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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010417012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901041701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010417
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901041701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-17
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.04.1901
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Serugsgebühr: DI« .PrMMNaidrlcklkn' «6»kii,m >««U» MM«», dl« ««Kba In Dr«4l>o> und d«r nLcdsien Um«kbuna. w»k' vderl ta» , iack>t aut Ton», odrr gelcria»« Iol,kn. u> t«rt Ld«tlaus„adkn »»««»» und « r,» « juaelikNt. Sür Rückgabe «m,elandter Echrtll- iiüct« kt»« «kibmdlichlkil. SkrnIvrkLanIckilllli: Sl«« I Nr. U und Sir. SV»«. Ltl«»ramm-Adr«Ile: Nachrichten Dresden. St-riindet 1856 >i,-I LoaUdolldoas. « Lttrapea. s> Loodoiutiersll. 21 Im 8ve. OsvLL* ^m 8ev 21.! Telegr.-Adresse: Nachrichten. Dresden. 8troI»I»iit- «mpüoklr ^ 8.3rosLMLUL MkluLseliillSll-k'abnI»'. V« in v» v»«lOR» r ^ ( k^mmt/erdkr. 26, »»lye»- ksuy>t». b, 4t ln I^i>VLu»L r 8^I»u1«1rL»t«e 16 urni kt i Herrn R lütt! Uitiilnuuv. 1»rer»6s»->., ^ »ii <k r Ikt il.üniL'-lrirrke 8. ÜL,r1 NslieK, ^mioveeüörxeäition r ? rslepbon Xmt ll nos. Ü668I)!IK»K. 'loleplwu äwt II 1102. r boldarPltl» Ro. l unci kriessaltistr. Ro. 2 ftluils ckvr Vslllrvsrsir ) Z smpüoklt sied nur Jnuabmo von Iu,«r»1«u u. Lbonaomsuts § tür älo Sssvkrivlitvn." e l, r ^ ..Wanderer"-Valmäder ptllmiUt >Vol1-iVu8r»1c-Uuu2 Paris 1900 mir. Oom Iilx. j ksd.-!lioäor!s8e: 0re«ä«u. Siäonieiulr. 7. Loks kksgorstr. rix« »e Haara«» «lallt ^»«»»»«i a»>»e :«. HV »SVvr Olvsvts rum kreise von 50 «lr.. „vowpiett inslallirt". OoiillLSler 'VVltd^orvorkraut k. ^nkorall olintt >VoitsroJ uii/iukrw^cu uu<1 liir I''ii«)a!iou.i<UlrLrüuLv"' kl. ir. I>«v>»Ieu, 18. MV jvä, ärt savio iriutarmutli, ttloiol,. kai.Itirtüratli vr. Xaxsl'o Nur. eiv<°n» TR». . , «vrvvll-IivLLvll MW 5WM»ir-/IP-NMe. GH», «kiin-aps' Deutsch-österreichische Freuiidschaft. Ausstellungsprälndie». Gctreidezölle und Geiiieindc- L.W» Fptlsip«'. Vertretungen, Weinversandt, Der deutsche Kronprinz in Wien. Oiphcns-Eonccrt. M»,»««».., Mtinwch, 17. Weil lS«t. Für ä«s 2/ünaka a-onrriren ci«s Lese»' in -Akrs/rv/tz, ^//r/zs/r, ber cic»' Aau/,kAesc/c«//ss/e//6 Mrr/ens/n. 88 «t»c/ ck«»r roarks be/rnck/ic/ce-i ^ri»«/t-i»esK7/ett sm,i Lne/sö ron / /(7 Lei ckerr ^aise» iic/«e>r Los/a»rs/c?//e,r ?'/-! Lettise/ren Lcic/cs- yeöisks roorcke» LesieiiunAs» sri S /l/ar/:> irr Oesie-'-'eie/t- L»A«»'»r s» 2 Lro-rerr 96 //eiierir anAL»o«!»re,r. Li«»' -'s eine»» 7i/oncr< s/e/// sie/» c/c»' LosikAS-i-srs ii» Lrescksrr «-»</ ^o-o-iei» a»/ SS L/c/., r»» Leie/isxos/Aebieie a»/ 7 AkL. u»ck in Oesie^r-eic/t-an/ 7 L»-. 78 //e//e»-. KssoLLttsLtöUk üsr ,,vr68äü6i' MolmMöll". Das dcutsch-österrcichischc Bünduitz. Wenn nicht soeben in Toulon zwischen de» Vertretern Frank- rcichs und Italiens Freundschastsbethcuerungen ansgetauscht worden wären, die von den publieistitchen Gegnern des Dreibundes und den Vorkämpfern der politischen Verbrüderung der lateinischen Nationen für ihre Zwecke ausgebeutet werden, so würde der Besuch des deutschen Kronprinzen in Wien der Presse wohl keinen zwingen den Anlaß geben, über die Phraseologie, die bei der Besprechung von Besuchen und Gegenbesuchen befreundeter Hcrrschcrsamilien angewandt zu werden pflegt, hinauszugehcn: man würde sich be gnügen, ihn zu bewcrthen als einen Vorgang von intimem hösisch- samiliären Charakter. Der Besuch des Kronprinzen Wilhelm in der Hauptstadt des HabSburgerreichcs ist zunächst die Erfüllung einer Höflichkcitspfllcht und zugleich der Ausdruck der herzlichen dynastisch-familiären Beziehungen, die zwischen Berlin und Wien be stehe». Der deutsche Thronfolger weilt in der Wiener Hofburg nicht als Träger politischer Missionen, sondern um die Aufmerksamkeit zu erwidern, die Kaiser Franz Josef seinem Pathenkinde im verflossenen Jahre durch seine persönliche Theilnahme an der Feier der Groß- jährigkeitserklärung erwiesen hat. Eine besondere Einladung zu dem Gegenbesuch war überdies in München von Mund zu Mund erfolgt, als der habsburgischc Monarch und der Kronprinz dort bei der Feier des 80. Geburtstages des Prinz-Regenten Luitpold zu- lammentrafen. Ein politischer Gedankenaustausch wird in der Wiener Hofburg zwischen Kaiser Franz Josef und seinem Gaste selbstverständlich nicht erfolgen: die Jugend unseres Kronprinzen schließt das aus. Gleich wohl hat der Besuch, wen» er auch keinen unmittelbaren Politischen Zweck hat, eine politische Bedeutung. Er ist eine Wiederholung des symbolischen Aktes, der bei der vorjährigen Großjährigkcits- crklärung des deutschen Kronprinzen in Berlin durch die Anwesen heit Kaiser Franz Josess besiegelt wurde: eine Bekräftigung der Fortdauer der Freundschaft der beiden deutschen Kaiscrdynatticn bis in's vierte Geschlecht. Kein Eindruck hastet so fest in der Seele als derjenige, den man in der Jugend gewinnt. Die Eindrücke, die jetzt der «eunzehnjäbrtge Kronprinz an der Seite des Verbündete» seines Vaters und seiner Ahnen, des Kaisers Friedrich und Kaiser Wilhelm 1.» des Trägers der österreichisch-ungarischen Krone empfängt, werden in seinem Gemüthe über die glanzvollen Festtage der Gegenwart hinaus hasten bleiben, sie werden ihn durch das fernere Leben begleiten und bis in die Zeit sortwirken. wo er berufen sei» wird, das Erbe seiner Vor gänger zu übernehmen und selbstthätig in die Geschicke seines Volkes und seiner Zeit cinzugreifeu. Der Schwerpunkt der kurzen, aber inhaltreichen Trinksprüche, die Kaiser Franz Josef und Kronprinz Wilhelm bei denr Galadiner in der Wiener Hof burg auSgebracht haben, liegt in der beiderseitigen Versicherung, daß die durch den deutsch-österreichischen Bündnisvertrag besiegelte Freundschaft zwischen den Dynastien der Hohenzollern und der Habsburger, zwischen dem Deutschen Reiche und der österreichisch ungarischen Monarchie von Generation zu Generation unverbrüch lich fortdauert. In dem gegenwärtigen Augenblicke, wo mehrfach die Befürcht ung aufgetaucht ist. daß der Dreibund nach der italienischen Seite hin eine Lockerung erfahren könnte, ist es gewiß nicht überflüssig, wenn ein neuer Beweis der Intimität zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn gegeben wird. Nirgends zwar ist auch der leiseste Zweifel an der ungeschwächten Festigkeit und Fort- daucr der deutsch-österreichischen Freundschaft und Bundesgenossen- schnst aufgetancht, die ja ein Mcnschenaltcr hindurch zur Genüge ihre LebcnSsähigkcit erwiesen hat; aber man wird wohl nicht schl- gchen in der Annahme, daß man in Berlin wie in Wien an gesichts der jüngsten Erörterungen über den Dreibund das Bedürf- niß empfunden hat, bei Gelegenheit des Besuchs des deutschen Kronprinzen in Wien erneut zu zeigen, daß jedenfalls das Bündniß der beiden mitteleuropäischen Kaisermächte jedem Zweifel und jedem Mißtrauen unzugänglich bleibt. Unter diesem Gesichts punkte verdienen die Trinksprüche Kaiser Franz Josess und seines GastcS gewürdigt zu werden. Der greise Monarch sprach die Hoffnung aus, daß sich die politische Intimität noch enger knüpfen möge und der Kronprinz Wilhelm erwiderte mit dem Gelöbniß. Freundschaft und wasfenbrüdcrliche Treue auch seinerseits zu pflegen und zu erhalten. Was sich auch in der nächsten Zeit wandeln mag. unwandelbar fest steht das deutsch-österreichische Bündniß, erhaben über jeden Verdacht und Argwohn. Die Staatsmänner, die einst dieses Bündniß vereinbarten, weilen nicht mehr unter den Lebenden: zwei deutsche Kaiser, die an ihm sest- hielten, sind dahingcgangen, aber der Bund hat sie überlebt und Bürgschaft für seinen Fortbestand leistet jetzt bereits Derjenige, der einst der vierte Hohcnzollem-Kaiser werden soll. Auch dem Bewußtsein der Generation, der die Zntunst, der die nächsten Jahrzehnte gehören, hat sich die deutsch-österreichische Bundcsgenossenschnst als etwas Unentbehrliches cingcprägt. Daß dem so ist, beruht nicht blos ans den persönlichen Empsindungcn und Ueberzengnngcn der gegenwärtigen Vertreter der Hohenzollerndynastie und des liabSbingischen Hauses, sondern aus der Zusammengehörigkeit und Solidarität wichtiger realpolitischer Interessen. Fürst BlSmarck hat einmal gesagt: »Keine Großmacht kann aus die Dauer in Widerspruch mit de» Interessen ihres eigene» Volkes an dem Wortlaute irgend eines Vertrags kleben." Die Unverbrüchlichkeit des deutsch-österreichischen Bündnisses, seine innere Nothwendigkeit wurzelt in wesentlichen Lebensinteressen der Völker, die miteinander verknüpft sind. Ehedem pflegte jeden« Bündnißvertrage die Formel »für ewige Zeiten" eingefügt zu werden: der deutsch-österreich'sche kann solcher hinfälligen Formel entbehren, er hat sich zwei Jahrzehnte lang fortschreitend gefestigt und Kaiser Franz Joses gicbt der Zuversicht Ausdruck, daß er sich noch enger knüpfen iverde. Fürst Bismarck war von der Noth- wendigkeit und Nützlichkeit des Bündnisses mit Oesterreich-Ungar» so durchdrungen, daß er es zum wesentlichen Bestandtheile der Grund gesetze der befreundeten Staaten machen wollte. Eine solche Be stimmung ist nicht unbedingt »öthig gewesen: cs ist nicht nur den beiden Herrscherhäuser», sondern auch den Völker» in Fleisch und Blut übcrgcgangcn und lein Gesiige hat sich so dauernd erwiesen, als sei cs wirklich staatsrechtlich inkorporirt. Fürst Bismarck hat cs allerdings in seine» »Gedanken und Erinnerungen" als einen Jrr- thnm bezeichnet, in der Bcurtheilnng Oesterreichs die Möglichkeit einer Politik vollständig ansznlchließen, wie sic von Thugut, Schwarzenberg, Buol, Bach und Bcust getrieben worden ist. und dargethan, daß auch das dentjch-österreichischc Bündniß nicht ein sür jeden Wechsel haltbares ewiges Fundament bildet und daher von der Verpflichtung des „'1'ou.soni8 en vecistto!" nicht entbinden darf. Gewiß soll eine weit vorausiehendc Politik alle Even tualitäten, die im Bereiche der Möglichkeit liegen, ini Auge be halten : aber glücklicher Weise erscheint heute die Eventualftüt, daß sich das dcutsch-österrcichischc Jrenndschafts- und Bündnißvkrhältniß einmal wieder lockere oder nicht inehr aufrecht erhalten werden könnte, mehr denn jemals aus dem Bereiche der Möglichkeit ge rückt und der Besuch des dcutichen Kronprinzen in Wien ist eine Bürgschaft niehr dafür, daß Deutschland und Oesterreich-Ungarn als Hort und Hüter des europäischen Friedens fest zueinander stehen. Neueste Drahtmeldnugen vom 16 April. (Nachts eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.) Berlin. (Priv.-Tel.) Reichstag. Das Haus ist nur sehr mäßig besetzt. Am Bnndcsrathstisch Staatssekretäre v. Thiel mann und Nteberding und Kriegsminister v. Goßlrr. Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Gesetz entwurfs, betreffend Versorgung der Kriegsinvalidcn und der Kriegshinterbliebenen. — Abg. Gras Oriola knl.) be grüßt die Vorlage, die endlich viele bestehende Härten beseitige. Hoffentlich erscheine »ui, aber auch in der nächsten Session eine totale Revision der MilitärpensionSgesehgeblnig, denn so wie die selbe jetzt lei. finde sich säst Niemand mehr in ihr zurecht. Tieie Vorlage anlangend sei zu erwäge», ob nicht der Aufenthalt auf See in Bezug aus die Jiivalidensiirlorae dem Kriege gleichzustellen sei. Er erinnere an die Opfer des Schissbruchs des „Gneisenau". Ueberhaupt bedürfte» nicht nur die Pensionen der Kriegsinvaliden, sondern alle Militärpensionen einer Aufbesserung, insonderheit die der Ossiziere. Zum Mindesten müßte da den subalternen Offizieren, wenn nian ihre Pensionen nicht allgemein erhöhen wolle, die ab eine Alterszulnge bis zur Vervollständigung ihres Einkommens aus 600 Mk. gewährt werden können, und zwar auck nur im Falle Völliger Erwerbsunfähigkeit. Diese AlterSzulaoe müsse vorbehalt los gewährt werden. Ganz allgemein müsse ferner die Un gerechtigkeit beseitigt werden, daß den MilftSrinvanden im Reichs Mumcy oes meicyskags zur irnunmig zu vringen. 2)en cyn fischen Bvrerii habe cs der deutsche Invalid zu verdanken, d endlich für ihn und seine Relikten besser gesorgt werde. Auch ' diese bringe die Vorlage dankenswerlhe Verbesserungen. Deshc und Staatsdienste ihre Invalidenrente am Gehalte gekürzt würde, während die Kommunen gegenüber den von ihnen angestelltcn Militäriiwalidcn eine solche Kürzung nicht vornehmen dürsten. — Abg. Graf Rovn ckons.i ist mit dem Vorredner darin einig, daß es sich hier nur uni ein Nothgesetz handle, eS müsse später eine allgemeine Regelinig Nachfolgen. Ans alle Fälle dürfe die Er Höhung des Gcsammteintommens bis zu «>00 Mk durch Alters zutage» nicht von völliger Erwerbsunfähigkeit abhängig aemachr werden, wie dies ß 10 Vorschläge. Diese Alterszulage müsse viel mehr sür.>"000 Invaliden obligatorisch gemacht werden. — Abg. Bachem (Eeiitr.s bezeichnet eS als eine Ironie, daß erst die chine siichc» Wirrrc» hätten kommen müssen, um diesen langgehegten Wunsch des Reichstags zur Erfüllung zu bringen. De» chrnc daß . für Deshalb solle man sich jetzt auch beschränken, damit nicht durch weiter gehende Forderungen das baldige Znstandetommeii dcS Gesetzes ge fährdet werde. Was die Deckung sür die ans der Vorlage erwachsenden Mehrausgabe» betreffe, io spreche» die amtlichen Begründungen der Vorlage von einer künftige» nothwendigen Erschließung weiterer Einnahmeguellen des Reiches. Er sür leine Person würde einer Wchrstener ziistimmeri, doch bemerke er, daß seine Fraktion ihre frühere Antipathie gegen eine solche Steuer noch nicht auf- gegeben habe. — Abg. Singer (Soz.s hält eine ReichS- ciiikommenstener oder ReichSvermögeiistcner für weit richtiger als eine Wehrstener. Die Vorlage sei nach verschiedenen Richtungen hin verbesserungsbedürftig. Seine Freunde würden in der Kom mission Vorschläge z» Gunsten der Mannschaften machen. — Abg. Hösfel iReichSv.) begrüßt die Vorlage freudig, äußert dann aber sein lebhaftes Bedauern darüber, daß die ehemals der französischen Armee zugehörigen cliaß-lothringischen Invaliden, die nachher aiinektirt worden «eien, nicht in diese Vorlage einbezogen leie». — Abg. Pacd »icle (freis. Ver). spricht sich gegen den Gedanken einer Wehrstener ans. Viel richtiger wäre eine ReichSeinkommen- steucr, eventuell eine Reichserbjchaftsfteiler. — Aba. Prinz Earolath (nl.s dankt für die Schnelligkeit, mit der die Regierung ihr Veisprechen eingelöst und die Vorlage eingebracht habe. Be sonders sympathisch seien ihm die Alterszulagen zur ErgäiM , Geiammteiiikommens ganziiivalider Mannschaften ans 600 Mk. und kricgsinvalider Offiziere auf 3000 Mk. Aber diese Zulagen müßten obligatorisch gemacht und nicht von völliger Erwerbsunfähigkeit abhängig sein. Wünschenswert!, sei serner eine reichlichere Auf besserung der Bezüge der Halbinvaliden einschließlich derienigen der 5- Klasse, für welche in der Vorlage gar keine Aufbesserung vorgesehen sei. Auch dürfe der Jnvalidenbezüge halber keinerlei Gehaltskürzung seitens des Staates ttattfinden. Es sei ein Un ding, daß der Staat solche Kürzungen vornehmen dürfe, während dies den Kommunen nicht erlaubt sei- Endlich auch müsse die generelle Regelung der Militärpensioncn bald zur Thal werden. Eine Rclchseiiikvmmeiisteucr halte er nicht sür richtig, ebenso wenig eine Wehrsteucr, denn letztere würden ja aNch eine ganze Menge armer Teuscl zu zahlen haben. Der Gedanke einer Wehr stencr als Strafe für körperliche Unfähigkeit sei überhaupt zu ver werfen. — Abg. Jäger lEentr.s unterstützt den Wunsch Hösfel s paß-lothringcr Kricgsiiwalidcn. — Abg. L. - -7» bezüglich der p Th iede mann (Reichs»., hält cs für ganz unang die gebracht, Deckniigssrage mit diesem Entwürfe zu verguickrn. Dadurch würde das Zustandekommen dieses Gesetzes nur in bedauerlicher und ganz unnvthiger Weise verzögert werde». — Abg. p. Lieberman >i (A»t.> wünscht, daß der BundcSrath sich immer so schnell schlüssig mache wie in diesem Falle, z. B. auch bei dem Zolltarif. (Lachen links.) — Abg. Bcckh (frei, Volks» , betont die Nothwcndigtcit baldige» Erscheinens eines allgemeinen Militärvcnsionsaeictzcs. Die Vorlage geht sodann a» die Budgetkvmmipion. — Morgen 1 Uhr: Urheberrecht. — Schluß der heutigen Sitzung 6 Uhr. Berlin. (Priv.-Tcl.) Zur Diensleiiislellung des Prinzen Adalbert trisjt der Kaiicr am Mittwoch Nachmittag in Kiel ei». Der Monarch begiebt sich an Bord des Linienschisses „Kaiser Wilhelm II.", wo er Wohnung nimmt. — Der Kaiser hat dein Präsidenten des Deutschen Automobilklubs, dem Herzog von Ratibor, für die Jernsahrt Paris-Berlin, welche mittels Renn Wagens vom 27. bis 29. Juli ds. I. stattfindet, einen Ehrenpreis zugcsichert. .. . ' Berlin. (Priv.-Tcl.) Dem Reichstage ist der Entwurf eines SüßstofsgeictzeS zugcgangen. — In parlamentarischen Kreisen ist wenig Hoffnung vorhanden, daß der Gesetzentwurf be treffend die Uebernahme einer Garantie seitens des Reiches in Bezug aus die Eisenbahn von Dar-cs-Salaam nach Mrogoro eme Mehrheit finden wird. Dem der Postmeister a. D. Icntzsch Berlin. (Priv.-Tel.) zu Laiigebrück (Sachsen, ist der preußische Rothe Ädlerorden I. Klasse, dem Tclcgraphensckretär a. D. Kretickmar zu Chemnitz und dem Postverwalter a. D. Stubenranch zu Neu kirche» (Erzgebirge, der Kronenvrden 4. Kasse verliehen worden. - Am 29. April ds. I. wird in Döbeln eine von der ReichSbank- hauptstelle in Leipzig abhängige RcichSbanknebenstelle mit Kassen- einlichtling und beschränktem Giroverkehr eröffnet werden. Berlin. (Priv -Tel-, Die »Dtsch. TgSztg." schreibt: Herr Anton Memminger, Herausgeber der »Neue» Bayerische» Landes zeituiig". hatte vor Kurzem die Behauptung ausgestellt, der Bund der Landwirthe habe ihm sür jede im Interesse des Bundes abzuhaltende Versammlung 00 Ml. und sür jedes Ercmplar seiner Zeitung 70 Psa. anaeboten. Nunmehr erklärt Herr Memmingei. daß der bayerische Abgeordnete Lutz, Mitglied des Vorstandes des Bundes der Landwirthe, ihm das fragliche Angebot gemacht habe. Ob dies seitens des Herrn Lutz geschoben ist, wissen wir nicht und müssen seine Aeußcrung darüber abwarlcii. Jedenfalls hat der engere Vorstand des Bundes der Landivirthe dieses Angebot weder veranlaßt, noch vorher Kenntniß dauo» gehabt. Daß Herr Lütz im Interesse des Bundes zu handeln glaubte, als er das Angebot machte, vorausgesetzt, daß er eS übcchanvt gemacht hat, ist ohne Weiteres anzunehmen. ES ist auch nicht unmöglich, daß der Vor stand des Bundes der Landwirthe damals nach Lage der Sache ihm zugestimmt hatte. Tbatiächlich liegt die Aimelegenbeit aber so: daß das Angebot nicht von der Leitung dcS Bundes der Land wirthe und nicht inr ausdrücksiche» Anstrage dieser Leitung gemacht worden ist, sondern von Hcrm Abgeordneten Lutz Berlin. (Priv.-Tel., Eine P ro tcstvcrsammlu» g gegen das Wein ge setz tagt aus Einladung der Nettesten der Berliner Kaufmannschaft und der vereinigten Berliner Mcinhändler du«
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