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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192303295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-03
- Tag1923-03-29
- Monat1923-03
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.03.1923
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Das Neparattonsproblem. E» wird nicht kapituliert. Lerlk», 27. Mürz. Der Auswärtig« Ausschuß des Reichstags trat heute zu einer Sitzung zusammen, an der vom Reichs kabinett neben dem Außenminister v. Rosenberg Lie Minister Oeser, Lu-ther, Albert, Heinze und Becker, vom Me deraufbauministerium Dr. Müller, zahlreiche Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses, des Reichsraies, der preußische Minister präsident Braun, der bayerische Gesandte v. Preger, der säch sische Gesandte Gradnauer u. a. teilnahmen. Der Vorsitzende Abg. Stresemann (D. Dp.) sprach zunächst sein Bedauern über die Erkrankung des Reichskanzlers aus, die ihn leider an der Teilnahme an der Sitzung hindere. Der Reichsminister des Aeußeren v. Rosenberg wies sodann an Hand amtlicher Dokumente nach, daß die deutschen Vertreter in Paris ermächtigt und gerüstet waren, einen deutsch enRepara- tionsplan der dort vom 2. bis 5. Januar tagenden Konferenz der Ministerpräsidenten schriftlich vorzulegen und mündlich zu er läutern, sowie für den Fall, -aß mündliche Anhörung nicht gewahrt würde, der Konferenz auch nur auf schriftlichem Wege zu übermitteln. Auf di« Frag«, wie sich die Reichsregierung zu dem Vorschlag de» Staatssekretärs Hughes stelle, den dieser in seiner Rede in der historischen Gesellschaft in Newhaven am 29. Dezember entwik- kelt hat, antwortete der Reichsminister, die deutsche Regierung halte den von Hughes gewiesenen Weg für gangbar und glaube, daß das Heil nicht nur der nächstbeteiligten Mächte, sondern eines gro ßen Teiles der Welt davon abhänge, daß dieser oder ein ähnlicher Weg beschritten werde. Nach Ansicht der Regierung sollte die von Hughes vorgeschlagene internationale Kommission von Geschäftsleu ten oder ein ähnliches .achverständiges und unparteiisches Gremium, an dem Deutschland und Frankreich mit voller Gleichberechtigung teilnehmen, möglichst bald zusammentreten und folgende Fragen be antworten: I. Was hat Deutschland bisher geleistet? 2. Was kann und soll Deutschland gerechtcrwcise noch leisten? g. Auf welche Weise können die Leistungen bewerkstelligt werden? Werde dieser oder ein ähnlicher Weg beschritten, so wäre die Reichsregierung bereit, an den internationalen Kapital markt wegen Bewilligung einer möglichst großen Anleihe heranzutreten, die von Deutschland mit jeder von dem Anleihekonsortium als nötig bezeichneten Sicherheit ausge stattet und an Frankreich oder die Alliierten als sofortiger barer Zuschuß zu behändigen sein würde. Die Regierung sei überzeugt und würde erforderlichenfalls durch geeignete Maßnahmen auch in ge setzlicher Form dafür sorgen, daß die deutschen Industrie- und Wirt- schaftskreise ihre Kraft in den Dienst der so auf das Erfüllbare zu rückgeführten deutschen Reparationspflicht stellen. Die deutsche Regierung habe im Laufe der diplomatischen Kon versation die wichtigsten an dem Schicksal Europas interessierten, aber nicht unmittelbar am Ruhrkonflikt beteiligten Mächte, ohne Anträge zu stellen oder Wünsche zu äußern, von dieser Anschauung i n Kenntnis gesetzt, habe sie aber gleichzeitig auf die Schwierig keit des Problems hingewiesen, wie Deutschland Sicherheit dafür ver schafft werden könne, daß über den Vertrag von Veriaillcs hinaus die besetzten Gebiete geräumt und vertragsmäßig« Zustände im Rhein land wiedevgestellt werden. Das Problem sei, abgesehen von den ^glich sich verschärfenden Leiden der Bevölkerung und der dadurch bedingten Gefahrene» Ausbruches der Dolksleibcnschaften, deshalb so schwierig, weil die Regierung sich nicht denken könne, daß irgendein sachverständiges Gremium in der Lage sein werde, ein sicheres Urteil Wer die tatsächlich« Leistungsfähigkeit Deutschlands abzugeben, bevor dem gewaltsamen Eingriff in da» deutsch« Wirt schaftsleben und der dlwurch verursachten Äertvernichtung Einhalt »«boten sei. Auch sehe die Reichsregierung keine Möglichkeit, daß da, deutsche Volk seine einzige Waffe, den passiven Wi- -erstand, au» der Hand legen könne, ohne Laß auch der Degner sich'auf-die Linie des statu» quo ante zurückzieh«.- 8« der von Frankreich in letzter Zeit in den Vordergrund ge schobenen Fraa» d« politischen Sicherheiten verweist -er Reichrmini- ster auf den deutschen Vorschlag eines Rheinlandpaktes und auf Gebiet und Frieden sichernde Vereinbarungen, die auf dem B o - den der Gegenseitigkeit aufgebaut sein müssen. Hinsichtlich des Handelsverkehr» aus dem besetzten Gebiet nach dem Ausland, namentlich nach England, bemühe sich die deut- sche Regierung, wie der Reichsminister weiter ausführte, ein« Rege lung zu finden, die ohp« Durchbrechung der deutschen Widerstands kraft den Bedürfnissen des ausländischen, namentlich des englischen Warenverkehrs praktisch Rechnung trage. Die Quintessenz dieser auf englische Anregung zurückzuführenden Regelung laufe darauf hin aus, daß die vor einem bestimmten Termin abgeschlossenen Han delsaufträge neutralisiert werden, das heißt, daß in Ansehung Lieser Kontrakte sowohl die französisch-belgischen Besat zungsbehörden, als auch die deutschen Behörden sich jeder Kontrolle enthalten sollten. Man wisse, daß verschieden« fremde Regierungen Vorstellungen in Paris und Brüssel erhoben haben, um gleiche Zu geständnisse von französisch-belgischer Seite zu erhalten, wie sie Deutschland bereits gemacht habe. Welchen Erfolg diese Vorstellun gen gehabt haben, sei hier nicht bekannt. Der Ausschuß war einstimmig in der Ablehnung der von der französischen Regierung geforderten Kapitulation und in der Ueberzeugung von der Notwendigkeit der Fortführung -es passiven Widerstandes mit dem Ziel, hierdurch und durch internatio nale Abmachungen die Befreiung des Nuhrgebietcs von der unrecht mäßigen Invasion herbeizuführen. Einbrüche, Räubereien, Plünderungen. Bochum, 27. März. Der französische Zivilkommandant der Stadt hat an die Geschäftswelt, die seit vier Wochen als Protest gegen d'e Requisitionen der Franzosen die Läden geschlossen hält, die Auf forderung gerichtet, bis zum 1. April wieder alle Läden zu öffnen, widrigenfalls die leitenden Personen der Geschäfte oder deren Inhaber mit Gefängnis nicht unter einem Jahr bestraft werden würden. Ferner haben die Franzosen damit gedroht, den Warenverkauf selbst vorzunehmen. Die Absperrung der inneren Stadt wird neuer dings wieder sehr rücksichtslos gehandhabt. Um die Bevölke rung zu demütigen, wird van den männlichen Passanten verlangt, daß sie beim Dorzeigen des Ausweises ihre Kopfbedeckung abnehmen müssen. Geschieht dies nicht, so werden die Hüte und Mützen von den Franzosen einfach heruntcrgcschlagen. « Dortmund, 27. März. Heute vormittag rückten zwei Kompag nien französischer Infanterie, begleitet von mehreren Lastkraftwagen, in Las Stadtinnere ein, um eine Reth« Gebäude zu besetzen und Haussuchungen vorzunshmen. So wurde eine Druckerei besetzt und nach der Herstellung und dem Verbleib des dort angcfertigten Gelbes geforscht. Ferner wurden bei einer Reihe der deutschnationalen Be wegung nahestehenden Personen, die man verhaftete, Haussuchungen abpehalten. Weiterhin wurden die Gebäude der Bahngutzollstelle im Sicdbahnhof, das Zollamt im Hafen, das Bauamt und das Gebäude der Westfälischen Transport-A.-G. durchsucht, wobei zum Teil Zim mer erbrochen wurden, in denen mau nach Schriftstücken suchte. Auch die Finanzämter Dortmund-Stadt und Dorimund-Land wurden besetzt und die Herausgabe der Einkommensteuerlisten ver langt, von denen auf die Weigerung der Beamten hin schließlich ein Teil gewaltsam mitgenommen wurden. Dortmund, 27. März. Heute vormittag sind dreimal hinterein, ander die Franzosen in das Postamt l eingedrungen und ha ben unter Zertrümmerung aller Türen, die verschlossen waren, da« Gebäude durchsucht. Sie haben für ungefähr 2 Millionen Mark Briefmarken und 4MMV Mark Bargeld geraubt. O Baer, 27. März. Nachdem Oberbürgermeister Zimmerman« von den Franzosen ausgewiesen worden ist. wurde «unmehr auch seiner Familie befohlen, das besetzt« Gebiet bi» spätesten» Don nerstag zu verlassen. Wie die «Ducrsche Zeitung" schreibt, ist die gesamte Bevölkerung über diesen Gewaltakt gegenüber der völlig schuldlosen FamUi» empL^ WegstLn,^ zi«» AtuLeru»» HW WMWerAWW g« .«»»«tuoUck« »»nelr««,»- «irnni ««glich «u «.»»otme ter Loge nach Sonn- und HiHlagen. »»tUa-Mni» tanMUzi.knzUsMeun): kneiinIÄ>IalI- t«pni dar V«im der Iw. 0»1on«1M« 200 Md. ManM«- e»i«K>«n n. S!«ll,»e«!n<t«ie0M!ch, ou««rLN»rrvMIr,t» »nUle«a2cHdkda1b« AM 8v0MK.,«nrwüN-1oc0Md., M reUamelr« dl« l0c0W». g»,ia«a-n»«»> Leipzig vr. irres, G«W<I*»«.»tr»-»»»U»> Lu«. a»-s«d. Ar. 70. m «nlhallend Lj« amtliehen Bekanntmachungen der Amishaupttnannschaft und der «Utt Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz. Reuftüdtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Lu« und Schwarzenberg. Sr werden außerdem veröffentlicht: Sie Bekanntmachungen der Etadträt« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag S. M. GSrlner, Aue» vrzgeb. T«rnspr«ch»r> Sv« «, ersnl» t«»« Au«) 41», Sch»««drre 1». echv«r»»»»«, Z». »rahlmrschrlft, M»!k»fr«u«d Au««Mß«dIr««, Pir di, a« ««chmiko, «Ick»! and« «iivm« di» oonviNvs» - Uhr k> dm »<uq>Ig«I-«ft»- N«llm. Sio« ch«Lhr Ilir »I, tlvtnahm« d«r Aüz«t-m mi »««^ritdmm Laa« sawi« a» txNi»mI«r SIM wir» »ich! ,,,«dm. auch nicht für di« RichNak«» dir durch wrn- l»nch«r mtg«o«dmmAaz«t,m.—garRUchg-d« mmrtangl mr,«fm»t«r Schriftstück« «drrnimmi di« SchUftleUuaz Min« ««ravtwortuna. — Uvt«rbr«hv»wo dm ««schLstr- d««ri«dm dqrLndm »«in« Lnfprüch«. B«i Aahlmzioiriil, und «m»un a«Um RabaN« ,1, nich Io«r«inbart. HavptetschLftrfttilm ,, n«, oezvih, s»n«ib«r, Md Schwarzmd«,^ Donnerstag, den 2S. März 1S23. 7S. Jahrg. Nr. 74. Md g Wegen Erhöhung der Mahllöhne und der Löhne der Bäckergehilfen sowie erhöhter Unkosten pellen sich d'.e Preise wie folgt: ' mit Belieferung der Brotmarke p «i »om r. April IM 500 g Roggenbrot Mk. 205.—, lvM 8 . . 4lv.-. 1920 8 - 780.-, LS00 8 - - 1192.-. 75 8 Weizengtbäck - 45.—, 3M 8 Weizenmehl - 135.—. SM 8 - - 220.—. Der Bezlrksverband der Amtshauptmannschafk Schmerzender-, Der Bezirksausschuß hat die in 8 14—18 der Polizeivorschriften über die pneumatischen Dier- -ruckapparate vom 7. April 1V21 festgesetzten Gebühren mit sofortiger Wirkung wie folgt erhöht: 1. Gebühr für die Vornahme einer Prüfung bei Apparaten mit einer Leitung 75V Mark, " 2. von mehreren Leitungen 1MV Mark, 8. für die Anlegung jeder weiteren Plombe 2M Mark, und 4. für jede Nachprüfung eines Apparates 500—IVM Mark. Dl« Amtshauptmaunschaft Schwarzenberg, am 24. März 1S23. Auf Blatt 480 de» Handelsregisters ist heute die Erzgebiraisch« Wäschefabrik Oettel u. Eo., Ge sellschaft mit beschränkter Haftung in Schneeberg und weiter folgende« eingetragen worden: „Der Gesell- schaftsvertrag ist am 8. Februar 1923 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Verkauf von Wäsche und Berufskleidung. Das Stammkapital beträgt fünfhundert- tauseud Mark. Zu Geschäftsführern sind gemeinsam bestellt: a) Fräulein Llara Hedwig Oettel, b) Fräu lein Lnise Grenzhäuser, beide in Schneeberg/ Weiter wird bekannt gemacht: Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. Amtsgericht Schneeberg, am 22. März 1923. Dom 8. April 1923 ab wird di« Geschäftszeit auf 7 Uhr vqrm. bi« 1 Uhr »ach«, und von US bk 5 Uhr nachm. (Sonnabends durchgehend von 7 Uhr vorm. bi» Uhr nachm.) festgesetzt. Die Kaffe und die Gerichtsschreibereien (einschl. des Grundbuchamtes) werden für den Verkehr mit dem Publikum, dringliche Sachen ausgenommen, nachm. 4 Uhr (Sonnabends mittags 12 Uhr) ge schloffen. Amtsgericht An«, den 27. März 1923. Slrompreiserhöhung. U L W wattstunde für den Märzverbrauch, vom Tage der Februarablesung ab, festgesetzt worden. Aue, den 28. März 1928. Direktion der städtische» Gas- und Elekkizitäts-Versorgung. Skadlgirokaffe Aue " Dom 8. April 1928 ab wird die Geschäftszeit auf 7 Uhr vorm. bi» 12 Uhr mittqg» und 2 Uhr bis 5VV Uhr nachm., Sonnabends von 7 Uhr vorm. bi» 1 Uhr nachm. festgesetzt. Die Kaff» ist nur vormittags von 7 bis 12 Uhr geöffnet. Schwarzenberg, am 28. März 1928. , Finanzamt. Nachdem das Ministerium de» Innern den Alll. Nachtrag zum ^^/^"^.(-^^"^^rB^Ortsgrundgesetz der Stadt Schwarzenberg genehmigt hat, liegt der- selbe vierzehn Tage lang, vom Tag« der Bekanntgabe an gerechnet, in der Haupttanzlei de» unterzeichne ten Stadtrates und in Len Verwaltungsstellen Sachsenfeld, Neuwelt und Wildenau zur Einsichtnahme öffentlich aus. Schwarzenberg, am 28. März 1923. De« Nat de» Stadt. Benützung der Dauersürge und MnlagesSrge. Zur Verbilligung der Beerdigungskosten haben wir eine Anzahl Dauer- «d Linlagefärge be schafft, die gegen Bezahlung der Selbstkosten für die Einlagesärg« und einer Leihgebühr für di« Daner- särge an unsere Einwcchnerschaft abgegeben werden. Die Dauersärge sirG mit Genehmigung der Fried hofsverwaltungen in den hiesigen Friedhofshallen unteroebracht (für Wildenau in der Friedhofshalle in Sachsenfeld). Dort werden sie gegen besondere Anweisung des Stadtrats von dem Totcnbetttneister des betreffenden Friedhof» zur Benutzung ausgehändigt. Die Innenfärg« sind im Stadthaus I (Hauptkanz lei) gegen vorherige Bezahlung der Selbstkosten und der Leihgebühr für die Dauersärge zu beziehen. Bis auf weitere» sind zu entrichten an Leihgebühr und Kosten für den Innensarg a) für einen Sara der Größe 1 (Erwachsene) 34 MV Mark, b) für «inen Sarg der Größe 2 (Kinder von über 4—14 Jahren) 25 vvv Mark, e) für einen Sarg der Größe 3 (Kinder unter 4 Jahren) 13 000 Mark. Wir empfehlen, ein tretendenfalls von dieser Einrichtung, die arg«nüber den anderen Sargarten eine ganz bedeutende Er sparnis bedeutet, Gebrauch zu machen. Nähere Auskunft wir- im Etadthau» l (Hauptkanzlei) erteilt. Schwarzenberg, am 28. März 1923. — Der Rat der Stadt. Die amtliche» Bekanntmachungen sämtlicher Behörde» könne» in de» Geschäftsstellen de» „Erzgrbiraischen Volksfreund«»" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «ingesehea werden. General» Laign«lot, der gesagt hat: Die halsstarrigen Beamten im Ruhrgebiet lassen sich weder durch Gefängnisstrafen noch durch Geld- strafen noch durch Ausweisung einschüchtern. Das einzig« Mittel, ihnen beizukommen, Ist, auch ihre Familienangehörige» auszumik«. Herve, 27. März. Auf der Zech« Shamrock erschiene«! Audo« mit französische« Gendarmen, die erklärten, den Auftrag zur Dechaftung des Oberberg rate« v. Dessen zu haben. Dieser war aber nicht zu gegen. Dann versuchten die Franzosen, den Betriebsdirektor Partsch zu sprechen, der aber in der Grube war. Infolgedessen mußten die Franzosen, nachdem sie ein« Zeitlang auf der Zech« herümgelungert hatten, wieder Ziehen. Der Betriebsrat hatte bereits alle Vor- kchrungen getroffen, um den Betrieb stillzulegen. Wiesbaden, 27. März. Heute vormittag zwischen 6 und 8 Uhr wurden 20 Mitglieder der Wiesbadener Regierung, Regierungsräte, GewerberLi? und Obersekretäre von den Franzosen aus ihren Wohnungen geholt und ohne jedes Verhör im Anto an die Grenz« nach Frankfurt gebracht und an » gewiesen. * . * - l Die Handelskammer Essen besetzt. Essen, 27. März. Hsule früh besetzte eine Abteilung Franken unter Heranführung schwerer Maschinengewehre das Handelskam- me-gcbäude. Gleichzeitig war die außerhalb der Stadt liegende Wohnung de« Geschäftsführers Dr. Rechlin umstellt. Dr. Rechlin befindet sich zu Sitzungen außerhalb des Gebietes. Die von den Franzosen eingeleiteten Haussuchungen haben bisher kein Ergebnis gehabt: besondere Aktenstücke, nach denen offenbar gesucht wird, sind nicht vorzufinden. Der stellvertretende Syndikus Dr. Dresbach und der erste Rcgiftratuvbeamte Eygvn sind verhaftet und abtranspor- tiert word-n. Der Essener Franzosenmorb ein «ksrrf«cht»^>ramak > Düsseldorf, 27. März. Die Untersuchungen über di« Erschie ßung des französischen Heizers auf dem Essener Hauptbckhnhofe haben zu merkwürdigen Feststellungen geführt. Der Erschossen« ist ein Lothringer, der vor dem Kriege bei Krupp »»gestellt und in Essen auch verlobt war. Rach dem Kriege war er in Lothringen verheiratet. Es scheint, daß infolge eine» zufälligen Wiederzusom, mcntreffens mit seiner früheren Braut Eifersüchteleien entstanden sind, und man erwartet mit Bestimmtheit eine Aufklärung der Tat als Eifersuchtsdrama. Trotzdem hat der neue Kommandierende von Essen, Ler französische General Piquemont, der Stadt Essen midge teilt, wenn es sich doch noch herausstellen sollte, Laß die Ermordung ein politisches Attentat gewesen fei^ so würde die Stadt Essen mit einer Geldbuße von 200 Millionen französischen Franken, das sind heute etwa 28V Milliarden Mark, belegt werden. Pari«, 27. März. Vie französisch« Meldung von der Ermorcuxz «in«» französischen Unteroffizier» im Ruhrgebiet wird amtlich für unrichtig erklärt. E» handelt sich um den Selbstmord (P eines Soldaten in Wetter. Die SOwdtat eine« stMMsche» Offiziers. Mä»ß«, 27. März. Au* Essen wird folgender empörender Vorfall gemeldet: Der Lehrer M. au» Brambaur ging am 17. März, abend, gegen 12N Uhr, in Weitmar an der Grenz« dr» dortigen Stadtpark» vorbei. Er hörte dort im Parke «ine männlich« uni ein« weibliche Stimme und stieg über den Grenzdraht, um den Vor gang aufzukliiren. Da sprang -in französischer Soldat, anscheinend «in Offizirr, auf und hielt ihm di« Pistole vor die Brust. Sr droht« ihn zu erschießen. An der Stelle, wo der französisch« Soldat auf- sprang, saß „n, weidlich« Person und vief: ,Lr hat mich vergewal- ttßt/ De» Yranzrse versetzte M. »ehre« Fußtritte, trieb ihn dann Mit »»rüehaltener Pistol« auf di« Straße und rief ihm zu: «Preu ßisch», Schwei«, gch auf die Straße!" D-mn ging ö» Franzosö ir de» P«k zurück. M. hptt« da, Mädchen, da» inzwischen ^ortgvgan
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