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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040416025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904041602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904041602
- Sammlungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
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- Tag1904-04-16
- Monat1904-04
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Anzeigen-Preis die 6gespaltene Petitzeile 25 Reklamen unter dem Redaktionsstrich («gespalten) 75 /H, nach den Famtliennach- richten (6 gespalten) 50 Tabellarischer und Ztffernsatz entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Osfertenannahme 25 Extra-Betlagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbefördrrung 60.—, mit Postbeförderung ./L 70.—. Nnnahmefchlutz sür Anzeigen: Abend-AuSgabe: vormittag« 10 Uhr. Morgen-AuSgabr: nachmittag« 4 Uhr. Anzeigen sind stets an dir Expedition zu richten. Die Expeditton ist wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bis abends 7 Uhr. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig (Inh. vr. V., R. L W. Klinkhardt). Nr. 193. Sonnabend den 16. April 1904. 98. Jahrgang. Var Wichtigste vom Lage. " Es bestätigt sich, daß eine Interessen gemeinschaft der deutschen einzel staat lichen Lotterien geplant wird, mit dem Endziel, die gegenseitige Absperrung aufzuheben. -* Ein französisch.englischer Fern sprechverkehr ist, wahrscheinlich als Neben- erscheinung des zwischen beiden Ländern getroffenen Kolonialabkommens, nunmehr eingerichtet worden. * Zwischen England und Rußland sollen Ver handlungen über ein Kolonialabkommen an geregt worden sein. Dar englirch-sranrörirche Hbtrommrn. Es ist nun zur Evidenz klar geworden, daß Eng- land und Frankreich sich iiber Marokko ver ständigt haben, als ob Deutschland überhaupt, wie vor dem Jahre 1866, nur ein geographischer Begriff, nicht aber eine politische Macht wäre. Es ist uns nicht einmal, wie das ganz selbstverständlich gewesen wäre, in freund nachbarlicher oder doch mindestens korrekt - höflicher Weise Mitteilung von den Unterhandlungen und Ab sichten der beiden Kabinette gemacht worden, — denn das hätte Graf Bülow dann sicher in seiner Rechtfertigungs rede erwähnt und verwertet — sondern man hat uns hochmütig ignoriert. Wir sind nicht gewillt, diesen un- erfreulichen Tatbestand zu vertuschen. Selbst wenn Deutschland gar keine Interessen in Marokko hätte, durften und mußten wir erwarten, daß uns so schwer- wiegende Veränderungen nicht als eine vollendete Tat sache notifiziert werden, die wir submissest zur Kennt- nis zu nehmen haben. Von uferlosen Expansionsplänen wissen wir uns durchaus frei, es ist uns aber ganz un- zweifelhaft, daß Deutschland auf dem Wege zu seinen westafrikanischen Schutzgebieten einen Stützpunkt nötig hat, und Kenner versichern, daß sich ein solcher nirgends besser bietet als in der atlantischen Küste Marokkos. Recht bezeichnend ist es, daß es gerade die „Köln. Volksztg." ist, die die Entrüstung deutscher Kreise verhöhnt und mit Wärme für den Grafen Bülow ein- tritt. Wir wundern uns, daß dem Reichskanzler ob dieser Gefolgschaft nicht unheimlich zu Mute wird. Welche Aussichten sich unter dem in den französischen Kolonien herrschenden Schutzzollsystem für den deutschen Handel eröffnen, das kann sich jeder nicht in offiziöser „Unbe fangenheit" Dahinlebende leicht ausmalen. Gant', unbegreiflich aber ist cs, wenn wir den Fran- zosen ein einheitliches, abgerundetes Nordwestafrika auf dem Präsentierteller überreichen, nur damit Frankreich von den Revanchcplänen ablassen möge. Marokko ist also wieder einmal eine Versöhnungsgabe. Nun fragt sich nur zweierlei: erstens, ob wir wirklich die französischen Revanchepläne derartig zu fürchten haben, daß wir sie durch Konzessionen von solcher Bedeutung zu vertagen trachten. Uns scheint, daß das Mittel nicht dem Zweck entspricht: uns scheint, daß die inneren Verhält nisse Frankreichs eine kriegerische Aktion gegen Deutsch land nicht gerade wahrscheinlich machen: ans scheint, daß wir schlimmstenfalls vor der weit mehr als 1870 des organisierten, parteipolitisch verseuchten französischen Armee nicht in ein Mauseloch zu kriechen brauchen. Zweitens fragt sich, ob denn auch wirklich die Erwerbung Marokkos die französische Politik von ihren kontinentalen Plänen ablenken werde. Das ist aber eine ganz irrige Voraussetzung. Die Franzosen werden sich des Landes im wesentlichen auf friedlichen: Wege bemächtigen: an kleine koloniale Expeditionen sind sie gewöhnt, und Herr Delcasse, der nach seinen unbestreitbaren Erfolgen zunächst noch der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht bleiben dürfte, ist ganz der Mann, um mehrere Eisen im Feuer zu halten. Also nicht einmal dieses angeblich „hochpoli tische" Ziel dürften wir erreichen. Ucberhaupt kommen jetzt in der auswärtigen Politik sonderbare Axiome auf. Früher war man der schlichten, hausbackenen Ansicht: man müsse die eigene Macht stärken und die der Gegner schwächen. Frankreich gilt uns, was man auch sagen möge, als Gegner, jede andere Bewertung ist Phrase, wir müßten also daran arbeiten, es zu schwächen und zu iso lieren. Jetzt aber herrscht in der Berliner Wilhelmstraße eitel Jubel, wenn Frankreich an materieller Macht und politischem Einfluß zunimmt. Solche Ansichten mögen ungemein geistreich sein, es fragt sich nur. ob sie nicht superklug und daher praktisch wertlos und irreführend sind. vn Mlrtana Oer hrrero. Der Aanrpf «m Gobabi». Der „Wetzlarer Anzeiger" teilt einen Brief mit, den einer der bei Owikorcro Gefallenen, der Vizefcldwebel der Reserve Bernhard Wellstein, Sohn eines Rentners in Wetzlar, am 9. Februar aus Gobabis an seine Ange hörigen abgesandt hatte. Der Bericht gibt einige weitere Aufschlüsse über die Zustände im Osten des Schutzgebietes, wo ja jetzt die Kämpf« hinziehen, und erweist vor allen Dingen, daß die Station Gobabis keineswegs von den Eingeborenen überrumpelt worden war. In dem Briefe heißt cs: „Seit dem 15. Januar bin ich zu den Waffen ein gezogen. Schon um die Mitte Dezember 1903 hörte inan gerüchtweise von dem beabsichtigten Aufstande der Herero! Mein Nachbar erschoß um diese Zeit auf seiner Farm zwei rebellische Herero. Kurz darauf kam eine Patrouille von zehn Mann aus Gobabis auf meine und meines Nachbars Farm, um zu sehen, was wahres an der ganzen Sache sei. Die Unruhen und namentlich die Viehdiebstähle hörten aber nicht auf. Tags vorher (leider sind alle diese Zeitangaben außer den ersten sehr unbestimmt), als wiederum ein Leutnant mit zehn Mann von Gobabis bei mir eintraf, waren mir meine Pferde gestohlen. Auf den: Weitermarsche wurde die Patrouille von 60 Herero angegriffen, dieselbe kam in Feuilleton. Das Testament des Bankiers. Roman von A. M. Barbour. Nachdruck verboten. Skott verläßt den Schauplatz. Der Sekretär saß am Pult im Turmzimmer. Im Auftrage Ralph Mainwarings fertigte er eine Abschrift des vernichteten Testamentes nach dem noch vorhandenen Stenogramm des Diktats Hugh Mainwarings an. Kurz vor Beendigung der Arbeit betraten Ralph und Whitney das Bibliothekzimmer: sie führten ein erregtes Gespräch. „Wenn dieser Schurke sich einbildet, irgendwelche Macht über mich zu erlangen, so irrt er sich gewaltig", sagte Ralph Mainwaring nut zorniger Stimme. „Es ist nichts weiter als ein Erpressungsversuch, und ich habe große Lust, der Sache auf den Grund zu gehen, diesen Betrüger dahin zu bringen, wohin er gehört." „Ich weiß kaum, wozu ich unter den obwaltenden Um ständen raten soll", antwortete der Rechtsanwalt ruhig, „denn es ist doch zweifellos, daß hinter allem etwas steckt, was Ihnen — wie auch mir, dem vertrauten Freunde Ihres Vetters — recht unliebsam sein könnte, wenn es vor die Oeffentlichkeit käme. Aber ganz ab gesehen von diesem Gesichtspunkte bin. ich auch sonst der Ansicht, daß es nicht in Ihrem Interesse liegt, in der Sache zu scharf vorzngehen." „Wieso? Was meinen Sie damit?' Die Erwiderung entging Skott. Seine Aufmerksam keit war plötzlich von dem Abdruck einer Namensunter schrift gefesselt worden, die guer zu der einen Ecke der Löschblattunterlage stand, die auf der Platte des Pultes befestigt war. Außer Hugh Mainwaring und ihm hatte bisher niemals jemand an dem Pulte geschrieben, der fremde Namenszug erregte daher seine größte Verwunde- rung. Während er :bn aufmerksam betrachtete, fiel ihm auf einmal ein kleine: Handspiegel ein, der immer in: Pult gelegen batte. Er fand ihn noch an seinen: Platze, brachte ihn ii: die richtige Stellung zu den: Namensznge und las nun nicht allein diesen, sondern auch noch einige Zeilen darüber, die ihm vorher nicht aufgefallen »varen. Es war ein Glück, daß sich der Sekretär allein befand, denn als er die Unterschrift mit den darüber stehenden Worten gelesen hatte, war er wie vom Schlage gerührt. Einen Augenblick schien er wie versteinert: der Kopf wirbelte ihm: dann sank er mit bleichem Gesicht, einer Ohnmacht nahe, auf seinen Stuhl. Als er allmählich wieder zun: Bewußtsein kam, hörte er wie im Traum die Stimme Whitneys in: Nebenzimmer: „Es ist mir nicht gestattet, die Quelle zu nennen, der meine Kenntnis entstammt, doch kann ich Ihnen die Ver sicherung geben, daß sie durchaus zuverlässig ist." „Ach, lassen Sie mich mit solch- abgeschmacktem Zeug zufrieden", polterte Ralph Mainwaring. „Ich weiß, was ich weiß, und kümmere nach nicht un: Ihre Kenntnis und die Quelle, aus der Sie sie haben. Der Besitz ging recht mäßig auf meinen Vetter Hugh über und vererbt sich nun ebenso auf uns, seine nächsten Verwandten. Sie sollten doch selber einsehen, daß es eine Lächerlichkeit ist, von näheren Rechten anderer zu reden!" Während er dies sagte, trat Skott aus dem Turm zimmer an die Herren heran und sagte: „Die Abschrift ist fertig und liegt auf dem Pult." Dann verlieb er das Zimmer. Der Rechtsanwalt, den: seine Blässe und sein ver störtes Aussehen nicht entgangen waren, sah ihm kopf schüttelnd nach, dann folgte er Herrn Mainwaring nach dem Turmzimmer, un: mit diesem die Abschrift des Testa mentes zu prüfen. Hierbei fiel ihm — wie er sich später erinnerte — a:ff, daß das oberste Löschblatt der ihm be kannten Schreibunterlage, das mit Schriftabdrücken be deckt gewesen war, als er zum letzten Male an dem Pult gestanden hatte, jetzt vollständig reines Aussehen zeigte, die frühere oberste Lage also weggenommcn sein mußte. Nm Nachmittag hatte sich Skott mit Herrn Main- Waring und Wbitney in das Stadtbureau begeben, um die Durchsicht wichtiger Schriftstücke fortzusetzen. Da erhielt er ein an ibn persönlich gerichtetes Kabeltelegram::: aus London von der Rechtsanwaltsfirma Barton K Barton, mit der er seit länger als einem Jahre in eigener ge- schäftlicher Verbindung stand. Das Kabeltclegramn: an sich überraschte ihn deshalb nicht, wohl aber versetzte ihn sein Jnbalt in Bestürzung. Er lautete: don zusaminengetroffen? Segelte vermutlich vor zehn Tagen ab. Können Sie seinen Aufenthalt angeben?" der Nacht zu mir zurück und forderte mich auf, mit nach Gobabis zu ziehen. Sofort brach ich auf und zog mit den: Leutnant nach Epukiro. In Epukiro waren wir schließlich 18 Mann stark. Den benachbarten Herero nahm ick noch drei Gewehre ab und bewaffnete 10 Bet- schuanen. Da ich Epukiro wegen mangelnden Wassers und der geringen Zahl von Patronen nicht halten konnte, beschloß ich, mich nach Gobabis durchzuschlagen, und zog mit meinen 18 Weißen, 10 bewaffneten Bet- schuanen, 80 Betschuanenfrauen und Kindern und einigen treu gebliebenen Herero los. Als ich mich auf ungefähr drei Stunden Gobabis genähert hatte, sandte ich in der Nacht einen berittenen Betschuanen nach Go babis voraus mit der Bitte um Verstärkung, da ich von den Gefangenen erfahre«: hatte, daß Gobabis von den Herero umlagert sei. In der Entfernung von zwei Stunden von Gobabis traf ich die Verstärkung, be stehend aus einen: Feldwebel und neun Mann. Auf unserem weiteren Marsche traf plötzlich die Meldung ein, daß unsere rechte Flanke von Reiterei und einem großen Haufen Herero bedroht werde. Sofort stiegen wir ab und gleich darauf pfiffen uns auch schon die ersten Kugeln auf eine Entfernung von 450 Metern un: die Köpfe. Kaum hatte ich meine Leute in die Schützenlinie kommandiert, als auch schon ein Pferd fiel und ein Reiter durch den Fuß geschossen wurde. Jetzt unterhielten wir IsH Stunde ein lebhaftes Feuer, bei dem wir über 2000 Patronen verschossen. Der Feind erwiderte dasselbe ebenso lebhaft. Noch ein zweiter Reiterunteroffizier wurde durch die Füße ge schossen. Darauf rückten wir vor, das Feuer der Feinds ließ nach, und die Kerle rissen aus. Später er hielten wir die Nachricht, daß ein Hererokapitän ge fallen und einer verwundet sei. Wieviel sonst noch ge fallen sind, wissen wir nicht. In der Nacht rückten wir in Gobabis ein. Von der Verstärkung hatten wir schon erfahren, daß acht Ansiedler und Soldaten allein im Distrikt Gobabis meuchlings überfallen und ermordet seien. Von Windhoek keine Spur von Nachricht. Dieser Tage erhielten wir die Mitteilung, daß Verstärkung heranrückte, und nächste Woche gehts ins Gefecht, denn Tausende von Herero haben sich in der Nähe ver schanzt." Da» Gefecht bei Gkatumba. Die Verfolgung der nach dem Gefecht bei Oyanjien am 9. d. Mts. in das Dreieck Otjitasu, Eundo, Katjapin zurückgegangenen Herero hat am 13. d. Mts. bei Oka- tumba zu einem neuen Gefecht geführt, über das zwar noch kein genauer Bericht vorliegt, das uns aber nach der bereits eingegangenen Verlustliste wieder 3 Offi ziere und 26 Mann an Toten und Verwundeten gekostet hat. Der Ort Okatumba selbst liegt etwa 9 Kilometer südwestlich von Katjapin. Ta dieser Platz nach dem Ge fechte bei Onganjira am 9. d. Mts. der Stützpunkt des feindlichen rechten Flügels wurde, so scheint es, daß dieser wieder einen Vorstoß nach Südwesten unternommen hat und dabei auf die ihrerseits vorrückende Abteilung des Obersten Dürr gestoßen ist. Daß es sich um diese handelte, geht aus der Meldung von dem Tode des Oberleutnants Reis hervor, der dem Stabe des Obersten Dürr zugeteilt war. Im übrigen weist die vollständige Verlustliste fol gende Namen auf: Gefallen: Hauptmann v. Bagenski, Ober leutnant Reis, Sergeant Heinrich, Reiter Schwarz, Nicolai, Hamer, Krause vom Transport Puder, Kriegsfreiwilliger Bönsch aus Reppersdorf bei Jauer. Schwer verwundet: Leutnant Findeis, Gefreiter Bartels, Gefreiter Bunge, Reiter Rüt - ters vom Transport Bagenski, Fritschka, Bagend, Stahlberg vom Transport Puder, Steffen. Leicht verwundet: Gefreiter Schoder, Kaiser von: Transport Bagenski, Unteroffizier Bock, Reiter Rösch vom Transport Puder, Thierfelder. Hauptmann v. Bagenski war früher im Infanterie- Regiment „v. Sparr", 3. Wests. Nr. 16, Oberleutnant Reis früher im Badischen Dragoner-Regiment Nr. 22, zu- geteilt dem Stabe des Obersten Dürr: Leutnant Findeis früher in: 2. Oberschl. Feldartillerie-Regiment Nr. 57. Neue deutsche Verstärkung»ttan»p»rtt. Ter Dampfer „Feldmarschall" mit Verstär kungen für Teutsch-Südwestafrika an Bord ist am Don- nerstag wohlbehalten in Swakopmund eingetroffen. Zu gleicher Zeit hat der letzte Truppentransport an Bord des Dampfers „Lucie Woermann" Las Palmas erreicht. — Der „Feldmarschall" bringt dem Obersten Leutwein frische Truppen in Stärke von 400 Mann mit 14 Offi zieren und 3 Aerzten. Es ist anzunehmen, daß es auch für diese Kräfte an Arbeit nicht fehlen wird, sei es, daß sie sofort zur Unterstützung der Hauptabteilung entsandt, sei es, daß sie benutzt werden, um die in den verschiedenen Stationen festgehaltenen Abteilungen für die Verwendung im Felde frei zu machen. Der ruttirch-iapanircde Weg. Meldung de» Statthalter» Alexejew an den Aare«. Ein Telegramm des Statthalters Alexejew vom 14. April an denKaiser lautet: Alleruntertänigst melde ich Ew. Majestät: Am 14. April bombardierte die japanische Flotte in Stärke von 14 Schlachtschiffen, die in zwei Abteilungen geteilt waren, von 9Vi Uhr bis Mittag, abwechselnd von Liaoteschan aus, daS Fort und die Stadt Port Arthur. Der Feind gab 185 Schuß ab. Die Strandbatterien, sowie unser Ge schwader, darunter das Panzerschiff „Pobjeda", er widerten das Bombardement von ihren Ankerplätzen aus mit indirekten Schüssen. Verwundet wurden fünf Mann der Garnison. Die Schiffe hatten weder Ver luste, noch Beschädigungen. Von Chinesen wurden am Ufer 7 getötet, 3 verwundet. Es wird also nun auch von russischer Seite zugegeben, daß eine Beschießung der russischen Flotte und Porr Arthurs stattgefunden hat. In der ersten Aufregung scheinen das die Russen überhört zu haben. Nun wollen sie sogar ganh genau wissen, wieviel Schüsse der Feind abgab. Vielleicht sind die Treffer gemeint. Anrovatttn besucht den verwundeten Gretz- fürsten Ayrill. Aus Petersburg wird gemeldet: Ein offizielles Tele gramm des Generals Kuropatkin aus Liaujang an den Großfürsten Wladimir lautet: Soeben habe ich mich dem Großfürsten Kyrill, welcher durch Gottes Vorsehung gerettet worden ist, vorgestellt und habe mich lange mit ihm unterhalten. Glücklicherweise befand Skott sich allein im Bureau, da Herr Mainwaring und Whitney in die Privatgeschäfts räume gegangen waren. Es sah also niemand seine Ueberraschung und wie er nachgrllbelte, ob diese Anfrage eine Beziehung zu dem Rätsel haben könnte, das er seit den: Verlassen des Turmzimmers vergeblich zu lösen trachtete. Endlich, nach etwa einer halben Stunde, er wachte er aus seinem Sinnen und schickte folgende Er widerung ab: „Fragliche Person am 7. d. M. gesehen. Seitdem verschwunden. Am 8. d. M. Schreiben abgesandt. An weisungen per Kabel." Um vier Uhr fuhr der Schöneicher Wagen vor, um die Herren zurückzubringen. Whitney kam, um Skott abzuholen. Dieser aber, noch in voller Arbeit, sagte: „Ich habe hier noch etwas zu vollenden und will die Nacht hier bleiben. Bitte, wollen Sie mein Ausbleiben bei den Herrschaften entschuldigen." Als der Rechtsanwalt am nächsten Tage wieder ins Bureau kam, fand er folgenden Brief vor: „Werter Herr! — Ich bedauere. Ihnen mitteilen zu müssen, daß ich zur Ordnung wichtiger Privatange legenheiten auf unbestimmte Zeit verreisen und des halb meine Stellung als Sekretär aufgeben muß. Auf das mir angebotene Gebalt verzichte ich. Jhnbn bis her nach meinen Kräften eine Hülfe gewesen zu sein, gereicht mir zu um so größerer Genugtuung, als ich nur allzu gut weiß, welch schwere Aufgabe vor Ihnen liegt. In der Hoffnung, Sie künftig wiederzusehen, bin ich mit größter Hochachtung Ihr ergebenster Harry Skott." Nachdem Whitney diese Zeilen gelesen hatte, mur melte er: „Merrick scheint mit der harten Nuß recht zu haben. Ich fange schon jetzt an, daran zu beißen. Was mag den Menschen so eilig fortgeführt haben?" Als er wieder nach Schöneiche zurückkam, fand er sämtliche Hausgäste. einschließlich Merrick, der sich einige Zeit nicht hatte blicken lassen, auf der Veranda ver sammelt. Seine Mitteilung von der plötzlich unter nommenen Reise des Sekretärs erregte allgemeines Er- itaunen. „Nein, das ist aber doch zu häßlich, so zu ver schwinden", rief Edith Thornton. „Er war ein so netter, interessanter Mensch. Wir alle fingen an, ihn gern zu haben." „Alle?" warf Fräulein Isabella verächtlich ein. „Ich wüßte wirklich nicht, daß wir alle so bezaubert von ihm gewesen wären, wie du es zu sein scheinst. Hier nimmt man zum Zeitvertreib eben mit jedem vorlieb, der etwas zur Unterhaltung beiträgt, und unterhaltend war er, das will ich zugeben." „Natürlich, dir könnte ein Engel vom Himmel herunterfallen, und du würdest noch etwas an ihm aus zusetzen haben", bemerkte ihr Bruder spitzig. „Skott ist ein durch und durch vornehmer, prächtiger Kerl: mir wird er sehr fehlen." Fräulein Carleton äußerte sich nicht, denn was sie dachte, wollte sie sich selbst kaum sagen. Sie fühlte sich enttäuscht und verletzt über die Art, wie Skott sich ent fernt hatte. Daß er, scheinbar ohne einen Gedanken an sie, fortgehen würde, hatte sie nicht erwartet. Nach der Freundschaft und dem Vertrauen, die sie ihm bezeigt hatte, hätte er ihr doch wenigstens einen Abscküedsgriiß schicken müssen. Am lautesten ließ sich Herr Mainwaring aus. „Ich für meine Person", sagte er zu dem Detektiv, „bedaure gar nicht, daß er das Beispiel des Kutschers befolgt und sich aus dem Staube gemacht hat. Er wird auch seine guten Gründe gehabt haben, so eilig zu verschwinden, und was das für Gründe waren, werden wir schon noch entdecken." „Unzweifelhaft!" stimmte der Detektiv mit großem Nachdruck bei. „Du irrst dich vollständig in Skott, Vater", rief der junge Mainwaring lebhaft. „Er ist so echt wie Gold. An ihm ist kein Falsch, und wenn er Gründe hatte, unS in dieser Weise zu verlassen, so sind es sicher nicht solche, wie du dir sie vorstellst." „O, ich weiß, dir hat er ein L für ein U voryemacht, an mir aber hat er seine glatte Zunge nie versucht, denn er ahnte wohl, daß ich ihn durchschaute. Er ist das rich tige Muüer eines amerikanische«: Hochstaplers, und nur hierzulande :st cs möglich, solch einen Burschen in der Gesellschaft von Gentlemen zu dulden!" „Aber, bitte um Verzeihung, Herr Mainwaring", be-
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