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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.06.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330626020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933062602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933062602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-26
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rwen-Au-sabe 77. Ktchi»««. N». 2W «»ata», 2«. Sunt lass eii Bor einer Diktatur Fey in Sesterreich MMenerrmM rngiMc MiNtilmg S«eb»lir Mr »le »euWr AchemelM London, 26. Juni. Dem Wiener Berichterstatter d«S „Daily Expreß" zufolge soll Bundeskanzler Doll» jnß aus einer Sondersitzung des österreichische« Kabinetts »«schlöffe« habe«, dast der SicherheitSkommiffar Major Key -«« vfterrerchische« Bundeskanzler er«a««t «erde« solle, we«u der gegenwärtige Zustand der „Unruhe n»d des Terrorismus" in Oesterreich andauer«. Dr. Doll» snst würde dann benPosteudeSAußenmtnifters über nehme«. Major Fey würde militärische Diktatur» Ballmachte» erhalte». Reue Spur in der Wen« Bembeimssüre Wie», 2K. Juni. Wie der nationalsozialistische ,^lamps- rus am Montag" berichtet, ist in der Untersuchung wegen der Wiener Bombenanschläge eine überraschende Wendung «ingetrcten, die die Nationalsozialisten, denen bisher die ausschließliche Schuld an den Anschlägen zugeschoben worden war, stark entlastet. Auch hinsichtlich des Anschlages PariS, 26. Juni. D«r Präsident der Abrüstungs konferenz, Heuderson, und der Außenminister Paul» voneour, sind der Meinung, daß es zweckmäßig sei, die AbrüstungSkouserenz z» vertagen. Henderson wird dem Büro der Ikonserenz morgen eine» entsprechende» Vorschlag unterbreite«. Sie »M» UM »er Londoner slonsmiv London, 2». Juni. Die WcltwtrtschaftSkonferenz begann heute ihre dritte Woche mit nichtöffentlichen Sitzungen der ver schiedenen UnterauSschitsse. Heute wird in einer öffent lichen Sitzung des Unterausschusses siir sofortige Finanzmaßnahmen Schabkanzler Chamberlain eine Nedc halten. In dem unter Borsitz von Krogmann sDeutschlands stehenden Unterausschuß zur Erörterung handelspolitischer Fragen nahm heute vormittag Ministerialdirektor Poff« da» Wort zur Klärung des deutschen Standpunktes. In der Frage, ob mnltilateralen oder bilateralen Handelsverträgen der Vorzug -u geben sei, wies Posse vor allem auf die Not wendigkeit siir Deutschland hin, in der Zahlungsbilanz «inen Ausgleich zn finden. Hierbei sei besonders die Lage der Landwirtschaft »n berücksichtigen. Posse betonte aus- drückltch, daß die Lösung der Bilanzsragen, wie »um Beispiel die WährungSstabilisicrung und die Schulbensrag«, al» Vor bedingung gelten müsse. Zu den Clearingabkommen bemerkte er, daß diese nur dort zulässig sein sollten, wo sie zur Regelung Interner Devisenbestimmungen und nicht al» Abwehr- ober Vergeltungsmaßnahmen bestehen. Di« deutsch« D«vts«nordnnng sei k«tn« handelspolitisch« Mass«, sondern »len« lediglich dem Schutz« der Währ««^ Ltiitschlan» »er belle Srirtendgarant" Paris, 2ü. Juni. DaS »Petit Journal" veröffentlicht am Montag eine Unterredung seines Berliner Sonderbertcht- «rstatterS Andrs Waltz mit dem ReichSmintster Dr. Goeb bels. Aus die Frage des Berichterstatters, ob eS im Falle einer Uebernahm« der österreichisch«» Regierung durch die Nationalsozialisten zwischen Deutschland und Oesterreich noch einen Unterschied in der Führung geben und ob man dann noch von zwei getrennten Ländern sprechen könnte, erwiderte Dr. Goebbels, daß eS sehr wohl zwei getrennte Staaten geben könne, in denen trotz dem die gleichen Parteien am Ruder seien. Sicher lich könne eS an der Spitze der nationalsozialistischen Füh rung immer nur einen Führer geben. Dr. Goebbels kam sodann aus Frankreich und die Be- »iehungen der beiden Länder »«einander zu sprechen. Aus die Frage des Berichterstatter», ob er glaube, daß ohne die sran-öflsche Revolution eine Bewegung wie die nationalsozialistisch« überhaupt mög lich gewesen märe, erwiderte Dr. Goebbels, baß diese Be wegung nicht nur der französischen Revolution, sondern vor Neustadt a. H., 26. Juni. Die in Schutzhaft genommenen pfälzischen Pfarrer wurden nach einer Aussprache zwischen dem Bischof von Spener und einem Ver treter der Gauleitung dcr NSDAP. am Sonnabend- abend wieder aus der Schutzhast entlasten. Die zur Ent lastung gekommenen Geistlichen haben folgende von der Gaulettung vorgelegte Erklärung unterzeichnet: „Der Unterzeichnete verpflichtet sich hiermit, unter keinen Umständen de» Versuch zu machen, das Gotteshaus zu politischen Zwecken zu mißbrauchen. Ausdrücklich erklärt und versichert er, baß er auch nicht den Versuch unternimmt, in versteckter Weise die Negierung Adolf Hitlers bzw. deren Maßnahmen einer Kritik zu unterziehen, die einer Ver ächtlichmachung gleichkommt. Die Parteileitung ihrerseits übernimmt die Verantwortung, daß sie mit allen Mitteln den Priester schützen wird, wenn er sich nicht gleichzeitig hcrablastt, feine Würbe zu Parteizwecken zu mißbrauchen." Lieber loo Oberbürgermeister entfernt Berlin, 26. Juni. Wie stark der Sturm der deutschen Revolution auch durch die Amtsstuben der Kommunalvcr- waltung fegt, zeigt «ine neuerliche Zusammenstellung bcS Deutschen GemetndetageS. Darin sind über 100 Städte ausgezählt, deren Oberbürgermeister in den letzten Wochen entfernt wurden. Ein Teil ist amts enthoben, die übrigen sind meist beurlaubt worden. In etwa weiteren 30 Städten haben die Bürgermeister gewechselt. Die Run-funkpropavan-a -er Sowjets Berlin, 26. Juni. Die deutsche Ocsfcntlichkcit hat sich in letzter Zett mehrfach mit den kommnntsttschen Propa- ganbasendnngen des Moskauer Senders beschäftigt. Wie wir erfahren, beschränkt man sich zur Zeit auf eine genaue Beobachtung und Ncbcrwachung der russischen Sender, von denen biöber schon stets bekannt war, daß sic kommunistische Propaganda betreiben. Soweit eS nötig ist, werden falsche Darstellungen der Sender im dcntschcn Nnndfnnknachrichtcn- dtcnst widerlegt nnd richttggcstcllt. Sollten die russischen Sendungen das bisher übliche Propagandamaß überschrei ten, so wird selbstverständlich die deutsche Negierung die erforderlichen Maßnahmen treffen. Pottttfcho Groß-Razzia in Sofia Berlin, 26. Juni. Nach den hier vorliegenden Meldun gen au« Bulgarien geht die bulgarische Regierung mit grober Energie gegen die Kommunisten und terro ristischen Elemente vor. ES wurden in der bulgari schen Hauptstadt umfangreiche Haussuchungen durch geführt. Auch aus anderen bulgarischen Städten wird über derartige Aktionen berichtet, wobei die Bevölkerung während der Dauer der Haussuchungen die Wohnungen nicht ver losten durfte. ES sind auch erhebliche Waffenmengen be schlagnahmt und über tausend Verhaftu»men vorgenommen worben. Nach Meldungen südslawischer Blätter ist über die bulgarische Hauptstadt der Belagerungszustand ver hängt worden. auf Dr. Stetdle zeige sich eine neue Spur. DaS Blatt weist aus eine Notiz im Briefkasten der legitimtstt- schen „Staatswehr" hin, in der gesagt wird, erst wenn Gteidle mit Stumps und Stiel auSgerottet fei, könne in Innsbruck von einem Aufschwung der legitimisttschen Idee geredet werden. DaS Blatt erinnert auch daran, daßSteidle vor dem Anschlag Drohbriefe erhalte» hat. Vombenanfchlao in Gmunden Wien. 2S. Juni. In der Nacht zum Sonntag ereigneten sich in Oesterreich wiederum mehrere Zwischenfälle. In Gmunden im Salzkammergut wurde ein Bombenanschlag auf das Haus des christlichsozialen Bürgermeisters Thomas verübt. Die Bombe wurde gegen da« HauStor geworfen und hatte eine außerordentlich starke Detonation. Bei einem Höhenseuer in Obersteiermark explodierte eine Bombe, die von Unbekannten in den Holzstoß gelegt worden war. Verletzt wurde niemand.. — Wie aus St. Johann in Tirol berichtet wird, mußte dort im GemetndckrankenhauS eine Unterkunft für politische Häftlinge errichtet werben, weil das Gemcindegcfängnts überfüllt ist. allem dem Weltkrieg und den Ereignissen von 1Sl8 zu ver danken sei. Er begrübe die französische Revolu tion sür alle die neuen Lebcnsmögltchkeiten und Entwick lungen, die sie dem Volke gebracht habe. In diesem Sinne könne man vielleicht sogar behaupten, daß er De mokrat sei. Er bekämpfe hingegen den Mißbrauch, der mit der Demokratie getrieben werde, von dem sich ganz Europa und auch das demokratische Frankreich sicherlich Rechenschaft abgelegt haben. Angesichts der bestehenden Schwierigkeiten mache sich die Notwendigkeit einer autoritären und entschlossenen Negierung in der ganzen Welt bemerkbar. „Die sranzösische Oesfentlichkeit", so sagte Dr. Goebbels «örtlich, „hat keinen Grund, über nnsere Absichten bennrnhigt zu sein. Es hat niemals «ine Regierung gegeben, bi« so wie di« unsrige mit dem Frieden verbunden ist. Dies geht auch bereits aus den Erklärung«« des Reichskanzlers hervor. Es steht außer Zweisel, daß unser« Regierung Frankreich mehr Garantie der Stabilität bietet als jede andere. Und gerade weil sie Sinn sür Wirklichkeiten ha«, find wir nicht geneiat, alles zu unterzeichnen. Wenn wir aber einmal ein Abkomme» unterzeichnet haben, dann sind wir auch sest entschloffen, es zu achten." Sir SurchMrung »er Aktion amn »ie SW. Berlin, 26. Juni. Wie das VDZ.-Büro meldet, hat der preußische Innenminister Durchführungsbestimmungen zu dem BetätigungSverbot sür die SPD. erlassen, die sich ins besondere auf die Ausübung s o z t a t d e m o k r a t i« scher Mandate in Volksvertretungen usw. beziehen. A«S den Durchführungsbestimmungen ergibt sich, daß auch diejenigen bisherige« Mitglieder der SPD., die im Lause der letzten Woche» aus irgendwelchen Grün» de« aus den ParlameutSsraktionen «nd ans der Partei ausgefchiedeu sind, von dem BetätigungSverbot in den Parlamenten betrosse» werde». Der sozialdemokratische preußische LandtagSabgeorbnete Frank, Oberschlesien, hatte mttgetetlt, daß er wegen der unklaren Haltung der SPD. zu den in Prag sitzenden Emi granten schon vor einiger Zelt a»S der sozialdemokratischen Partei ausgeschteden sei. ES sei ihm jedoch vom Landtag mttgetetlt worden, baß trotzdem auch ihm gegenüber die Maßnahmen gegen die SPD. in allen Punkten wirksam werden. Das gleiche trifft zu z. B. gegen den preußischen LandtagSabgcordncten Hofackcr, der wegen seiner zwie spältigen Haltung in der letzten Zeit von der SPD. aus geschlossen war. Der frühere preußische LandtagSpräsident Lei« ert hat dem HanS mttgetetlt, daß ihm das verbot, de« Landtag zu betreteu, gerade an dem Tage zu gegangen sei, an dem er sei« SSjähriges Jubiläum als preußischer Landtagsabgeordneter feier« konnte. Im übrigen gehen inzwischen bei den Parlamenten die Fahrkarten und Ausweise der Sozialdemokraten tn großer Zahl ein. Die Mitglieder der SPD. haben dem ent sprechenden Ersuche» der zuständigen Stellen sofort Folge geleistet. Prälat Leicht in Schutzhast Bamberg, 26. Juni. Wie daS „Bamberger Tagblatt" meldet, wurden heute im Nahmen einer in ganz Äayern durchgcftthrten eingehenden Aktion gegen die Bayrische BolkSpartct tn den frühen Morgenstunden in Bamberg NeichStagSabgeordncter Prälat Leicht, LandtagSabgcord- neter Meixner, sowie sämtliche Stadträte der Bayrischen VolkSpartei-Fraktion in Schutzhaft genommen. Brrlngung »er MMungSkonkrenz Londoner Gespräche vradkmolcknng nurorar Aarllvar Scstrlltleltuug Berlin, 26. Juni. Reichsbankpräsident Dr. Schacht wird heute tn London erwartet, wo er die Verhandlungen mit den Gläubigern deutscher langfristiger Anleihen fortsehen wird. Diese - Reise Dr. Schachts war von Anfang an in Aussicht genommen und stellt also keinerlei Ueberraschung dar. Uebermorgen er wartet man in London den amerikanischen Prof. Moley, den Vertrauten Roosevelts, dessen Ankunft man mit einiger Spannung cntgegensieht. Im übrigen inter- cssicrt man sich tn London zur Zett lebhaft für die Verhanb- lungcn, die der russische Außenminister Litwinow hinter den Knliffen sührt. ES sind hierüber eine ganze Reihe von Lesarten in Umlauf. So heißt eS einmal, daß Litwinow mit den Eng ländern verhandele, um den Wirtschaftskrieg zwischen beiden Ländern zu beenden, und dast das englische Einfuhrverbot sür russische Waren in allernächster Zeit aufgehoben werben würde. ES wäre seltsam, wenn man nicht auch wieder von russisch-rumänischen Verhandlungen über einen Nichtangriffspakt sprechen würde. Bekanntlich sind tn einem früheren Zeitpunkt solche Verhandlungen gescheitert, und «S ist nicht recht zu sehen, wie man jetzt die Schwierig keiten überwinden will. Erwähnt fei schließlich auch noch, daß man von der Bildung eines sr«nzösisch»amertka«tsche» Metall,yndikates sprich», von dem Rußland angeblich Metall im Werte von 1V Millionen Pfund auf Kredit beziehen will. Mit der heu- «tgen Wiederaufnahme der AuSschußvcrhandlunaen dürste sich da« Interesse wohl wieder etwas mehr auf die eigent- ltchen Konserenzarbetten lenken. Gegründet 18S6 »et n«na »»etm»a««r s» Druck «.Verlag! Ltepsch L Relchardt, Dresden-A. I, Marlen- *rU«H«r"Se: »0 "" breile «runb,eNe»» Vlg^ ftellun, mon-ilich ««. o.ro leinlchlletlich strag« 15/42. Fernruf 21241. Postscheckkonto lass vreod«« «nwtrt, aulenatlchlag u. «-bat,«nach Vie. Blatt enthält-die amtlichen Bekanntmachungen der Brunel'" Amtohauptmannschaftvresben und de» Schied-amteo beim ml douen^ana-b. D--.dnn «achNch.en. wSchenttlchem yerlmch. «luelnKMmee 10 M» Dberverstcherungsamt Dresden Unv erlangte Schrtltstllee «erden nicht aulbewahrt
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