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Dresdner Nachrichten : 26.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-26
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1895
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40. Jahrsianfl. LftkSL äl«il«8i>»iillr d»I Im»«. ""SL!"" Dresden, 180.'». omphoblt io »rL«i»tei' ^uuvakl: LIsvruv Ovkou » Uvnl«, Ur»U8-. Küt kvn- ! unll I^mlHvirtlik'vIiuN^-sis'rLtl»«. «»MV UitMtli«!«!, Ilontrztn« II. 8 kkolosrapdiv,«,. llslw 8 Mc!>f '»Vr^rrrr^«r^^r^V»V<i«. ,>I»->'ii>Iitüt«>n: Kiinl« e- »uä <>i>'u>»>»«.>,- 4utii.it»»««»!», Vir-iticurlen - l'tic>tc>^i!,>ä,ic-n >2 klin k' 6 Llurli. 4tirr>""^<'»u I>tr«»ii naeli jväenc liilä in lcü»!>tl. chuktübruiig. Ur.I88.Ml«l: Schlußstkinlegring zum ReichsgerichtSgebäude. Hvstiachrichtcn, Konservative u. lllesormer, Hand-! lungSgchilsenveriammliing, Stadtverordnrtensitzinig, ÄezirkSauSichns;. 'Akad. Kniistausstellung.! Nugo SoMll ito>It»t«»uc 4ttw»rU.8v«rtr»«ie1. b'illal«: tt-ceienste»»»« IS ILlütxiEe ^Li-oL»pI»rr>. ^''"ZditWls / Sslläsvtmde > 7» k 1'. NV88K ^ ^I/ro^NItV !; ^ WvnlLUehSl- ttc>r Ustsr»:N. vrosilsk HwelstsssebLlt tür «eidl. llLoäardeilsn. D Zkvi^H v^nr»^«i»«I V «ulivlt«;». ^ 4^ tizsrulrt« Nizuitltl^n lu «U^u 4^ ttel«ldkto äu«>v»»til «Ull-r I »z»l»»»tvrlv-^utvri«»ll«u. 314 1^1: Uin^ciiluiiikkli'. 14». ciou, vlwiiulli^u VioUKlit-IlotoI. Tönnabenv^Z 67 Oktob er. 1'ß - Jur die Konake Aooemlier». Dezemver werden Pestelk»u>ien ouf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter l^eschcists- stellc zu I Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den kaiserlichen Pvstanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu l Mart kl Pfennigen, in Oester reich-Ungarn bei den K. Zi Postämtern zu I Gulden 69 Kreuzern angenommen. GtlMtsÜeltk -er „Dresdner Nachrichten", Mricnürake 38, Erdgeschoß. Lchluflstciulcgttnit zum Reichsgerichtsgebände. Der bedeiitsamen Ereignisse, die in diese» denkwürdige» Tagen Aufmerksamkeit van den Zeitgenossen kreische», findzu viele, als daß die würdigende Betrachtung jeden einzelnen Vorgang voll zu cr'chöpsen vermochte. Sie kann nur die,eiligen Bilder hcranShcbcn, die sich in plastischer Einzclgröße von dem allgemeinen Grunde abzeichncn, um so den groben gemeinsamen Grundgedanken aller der Gedenktage und feierlichen Beranstaltungen, die wir mit ihrer theilS blendenden Pracht, theils bescheidenem Erinnern seit der Mitte dieses Jahres erlebt habe», der Mitwelt mit ernster Mahnung vor die Augen zu führen und ein Brrmiichtnis; aufzurichten für vielleicht drangsalsvolle Tage der Zukunft. Solch' ein Bild ist auch die Feier, die heute in Leipzig vollzogen wird. Des Reiches höchster Gerichtshof siedelt in fein neues Heim über, das ihm künstlerischer Geist und stillschasfcnder Fielst erbaut haben: ein glänzendes Bauwerk, das römischen Ernst mit deutscher Empfindung verbindet und ko gcwissermastcn in sich das Wesen des Rechtes ver körpert, dessen Verwirklichung das deutsche Voll von dem Bürger lichen Gesetzbuch erhofft. Es ziemt sich, das; den: Meister des Werkes an erster Stelle das hohe Lob gezollt werde, das er sich voll verdient hat. Ludwig Hoffman», der drni obersten Gerichts hof des Reiches eine seiner würdige Stätte des Schaffens und Willens errichtet hat. ist der Sohn des verstorbenen, seinerzeit als Referent der Kommiision für das Gesetz über die Civilche viel genannten NcichStagSabgeordnctcii und Präsidenten der hessischen Abgeordnetenkammer Dr. inr. Hofimann Darmstadt. Der Künstler ist eine eigenartige Individualität, die mit seltener persönlicher Liebenswürdigtci! und architektonischer Begabung eine ungewöhn liche Thatkrast verbindet Das Beispiel rastloser Schaffens srcudigkeit, das der Meister gab, rlektrisirte Jeden, den er zur Mitarbeit berufen hatte Hofsmann scheute selbst vor keiner Handanlegung zurück, um auch dem kleinsten Theil die seinem Geiste vvrschwcbende künstserischc Bollcndung zu geben: und als er bei einer solchen Gelegenheit einmal gefragt wurde, ob er sich nicht vor den Arbeitern „gcnirr", that er den Ausspruch, der für den Mann sowohl als Künstler wie als Menschen charak teristisch ist: .Ich arbeite hier nicht für die wenigen Arbeiter: ich arbeite liier für Jahrhunderte." Für Jahrhunderte! Die Gröste dieses Bewußtseins ergreift auch die Herzen der dcut'chcn Männer, die heute bewun dernd ihre Blicke auf den stolzen Kuppelbau der Leipziger Lindenstadt richten. Wenn heute der Kaiser den letzten Stein in das Bauwerk cinfügt, das der Hort des Rechtes für das geeinte Deutschland zu sein bestimmt ist. dann schweißen die drei Hammerschläge zugleich eine große Vergangenheit und eine noch größere Gegenwart zusammen. Ans dem altgeschichtlichen Boden Leipzigs, geheiligt durch das Gericht, das von dem Volke in Waffen an dem Verächter seines Rechts und seiner Freiheit vollzogen wurde, drückt der Schirmherr deS nach langem Ringen glücklich geeinten Reiches das Siegel der höchsten Gerichtsbarkeit auf die neue Ordnung der Tinge. Picht ein ReichSkammergericht ist cs, dos in dem hoheitsvollcn Palastc an dcrTaiichnihbrückc in Leipzig fortan thronen soll; nicht ein ReichSkammergericht. das in dem erstickenden Wusle vergilbter Akten und öder romanistischer Spitz findigkeiten die lebendige Gcrcchtigcit begräbt. Nein! Die Richter die heute im Namen des deutsche» Kaisers Recht sprechen, bilden eine glänzende geistige Aristokratie, deren persönliche Vorzüge dafür bürgen, daß in Ihrer Mitte niemals das Wort Windschcid's vergessen werden wird: „Tic letzte Quelle alles Rechts ist der Wille der Völler." Diesen Willen, dem das natürliche Rechts- bcwusttscin Ausdruck verleiht, innerhalb des gesetzlichen Rahmens zur Geltung zu bringen, muß allezeit das Bestreben einer Recht sprechung sein, die ihrer verantwortungsreichen Aufgabe gerecht werden will. Das; der höchste Gerichtshof in seiner neue» Heim stätte des immerdar eingedenk sein wird, daran zweifelt die Ration nicht. ES ist freilich wahr: Manches Nrtheil ist bisher auch von der höchsten Stelle ans ergangen, daS in Laienkrciscn Kopfschütteln erregt hat wegen seines allzu großen Formalismus. Die Kritik, die sich von Selten der berufenen Vertreter des öffentlichen Rcchts- gcsühlS an derartige Erkenntnisse knüpfen muß, darf und wird aber niemals vergessen, daß das geschriebene Recht mit seinen unvermeidlichen Mängeln keine unfehlbaren Normen aufstellen kann. So ist cs möglich, daß auch der beste Richter unter Um winden in eine Zwangslage geräth, in der er ein Urt'^ll fällen muß, das nur dem Buchstaben des Gesetzes gehorcht. Soll die Gefahr eines solchen Widerspruches zwischen gcnrthcilicm und empfundenem Recht auf das denkbar kleinste Maß beschränkt werden, so ist die lebensvolle Durchdringung dl's geschriebenen Rechtes mit vollsthümlichem Geiste unerläßliches Erfordernis;. To tritt also eine hohe Ausgabe an umcre Gesetzgeber heran, die sich bisher dem vielfach nur zu begründeten Vvrwursc ausgeictzt haben, daß die Sprache ihrer Gesetze mehr für die Regierenden und die Richter als für das Verständmß des rechtsuchendcn Publikums zugcschnitlcn sei. Rechtsprechung und Gesetzgebung hängen unzertrennlich mit ein ander zusammen. Auch die besten Richter können aus die Tauer nicht nach schlechten Gesetzen nrtheilen, ohne daß das Vertrauen in die Rechtspflege schwer erschüttert wird. Angesichts dieser innigen Ver kettung der beiden GrsetzgebnngSsattoren ergeht daher von der majestätischen Leipziger Gerichtsstätte aus am heutigen Tage auch ein Weckruf an den Reichstag, der ia ebenfalls erst vor Kurzem seine neue Berathungsstätte aus der Hand des Reiches empfangen hat. „Schasst uns ein Recht, wie es des Reiches würdig ist!" ruft die Nation den Männern ihres Vertrauens zu, die in kurzer Frist das entscheidende Wort über das Bürgerliche Gesetzbuch sprechen sollen. Möge der Ruf nicht verhallen inr Winde: möge er rin mächtiges Echo wecken im ReichslagShaujc in der Reichs hauptstadt. das; sein dröhnender Wiederholt alles Tagesgezänk znm Schweigen bringe und der Geist srendigcc Hingabe an daS gemein same Ziel noch einmal alle Patrioten vereinige zur segensreichen, abschließenden That. Der Reichstag gebe dem Reichs gericht das RcichSrccht! Welch' ein großer, gewaltiger, erhebender Gedanke ist es, daß der höchste Gerichtshof des Reiches künftig ein für ganz Deutsch land gemeinsames Recht sprechen soll! Damit ist die Prophezeiung des „alten Schäfers Thomas" erfüllt, der schon in den ersten 60er Jahren werden sah. was heute unmittelbar vor der Schwelle der Wirklichkeit steht: ein Recht soll herrschen im ganzen Gebiet, soweit die deutsche Zunge klingt, in Nord und Süd. in Ost und West. Die höchsten Richter de§ Reiches ver sammelt in feierlicher Stunde iu dem ernsten Prachtbau ans Leih zins geschichtlichem Boden: vor ihnen das deutsche Gesetzbuch, das alle Stämme nmsaßt und keinen Unterschied der Grenzen mehr kennt: Ist das nicht ein Ausblick in dir Zukunft, der mit über wältigender Sprache a» die von den Vätern errungene und mit ihrem Blute erkaufte Größe des Vaterlandes die Enkel gemahnt :' Ter Anblick der eigenen Größe aber ist zugleich rin Spiegel der Bescheidenheit. Wenn wir den Blick z» dem eindrucksvollen Bau werk erheben, in dem von heute an im Namen des Kaisers das letzte Wort in allen Rechtsfragen gesprochen wird, erwacht in unserer Seele das Bewußtsein, daß nur selbstlose Unterordnung unter das Gemeinwohl im Gehorsam gegen das Gesetz die Dauer des ReichG für die Jahrhunderte, für vir der Meister seinen Bau gefügt hat, verbürgen kann. Nur einem opferwilligen, sich selbst bezwingenden, der göttlichen und weltlichen Autorität gehorsamen Volke gehört dir Zukunft. Unser treues deutsches Volk trügt den sittlichen Grundstock für eine dauernde Machtstellung in sich. So möge denn das Recht, das im neuen Reichsgericht gesprochen wird, ihm helfen zu seiner weüeren Kräftigung nach außen und nach innen ' Möge die nationale Rcchliprechung zu einem lebensvollen b fruchtenden Born werden, der aus einem lebendigen Rechte stießt! Deß sei uns der Umstand, daß der neue Reichsiustizpalast in der Stadt sich erhebt, die das Herz Deutschlands genannt wird, in der deutschen Metropole der Intelligenz und der schassenden Bürger- tüchligkeit, ein glückverheißendes Vorzeichen! Mnlhmaßliche Witterung: Westwind, unslchei. a» die Disziplinargewalt der Kirchcnbehöcde appellirt wäre. Äncb sei cs durchaus unrichtig, das; der evangelische soziale Kong>ej. unter dem Zeichen der Göhre'schen Broschüre gegründet Worten sei. — Tie ^sachverständigen Kommission, welche zur Begnlachü'ng der Revision des Handelsge'etzbuches berusen wird. Hali ün lrp.p u Drittel des November ihre Sitzungen ab. Die Rcvisionsarbcnen sollen so gefördert werden, das; der Bnndcsrath nicht lange, nach deni er das Bürger!. Gesetz verabschiedet haben wird. Ge! eg eich eil erhalten kann, speziell sich mit dem nmgestcsttelen Handelsgeietz buche zu befassen. — In der nächsten ReichstngSieision wird eine Vorlage eingebracht, wonach die Kompetenz ^cr Amtsgerichte er weitert werden soll, indem diese fortan über Streitobiette bis zw Höhe von 500 oder tlkXk M. entscheiden sollen. Es ist setzt >ni- schieden, daß die Stiasgeietznovelle aus der letzten Session, die in der Kommission unerledigt blieb, dem Reichstage von Neuem vor gelegt wird. Berlin. In der „Znklinft" wird sestgcstellt. da!: Fürst Pi-, niarck nicht, wie man nach der ministeriellen Erklärung iinnchme» müsse, Staatsfonds <den Welfensonds) benutzt habe, um den Privatfreimdcn eines verkrachten Baiikdirektors > Schwiegervaters des Staatssekretärs v. Bötticher- die Summe zu ersetzen, die sie zur Rettung ihres Freundes brauchten. — Kontrendmiral Aschen born wurde zuni Mnrinekommissar des Kniser-WithrlmkanalS, ernannt. Bremen. Der untergegangenc deutsche Dampfer „Thnsos"' lieqt 6 Faden tief im Wasser. Drei Personen von derMannkchnsl' und die Passagiere sind ertrunken. M ü nche n. In Kclheiin brannte die Cellulose Fabrik von Slmoniiis n. Eo ab. Der Schaden beträgt anderlbalb Millionen. Hunderte von Arbeitern sind brotlos. München. Die Abgeordnetenkammer nahm einstimmig die durch die FuchSmnhlcr Borgänge hervorgernfenen Anträge aus Abänderung! des Forstgcsetzes an. Daraus folgte die erste Äerathung der An träge Gnllenberger (So;.! und Natzinger 'Bauernbündlers aus! Einführung des direkten Wahlrechts. Auch die Liberalen brachten' einen Antrag ein. welcher die Regierung aunordert, einen neuen! RcirhStagswablgesetzentwnri vorznlcgen, welcher, nach Analogie j der Rcichsverfassting ans dem allgemeinen direkten Wahlrecht be-! ruhend, Garantien zum Schutze der Wahlsreiheit und deS Äahl-j geheimiiisscs bietet und die gerechte Vertretung aus Grund der- Bevölkernngsziffcr gewährleistet. Koburg. Der Bürgermeister Seidel in dem benachbarten^ in letzter Zeit oft durch Brände beimgesuchten Neustadt wurde- wegen Unterschlagung von Kassengeldern verhaftet. Pren; la n. Gegen den Schmicdcnielste: Svringstcin, der seine Ehefrau mit Strnchnin vergiftet haben soll, hat die Staats-! anmaltschaft Klage erhoben. Cpringstcin ist auch dringend ver dächtig, vor 7 Jahren in Königsberg i. d. Ncnmarl, wo er früher l wohnte, rn kurzen Zwischenräumen seine Mutter, seinen Schwager? und dessen Kind, sowie eine Lehrerin und einen seiner Geiellen! vergiftet und seinen Baker dadurch crmordct zu haben, das; er denen Kops so lange in eine gefüllte Wasscrtonne gehalten, bis? sein Opfer erstickt war. Pest. Abgeordnetenhaus. Unter allgemeiner Spannung be antwortete der Ministerpräsident die Interpellation wegen der Vor gänge in Agram Der Kaiser sei ans den Rath und in Begleitung der ungarischen Regierung nach Agram gegangen, und dicie über nahm anck die Bcraniwortung für das. was geschehen lei nno noch zu geschehen habe. Das Verbrechen gegen die nngarstch, Trieolvre werde nach der Strenge des Gesetzes geabndct werden, welches die Achtung der ungarischen SkaatS'ahnc auch ans kroatischem Gebiete sichere. Eine andere Genngthuung als dm Bestrafung der Schuldigen ici uiitbunlich. weil die Beleidigung im im s! 2'-> . l ki. 8 c > — ^ r , s N - i « >- 8' ' M Z ' 8-/' '' Fernschreib- nnd Kerns-rech-Berichte vom 25. Oktober Berlin. Ter Kaiser nahm heute die Meldung des zum österreichisch-ungarischen Militärbevollmächtigten ernannten Maiors Prinzen v. Schönburg entgegen. Dann empfingen der Kaiser und die Kaiserin den Kronprinzen und die Kronprinzeisin von Schweden, sowie den Großfürsten Michael von Rußland. — Der „Reicks- onzeigcr" meldet: Nach der Allerhöchst grnebmtgten Ordnung der Feier der Schliißstetnlegiing des neuen Rcichsgerichtsgebändes in Leipzig sind zur Mitwirkung bei dem Hammmchlage neben dem Reichskanzler insbesondere die sämmklichen stimmsuhrcnden Bcvoll mächtigten zum BundeSrath. sowie der Präsident des Reichstags berufen. Außer den genannten Personen und den Mitgliedern des Ausschusses des Bundesralhs für Justizweien werden der Vor sitzende des König!. Sächs Gesammtministcriums. dir Cbcfs der Rclchsämter, die beiden Vicevräsidente» des Reichstags, sowie sämmtliche Mitglieder deS Reichsgerichts, der Reichsanwaltichast und der Rechtsanwaltschaft beim Reichsgericht an der Frier thcil- nehmen. Auch die Spitzen der König!. Sächs. Staatsbehörden in Leipzig, der Rektor der Universität, der Oberbürgermeister und andere hervorragende Persönlichkeiten sind zu der Feier geladen. Am Schluß der Feier nehmen Ihre Maiestäten in dem großen Sitzungssaalc die Vorstellung des höchsten Gerichtshofes entgegen. Z» der EinweihnnaSscier wird der Reichskanzler Fürst Hohenlohe in Begleitung des Wirkt. Geh. Obenegieriingsraths Frlirn. v. Wil- mowski bereits henke Abend in Leipzig eintressc». — Nachdem die Kommission für das Bürgerliche Gesetzbuch die 2. Lesung des Ent wurfs beendet hat, sind die Mitglieder derselben vom Reichskanzler für nächsten Dienstag zur Tafel gclaven worden. Der Justiz- ÄuSschnß. welchen, der Entwurf des Bürger!. Gesetzbuches vom Bundesratk überwiesen worden ist, hat unter Benutzung vorläufiger Druckabziigc mit der Berathung bereits begonnen. - An Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchsabgaben kamen im Reiche in der Zeit vom l. April bis Ende September d I. zur Anschreib- nng: M. i9.36i>.0!Vi M. mehr, als im gleichen Zeit räume dc>S Vorjahres). Die Ist-Einnahme, abzüglich Ser Ans- siihrvergütungeii und Vcrwaltungskosteii, betrug .'»7,246.115, M. <6,310,288 M. melirsi Von den Stempelsteuern ergaben die von Werlbpapieren 3,738,65t» M., d«r Börsciistcuer 3,569,577 M.. der Stempel für die Staatslotterie 3.202 658 M. mehr, die Post- und Telegravhenverwaltiiiig hatte 8,285.02! M. Mehreinnahmen. — Das „Volk" bemerkt zu der Auslassung der „Eons. Eorr." über die Ehrisllichsozialcn Naumann scher Richtung: Wir unterlassen es zunächst, die politische» Gesichtspunkte dieser Kundgebung zu er örtern, bewerten ober, daß wir eS lieber gesehen hätten, wenn nicht nicht im Anstande, sondern im Jnlandc geschehen sei nnd von de: gesummten gebildeten Bevölternna ohnehin scharf vcrurthcilt werde Sowohl der Kaiser als auch dieMilitärbcliördc. welche die bei den Ausschreitungen betheiligken Studenten, ioivcir sie cicicii Rang i» der Armee einnchmen, ibrcricitS bestraft hat. verdammen den Buben streich, welcher nunmehr nur noch die Gerichte beschäftigen soll. Nachdem ans Ansprache der Opposition der Minister für Kroatien erklärt hatte, das; cs nur ei» ungarisches Staatsbnrgcrrechl und nur einen unaarischen 'Adel, kein kroatisches Stoatsbürgerrecht und keinen kroatilchen 'Adel gebe, trat Pause ein. Die Opposition per anstaltete während der Antwort des Ministerpräsidenten tnmnl- tnarischc Scencn. P e st. Nach tumnltiiarischen Rerhnndliingen ncibm das Unter Haus von der Erklärung des Ministerpräsidenten Kcnntniß Paris. General Reue, der Kommandant der Infanterie, stürzte bei einem Spazierritt in Lberbonrg so unglücklich vouc Pferde, daß er tödtlich verletzt aufgehoben winde. Rom. Die aus Schon cinlausendcii Nachrichten lassen den Tod Mcnelik's als sicher erscheinen. Die Verwirrung in Schon nnd Harrar soll geradezu einer Anarchie gleichen. Der Besitz ergleifling beider Landschaften ständen feine vewnderen Schwierig kriten mebr im Wege. London. Den „Times" wird ans Hongkong gemeldet. China habe vertragsmäßig Rußland das Rech!, nnt »einer Flotte in Port Artlnir zn ankern, sowie die Genehmigung rinn Ban eine, Eisenbahn NcrtschinSk-Tsi-Tsihn nach Wladiwostok erkbeilt. welche unter russstcher Verwaltung und Leitung bleib,. Die Chinesen haben zedorb das Recht, die Bah» nach 20 Jalnen ;n einem be stimmten, im Vertrage vorgesehenen Preise nliückznkaiOen Gleich zeitig soll China an Rußland andere tonunerzi. ie Vorthcile ge währt haben, ans welche die MeistbcgünstignngStlan'el nicht an wendbar sei. London. Tie Abendblätter erklären den gemeldeten Per trag zwischen Rußland und Ebina für unziilästig: derselbe wurde eine Intervention Englands nöllsig machen. Petersburg. Die „NuSkisa Wiedomosti" erwähnt das Ge nicht, daß im nächsten Jahre das cinsznpiägende Quantum Gold aus 200 Millionen, das ausziiprägkiidc Quantum Reinsilber am 25 Millionen erhoben werden soll. Konstantr n o p c l. Der Sultan »nd der M ninrministci erhielten Drohbriefe. Der Nildiz-K ioSk nnd das Palais des Marinc- ministrrs werden deshalb überwacht. — In Erzingia sind Unruhen aiisgebroche». wobei 60 Armcnier getödlct wurden. In einem Rundschreiben der Psortc an ihre auswärtigen Vertreter werden diese Unruhe» auf die Provokation der Armenier znrückgcsübrt, ebenso die Unruhen in Akbistar. Unabhängige Berichte behaupten dagegen, daß die Unruhen r» Akhissar durch die Muhamedanci veranlaßt wurde». — Aas Aleppo wird gemeldet, daß in Marasch ebenfalls Unruhen ausgebrochen seien. Die Armenier hätten 4 türkische Dörfer in der Provinz Zcilun anacariffcn und 4 Sol daten getödtet. Die Armenier sammeln sich m den Bcraen los-' i '
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