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Sächsische Volkszeitung : 04.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191706043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19170604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19170604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-06
- Tag1917-06-04
- Monat1917-06
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.06.1917
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Nr LS« Montag den 4. Juni 1917 Vag,««»»««», «»>««»»» »Itttrljührllch ».1« 0». In Dresden und ganz Deuischlond frei HanS ».« tn Oesterretch 4.9« Mnzel-Nummer 1V 4- Dir ea<L Sächsische UolKSMtMK Geßch»ft«ft«lle u»d Rebaktts», ArrLtze»»A. 1«, Howelnftrrche 4M Fernsprecher 2136« Poftsch«tto«t» Leipzig Sir. 14797 »an «nsrt««» > d«e von «el»asISanzeI«en bl» IVUHr, tzamUicnaiizeigen bis 11 Ubr dorm. Dort« fü> diePetit-Spaltjetlk!U» 4,imRrNa- mclrü KV 4. undeullich geschriebene, sowie durch Kern» echer ausgegcbcne Auzetge» süiinen wir die anlworllichlcii sür die Richtigkeit beb LeiteS nicht übernehmen. Sprechstunde der Rcdnktion: 11—12 Uhr vorm. Einzige katholisch« Tageszeitung im Königreich Sachse«. Organ der Ientrnmspartet. Ausgabe ^ mit ilsuflvi?^-' Unterhaltungsbeilage und relig. WochenbeUage Feierabend. Ausgabe u nur mit der Wochenbeilage. Zur Lage Die russischen Zustände stehen nach wie vor iin Vorder gründe der Besprechung und des. Interesses nicht nur bei uns und unseren Verbündeten, sondern viel mehr noch bei unseren Feinden. Das ergibt sich aus den Müttern, dis inan aus Feindesland zu Gesicht bekommt. Eine wahr heitsgetreue Schilderung über die wirklichen Zustände im russischen Riesenreiche dürste wohl noch niemand gelesen haben, denn England, der russische Revolutionsmacher, hat das größte Interesse daran, nur solche Nachrichten in die Welt hinauszulassen, die die Verhältnisse möglichst rosig üarstellen. Und die vorläusige Regierung des Landes, die die Petersburger Telegraphen-Ngentur fest in der Hand hat. läßt nur die Nachrichten vermitteln, die uns Furcht vor dem russischen Bären einflößcn sollen. Aber ab und zu kommt doch eine Nachricht oder eine Aeußcrung, die aus eine unge wöhnlich schwierige Lage im Innern Rußlands und an den Kampffronten schließen lassen. So wissen wir aus den ver schiedensten Meldungen heute bestimmt, daß die Nahrungs mittelschwierigkeiten in den russischen Großstädten bei weitem größer sin-, als in irgendeiner deutschen Stadt, sie Verben mit Riesenschritten größer und drohen zu einer .Katastrophe zu werden. Es ist nicht unsere Ausgabe, den Ursachen dieser Not nachzugehen, sondern wir stellen ledig lich die Tatsache fest, die sich aus Aeußerungen im Bauern kongreß, im Arbeiter--und Soldatenrat und in französischen und englischen Blättern ergibt. Wichtiger für uns ist die Mitteilung Alexejems, daß 1 bb Millionen Sol - datendie Front verlassen haben, andere Quellen berichten über mehrere Millionen. ES bat demnach eine Massenrückkehr russischer Kämpfer in die Heimat statt gefunden. Rußlands Soldaten lxrben von Anfang an nicht güluußt, wofür sie kämpfen, sie zogen in den .Krieg, weil es Väterchen Zar-hjstohlen hat. Jetzt wurde, Väterchen zur Ruhe gesetzt und da setzten sich viele Streiter auch zur Ruhe. Wer hat ihnen zu befehlen, wem, Väterchen Zar nicht mehr da ist! Führende Russen teilen nach Einzelheitin über die winzige Munitions- und Derpflegungszufiihr zur Front mit und Wer die langen Feierschichten der russischen Kriegs- arbetttzr. All diese Dinge lassen den wahren Grund der Un tätigkeit an unserer Ostfront erkennen. Die Rundreise des .Kriegsministers Kerenskis, die französischen und englischen Ermahnungen, der amerikanische Druck, all diese Dinge ver mögen keinen Hahn in Bewegung zu setze«, wenn die Sol daten in Massen heimwärts wandern. Auf unserer Seite liegt» kein Grund zu einem Angriff an der Ostfront vor. Wir führen ja keinen Eroberungskrieg, sondern einen Ver teidigungskrieg. und solange die Russen sich ruhig Verhalten und nicht ihre Stellungen verstärken, solange können unsere Truppen warten. Jedenfalls weiß man aber, daß , Rußland große Schwierigkeiten hat, die weder Drohungen seiner Verbündeten noch ein Befehl der vor läufigen Regierung mit einem Schlage ändern können. Wenn schon ein russischer Befehl sich gegen die zu zahlreichen Verbrüderungen mit dem „Feinde" herausgegeben >verden mutz, dann weiß man, was es geschlagen hat. Eine andere Frage wird augenblicklich in der deutschen und in der österreichischen Presse lebhaft besprochen. Sie hängt mit der internationalen Sozialistenkonferenz in Stock holm zusammen, die über Friedensfragen und Friedcns- ziele beraten will. Sie wird die Welt nicht aus den Angeln heben und sie wird durch irgendeine Entschließung das große Ringen nicht von heute auf morgen beenden. Daher kann man bis jetzt gegen die Tagung nichts ein wenden. Dagegen »nutz inan sich gegen die reisenden unga rischen Sozialdemokraten richten, die mindestens eine zwei deutige Haltung angenommen haben. Airs ihren Aeuße rungen konnte man entnehmen, daß sie mit ihren öfter- reichischen Freunden einen Friedensaustrag der öfter- oeichffch-ungarischeu Regierung hätten. Sie sind auch sür eine Vereinigung aller polnischen Gebietsteile und für andere Dinge eingctrcten. Man kann ruhig sagen, sie waren mindestens leichtfertig in ihren Erörterungen. Daher haben sich die österreichisch-ungarische Regierung und die ungarische Regierung genötigt gesehen, je eine Erklärung gegen die ungarischen Sozialdemokraten kundzugeben, um einer unnötigen Wichtigtuerei ein Eiche zu machen. Elftere sagt klipp und klar, was eigentlich für jeden Einsickstsvollen selbstverständlich tvnr, daß die sozialdemokratischen Dele gierten keinen Auftrag haben und letztere betont ausdrück lich, daß die von den ungarischen Stockholmern aufge stellten Aeußerungen leichtfertig waren. Man denkt nicht an die Loslösnng von Gebietsteilen zugimsten Polens, man hält fest an dem Bündnis mit Deuffchlaud und er achtet eine andere Stellungsnahme gegen Serbien für aus- geschlossen. Die beiden Erklärungen besagen das, was in Deutschland niemand bezweifelt hat. Man lsiilt auch in Ungarn durch bis zu dem Frieden, der der Doppelmonarchie -um Heile gereicht. ,,,, ' 1" I Das Neueste vom Tage I »»»»n -- --»»»»» M MlW LeuW WMW (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 1. Juni 1017. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Nupprechr: Im Wytschaete-Bogen erreichte der Artilleriekamvs gestern äußerste Heftigkeit; er hielt bis in die N icht an. Nahe der Küste, am La Bassöe-Kanal und beiderseits der Scarpe nahm nachmittags die Kaiiipstätigkcir zu; nachts folgten starken Feuerwellen Vorstöße der Engländer bei Hnlluch, Lens, Monchy und Cherisy. Sie sind überall ab- gewiesen worden. Am Touche.; - Bach vom Vortage ver bliebene Engläirdernester wurden größtenteils gesäubert. Heeresgruppe deutscher Kr » u v ri n z : Weslpreußische und rbeinische Regimenter führten am Winter-Berg bei Craonne eine gewaltsame Erkundung durch, bei der nach erbitterten Nähkämpfen über 150 Fran zosen und 15 Maschinengewehre in der Hand der Sturm- trnppen blieben. An» Westhanq der Berges in unsere Stel lung einbezogene französische Gräben wurden gegen starken Angriff gehalten. Heute nacht drangen Stotzkompanien niedcrschlesischer Regimenter nordwestlich von Braye in die französische Stel lung und nahmen mehr als 100 Man» gefangen. Auch hier wurden 15 Maschinengenvhre erbeutet. Beide Erkundungsvorstöße brachten uvrtvoUe Fest stellungen über den feltzdlichen Kräfteeinsarz. In der Champagne wurde östlich des Pöhl Berges ein Angriff mehrerer feindlicher Koiiipauie» durch Gegenstoß zum Sckleiteln gebracht. Heeresgruppe Herzog Albrecht Keine besonderen Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz Keine größeren Kampfhandlungen. Mazedonische Front: Vorpostengefcchte westlich des Vardar, am Doiran-See und in der Struma-Ebene verliefen sür die bulgoriichen Truppen günstig. Der erste Generalquartiermeister: L.udendorsf. Die U-Boot Erfolge Berlin, 3. Juni. (V. T. B. Amtlich.) 1. An der Westküste Irlands und vor dem Westausgang des Kanals sind 18 000 BruttoN cgi st er Tonnen versenkt »norden. Von den vernichteten Dampfern und Seglern konnten Namen und Ladungen nicht sestgcstellt werden, da die Fahrzeuge aus Gelritzügrn herausgeschossen wurden. 2. Eines unserer Sreflugzeuqe belegte am 2. Juni dir rus fische Fliegerstatiou Lebcra mit gutdeckendrn Bomben. Der Ehef des Admiralstades der Marine. Zu de« Ueberschwrmmnngen in Ober-Italien, die Mailänder Blättern zufolge allein in Mailand gegen 10 Millionen Lire Schaden vcrursaclsteu, gibt „Corricre della Sera" bekannt, -aß die Eisenbahnlinie Savona—Turin infolge großer Erdrutsche in den letzten Tagen vollkommen unterbrochen war. Die Linie San Giu seppe- Alessandria und andel-e sind l-eute noch nicht wieder fahrbar. Wie „Secolo" mitteilt, haben die letzten Un wetter die Obsternte auf weite Strecken vernichtet. Das österreichische Kaiserpaar reist an die Jsonzofront Wien. 3. Juni. (W. T. B.) Kaiser Karl und Kaiserin Cito begaben sich am 1. Juni nach der Jsonzofront. Sic trafen am 2. Juni früh in Laibach ein. Von dort fuhr der Kaiser znnächst nach Opchina bei Triest. Dir deutschen Sozialdemokraten in Stockholm Stockhol in.. 3. Juni. (W. T. B.) Die Vertnter der deutschen sozialdemokratischen Mehrheit unter Führung S che id^ema »ins sind in Stockholm angekoiiimen. Sie waren vom Minister Stauning begleitet. Was nun dis Vorgänge aus den Kriegsschauplätze,» selbst aubelangt, so ist über Sonntag kein Ereignis von 'W». drutung gemeldet worden. Nur von der Jsonzofront wff» berichtet, daß im Görzffchen ein .Haupnnann mit »'eins.,, Mannen 500 Italiener gefangen nahm. Das ist <-Wl Leistung. X' » » »»»»«» Der Weltkrieg « »n«»»n Zwei Trlcgrammr des Kaisers Berlin, 2. Juni. Se. Masesrät der Kaiser WD an den Kronprinzen des Deutsche» N eiches und M» den Kronprinzen von Bayer» folgende Depescl^'» gesandt: „Sr. Kaiser!. Hoheit dein Kronprinzen des Deutsche,« Reiches. Aus Meiner Frontrcise konnte Ich nur Abort« nungen der Armeen sprechen die unter Deiner FühruuM in den letzten beiden Monaten den großen Durchbruäfsversu-j! der Franzosen an der AiSne und in der Champagne z>.>" Scheitern brachten. Ich beauftrage Dich, aller» Führern und Truppen, »i« in den schweren Wochen ihr ganzes Wollen und Könnm. ihr Blut und Leben einsetzten und an deren stahltmibn» Willen des Gegners Anstunn zerschellte, Meinen und ö -H Vaterlandes Dank zu übermitteln. Tie deutsche Heimat ist stolz ans ihre sirpseren Söhne! und voll Vertrauen, daß die neuen Kämpfe auch neue bringen werden. Tos walte Gott. WilhsI m. „Sr. Könrgl. Hoheit dem Kronprinzen von Bayi"'S Aus den Schlachtfeldern von Arras im den die unter Deisel Führung fechtenden Truppen aus allen deutschen (Hauen st» den schweren Kämpfen der st-tzten beiden Monate Eiiglaitz»? kriegerische Absichten an dieser Stelle zum Scheit''"» gebracht. Stahlharter Wille und feste Siegeszuversicht spraa»mi aus den Augen derer, die Ich während Meiner Reise ):»>'. Das gleiche Gesübl beseelt die gang' Armee. Mit Mir dankt das deutsche Vaterland seinen tapst, nä Söhne» sür ihre opferfreudige Hingabe an unsere große, deutsche Sache. U..'verbringe allen Führern und Tnipit>'» diesen Dank, der gepaart ist mit dem Vertrauen, daß ans mit Gottes Hilfe auch die weiteren Kämpfe siegreich beste») » werden. Wilhelm Hohr Auszeichnung Ludendorsss Berlin, 2. Juni. Se. Majestät der Kaiser rick- 5 cn den Ersten Generalquartiermeister General dem i" santerie Ludendorff nachstehendes A n s ch reiben : Die deutschen .Heere haben im Westen in diesem F: «' jahr von den Franzosen und Engländern mii starker NcA""' macht und allen Milte!» der Kriegführung iintenwmiiie'-' r. gewaltigen Ansturm siegreich abgewiesen und me Erreichung der weitgestecktcn Ziele des Feindes vrrhind'sttz Dieser großartige Erfolg ist nein»» der unverglmlf- Ischen Tapferkeit und der beispiellos zähen Ausdauer : v beteiligten ans allen deutschen (Hauen staiiinienden Trupp"» und ihrer umsichtigen und tatkräftigen Führung durch aut Generale und Offiziere aller Dienstgrade den vom Gen ' »alstad vorgeschlagenen und von allen mitwiickeia^» Stellen mit eindringenden, Verständnis und freudiger Hu" gebung dnrchgesührten weit voraussäfanenden vorbereitet"?":» Maßnahmen, die lmupffächlich in Ihrer Hand lagen, zu ?> ' danken. AIS Zeichen meiner besonderen A n e rte > » u n g Ihrer hierdurch erworbenen neue» Verdienste als Ausdruck meiner fortdauernden besonderen ,, > ' frieden heit mit Ihren vortrefflichen Leistlinge» ftGe ich Sie hierdurch ü In « u i t «> deS Niederrhei " ' scheu F ü s i I i e r r e g i ui e n t s N r. 3 0. Sie trete? r A dieser Ehrenstelle wieder in enge Beziebnngen zu dem R-ft' ment, dessen liervptragender Kommandeur Sie gewesen i> >" und das sich auch dank Jhier zielbewussten Ausbildung > » dem jetzige» Kriege überall aus das beste belNihrt lmt. Großes Hauptquai'tier, de» l. Jiiui 1017. gez. W i l l> e l »> t ' Vom Seekrieg Das dänische Ministerium des Aenßere» teilt mit, die dänische Gesandtschaft in London berichtet, ist der dam : ' Schauer „Freden" in. Atlantischen Ozean versenkt wo: !"i- Das Schiss, das auf der Reise von Portugal nach >n"" Farrör-Jnseln mit Salzladima war, war vorher von ei i'b« französischen Kriegsschiff ausgöbrächt »nd mit einer r m' zösischeu Briseniuaunjchast verseile». Zwei Mail» der ist' satziing, nämlich der Kapitän und der .Koch kamen um, O " Rest der Besatzung wurde gerettet und i» Ltoniowa» Nl> gebracht.
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