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Dresdner neueste Nachrichten : 20.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191110200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-20
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.10.1911
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Essng nanndhetxgsn egät »Ist F zuckt nicht Mo Sim« er Festuhendz Nr Ihn Its-US phänomknqlod oh; »Jva Neben, THE indes-u Liszt sue Its-Ei Indersdotf«fagt, ans-Ei DresdnerNeuefteNachrikhten g«k.;kkssskkk:xxg:ssssä73?7k·«3?3kä:·«-s;:-:2::3«ikskiss " u» . b feine Hand in Fäng- dcn du vorbez: mlst - fullhhalllllllk Tllllkszklllllltl Ick VM istcktek BUQ Er Immerhin etwa W Ue Beim cu IMUVUS, wst von Rewdezppu « Z Du WMMMUPIF T ist-TM Wer Ists-is »z- « M ich nicht u Mk Nicht dumm-» » I man merk ungw ththUh Umqåad den, und hast dir W eint-innen gemacht Du rden Blicken ausgesetzt ZU chcjh man wiw Bosheit und der all« Wie ein-e Wolke qhn ich its ihrem Schaum HUOV Anspaka läre . .« Iqu qqkspq ihsasssaloslisls u Nebeuerwctb findet-«- it Stricke-i für uns u· Pkipsp etftkL Strickmaschinr. diessix 5 An ahlunf» und bequemer Teilzqslung tefem Rost-Idol· tut-sama Z mit unserer Strumpffqbk pstrul Styx-g treu-s nen. sahlketche glänzend kdschafh C7BBl Is. II- d. II» stät-« est-A» Am See ts. m; Iri ach Its-ten alle I bei uner so kauft. Um »Es-I ,I- I- -. Ist-ea set-also Fhlanw Diese Ame umfaßt 16 Seiten. Roman siehe seiten 18 und U. Zielmunslistv der Kal. Wicht Meloieetie Seite U. Deutlckzer Reichstag Seite-T Ein bedenkliches Kaiserideab Bei der Enthülluna des KaisersFriedrichgDenls mais in Aachen hat gestern der Kaiser eine Rede gehalten, in der er feine Auffassung von der Kaiser-» würde bekundet. Dieses Ideal entspricht ganz der kpmaniifcheu Auffassung des Kaisers von seinem hohen Beruf und läßt erkennen. mit welchem Ernst er an feine historische Ausgabe herangeht. Aber es kst doch auch ein bedenkliches Ideal, das sichf · schlecht vereinbaren läßt mit der Niichternheit unsrer Zeit, ia zu Konflikten zwischen Volk und MU- führeu inqu und, wie die Nonembertage non 1908 gezeigt haben, solche Konflikte bereits herauf hefchworen bat. Denn der Traum des Kaisers ist ks,dagaltezkaisertumKarlsdesGroßen und des heiligen römischen Reiche-S wieder anferstehen zu lassen. Daß der Kaiser solche Auffassungen gehabt hat und, wie die Rede in Aachen beweist, noch hat, trotz der November ftürme von 1908, ist ja bekannt. Jnteressaut und neu ist, dasz diese Ideen von Kaiser Friedrich seinem Sohne eingepflanzt worden sind. Der Kaiser schildert das sehr anschaulich in seiner Aacheuert Rede. Kaiser Friedrich huidigte ebenfalls solchen Anschauungen. Das ist richtig nnd ist uns von Gustav Freytag in sseinen Erinnerungen aus dem Deutsch-Französischen Kriege erzählt worden. Belanut dürfte auch sein, daß Gustav Freytaa wiederholt, aber stets vergeblich versucht hat, deu damaligen Kronorinzen non seinen Anschauungen die er für falsch und oerhiingnisvoll hielt, zu be kehren, nnd schließlich darüber beim Kronprinzen ! in unanadc nei. und doch dürfte das Ideal eines Kaiserin-us, wie es Gustav Freytag malt, den Lin-f frisaunugen des deutschen Volkes und der Jentzeit viel mehr entsprechen als das romantische Ideal Kaiser Wilblejms 11. und seines Vaters, des Kaisers Friedrich II . Es hat auch heute noch Geltung, wenn Gustav Freotag schreibt: " »Ja, wir haben eiue entschiedene Abneigung, »Erinnerungeu« an das alte Kaisertum des heiligen-römischen Reiches im Hause der Hohen zollern wieder aufgesrischt zu sehen. Wir im Norden haben uns denKaisertitel-ohne große Begeisterung’ gefallen lassen, soweit er ein politisches Macht mittel ist, unserm Volke zur Einigung helfen mag und unsern Fürsten ihre schwere Arbeit crleichert. Aber den Kaisermaniel sollen unsre Hohen zollern nur tragen wie einen Offizierd überrock, den sie im Dienst einmal anziehen und wieder von sich iun,« sich damit aufputzen nnd nach altem Kaiserbrauch unter der Krone dahinschreiten, sollen sie uns um alles nicht. Ihr Kaisertum und die alie Kaiserwirtschaft sollten nichts gemein haben als den - leider römischen Cäsarnamen.« ,——.- MWQ Erinnerungen an Franz-Liszt Zu seinem 100. Geburtstag ist Oktobers. Von Professor Laut-a Bnppoltlulahror (Dresden). Es war im Jahre 1.869, als F ra nz Liszt nach Wien kam, nm der ersten Ausführung seiner ~Heiligen Elisabetl)« beizuwolmen. Johann Herbech der berühmte Schubert svtschersss und einst l ochgeseierte erste Dosopernkapelb meister, hatte das Hratorinm glänzend vorbereitet, und derßeisall war schon in derGeneralprobe geradezu stenetisch, die Ausführung selbst un großen, til-erfüllten Redontensaal tiderwältigend, so daß der anwesende Meister sich minntenlang verneigen umßtel Hier war es, wo ich Franz Liszt zum erstenmal sah, und schon wenige Tage später dnrste ich gelegentlich einer Festqnssiihrnng die das Wiener Istonservatorium zu Ehren des Meisters im Musikveveingsaal unter Joseph .·L)ellm eöberg e rö Leitung veranstal keke- dem größten aller Pianisten näher treten. Wlas dlmir de Minimum-, der jetzt gefeierte Choptnspieler In London, nnd ich hatten als bevorzugte Preisschüler M Klavierklassc von Pros. Jos. Dachs die Klavier numtnern zugeteilt erhalten. Als fauptnnmmer sigus tierte zum erstenmal der Oephistvwalzer aus Lenaus Faust von Liszt und das Meistersingervots Mel von Riclbyard Wagner, damals ebenfalls neu, Unter Hellch ergerö Leitung; Pachntann spielte-das EösDuonnzerh ich die »Vision« nnd ~Ricordanza«, Mk von den roszen Czerny gewidmeten Etuden des Meisters Nacg dem letzten Akkord der »Rieordanza« NO Lisst ans-s Podinm nnd kiißte mich vor dem gan ikU OEin flilknnt aä die Stitrw i « ch öße m o gende ag rr eme ner eine no, gr re Ueberraschung in des Fadmpalitiondstunde bechflapells Miter Dessqsh indem wir derselbe im« Auftrags VIII Liszt einen-Brief nebst einer silbernen Feder liber- Uschte. Der Inhalt lautete- · . « - Liebe erstaunle Annnlerml « « Stdn-san Sie «ei kleine Erinnerung-Fräsen M die Stute-Zum un Ae außerordentliches alent is freudi- ttisrraftlne u seien Sie der aufrichtian Abwean ver-sichern mit welcherF vårxlkibt " . . z . R var derausåt nnd konnte den nächsten VII san-n träg-en wo ich dem Meister meine Anf- Kur-tät en sollte. Er VIII-ans dann-läg- Bote-l « · «. tn r war e Ibervit We sein-. to Ins is wackern sum-me an ne- Hie n· tak anme- uuo Liszt sen-it erschien NR . . o e in s- OIJM LIIIQTZTZZ 111-I FI- H Wettern- - YIMW »Is. te spetipqltigestethme elte ürDcesdet Frumgevuns I Fl» ill- auswqets hu ils-. öei Wieder- Muksen und Jazeesnmfspen Nah-m noch Takt-· Musk edudken is 11. . met-te von auswskts werden nnk gegen soeaaehenailutls MMMVMUIM Fck das Erscheinen an »Hm-ske- taqes Int- slsien wird nicht gesenkten tel ppontscheinffohe optikniechen unzulässig Unsre Die-due aup usw-m sen Jana mästeflllegi fozvie fodmllchäslnnoncens editlssen m«U- un lan ne wen nistet w citat-sammelt nnd sei-betten In · n h Größte Verbreitung in Sachsen. Redatiiou nnd sanpisefchästsstelle Fee-Maße Q. Fett-inmitt- Redaktton Nr. M, Exoedtttpu Ut. 4571. Verlag Ut. M L- Das vom Kaiser Wilhelm 11. in Aachen so ge priesene Kaiserideal der alten seit nennt Freytag »ein Gebilde des falschesten und nethiingnisoollsten Jdealismus, welcher ie Fürsten nnd Völkern den Sinn verstört, das Leben verdorben hat. Schwer hat unsre Nation die innerlich« nnwahre Idee ge büßt, Jahrhunderte der Schmach und des politischeni Versalls sind aus ihr hervorgegangen-« Ganz anders stellt sich Freyiag das Kaiserideal vor: »Die Hohen- Izollern sollen nicht der Rache der höhneuden Dä monen verfallen, welche noch immer hinter den Lap pen des alten verschossenen Fisaiserniantels lauern nnd unsern Herren den Schein für das Wesen, den Vorsitz an sürstlicher Tafelrunde ftir die Herrschaft iiber ein einiges Volk geben möchten. Unsre siaiser sollen ernsthafte Geschäftsleute sein, welche das Wesen der Macht freut, nicht der Goldglanz ..·« Wer könnte sich der tiefen Wahrheit verschließen die in diesen Worten enthalten ist? In der kaiser lichen Auffassung von dem Wesen der Kaiserkrone liegt die große, für die Zukunft des Reiches und unsres Volkes unermeßliche Gefahr, daß das deutsche Kaiserinm immer mehr zu einer äußerlich pruni vollen, aber innerlich leeren Form wird, zu einer Justitntioin die dem ganzen Denken nnd Fühlen unsres Volkes fremdartig und unverständlich wird. Und das ist auch nicht das Kaiserin-n, das dem Fürsten Vismarck vorschwebte, als er die deut schen Staaten in blutigem Kriege zu einer unlös baren Einheit zusammenschmiedete Er wollte ein Kaisertuuy das eins war mit dem Volke, aufgebaut nnd getragen von dem Willen nnd der Liebe des ganzen Volkes, ein Kaisertuim das seiner Zeit ge recht wird und mit tausend unzerretßbaren Fäden mit der Seele des deutschen Volkes verknüpft ist. Ein Kaisertum das sich in Aenszerlichketteu ver lbrse, müßte die Gefahr des inneren Zersalles in sich bergen, die ernsten Aufgaben dses Staates immer mehr hinter dem Prunk und dem äußeren Schein zurücktreten lassen. Nicht der goldene Glanz der Kaiser-treue, die ihnen vorschwebte, hat die deutschen Stamme zu einem einigen Reich zusammengegührn sondern dste alte; deutsche Einfachheit und die rasfe Disziplin in Armee und Beamtentnm haben den- Grund gelegt für die Wiedergeburt des Deutschen Reich-es. Daran wollen wir denken, in diesen ernsten Zeiten, nicht an die versunkene Herr lichkeit des heiligen römischen Reiches. p« F m ps· Die Rede des Kaisers. »Noch der Enthüllung des Denkmalö des Kaisers Friedrich ftaitete der Kaiser dem Aachcner Münster Futen Besuch ab nnd begab sich dann zu dem Festtnahl tm· Rathause Dort brachte zunächst Oberbürger meister Dr. Veldmann ein Hoch auf den Kaiser aus, worauf sich dieser sofort erhob und mit herz-. lich-en Worten für den freundlichen Empfang, den er in Nachen-gefunden habe, dankte, Er kam dann auf das neues-richtete Denkmal seines Vaters zu sprechen nnd fuhr fort: - - ,—-. .- M » Wir wurden sogleich in den anstoßenden Salon ge siihrt, nnd Liszt iagte ganz laut: »Nun, kleine Laura, dn sollst ja so schöne Fugen machen, spiele uns doch einige davon.« Ich spielte die letzten drei Fugen, die ich bei meinem Le rek A n to n B r uck n e r gearbeitet hatte, nnd am lniz lud der Meister mich stir kom menden Sommer ein, nach Weimar zu kommen, um seine Schülerin Ha werden. Mit begreift cher Ungeduld erwartete ich den Som mer 1870, wo meine Eltern endlich mit mir nach Wei mar reisten. Wie heute Franz Liszt-in so seiertc man damals Beethovens 100. Geburtstag. Aus Liszt-B Ver anlassung versaminelten sich wie mit einem Zauber schlag die größten Künstler, nm sich an diesergroszs artigen, von Liszt selbst geleiteten Feierst- beteiligen. Man hörte da n. a. nebeneinander das Hell m e s b e r g e r - Quartett und das Davidsche die letzten Beethovenschen Streichanarcette spielen, sia rl Tan iig nnd Saint-Saöns, die ViardotsGars eianndßosav.Milde!- - Damals gab« es noch keine persönlichen Neben-s und Eitelkeitsrücksichtem die Klinst galt dem Künstler noch heilig, Liszt selbst protegierte seine Gegner, ia» seine Feinde die Mitwelt bat ihm das freilich nicht’ gedankt, um so mehr muß die Gegenwart das nach-- holen, innsznian ith se v t, wo es gilt seinen 100. Ge-» bnrtdtag zu seiern, bewundern, nicht nur als ein cns der Großten im Reiche der Kunst, sondern als einen der Edelsten nnd Großmlitiqsten der Men-f schen, tvie wir leider keinen mehr dabeni Von den Künstlern, die bei Liszt ans- und ein-»- gingen, nenne ich nnr die beiden großen Lisztichitler H. v. Biiloto nnd Karl Tansig. David Pop ver, Jos. Hellmeöberger, Fern David, An g. K bin pel, der Svohrichii er, die Brüder Franz undJos. Servaiih die Krebs-Micha lesi, Felix .D reesete, Friedrich Gelis macher, Samt-Gastre« Ednard Lassen, Leop. Da’mrosch, Georg Henschel, die Biardot - Getreu-M Herrn und Fran- von Milde-M den Dichter Tu rgen jew- den Maler Fr. Preller, Frau v. Muchanossinalerk zis,.die Lieblingsschiilerin Cbopind, nnd sogar den reizt-erzog von Weimar; sie alle waren die Gäste in der Hotgiirtneteii · Alle diese Eindrtiche waren siir mich überwiiltn gendi - slld die Fenlichteiien vertauscht waren, be nn nun mein ernM Sindinpn nnd ich konnte wahr- Pisvotn Gltick saaem das esnnir nergiinnt war, en einer Zeit bei dem Meister zu studieren wo er sich noch eingehend mit feinen Schülernbeschiistigte und sich in h O t ZipMiiötsiilti . ~Jch beglückwünsche die Stadt zu dem neuen Schmuck, an dem noch ferne Geschlechter sich er freuen und erkennen werden, daß trotz aller politi schen, sozialen und konsessionellen Partei-ragen und Reibunan unsrer Zeit ein feftesßand derLiebe und des Vertrauenö Fürst und Voll umschlingt und zusammenhält Wenn te ein Fürst gerade in Aachen ein Denkmal verdient hat, so war es mein in Gott ruhender Herr Vater. Von meiner Kindheit an habe ich beobachten kün nen, mit welchem Interesse er sich dem Studium der deutschen Kaiser nnd ihrer Traditionen bin gab und wie er von der Macht ihrer Stellung und von dem Glanze der alten deutschen Kaiserkrone Qfüllt war. Wenn ich als Knabe in seinem Zimmer weilte und mein Wohlverhalten einen Lohn ver-dient hatte, ließ er mich in einem Prachtwerke blütterrh in welchem die Kleinodiem ansigniem Gewänder und Waffen der Kaiser und schließlich die Krone selbst in bunten Farben dar gestellt waren. Wie leuchtet-en ihm die Augen, wenn er dabei von den Krönungsfeiern in Aachen mit ihren Zeremonien und Mädlern erzählte, von Karl dem Großen, von Kaiser Barbarosfa nnd ihrer Herrlichkeiti Stets schloß er damit: »Das alles muß wiederkommen, die Macht des Reiches muß wiedererstehen und der Glanz der Kaiserkrone muß wieder aufleuchteni Barbarossa muß aus dem Kyffhäufer wieder erlöst werden!« Und ihm war es von der Vorsehung beschieden, an der Ausführung des großen Werkes hervorragenden Anteil zu nehmen. Aus blutiger Wahlstatt half er dem ehr wiirdigen Vater die Kaisersrone unsd dem deut schen Volke die Einignng erringen. Vorn Vater für meinen einstigen Beruf erzogen, wuchs ich heran in Bewunderung und Ehrfurcht vor der Kaiser irone, die ich dann mit ihrer Last nnd Ver-antwor tung von ihm übernommen habe. Sie ist ein hehres Kleinod, von dem unter Gottes Schutz viel Segen fiir das Vaterland-ausgegangen nnd das sich als ein Hort seiner nationalen Ehre bewährt hat· Vertrauensvoll können alle Deut schen zu ihr aufblicken und sie wird umso stärker sich erweisen, se mehr sie von der « teuren Liebe nnd ernsten Mitarbeit des Volkes umgeben und gestützt wird. Wie meine Vorfahren der Stadt Aachen ihre besondere Huld zugewendet haben, so ist es auch mir stets eine Freude gewesen, mein landesväterliches Interesse unds Wohlwollen für Aarhen betätigen zu können, in dessen Mauern hier im äußersten Westen der Monarchie d e n tsch e Ksu l t u r u nd E i g e n a rt eine durchvielhunsderts jährige Tradition und ruhmvolle Vergangenheit gefestigte Stätte gefunden haben.« Mit der Versicherung, daß die Stadt Anchen jederzeit seines besonderen guteresses sicher sein dürfe, schlog der Kaiser feine ede, die er in einem dreifachen okh auf »die alte Kaiserstadt und ihre Bürgers-hast« ausklingen ließ. - Details einließ, was er in späteren Jahren ia nicht mehr getan hat. Täglich durste ich kommen, nnd zu jeder Zeit- io daß i? ost stundenlang den Meister im protnsieren hörte, o ne daß er non meiner Anwesen heit wußte-. Seinen Unterricht zu schildern, das wird wohl keiner Jeder gelin en, das muß man erlebt habeni Nur einige befondere Merkmale desselben mischte ich hervorheben: Z. B. legte er vor allem das ganptgewicht ans die Gestaltung und ans das geistig: rsassen eines ieden Musikstückegs selbstredend muß das Technische nnd Rhythmilse vorher in bester Ord nung sein. Dabei war se Unterricht enorm an regend und befruchtend, schon durch die Art, wie er funächst das Werk ergliederte, die Nebensachen augen cheinlich in den Hordergrnnd stellte so daß es am Ende gar keine Nebensachen mehr gab nnd sich schließ lich durch die itnßerste Vollendung der Be leeitfignrem Nebensächlichkeiten nnd mannigsachen rabesken die Ha nptsache, das Tkematischh nnd das Melodische oo n selbst ergab. Er agte ost: »Für einen wahren Künstler gibt es keine Nebensachen nnd Kleinigkeiten beim Studium«, sogar den Pausen nnd Fermaten legte er groben Wert bei. Von ersteren meinte er daß sie schwerer seien als die Noten, die Fermate dagegen verglich er mit einem Lenchttnrm - ~von ilnn ans kann man alles iibersehen, debkalb muß sic lang sein, damit Zeit bleibt-L Scherzend iigte er hinzu: »Manchmal passiert auch etwas während der Fermate, z. B. in einer nngarischen Rhapsodie eine kleine Eisersuchtsszene ein Mord oder dergleicheni« Das Pedal ließ er itn Gegensatz aller genügen Pia nisten nur rhythmisch nehmen und auch r thmisch ans heben - schon der Klareäeit wegen nicht nachdem der Akkord bereits anges lagen ist, als Shnkopel Dabei hörte ich Liszt täglich nnd ost stundenlang spielen, zunächst Bach nnd earlaiti. Das Kla vier. erschien mir bei ersterem wie eine Orgel - Liszt spielte Bach merkwürd g langsam, wie man ed iekt nicht mehr hört bei letzterem dag en klang es w e ein Some-it ani- detn vorigen JahrsunberD nnd doch war es derselbe Bechsteinsliigel, ans dem mir alle spiel. ten. Sein Anschla veränderte sich bei iedem Kompo nisten total, so das man ein andres Instrument zu given glaubte. Was mir am meisten aussiel, ist, das disk gewissermaßen tnit den. Fingern instrumentierte, n dääutamcknnx giveisstgzebei seines-einsamen Eies-seen um rn n e o re e n nnsar n sihaosodiew bei denen er eine geradezu erstaunliche nnd nie nebsrtedkeacht entsalte . sein spiel war eine Dichtung n Ostenbarnngi Er unterschied sich auch dadurch von andern großen Klavierspieler-m . V. non Rubin-Brand daß end-den Komponisten, ja selbst Mond sit ragst ner Sinne-bottom speltez mang. . beisininstetw Qansis nnd Ists-essen sn Dresden und sue-ten man-mich Is 11. lpto Quamt Mc 111. Empor-, durch untre Institut-Ficke en tut-nottut -0 Of» pro out-at hu Ut. frei duns- Mu set Vethqe Ists-fette sei-ele- odet mit der Beilag- »Oui«-et Fliege-ne Blätter-· le lb M. pro Monat lebt. Homeznp in Deutschland und den deutschen Kot-um« M A snt ,Zlluftr.Reuefle« mqnati. UND-.- vks Quart MS Mk· . s ebn- Jllustk Beilage ..·n69 · « · Mc , I. I M W WHAT-Wäss- »Es-ges · . . sich wwwwwkpkäwtda Eis-wes —- , q——g = Die chinesische Revolution. Eine Schlacht bei sanken-. Bei Hankan ist ed, wie nach unsern gestrigeu Fegrammenasu erwarten war, u einem Kampfe z sehen den ufriihrern und kaiserlichen Truppen gekommen. Und wird gemeldet: O- Loudon, 19. Oktober-. sPriv.-Tel. der Dreödner Neuesten Nachrichten-J Aus Schqnghqi wird berichtet: Eine Schlacht zwischen den Rebellen und den Regierungötruppeu wittet ununterbrochen seit gestern 's Uhr morgens bei Dankam Mehrere Tausend Mann sind auf beiden Seiten beteiligt. Es dreht sich hauptsächlich nur die in unmittelbarer Nähe der Stadt gelegenen Nordstationen. Die Rebellen haben ihr Hannianartier am Hanslnsse aufgeschlagen, oon wo and sie die Provinz Hut-eh beherrschen. Bis ietzt ist der Ausgang der Schlacht unentschieden. · Nach einer über Petersbuäg kommenden Mel dung aus Peking behauptet die )inefische Regierung, daß ihre Truppen bei Hanlan einen großen Sieg erfochten haben. Ueber die Lage in der Stadt Hankan selber liegt folgendes Kabeltelegrannn vor: O- London, 19. Oktober-. sPr iv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Aus dank-n wirdgsekabelt: Zwölf ausländischeKriegs schiffe, die englischen unter dem Befehle des Vizeadmirals Sir Alfred Winsloe, des Kommun danten des Chinageschwaderd sind hier eingetrof fen. Der Sturm auf die Vanken hält an. Wüste Szenen spielten sich vor der Bank von Chan ab. Ein großes Heer von Polizisten suchte vergebens-, die «Ordnung anfrekhtzuerhalteir. Alle kleinen Bank-en sind geschlossen. Das Silber ist rar, Han del nnd Wandel stehen gänzlich still, mit Ans nahme einiger Hotelg, die durch den großen Zus sprach non Fltichtlingen gute Geschäfte machen· Yuansrhikai hat den Posten als General gouverneur von Hulnang en gültig an ge n o m m e n. Das deutsche Eingreifen in Hankan ist noch immer nngeslärt, trotzdem eine neue Nacle rieht vorliegt. Aus Berlin wird gemeldet: Der Kouunandant S. M. S. ~Leioz i g« meidet aus Han kau: ~Tag nnd Nacht sind ruhig ver laufen. Die Anfständischen habe-; sich zurückgezogein Der britische Admiral ist einge offen nnd hat als rangältester Ossizier den Oberbefehl aus dem Wasser und am Lande tiber die vor Hankau versammelten Seestreitträfte iibernommen.« Das Fehlen weiterer Nachrichten über den Zu. . sammenstoß des deutschen Landungskorpd mit chine sischem Pöbel läßt, so bemerkt das ofsiziöse Wolffsche Bnrean dazu, darauf schließen, daß die Schuhaktwn nur kurz-, ersolgveich nnd ohne grbßere Bedeutung war. Man muß es als höchst seltsam nnd aussallend be zeichnen, daß keine andre Nachricht als diese aus dem , fernen Osten in Berlin eingetroffen sein solt. Der « Kommandant der ~Leipzig« mn ß doch Bericht erstattet -.· haben ttber den Verlauf und das Ende ded Straßen- ·- tamper, bei dem es sich mn den Schutz von-Deutschen « W Biilow immer dasselbe Instrument bbrte - es war nnd blieb immer ein wundervolles Klavierspiel —-, bdrte man bei Liszt das Klavier nicht, man htirte ib n und folgte lernen Tönen, seiner fortxeiszenden Phan tasie, die iedem Werk von neuem den Stempel des Selbstichafferd ausdrückte. : U. a. studierte damals noch Raphael Jos sefsi und Olqa Junius-, eine polnische Gräfm, bei Liszt, der ed nur durch eine Lgt gelang, seine Schülerin zu werden. Als sie nämli hörte, daß der Meister ungern Sanler unterrichtete, die das zwan. zigste Lebensjahr reits überschritten hatten, stellte sie sich ihm .in Männerkleidung vor, und, bochbcgabt, wie lgie war, wurde sie angenommen. Freilich, als er erfu r, daß es eine Gräiin war, behielt er sie dennoch aus Mitleid; später bat sie in Pest aui ibn aeschossem der Szuß qtng lebl, und sie durfte bis zu L szts Tod Deuts and nicht wieder betreten. Nach meiner großen Turnee durch Ettaland, Nuß land und Deutschland, nnd nachdem ich noch den Unter richt bei Adolf Denselt, dem großen Schüler Vummels, in St. Peter-barg genossen, lehrte ich im Sommer 1878 wieder nac? Weimar zurück, um die stinkan ungarischen Abap odien - ein-e Literatur tir si bei Liszt an studieren. Ich besitze noch ais ten-etc Erinneer verschiedene kleine Kadenzem die der Meister stehen in meine Heite mit Blattsttst ein trug, wie er ia stets die Passagen nnd Arabesken jedesmal anders vortrug nnd zu verändern -liebte. such die zwölf sinsonischen Dichtunan lernte ich zur selben Zeit kennen und bade wobl alle mit dem Meister auf Jwei Klavieren zu spielen das Glück aes habt. Die Temob die er merkwürdia breit nabrn - wie .man sie iedt nicht bbrt find mir noch ! bis beute in deutlicher Erinnerung geblieben. Dieie f in ibrer birt einzigen Dichtungem von denen man heutzutage nur e niae tu bitten bekommt - welch glänzende Aufgabe iiir iede Hoikapellei -, babe ich wiederholt von ibrn ielbst dirigieren sebem damali wurden sie sreilich meiit kühl oder ablehnend von- Publikunt und die Presse aufsuommen —, bat man· doch sur selben Zeit das Eis ur-Konaert unter de- Meiitero Leituna,,nnd obendrein oou Vtilow aeipteld im Leipziger Oewandbaut ausgeziiebti Seine sitt, ins dirigieren er batte meist den gartitoel im Aermel -—, erinnerte mich lebbait an erlioth dessen stwinMe Sinfonie ich noch " in Wien unter pag-Z ichee Leituna des come-nisten "· i tnt bdrea Geleaen datir. Zum Isius nur noch eind: Die Arbeitern-erke- die riatna komiitionen i iiir Klavier intoie seine Lieder sind sumTeil Gemein taetvorden, doch scheint ei mir als ob inan die in - werde-it tqeiiterliesfnkearbeiinnaew ein-end Nebst ie net Oper-il taiien mitan . LOJILTL
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