dauer, die entsetzlichen Strapazen und das abscheu liche Brennen uni, Morden dieses unseligen Krieges : sie ergebe» sich den Buren haufenweise und stumpfsinnig; die freiwillige Ge fangenschaft hat für die englischen Truppen längst jeden entehren den Beigeschmack verloren. Dazu wachsen die Kosten des Feldzugs zu solcher Höhe an. daß selbst das reiche England nicht mehr aus noch ein weiß und der Welt das absurde Schauspiel bietet, daß es eben den Leuten nicht ihren kärglichen Sold zahlen kann, die ihre Haut für die reichen Lords und Gentlemcn zu Markte tragen müssen, in deren Händen sich die reiche» Gnldminrn und Diamant gruben der Burenrepublikrn befinden und auf deren -Betreiben der südafrikanische KriegSsrevel in s Werk gesetzt worden ist. Der ganze englische Hilssquellen-MechanismuS droht in Südafrika zu versagen und da sollen nun die Minister auf das Drängen des .nervöß" gewordenen Königs Rath schaffen. Eine Kronsitzung war bereits angeordnet worden, wurde aber in letzter Stunde wieder abbestellt, weil der König sich erst noch den Premierminister Lord Salisbury allein vornehmen wollte. Das ist inzwtichen geschehen und Lord Salisbury, den der König aus seinem unerschütterlichen Herbstfrsichen-Phlegma durch den kalegoriichen Befehl, sofort nach England zurückzukebren. jählings aulgestört hatte, dürste wohl eine Lestio» darüber erhalten haben, daß der ministeriellen Temüthlich- keit auch in Großbritannien gewisse Grenzen gesteckt sind und daß sie jedenfalls da auibört. wo die KönigSkrönnng anfängt. Nun witd wöhl der Kromath demnächst auch stattsindrn und man darf gespannt lein, was dabet an Maßregeln zur beschleunigten Beendigung de» Kriege« zwecks Behebung der .Nervosität" des König« auSgeheckt werden wird. Die führenden englischen Gesellschaftskreise tragen Angesichts der himmelschreienden Zustände in Südakika einen Pharisäismus zur Schau, der in seiner kaltblütigen Unverfrorenheit etwas un- gemein AnwiderndeS hat und deutlich die tiefe Kluit erkennen läßt, die zwilchen der angelsächsischen und der gelammten übrigen Welt anschauung der Gegenwart klafft. Von Cecil Rhodes beispiels weise ist bekannt, daß er, der grausame Unterdrücker der südafrika nischen Eingeborenen »nd hauptsächliche Miturheber des Krieges, mit Vorliebe Bibelsprüche citirt und sich als Vorkämpfer der christ liche» Barmherzigkeit ausspielt. Ferner sei an den bezeichnenden Ausspruch des Lord Roberts erinnert, den vieler »fromme" Kriegs mann am Ende des vorigen Jabres in Kapstadt that: „Gott in seiner Weisheit hat England mit leinen Kolonien in diesem Kriege gelegne! und seinen Waffen den Sieg verliehen." Derartige Blas phemien und pharisäische Bemäntelungen schwerer sittlicher Defekte sind nicht bloße Einzelerscheinungen, sondern stellen sich als ein allgemeiner Nationalfehler der englischen Rasse dar. Sogar der traurige Hauptbeld des südafrikanischen Dramas. Herr Joseph Chamberlain. hält es nicht für angebracht, wenigstens stir seine Person diele eigenartige Zugabe zum englischen Nationalcharakter über Bord zu werfen, sondern gefällt sich ebenfalls in der bei den englischen Aristokraten und Staatsmännern üblichen reliaiöien »nd sittlichen Bost. So bat er jüngst bei der Eröffnung einer Temverenzballe in Birmingham eine von Salbung triefende Rede gegen die Trunksucht gehalten und gegen die Klubs gepredigt, die nichts Anderes seien als Trinkhöllen, wo zu jeder Tag- und Nacht stunde. ohne alle Kontrole der Polizei. Getränke in beliebiger Menge erhältlich leien. Dagegen müsse die Gesetzgebung ein- schreiten und im klebrigen der Einfluß der Temperenzgcsellichasten auf alle Weile gestärkt werden. Dieser selbe Mann, der das englische Volk zur Mäßigkeit im Trinken erziehen will, ist der Hauvlanstifter des südafrikanischen Kriegsverbrcchens, bei dem die englische Soldateska sich aus seinen Beicht um des schnöden Goldhungers der Chamberlaln'schen Svekulantencliaue willen in frevlem Blutvergießen berauschen muß! Und eben dieser leibe Man» hat in dielen Tagen wieder die öffentliche Rednertribüne bestiegen, um mit dem ganzen Auf wand? der ihm zu Gebote stehenden .moralischen Entrüstung" die Behauptung zurückzuweisen, daß die englische Negierung seiner Zeit, als das Ultimatum den Buren überreicht wurde, eine Kriegs erklärung vorbereitet trabe: sie habe im Gegentbeil.Alles gcthan". um den Krieg zu vermeiden, der, wie sie gewußt habe, ein .schwieriges und ernstes Unternehmen" kein würde. Die den Buren angebotenen Bedingungen seien günstiger gewesen, als iraendwelche. die je einem besiegten Feinde angcboten worden seien. (!> Da sie die Bedinaungen abgelebnt hätte», io müsse der Krieg zu Ende geführt werde». Die Regierung gestehe ein. daß sie sich bei der Abschätzung der Tauer des Krieges geirrt habe und bewundere die Zähigkeit der Buren: aber England müsse ihrer Zähigkeit eine gleiche Entschlossenheit entgegensetzen. Tie Buren verlangten nunmehr eine größere Unabhängigkeit, als zu Beginn des Krieges. Dieic Bedrirgunge» hätte die Regierung .»ichi gut" binnehmen können. Jetzt komme die Zeit, wo es nothwendig sei» werde, strengere Maßregeln zn ergreifen, nur die .aiiiständiichen Gnerillabaiideir" zu bekämpfen. Tie Negierung werde Präzedenz fälle für Alles, was sie thun werde, r» dem Vorgehen jener Nationen, welche setzt die englische Barbarei und Grausam keit verurtberlte». ousstellen. Aber sie werde sich nie dem nähern, was diese Nationen in Polen, im Kaukasus, in Bosnien, in Tongking und im Kriege von 1870 <!) getlian hätten. Redner schloß, dir Regierung wolle nicht davor zurück- schrecken, von dem Lande weitere Opser zu verlange», wen» es nöthig sei. Die militärische Lage biete keinen >?> Grund z» Besorgnisse». — In demselben Augenblick, wo diese ebenso heuch lerische wie dem Ausland gegenüber heraussordelirde Rede ans Chamberlain's Munde geht, kommt von London die Nachricht, daß verschiedene Minister, darunter auch Lord Salisbury, zu Friedens- Verhandlungen mit den Buren geneigt seien, aber von dem „moralischen" Kolonralminister rigoros an der Geltendmachung ihrer Bestrebungen gehindert würde». Das ist der ganze Joe Chamberlain. wie er leibt und lebt, der unerbittlich entschlossen ist. die südafrikanische Schmach an der Eli re der Menschheit zum höheren Ruhme Englands irr's Unendliche, zu vergrößern, zugleich aber vor aller Welt seine Hände in Unschuld mälcht. Wie tief sich die moralische Entartung aus Anlaß des Buren- krieges in den englischen Volkskörper cingefressen hat, zeigt besonders drastisch die Thatiache. daß nicht einmal die Geistlichkeit ihr christlich-sittliches Gewissen rein zu erhallen vermag. Eines der wenigen englischen Blätter, die gegen die Verrohung der öffentlichen Meinung des Landes einen aussichtslosen Kampf zu führen wagen, hatte, um aus die Regierung tn Sachen der Flüchtlingslager einen Druck auszuüben, an 8000 Geistliche eine Statistik über die Kindersterblichkeit in jenen Lagem vrrwndt und daran die Frage geknüpft: .Haben die Kirchen nicht die Pflicht, einzugretien. um die noch übrigen Kinder zu retten und unsere Nation vor dem Vorwürfe der Nachwelt zu bewabren? Wollen Sie nicht zu Ihrer Gemeinde reden?" DaS Ergebniß dieser Um frage ist für die englische Geistlichkeit lehr beschämend: nur 14 Prozent der Antworten äußern sich zustimmend und erklären sich zu einem Gewissensappell im Kreise der Gemeinde bereit. Alle übrige» Antworten lauten rundweg ablehnend und sind, was das Schlimmste ist. zum weitaus überwiegenden Theile in einer Form gehalten, die allen Begriffen von Anstand Hohn spricht. Ta bedauert einer der srommen .Herren, daß er den Redakteur, den vcrd .... Burenfreund, nicht lynchen kann, ein anderer will sein Bureau in Stücke schlagen u. s. w. Wieder andere zeigen sich als waschechte Pharisäer, indem sie Redewendungen gebrauchen wie: „daß die Zustände in den Flüchllinaslagem eine Heimsuchung Gottes seien sür die früheren Grausamkeiten der Buren gegen die Schwarzen", oder .daß die Verantwortlichkeit einzig und allein auf die Buren falle, die ihre Kinder „im Stiche gelassen" hätten.' Wenn solcher sittlicher Mißwuchs schon am grünen Holze der eng lochen Geistlichkeit vorkommt. was kann inan dann inglich Gutes von den sonstigen sozialen Schichten des englischen Volkes erwarten ? Nur ein einziger hoher Würdenträger der englischen Staatskirche, der Bischof von ?)vrk, hat es gewagt, den christlichen Standpuntt gegenüber de» Greueln des südafrikanischen Krieges sreimüthig zu vertreten »nd u. A die Buren gegen den Vorwurf der Heuchelei in Schub ZU nehmen, den ihnen daZ pharisäische Stockenglander tbum, von sich auf Andere schließend, wegen ihrer religiösen Hebungen zu macken sich nicht entblvdet hatte. Ob dieses Beweises einer .unenglilchcn" <!l Gesinnung wird nun der Erzbischof in der ganzen englischen Presse schonungslos heruntergerissen. Auch die arbeitende Klasse ist von dem gewissermaßen hypno tischen Einflüsse, den der in Südafrika geübte Vandalismus aus das ganze englische Volk gellend macht, nickt unberührt geblieben, sondern folgt instinktmäßig dem Bciipiel der Großen und Mäch tigen. welche die Stimme des eigenen ebenso wie des öffentlichen Gewissens zu ersticken trachten und sür alle Schändlichkeitcn immer die eine stereotype Ausrede haben: „Der Imperialismus will es io!" Fast die gelammte englische Arbeiterschaft hat sich des eigener, moralischen Urtheils gegenüber den, Verhalten Groß britanniens in Südafrika begeben und mauchirt niit der konser vativen imperialiftUchen Regierung dnrch Dick und Dünn, obwohl doch gerade diese Regierung eS gewesen ist, unter deren Herrschaft die früher io weitgehende» Rechte der englischen Gewerkschaften aus das Aeußerste beschnitten worden sind. Es will gewiß etwas heißen, wenn in einem Arbeiterwahlkreiie bei einer Nachwahl über 70 Prozent imperialistische Stimmen abgegeben werden mrd die Arbeiter den Gewerkschaitskandidaren durchsallen lassen, um dem konservativen Imperialisten zum Mandate zu verhelfen. So bietet das englische Volk in geschlossener Masse das Bild einer heilloien Verblendung, einer willenlosen Botmäßigkeit gegen über dem Schlagwortc des Imperialismus, durch die es jedes selbstständigen nationale» und moralischen Urtheils beraubt wild und sein Ansehen als christliche »nd civliisirlc Nation i» der gesitteten Welt ans das Ncnßcrstc gefährdet, wen» nicht unheilbar schädigt, lieber die blutgetränkten Steppen Südafrikas abcr schreitet die Walküre der Walilslakk weiter ihren von England vorgezcichnelcn Weg und in ihrem Gefolge weilen der Schrecken und dns Verderben und häiiien Schuld aus Schuld in dem Buche der Abrechnung zu Lasten GroßbrüannicnS und »einer Bcrather. Neueste Drahtmeldnn.qeu v> m 26 ^ttobel. Otackts cinaebenve TcvekGen bcnndcn sich Seite t.Z Berlin. sPriv,-Tel.i Ter Kronprinz bat sich nach Breslau begeben, um als Vertreter des Kaisers der Enthüllung des '.Kaffer Friedrich-Rcitcr-StandbildeS bcizumohncu. — In Gegenwart des Prinzen »nd der Prinzessin Friedrich Leopola als Vertreter des Kaiscrvaares erfolgte heute die Grundsieinlea ung zum irrucn Letre-Hanse. — Das rumänische Thro »folgern aar ist heute Vormittag in Kobnrg zum Bc suche der Herzogin-Wittwc Marie. Schwiegermutter des Prinzen Ferdinand von Rumänien, eingetrossen. — Von einer Aeußerung des Kaisers über die Handelsverträge berichtet ein Mit glied des Reichstag- m der „Königsb. Hart. Ztg..": „Graf Viilow ioll sich zur Zeit in der Thal äußerst mollig fühlen: das sagen Alle, die ihm näher stehen. Um das Schicksal der Tarn Novelle lasse er sich keine grauen Haare wachsen. Wenn wirklich etwas Wahres daran wäre, Laß an anderer Stelle gesagt worden sei: „Kommen keine neuen Handelsverträge zu Stande, io schlag: ich Alles kurz und klein." dann ließe das Wesen des Grasen Bülow voch nichts davon merken " — DaS Eeniral-Koinitee des preußischen Landesvercsns vom Rothen Kreuz hat. wie in der letzten Sitzung initgetheikt wurde, zur Unterbringung von. T y p h us k r ank c n Höcker'sche Baracken an.das Landrathsamt i» Gclseirkirchen gesandt. — Ter sächsische Hauptmann Lösslcr vom 10. Jnkantsrie-Ncglment Nr. 04. bisher im Gcneratslabc des Armee-Oberkommandos in Ostasien, erhielt den Rothen. Adlerorden 4. Klasse. — Vom l. April bis Ende September sind im Deutschen Reiche an Zöllen ,und gemeinschaft lichen Verbrauchssteuern, einschließlich der gestundeten Beträge, zur Anschrcibung gelangt: 4t00829!1S Mk ll^Nl7>s DU. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres» Tie zur Rcichskaffc gelangte Jsteinnahme. abzüglich der Ansstibrocrant ringen rc. »nd der Verwaltungskostcn, betrug 079162 74t Ml lö 069 994 Mk. weniger!. Von den Stempelsteuern hotten di' Börsensteuer, der Stempel auf Wertbvaviere und der ^pic! kartenstemvel Mindereinnahmen. Die Lotterieskcuer. der Stempel für Schifsssrochturkunden und die Wechielstempclsteuer hatten Mehreinnahmen. Bei der Post, und Telcarapbenverwaltung bc trug die Mchreinnahme 10,6 Millionen Mk.. während die Reichs- ciieiibahnverwaltung eine Mindereinnahme von nahezu 4 Mi». Mk. batte. Derliy. fPriv.-Tcl.s Mittheilnng des Kricasminislekinms über die Fahrt der Trupventra » svortschiffe: Dampfer „Babio" 25. Oktober Nachmittags Dover vässirt.
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