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Zwönitztaler Anzeiger : 04.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188905041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18890504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18890504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-04
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 04.05.1889
- Autor
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imiWler Anzchtr. Local blatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Lenkersdorf, Dittersdorf, Burgstädtel, Affatter, Streitwald, Dorfchemnitz, Elterlein, Grünhain, Thalheim n. s. w. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. 14. Jahrgang. Redaction, Druck und Lizenthum von S. B. Ott in Zwönitz. 14. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und «deren Austräger vierteljährlich für I Mark SO Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. Sonnabend, den 4. Mai. I88S Bekanntmachung. Diejenigen hier wohnhaften Militärpflichtigen, welche sich zur diesjährigen Musterung in Stollberg zu gestellen haben, werden hiermit aufgefordert, ihre hier befindlichen Loosungsscheine von früheren Musterungen bis zum 8. dieses Monats auf der Polizeiexpedition in Empfang zu nehmen. Zwönitz, den 3. Mai 1889. Der Bürgermeister. Or. Rühl. Bekanntmachung Nach einer Bekanntmachung des Herrn Civilvorsitzenden der Königlichen Ersatz-Commission des Aushebungsbezirks Stollberg vom 4. März dieses Jahres findet die Musterung der in Zwönitz aufhältlichen und in der Stammrolle verzeichneten Militärpflichtigen am Donnerstag, den 9. Mai a. c. von Vormittags 8 Uhr an in der Restauration „zum Rotz" in Stollberg statt, während die Loosung der Gemusterten in dem gleichen Lokale am Sonnabend, den 11. Mai a. c. vorgenommen wird. Sämmtliche, sich in hiesiger Stadt aufhaltenden im Jahre 1869 geborenen Militärpflichtige, sowie die früheren Altersklassen ange hörenden Militärpflichtigen, über deren Militäroerhältniß eine definitive Entscheidung noch nicht getroffen worden ist, werden hiermit geladen, zu dem angegebenen Termine persönlich und pünktlich zu erscheinen und zur Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 5 Mark ihre Loosungsscheine und Gestellungsatteste mit zur Stelle zu bringen. Diejenigen Militärpflichtigen, welche dieser Ladung nicht nachkommen, verfallen den in Z 33 des Reichsmilitärgesetzes vom 2. Mai 1874 angedrohten und sonstigen Nachtheilen. Anträge auf Zurückstellung oder andere Begünstigungen find von den Militärpflichtigen oder deren Angehörigen spätestens im Musterungstermine anzubringen. Zwönitz, den 15. März 1889. Der Bürgermeister. Ör. Rühl. Hertliche und Sächsische Angelegenheiten — Zwönitz, 3. Mai. Bei dem gestern Nachmittag hier auf- getroffencn Gewitter schlug der Blitz in das früher Wötzel'sche, jetzt Hennig'sche Gut in Kühnhaide, ohne zu zünden und erheblichen Schaden anzurichten. — Ein 14jähriger Quintaner, Sohn einer adeligen Familie in Chemnitz, war aus Furcht vor der Ostercensur aus dem elterlichen Hause entwichen. Drei Tage daraus meldete den geängstigten Eltern ein Telegramm aus Belfort, daß ihr Sohn dort in einem Gehölze ausgesunden worden sei. Der jugendliche Abenteurer hatte seiner Angabe nach die Absicht, nach Algier zu gehen, war aber mit den ihm zu Gebote stehenden Mitteln nur bis an die französische Grenze gelangt und wurde von Belfort aus nach Chemnitz zurückgebracht. — Schneeberg, 1. Mai. Gestern Nachmittag sand unter ungemein zahlreicher Antheilnahme aus hiesigem Friedhose die Be erdigung der ermordeten Elsa Günther statt. Diacouus Mathe gab in tiefergreifenden Worten dem Schmerze und der Trauer über den so jähen Tod des unglücklichen Kindes Ausdruck und suchte die so beklagenswerthe Familie zu trösten. Die Consirmandinnen, sowie Schülerinnen der Bürgerschule sangen am Grabe eine Trauerarie. Dem unglücklichen Opfer war ein reicher Palmen- und Blumenschmuck gewidmet worden. Die Feier hotte Alle mächtig bewegt. — Schneeberg, 2. Mai. Angesichts der vielen falschen Gerüchte und Zeitungsmeldungen, welche bezüglich der Ermordung der unglücklichen Elsa Günther im Umlauf sind, geben wir nach stehende authentische Mittheilungen nach den uns gemachten An gaben ihres Vaters wieder: Elsa Günther, — welche am 7. Juni 1875 geboren ist, also das 14. Lebensjahr noch nicht erreicht hatte — wollte am 24. April einen längst projectirten Besuch bei Verwandten in Thum zur Ausführung bringen. Sie begab sich am Mittag des gedachten Tages in Begleitung ihrer Mutter und ihres Bruders nach Aue, um von da per Bahn nach Burkhardtsdorf zu fahren, woselbst sie irrthümlicherweise einen Postanschluß nach Thum benutzen zu können glaubte. Als das Kind, in Burk hardtsdorf angekommen, belehrt wurde, daß der erwartete Post- anschluß derzeit nicht vorhanden sei, beschloß es kurzer Hand den Weg zu Fuß anzutreten. Jndeß ergab sich eine Fahrgelegenheit mit dem Botenführer Stoll aus JahnSbach, welche Elsa Günther bis zur sog. Besenschenke benutzte. Dort angekomwen hat das Mädchen ihre Tasche nebst Packet ergriffen und ist abgestiegen mit der Erklärung sie wolle einstweilen zu Fuß vorausgehen. Sie ist auch wohlbehalten i» der Gelenauer Schenke angekommen, hat sich dort einen Kaffee geben lassen, um bald darauf ihren Weg sortzusetzen. Soweit die uns gemachten, absolut zuverlässigen Mittheilungen. Wenige Zeit darauf muß die Unihat geschehen sein. Als die Leiche aufgesunden wurde, lag dieselbe mit dem Kops in einem nur untiefen Wasser graben in der Nähe eines Teiches. Der Hals der Todten wies eine Strangulationsmarke aus, die Hände zeigten leichte Hautabschürfungen, die Ober- wie die Unterlippe waren durchgebissen, Verletzungen durch Stiche oder dergleichen waren nicht vorhanden, nur 3 Knöpfe des Mieders waren abgerissen. Der telegraphisch herbeigerusene Vater constatirte, daß sehr viele Gegenstände, welche das Mädchen bei sich gehabt hatte, geraubt worden waren. Außer den Schuhen, welche der Leiche abgezogen worden, fehlt die Geldbörse nebst Inhalt, ein goldener Fingerring, die Ohrringe, zwei rothseidene Strumpfbänder, ein Regenschirm, ein rothseidener zu einem Geschenk an die Ver wandten bestimmter Hut und eine Menge sonstiger Gegenstände, über welche dec Vater der Unglücklichen hier keine weitere Auskunft geben will. — Nach einer neueren Mittheilung ist der obenbesagte Hut bei einem in der folgenden Nacht, also von Sonnabend auf Sonntag, in Thum verübten Einbruch von den Thätern zurückgelassen worden. Dieser Wahrnehmung zufolge hätte man in dem Mörder einen profes sionellen Verbrecher zu suchen. Das anfangs verbreitete Gerücht von einem Lustmord hat sich durch die Section als völlig unrichtig erwiesen. — Möge es den Bemühungen unserer Gerichte gelingen, rechr bald Licht in die traurige Angelegenheit zu bringen. „E. V." — Zwickau, 30. April. Vorgestern fand hier eine Versamm lung der Töpfergesellen statt, welche beschloß, für den 1. Juni d. I. den bestehenden Lohntarif zu kündigen, in Zukunft festen Tage lohn mit 5 Mk. Mindestbetrag, sowie neunstündiger Arbeitszeit zu fordern, ferner 50 Procent Lohnzuschlag bei Arbeit nach dem Feier abend und 100 Procent Lohnzuschlag bei Nachtarbeit, wie Sonntags arbeit, endlich 3 Mk. Auslösung bei auswärtiger Arbeit zu bean spruchen. Auch das Lernen von Lehrlingen soll durch Lohnerhöhung eingeschränkt werden. — Im dicht besetzten Saale des Schankhauses zum Belvedere wurde gestern Abend eine Versammlung der Maurer und Zimmerer abgehalten und in dieser beschlossen, fortan für Maurer wie Zimmerer einen Stundenlohn im Mindestbetrage von
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