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Dresdner neueste Nachrichten : 10.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193203104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-10
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.03.1932
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Dresdner Neueste Nachrichten Donnerstag, 1V. März 1032 Frankreichs Liebeswerben um Italien Lim den Oonauraum Zwischen Rom und Paris Bon Nicdnrtl Lslin Bon unscrm ^«Korrespondenten vl« Nsünlttloo Oie Trauerseierlichkeiten für Briand in Paris - Oer neue Mandschureistaat stellt sich vor Rom, 3. März Die Frage der icalienisch-französischen Annäherung gehört seit einer ganzen Rcilic von Jahren zu den obligaten, immer wieder anflauchenden Fragen der europäischen Politik. Lie ist ebenso all — und bestimmt ebenso wichtig! — wie das Thema -cs italienisch-sranzösilchen Gegensatzes. Und in diesen Tagen ist es wieder einmal besonders aktuell. Nicht nur, weil in Frankreich allerhand Stimmen laut geworden sind, die eine solche Annähe rung wünsche», nicht nur weil Poiucarö im „Exccisior" Tardiru ausgesordert hat, einmal mit Mussolini zu» sammcnzukommcn, sondern weil tatsächlich Sympathien vorhanden sind, aus denen nm» vielleicht Schlüsse aus «in verändertes Verhältnis zwischen Rom und Paris ziehen kann. Der französische Ministerpräsident Tardicu hat sich in der sranzösischen Kammer über die italienisch-sranzösischen Beziehungen interpellieren lassen. Der Abgeordnete Äbanbgaray erklärte dabei unter andern,, wenn das Deutschland Hitlers oder Hinden burgs „bedrohlich" werden sollte, würde zweiscllos Italien wieder an der Leite Frankreichs stehen. Wenn man nur einen geringen Teil der Deutschland bewilligten Opfer Italien gebracht hätte, würde Frankreich heute anders dastehen. Der Minister präsident Tarbicn schloß sich diesen Ausführungen an nnd erklärt: „Ich bin der Ansicht, daß ein allgemeines Abkommen mit Italien möglich ist." Er verwies dann aus die Verhandlungen zwischen Frankreich und Italien über die Neuorganisation Mitteleuropas. Italien wird zur Zeit in der Pariser Presse außerordentlich freundlich behandelt, nm die römische Zustimmung zu den französischen Mittcleuropapläncn, die wir an andrer Stelle dieser Ausgabe schildern, zu erhalten. In Rom hat man sich zwar formell den sranzösischen Anregungen angeschloffcn, aber doch sehr gewichtige Vorbehalte gemach«. Die italienische Freundschaft ist noch lange nicht «nter Dach und Fach, so sehr dies auch bereits in der Pariser Boulevardpresse verkündet wird. Immerhin zeigt sich Italien — und das ist Wasser in den außen« »»Mischen Wei« unsrer RechiZopposilion — de» französische» L»-,a,en nicht völlig abgeneigt. Die kommenden Tage werden zeigen, wieweit Italien im Donauraum mit Frankreich zusammen arbeiten kann; ob «» vok allem bereit ist, di« «u». schaltung Deutschland», die Frankreich anstrebt, mit- zumachen. Ob «» serner mit dem jugoslawischen Nachbar, der sa auch in die neue Kombination ein- bezogen werden soll, überhaupt eine Verhandlung», vasi» findet. Denn da« alle» ist zumindest sehr frag- ltch. Wl» überhaupt «in« ttalienisch-sranzvsische Wie. derannLherung aus KruKd -er; Probleme, die gegen ES ist mit den österreichischen Dingen immer wieder dieselbe Geschichte: man kümmert sich nicht um sie, hält sic grundsätzlich sür durchaus unbeträchtlich und nebensächlich. Und schreit allemal Gewalt, wenn Ge schichte nnd Politik nns in eine harte Lehre nehmen, an drastischen Beispielen nnS zeigend, daß die RcichS- genosscn aus Gedeih und Verderb mit den Geschicken der Dvnaudcnlschen verbunden bleiben. Tic Pläne, die nm eine Tonausödcration kreisen, eine wirtschaft liche, auch wohl eine in die politischen Bezirke ge dehnte, sind so alt wie der Zwangsstaat von St.-Ger- matn. WaS hat man im Reich getan, sich ihrer zn er wehren? Zngegebcn, i» den ersten zwei, drei Jahren nach dem Znsammcnbrnch halte man den Kops voll und die Hände nicht srei. Und dann kamen die Schrecknisse der Jnslation nnd der Rnhrkamps. Hernach, in der Epoche kurzer Scheinblüte, deren auswärtige Politik von Strcsemann bestimmt wurde, galt all unsre Sorge der Bereinigung deS Verhältnisses zu Frankreich. Manchen, nicht allen, hing der Himmel bereits voller Geigen. Doch auch die Skeptischeren nnd Kühleren meinten, es müßte hübsch sc-l-umtem nrcliuoiii gehen. Man machte eine Rangordnung ans, in der, nach Frankreich, dem Korridor und -in Kolonien, die österreichische Frage ganz zuletzt stand. Von der sprach man höchstens, wenn sich die Dinge da unten irgendwie verfilzten oder wenn sich die Leute, die man allein ließ, ans eigene Faust zu Helsen suchten. Tann wurde man erst mißtrauisch, dann böse und schall. Bald aus die österreichische Regierung, bald ans die heimische. Niemals aber siel cs uns bei, die Schuld bei den Rcichsbürgcrn selber zu suchen, dlc, viel oder wenig, mit dem österreichischen Problem doch in der Art jenes wackeren nationalsozialistischen Agitators sich abfanden, der ans die Frage, was seine Partei mit Oesterreich vorhatte, geantwortet haben soll: „Bah, erst gründen wir da» Dritte Reich, dann wird Oesterreich einfach so mitgenommen." Die Politik der Rangordnungen wäre nicht einmal so falsch gewesen, wenn die Welt uns den Gefallen täte, einmal stillzustchen. Wenn sic, fort und fort sich bcivegcnd, nicht nnausgesetzt neue Situationen schüfe, die neues, unter Umständen auch sofortiges Handeln verlangten. Seit ein paar Tagen, seit Tardlcn in Genf bei einem Teegespräch dem österreichischen Ver treter v. Pflügl erklärt hat, Oesterreich täte gut daran, mit.den sogenannten Nachfolgestaaten in etil Präferenz Verhältnis ei nzu trete», liegt wieder einmal clne solche neue Situation vor. Und ivjedcr sind wir entsetzt. Noch vor ein paar Monaten, ja selbst vor Wochen noch ward es schwer, so man von den Wolken, die über dem Tonauraum sich türmten, zu reden anhob, Gehör z» finden. Jetzt flattert bas alles wie ein aufgeschcuchtes Hlihnervolk durcheinander. Schreibt aufgeregte Lcttaussähe, gibt die Zuknnst schon halb verloren und sucht dl« Schuld von neuem bet jedermann, nur nicht bet sich selber. Was ist das nur sür «ine uneriräg- lich hysterische Art, Politik zu machcn! Die Regierung Brüning, an sicl>, was Oesterreich an- geht, gewiß nicht frei von Schuld und Fehle, hat in diesem Fall getan, ,vas sie tun konnte, und sie hat «s auch rechtzeitig getan. Die Erklärung, daß Deutsch, land bereit sei, Oesterreich die zur Ausdehnung seiner Ausfuhr erforderlichen Präserenzen zu gewähren, war der einzig möglicl»« Gegcnzug gegen die französische Initiative. Gewiß sind wir damit noch nicht am Ende. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Die Auseinander setzungen werden nun erst zu beginnen haben. Aber es steht doch nicht so, daß wir in diese Auseinander- setzungen ohne starke Trümpfe hineingchcu. Zunächst einmal wird Frankreich sich schiverlich ohne cveitcrcs auf die Unterstützung Englands und Italiens berufen können. Der englischc Gesandt« in Wien hat, wie man uns mitteilt, ausdrücklich versichert: man sei in London mit einer Auösck^altung Deutschlands nicht einverstanden. Auch das sehr lebhafte Interesse Italiens an der wirtschaftlichen Gestaltung der Donaulündcr wird, wie sich bereits zeigt, «ine nur. französische Lösung dieses Problems nicht zu» lassen. Wir sind auch selber — mau muß das immer wieder hervorkehren — keines,vegSohnc Wehr undWasfen. Die Meistbegünstigung hat uns bisher gehindert, Oesterreich die Borzugsbehandlung zu gc- währen, die wir ihm wohl mehr als einmal hätten gewähren mögen. Aber dtcse Meistbegünstigung ist doch auch ein Schutz sür unsre und, wie die Dinge liegen, auch sür die deutsch-österreichischen Interessen. ES ist im Rahmen der bestehenden Handelsverträge ausgeschlossen,, baß di« sogenannten Nachfolgestaaten Z Wie Koburg seinen Ehrenbürger behandelt Telegramm unsre» Korrespondenten Lr. Koburg, ü. März Nach einer Mitteilung de» Hindenburgausschussc» sür das Koburger Gebiet hat daS städtische Verkehrs- büro Koburg — Koburg hat bekanntlich eine national sozialistische Stadtratsmehrhcit — sich bisher geweigert, die Plakate, die zur Wiederwahl Hindenburgs auf- fordern, an den städtischen Plakatsäulen und Plakat- tascln anzuschlagcn, angeblich, „weil kein Platz mehr an den Plakatsäulen vorhanden" sei. Tic Berliner Hauptgeschäftsstelle der Hlndenburg- aiisschüsse hat sich nun bcschwerdesllhrrnd an da» Rcichsinnenminislcrium gewandt, da» sich seinerseits wieder mit der bayrischen Staatsregierung in Verbin dung setzte. Dabei ist Hindenburg Ehrenbürger der Ltadt Koburg. MngLlaenvt'tlkL: E>l« ra mm brelt« Zell« kostet » für auSwärt« 0^0 R.-M., dt« ReklameM, sm Anschluß an redaktionellen Tert, 7S wn, brest, tostet 2 R.-M., für euSwärt« r,ro R.-M.« abzüglich s»/, Krisenrabatt. - DI» Lrtefgebühr für Luchstabenanzelgen beträgt R.-M. - Mir Einschaltung an be stimmten Tagen und Plätzen kann ein« Gewähr nicht übernommen werben. 8edMoll,DerlLLUndöaMgrschMsteLe: Dre-beo-rl.,relbliiandstr.4 * Postadresse: Dresden-Kl, Postfach - Zeninls: Ortsverkehr S<unmrlümumer 24601, zeravertehr 141S4, 20021,27081-27S83 * relesr.: Aeuefle Dresden Postscheck: Dresden roso — Richwerlangie Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesanbt nochaufbewahrt. - Im Falle diherer Gewalt, LetriedSstdrung oder Streike haben unsre Dezicher keinen Anspruch aut Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entqett« Ar SO / 40. Jahrgang * Sind diese Schlüffe berechtigt? Man hat gesagt, daß die jüngsten WirtschaftSvcrhandlungen zwischen Frankreich und Italien nicht so rasch zum Abschluß gekommen >värrn, wenn beide Parteien nicht sehr guten Willen gehabt hätten. Wir halten diesen Schluß für falsch Der Abschluß ist nur dadurch so rasch zu. stände gekommen, weil der Handelsvertrag am 20. Februar ablicf nnd «in vertragloser Zustand für beide Länder einfach untragbar war. Daß die Ver. Handlungen erst so spät bcganen, daß sie dann in größter Eile zu einer mehr al» problematischen nnd ganz provisorischen Lösung geführt wurden, zeigt viel- mehr, wie schwer «S sür die Unterhändler war, sich zu einigen. Auch aus der italienischen Stellungnahme zu dem Tardieuschen Vorschlag einer Zollgemetnschaft zwischen den Donau- ftaaten darf man kein» übereilten Schlüsse ziehen. Diese Stellnngirahme ist keineswegs so «in. heutig freundlich, wie es der „TempS" triumphierend ankündigte. Im Grunde lonnni tiefer Vorschlag der italienischen Diplomatie sehr ungelegen. ES ist «ine» ihrer Axiom«, daß jede Wiederherstellung der alten Donaumonarchie, und sei «S apch nur in Form wirtschaftlicher Vereinbarungen, für Italien nicht wünschenswert sei» Ganz besonder», wenn da» unter französischer Führung geschieht. Aber sie will sich au» den bevorstehenden Verhandlungen nicht auSschalten. Darum erklärt sie in ihren Zeitungen, daß man den Vorschlag mit wohlwollendem Jntereffe vtrfolgr. Darum kündigt st« fast gleichzeitig an, daß sie mit Oesterreich zu einem neuen Wirtschaftsabkommen ge. langt ist. Darum versucht sie überhaupt, dem ganzen politisch gemeinten Tardieu-Plan ein nur-wirschast. liche» Gepräge zu geben. Da die italienische Presse Nicht an diese Wandlung glaubt, so hat sie die jüngsten Annäherungsversuche der Franzosen mit einer erstaunlichen Kühle auf- genommen. Mit einer Kühl«, di« in Frankreich ver letzen muß. Gleichzeitig hat sich der polerüische Ton gegen Frankreich, der seit Jahren die italienischen Blätter durchzieht, nicht im geringsten gemildert. Und diese Tatsache ist vielleicht entscheidend sür die Beurtei lung der Krage, ob eine italtenisch-sranzösischc Wieder- annäherung im Gange ist. Wenn man im Palazzo Chlgt mit einer solchen Wiederannäherung rechnete, wenn einigermaßen aussichtsreiche Verhandlungen nn Gange wären, wenn bestimmte Absichten bestünden, so hätte die sasctslische Preffe schon seit langem einen Wink erhalten. Aber Italien erwartet etwa» mehr von Frankreich al» einzelne Konzessionen. Was die Turiner „Stampa" kürzlich mit folgenden Sähen sehr eindeutig formuliert hat: „Da» Thema der italienisch-sranzöst- schen Freundschaft muß, soweit es über gute nachbar liche und geschäftliche Beziehungen hinanSgeht, die immer wünschenswert sind, zur Voraussetzung haben, daß Frankreich seine Außenpolitik gründlich r«vtdi,rt. Dies« Politik gefährd«» heute allzusthr den Frieden, weil sie einem harmonischen und gerechten Ausgleich auf dem europäischen Kontinent zuwiderläust. Ist Frankreich zu dieser Revision entschlossen? ES scheint nicht, daß die Antwort aus diese Frag« so auSstrht, wie sie alltsehen «ittzt«.' Hindenburg spricht „Vollste Unparteilichkeit und Unabhängigkeit* X Berlin, ». Mär, Die Bereinigte« Hindeuburgansschttste haben den Reichspräsidenten v. Hindenburg gebeten, sich zu einer Schallplattenausnahme zur Verfügung zu stellen. In Erweiterung seiner Annahmeerklärung vom 1s. Februar hat Reichspräsident v. Hindenburg au»« «esührt: „Alte Soldatenpiltcht verlangt von mir in unsrer schweren Zeit, auf meinem Posten z« »erharren, um das Vaterland vor Erschütterungen zu bemahren. Nur aus der Grundlage vollster Unparteilichkeit und Unabhängigkeit hab« ich die Kandidatur übernommen. Ich habe es abgelehnt, irgendwelche Bindungen nach der einen oder nach der ander« Seit« cinzugehcn. Ich will, wie bisher, auch in» Fall« meiner Wiederwahl der Treuhänder des ganzen deutschen Volkes sein und nicht der Beaustragte einer Partei oder einer Partetrngruppe. Nur Gott» dem Vaterlaudc und meinem Gewissen will ich verant wortlich sein. So habe ich «S bis jetzt gehalten und so »erde ich auch weiterhandclu. Di« deutsche Würde und »re zu wahre« und gegen Augrisse zq^chützru, wird ßts mein« vornehmste Aufgabe sein. Kür «ich gibt ä nur ein wahrhaft nationales Zielt Zusammen« iäluß deS Volke» in seinem Existenzkampf, »olle Hin übe jedes einzelnen fn de« Harten Rlngßn um di« Er hellung der Nation. Dazu verhelfe «nß Gott!" Rundfunkrede Hindenburgs Vonnersiag * B e r l t n, s. März. (Durch Fnnkspruchj Entgegen anderslautenden Meldungen wird er- llärt, daß es sür di« Rundsunkansprach« deS Reichs präsidenten v. Hindenburg bei dem ursprünglich fest« zclcgien Termin am Donnerstagabend bleibt. wärtig in der europäischen Politik aktuell sind. Nicht einmal in der Gcgnerschast zur deutsch-österreichischen Zollunion, wo sich die Absichten der beiden Länder vollkommen deckten, haben Franzosen und Italiener den Weg zur Ucberbrückung ihrer andern älteren Gegensätze gesunden. Wenn nicht alles täuscht, ist auch in diesen Fragen alles beim alten. Am weitesten sind die Franzosen den Italienern vssenbar in der Frage des Tuniö-LtatutS entgcgcngekommcn. Hier scheint eine Einigung nicht mehr unmöglich. Aber die Angebote aus kolonialem Gebiet, die Herr v. Beau marchais dem Palazzo Ehigi machen durste, erscheinen den Italienern viel zu niedrig. Tic Verhandlungen über den Flottenausglcich sind wohl nie ganz abge brochen morden, wobei sich der englische Flotten, spczialtst Cragic als eifriger Vermittler betätigte. ES hat nach Grandis Genfer Rede auch den Anicheln, als ob Italien nicht mehr aus der unbedingten Pari tät bestehen nnd sich mit einer „Angleichung" der Flottengröben begnügen wollte. Aber wenn cS selbst aus diesem Gebiet zu einer Verständigung kommen sollte, so bedeutet das doch noch keine französisch- italienische Wiederannäherung. Die Italiener bc- trachten heute all diese Fragen als kleine Fragen. Sie stehen ans dem Standpunkt, baß eS um eine viel größere Frage geht: um Frankreichs Gclamthaltung gegenüber der europäischen Politik. Um seine Hege» moniegelüste, wie sie in der Reparation», nnd Ab rüstungsfrage immer deutlicher »um Ausdruck kom- men. Aus diesem Gebiet erwartet Italien — und die italienische Preffe bringt da» immer wieder zum AnS- druck — «ine grundlegende Wandlung der französi schen Politik. Bezugspreise: Zustellung -m- zoo R -M Ltnabhäklglgk ÜagrSAtitUNg Postbezug für den Monal r,ooA.«M. Ansibließll» R..M. Postgebühren --- . - . M, (ohne Zusiellungsgebühr). Kreuzbanbsendungen Für dl» Doch, NM Honoris - und Industrie-Jenung «wmmmmer I5Ä..P,. Hindenburg und -er Stahlhelm * Berlin, ll. März. (Durch Funkspruchj Tie Hauptgeschäftsstelle des Htndenburg-AuS- schusjes teilt mit: Aus Kreseld wird uns berichtet, baß eine Ortsgruppe des Stahlhelms einem Mitglied solgcndes Schreiben hat zugehen kaffen: „Laut Befehl des 1. Gausührers sind Sie aus dem Stahlhelm aus- geschloffen, da Ste durch Ihre UnterschrtftSletstung imter den Htndenburg-Aufruf am 8. b. M. etne, baS Ansehen des Bundes der Frontsoldaten schädige ndeHaltung eingenommen haben." Das Mitglied des Stahlhelm, an das dieses Schreiben gerichtet wurde, hat mit folgendem Brief geantwortet: „Ich halte diese Ausschließung unter der Begründung, rine-däs Ansehen des Bundes der Front soldaten schädigende Haltung eingenommen zu haben, sür ganz unmöglich. Ich habe bisher nicht gewußt, -aß der Stahlhelm eine einseitige politische Bindung vorschreibt. ES ist unglaublich, daß der Stahlhelm ein Mitglied ausschlteßen will, welle» seinem Ehrenvorsitzenden sein« Stimme gibt." In dem Schluß bc» Briefe» wird betont, baß der Aus schluß eine» Mitgliedes unter der erfolgten.Begrün- düng einem Ausschluß de» Feldmarschall» v. Hinben- bürg selbst gleich käme und beshalb nicht anerkannt werden könne.
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