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02-Ausgabe Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.12.1917
- Titel
- 02-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-19171223026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-1917122302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-1917122302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1917
- Monat1917-12
- Tag1917-12-23
- Monat1917-12
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Nr. 297 Sonntag, den 23. Dezember 1917 Zweites Blatt einen halben Tag früher als vorgesehen vcen- Kamps stellen oder aus dem Meerbusen dem 7,.40 der gegen die Hatbiniet Demonstrationen, svoroe eines mit gieicher Schneiligleit vor und inie Angriffs. Rich Dankbar blickt Flotte und Heer auf diese uner- tung gegen den stark ausgebauten Brückenkopf Nebel Eile eine Transport- Arensbvra Bojen ausgelegt zur Bezeichnung deb geöffneten gehen gegen Im ferneren Verlauf soll ¬ truppen der bon Generalleutnant b.« jEstorff geführ i Munitions- und Verpflegungskolonnens an Land te die Flotte den Angriff der Lcmdrmgstrup- ten Landungstruppe an Land gesetzt. streitkräfte mar zunächst det Truppentransporte Landungsstellen in der Halbinsel Pammerort, die russische Flotte. Die Aufgabe Befehl des Vizeadmirals Schmidt sich der Demonstrationen , Halbinsel Sworbe. den Weg bei Oesel. stille, ent- ^nfanlerieregnnenls überrannten eine Taggabucht und bei der Unterstützung der Lan ¬ den den nach unserer! Halbinsel den. unter ohne nen boote nächst 12. Oktober bei der Insel Oe Dis Minensuch- Markboote und chlachtfiotte die worbe vermutet, Hundsort, Nimmst und Pammerort und Sicherung der rechten Flanke gegen See Kren Halb eine wer das zwei die durch ocr westlich Orrissar vor, um hier dem Gegner Rückzug über den Steindanim und durch flachen kleinen Sund nach der Insel Moon b erlegen. di« etwa abe« in Kni- Leichter Nebel bedeckte am Tagesanbruch die Küsteristreifen self Weithin herrschte Ruhe, sirttille halte an« Abend zuvor der unter den nestelten See- Durchführung beabsichtigten die sichere gegen die tue nach 8 zum rer- Ab- In- 470 kein wäh- 426 mur ¬ r'on gen der ien Bucht gingen eine halbe Stunde später mar die Ausschiffung same Arbeit ab, so 'chneit, dag die Landung iveilerer Teile der Vorhut in gutem Fortschrei-leinen halben Tag früher als vorgesehen treiben und einen etwaigen fluchtartigen transport der russischen Truppen von der sel Oesel zu See verhindern. Die Leitung der Operationen war fielen hier in unsere Hand. Bereits am abends hatte diese Kolonne in weiterem terien besonders auf der Insel Oesel weit-, ausgedehnte Minenfelder schützten und sicherte; die Operationen der russischen Seestreitkrasts zwischen dem Finnischen und Rigaischen Meer gegen d-e Befestigung Aus den« Großen » Hauptquartier russische Feldarlillerie, den« Einslus; geeichteren Landung auf der Hundsort. Fast mit Windeseile vollzog Dip AoüdNNllMo NNN gegen den Brückenkopf von Orrissar und VkfG,». Igegen die Insel Moon mit allen verfügbaren verzögerten den Beginn der Operationen. End lich, am 11. Oktober, liefen aus dem Hasen von Libau die in mehrere TransportgrNppen gegliederten Landungstruppen des Korps von Kathen aus, geleitet und gesichert durch; Kreu zer und Torpedoboote. Verluste die Im Schube Grasen Sund in aller flotte. versammelt, um Landenge von Sworbe schrockenen Männer. Ungünstige Witterung, Sturm und gung Zum somit von Durch irifte der 13. V ob- die von Land und Nimmst. Unverzüglich wurden! die ersten Lan dungstruppen an Land geworfen. Fast ohne vormittags >var unter dem Schutze eines zers eine Torpedobootsflottille gegen die insel Pammerort vorgesw'eu und halte besondere Gruppe bei Polka gelandet. Verzug stieg diese Gruppe in südöstlicher der Festung Reval unterstellte strategische Mac n-jdVhen Küste durchbrechen, Sund-Stellmng. Stark ausgebaute Küslenbat-.'"^eel.rtteu emormg^ die russische Stotts Geschütze, Fahrzeuge, Lastkraftwagen, Feldbatterie zu vier Geschützen und nahmen be reits >0,20 Uhr vormittags die Künenbanerie Nimmst. So nmren in kürzester Zeit nach der Landung der Vorhut beide Flanken der Lagga- bucht vom Feinde gesäubert, zwei russische Feld batterien und zwei 15 Zentimeter-Kiistenbatle- rien überrannt und in unserer Hand. Damit Ivar die Taggabucht für die Ausschif-ma des Gros der Transportüotte srei. Um 7 Uhr dorthin seine Haupt- So war wohl ein« Uhr vormittags einc- dreiviertel Stunde spä Sollte die Absicht des schnellen Vorstos.es der Taggabucht in südlicher Richtung ge Arensburg und damit die Abschneidung auf der Halbinsel Sworbe stehenden Rus- gelingen, so muf,te die Riesenarbeit der An'scheincnd bat Admiral Szwesihnuow Eine nach 6 Uhr an Taggabucht ausgeschiffte busen und bildeten ein Ausfallstor in Ostsee. Nach der Einnahme von Riga, dem Dorhchjeden des lin eu Flügels der dieses Vorgehen. Westlandestelle der Kompagnie nahm langsamer Fahrt mit aboe- hatte die Transportflotte Minenstrasen passieren kön- des Nebels liefen Torpedc- Üandung in der Taggabucht ohne Reibung ge- nan nach dem' vorgesehenen Plane durchge- führt werden. Ohne Hemmung vollzogt sich un mittelbar nach dem Einlaufen des Gros die Ausschiffung und Landung. Dem Fregatten kapitän v Schlick, seinem Stabe und seinen Leuten gebührt das Verdienst und das Lob der schnellsten, reibungslosen Durchführung die ser Riesenanfgabe. In unermüdlicher Arbeit bei Tag und Nacht wurden an den schnell ge- scha'fenen Landungsstellen fechtend« Truppen, Minenstrafe. In blendeten Lichtern Armee bis über die livländische Aa und der Gewinnung des rechten Dünaufers bei und un lerhalb Jakobstadt hatte sich die strategische La ge unserer Nordostsront derart geändert, das; die seestrategischen Verhältnisse ihr angepask werden mutzten. Die Ausnutzung des Hafens Dünamünde-Niga, die Anlehnung des link« Armeeslügels an den Rigaischen Meerbusen, un geschützt gegen etwaige Flankenwirkung der. hier noch unbeschränkt operierenden Flotte, ge bot die rücksichtslose Oeffnung der gesperrteil Einkahrtsstrasie die Vertreibung der russischen Seestreitkräste und die Beherrschung dieser Ge wässer durch die deutsche Flotte. Das Ziel war grofz das Unternehmen ernst ! Truppenlandungen über See unter den; Feuer starker Küstenwerke find selten in der Kriegsgeschichte mstEcholg durchführbar gewesen. Gegen teilweise veraltete türkische Werke ver suchte der Engländer bei Gallipoli vergeblich die Landung und erlitt damals eine empfindli che Niederlage In der Ostsee mutzte der Wi derstand der starL ausgebauteil und befestigten Inselgruppe gebrochen, mutzten weit angelegte Minenfelder aeöffnet werden. Unmöglich konn ten zeitraubende Vorarbeiten dem wachsamen Gegner verborgen bleiben. Als Handstreich war das Unternehmen kaum zu planen. Es galt vielmehr während der Nieder'ämpfung schwerst und schwerster Küftenbatterien Truppenlandun gen in grösierem Umfage einzuleiten und durch zuführen. Die Gesamtausgabe für die zu die sem Zwecke vereinigten Land- und Scestrert- kräfte bestand zunächst in einem gemeinsamen Angriff gegen die Inselgruppe Oescl-Moon und in der Sperrung des groszen Moon-Sundes für Gelände nordöstlich wurde die Insel in Teile geschnitten. Den westlich Arens- dem Landungskorps und der Flotte zu bahnen durch die Minenfelder Ueber jedes Lob erhaben bleibt die sagungsvolle Arbeit dieser Seeleute! geil die Hauptlast des vorbereitenden bürg m?d auf der Halbinsel Sworbe stehenden Russen blieb nur der Kampf mit Front nach Norden, rechtzeitige Flucht nach Moon oder verzweifelter Durchbruch. Zwar wurde zur Rettung der Abschnittsgruppe bei Kuiwasl im det war. Der strategische Erfolg des schnellen Vorstotzes durch die Insel beruht auf der Grundlage dieser mit Energie und unermüdli cher Hingabe geleisteten Arbeit. Es mag unbegreiflich erscheinen, das; der Gegner das Einlaufen des Landungskorps in der Taggabucht zu spat für rechtzeitige Gegen- wirtuüg vemerlle. Unter Beseht des Konter admirals Szweschnilow standen aus Oesel Tei le der 107. Division (Generalmchov Iwanow) und 118. Division (Generalmajor Martinow), etwa 500 Mann Grenzwach Kavallerie unter Oberstleutnant Iakimowitzsch und. einige Tau send Ar eitssoldateu. Einige der Infanherie- dung durch Niederkämpfung der Batterien ten. Nur schwach feuerte der Feind mit einer flankierenden 'Feldbatterie in die Taggabucht und versuchte vergeblich die Landung zu stören. Inzwischen hatten Teile der Schlachtflotte ihr Feuer auf die Batterien Hundsort und Nin nast eröffnet, die nach kurzem Widerstand schwie gen. lind nun vollzogen fick, die weiteren Landungen genau nach dem vorgesehenen Pla ne Während die Vorhut im Vorgehen gegen Kiellond zum Schutz der Landung einen Briik- lenkopf bildete, nahmen schwache Teile in schnellem Vorstotz nach NSrden die Batterie tröste zufammengezogcn. rechtzeitige Abwehr unserer überraschenden Lan dung in der Taggabucht durch ausreichend« Kräfte unmöglich geworden Die Vorbediu- Gegend von Lassiküll erreicht, nm im weiteren Vorstotz nach Süden gegen die Befestigung der Halbinsel SworN vorzugeben. Inzwischen le^ Regimenter - besonders die Regimenter nid 472 - sollen unzuverlässig gewesen und Neigung zur Meuterei gezeigt haben, rend besonders die Regimenter 425 und als gute, zuverlässige Truppen beurteilt! ter die starte Batterie Hundsort Bewegung. Teilweiss ohne Maflchinengewebre» ohne Pferde, ohne Fahrzeuge marschierte dis fechtende Truppe vorwärts: auch Artillerie fehlte; noch. Selbst die Regimentsstäbe gingen zu Fu». Eine rechte Kolonne nahm die westlich Kielkond gelegene Flugstation Papenholm. Diez völlig unversehrten Anlagen mit 5 Flugzeugen Kaum ge'etzt. Wie ein Uhrwerk spielte sich die'e müh bewährten General der Infanterie! von Kathen übertragen worden. In langer zielbewusster Arbeit waren alle Vorbereitungen getroffen worden. Lu tschrffe und Wassersingzeuge hat ten die Befestigungen aus Sworbe heftig be worfen Ausgezeichnete Lichtbildausnahmen hatten Lage und Art der Kiistenwerke auch in Einzelheiten genau erkennen lassen. Der Häu fige Flug über Sworbe hatte die Aufmerksam keit der Russen hierher gelenkt.und von den Buchten des Nordrandes der Insel Oesel abge leitet. Die Anmarschkurse in die Taggabucht iraren festgelegt und wurden dauernd durch Minensuchverbände bewacht. Ein unter dem General der Infanterie v. Kathen einzuschif- 'endes Landungskorps war in Libau bereitge- slellt. Häufige Ein- und Aus sch isfünasü brin gen schulten Führer und Truppe für den See transport un^ die Llandung. Mineufücherver- bünde erfüllten inzwischen ihre harte Aufgabe; Truppen emzuschiffchr und von der Insel nach Reval zu- führen. Die Absicbt war nicht mehr durchführbar. Arensburg siel unsere Hand, bevor die Transportflotte wast vertanen konnte. Ohne Verzug fehlen sich unmittelbar der Ausschiffung die deutschen Kolonnen and. Damit war die den Westen der Tagga bucht umsäumende Halbinsel dem Feinde ent ritzen. Die ersten Gefangenen wurden zu den Landungsstellen, geführt. Auf dem Ostufer der der Vorhut in die Taggabucht ein zu unbemerkt von den Batterien Hundsort feindliche Gegenwirkung wurden schwache Vor- PEerde, uns geschrieben: > - Die den Rigaischen Meerbusen im Norden Geschützen besetzte Batterie >,erel-aus der Süd- absperrende Inselgruppe Oesel Moon, Daga.lA^ der Oalbmsel -sworbe medertalnp,en, die Worms und die Halbinsel Werder bildete Minenfelder zwischen sworbe und der turlcin- - - ' " Rigaischen wird Kräften unterstützen. Teile der Schlachtslotte sollten darauf die mit vier 30,5 Zentimeter- siege — die ileberraschung lag Anbeginn aus deutscher Seile. den schnellen Vorsros; der Haupt- Gruppe Estorfs in zwei Kolonnen Kergel-Zaurer gegen Arensburg und Kg; ist ich dir? Driginal-Roman von H Lourths -Mahler 4) (Rachdruck verboten.) Krau Bylla hielt ihren Tatten für sehr reich undüberschätzte seine Einkünfte enorm Sie rechnete nie. Es wäre ihr nicht eingefallen, sich etwas Wünschenwsrtes zu versagen, und er hätte es nicht vermocht, es zu tun wenn sie ihn lächelnd um etwas bat oder als selbstverständlich verlangte. So machte er immer verzweifeltere Anstrengungen, Seid zu schaf fen, um ihr nur alle wünsche erfüllen zu können Und dabei brachte er sein Tcschäft mehr und mehr herunter. Die Angst vor der Zukunft leuchtete ihm aus den fieberhaft glänzenden Augen. Wenn ec die Nacht durchgearbeitet hatte, dann sah er oft zum Erschrecken blaß und müde aus Romana krampfte sich das Herz zusammen vor Angst und Sorge um den Vater. Sie sah das alles mit geschärftem Blick. Aber sie schwieg auch jetzt noch und starrte nur manchmal des Nachts angstvoll nach dem Lichtschein, der aus des Vaters Zimmer fiel, Ihr Leben war leer und unausgefüllt. Sie war herangewachsen und zur Jungfrau erblüht Aber sie verlangte nicht nach Spiel' und Tanz nach Vergnügungen, nach Hlirts und Festlichkeiten wie andere junge Mädchen, sondern nach einer ernsten Aufgabe, nach Pflichten, nach Arbeit. Und dies Verlangen und d e Liebe zu ihrem Vater trieben sie endlich zu einem Entschluß. Eines Abends als Krau Bylla allein zu einem Ball gefahren war, weil ihr Tatte keine Zeit hatte, sie zu begleiten, war Romana zu ihrem Vater ins Zimmer getreten Müde und abgespannt hatte er von der Arbeit zu ihr aufgesehen. Er erkrankte und suhlte sich machtlos, den Ruin länger aufzuhalten. er halten. Nun mußte alles um ihn her zusammenbre And Romana sah diese Angst. Sie konnte den Was kommen mußte, kam. Heinrich Nordegg wurde das Tpfer dieser qual- draußen in der Kabrik in seinem Privatkontor Krau Bylla schlug lachend die Hände zusammen, „Mir helfen? Wie meinst Du das ?" fragte weiter. Sie hatte tief aufgeatmet. „Laß mich teilnchmen an Deiner Arbeit, Deinen treuer Kamerad, eine tüchtige Helferin, eine ver- Krau weiches Wachs war. Und doch tat er ihr so Paule. Sie saß jetzt manche Stunde dem geliebten namenslos leid, und sie sann und grübelte, wie sie Vater gegenüber, in seinem Arbeitszimmer oder ihm helfen könnte. Krau Bylla hatte keine Ahnung, was ihr drohte. Sie fand es nur sehr störend und lästig, daß ihr Tatte krank wurde, Krankenstubenluft war ihr ein fach unerträglich und willig überließ sie Romana die Pflege ihres Vaters. Es siel ihr nicht ein, irgend welche Rücksicht zu nehmen auf den Zustand ihres Tatten. Er wollte das auch nicht, wollte ihr auch jetzt noch jede Sorge und Unannehmlichkeit abnehmen. Terade ihre ungetrübte Heiterkeit, ihre rosige mun tere Laune liebte er so sehr und wollte sie nicht trü ben. Sie sollte so bleiben, wie sie war. Das war sein sehnlichster Wunsch. Und nun er niedergebrochen war vertraute er nie. Nur ein einziges Mal war sie zu einer flüch tigen Besichtigung draußen gewesen, kurz nach der Hochzeit Seitdem nicht mehr. Sie schüttelte sich in drolligem Entsetzen und versicherte ihrem Gatten, daß ihr eine Tänsehaut überlaufe, wenn sie daran dächte, daß Romana freiwillig diese Räume betrat, in denen die Arbeit mit ernstem Antlitz herrschte. Im übrigen kümmerte sie sich wenig um Ro mana. Diese war nun wieder froh und zufrieden wenn sie auch still und ernst blieb. Sie hatte doch ihren Vater wenigstens täglich auf Stunden ganz für sich allein, und sie hätte sich wunschlos glücklich fühlen „Was willst Du, Kind?" ha te er zerstreut ge fragt. „Dir helfen, Vater", hatte sie ernst und bedeu tungsvoll geantwortet. Sorgen, Vater! Ich weiß, daß Du Sorgen hast, weiß, daß Du die halben Nächte bei der Arbeit sitzest. Ich bin jung, gesund und stark, und mein Leben ist so inhaltsleer, so unausgefüllt. Ich möchte arbeiten, eine Aufgabe haben, die mir einen Lebens inhalt gibt. Wäre ich Dein Sohn so hättest Du mich wohl längst in der Kabrik angestellt Warum soll Deine Tochter nicht dasselbe Recht haben? Ich verbringe meine Tage stumpfsinnig und tatenlos,- und sühle doch die Kraft in mir, Dir eine Hilfe, eine Stütze zu sein. Laß mich Dir helfen, Vater!" chcn, und er wußte nicht einmal, ob er seinen ehr lichen Namen noch würde retten können Und das Schlimmste und Ledrückendste war ihm auch jetzt noch der Tedanke, daß er Bylla nicht mehr vor Sorgen schützen konnte. Was sollte aus ihr werden, wenn er bankrott war oder wenn er starb? Denn seine Kräfte waren aufgezehrt Die Aerzte machten bedenkliche Tesichter, und Romana hätte vor Angst und Not aufschreien mögen. Dann kam der Prokurist Hoyer und wollte Heinrich Nordegg sprechen. Romana ließ ihn n cht herein und sprach selbst mit Hoyer. Er eröffnete ihr bleich und erregt, daß die Kirina nicht mehr Deckung schaffen könne für hohe Korderungen und daß er die Zahlungsunfähigkeit eingestehen müsse. (Kortsetzung folgt.) als sie vernahm, daß Romana mit ihrem Vater drau- vollen Sorgen und Aufregungen, ßen in der Kabrik arbeitete. Sie betrat die Kabrik s rich Nordegg zu seiner Tochter ausgesehen Und in, . , . , jener Stunde war dann alles fortgewischt worden, war ihr gegenüber schwach und hilflos wie ein Kind, was trennend zwischen vatec und Tochter getreten Lr konnte ihr keinen Wunsch versagen, trotzdem er und von Krau Byllas tändelnden Händen aufgebaut schon den Abgrund sah, dem sie ihn zutrieb. Ja, worden war. Das alte herzliche verstehen, die alte, , er wagte es nicht einmal, ihr Vorstellungen zu ma- zärtliche Liebe war plötzlich wieder dagewescn chen und litt unsäglich unter dem Tedanken, daß ein Heinrich Nordegg fühlte mit eu er innigen Krcuds, Tag kommen würde, an dem er ihre wünsche nicht daß seine junge Tochter zu ihm gehörte And in-wehr erfüllen konnte. Die Angst vor diesem Zeit- ihrem ernsten srühgereiften Wesen fand er, was er punkte, dem er mit Riesenschritten näher kam, machte bei seiner Krau nie gefunden hatte — ein inniges ihn elend und verzweifelt. Ve> stehen, ein bereitwilliges Eingehen auf seine! ( Interessen und Sorgen. i Vater nicht verstehen, konnte nicht begreifen, daß er, Romana wurde nun ihrem Vater ein guter,"der sonst so Keste, Energische, in den Händen der können, wenn nicht das Antlitz des Vaters bleicher! Romana seine geheimsten Sorgen und Aengste an. und sorgenvoller geworden*wäre. ;Lr sagte ihr, daß er ruiniert sei, daß er schlimmer Sie wußte sehr wohl, was ihm das Herz be- daran sei, wie ein Bettler. Die Kabrik mar entwer- drückte wußte, daß er von Krau Bylla dem Ruin tet, weil kein Kapital zum Betrieb mehr vorhanden wie aus einem Traum erwachend, hatte Hein-'entgegengctrieben wurde. Die Verschwendungssucht wap und dafür cnornie Schulden darauf lasteten. — - -- — ... .... tzjeser Krau stieg ins Grenzenlose, und ihr Vater Durch allerlei künstliche .Nittel hatte er sich hinge«
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