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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040129026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904012902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040129
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904012902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-29
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Tie englischen tlcachiichtcn weiden tür »nglaubwiirdia gehalten. 7>ach de» in Kapstadt vorliegende» Telegrammen des FistuelS der :: Fcldlomvagnie. L>auptma»ns Koppy, dauert der Wassenstillfland mit den Bondelzwaris fort. Gefechte fanden nicht itait Die dcul'che Tnippenmacht am Oranieslns; ist dem Grinde überlegen. Äerlin. sPriv.-Tel.s Die Bud ge tkom Mission des Michslags genehmigte heute den Etat des Neichseisenbahn - aiius Der Präsident des Reichseisenbahnamts Dr. Schulz sagte . den AuflichtSrak der Studiciigesellschaft für elektrischen Schnell- dahnbelr cb zu ersuchen, von der Denkschrift, die dort Uber die Ergebnisse der angesiellten Versuche in Vorbereitung ist, dem Reichstage Exemplare zucängig zu machen. Eine längere Er örterung veraulaßte der Antrag Gräber und Dr. Spahn sZentrst, wsriil der Reichskanzler ersucht wird. >m Interesse der Durch» 'ührung des Artikels 42 der Neichsverfassung aus die vcrvündcien Regierungen einzuwirken, das- sic llnüe.uingen des Güterver kehrs möglichst beschränken und darauf bedacht sind, an die durch gehenden Personenznge an deren Haltepunkten die sonstigen Per- wncnziige anzujchüeßcn. Der Antrag wurde einstimmig ange nommen. Zur Begründung des Antrags wurde angeführt, daß die Umleitung tatsächlich bis zu 35, ja bis z» 44 Prozent betrage. Lo könne es nicht weiter gehen, wie cs Preußen lebt anderen chilciibahnvcrwaltungcn gegenüber treibe. Präsident Tr. Schulz erkennt an, das; im Eifcnbahnaütervcrkchr große Umleitungen verkommen und Abhilfe wünschenswert erscheine. Früher, zu Awang der 70cr Jahre seien Umleitungen bis 4M Prozent vor- gckcmmen. Die Tarifsätze und Lieferfristen würden immer bis .nr kürzesten Route gerechnet, der Verkehr aber ans die lciitnngs- sämgstcn Linien geleitet. Teilweise sei cs aber zutreffend, das; eus Gründen des Wettbewerbs eine Umleitung des Verkehrs ßcstiiinde. Die Reichsvcrsassung habe aber auch die finanzielle Selbständigkeit der einzelnen Bahnvcrwaltungen nicht an- msten wollen. Es schwebten Verhandlungen, die Umleitungen prozentual cinzugrenzcn. Ein Antrag, den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstag noch im Laufe dieser Session eine Vor lage zu machen, die den Ankauf der pfälzischen Privatbahn und deren Anschluß an die Verwaltung der Elsaß-Lothringer Eisen bahn zum GegenstairL habe, wurde zurückgezogen, nachdem die Abgeordneten Gröber sZcntr.s und Frhr. v. Thünescld ihn als vlchl diskutabel bezeichnet hatten, da Bayern ein Vorkaufsrecht habe. — Morgen Militäretat. — Die Wahlprüfnnyskom- m. is s ro n d cs R e i ch s t a g s erklärte die Wahl des Abg. Gra- ien Lalleslrem mit allen gegen 3 sozialdemokratische Stimmen iür gültig. Bezüglich der Wahl des Abg. Barbeck (Freist Volksp.s, >,'wählt in Fürth-Erlangen, wurden Beweiserhebungen beschlossen. Tie Wahlen der Abgeordneten Sieg (natl.s, v. Tirkscn sRcichsp.s und Walzer sReichSp.s wurden für gültig erklärt. Bremen. Tie ,.Wsier-Ztg." ist zu oer Erklärung crmäch- nZ, daß die Newyor'er Meldung, wonach der Norddeutsche Lloyd, die Ham burg-Amerika-Linie und 7 aincrika- ni'che und französische Schifisgeicllschaflen ein gegen den Schiff- iahristrust gerichtetes Betriebsabkommcn planen sollen, voll» unwig auf der Luft gegriffen ist und hier beim Norddeutschen Load nichts darüber bekannt ist. Bremen. Der Dampfer „Hcro" der Tampssch'nahrtsgciell- - "i ..Neptun" wird am Sonnabend mit weiteren Vorräten r e Materialien von Bremerhaven nach Aalesund abgcsaudt irnden. M ünck; e n. Zu Beginn der Sitzung derAbgcordneten- 'immer verlieft Präsident v. Srtcrcr ein Schreiben des liberalen --iepräsideuten Lei stner, in dem dieser sein Amt nicdcrlegt, - .'i! er in der Art und Weise, wie der Präsident in der Sitzung m>u 25. d. Mts. ihm die Leitung der Geschäfte abnahm und seine i.mchauung zur Geltung brachte, eine Herabwürdigung rwr dem Hause und dem ganzen Lande erbl'cke. Ebenso hat der Schrift- 'üärer Schmidt-Wunsiedel Üib.i sein Amt niedergclegt. Präsident u Srterer erklärte, daß er vollkommen berechtigt gewesen sei. feine ebwe chcndc Meinung zur Geltung „i, bringen. Wen. Das „Fremdenblatt" veröffentlicht aus Saloniki eine stuterredung seines btorrefpondenten mit dein Gencralinspckteur ln;-Pascha, in der d eser aussührte. das Reform- vrogramui vom Februar 1903 sei in allen Teilen bereits aus» Knust und Wissenschaft. i* Mitteilung aus dem Bureau der König!, Hof- iöeater. Die nächste^Wiederholung^oon Mar Halbes brei artigem Drama „Der Strom" im Schauspicihause mit Iran Satbach, Frau Bleibtreu und den Herren Blankenstein, Dccarli, Gebühr und P. Neumann in den Hauptrollen findet Sonntag, den 31, Januar, statt, 's* Die anerkannt beste Karte des Kriegsschau- olatzes in Deutich-Südwestasriko, die auch der deut schen Schutztrnppe und dem Exped tionskorps als Grundlage der Operationen dient, stellen zwei Blätter aus Professor Paul Langhaus' berühmtem „Deutschen Kolonial-Atlas" vor, die bis aus die Gegenwart ergänzt und gesondert in Umschlag durch alle Buch handlungen oder vom Verlage Justus Perthes in Gotha zu be ziehen sind lPreiS 2 Mk.s. Die Karten enthalten das ganze Schutz gebiet, gestatten daher den Verfolg des Ausstands der Herero sowohl wie das der Bondelzwarts und Ovambo. Alle vielgenann ten Eisenbahnstationen, Heliographcnlinicn, Militär- und Polizei- stationen, Wege für Truppenbewegungen sind eingetragen. Die Urteile der besten Kenner unseres Schutzgebiets über Langhaus' Karte find glänzend: Professor Dr. schinz nennt sie in Pcter- manns Geographischen Mitteilungen „musterhaft in jeder Be ziehung", und Joachim Graf Pfeil in der Ze tfchrift der Londoner Geographischen Gesellschaft „die beste Karte, die je über dieses Gebiet erschien". Berliner Leben L. Berlin, 27, Januar. Wir haben neulich schon bei der Besprechung der vorläufigen Schließung des Berliner Opernhauses darauf bingewiejen, w;e schade es wäre, wenn dieses in seiner äußeren Gestalt noch auf die ersten Negierungsiahre des größten Preußenköuigs zurück reichende Bauwerk verschwinden sollte, um einem modernen Theaterbau Platz zu machen. Nun wird bekannt, daß dte Ber liner Königliche Akademie für das Bauwesen diese Auffassung teilt und gegen die Niederreißung des Opernbauses Einspruch erheben will. Hoffentlich mit Erfolg. Daß die deutsche Reichs- Hauptstadt schon längst ein neues, großes, den heutigen Anfor- geführt. Was die Murzitcger Resormpunkte betreffs, so sei ein Teil derselben, schon durchgesiihrt oder in der Durchsnyrung begriffen. Tie Meinung, daß die Mürziicgcr Resormnote okzept'crt worden sei, um nicht ousgesührt zu werden, sei falsch. Hilmi- Pascha drückte sodann se.nc Freude aus über d'e Anwesenheit der Zivilagenten, die authentische Zeugen der Arbeit der Türkei icin würden. Ter Sultan wolle ein starkes ruh ges Makedonien. Die Reformen würden daher mit größter Schnelligkeit durchgesiihrt werden. Paris. Dem Bankett der deutschen Kolonie, das gestern in dem mit dem Bildnis des Kasteis nud mit reichem Fahnenichmiick versebencn Feilnmle des „H'ücl Eotttsircn'al" aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers unter dem Boisitz des deut schen Botschafters veranstaltet wurde, woluitcn die Piinzessin von Sachsen-Meiningen, der bayrische Gclandte und seine Gemaiiln;, Baronin v Zlurnm. die Herren und Dame» der Botschaft und etwa 250 Mitglieder der Kolonie mit iyren Damen bei. Fürst Radolrn brachte einen Trrnkivruch ans. in dem er n. a sirgte: „Bor wenige» Tagen batte ich das Glück, den Kaiicr wiederbvlt ru iehen. Niemals schien mir der Kancr irischer, niemals ieine Stimme klarer und Heller. Tie Sorge, die auf uns lastete, ist geicvwu»den, mit Zuversicht blicken wir in die Znliinft. Wir erblicken in der gewaltige» Pciionlichkeit uniercS Kauers einen festen Hort tür Dentichland und den Weltftiede» DieEikranknng lkdocb. die uns alle erschüttert hat. hat irnS alle z»m Bewußtsein gebracht, wie notwendig der Kniier für die friedliche Enttvicklnng der Dirrge geworden ist, »nd gezeigt, welch' große Syrnpathic» er im Anslande genießt Es ist ein erfreuliches Anzeichen, daß auch in Frankreich in allen Schichten der Bevölkerung die Teilnahme eine tevhastc nnv aufrichtige mar Bei dreier Gelegenheit dari ich Iieroorheben. daß nmere Beziehungen die allerbesten sind." Aui daS Glückwunsch- und Huld grings-Tclcgrarnn;, das der Bolfthaster >m Namen der Kolonie an den Kastcr richtete, traf noch gestern abend der kaiserliche Dank ein. Paris. Marineministcr Pelletan, der als Deputierter ein eifriger Verfechter der Ei s e n b a hn v e r sta a tl r ch u ng ge wesen ist, bat ernem Berichterstatter erklärt, daß er von der vor gestrigen Rede des Finanzministers lehr überrascht worden sei und daß er, falls Ronvier von der Mehrheit des Ministerrats ermächtigt worden wäre, eine solche Sprache zu führen, aus dem Kabinett ausgetreten wäre. Die Erklärung, die der ArbcitS- minister am Schluß der Verhandlung abgegeben habe, und der Umstand, daß Ronvier sorgfältig vermieden habe, daß er im Namen des Ministeriums spreche, lasse ihn oimehmcn. daß die Worte des Finanzministers seine persönliche Meinung gewesen wären. Paris. Frau Humbert Hot dem Verteidiger Lalwri erklärt, daß sie in der heutigen Sitzung vor dem Appell-Gericht nicht erscheinen würde. London. Wie den „Times" aus Japan gemeldet wird, hat die Regierung beschlossen, eine Kriegssteuer durch Ver doppelung der Land- und Einkommensteuer zu erheben . D:c Ein künfte werden dadurch um 44000000 Pen vermehrt. Petersburg. Auf der Zweigstrecke Kliwonww-Sagurshe der Warschau-Wiener Bahn stürzte ein im Baue befindlicher Bahndamm zusammen, wobgi sieben Arbeiter ums Leben kamen. Victoria (Britisch-Evlnmbias. Das englische Pakctboot „Season" ist mit Mann und Maus unter ge gangen. bohnbetriebes zurückgesührt werden müsse. Wie haltlos solche Be hauptungen sind, beweist «ine Gegenüberstellung der preußische:, und der sächsischen Verhältnisse, die sich im „Ehcmn. Tagcb! " findet: Auch kommt noch in Betracht, daß das preußische Rechnung-, jahr mit dem 31. März 1903, das sächsische ober mit vom 31. Dezember 1902 geschlossen hat, daß ober gerade die ersten dre° Monate des Jalrres 1903 sowohl in Preußen wie in Sachier sehr erhebliche Mehreinnahmen gebracht hoben. Bei Berechnung sürLanz den Zeichen Zeitraum würden crlio auch die Einnahmen ui ^achicn wesentlich bessere gewesen sc:n, als sie eS im Kalender jahre 1902 waren. Auch die weiteren Einnahmen des Iah ree 1903, die im ganzen eine Zunahme um rund 6 Millionen Mark auswcisen, geben wirklich kernen Grund mehr dazu, die jächsticheu Staatsbahnen als das „Schmerzenskind der sächsischen Ctaa'.a- finanzcn" zu bezeichnen. Was aber die Organisation der sächsischen Staatsbahnrn anlangt, io ist jedenfalls der Abichluß von 1902, der in seinen: Gesamtergebnis nur durch planmäßiges und sachverständiges Zu- iammenwirken aller berufenen Organe und insbesondere durm zielbewusstes Handeln der leitenden Stellen zu erklären ist, ?ein Bewers dafür, das; die Organisation schlecht funktioniert. Nach der Statistik des Rcichscisenbahnamtes für 1901 — eine neuere sicht uns noch nicht zur Verfügung — stellten sich ferner di- Kosten des Verwaltungsdienstes in Preußen ans 46 772210 Mark und in Sachsen auf 6127 650 Mark, d. i. für Preußen 10,239 Prozent, für Sachsen aber 10,336 Prozent von dem Gesamtauf wand für das Personal. Gewiß ist hiernach der sächsische Ver- waltungsaufwand un; etwas Höher als in Preußen. Man wird aber zugeben müssen, ans; eine Differenz von 0,097 Prozent keine irgend erhebliche ist, und bei der energischen Sparsamkeit, die in neuerer Zeit in allen Zweigen des sächsischen Staatsdienstes und gerade auch im Verwaltungsdienst Platz gegriffen hat, wird man annchmen könne», baß der Vergleich in den späteren Jahren für Sachsen noch günstiger cm stallen wird. Das RechnnngSergebnis der sächsischen Staaisbcchnen — dessen Ziffern onzufükrcn der Verfasser sich allerdings nicht die Mühe nimmt — brachte nämlich in den Gesamt-Einnahmen s139,4 Millionen Mcirkj eine Minderung von 2,6 Millionen, in den Gcsamt-Anscicrbcn s93,8 Millionen! aber ebenfalls eine Minderung um 10,1 Millionen gegen das Jabr 1901, so daß sich der säch sische lleberschuß für 1902 mit 35.7 Millionen um 7,5 Millionen Mark höher stellte als der des Jahres 1901. Worin nun bst Verwaltungen ihre gute Wirtschaft zeigen können, das ist nickst das Geb'et der Einnahmen, wndern das der Ausgaben. Hier ober ergibt der vreußirche Abschluß eine Vermehrung um 24 Millionen Mark, dagegen der sächsische Abschluß eine Ver minderung um 10,1 Millionen Mark; und wenn auch hierunter eine größere Anzahl von Durchlcirifsoostcn firn Gesamtbetrag-. von etwa 3' s Millionen Mark; enthalten sind, in ist doch die verbleibende Ersparnis von etwa 6H-- Millionen Mark noch immer eine recht erhebliche und ein vollgültiger Beweis dafür, daß die Verwaltung tüchtig ans dem Plane gewesen ist. Eine unpassendere Gelegenheit zum Vorwinn der Rückständigkeit konnte sich der Notizschrcibcn also wohl kaum ausiuchen. Im übrigen ist em Mebrüberichnß >/on 23 Millionen Mark tür Preußen wer bälimsmäßig weit geringer, als ein solcher von 7,5 Millionen für Sachsen. Berücksichtigt mnn. daß dgS preußische Eisenbahn netz etrvg zehnmal größer ist als dgs sächsische, io müßte Preußen demcrstwrechend einen Mchrübcrschris; von etwa 75 Millionen Mark genabt haben. Eisettliahlmbslhlilsse. Gewisse Kreise, die mit unverkennbarer Konsequenz aut die Aufgabe der sächsischen Ecsenbaimselbständigkeit hinarbesten, sind angesichts der unzweideutigen Erklärungen, die Minister Dr. Rüger lim Landtags wiederholt abgegeben hat, und angesichts der an dauernden Besserung unserer Finanzlage nicht mehr im Zweifel, daß ihr Tun vergebliche Liebesmühe ist. Dennoch fehlt cs auch fetzt nicht an Versuchen, die Verwaltung unserer Staatsbahnen zu verkleinern. Einen Beitrag hierzu liefert wieder eine Notiz der „Sächsischen nationallibcralen Korrespondenz", die den kürz lich veröffentlichten Rechnungsabichlns; der preußi'chcn StaatS- eifeubahnen für das Jahr 1902 bespricht und dabei mir staunens werter Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse behauptet, die Zahlen sencs Abschlusses bewiesen für Sächsin, daß feine Rück ständigkeit weniger aus die Ungunst der wirtschaftlichen Verhält nisse, als vielmehr auf die kostsoielige Organnalion des Eijen- Oertliklies und Sächsisches. Dresden. 2ö. Januar. —* Bei Sr. Majestät dem Könige findet heute nachmittag 5 Uhr Faiiiilieittcrsel statt, an der Ihre Majestät die Königin- Witwe, sowie Ihre Königs. Hoheiten die Prinzen und Prin zessinnen des König!. Hauies mit den Damen und Herreu der Umgebungen ffilnehmen. —* rvc. Majestät derKönig und Prinzessin Matbi! se besuchten heute nachmittag den Zoologischen Garten und besich tigten unter Führung des Herrn Direktors Schöpf den Tier- bestand. —* Sc. Könial. Hoheit der Kronprinz begibt sich heute abend 10 Ubr 8 Min. nach Zittau. —* Der K ro » vri»z unternahm gestern nachmitteg in Be gieitung der Prinzessin Mathilde »nd der kleinen derungen und Verhältnissen genügendes Opernhaus haben rnichte, steht außer Frage. Damit ist aber keineswegs gesagt, daß das alte Gebäude nun ohne weiteres dem Erdboden gleich gemacht werden müßte. Im Gegenteil, man sollte es sorgfältig erhalten, da eS nicht nur eine geschichtliche Erinnerung an eine der ruhm reichsten Epochen Preußens und Berlins bildet, sondern auch an sich, namentlich wegen des schmucken, künstlerisch bedeutenden »nd rn seinem lichten Rot und Gold wahrhaft festlich strahlenden Jnnenraumes der Erhaltung wert ist. Drr verstorbene Jntcn- danturdirektor Pierson, der einen guten Bück und einen prak tischen Sinn für alle geschäftlichen Seiten der Verwaltung harte, war denn auch in seinem großen Umgcstaltunasplan von dieser Notwendigkeit ausgcgcmaeu. Er hatte vorgcschlagen, ein neues, eroßes Haus noch den bewährten Vorbildern in Bayreuth und München lPrinz - Regenten - Theaters zu erbauen und dies aus schließlich für Wagneesche. Meyerbeersche und andere Opern, die einen großen Apparat verlangen, zu benützen. Im jetzigen Opern- hauie sollten dagegen die Mozartschen »nd die anderen sogenannten klassischen Opern, fowie die Spielopern cmfgcführt werden. Daß Berlin zwei Opernhäuser neben einander schr gut brauchen könnte, unterliegt keinem Zweifel. Alle anderen Theater haben sich seit zwei Jahrzehnten hier geradezu unheimlich vermehrt und ver mehren sich fortdauernd, man könnte sagen, von Jahr zu Jahr weiter. Augenblicklich sind hier wieder drei große Theater im Entstehen begriffen, und ebenso viele neue Projekte werden ernst lich erwogen. Dabei machen alle Theater, wenn sie nur wirklich Gutes oder doch Interessantes bieten, ausgezeichnete Geschäfte. Nur die Oper, wenigstens diejenige, die sür böberc Ansprüche in Betracht kommt, ist hier nach wie vor auf das eine Königsche Opernhaus angewiesen. Dies Haus, das »och nicht 2000 Per sonen saßt und namentlich für die zahlreichen, des Deittsckcn nicht mächtigen Ausländer, die hierher kommen, unter allen Theatern allein oder doch vorwiegend in Betracht kommt, entspricht den Bedürfnissen schon längst nicht mehr. Nicht nur an den Sonn- und Festtagen ist die Nachfrage nach Billetts weit größer, als der Vorrat, so daß die Händler hier stets glänzende Geschäfte machen. Sie wissen sich merkwürdigerweise trotz aller Maßregeln, welche die Verwaltung acgen sie ergreift, stets in den Besitz von Billetts zu setzen. Freilich ist die neueste Maßregel, die am grünen Tische auSgcheckt wurde, auch danach. Um den Billetthändlern zu Leibe zu gehen, hat man den Vorverkauf für sämtliche Vorstellungen einer Woche, sowie alle Borausbcstcllungen in den Königliche:: Theatern abgcichasft und verkauft nur noch für jede Tagesvor stellung ununterbrochen von 9 bis 1 Uhr oorwittaas. Bequemer hätte man cs den Händlern gar nicht machen können. Ihre Helfershelfer belagern nun die Kasse schon von 8 Uhr ab oder noch früher und machen es bei Austührnngen, die eine befondene Zugkraft ausüben, jedem, der noch einen anderen Beruf hat. einfach unmöglich, Stunden lang zn warten, um vielleicht schließ lich doch kein Billett zu bekommen. Jedenfalls könnte man es getrost mit einer zweiten Oper, natürlich bei entsprechend ver mehrtem Personal, versuchen. Pierson wollte ferner das Neue Königliche Operu-Tlieatcr idas grühere Krollfches gründlich um bauen und namentlich auch vergrößern lallen, um dort billigere Volksvorstellniiaen mit dem Pcnouol des Schauspiels und der Oper zu veranstalten. Außerdem wurde natürlich das König liche Schauspielhaus unverändert iortbcltanden haben. Kein Zweifel, daß dieser aroßangclcgte Plan nicht nur gute Kaffen eriolae achabt, sondern auch das Berliner Tyeaterleben befruchte: hätte. Der srühc Tod Picrions hat dessen Ausführung verhindert. Nun wäre aber weniastens die Gelegenheit gegeben, ein zweites Opernhaus fiir Berlin zi: schaffen, und sie sollte sich die König liche Intendanz nickt entgehen lassen. Freilich müßte sie sich lehr beeilen. Im Jahre 1913 würden ihr aller Voraussicht nach andere mit der Gründung einer zweiten Berliner Oper znoorkommen. Diese magische Jahreszahl ist näm lich die einzige Ursache, daß die Intendanz hier noch immer dar Monopol für die Oper belltzt. Ihre künstlerischen Leistungen halte» ihr walnstch den Wettbewerb nicht vom Leibe, sie hätten ihn vielmeür schon längst ins Leben gerufen. Nur well sie vorläufig allein das Recht hat, die Wagnerschen Open« in Berlin ausziifiihrcn, und ohne diele eine Oper >m großen Stile heut- zutaac nicht zn führen ist. blieb sie bisher vou ;eder ernsthaften Konkurrenz und demnemäß von dem Schicksal des in seiner Be deutung ständig zurückgegangenen Königlichen Schauspielhauses verschont. In, Jahre 1913 länjt indessen die Schutzfrist für die Werke Richard Wagners ab, und alsdann wird hier sicher em zweites Opernhaus erstehen, 'alls die Königliche Intendanz da mit nicht schon längere Zeit znvorgekommeu jein sollte. LeS- halb täte da Eile not.
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