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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193107288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19310728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-28
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auptmamWast Ma,Amtsgerichts Ws «rast Mbikg III».> I» rraaMM». »«aattwü»» Mr die «'»«»!««: I. L: Mr»« »kl««r I» Rmlendrr» M 178 Dienstag dm 28. zull Ml aachmMa-r W. Zahrgaag itMHW '»8 Es verlautet, das, angeblich zwischen der eng- .... v„.^ lischon und französische» Regierung ein Tcle- - tärischen Lasten gehen. Berlin, 28. 7. Nach einer Meldung der Mossischen Zeitung" aus Paris wird bestätigt, »cts r 1 MUlmeter Höhr etnspattl- («u »t uim drrtt) » NtdarüoaMll l— 7A nrm örrtt) SV VfriNtg. Sktnß ^NaedonaldS «erttner «esuStz Di« Minister verlass«» nach der Ankunft des englischen Ministerpräsidenten den Bahnhof Bon link nach rechts: Macdonald, Außenminister Henderson, Reichskanzler Brüning und Reichrautzenminister Curtius. ». Die MontaMling des Relchslabinetts Berlin, 27. 7. Das Reichskabinett beschäf tigte sich in seiner Mcmtagssitzung, an der auch der preußische Finanzmmister und der Neichsbank- präsident ieilnahmen, mit der Vorbereitung von Maßnahmen für die weitere Auflockerung des Eeldverkehrs. Das Neichskabinett beschloß, dein Reichspräsidenten eine Notverordnung zu unter breiten, durch die die Reichsregierung ermächtigt wird, Vorschriften über die Anmeldungen von Auslandsschulden zu erlassen. Sprague in Berlin Berlin, 27. 7. Der amerikanische Berater der Bank von England, Sprague, ist in Berlin eingetroffen. Sprague war bekanntlich vom Reichskanzler in London gebeten worden, in Ber lin sich über die finanzpolitische Lage Deutsch lands zu unterrichten. Nicholas Murray Butler für grundlegende Schuldenreoislon Neu york, 28. 7. (Funkspruch.) Von einer Mehrwöchigen Luropareise nach den Vereinigten Staaten zurückgekehrt, erhebt der Präsident der Columbia Universität, Nicholas Murray Butler, seine warnende Stimme und erklärt, daß schleu nigst eine grundlegende Schuldenrevisivn erforder lich sei. Das Volk der Vereinigten Staaten habe durch den Preissturz und die Arbeitslosigkeit mehr verloren als die ganzen Kriegsschulden wert seien. Auf den Schultern Amerikas laste die enorme Verantwortung zur Wiederherstellung normaler Verhältnisse. Sranzölifchtt RedislonMedit fSr die Bant von England Macdonald und Henderson in Berlin GeaenvesuM unter neuen Voraussetzungen dipuE «chrn« I* «tu«, «vlv »n kt EilNchiar. Mi nN«r«l »«Nr«««« m» tm M,d«q»lu«,la»»r»<r M- mNIvag «ach l<ftiuh«d«» MaffU. Kurzer Tagesspiegel Zu Ehren der in Berlin weilenden eng- kkschen Minister veranstaltete Dr. Brüning am Montag abend in der Reichskanzlei ein offizielles Bankett. Brüning und Macdonakd wechselten Trinlsprüche, wobei sie auf die Be deutung der persönlichen Aussprachen hinwiesen und die deutsch englische Freundschaft feierten. Der englische Ministerpräsident Ram sey Macdonald traf mit dem Holkander- preß um 17,17 Uhr in Berlin ein und wurde von Dr. Brüning, Dr. Curtius, Henderson und den Herren der englischen Botschaft empfangen. Eine große Menschenmenge bereitete Macdonald eine Ovation. ' Die Reichsregierung hat beschlossen, für das Reich zwei Fünftel des Aktienkapitals der gegründeten Akzept- und Garantiebank zu übernehmen. Der Reichspräsident hat eine neue Notverordnung über die Anmeldung von Zah lungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland er-, lassen. . - Das Reichskabinett hielt am Montag nachmittag eine Sitzung ab, m der die zu er wartende neue Verordnung über den Abbau der Maßnahmen für den Zahlungsverkehr beraten wurde. Wie verlautet ist eine sofortige völlige Aufhebung der Beschränkungen nicht geplant. Nach einem Funkspruch von Fronz-Joseph-Land an die Wetterwarte in Archangelsk wurde „Gras Zeppelin" in den späten Nachtstunden des Montag über Franz-Joseph-Land gesichtet. Zwischen dem englischen Außenminister Henderson unddemReichsaußcn Mini ster Curtius fand vor dem offiziellen Bankett beim Reichskanzler eine Aussprache statt. Der braunscbweigische Innen- und Volksbil dungsminister Dr. Franzen hat seinen Rück tritt erklärt und diesen mit der Notverordnungs- politik des Reiches begründet. Neichsfinanzminister Dietrich hat sich mit einem Rundschreiben an die Finanzämter gewandt, in dem er eine Reihe von Maßnahmen vorschlägt, um eine verschärfte Steuereinholung zu erzielen. Nach Pariser Meldungen ist es zwischen den Notenbanken von England and Frank reich zu einer Uebereinkunft gekommen, wonach die Bank von Frankreich der Bank von England einen Rediskontkredit in Höhe von 20 Millionen Pfund zur Verfügung stellt. Der französische Kriegsminister Maginot hat in einer Rede betont, daß im Falle einer Wiedergabe der Handlungsfreiheit an Deutschland Frankreich sich nur nicht zur Ab rüstung verstehen könnte, sondern gezwungen wäre, seine militärische Macht weiter zu verstärken. grammwechsel stattgefunden hat, aufgrund dessen die einschlägigen französischen Stellen sich dazu bereiterklärten, das in ihrer Macht Möglich»! zu tun, um die Eoldabflüsse von London nach Paris zum Einhalten zu bringen. Englischerseits habe hierbei der Wunsch nach Rücksichtnahme aus die Berliner Verhandlungen eine wesentlich' Rolle gespielt. Maginot zur Abrüstungsfrag,' Paris, 27. 7. Der französische Kriegsml- nister Maginot hielt am Montag vor einer Ver einigung französischer Reserveoffiziere in Nor-l deaur eine Rede über die bevorstehende Ab- An den Verhandlungen waren besonders das Bankhaus Lazare Brothers in London betei ligt, dem auch Sir Robert Kindersley angehört, und die Pariser Schwesterbank Lazare Fröres und der Bankier David Weill. Das englisch-französische Äreditabtommen noch nicht abgeschlossen London, 28. 7. (Funkspruch.) Wie gemeldet, hat Sir Robert Kindersley mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich die Frage eines 20- Millionen-Kredits erörtert, der voll der Bank von Frankreich der Bank von England gegeben werden soll. Pertinar berichtet im „Daily Tele graph", von zuständiger Seite sei ihm versichert worden, daß noch kein Abkommen zustandege- kommen sei. Bei seiner Rückkehr nach London werde Sir Robert Kindersley dem Gouverneur der Bank von England mitteilen können, daß ein Abkommen, falls es gewünscht werde, innerhalb von fünf Minuten abgeschlossen werden könnte. Dis Unterschrift der Bank von England werde genügen und der Kontrakt werde sehr einfach sein. Er glaube, daß noch keine endgültigen Ziffern festgemacht seien. Das Abkommen werde etwa denjenigen des Jahres 1907 gleichen, durch das England einen Kredit von drei Millionen Pfund aufnahm. An dem Kredit würden sich jetzt außer der Bank van Frankreich auch führende Privat banken beteiligen. Rüagang der GoldlausausttSge ln England? son gewendet, fort: Ihr heutiger Besuch ist ein Beweis dafür, daß es auch Ihr Wunsch ist, die glücklich begonnene Arbeit fortzusetzen. Möge sie der Welt den wahren Frieden bringen. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl Ew. Ercellen- zen, auf eine glückliche Zukunft Großbritanniens und auf die englisch-deutsche Freundschaft. London, 27. 7. Die Bank von England verkaufte am Montag für 1977 803 Pfund Barrengold, kaufte für 3 Pfund Goldmünzen und führte für 62000 Pfund Goldmünzen ans. Es heißt, daß infolge des Anziehens des Ster- lingkurses gegenüber dem Franke» Goldauf. träge für etwa 2,5 Millionen Pfund am Montag rückgängig gemacht worden seien. Der englische Premierminister Ramsey Mac donald und der englische Außenminister Henderson sind am Montag zum Gegenbesuch der deutschen Regierung in Berlin eingetroffen. Sie haben damit das Versprechen emgelöst, das sie Reichs- kanAer Dr. Brüning kn Chequers gaben. Die Konferenz in Paris und die Besprechungen in London sind inzwischen vorangegangen. Den noch kommt dem Berliner Besuch der englischen Minister allergrößte politische Bedeutung zu. Eng land will damit dem deutschen Volke in aller Form und Oeffentlichkeit zeigen, daß es die enge politische Fühlungnahme zwischen beiden Ländem vusrechtzuerhalten wünscht. Hendersons Ankunft in Berlin vollzog sich im üblichen Rahmen auf dem Bahnhof Friedrich straße, wo Henderson um 8,37 Uhr vormittags Mit dem Norderpreß eintraf. Etwas peinlich wirkte die Anwesenheit der Reichsbannerleute, die den englischen Minister Mit „Frei H«il"-Rufen empfingen. Bisher war es nicht üblich, daß po litische Verbände oder Formationen zum Emp fange ausländischer Staatsmänner auf dem Bahn steig aufmarschierten. Warum wurde eine Aus- naÄne gemacht? Nach der Begrüßung fuhr Henderson in das Hotel Kaiserhof. Bei der Abfahrt vom Bahn hof ereignete sich ein kleiner Zwischenfall. Ein junger Mann, der in der Menge hinter der Polk- zeikette stand, rief: „Deutschland erwache!". Er wurde von der Polizei festgestellt und der Ab teilung eingeliefert. Schöner kann das «'Weierlei Maß der preußischen Ordnungspolitik" nicht demonstriert werden. Macdoaalds Ankunft . Berlin, 27. 7. Der englische Ministerpräsi dent Ramsey Macdonald traf um 17,17 Uhr mit dem Hollanderpreß auf dem Bahnhof Frieo- richstraße ein. Eine ungewöhnlich große Men schenmenge haste sich vor dem Bahnhof und auf dem Bahnsteig selbst ringefunden. Reichskanzler Dr. Brüning und Minister Cur tius gingen, als Macdonald im Begriff war, den Zug zu verlassen, sofort auf ihn za und be grüßten ihn herzlichst. Ansprachen Brünings and Macdonalds Berlin, 27. 7. Amtlich wird mitgetekkt: Bei einem Essen das Montagabend zu Ehren der englischen Minister in der Reichskanzlei stattfand, brachte zunächst Reichskanzler Dr. Brüning einen Toast auf den Herrn Reichspräsidenten und Seine Majestät den König von England aus. Der Reichskanzler erklärte dann: Deutschland setzt all« seine Kräfte daran, der Krise Herr zu werden. rüstuugskouferenz. Maginot betonte, man werde zunächst der besonderen Lage eines jeden Landes Rechnung tragen müssen. Die militärischen Not wendigkeiten eines Volkes ließen sich nicht ver allgemeinern. Wenn Deutschland heute seine voll« Handlungsfreiheit wiedergewinnen würde, so könnte Frankreich nicht nur nicht abrüsten, son dern es würde sogar gezwungen sein, seine mili- tärische Macht zu verstärken. Unter diesen Vor behalten sei Frankreich bereit, an einer allge meinen Rüstungseinschränkung mitzuarbeiten. Es sei dabei selbstverständlich, haß diese Mitarbeit nur dann Früchte tragen könne, wenn Garantie!» internationaler Art die Sicherheitsgarantien er setzten, die augenblicklich durch die militärisch», Streitmacht gegeben seien. Wenn die Staaten, deren Vertreter sich demnächst in Genf ver- sammeln werden, sich dahin einigen würden, diese gegenseitige Hilfe zu verwirklichen, die iw einer Vereinigung ihrer Kräfte gegen jeden An- s greiser bestehen müßte, so würde Frankreich mit Freuden an eine weitere Herabsetzung seiner mili- Nachdem Herr Macdonald für die freundlichen Worte, die der Herr Reichskanzler an ihn ge richtet hatte, seinen Dank ausgesprochen hotte, erklärte er: Ein freies und sich selbst achtendes Deutschland ist für die Gemeinschaft der Zivili sation unentbehrlich. Die Ergebnisse der Lon doner Konferenz sind nicht sensationell gewesen. Es hat sich darum gehandelt, die Stellung zu halten, während die Vorbereitungen für ein« gründlichere Behandlung der Schwierigkeiten ge troffen wurden. Das, worüber man sich in London geeinigt hat, ist zu einem großen TW bereits durchgeführt worden. Das Studium der deutschen Finanzlage hat begonnen; die Rat geber Deutschlands, die von der Londoner Kon ferenz vorgesehen worden sind, befinden sich hiev in Berlin, und der Apparat ist auf diese Weise rn Bewegung gesetzt worden. Das Wichtigste aber ist, daß die Nationen, die auf der Londoner Konferenz vertreten waren, sich auf Zusammen arbeit zur Hilfe für Deutschland haben einigen können. Seit Abschluß der Londoner Konferenz ist manches Wichtige geschehen. Zu allererst möchte ich in diesem Zusammenhang die Hilfeleistung Frankreichs anerkennen, und möchte dem Wunsche Ausdruck geben, daß die Besprechungen zwischen Ihnen -und den französischen Staatsmännern fortgesetzt werden mögen unter Teilnahme ande rer Länder, wenn dies nöM sein sollte. Die Gedanken und Gefühle der jungen Generation müssen von Feindseligkeit und Argwohn abge wendet und auf das gegenseitige Verständnis und dis gegenseitige Hilfeleistung gerichtet werden. Das ist unsere gemeinsame Aufgabe: diesen Idea lismus, der in der jungen Generation steckt, dazu zu verwenden, daß er sich den grosze» internationa len Aufgaben der Vchstäudigung und der Zu sammenarbeit zwischen den grossen Völkern der j Welt zuwendet. z Es mutz aber auch darauf rechnen, daß das Ausland, das mir Zurückziehung kurzfristiger Kredite die Krise auf die Spitze getrieben hat, an diesem Ziele mitarbeitet. Wir erkenne» dank- bar an, was die englische Negierung durch die, daß im Laufe von Besprechungen am Montag- vorbehaltlose und herzliche Annahme des Hoover- abend ein Kredit der Bank von Frankreich au planes sowie durch die Bemühungen um das die Bank von England in Höhe von 20 Millionen Zustandekommen und das Ergebnis der Lon- Pfund zustandegekommen ist. Es handelt sich dauer Konferenz bereits für uns getan hat. Dr. um einen Rediskontkredit, der die englischen Ban- Brüning fuhr dann, ün Macdonald »nid Hender- ken in den Stand setzen soll, gegenüber den deut- son gewendet, fort: Ihr heutiger Besuch ist ein schen Banken stillzuhakto» und weitere Krcditab- Beweis dafür, daß es auch Ihr Wunsch ist, Ziehungen aus England zu vermeiden.
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