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Dresdner Nachrichten : 09.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189411097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-09
- Monat1894-11
- Jahr1894
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- Dresdner Nachrichten : 09.11.1894
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sagkblatt „n- Politik. Unteilinliuiia. ü>e>ckä>ISr'c>kl'r. Vvr>rndericht. gremdrüliiik. ^tt»Lkqkl>iil» U!»ikliäInl>ckM r ro. dm» die Pos, M r ?s. >m Ausiar.» m» ri»it>nibc„dc>i> Poluiiictilau. U.inai.mc vm, Anliiiidianiiacin V'aiikiiliv/jri'.Äoim.s-slWrNallim. TmniaaLv.Lmin.n-iNiirMiNa,» Pa 'Keiiiiadl Mr .«Üoiieiu. b »ur a» Wlxticnlaac» iu» a ttliiKachiuinoa». Die 1 wollige Gnliid.icile »ooeialn« Tilde» IbPia.. imMen. iaos oder »a» gkinaakii 20 P>,> Iliiisin, TtrichiEiiiaci.»Zeile <uP-a.. t>iik>i»iiiau>i>>kii aus der Liwaiiciiek .. Zeile 2v Pia. «uLnmriioc Sluilraoe »ur oeoen ÄarauSl'ccavliNiq. r.'>if»»diaii»oc» likliiiicii >ä>n>nili»e, »aniliaile Benmlleliiiiaölikllki, «„ Lar Siü^i>alie eiiioeiaiidlel Lchröt. liüile keine Verduislichtcil. LrunsprrltiNrU« Uv. II. LO. Jahrgang. Hf>l1io!onrmoi» »>viuvr )!:^0r,'.iN ?.o-, v,,n !>u.!iL0U. 4 !»«-«4 "WU k.kn/.olce-rizanl >IIii»i>i !»l 2. Treoden, lv. n-i>.i ^ ^ V/Sv /v/ß »» E -- — — .» I» V-Moinmenstsr, ' tlrilir'or, irsi-isiiT-kit-i.^r I'is,4s>oets s,'ro t > .4 mul I' traneo. >rä>R > i»> <!e!»ri»uck. A > t un« II« . ? 1>i<-ücIo„-X., »' I I« n. ,2. Ir. 27. > 7» >P«rm,pre,-st»»-. 1l. Xe. 21"., »* s ^ j Dr.^VitriislL'AIaKvnjtnlvv» mriitel?,?« h ^ KvUeI»IttI8t6N8»1t l I'I-blw 751'!. Z Vor.KUttäl N:w!l uu>N'i»r<s. f Lröitlzxl. » A E I .Iiilii-Z 8<°!i8äli«l, ( ^ s I« Im 8<><- I<5 ^ Koixoil-Xionl6U(;Iitoi') I*6ti'nI<'>iNl"I.rmii»<;lt. ^ Li ß MlSlil 4.'. 1812! ^ 4« It« !»<« -> illiil ^I'«»^i»lOi« ' Z null litt ' Ilii. I io Misvalii. - --— - liilligsiv prair-e. ^ r' jW8" <»1«»"»«« > 44 t tI>»n« I»I-e - 4«»,iv> l»»uk. "7AW 8tIlMldijliL6N -ri.-rl.r. Äieliel: luiltv moino uavii >Ii'n OruiulÄtx»» <lor >Vji-!P»8>;I>ukt «:»n8tniirl«>n Uörwliio in ttlici- 50 vo»rlii(!clü»,'n 1'i>ri>»'n >»»I < i>n^li»klj(i»,>i> liir ila» xvriil^tc» Iii« /.»i» piii8i,ts» ttruil vn ZrIlUpiIiiiNi.'ks-it p»8«!»tl. souji) »iviu« ll!»-,triri«» ljrci^i liüiii Iiioiüli»,- vini'sailion. ^ „ ii!M»mmur Trr Ticii'iio i» ^mullcich .Vi'limttnichtt'il. .uri'ullilqi'li Pi'li>iil,n>lil»>s. '!'iNi»»ud:'r Ett'i.ihn. <'> ^rreiii, lUrdrrkmS Hciriiwiiir. Trcliiiikrn'rr.ili. „V^lillliiilrr d.'r lOiriilchlirli". .. Tckliroirid". Vi'lli Il «I»I»tzt«I8tl.188« 8. Freitrrg, r). Nnvbr. Politisches. Wird irgciidwv rinmal in der Welt ein Hcbräcr mis die Hültticrauncn actretcii vdcr erhält, gleichviel vb niit Recht oder mit Unrecht, ein Nachkomme Abraham 0 einmal tüchtige Prügel, so sühlt in aller Herren Ländern ganz Israel den Lchiner; und rnst Zeter n»d Mvrdio. Wenn aber gar einmal cin Lprvhling aus der geweihten Zamilic Sein gelödtet wird, dann braust durch den weiten Blätterwald IudäaS cin lautes Äaihgehcnl. und zorn schnaubend schreien die Inden aller Welt nach Rache. AlS vor zwei Jahren i» Paris der jüdische Hauhlmann Maier im Tnell erstochen wurde, da siand die gelammte 7mdenschast der Welt lies ergrissen an der Bahre und verlangte ttscnugthunng sür das Ovl'er des Zwcikanipscs, obwohl dieser mit der Iudcinragc so gut wie nichts zu thun gehabt hatte. Ter Fall Maier wurde sofort zum Gegenstände einer Interpellation in der Depntirtentamincr gemacht. Ter Gegner in dem Zweikampf war zufällig ein bekannter Anti- »cinit. Das genügte. Der jndijchc Abgeordnete Drettsns. cin Berwandter des Hauptmanns Drevsus. der seit drei Wochen in Paris wegen Bcrraths militärischer Geheimnisse in Untersuch ungshast filzt, richtete die sebr überflüssige Anfrage an die Regier rmg, ob in der französischen Armee ein Unterschied zwischen isrncli tischen und französischen Degen bestehe. Der damalige Kriegs minister Ircyrinet. der bald darauf wegen seiner unlauteren Bcr bindung mit den jüdischen Helden des PanamaskandatS von der Bildftächc verschwinden muhte, erklärte in leidenschaftlicher Gcreg' ung da§ Hineintragcn des Autijeiiiilisinns in die Armee für ein nationales Pcrbrcchcn und proklamirte die Gleichheit und die Freiheit des Bekenntnisses sür alle BatcrlandSverthcidiger. Israel fchmunzelte vor Wonne, und befriedigt war Trcnfus, derselbe Jude, der die „Freiheit des Bekenntnisses" bisher durch den wüthendstcn katholikenhas; und die grimmigsten Brandreden gegen die katho lische Kirche bcthätigt hatte. Iu dem Fall Drevsus, der gegenwärtig in Frankreich alle Geiniither beherrscht, bekundet sich die Solidarität des internatio nalen Iudcnthnins nach der entgegengesetzten Richtung wie in dem Falle Maier. Wird irgendwo ein Hebräer eines schmäl,lichcn Per Rechens bezichtigt, dann gilt entweder für die Organe Israels die Parole des Dodlschweigens, der eanenurs clv silenca, oder man bemüht sich von vornherein, den Staninicsgciwjsen reiuzuwasche» und ihn, wenn cs irgend angängig ist, als cin unschuldiges Opfer antisemitischer Hetzereien zu glorifieiren. Erweisen sich diese Mittel nicht als wirksam, dann werden alle Hebel iu Bewegung gesetzt, »m den Schuldigen so weit wie irgend möglich der Strafe zu ent ziehen. Gerade in Frankreich ist dies nicht ohne Erfolg geschehen. Eornclius Herz, der Erzgauner on -rra«, verzehrt in Albions Ge filden in voller GcmüthSruhe die geraubten Neichthümcr, und seinen R'aeegcnossen Aaron-Arton verfolgte man nur zu dem Zwecke, um ihn sicher entwischen zu lassen. Bor wenigen Wochen suchte der Pariser Millionär Pinkns Pinganlt den Baron Hirsch um etliche Millionen zu betrügen; kein Staatsanwalt hat auch nur Miene gemacht, ihm cin Haar zu krümmen. Tic jüdische Presse glitt allerorten mit Stillschweigen über die A'sairc hinweg, und ähnlich verhält sic sich jetzt dem Falle Drevsus gegenüber. Bevor noch das Ergebnitz der Boruntcrsuchnng vvrliegt, bemüht man sich, ihn als daS Opfer eines „Missverständnisses" hinznstcllcn und als Ehrenmann in den Himmel zu erheben. Nach den Angaben der Organe der Pariser Hochfinanz ist der Hauptmann Drcvfns cin ganz untadclhaftcr Mensch, ein wahrer Engel, der alle Tugenden besitzt. Ein musterhafter Gatte und Pater soll der Perhastcte sein, ein sparsamer Wirth. sehr häuslich und sehr slcitzig: nur seiner Familie, seinen 'Arbeiten, seinem Dienste soll er gelebt haben. Sein Patriotismus sei über jeden Zweifel erhaben: er ici cin begeisterter französischer Patriot, cin in seinen Hoffnungen kindlicher Ehauvinist gewesen: sein Pcnnvgeii und das seiner Frau habe er so gut verwalket, das; bei seiner Pcrhaftung 160,000 Francs baaren Geldes vorhanden gewesen seien. Sehr verdächtig erscheint das Pcrhalten des Kriegsminislciiuins, das TrcvsuS Anfangs unter falschem Namen im Pariser Militärgesängnitz hat untcrbringcn lassen. In Anbetracht des gewaltigen Einflusses, den das Inden thum in Frankreich besitzt, lätzt sich diese ausfällige Matzregel nur aus der Thatsachc erklären, datz Trevsns cin — Jude ist. Kamera den deS Verhafteten haben ihm nahegclegt, sich zu crschietzcn: man hat ihm im Gefängnisse einen Revolver zur Verfügung gestellt, aber TrcvsuS hat davon keine» Gebrauch gemacht. Pcrmnthlich denlt er wie Rochefort, der schreibt: „Der Kriegsininistcr wird sich beeilen, ihm das Leben zu retten. Ucberdics wird cs Rothschild, unser Aller Herr, wohl verhindern, das; einer seiner Glaubens genossen erschossen wird." Einer ähnlichen Ansicht hat auch der General Rin Ausdruck gegeben, welcher erklärte. Trcvsns müsse zwar zum Tode verurtheilt werde», aber er sei cin Schützling des Juden Ncinach, und durch dessen Einslntz werde er wohl kaum zu einer längeren Gcfcingnitzstrase verurtheilt werden. Die Korruption des Richterstandes in Frankreich ist eine öffentliche, unleugbare Thatsachc. Das Kaiserreich hatte vorgearbeitct, und das jetzt herr schende allmächtige Jndenthum hat sic ans den Höhepunkt gebracht, indem es die Richter seiner Macht »ntcrwürfig gemacht hat. Auch in anderer Beziehung ist der Fall Drevsus dazu ange- than, zu zeige», wie der Jude in Frankreich gegenüber den Christen protegirt wird oder wie die Perindniig dort immer weiter fort schreitet. „veredelnd" und „bessernd", wie dieser Tage eine Berliner israelitische Wochenschrift meinte, zerfetzend nnd dcmoralisirend, wie unbefangene Bcnrtheilcr befürchten. Die Pariser Berichte verschiedener denttcher Blätter, die durchaus nicht antisemitisch sind, stimmen in Folgendem überein: Hanplmann Aiired Drevsus ist. wie sein vor zwei Jahren ini Duell gefallener Stannnesgcnvssc Maier, geborener Elsaster nnd stammt, wie Blei er, ans einer ur sprünglich in Süddeutsthland ansässigen, angeblich strenggläubigen Iudcnfamilie. Er wollte Soldat werden, und da ihm in Deutsch laud die militärische Earriere verschlossen ist. tz> wanderte er nach Frankreich aus. Tort fand er in seinen alle Zweige der Verwalt ung beherrschenden Ttainmesgenossen einslntzreiche Protektoren. Tenn seitdem die Regierung feit 1tz77 von den Kenicrvativen in die Hände des republikanischen Liberalismus übergegangen war, stieg zusehends der Einilntz der indische» Haute Finanre, der allmäh lich in den Ministerien wie im Parlament Überweg und den Israeliten überall die angenehmsten und einträglichste» Stellen verschasite. Gainbelta, so erzählt ein deutscher Berichterstatter in Paris, war von Juden ganz umgeben i war er doch selber jüdischer Abstammung. Er sorgte sür das Avancement seiner Stammes genossen: er lies; mehrere derselben zu Generalen ernenne». Im KricgSmiinslerium stnelten fortan die Obersten Samuel ans Saar louis nnd Aacharach ans Mainz sowie der General Lcvv grotzc Rotten. Bei der Erörterung des Falles Maier gab vor zwei Jahren ein Pariser Blatt, dessen Leiter ebenfalls Maier heitzt und gleichfalls Jude ist. die Zahl der jüdischen Ostizicre ans 5i>0 an. unter denen sich 77 Lebi, 08Drevsus, 21 Maier, 17 Weilt, 15Sa!o mon, 5 'Abraham hesindeu D ic Earrmre, die Drenstis unter diese» Umständen gemacht hat, ist durchaus die -eines gut protegirlen Strebers. Er, der Sprötzling einer „deutschen" Indensamilie, geriete sich al-s glühender sranzösjschcr Patriot nnd Evanvinist. Im Dienste mit der Waffe, an der Spitze der zum Kampf bestimm ten Trnppcntörpkr ist in Frankreich wie anderwärts der Jude eine seltene AnSnalmie. Hingegen findet inan ihn hänsig in den Bnreanr des KnegSmiiiisterinms. im Gencralstab. in der Inten dantur, überhaupt in denjenigen Hccrcsthcilen, welche nicht in der Front, sondern hinter der Front stehen. Drepsns hat unter dem Schutze piel genannter Finanziers nnd Dcpittirter nur eine Lauf Hahn betreten, aus welcher viele seiner Glnnbensgcnoste» schon ihre christlichen Kameraden ühcrstügell hatten. Er bat möglichst wcnig Frrmldicnsl, möglichst viel Schrcibüjcharbcil gcthan und den Haupt lheil seiner Zeit und seiner Mittel dazu verwandt, sich Protektoren in parlamentarischen Kreisen und in der Apaneeincnlslommission zu vcstchaneii. Por zwei Jahren ist er zum Generalstab tommnn- dirt worden, nnd wäbrend dieses Kommandos soll er wichtige militüriiche Geheimnisse verschachert haben. Bcmcrkensivcrlh ist es, datz soeben auch noch einer seiner Vettern, der Dicmmnten- makler 'Abraham Drevsus, verhaftet worden ist. Ter Fall Trenius ist in jeder Hinsicht tnpifch, und man bc greift, dag allmählich in Franlreich auch Denen die Auge» ans gehen, die in ihrer liberalen Verblendung für die Gleichheit des Bekenntnisses uns der Abstammung ancb in der'Armee emgetreten sind. So schrieb dieser Tage ein Pariser Blatt, das bisher keines wegs antisemitische Neigungen gezeigt bat: „Es ist sonnenklar, datz die ganze Nation an ihrer Zukunft vcruveifeln mutzte, wenn sie sich dachte, das; ein Franzose Von nnzweiselha'ter 'Abstammung zu der ichmählichen Gemeinheit hinabgesnnken wäre, deren Greuel der Hanpkmann Dre>is»s bei seiner Abstammung wohl nicht ganz empfunden hat." Ferstichptili- und Atnn'prcch-Vtnchlt vom K. November. Berlin. Ter Bnndcsrath vielt heule eine Sitzung ab: den Vorsitz führte Staatssekretär v. Bötticher, da sich der Reichskanzler Fürst von Hohenlohe zunächst nach München begebe» bat, woselbst er am Bahnhof vom Fiiianzminister Frlim. v. Erailsheim nnd dem prentzische» Gesandten Frhrn v. Dhiclcmann empfangen wurde. — Die „Deutsche Tngesztg." bringt die Mittiieilniig. ein neues Ezerzicr-Reglement sei in leinen Ausführungen und Instruktionen bereits von dem obersten Kriegsherrn begutachtet und leine Ein fiibrnng bei der Infanterie nur noch eine Frage der Zeit. Die Militärverwaltung lätzt diese Mittbeitting als erfunden erklären. — Bei dem 2. Bataillon des 0. prcntzischen Infaniencregftnents Nr. 28 in Glogan sind, wie der „Staatscmz." nntthcilt, ani ö. nnd 0. ds. M. Magen »nd Darmertrankmigen in grotzer Zalil vor gekommen. Das Auftreten derselben wesst ans eine gemeinsame schädliche Einwirknng hin. die zwar ihrem Welen nach noch nicht genau ermittelt ist. jedenfalls aber eine ganz vorübergehende war und nicht mehr sortdanert. Ein 'Verdacht ans EVvtera. die kurz vorher in einem nahe hei Glogan gelegenen Torfe sesigesiellt wurde, ist nach den Ergebnissen der bakteriologischen Untersuchung und im Verlauf der durchweg leichten Erkrankung ausgeschlossen. Bereits am 7. d-s. M. waren fast sännniliche Erkrankte genesen. — Die Bcrl andlnngcn mit dem Reichsbnnkpräsidcnlen Dr. Koch wegen Ucbcrnahme des prcntzischen Justizministeriums haben sich, wie die „Nat.-Ztg." cisährt, i» letzter Stunde zerschlagen. — Ossiziös wird bestätigt, datz zum Ehcs der Reichskanzlei an Stelle des von seinem Posten zurücktretenden Wirk!. Geh. Natbs Göring der Geh. Obcrregicrungsrcith b. Wilmowski ans dem landwirth schriftlichen Ministerium ausorschcil sei. Berlin. In der „Voss. Ztg." wird bestätigt, datz Herr v Schelling nicht freiwillig ans dem Amte scheide. DcrEhef des geheimen EivilkabinetS, Hr. v. Luccinns. habe sich zu Herrn v. Schelling begeben, nnd ilm. da er doch den nächsten Monat nach seinen« tzOiährigcn Tieiistinhiiänm seinen Abschied nehmen wolle, gefragt, ob er nicht schon letzt nin seine Entlassung ciiizu- koiiime» borziehe. Hr. b. Schelling Halle bisher eine» Entschlich, nach seinem Jubiläum in den Ruhestand zu treten, weder gehabt, noch kiindqegcben: eS ist aber selbstverständlich, datz er einer An regung. die keine Wahl ist, alsbald Folge gad und seine Ent lassung cinrcichte. Es wird der „Vofsischen Ztg." ferner init- getheiik, datz das Iiistizniinlsteriilin allerdings dem Oberreichs- anwalt Dessendorf angebotcii. von ihm aber abgclelmt worden sei. Auch die Ernennung des RcichSdankpräsidentcn Tr. Koch als Nachfolger Hrn b. Schellings ist inzwischen io zweifelhaft ge worden, das; sic als aufgrgchcn gelten mutz. Ter entscheidende Grund hat, wie »ns versichert wird, nicht in de» von Herrn Koch allerdings gehegten Bedenken gegen die Annahme des 'Amtes gc- Kiieiunütziqer ! Wetter: 'nettste. ! Niederschläge 1 legen. Eigenartige'Vorgänge scheinen sich bei Besetzung des 'Amte-- l de-s Ehest- der Reichskanzlei ab;»,picke». Man hatte erwartet, da» >dcr Wirst. Geh. Rath Göring. der niit dem ^Grasen Eaprioi eng l befreundet ist, das Amt niederlege, dessen Inhaber den'Verkehr i des Reichskanzlers mit dem.Ehes der einzelnen Rcichsverwaliungen zu vermitteln hat. Herr Göring aber weigert sich, sein Entlastungs ' geinch einznreichen oder eine andere Stelle anznnehmen. Er stütz: sich darauf, datz der Ebet der Reichskanzlei nicht zu den im Reichs ! gesetz vom 01. Mär; 1870 anfgesührlen Beamten gehöre, die zu ! >eder Zeit auch ohne cintretendc Ticnstnnsähigkcik ihre Ent , tass'.ing erhalten oder einstweilen in Ruhestand versetzt werde» können. Herr Göring scheint geneigt zu sein, ialls er zwangsweöe ! in Ruhestand versetzt wird, die Hilfe der Gerichte aiiznrnse». da j er sich nicht für nniähig hält, seine Amlspstichtcn ferner anszn fülle». Einstweilen ist mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Geheimrath v. Wilmowski beauftragt worden. - 'Ans Sansibar sowie ans Deutsch Ostafrita liegen Privatnachrichten vor. die das Ziirückkehren des Gouverneurs v. Scheele nach der Küste vcstäiigen. Von einem Znnickichlage» der Eingeborenen ist selbstverständlich nicht die Rede. Tie Erpedittoii ist vielmehr trotz der sorgfältigen Vorbereitungen durch initzlirhe Verhältnisse zur Umkehr gezwungen worden. Von einem Abgchen des genannten L bersten von seinem Gvnvcrncnrposten soll in diesem Jahre noch nicht die Rede sein, dagegen sendet er seine Familie nach Deutschland zurück. 'Auch der seemännische Peirath des Goiiveencilrs, Kapitän zur See a. D. Harlog, verlässt Oslasrika ans Nimmeiwiedcrkehe. Bresla». Die l. Strafkammer des hiesigen Landgerichts veihandelle heule znm zweite«, Male gegen den Redakteur des „Sozialdemokratischen Voltsölattcs", Reinhvld SchewS. wegen Beleidigung des Prentzischen stiiehleistandes. nachdem Ser in voriger Verhandlung durch den Vertheidigcr gestellte 'Ablehiiungsantrag des gesammten GecichtshoseS vom Oberlandesgcricht als nnhe grnndel .znrnckgcwiescii worden war. Den Strafantrag hatte der Instizminislcr gestellt. Der Angeklagte wnrdc zu 5 Monaten Ge fängnis; venlrtheill. H citbr 0 n n. Hier wurde eine Fra» i» ihrer Wohnung erdrosselt aufgcsiindcn. Der Geldschrank war crvrochen und seines Inhalts beraubt. Stuttgart. Die Herzogin Wem reist morgen Bokmsttsg-, nach Petersburg zu den VeisetziingSfcicrlichkcitcn. L v 11S 0 n. Nach einer Newiwrter Trahttiickdnng ist der Sieg der Republikaner nicht ein Wahrsvrnch zu Gunsten eines höheren Dariss, sondern die Folge der Saumseligkeit der Demokraten, einen niedrigeren Dar!« hcrznstellen. Wenn der neue Konnrcs; 18!>ö zn- sammentrete, werde dieser repnbttkanisch in beiden Zweigen sein, aber Elcvclcind werde lode Matzregel, die einen böherui Tarif ein Zufuhren beabsichtigt, mit seinem Veto belegen, folglich sei das Land für nahezu drei Jahre gegen Darisünderungcn gesichert: cin grotzer Ansichwmig des Geschäftes werde allgemein erwartet. P eter s b n r g. Der Kaiser Nikolaus reist heute von Libadia ab. begleitet die Leiche hierher und tristst mit dersclhen am IO. ds.M. ein. Die Reise crsolgt in zwei Zügen; in dem einen befindet sich die Leiche, begleitet vom Kaiser, der Kaiserin Wittwc, der kaiser lichen Braut und ihrer Schwester, in dem anderen reisen die Grosstnrsleii und sämmiiiche srirsllirhcn Besuche. Tie Leiche bleib! hier drei Tage ausgestellt, sodann erfolgt das Begräbnis; zwischen dem 10. nnd 18. November in der Peter Panlskirchc. M 0 s k a n. Gestern 'Abend stictz in der Nähe des Güterbnhn Iwst's ein ans Petersburg kommender Pastagierzug ans einen Schnellzug, welcher -tt> Minuten Verspätung hatte. Tie drei letzten Wagen des zuletzt genannte» Zuges nnd zwar cin Bagagcwagen. ein gemilchter Wagen 2. nnd 0. Klasse und ein Wagen 2. Klasse, der direkte Verbiiidiingswagen Moskau Sebaslopol, überstürzten sich und wurden zertrümmert. Fast sämmtttche anderen Wagen dickes Zuges wurden beschädigt, ebenso vom Petersburger Zug die Lokomotive nnd zwei Wagen. Mehrere Bahiibcdienstctc wurden getödlet oder verwundet. Die Passagiere kamen mit leichten Per letziingcn davon. Der Grotzfürst'A'icoiaiis Michailowittch begab sich an den Ort der Katastrophe. M 0 stn n. 'Ans dem aus Südrutzland gclomnienen Zuge, der heute mit dem Petersburger Zuge eollidirtc. befand sich auch der Protnrator Pvbedvnoszcw. Derselbe blieb nnbcriehrt. Die Berliner Börse erössnetc mit Realisationen am schwächere Wiener Notiriiiigen. Kreditaktieii billiger angeboten. Deutsche Bankaktien gingen 1 bis 1'-> Prozent zurück, crhollen sich aber später. 'Von Eisenbahnen waren österreichische, besondeis Franzosen und Bnichliebrader, höher: schweizerische erössiicten scsi, schwachren sich aber später ab. Ost'orciitzcn und Mariciibmger, Ansangs wcnig verändert, erfuhren später eine Steigerung; Prinee Henri nur vorübergehend etwas schwächer, während italienische Bahnen ziemlich schwach blieben. Bon fremden Renten Italiener '8 bis' Prozent billiger angeboten. ickttetzttch aber gebessert. Merk tan er fest. Russen gaben mn nnwesentlich nach. Bergwerke er fuhren ziemlich anieheiiliche Kursrückgänge. Schin'alirtsaktien be hauptet. Im K'is'aveitehr-tpwzeiitige Reichsanlcilsen höher. I nnd Oprozeittigc Komols schwächer amerikanische Bons fest. Industrie Papiere ziemlich behaupte!. Privatdistont 1' > Prozent. Nachbörse schwach. — Weiler: Bedeckt, Regnerisch. gsranlsiirt a. M. <Lll>IM;.> (ZrcKt eis',. Tiv-ronio AN.30. Trcsduer Barl isrir po»iva>rci-e>'-. pama «ra m. U r>. «"»s PorMaic'cu —. glalieiier —. üiciiK'Milcilie —. siiiMiIoov —. :'U.acict»oächt. Pari», ca llvr ?'a«tn„.> «eine iw.?», gralienkr N.Z'-. Lvanirr 7i' >. Porliiaic'cii La.sr. srilc» 25.57. ZjiU,-!!!oor IM.00. Lnomaiivaiil 87K.au. -lalNodiilri 7SL.LS. rei.N'mSni 2W.75. Kki. Pari». Piediikl«! <7i>ilrro "'.Kill' irr ott'rcmi't".' I7.M. rcr V!>i>i giiiii is.15. mal:. 7vir!>»-> rer Aoremver 52.50. per Äai Aneuil S«,W. nilita. :i>»i'ni rcr 'Korcmbcr ov.co. rer Main gniii av.eo. man. Amsterdam. PraKiüer. iTniIiirs Wcneii der Noveinber —. vcr Man ira. Roaacn rer Mär: B. rcr Mai 47. LertlicheS nnv Sächsisches. — Ihre Majestäten der König nnd die Königin werden nach den zur Zeit getroffenen Dispositionen nächsten Sonnahend den 10. Nvvemder Abends die schlesische Besitzung Sibollenork ber lasse» »nd am Sonntag stütz 0 Uhr 57 Minnten in Dresden ein- trcst'c». — Sc. Königs.Hoheit Prinz Friedrich August ist gestern Nachmittag ans Mbnllenort hier wieder ciiigctroisen. — 'Vorgestern war Se. Konigl. Hoheit Prinz Albert einer Einladung des Herrn b. Carlowitz in Obcrschöna dei Oede ran gefolgt. — Sc. Konigl. Hoheit Prinz Albert, welcher zur Zeit als Sclondelciitnant beim hiesigen Jäger Bataillon Dienst timt, wird vom I. April »ochste» Jahres ab ei» Jahr aut der Universität Freilmrg studiren. Bo» Ostern 1N>tt ab wird Se. Königl. Hoheit ds» Studien in Leipzig obliegen. In Ficiburg ivird der Prinz i» einer Dependcncc des „Zehringer Hofs", cincr Billa, wohne».
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