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Der sächsische Erzähler : 29.06.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190906296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19090629
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19090629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1909
- Monat1909-06
- Tag1909-06-29
- Monat1909-06
- Jahr1909
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.06.1909
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1909 Die«stag> de« SV. J««i IVOS, nachmittags 5 Uhr, aale des Rathauses. im Bürger Tagesordnung: Dekrete des Stadtrals, betreffend: 1) Verordnung der Kgl. Kreishauptmannschaft Bautzen, Prüfung der Beamtengehälter — zurückverwiesen zur Beschlußfassung —. 2) Ablehnung der Einschaltung der Woltmannmesser in die städtische Wasserleitung. 3) Kenntnisnahme von der öffentliche Sitzung der Stadtverordneten —7, L "" Hierauf geheime Sitzung. Bischofswerda, am 28. Juni 1909. Gräfe, Stadtverordneten-Vorsteher. Die Krisis. Die Niederlage, welche die Reichsregierung in der Frage derdinanzreform durch die vollständige Ablehnung ihrer Erbanfallsteuer-Vorlage durch die konservativ-klerikale Mehrheit des Reichstages ver zeichnen muß, hat die bestehende innere Krisis abermals grell beleuchtet. Darüber indessen, was nun eigentlich geschehen soll, herrscht einstweilen vollständige Ungewißheit. Wild jagen sich da die Gerüchte und Mutmaßungen, doch gilt auch hier der alte KoupletverS: „Nix Genaues weiß man nicht", einstweilen ist die parlamentarisch, politische Lage verfitzter denn je. Zunächst ist t»V«r Weder eine Auflösung des Reichstages noch der Rücktritt des Kanzlers' erfolgt, und es fehlt daher nicht an Andeutungen, wonach augenblick lich eine Entscheidung in der bestehenden kritischen Lage überhaupt noch nicht zu erwarten wäre, wonach vielmehr die Finanzreform ungeachtet des definitiven Scheiterns der Erbanfallsteuer zunächst noch in dritter Lesung vom Reichstage durchbe- raten werden soll. Hiermit würde die Versicherung von Berliner unterrichteter Seite übereinstimmen, die verbündeten Fixierungen seien in Überein stimmung mit dem Reichskanzler entschlossen, die Finanzreform zu erledigen, unter Fernhaltung der Handel, Industrie und Verkehr schädigenden Steuerobjekte. Da nun inzwischen vergangenen Freitag nachmittag eine wichtige Bundesratssitzung in Berlin stattgefunden hat, und da ferner Fürst Bülow am folgenden Tage zum Vortrag beim Kaiser in Kiel eingetroffen ist, so darf man doch vielleicht baldigen Aufschlüssen über den weiteren Sang ver Krisis entgegensehen. Vielfach fragt man sich in den politischen Kreisen Deutschlands, warum die verbündeten Regierungen den unbestreitbaren parlamentarischen Mißerfolg, den sie durch die Ablehnung der Erb anfallsteuer erlitten haben, nicht sofort durch eine Auflösung des Reichstages beantworteten. Man macht zugunsten eines Auflösungsentschlusses namentlich geltend, daß ein solcher tatkräftiger Entschluß der verbündeten Regierungen, ver bunden mit einem alsbaldigen Appell an die Wählerschaft, bei der in weiten Kreisen des deutschen Volkes obwaltenden Mißstimmung gegen die Steuerpolitik des neuen konser vativ - klerikalen Blocks zweifellos eine Mehr heit im neuen Reichstag für die Finanzreform im Sinne der Regierung ergeben haben würde. Das mag vielleicht zutreffend sein, obwohl ein derartiger AuSgang von Reichstagsneuwahlen bei den herrschenden verworrenen Verhältnissen keines wegs schon mit Sicherheit prophezeit werden könnte. Indessen hat es tatsächlich den Anschein, als ob in den maßgebenden Bundesratskreisen die mög lichst schnelle Erledigung der Finanzreform für eine so dringende Aufgabe gehalten wird, daß eine Auflösung des Parlaments oder eine Vertagung bis nächsten Herbst als inopportun gilt. Zugleich kann man die Versicherung hören, Fürst Bülow werde bis zur dritten Plenarsitzung der Reichs- finanzreform, soviel hiervon eben noch übrig ist, sein möglichstes tun, um die verkehrsfeindlichen Steuern, also vor allem die Kotierungssteuer, die Mühlenumsatzsteuer und den Kohlenausfuhrzoll, aus der Reform auszuschalten. Aber wenn nun die konservativ-klerikale Mehrheit des Reichstages an diesen ihren Entschlüssen festhält? Und wie stellen sich eigentlich die verbündeten Regierungen und der Reichskanzler zu dem Ausfall der Erb schaftssteuer aus ihrem Steuerprogramm ? Die Krisis birgt noch Rätsel über Rätsel, und zur Stunde vermag noch niemand zu sagen, wie die Lösung sein wird. Deutsches Reich. Seine Majestät der Kaiser hielt Sonntag vor mittag auf der „Hohenzollern" Gottesdienst ab. Danach begab er sich an Bord des „Meteor", um an der Regatta des Norddeutschen Regattavereins auf der Kreier Förde teilzunehmen. Zum Mit segeln auf dem Meteor waren geladen Fürst Pleß, Botschafter Hill, Staatssekretär v. Tirpitz, Admiral v. Senden -Bibran, General-Leutnant v. Schenck, der Marine-Attachö bei der Botschaft in Washington, Korvettenkapitän Reetzmann, Mr. Armour und Generaldirektor Ballin. Ihre Maj. die Kaiserin begleitete an Bord der „Iduna" die Regatta. — Zur Regatta waren mehr als 30 Boote gemeldet. Das Wetter war gut. Eine überaus große Anzahl von Dampfern und anderen Fahrzeugen, dicht besetzt und bunt bewimpelt, waren am Start versammelt, um den an der Wettfahrt teilnehmenden Jachten zu folgen. Ihre Majestät die Kaiserin ist Sonntag morgen 8 Uhr in Kiel eingetroffen. Zum Empfang auf dem Bahnhof waren erschienen Se. Maj. der Kaiser, ferner der Kronprinz, Prinz und Prinzessin Eitel-Friedrich, Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen, Prinz Adalbert und die übrigen hier anwesenden Fürstlichkeiten. Die Majestäten be- 8 E>V» r.SN -2-^ Monnements - Einladung Zu dem mit dem 1. Juli beginnenden neuen (Quartal des „SWschen krziihlers", welcher als WM 6 Ml erscheint, mit der wöchentlich zwei Mal beigegebenen belletristischen Beilage, laden wir zu neuen Bestellungen hierdurch ergebenst ein und weroen solche bei allen Postanstalten, in der Expedition dieses Blattes, sowie bei unseren Boten entgegen genommen. „Der sächsische Erzähler" glaubt, die hiermit verbundenen großen Gpfer um so lieber bringen zu sollen, als ihn seit nunmehr 63 Jahren, wie er annimmt, die freundlichsten gegenseitigen Sympathien mit seinem Leserkreise verbinden. Inserate finden bei der sich wieder sehr gesteigerten Auflage dieses Blattes eine weite Verbreitung. KetMüm und KkMim der „KWlchen ßrMlers". . v-j. Ta-evlatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmmmschaft, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. er sächsische Lrzähler Bescheint jede» Werktag abends für den folgenden Lag mrd d« MlttwsekA und SonnabendD «Mchen^Belletristtsche« Vellage" bei Abholung viertel- ilthrltchl ull 60 bet Zustellung in» Hau» 1 70 «l, HUeulm Postanstaltrn SO exklusive Bestellgeld. Einzelne Nummern kost« 10 Rum«« der AettmrgBpreislistr 6S87. Bestellungen werden bet alle» Postanstaltrn de« deutschen Reich«», für Bischofswerda und Umgegend bet unseren AeMmgsboten, sowie in der «eschSstsstelle diese» Blatte» angenommen. Schluß der SeschilstSstellr Abend» S Uhr. Drebmdsechrigßter Inserate, welchr in diese« Blatte die wrttrste BerbrriUm, Aden, «erden bi« vor«. 10 Uhr angenommen, größer, und komplizierte «nzeiaen tag« vorher, und kostet die viergrspaltenr Korpuszeile 12 die Reklamezeile SO Erringst« Jnseratenbetrag 40 Kür Rückerstattung rtngesandter Manuskripte usw. keine Bewühr.
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