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Sächsische Elbzeitung : 08.11.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191011082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19101108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19101108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1910
- Monat1910-11
- Tag1910-11-08
- Monat1910-11
- Jahr1910
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 08.11.1910
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MW MciM Bc! Wicdcrholiingcii cnl sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: Landwirtsch. Beilage Tel.-Adr.: Elbzeitung. Anzeige» ,bci der tvcitcn Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags 9 Uhr anfzngebc». Preis für die 5 gespaltene Pctitzcilc oder deren Nanni 15 Pfg. (tabel larische nud komplizierte An zeigen nach Uebercinknnft). Auswärtige Anzeigen 20Pfg. .Eingesandt" und „Reklame" 30 Pfg. die Zeile. Fernsprechstelle Nr. 22. Die „Sächsische Elbzcitnug" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt TagS vorher uachm. 4 Uhr. Abouucmcutö-PrciS viertel jährlich 1.50 Mk, 2mountlich 1 Mk , I mounttich 50 Pfg. Eiuzcluc Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Postnustalten, Postboten, sowie die Zcttungöträgcr nehmen stets Bestellungen ans die ^Sächsische Elbzeitung" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Illustriertes Nnterhaltungöblatt". Vcrantworllichcr Redakteur: Richard Eürkc, Schandau. Druck und Verlag: Legler Zeuner Nachs „ . , unu ssaascustciu L Vogler, Jnvalidcudank nud Rudolf Mosse; Zu scratcu-A u u a hm cstc Neu: Ju Schandau: Expedition Zankcnstraßc 134; in Dresden und Leipzig: die Annonccn-Bnrea in Frankfurt n. M.: 61. L. Daube Co. > — - 5^. Jahrgang. Schandau, Dienstag, den 8. November WO- No. 132. Öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums zu Schandau Dienstag, den 8. November 1910, nachmittags >^7 Uhr im Silzungssaalc des Nnthmises. Mittwoch, den !,. dss. Mts. vormittags 10 Uhr sollen in Krippen in der als Berstcigerungslökal bestimmten Gastwirtschaft "8"r 2i"oe meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Schandau, den 4. November NNO. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Tages-Ordnung. 1. Erhöhung der Entschädigung für Beaufsichtigung des Lesezimmers im hiesigen Kurhause. 2. Anlagenerlaß-Gcsuch. 8. Wahl von Wahlgehilsen für die diesjährige Stadtverordneten-Ergänzungswahl. 4. Neuwahl von zwei Natsmitgliedern. Dev Staötvevovöneten-Worstehev. Fr. Stephan. Wegen Ncinigung bleiben die Geschäftsräume des Bürgermeisteramtes und des Königlichen Standesamtes Freitag, den 11. November d. I. für den öffentlichen Verkehr geschlossen. Dringliche und Standesamtssachcn werden an diesem Tage vormittags von 9 bis 10 Uhr erledigt. Hohnstein (Sächs. Schm.), am 5. November 1010. Der Bürgermeister. Politische Tagesübersicht. König Friedrich August gedenkt dem Bcr»chi»c» nach, sich am 1<>. November nach Wien zu begeben, um dem Kaiser Franz Josef einen Besuch abzustatten. Der Besuch, welche» der Kaiser bou Nußlaud dein Kaiser Wilhelm um 4. und 5. November in Potsdam von Schlos; Wolfsgarten aus abgestattet hat, ist im all gemeinen programmgemäß verlausen. Die Ankunft des hohen Gastes aus Station Wildpark erfolgte am Freitag vormittag 10 Uhr, also pünktlich zu der festgesetzten Frist; es sand großer Empfang statt. Kaiser Wilhelm, umgeben von den Prinzen, begrüßte sich init den; Zaren aufs herzlichste und geleitete ihn schließlich im vierspännigen Staatswagen, dem die Leibeskadron der Gardcdukorps als Eskorte diente, nach dem Neuen Palais, wo die Kaiserin und die Prinzessinnen den hohen Gast empfingen. Um 1 Uhr sand im Apollosaale Fmnilientasel statt, worauf der Zar in Begleitung Kaiser Wilhelms den kaiserlichen Automobilpark besichtigte. Später nahm der erlauchte Gast den Tee beim Kaiserpaare ein und stattete weiter den in Potsdam wohnenden Fürstlichkeiten Besuche ab. Abends 8 Uhr war in der Jaspisgalerie des Neuen Palais Galatasel, wobei der Zar zwischen dem Kaiser und der Kaiserin saß; gegenüber dem Kaiser Nikolaus hatte der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg seinen Platz. Offizielle Neden wurden während der Galatasel zwischen den beiden Monarchen nicht gewechselt, wie es heißt, infolge einer von ihnen getroffenen Vereinbarung wegen des familiären Charakters des Zarenbesuches. Der zweite Tag des Aufenthaltes des Zaren am kaiserlichen Hofe von Potsdam wurde zum Teil durch eine Hosjagd ausgcfüllt, die zu Ehren des Zaren im wildreichen Ora nienburger Forst vor sich ging, wobei u. a. ungefähr 400 Stück Damwild geschossen wurden. Am späteren Abend sand ein Gesellschastsabend im Neuen Palais statt, um 11 Uhr abends reiste der rusische Herrscher im Sondcr- zug nach Schloß Wolssgarten resp. nach Station Langen zurück. — Der Zarenbesuch beim deutschen Kaiser weist indessen trotz seines familiären Charakters doch auch seine unverkennbare politische Bedeutung auf, woraus schon die Gegenwart des Reichskanzlers v. Bethmann-Hollweg und des deutschen Staatssekretärs des Auswärtigen v. Kider- len-Wächter, sowie des neuen russischen Ministers des Auswärtigen, Sassanow, bei der Potsdamer Kaisecbegeg- nung genugsam hindeutet. Was in den Potsdamer Monarchen- und Ministerbesprechungen eigentlich erörtet worden ist, darüber fehlt es noch an authentischen Mit teilungen, zweifellos dürften aber hierbei die schwebenden wichtigen Probleme der europäischen Politik ihre Rolle gespielt haben. Die direkt vom russischen Ministerium des Aeußeren ressortiereude Petersburger „Rossija" betont die große politische Wichtigkeit der jüngsten Zusammen kunft Kaiser Wilhelms mit dein Zaren und bezeichnet das Ereignis als einen neuen Beweis der Festigkeit der historischen Beziehungen zwischen Rußland und Deutsch land, die zugleich auch der Wahrung und Stärkung des europäischen Friedens dienten. — Der Zac verlieh dem Reichskanzler den St. Andreasorden, dem Staats sekretär v. Kiderlen-Wächter den Alexander Newski- Orden. Der deutsche Kaiser seinerseits verlieh dem rus sischen Minister des Auswärtigen Sassanow das Groß kreuz des Noten Adlerordens, dem russischen Botschafter Grafen Often-Sacken und dem russischen Hausminister Baron Treiericks die Brillanten zum Schwarzen Adler orden. — Der Gegenbesuch Kaiser Wilhelms beim Zaren Nicht a mtlicher Tei l. Nikolaus am Darmstädter Hofe soll am 9. November erfolgen. Zur Weltreise des Kronprinzen. Wie der „Barmer Zeitung" aus Berlin „autoritativ" gemeldet wird, ist auf besonderes Verlangen des Kronprinzen der Antrag behufs Übernahme eines Teiles der Kosten der Ostasien fahrt auf die Neichskasse zurückgezogen und der bereits eingestellte Etatbctrag gestrichen worden. Zur Ncisc des deutschen kronprinzlichcn Paarcs nach Legion ist vorerst nur zu melden, daß der Dampfer „Prinz Ludwig" mit den kronprinzlichcn Herrschaften an Bord am Sonnabend vormittag die Straße von Messina passierte. Der Kronprinz und die Kronprinzessin haben ihre große Zufriedenheit mit den von ihnen auf dem „Prinz Ludwig" bewohnten Räumen geäußert. — Der Panzerkreuzer „Gneisenau", mit welchem der Kronprinz nach Beendigung des Aufenthaltes aus Ceylon die Weiter reise nach Bombay fortsetzen wird, tritt am 10. Novem ber die Fahrt nach Ceylon von Wilhelmshaven aus au. Der Kronprinz und dir Kronprinzessin bou Schweden trafen am Sonntag mittag 12^ Uhr zum Besuche des deutschen Kaiserpaares in Potsdam ein und wurden bei der Ankunft auf der Station Wildpark vom Kaiser, der Prinzessin Victoria Luise und dem Prinzen Adalbert, Oskar und Joachim empfangen. Nach herzlicher Be grüßung wurden die Gäste nach dem Neuen Palais geleitet. Priuz-Ncgcnt Luitpold vou Bayern hat in einem Handschreiben an den Minister des Innern, Brettreich, den für den schlichten Sinn des greisen Regenten charak teristischen Wunsch ausgesprochen, daß die Feier seines im März des nächsten Jahres bevorstehenden 90. Ge burtstages im Lande in einfacher Weise ohne irgend welche prunkvolle Festlichkeiten begangen werden möge. Doch hat der Prinz-Regent genehmigt, daß anläßlich seines Geburtstages eine Landessammlung zu wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken veranstaltet werde. Der Buudcsratausschuß für die auswärtige» Angelegen heiten wird kurz vor dem Wiederzusammentritte des Reichstagsplenums eine Beratung unter Vorsitz des Reichs kanzlers abhalten. Vielleicht handelt es sich hierbei um die Verhandlungen, welche die deutsche Negierung mit Oesterreich und Holland wegen der Stellungnahme dieser Staaten zu den deutscherseits geplanten Schiffahrtsabgaben auf Elbe und Rhein einzulcitcn gedenkt. Ain 7. Nvbcinbcr d. I. waren hnndert Jahre seit der Geburt des großen plattdeutschen Volksdichters Friß Neuter in dem mecklenburgischen Städtchen Stavenhagen verflossen. An zahlreichen Orten Deutschlands wurde der 100. Geburtstag des Dichters von den Verehrern der Reuterschen Muse durch Gedenkfeiern begangen. Die Berliner und die Potsdamer Sozialdemokraten haben sich Protestoersammlungen gegen den Besuch des Zaren am kaiserlichen Hose geleistet. Es ist überflüssig, sich mit diesen törichten Demonstrationen näher zu be schäftigen! Die in Lichtcnberg-Stralan und Boxhagcn-Nnmmelsbilrg bestehende sozialdemokratische freie Jugendorganisation der östlichen Vororte ist aus Gruud des 8 2 des Neichs- vcreinsgeseßes von 1908 durch die Polizei zu Lichtenberg ausgelöst worden, weil ihr Zweck den Strafgesetzen zu widerläuft. Der sächsische Bischof Dr. Alois Schäfer hat sich entschlossen, in einem persönlichen Handschreiben an den Papst gegen die gehässigen Verunglimpfungen, die Herr v. Matthies, „wenn auch ohne direkte Namensnennung, so doch mit unzweifelhafter Undeutlichkeit dem König von Sachsen angetan hat," in scharfer Weise Protest zu erheben. Die Tat des Vischoss Schäfer ist um so höher einzuschäßen, als er sich dem Papste gegenüber in einem starken Abhängigkeitsverhältnisse befindet. Der Dank des sächsischen Volkes für die mannhafte Haltung des Bischofs wird allgemein sein und zweifellos von den einsichtsvollen Katholiken nicht minder herzlich dargebracht werden wie von vorurteilslosen Protestanten. Der Protest bries des Bischofs wird wie einst der Protcstbrief des Königs aus das gegenwärtige Verhältnis der beiden Konfessionen in Sachsen von einer nicht zu unterschätzenden guten Wirkung sein. Dänemark. König Haakon von Norwegen ist in Schloß Fredens- borg zu einem Besuche des dänischen Königspaares ein getroffen. Der Besuch ist lediglich familiärer Art. Frankreich. Das ncugcbildete Kabinett Briand in Frankreich swird sich an diesem Dienstag in beiden Häusern des Parlamentes vorstellen und hierbei sein Negierungsprogramm vor tragen. Es wird, wie man vernimmt, in der Hauptsache Reformen der inneren Verwaltung enthalten und außer dem verschiedene Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Streiks der Angestellten öffentlicher Dicnstzweige Vor schlägen. Ministerpräsident Briand erklärte in dem ersten von dein neuen Kabinett abgehaltenen Ministerrate, das neue Kabinett sei keine Regierung der Reaktion, es werde zwar allen frivolen Streiks entgegentreten, aber zugleich bestrebt sein, die Rechte der Arbeiter zu wahren. In Pariser politischen Kreisen herrscht indessen die Meinung vor, daß sich die parlamentarische Lage des neuen Ministeriums Briand von Anfang an schwierig gestalten werde, da die Sozialisten und die Radikal- Sozialisten schon jeßt erklären, der neuen Negierung schärfste Opposition machen zu wollen Spanien. Unter der Arbeiterschaft von Barcelona und Umgebung herrscht wieder einmal eine bedenkliche Gährung. Es wird der Ausbruch von Unruhen befürchtet. Serbien. Im Befinden des Kronprinzen Alexander von Serbien ist laut einer offiziösen Belgrader Meldung vom 4. Nov. erneut eine Verschlechterung eingetreten. Es wird aber in dieser Meldung nicht berichtet, worin sich diese aber malige Verschlimmerung äußert. — Eine Neubildung des Belgrader Kabinetts wird signalisiert. Es heißt, der ießigc Finanzminister Protitsch sei zur Bildung des neuen Kabinetts ausersehen; dessen Mitglieder würden den beiden Gruppender serbischen radikalen Partei entnommen werden. Türkei. In den zu Konstantinopel geführten Verhandlungen zwischen dem Vertreter des deutschen Bankkonsortiums, welches der Türkei die gewünschte Anleihe gewähren will, Direktor Dr. Helfferich, und dem türkischen Finanz minister haben sich zunächst einige Schwierigkeiten gezeigt. In Konstantinopeler Regierungskreisen glaubt mau je doch, daß die entstandenen Meinungsverschiedenheiten schnell beseitigt werden nnd das die Anleiheverhandlungen bald zu einem günstigen Abschlusse gelangen würden. Zugleich wird erklärt, daß die deutsch-türkischen Finanz verhandlungen nicht nur die Befriedigung des gegen wärtigen Geldbedarfes der Pforte beträfen, sondern zu gleich auch bezweckten, die Türkei überhaupt finanziell unabhängig von Frankreich zu machen.
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