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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920921015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892092101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892092101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-21
- Monat1892-09
- Jahr1892
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Tabellarischer und Zissernsatz nach höherem Tarif. Srtra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Warnen»Ausgabe, vdn« Poslbesörderunz 00.—» mrt Postbijordernug 70.—. Ännaljmeschlnß für Insrrate: Abend-Ausgabe: Vormittags 10 Ulir. LI!orgen-Ausgabe: NachviillagS «Uhr. Sonn, und Festtags früh '/,0 Uhr. Lei dm Filialen und Aniiahmestellcu ze ela« halbe Stunde früher. Inserat« stad stet» ->» dt« Erstehst!«« zu richten. Druck und Verlag von E. Polz st: Leipzig. 483. Mittwoch den 21. September 1892. 86. JchMUg' Amtliche Bekanntmachungen. Lekanutmachung. Wir bringen hierdurch zur allgemeinen Kennlniß, da» in der Nacht vom TV. z»»i SN. dieses Monats die Lstüiuna der Zuleitung der Wasserleitung in Leipzig-Piagwitz-Lindenau, sowie Freitag, den 90. diescS MonaiS, und Sonnabend, den 1. Oktober di« SpiUung des Rohrnetzes in Leipzig-Piagwitz-Lindenau durch die Spüljchieber staitfindet. Die Spülung der Zwcigrohre dieses Rohrnetzes erfolgt vom 9. Ociober ab. Während der Zeit vom 2t). dieses Monat- Nacht« 9 Uhr bi-! 30. dieses Monats 5 Uhr früh kann in diesen Vororten kein Wasser j abgegeben werden. Leipzig, den 16. September 1893. D«r Math der Stadt Leipzig. la. «91«. vr. <st»orgi. Lichoriu«. Lekannlmachiing. Wegen vorzunihincnLer Einlegung von WasserleltungSröhren wird «o« LS. ds». Mts. nb die Fcldstratze zu Leistiia-KostliS. sowie der Uahuutzrrgau,, n»a der «uguftrnitratze in die Frtöstraizc für alle» nnbesugtr« Kahrvrrlehr an, di« Zen der Lauer der Arbeit gesperrt. Leipzig, am 90. September 1892. D«r «atp der Stadt Leipzig. IX. 16830. dr. 8>«orgt. Stahl. Lekamltinachung. Die Leuchtkraft des städtischen Leuchtgase- betrug in der Zeit vom 12. bis 18. September 1893 im Arganbbrcnner bei 150 Litern stündlichem Tousum das 18.2 suche der Leuchtkraft der deutsche» Normalkerze von 50 Millimeter Flanunenhöhe. Da« spectstsch« Gcwichi stellt sich im Mittet auf 0,415. Leipzig, am 19. Septcinber 1892. »«» Math« Deputation z» do« GaSanftaltcn. Gefunden oder «l» herrenlo« anguneldet nfp. abgegrbm wurden ln der Zeit vom 1. bi« 15. September 1892 folgende, zum Theil auch bereits früher gefundene oder von verübte« Diebstählen hecrührende Gegen« stände: eine silberne Clsliuderuhr mit Kapsel, ein großer goldener Siegelring mit Amethyst, L Trauringe mit eingravirlcr und bez. «ingekritzclicr Bezeichnung, eiu ovaieS gold. Medaillon mit Tainen-Photographie, ein goldener Dainenring, !i st»cldt>ctrage von je 10 Porteiuouuaic« inst 3 ^ und il ^ sowie mit geringeren Betrage», ein kleiner Fernrobr, ein Klemmer. 2 Brillen mit Futteral, ein Cigarren-Etui, eine Photo graphie (»nadengruppe), ein« Anzahl Lrihhansschetue, ein Packet Schriften, ein weißes Spitzeiihiuchen, eine weiße Fraucn- schilrze, ein blaues Kinder-Jackel mit seidenem Halstuch und einem Taschentuch, eine Anzahl Schlüssel, 2 Spazftrslöcke, mehrere Schirme, ein BlaS-Jnstrumeut, ri« schwarzgraurr Hcrren-Mantri, ein Maiuis-Jacket, eine Hose, ein Sack inil Belt- und Leibwäsche und and. dtp. Effecten, ein Packet Nägel, er» Maulkorb, eine Peitsche, ein« Radehacke, ein Kaminrad und ein sack gebräunte Grefte mit der Firma „blae Uarlist»'. Zur Ermittelung der iLigenthümer wird dies hierdurch bekannt gemacht. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, weich« in den Monaten Juli und August vor. Jahres Ftt„dgcu«„jiände bei uns abgegeben haben, aus. »lese Gegcnstano« zurückzusordcrn, auderujall« hierüber den Rechten ge.nä» versügi werde» wird. Leipzig, de« 17. September 1992. Do» Polizei«,nt de» Stastt Leipzig. Vrrtschneider. Ml. Lciunlntmachung. Soiinabrnd, den 24. Scptcuiücr -!., Vormittag 10 Nhr soll im Geschäftszimmer des P.ovianlamleS Lcivttg, Pleißenbura, Thurm- hauö L.Slock, eine Partie Roggen-ii.L'rizrnklcir. sowie ürüruiehl rc. öffentlich gegen Mcistoebot und sofortig« Bezahlung verftctaerl werde» Leipzig» am 19. September 1892. königliches Proviant-Amt. Das Lonsulat der Der. Staaten von Mexico befindet sich jetzt k. Sousul. Dekanutmachung. Die Maurer-, Steinmetz-, Zimmer-, Eisen- und Asphal- teur-Arbeite» »um Neubau de- Psarrhaust« für dir St. Andreas gemeinde find «ergebe». Die nicht berücksichtigten Bewerber sind hiermit ihrer Angebote entlassen. Leipzig, de» 16. Suitember 1892. Der atrchenborftand »« St. Andrea». Or. pd. 8kstnmuiu», ?. Dtkanntlnachung. Die letzte diesjährige Ausgabe von Cynagogciikarlen findet vitltwoch. den Ti. September. 2-8 Uhr NachmitlugS in der Grmrindetanflet (Synagogengcbäude, 1 Treppt hoch) fiat) Wir bitten, bei Al holung der Karten die bisherigen Karten und die diesiährigin Gemeindesteuerqnlttnugru Mitzubringen. Leipzig, den 19. September 1892. Der Vorstand der Z-raelitischen Neligionßgemeinde Leipzig. Dekantttmachnng, Abhaltung der Lahr» und vlebmarkte betreffen». Nachdem da« Königliche hohe Ministerium Le« Innern daS unter dem 9l. August erlaficne Verbot der Abhaltung von Jadrmarlle» und Viehnmrklen mitttist Verordnung vom 17. dieies Monat- wieder«« znrückgezogen hat, wird auch da- von un« bezüglich dcS Jahrmarktes »ud Viehmarktr« «klaffen« Verbot hietinil wieLeriim ««her »r«ft gesetzt «d d« letzt.» «m 27. di«f«« MonaiS ob- «ehgitr, »erste» «, 1». S«pt«M»er 1892. d»stst» Die Anklage gegen den Iungczechen Podlipny. Der Führer der czechischen Turner beim Turner- und Stuteutcnfest in Nancy, der jungczcchischc Abgeordnelc Pod lipny, ist, wie an- Wien gemeldet wird, wegen seiner bei jenem Fest gehaltenen Reden zur Bcraniwortnng gezogen worden. Das gegen ihn rrössnete Bersahren ist darauf ge richtet, festzustellen, ob die Kriterien deü HochverralhS vorlicgen. Podlipny hat bei dem Festmahl. daS die Stadwerlreter von Lunevillc den czechischen Turnern gaben, nnler Anderem ge sagt: „Die Czcchen sind ein Tbeil der großen Bölkersamilie, zu welcher auch daS russische Reich gehört, keine Macht kan» gegenwärtig verhindern, daß Czcchen und Franzosen sich die Hand zum Bunde reichen." Diese Worte habe» einen solchen Lindruck geniackt, daß die Franzosen in Nancy den Czcchen Podlipny bei seiner An'uiist daselbst ans die Echnllern ge- bobcn und >m Triumph in die Stadl getragen habe». Ucber- banpt erregte die Haltung der C;ccl>e» in Nancy große« Aus sehen ^ »ud man hätte sie nicht anders feiern kennen, wenn man in ihnen die BnndeSgenossen Fra.itroichs begrüßt balle. Dieser Ausführung gegenüber gab cS pur zwei Wege: Entweder mußte die österreichische Regierung darüber mit Stillschweigen hinwcggche» und sie damit jür bedeutungS' WS erklären, oder sie mußlc mit voller Strenge da gegen austrelen. Sie schien sich für das Ersiere entschieden zu haben, denn die Reden Pedlipny'S, die zum (Gegenstände eines gerichtlichen Verfahrens gcr.iachl worden find, fallen in die Zeit vom 5. diö 8. Juni, gehören also seit länger als einem Vierteljahr der Vergangenheit a». Das Schttldrcgistcr der Jnngczcchen ist aber seit jener Zeit so augcschwollen, der Ucbcrmutb dieser Parte, hat so vollständig alle Grenzen uhcrschrillcn, daß endlich clwaS geschehen mußte, um sie in ihre Schranken z» weisen. Der Friede zwischen Deutschen und Czechcn in Böhme» ist durch die Ahlchnung dcö Ausgleichs von Seile» der Ezechc» gestört, die Regierung erscheint machtlos und steht vor der Wahl, sich entweder den Wünschen der Ewchcn zu füge» und sich dadurch mit den Deutsche» zu verfeinden, oder endlich zu zeigen, daß sie das Heft in Händen hat und daS unsinnige Betragen der Ezechen »icht länger zu dulden willens ist. In Deutschland legt map diesem Betragen leine besondere Wichtigkeit hei; ganz ander- m Frankreich und Rußland. Man kann als sicher annchmen, daß die Franzosen nnd Russen für ven Fall eines Kriege« gegen den Dreibund ans di« Ezechen zähle». Seit der Prager Ausstellung sind die Ezechen auS der ihnen als österreichischen Slaalsbürgern gebührenden Zurück haUung hinsichllich der internationalen Beziehungen i» geradezu unbegreiflicher Weise heran, getreten und haben sich ui einer Weise benommen, als ob sic eine» unabhängiaen Staat bildeten, der außer allem Zusammenhang mil Lttslerreicb Ungarn steht. Ihren deutschen Mitbürgern haben sie den Krieg erklärt und den Franzose» und Russen die Hand zum Bunde gereicht, trotzdem aber den Kaiser von Oesterreich bei seinem Besuch in Prag mit Jubel empfangen und ihn als ihren LanteShcern gefeiert. Ein so widerspruchsvolles Betrage» läßt aus Mangel an ZurechnuugSjähigleit schließen, kenn ent weder sind die Ejechen vsierreichiscke Staatsbürger und müssen sich demgemäß der au-wärligen nnd innere» Politik des Reiches, dem sie angehöre», unlrrordnc», oder sie wellen den Zusammenhang mit Oesterreich gewaltsam löse», und kann sind sie Hechvcrräthcr. Eine Verschwörung gegen die bestehende Staatsrcgierung i» voller Ossenhcit und ans fallen, Wege, wie sie die Ezechen seil einer langen Reihe von Jahren dnrchgesührl haben, siebt bei spiellos da in der Geschichte, und nur unter der Herrsckast eines so milden und wohlwollenden Staaksoberhanpiee, wie Kaiser Franz Josef ist, koniucn solche Verhältnisse so lange bestehen. Der Grundgedanke der „VcrsöhnnngSpclilil". welche seit dem Jahre i879 unter dem Grasen Taasse cingeleilcl ist, war das Sireben, die Ezechen znsricten zu stellen, ohne die Rcehle der Deutschen zu verletze». Jetzt ist unwiderleglich erwiesen, daß die geplant« Versöhnung tes Gegensatzes zwischen Ezechen und Deutschen nicht »lögttch ist. und deshalb tritt jetzt die Herrschaft dcS Gesetzes an die Stelle der Versöhnungspolitik. Es hat scbr lange gedauert, bis die gegenwärtige Strö mung sich Bahn brach, cü mnßte crjl dahin loiunieu, daß die Gefahr kcS Austritts der Drnlschen aus dem öfter rcichischeu Reichsralbc sich in drohender Näb« zeigte. Vc kannllich halte sich der frühere Finanzniinisler v. Dnnajewelt gerühmt, daß er auch ohne die Deutschen serng werten kenne, dieses Experiment hat man an maßgebender Stelle aber deck> nicht machen wollen und eS vorgezogen, Herrn v. Tunajewsl zu entlassen. In Oesterreich pflegen di« wahre» Ursachen eines pvlilischeii Umschwünge» lange Zeit verborge» zu bleibe», aber enene' dringen sie doch einmal an» Tageslicht. Die Verbälrmss. in der Bukowina liegen so, daß Herr v. DnnajcwSki raren milbetroffen wird. Er hat gewußt, was dort vorging, aber die Sache unbeachtet gelassen an- Gumbe», die noch nick l hinreichend klar sind. Sein Eollege Baro» v. Puio, der frühere HandelSmmistcr und spätere Landespräsikent in der Bulvwina, befindet sich in der gleichen Lage. Erst nach der Auslösung und Neuwahl des ösierreichijchc» Abaevrdnclen Hauses schied Dunajewski au« dem Ministerium Laasse an», und Herr v. Steinbach trat an sei»« Stelle. Eine der ersten Amlöhandluiigcn tes neuen Minister- war die Absetzung rer höchsten Finanzbramten in der Bukowina, und daß rer gegenwärtige Skandalprvceß gegen Trcziniecki und Genossen vor dem Wftner Schwurgericht verhandelt wird, ist daS Werk des Ministers v. Slcmbach. Geht man jetzt auch mit Slrena« gegen die crechisckicn Hoch- und Laiikesverrälber vor, so ist da» ein Zeicken, tag mit der bisherigen Mißwirthschast nach verschiedene» Rick» lunge» hi» ausgeräuttil werten soll. Es verlautet bereits, daß ähnliche Vorkommnisse wie in der Bukowina auch »och in ankeren österreichischen Provinzen cnidcckt sink, cs würden demgemäß noch weitere Sirasprocesse gegen n» gelreue Beamte zu erwarlcn sein. Wenn in solcher Weis gegen Berbrccher in Amt und Würben »orgegangeu wird, so ist da- immerhin ein Bewei« für «in« genufft Gesuiidl'cit de« Slaal-wefen-, weil dadurch gezeigt wirk, daß diese« SlaalSwesen noch die Kraft besitzt, um solche A»«v»üchsr »ustznschtiHea. Ader stch«r ff» «i« M«n-«l im System die Ursache ven Mißständen, wie sie in der inneren! Verwaltung der Bukowina hervorgettcle» sind. Dieses Sustem hat in Böhme» eine» unhaltbaren staalSrcchtlichen Zustand zur Folge gehabt, der in hochverräthcrisehcn Handlungen und in laureSverrälherischem Verkehr der Ezechen mit dem AuSlandc zn Tage trat. Diesem Treiben noch länger wider standslos die Zügel schießen zu lasten, hätte im Auslände zn der Meinung grsührl, daß mau in Oesterreich Regierungs- grundsätze befolge, welche die schwerste» Bedenken erregen müsse». Wenn die Ezechen die Loslvsung Böhmens aus dem österreichischen SlaatSrerbande fordern, so mag man solche» Anmaßungen Schweigen entgegensetze», wenn sie aber aus eigene Hand Bündnisse mit fremden Mächten abschließen, so muß ihnen doch wenigstens klar gemacht werden, daß sie damit gegen die Gesetze verstoßen. Deutsches Reich. L Vcrltn, 20. September. Angesichts der bevorstehende» Reform dos preußischen LandlagSwahtrechtS ist cs von Interesse, a» eine Berhandlmig im Abgeordnetenhause vom 19. Mai d. I. zu erinnern. Es lag ei» Antrag Richter vor, die StaaiSregiernng uni Auskunft zu ersuche», ob die selbe beabsichtige, in der nächste» Session Gcsrtzentwürse über Abänderungen tes Zandtagswahlrechis ans Anlaß der neuen Sleuergcsctze und über eine den seit >880 veränderte» Beröllernngvvcrhältiiisse» entsprechende Rcneinthcitnng der Wahlkreise vorznlege». Nach der Begründung durch den Antragsteller wies Minister Hcrrf » rth das Verlangen »ach dem Rcichsiagswahlrccht zurück. Eine Arndeiiiiig des Wahlgesetzes, insoweit sie durch die Steuer» fori» erforderlich sei, um nicht de» oberen Elaste» einen stärkeren Einfluß auf Koste» der untcrcn erwachsen zn lassen, sei in Vorbereitung. Hierzu sei eine unniiltetbarc Veraiilajsniig in einem besonderen GcsetzcSactc vorhanden. Für die Wal lkreiseiiilheilung treffe dasselbe nicht zu; eine Aendernng derselbe» weide auch von der LandeSvertrclung nicht als »oth wendig anerkannt. Namens der nationaltiberale» Fraktion b: tonte auch der Abg. Hobrecht die Nolhwe»tigte>t einer Novelle zum Wahlgesetz, und zwar müjse dieselbe nnler allen ttlnständca schon in der Session I89T93 vorgelrgl werden, damit sie vor den nächste» Landtagswablen bereis» in Kraft trete» könne. Zwar werde cS bi» dahin nicht »lögtich sei», die volle Wirkung der Steuerreform zu übersehen, und vor- ' er werde auch eine endgiltige Aenderuiig nicht dnrchzusnhrc» ein; dann müsse wenigsten» durch ein iiilerimisliichrs Gesetz deiijenigen Verschiebungen in den Steuer-Verhältnissen rcchnung getragen werden, die bislang bereits übersichtlich geworden sind. II Berlin, 20. September. In deutsche» Blätter» war jungst die Rede davon, baß seit dem Bekannlwerden der »amenUich auch für die Kuiistablheiluug recht bedeutende» deutschen Belbciligiuig an der Weltausstellung i» Ehicago seilen» der Franzosc» Anstrciigungen gemacht wäre», einen beträchtlich größeren Platz al» Denljchland jür hre Kiiilsta bl Heilung zn erlangen. Es wurde auch ge meidet, daß ihre Anstrengungen von Erfolg gekrönt gewesen eie». Dem gegenüber wird uns „ftlgelheckt, daß diese Be- snichtungen nicht begründet seien. DieRaiiiliverlheilung steNl ftep vielmehr so, daß Auicrika 90 081 Ouadralsnß, England 2l no>>, Frankreich 3U20l und Tenlfthiand 20 9!» Onadralsnß ein- nehmen. Ursprünglich hatte» die Franzosen 80 »00 Onadrat- jag verlangt, wovon allein 89oo für Wasserfarbbilder und ->ooo für Stabs- und Kupferstiche berechnet waren. Wie wenig Glück sie damit gehet», beweist die bedeutend nnicr dir hat die die (Telegramm.) Die „Nord- meidet: Die vom Reiehs>a»;Ie> Hälfte herabgesetzte Bewilligung. Inzwischen aber Dculschlank noch inebrere Tansend Onadralsnß iür Bildhauerei- und Archileklurabtlieilungcn erhalten, »> obiger Zahl nicht eingeschlvijcn sind. — Wen» ierner Klagen über das Verjähren bei der Ausschmückung der Knustablbeilung laut geworden sind, so mag daraus hin gewiesen werden, daß nach der anttliche» Vorschrift snr die ')lussielicr im Knnslpaiast da» amerilanischc Departement für schöne Künste für eine einfache Dceoratiou der Galerie des luiistgebäurcS zn sorgen vcrpsiichtel ist, dan dagegen besondere tccoralioncn, die Herstellung von i.I iejs.vten :c. von jeder Nalion ans ihre Kosten unter der Heilung des Vertreters der betreffenden Nation und de» Architekten de» Andjlellr»igS palasteS vorgenommc» werden Wunen * Berlin, 20. September. ( deutsch« Allgenieine Zeitung" »» Grase» Eaprivi anläßlich seines Besuches i» Grimberg >» Schlesien an d>« a» dem Einpsang« lhestnelnnencen Land lvehroisiriere nnd Kriegervcreine gebastene Ansprache hatte etwa folgenden Wortlaut: E» sei ein schöne« Zeichen ft'» eine Armee, wenn ihre asten Soldaten gerne der Zeit gerächte», die sie in der Truppe verlebt haben. Sie würden von da da» Bewußtsein miigenrmnieii habe», was es Werth sei und am meisten in schwierigen Vage», einen Befehlshaber zu babe», dein man mit Verträum folge. DaS sei siel» jo »n vrensftfthm Staate, der sich unter schwierigen Vcriiästnstscn Danl seinen Königen zn Deutschland entwickelt habe. Daran schloß er ein Hoch ans den Kaiser. Mebrere Abendblätter melle» übereinstimmend, nicht Fürst Anton Rakziwill, sonder» Prinz Karl Radziwill sei in Lodz ro» dem Kiaiilheitsaiisall betreffe:, werde». Fürst Aulo» Radziwill erfreue sich der bellen Gesundheit nnd verweile zur Zc.i ans seiner Herrschaft Gebschorny im Gouvernement Minsk. Wie da» „Berliner Tageblatt" meldet, w»d eine nicht n» erdebliche Vermehrung de» RichtirsiandeS >» Prenscn vorbereitet. — Heute Abend findet die entscheidend« Schung bi« Autschilsse« für die Berliner Oberbürger meist er wähl statt. — Der Kaiser hat, wie schon gemeldet, genehmig», daß der denlschen evangelischen Gciiieiiitc zn Scsia gestaltet werde, sich der preußischen handedkirche anziischlicße». Eine größere Anzahl von deutsche» cvangcl'scheii Gemeinde» >>» Auslande hat sich der preußischen Landeskirche angeschsofsen »»o wird vo» dem kvangclischm Ober Kochcnraib mit i^eistlickien versorgt, welche >ftb rer; ilichte» ninsse», fünf Jahre im AuSlande z» bleiben. Nach Ablauf dieses Z.straumes wird ihnen eine Planstelle in der Heimalh verliehen. In dem an Bulgarin, «atzre»ie>»t«n R«nä»i«« sind, d«r ,L. Z. zufolge, zur Zeit die evangelischen Gemeinden in Jaffn, Galatz, Braila, Pitesti, Erajova, Turn Severin, Atma: r und Eonstanza der preußische» Laiiteslirche angeschlossc» Die evangelische Gemeinde zu Bukarest stetst »liier dem Schutze der denlschen und der österreichischen Regierung, der drnüwc Geistliche hat sich snr seine Person dem evangelischen Ober- Kirchenrath unterstellt. Auch die deutsch evaiigclischc Ge- »leindc zu Belgrad in Serbien ist der preußischen Landes kirche angeschlojsen. — Im Nrichoschatzamt ist man sehr eifrig mit Auf stellung des Rcich ShanShaltS-Etat« siir 1899 9 l be schäftigt. Bis jetzt hat eS den Anschein, daß »ur einzelne Theile teS Etats erhebliche Abändcrnngei, von dem lausende» Etat erfahren dürsten. Ob nnd i» wie weit die Einnabmcn bereits nnler der voraussichtlichen Wirkung »euer, erst zu genclunigender Stenern spälerbin höher zu veranschlagen sein werde», ferner, wie der Ausgabe Etat der Militair- verwaltung durch die neue Heercsvorlage sich anders gestalte» möchte, ist zur Zeit noch »icht ahziisehen. Na.!) Heiden Richtungen ho, gehe», wie die „M. Z." betont, die Vorarbeiten im Augenblick »och gar keine» Maßstab für die Gestattung der Dinge. Eine glaubwürdige Angabe will z. B. wisse», daß der Entwurs znr HccreSvorlage schon wiederholt nmgcsialtet worden sei und daß die Kosten anschläge noch immer keine endgiltige Feststellung ersahrcn bätten. Alles sei in dieser Beziehung »och in der Schwebe. Die Ankündigung einer RcichstagSaujlösung siir den Fall einer Ablehnung der Milikairvorlage wird in RegicrungS- krcise» ans die Rechnung des ErsindcrS dieser Nachricht ge setzt. Bisher hat die Regicriliig auch nicht entfernt an die Möglichkeit einer Auslösung gedacht, geschweige denn . damit gerechnet. — Die „Krclizzcituiig" bemerkt über die Stellung der Militairatlachös: „TaS „Verl. Tagebl." bat sich in der kchten ,i>:I i: .>rir,.h mit der Al>ber»s»iig dcS Generals a l.r snito von V, lanme vom Petersburger Hose beschäftigt. Bei dieser »Ni>ge,.yctt » > ul er auch die durch de» jetzigen Herr» Reichst» . aN isellS perat- ge,Hinderte Slellniig de, Miiilaiiattame« »berhauro. L ^ Platt laßt Label dcnltich seine M.innng Lurchdticle», da» die lrützere ein- sl,>ßreill:ere Pcsilio» der Mililairattacht« der s.-tz'a,-,- a;> sachliche» Grünten vorzuzietzen sei, Irhnt eS aber ab, an> die Urjachen Lieser tlleudrrnng »aber einziigehen, da dir» nicht rnogiich sein wi.i.e, ohne die eheinalige» p.riüniichen Disscrenzen der Graft:, Eapriui und Walderiee zn dcrnRe». Ta» „Brrliner Tagebiatl" zeigt sich in dieser Angelegenheit onßcrvrdcnllich gut lnsviinirt und ersrrn« ticherivrise smd wir l» der Lage, demselben dar,hau» zn usiännien, eininal darin, daß die früher« Stellung der Mimiair- Atlacho» der jetzigen weit vorzn.zirhrn ist, andeifti s auch darin, daß auch w>r u>:S aus den erwahnie:, p.rsaniichen Oirunlen enthalte» mochte», den Ursache» näher nach.r'.iaeh'n. Eine Bc- in.ikmig aber drangt sich den» doch sehr lebhaft ans. V!s heute wird wenigstens lheoreloch der Grnndiatz im,»er »och als allein richtig ancrianut, das; die Sache atftmal der Person voran« zutiellcii sei. Im voiliegcabe» Falle niiiße» geivichtige Gründe vorhanden gewesen sein, davon aaz»weiche». Nn» aber i>r in Vezna auf die Penon des ol:c>s der Generals«»^-.'. Ler ..eine« ein W.chftt eing,trete» und dir persönlich« Teile der Fi..., ..»„t radical gelost. Teehaib möchte es ivicd.r an der ' :i s.:a, reu iach li.lie» Monienie» die ihaen gedichrende Ve ! ..nzurunnicii. T,s heißt, eS scheirit jetzt absolut lein Grand mehr vorhanden zu Irin, warum den Milit.irattnch,. zn p.atz »iid F.mw .. . . . rüanz.'il nicht ihre sriihrre unad hängige re und cme irriere Veoaegung ^.slaltende Siellnng wiedrr etnchiänmt werden löniuc, in welcher N- io vlete Jahre l ladn-ch k>ißer>nde»tltck> ersvigreich nnd ohne ^ei'idignng des Anjel-ens des Ansioiirttgc» Amtes dem Vaterland« und der Arnnc geünnt baten/' Dein Grase» Eaprivi dürft.,, diese AnSlassnngen des con- seroallven Blattes . >c»r angcne! in sein. Es fragt sich nur, wie inan an maßgebender Stelle über dir Sache denkt, und ob der Einsender der „K».-Z." hier Fülcknng hat. — TaS roiiscronlwe Wahieoiin'tü für de» ersten Berliner Liindtags-AiabtlrciS l.nl in seiner Sitznng doin 17. Sepiember beschlossen, iür dir bcvv,gehende La»b!a„s.ftrjatz>oahi den Partei genossen Wahl ent Haltung zn empfehlen. — Von den verhaftete» russischen Polen sind, wie der „Vorwärts" lörl, ftins ans Preußen ansgrwiescn worden. T.r bekannte Ü.eiftnde E. EHIcrS hat korzü.h die ioenig anzen.esiene» F„iin»d« i» dem von dem kuis.ttich.n Pi.nig.r- rcjide»len in Bangkok bewohnten Hanse geickäideri. Lette die „NorLd. Allg. Ztg." aus gulee O.ilette .ijolnt, in ein Ticusi- g.b..nLe iür di« I»>lerlick,e Mii>>il«>ies,de»t»c in V oigkok bisher nicht vorhanden, sondern das beilegend« EanS von dein Mmiji.r- rctireultn periöntich gemielyet. Bei Lei» schlechte» Zaftaude die,es HanseS und dein völligen Wange» anderer siir Europäer geeigneter Wirlbsdaiiser ist seitens teS Answärtigeu Amtes bereits sei» l ., :.r Feit der Ettoc.b eines eigene» Gebindes ii,r die Miniftril.i ceslnr in vlns,i,ht ge„o>n,nen und dies« veranlaßt tro.Deu, wegen ttrwcrbnng eines als Lie.gigcbaud« geeignet«» Z.v.::os zu inachcil. — Der >lllg«n» c > ne dentsche Lehrcr in n e n V e r r i n hat eine Petition, betrrssend die Zuziehung von Lehre rinnen zu de» voranosichltich in nächster Zeit s.attiin.enlcn Berattmnge» zur dkegelnng des M ädchc» schuiwcfc nS, an den Uiitcrri.hlSminister gerichtet. * Potsdam, 2o. September. DaS heute Vormittag >rnS- gegcben: sstnlteti» lautet: „Ihre Majeslü» di« trniierin und Königin sind dauernd ji.berste! geblieben »nd iilüen Si.ä lei gnl.'i.i Schlaf , iig wohl, auch di« Prinzeisiii-Tocht.e zeigt ein eriienli.hc« Wvh!bef>nd>:i. MurlnvrpatenS, 20. Lepleinter. i'r. OlShansen. Pr. Zunck.r." Bis ans Weitere» w«rdeu täglich Bulletins n».ht mehr auSgegcle» werden. * Vus «chlesie», 19. September. Der in diese» Tagen versammelt gewesen« obc rjchl cs« s cheS läd te tag beschäftigte sich u. a. auch mit der Frage einer besseren >:nd ;eiigemä>;.ir Besoldung der VolkSschultchrer in den cberfchiciis.oen Städten. Die Beralbuiige» an der Hand eines ergiebigen Zahlenmaterials ergaben die vo» alle., Abgerrcii...» mit nur einer Autmahnio ai'.ertannie Noikwendigkeil einer 7.!ifl.g>> rnng der Lehre,gebockte, vor allein in den Ciakftn mit über lo Ol»o Einwohnern, zumal, wie ebenfalls seich', siel:: wurde, die Lehrer in den Städten unter so Ooo Einwohnern in Fr,ge der ihnen zostehenden staatlichen Tienstallerrzulrg ,i r^ ljach e>.'.' E>:iko„'.!i,en erreichen, al« i . r .... d.n größeren StalIgemcinden. Die einzige AnSil.hme in der Anerkennung dieses llcbelstaiides bildete BüraermeisierGnndrum an» Groß - Strthtttz, welch»» »E Erhödung d«r Lehre»»
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