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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031231011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903123101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903123101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-31
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1903
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verugrgedM: rüdriich II»»„«»«, d»< tI»NL _.ulia»r Luiraaun, dur» unier» >ji und »,r«r»». an u» Monlaa,n nur riomnv »IM aotzi. dar» au«wSui„»om- vnlitmürc, MI d«. , MI. »v «f. v«> ,«lmn»li,er Zulttlluni durch dt« V»h»MI.j»tm»veIiel>,eldu im«u»> ltznd mit inilvrkchkndcm Suirtila,«. Nochdruckaller Anilel u. Onalnal- vittüllun-en nur am deuUickier eneneaaarabe r.Dnsd. Na»r1 MlLika Nachlrilulich« Lvnorar« «nivrüche dleiden miderückllchiiit: Mverlanit« Manuikrivtt werden nicht auldewadn. »«I»oromm-»dr»»»«: , >»ir» «»chcktch»»» »«,»»«» «k,rl,dkll»!i«. LiixUseliv Uerrva-^nLüx« SeUskroell IIv; er, kr»livn8tr. 7. -auvtarlcbSftlsielle: «urtcnstr. »8/4». /snrelgen.carsf. Innadine von Unküudisuiiuen dir nachmiliaud s Uk>r. Lonn- und bcicnao» nur Manculna«» ss von N bi« V,i Uln Die i lpnluo'Lrund- »eile <ca. s Silben» L» ilj'a. 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Die „Dresdner Nachrichten" sind da» einzige Blatt ist vreiden, welche, in Dresden und den Vororten täglich zwei Mal »irovgen» an- abend» erscheint. Hierdurch haben sie in einer Zeit, wo sich die Ereignisse drängen und jedermann das dringende Be dürfnis hat, von ihnen schnell unterrichtet zu werden, allein den Vorzug einer großen modernen Tageszeitung. So bieten ihren Lesern die fortlaufend Sie neuerten Nachrichten. Di« auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten", ' .nnatinrestellen ! I"v r N machen, erhalten da» Blatt (mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Feiertage») täglich jwei Mal zugcstellt. 2n Meissen: Lll'strafte 1(2, Kobischs Buchhandlung (Lurt Knilche); „ ssirna: Aönigsplatz 8, Buchhandlung von L. viller L Sohn, (Alb. Diedcrich); „ Uöhschcnl'roda: Meissner Strafte 51, Zigarrrnhau» Hugo Mächler; , kangedrüc?: Dresdner Strafte, Otto Jansen; , Lausa: Bei der neuen Schule, Mtto Janien; » Potscl'appcl: Dresdner Strafte 15, L. Lngelmann Nächst. (Ink. Hans Lckbardt); „ Nadcl'erg: Markt 18. Glto Jausen; „ Radcbenl: Bahnftosstrafte 7, Karl Freund; „ 2hara>ldt: Am Markt, Georg Rietzschel; , Alotssche: Aönigftrafte l, Lcke Köutgsblücker Straße. Drogerie Stepban USct. sür Mügeln. NiedericSlits.Alein-u. Groft-Zschachwift: in Alein-Iscftachwit», Aarl Borischstr. L8>, Paul Gäpsert; , lkanbegast. Leu den und Tolkewitz: in Lanbeqaft und Lenden Linil Pfotenhauer. Buchbinderei und pavierliaiidlung; . rosetzwit, u. weifter Hirsch: in Loschwitz, «rund strafte 18. Ricbaro Rudolph; , Remnitz. Stetzsch. Gohlis, Briesnitz u. Lossebaude: in Lotta, Sndstrafte 2, Dito Aunalh. Das „Tchcrtsche Tparsystcm". In der preußischen Presse fuhrt seit einiger Zeit ein neues Schlagwort die Herrschaft, das wegen der Eigenartigkeit der mit ihm verknüpften Verhältnisse und wegen der befremdlichen Streif lichter, die dabei aus gewisse Zustände und Strömungen innerhalb de, preußischen Regierung fallen, auch für weitere Kreise außer halb der preußischen Grcnzpfähle Interesse bietet. Dieses ominöse Schlagwort benennt sich „Das Seherische Sparshstem". Es hat schon einmal bei Lebzeiten des Finanzministers von Miguel in den Mer Jahren eine Rolle gespielt, die aber dank der streng korrekten Haltung deS damaligen Leiters der preußischen Finanzen nur von ganz kurzer Dauer war und mit einen, gründlichen JiaSko de? allzu betriebsamen „Impresario" endete. Die meisten Zeitungslefer werden wohl von jenem ersten Auftauchen des Projektes kaum noch eine Ahnung haben, wenn heute wieder das „Scherische Sparsystem" vor ihnen heranssteigt, und zwar nicht bloß als leerer Schemen, sondern als ein Plan mit festen Umrissen, der infolge eines unbegreiflichen Etwas in dem Milieu deS preu ßischen StaatSministeriumS Gestalt und Leben in der Wirklichkeit anzunehmen droht. Eine solche Entwicklung bedeutet ein« schwere Scktohr für die bisher außerordentlich gut fundierten und nach de« neuesten Ausweise in erfreulicher Aufwärtsbewegung begriffe nen preußischen Sparkassen, eine schwere Gefahr deshalb, weil ein privater Spekulant, der seine Nase in alles steckt, sich mit hoher obrigkeitlicher Hilfe zwischen die Sparkassen und die Sparer stellen und al» Lockmittel für seine Pläne den Spielteufel aus die Sparer loilassen will Zum Verständnis der Bedeutung der Angelegenheit, die so- wohl daS ethisch« wie daS wirtschaftliche und politische Gebiet berührt, ist ein kurzer Blick auf die Einzelheiten des Plane» er- forderlich. MS Erfinder dieser neuesten Art von „VoMbeglückung" figuriert der im wahrsten Sinne des Worte» »bekannte" Herr Scherl, jener moderne Zeitungskünstler, der es in geradezu unheim licher Weise versteht, der publizistischen Sensation um jeden Preis zu stöhnen, in dessen „Woche" sich hohe Würdenträger neben Anarchisten und Raubmördern unbedenklich der Mitwelt im Bilde zeigen, und dessen gesamte Tätigkeit nur zu sehr dazu beigetragen hat und fortgesetzt dazu beiträgt, der ernstess Presse ihre volks erzieherische Aufgabe zu erschweren, wenn Nicht zum Teil über haupt unmöglich zu machen, indem die sog: -vnnte „unparteiische" Presse, die lediglich auf sensationelle Effekthascherei ausgeht, immer wintere Verbreitung und Förderung erfährt. Dieser Herr Scherl also, dek selbst die Fliege an der Wand -u spekulativen Ideen anregt, fühlte sich bereits in den Mer Jahren des vorigen Jahr hunderts berufen, als „Beglücker" der mittleren und kleinen Leute, die ihr Geld in den Sparkassen anzulcgen pflegen, aufzu- treten, und unterbreitete zu dem Zwecke dem damaligen Finanz- minister. Herrn von Miguel, ohne Erfolg ein Projekt, das er jetzt anscheinend mit Erfolg wieder aus der Rumpelkammer hervor geholt hat und dessen Quintessenz in einer eigentümlichen, echt Scherlschen Mischung von Spartrieb, Spielleidenschaft und Geschäftsgeist besteht. Darnach soll eine eigene „Scherlsche Sparvermittlungsanstalt" als Bindeglied zwischen Sparkassen und Sparern eintreten. Die genannte Anstalt läßt durch ihre Beamten die Sparwochenbeträge, die von 50 Pfg. bis zu 4 Mk. zulässig sind, regelmäßig abholen, und für diese „Wohl tat" muß jeder Sparer mit 25 Psg. monatlicher Gebühr bluten. Damit nun aber die Sparer nicht sagen: „Wir wären doch schön dumm, auf so etwas hereinzufallen", sondern damit sie Herrn sügig ans den Leim gehen, soll alljährlich eine ^ . OM Los« gegen 12500 Gewinne öder „PrSmress* ^nlsoüen, deren höchste 100 OM Mk. und deren niedrigste 20 Mk. beträgt. Die Mittel zu dieser Lotterie, deren „glänzende" Chancen in 4 Prozmt Gewinnen gegenüber S6 Prozent Nieten bestehen, sollen dadurch — das ist des Pudels Kern — aufgebracht werden, daß jeder Spieler auf die Zinsen seiner Spareinlagen für das erste Sparjahr verzichtet, und daß er außerdem an die Scherlsche Spar- Vermittlungsanstalt, selbst wenn er nur 50 Pfg. pro Woche spart, einen jährlichen „Verwaltungskostenbeitrag" in Höhe von 3 Mk., sowie einen „Uiilostenbeitrag" in Höhe von 20 Pfennigen absührt. Zu welchen Unsummen die famosen Veiwaltnngskostenbciträge anwachscn können, lehrt folgendes Excmpel: Auf je eine Serie der Pinniienvellosung entfallen 300 000 ganze (bezw. je acht Achtelloie) mit insgesamt 540OM Mark Gewinnen. An einem Lose können aber unter Umständen 8 Sparer mit Wochenbelträgrn von 50 Pfennigen beteiligt lein, und jeder von ihnen muß 3 Mark 20 Pfennige Vermaltungskosten an die Scherliche Sparvermitt- lungsanstalt bezahlen. Den 540 OM Mark Prämiengewinnen stehen also jedeSmal Millionen an Veiwaltungskostenbeiträgen gegenüber. Und dieser ganze kostspielige Apparat, der die Taschen der kleinen Sparer um so manchen guten Groschen, der besser alS ZinSgro>chen in der Sparkasse angelegt würde, unwiderbringlich erleichtern soll, wird einer Lotterie wegen eingesührt, die mit 96 Prozent Nieten paradiert! Unter solche» Umständen muß der ganze Plan als eine geradezu tolle Idee bezeichnet werden; indessen: .Ist daS schon Wahnsinn, bat es doch Methode I" Die Methode bet der Sache kommt alsbald zum Vorschein, wenn man den geschäftlichen Pferdefuß, der dabei herausschaut, in» Auge faßt. Herr Scherl will nämlich „großmütig" den mit seiner gewinnreichen Lotterie beglückten preußischen Sparern auch noch ein Wochenblatt .frei ins HauS liefern". DicsrS charmante neue Organ der öffentlichen Meinung soll den Titel tragen: „Die Sprechstrlle im Dienste des öffentlichen Lebens", und — nun kommt der Pferdefuß — die Einnahme aus den Inseraten ist bestimmt, nicht etwa zur Ver mehrung der materiellen Wohlfahrt der durch die sonstigen Erforder nisse deS Projektes so vielfach geschröpften Sparer, sondern — „zur Verzinsung und Tilgung deS Betriebskapitals der (in jeder Hinsicht absolut überflüssigen) SparvermiklluiigSanstalt". Damus also läuft die ganze Projektenmacherei hinaus : eine Benutzung der preußischen Sparkassen zu einem fein ausgeklü gelten Geschält des Henn Scherl. ES ist im höchsten Grade widerwärtig, wahrzunedmen. daß der Erfinder dieses eigen artigen „SparshstemS" sich nicht scheut, in seinen Anpreisungen deS von ihm auSgebrckten Plane» auch noch einen moralischen Ton anzuschlagen und die nackte GeschästSmache unter dem Deckmantel vo» «lleilei elbischen Phrasen zu verhüllen. So soll angcbltch das „Scherlsche Svarlystem" mit seiner künstlichen Beförderung der Svielleldenschaft „eine unendliche Zunahme deS SvarsinnS der Bevölkerung und eine nicht minder ungemcssene Vermehrung der Sparkassen-Guthaben und damit eine Erhöhung des vaterländische» Wohlstandes" im Gefolge haben. DaS neue Wochenblatt aber soll gar. rührend zu lesen, den hoben moralilchen Zweck erfüllen, „der Förderung deS Verständnisses für die weittragende sittliche »nd wirtschaftliche Bedeutung beharrlicher Svarsamkert" zu dienen. Dabei passen Entiachring der Svielleldenschaft und lonrnalistlsche SeirsatwnS-GeschästSmache zum Sparen und zur moialilchrir BolkSerziedung genau so, wie die Faust aufs Auge, wie Feuer zum Wasser. DaS Allerbefremdlichste und Bedenklichste an der Sache, die ,a schließlich ohne amtliche Beihilfe nur eine ungefähr liche Spielerei wäre, ist der Umstand, daß die preußische Ne gierung geneigt zu sein scheint, der Scherlschen Idee entgcgerr- zukommen und die Barkassen zu einem so folgenschweren Experi mente yerzugeben. Der zum Unglück inzwischen verstorbene Herr von Miquel dachte anders über den Fall. Er erklärte dem findigen Herrn Scherl ohne Umschweife: „Ihr Talent, ans Papier und Druckerschwärze Geld zu machen, in allen Ehren, so lange es sich im Privatbetrieb bestätigt. Sobald aber staatliche Interessen, wie bei unseren Sparkassen, in Frage kommen, heißt es: „Die Hände weg!" In Preußen verbietet die alte ehrwürdlae Tradition unserer ehrenfesten Beamtenschaft, bei derartigen Spekulationsgeschäften die Hand im Spiele zu haben." Dabei blieb es, und Herr Scherl hatte das Nachsehen, ober leider nur vorläufig. Heute scheint sein Weizen in Blüte zu stehen, wie man aus der Tatsache schließen muß, daß sein „Spar- system" zu einem erheblichen Beunruhigurrgsbazrllus in der preußischen Presse, die übrigens einmütig, ohne Unterschied der Parteirichtung die Scherlschen Absichten verurteilt, geworden ist. Ueberdies behauptet die „Franks. Ztg." direkt, daß die Einführung des Scherlschen Sparsystems vom preußischen Staatsministerium bereits in aller Form beschlossen worden sei. Auch der Vorstand des «Deutschen SparkassenverbandeS" habe seine Mitwirkung bei der Einführung deS Systems zugesagt und aus seiner Mitte bereits die Mitglieder für das Komitee gewcchlt. Dieses Komitee, das Herr Scherl ebenfalls begründen w>ll, soll hauptsächlich mit der Veranstaltung und Beaufsichtigung der alljährlichen Prämien verlosung betraut werben und aus „hervorragenden PeMuUch. ckerten", insbesondere auch auK führenden.Mänuertz. Sparkassenwesens, bestehen. TM ist Köder, de« Herr Schert auSgew»rf»u hat, um sich die Wirkung der von ihm gewünschten einflußreichen Persönlichkeiten zu sichern. Es wird nun zunächst abzuwartcn sein, ob sich die Be fürchtungen wegen der Haltung der preußischen Regierung, deren bisheriges vollständiges Schweigen in der Angelegenheit immerhin Anlaß zu unliebsamen Mutmaßungen geben muß, bestätigen. Die „Nat.-Ztg." gibt in ihrem bereits an anderer Stelle erwähnten Alarmartikel dem Standpunkte der öffentlichen Meinung treffend Ausdruck, indem sie ausruft: „Die zehn Millionen Inhaber von Sparkassenbüchern haben ein gutes Recht, Klarheit und Be ruhigung darüber zu verlangen, daß sie nicht den Experimenten eines Hazavdspiels ausgelrefert werden sollen. Wir wollen den Spartrieb pflegen und nicht den Spielteufel großziehen, wollen den Sparern nach Möglichkeit die Zinsen aufbessern, sie aber nicht statt eines Teils der Zinsen mit wertlosen Jnseratenblättern abfüttern. Unser Sparwesen ist in bester Entwicklung und darf nicht durch experimentelle Eingriffe aus seinen gesunden Bahnen auf abschüssige Wege geleitet werden." Da ähnliche Aeußernngcn scharf ablehnenden Charakters sich in der gesamten preußischen Presse finden, so ist zu hoffen, die preußisch« Regierung werde selbst in dem ungünstigsten Falle, daß sie sich mit Herrn Scherl bereits zu weit eingelassen haben sollte, doch noch vor dem als dann sicherlich ausbrechenden allgemeinen Entrüstungssturme den Rückzug antreten und die Sparkassen von der Scherlschen Be glückungshuld unberührt lassen müssen. Neueste Dratrtmeldungen vom 30. Dezember. «Nacht- eioaebende Devekch«, befinden sich Seite 4.» Berlin. fPriv.-Tel.) Aus Speyer trifft dieser Tage eine Deputation ein, um den Kaiser zu der im August nächsten Jahres stattslirdenden Einweihung der Protestatronskirche in Speyer einzuladen. — Ter Grobherzog von Mecklenburg- Schwerin hat die geplante Reise nach Cannes zum Besuche seiner dort weilenden Mutter aufgegeben und fährt voraussichtlich am 6. Januar nächsten Jahres in Begleitung des Herzogs von Cumbcriarrd von Gmunden nach Schwerin zurijck. Berlin. Eine neue Nordpol reise wird für das kom mende Jahr vorvereitet. Der Urheber des Unternehmens ist der Naturforscher Arrdröe Stone, der während der letzten 10 Jahre längere Zeit in Alaska und dem nördlichen Kanada zugebracht hat. Er ist zu der Ueberzcngung gekommen, daß der Nordpol zu Land« nicht zu erreichen ist, und will daher den Versuch machen, mit einem Dampfer durch die nordwestliche Durchfahrt vvrzndriiraen. Berlin. (Priv.-Tel.) Aus Tokio wird gemeldet, die Dinge sei unhaltbar, Javo . . . „ land nicht sofort die chm gestellten Bedingungen akzeptiere, es könne auch nicht länger auf die endgültige Entscheidung Rußlands gewartet werden. — Die „Nat.-Ztg." schreibt: Die jüngsten Mel dungen aus Tokio lassen keinen Zwusel darüber obwalten, daß die lapanischr Regierung ernstere MobilisierungS-Maß nahmen getroffen hat, sowie die Absicht betont, ein Ultimatum an Rußland zu richten, falls dieses nicht auf die geltend gemachten Forderungen eingehen sollte. Nur erscheint cS durchaus nicht ausgeschlossen, daß die japanische Negierung ihre Absicht, dre diplomat sche Aktion durch eine militärische zu ersetzen, zu dem Zwecke betont, ihr diplomatisches Vorgehen zu unterstützen. — Aus der hiesigen javanischen Gesandtschaft wurde einem Vertreter des „Lokalairzeigers erklärt, daß man auf eine derartige Zuspitzuirg der Lage, wie sie nach der eingangs erwähnten Meldung aus Tokio »ingctreten fei, an hiesiger Stelle keineswe^ vorbereitet fei. Es wurde ihm ferner von einer maßgebenden Persönlichkeit der Ge sandtschaft versichert, daß sie gleichlautend« Nachrichten vo« ihrer
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