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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188402078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-07
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1884
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Erfche1«t früh 6'/, Uhr. Lrö«t1ii» ,») TrPehMsu J»ha»ne«»ff, 88. Stzrechffonbe» -er Ledtltti»»: vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag» b—6 Uhr. '* LM "* - >»mch«e »er für tzte «üchftfatgr»»« Nummer »eftimmt«, Jnierntr «, «acheu,«,r„ hi» 8 UHr Nachmittag», an L a« «»» Keftiagmtfrüh »t»'/,» Ar. 2n tri» Filialen lnr Ins.-^naatzmr'. Otta Klemm» Universitittstraße 81» Lapis Lüsche» Kaiharineusiratze 18» p. »ur »t»'/.» Uhr ..... ' ^38. Urip)igtr.TMblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschüstsverkehr. Donnerstag den 7. Febmar 1884. ««flaue I8LGG Lt»gank»eat»nrei» vier«?,. 4'/» Ml», mcl. Briagerloha 2 RL. durch die Post bezvzen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Vs- Beieqerrmvler 10 Pf. Gebübren iür Extrabeilage» ahne Postdeiäroerung 39 ML Mit Postbcsörverung «8 Ml. Inserate Sgeipaltenr Petitzeile 20 Pf. GrSherr Schriften lam uniere« Prri». verzeichn ist. Tabellarischer ». Ziffeniias uach h»herm Tarif. Nertamrn unter dem Uedactionsltrich die Loaltjeile r>0 Pf. Jnierale sind sie,» an die Erpeptlt«» zu ieuora. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xrneoaioenuiäo oder durch Jost, uachnalime. 78. Jahrgang. Prinzessin Georg. Das tiefschmerzliche Ereigniß, auf welches die amtlichen Meldungen der letzten Tage vorbereiteten, ist zur traurigen Thatsache geworden. Am Dienstag Abend, kurz vor 11 Uhr» ist, wie wir bereit- durch eine Extrabeilage mittheilen konnten, die Erlauchte Gemahlin des Prinzen Georg, Ihr« Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Maria Anna, Ihrer schweren Krankheit erlegen. Was die ärztliche Wissenschaft nur irgendwie anfzubieten, was aufmerksame Pflege zu leisten vermochten, das ist geschehen, aber es gelang nicht das theuere Leben zu retten. Heute trauert in tiefem Leid das erhabene Königshaus, trauert aufrichtig das gesammte Land um die in der vlüthe Ihrer Jahre Dahingeschiedene, durch deren Tod eine nicht wieder auszufüllende Lücke in einen glücklichen Familienkreis gerissen ist. Die Erlauchte Prinzessin war bei Ihrem Verscheiden von dem von Schmerz überwältigten König-Paar und Ihren tief ergriffenen und niedergebeugten Angehörigen umgeben. Prinzessin Maria Anna war am 21. Juli 1843 als Tochter de- König- Ferdinand und der Königin Maria von Portugal geboren und hatte sich am 11. Mai 1850 mit dem Prinzen Friedrich August Georg, Herzog zu Sachsen, vermählt. In wenigen Monaten wäre es Ihr vergönnt gewesen, mit dem Silberkranz einer fünfundzwanzigjährigen glücklichen Ehegemeinschaft sich das Haupt zu schmücken, an welchem frohen Familienereigniß gewiß das ganze Land herzlichen Antheil genommen haben würde: indessen Gottes unerforschlicher Rathschluß hat es anders gefügt. Ein großer Trost ist der Entschlafenen zu Lebzeiten noch zu Theil geworden: die frohe Hoffnung, daß Ihr jüngstes Kind, der am 25. Februar 1875 geborene Prinz Albert, von seiner langen und schweren Krankheit genesm würde. Außer diesem Prinzen sind der Ehe der Verstorbenen mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg folgende Sinder entsprossen: 1) Prinzessin Mathilde, gcb. am IS. März 1863, 2) Prinz Friedrich August, gcb. am 25. Mai 1865, 3) Prinzessin Maria, ged. am 31. Mai 1867, 4) Prinz Johann Georg, geb. am 10. Juli 1869, 5) Prinz Max. ged. am 17. November 1870. Sechs trauernde Kinder umstehen also mit ihrem tiefgebeugten Vater da» Todteylager der entschlafenen Mutter, von der das Wdrt gilt, daß sie in Ihrem Familienkreis getreu und unermüdlich Ihres Amte- gewaltet hat und bestrebt gewesen ist, Ihren Kindern eine treffliche Erziehung angedeihen zu lassen. Möge der allgütige Gott unserem Erhabenen Königshaus und insonderheit der so schwer betroffenen Familie de- Priuzen Georg Trost i» dieser Trübsal gewähren und sie vor weiteren Schicksal-schlägen gnädig bewahren! W. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Testern Morsten zwischen '/,3 und Uhr sind an» einem auf dem hiesigen Berliner Bahnhof« haltenden zwei- spännigen verschlossenen Postwagen zwei Briefpostbeutel mtt Geldbriefen im declarirten Werthe von circa Mk. entwendet worden. Der eine Beutel ist nachträglich seine» Inhalt» beraubt ans den Feldern unweit de» Berliner BahnlwfS aufgefunden worden. Ebenda hat man eine größere Anzahl zerrissene Eouvrrt» und Enveloppen der in den Briefbcuteln befindlichen Geldbriese, sowie einige eingeschriebene Briefe und die Papiersahn« de» zweiten Brirfbeutel» gefunden. Der noch fehlende Briefbeutel ist angefertigt au» grauer mit rothcn und schwarzweiß-rothen Streifen durchzogener Leinwand und trägt in schwarzer Farbe die Aufschrift » I». 7 Der Tbäter, der offenbar mit dem Postvienst« hier der» traut ist, scheibt sich jetzt hier aufgehalten zu habe». Wir ersuchen hiermit Jedermann, alle sachdienlichen Wahrnehmungen insbesondere darüber, ob etwa Personen gestern Morgen ihre bisherig« Wohnung unter »»gewöhn« lichen Umständen verlassen haken, sofort in unserer Cciminal- abtheiluag zu melden, anch bitten wir, bei Ankauf von etwaigen Effecten und Einwechslung größerer Geldscheine mit thunlichster Vorsicht zu Verfahren, da die erbrochenen Briefe wahrscheinlich zum Theil derartig« Werthpapier« ent« Halle« haben, ein genaue» verzeichnt» derselbe» ab«* sich erst im Laufe de« heutigen Tage« aufstellen läßt. Am Thatorte haben sich deutlich wahruehmdare Fuß. dc« Lhäter» und die Wiederherbeischaffung de» gestohlenen Gute« eine Belohnung von LS0O Mark »»«gesetzt worden. Leipzig, dc» 7. Februar 1884. Da» V»ltzeia«t der Stadt Bretschueider. vr.'Feneckd Freitag Uhr a» au Hoh-Lrcliaii. .. de» 8. Februar o solle« von Bormittag« ans dem diesjährigen Mittelwaldschlag« im Forst- 'her Linie, S reviere -koseuthal an der sogenannte» Leutzfcher rmir, dicht a« der Walvstraßenbrück« e». so «deau»ha»fe» und « S6 Gaaahaafe» gegen sofortige Baarzatzlung nach de« Znschl«« und unter den öffrnttich aushängenvr« Bedingungen an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. A»sa««euk»aft: an der Waldstraßenbrücke. Leipzig, am 83. Januar 1884. De« Rath« Forst-Deputatto». Soduisster. Di« Herftelnna einer Ltnsriedianna der « Waschanstalt »» Lelpzin-Gotzli« soll vergebe» Kostenanschlag und Lontraetsbebingunge» li . local« der hiesigen »arnikon.venvaltnng an» und find die , versiegelt »,d mit der «usschrtft „Gtufrledtguua" versehe», bi» späteste»;« de» 14. Jede»«, «. Vvrmtttag» 11 Atz* dahtu »bzngete». LKppg, dem 4 Februar 1884. MUUür-vaudtreetlo«. Pvrtin». -Dewstf. liege« i» Geschäft». « Offerten Holz-Auctio». Do»aer«ta-, den 14. Februar e. sollen von Vor mittag« '<,10 Uhr an im Graöoorfer Forstrevier im so genannten Schanz, dicht an der Eisenbahn ca. 12V Langhaufe» »nd - Iv Abraumhaufen unter den öffentlich ciusliängenden Bedingungen «nd der üblichen Anzahlung nach dem Meistgebol vertäust werden. Zusammenkunft: aus dem Mittelwatdschlage im Schanz. Leipzig, am 4. Februar 1884. De« Skath« Forst-Deputation. Auktion. rienStag, de« 12 Februar ». 9'/, U-r Vormittag», sollen in dem Grundstücke Sternwarienstrabe Nr. 12 allhier die zur Eancursniasse des verstorbenen Buchbinderei besitze«» Guido Weimann gebörige» Gegenstände, als: 1 gröbere Partie Meffingschrislen, 1 Ver- goldeprrsse, 1 Papppresimaichtne, 1 Abpreßmaichine, 1 Paginir- und Foliirmaschine, 1 Walzmnschine, 1 EinISgemaschine, l Schneide. Maschine, 1 Partie Achat-, Lhamoiö- und Lhagrin-Papier, 1ü'<, Lcutner Pappe» 1 Partie Platten. mehrere Bänd« Meyer'» Ton- versationslexiko», Schränke, ArbeitSIaseln, verschiedenes zum Buch- biudereibelriebe gehörige- Handwerkszeug. 2 Handwagen, 1 Aanouen- ofen, 1 Laöleitnng mit 18 Armen, 1 Gaöuhr, 1 Gaskocher und S Gasbrenner, eirca 100 Stück Bock- und Schasselle sowie 1 Partie Kleidungsstücke ec. an den Meistbietenden gegen sofortige Baar» zahlung öffentlich versteigert werden. Leipzig, de» 30. Januar 1884. Fischer, Gerichtsvollzieher. Nichtamtlicher Theil. Spauie». Vo» der Pyrenämhalbinsel dringe« wieder beunruhigende Nachrichten zu uns herüber, die leider nicht als unwahrscheinlich bezeichnet werden können. Die „Nationalzeitung", welche Fühlung mit den leitenden Kreisen in Madrid hat. erfährt au» zuverlässiger Quelle, daß nach bestimmten Anzeichen ein neuer Militairaufstand unmittelbar bevorsteht. Man erinnert sich dabei an die Worte de« am 17. Januar zurückgetretenen Krieg»ministers Lopez Dominguaz. welch« derselbe bei Be- rathung de» Gesetzentwurf» zu, Erhöhung de» Goldes in der Armee dm Gegnern der Vorlage znrief: „Wenn Sie dem Gesetz« Ihre Zustimmung verweigern, so werde ich an die Armee appelliren". Lopez Dommguez gehört nicht nur zur Part« Serrano. sondern ist auch ein Verwandter des ehrgeizigen MarsLall». und dieser ist im Begriff, dm kaum erhaltene« Gesandtschaft-Posten «a Pari» wieder zu verlaflen und «ach Madrid rurtickzukehren. In Pari« wurde die Ernennung de« Ministerium« Posada Herrrra im Herbst 1883 . - mit den , , man wußte, daß diese« Ministerium da» Steige» bei französiscSen Einflusses in Spanien bedeute, «nd Serrano wurde als Hauptvertrrter der soeben in Madrid an» Ruder gelangten Partei mit offenen Armm empfange«. Die republikauiscben Blätter waren vollständig zufrieden gestellt «nd hofften mit Sicherheit daraus, daß die Versprechungen der Thronrede vom 15. December erfüllt werden würde». Vielleicht wäre wirklich da» aesährstche Experiment der Einsübrung de« allgemeinen Stimmrecht« in Spanien gemacht worden, wenn nicht Sagasta unter Zustimmung alle« gemäßigt beulenden Spanier Wider« stand geleistet und wenn nicht die rechtzeitig« Aufrichtigkeit Eastelar's dm Schwankenden noch im letzten Moment die Augen geöffnet hätte über die Gefahren, in welche die Aktion de» Brrsöbnung-ministrrium- da» unglückliche Land zu stürzen im Begriff stand. Unter selchen Vorbereitungen kam der Tag der Abstimmung, der 17. Januar, heran. Der Adreß- mtwurf Sagasta'» wurde mit 28t gegen >28 Stimmen an genommen. da« Ministerium Posada erhielt seine Entlastung und CanovaS del Cafiillo wurde an die Regierung berufm. Dieser Verlauf der Dinge mag bei der dynastischen Linken den Verdeckt der vorherigen Berabredung auf Seiten ihrer Gegner hnvorgernsen haben, und deshalb erhoben die republikanischen Blätter in Frankreich da» Geschrei über einen Staatsstreich. Und doch war da» constitutwnrlle System peinlich aufrecht erhalten worden, da« Ministerium hatte eine Niederlage crlittm und mußte de-halb zurücktrcten, wenn der König es nicht mit der Auflösung der Corte» beauftragte. Die Gesahr einer solchen Maßregel lag aber nach den Er fahrungen der Adreßdebatte zu offenkundig zu Tage, al« daß der König dazu die Hand bieten konnte, um so weniger, da Pesada nicht einmal die Bürgschaft dafür übernehmen wollte, daß die neuen Corte- das Programm de» Ministerium» aniiebmen werden. Wenn in Spanien eine rein parlamentarische Regierung bestände, so hätte an Stelle de» abtretenden Ministerium» da» neue Cabinet «u» der Majorität der Kammer genommen werden müssen, da« ist soweit geschehen, al» ja CanovaS ebenfalls für den Adn-ßentwurf gestimmt hatte, aber den Kern der Mehrheit bildet die Partei der Constitutionellen nnd zu diesen gehört CanovaS nicht, die Partei, welche seiner Führung folgt, nennt sich vielmehr die liberal-conservative. Neben ihm haben aber auch Minister, wie Römers Robledo» ihre Stelle gesunden, welche der Parteirichtung Sagasta'- an gehören. Uebcrhaupt sind die Parteiunterschiede in Spanien nicht so streng wie in anderen konstitutionellen Staaten, der Hauptunterschied besteht zwischen Anhäiiarrn de» KönigSthumS und der Republik und da» neue Ministerium besteht au» lauter köniaStreuen Elementen. Welche Rolle die Partei Serrano'», also die sogenannte dynastische Linke, in der gegenwärtigen Krifi» spielt, ist noch nicht völlig klar gestellt, aber darin stimmen alle Kenner der spanischen Verhältnisse überein» daß die dynastische Linke unzuverlässig ist und zu den Republikaner« binneigt. Den Ausschlag für die Berufung de» Ministerium« CanovaS scheint die Haltung der Armee geliefert zu haben. Daß Lopez Dommguez al» Krieg-minister dem Thron Gefahre» bringe, mußte auch Denen einleuchten, welch« den Ereignisse« in Spanien fern stehen, ein Krieg-minister» welcher die Armee gegen die Volksvertretung ausspielt, unter Umgehung de» König«, paßt nicht für die'e« wichtige Amt in einer Monarchie. o energischer Schnelligkeit verfahren; da» Cabiuet Mit war er d< ... . längere Zeit vorher volle Klarheit über die zu ergreifenden Maßregeln bestanden. Zwei Dinge waren es, welche sofort in Angriff genommen werden mußten: Di« Vorberei tungen zu den Neuwahlen «nd di« Unterdrückung der re volutionären Elemente in der Armee. Römer» Robledo schickte unmittelbar nach Uebernahme de» Ministerium» de» Innern 49 Präfecten in die Provinzen, »nd General Ouesada, der erprobte Feldherr und Führer »er Rordarmee beim letzten Militairausstand«, ergriff mit fester Hand dieKrieg«verwaltung. Die znr Organisation eine» neuen Aufstande» bereiten Osfieiere wurde» dadurch in ihrer LHLtigk«t gehemmt, sie waren genölhigt, eine« passenderen Zeitpuact abzuwarten. Ihre Hoffnung, daß sich nn solcher darvieten werd«. war vergeblich, und deshalb bereiten sie sich zum LoSschlagen vor, damit nicht die zunehmende Befestigung der bestehenden Negierung ihre Absichten überhaupt vereitelt. Ter französisch« Einfluß auf die aus Meuterei bedachten Truppen ist unver kennbar. Zorilla leitet die Bewegung genau so, wie er den «usstaud von Badajoz im August v. I. in Seen« gesetzt hat. Ob er die eigentliche Seele der Bewegung oder nur ein« vorgeschobene Persönlichkeit ist, läßt sich nnr ver« muthen, aber di« vorhandenen Anzeichen weisen auf den Mar« 'hall Serrano» al» den Hanptleiter de» Ganzen. Daß der usstand noch nn Keim unterdrückt werden könne, läßt sich »ach den letzten Nachrichten kaum annehmen, und vielleicht ist e» auch besser, daß die unruhigen Elemente der Armee sich offen al» solche zu erkennen geben, e» wird dann um so leichter werden, sich ihrer vollständig zu entledigen und durch strenge Bestrafung der Schuldigen jeder Wiederholung end« giltig vorzubeugen. * Leipzig, 7. Februar 1884. * Heber den Termin für den Zusammentritt de» Rei ch-tage» sind noch immer keine definitiven Bestimmungen getroffen worden. In BundeSralhSkrcisen nimmt man an, daß dre Antworten der Landesregierungen aus die ihnen über sandte Vorlage von Grundzügen zur Unfallversicherung «och rm Laufe dieser Woche an der Centralstelle in Berlin ein getroffen sein werden, da die Ncichsregierung die verbündeten Regierungen um schleunige Abgabe ihres Votum» ersucht hatte. Die Durchberathung der Vorlage seiten» de» Bunde-« rathe» dürfte bis Anfang März zu ermöglichen sein. Unter diesen Umständen erscheint nach ossiciösen Blättern die Ein berufung de» Reichstag» wahrscheinlich, zumal die Hindernisse, welche die wichtigsten Vorlage» bisher außerhalb des Bunde»« rath» zu finden schiene», al» hinweggeräumt betrachtet werde« können. Von anderer Seite wird dagegen gemeldet, daß für den Beginn der Reich-tag-session vor Allem die Reise« diSpositionen de» Fürsten BiSmarck maßgebend sein dürften. * Bei der anderweiten W »h l eine» Landtag-abgeorduete« im 4. Wahlbezirke de» Regierungsbezirkes Trier an Stelle de» Professor» vr. Könighoff, ivelcher sein Mandat nieder gelegt hat, wurde der Landrichter Lehmann au« Saarbrücken (Eentrum) mit 378 von 37S Stimmen gewählt. * In der Sitzung der zweiten hessische» Kammer vom Dienstag wie» der Staat-minister v. Starck in Beant wortung der Interpellation de» Abgeordneten Rack« über die kirchenpolitische Lage daraus bin. daß Baden keine Analogie biete, da dort die Anzeigcpflicht stet» erfüllt worden und die Examcnpflicht in den Vordergrund getreten sei. Die Regierung habe dem preußischen Gesetze vom 30. Juni l883 die größte Bedeutung beigelegt und würde in der Lage ge wesen sein, eine bezügliche Gesetzvorlage zu machen, wenn da» preußische Gesetz die Folge gehabt hätte, daß die katholische Geistlichkeit die Anzeigepflicht auSüb«. Degen der Wiederdesetzung de» Mainzer B'schosSstuhle» könne die Regierung di« Initiative nicht ergreifen, da da« Capitel von Rom au» angewiesen worden sei. keine neue Candidatenliste vorzulegen. Der neue Eandidat müsse di« Sicherheit geben. daß die Anzeigepflicht, soweit sie verlangt werde, auch erfüllt werde. Die Verhandlungen mit den päpst lichen Diplomaten im Jahre 1882 seien resultatlo« gewesen; im Jahre 1883 sei von Rom au» wegen neuer Unterhand lungen angefragt worden, der Staat habe damals seine Be reitwilligkeit zu solchen erklärt und sei auch heute noch jeder zeit bereit, in Unterhandlungen einzutreten. Die Verhandlung über die Antwort de» Minister» wurde vertagt. * Die „Norddeutsche AllgemeineZeitung" dringt eine hochosficiöse Ausführung, welche sich an die Deutsche» m Oesterreich wendet und die da« monarchische Prineip »er- theivigt. Da» genannte Blatt schreibt: Die am 84. Januar wieder aufgenommenen Ver-audlrmge» de» cisletihanilchen ReichSrathr» bade, die Parteileidenschaste« tu Hobe« Grad« ausyereqt, »ad der »utta» de« Grafen «urmbraud, der b«. kaanilich di« Reairrmig aufforderie, eine» Gesetze,kwnri «i»»»brt»»e,, «»durch unter Fest Haltung der deutsche» Sprach, al« Staatssprache der Gebrauch der landeöäbliche» Sprache» tm Amt»-. Schul« und öffentlichen Ledea geregelt werde« sollte, — dieser 9»trag beschäftigt die öffentlich« Meinung »ach immer, »ennschon dir darüber ae- sührle sünstägig« heftige Debatte resultcrtlo« grbliebe» iß. — gm Verlaus deriewe» ist auch» wie kaum ander» z, «rwnttr, war. da« Verhältnis Oesterreich« zum denischen Reiche er- wähnt worden, im Besonderen sind die «»sichte» de«
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