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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200729020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920072902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200729
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920072902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-29
- Monat1920-07
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1920
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14. gahr»a»-. 214. D»m»er»tag, 28. gull H2A. Gegründet 1838 DnU^-rKchnt, Va«l»r»ch»-»»»«I. >i»r Mr »ach«,,t»Ntch«i »VON. Bezugs- Gebühr 8WL"d°Äd°?^ ^^ Die t ipoMa« 37 nua Nr«U» 2»N» 2 w. Aul V,miU,n-nz«t,«^ Anj»ig«n unter Anzelgen-Preise. M- Ä I A-chdruck nur mit d««»« 0u«a»na»aa>»« (.Dresdner «a»r.ch PU««». - Um>eN-ngl« SchrMKN« werde» »Ich« »usbcw-drt. ScheDteituug uuL ü<uiPtg,jchl»t»ft«L». «»ete «e»d» «cka. Druck u. Berta» von vteptch ck «eichard« m Lre»»»». Paßtcheck ^vnlo 1»3d» Le«»,«,. Forl-auer -er mffischen Offensive. Der polnische Heeresbericht. Sarfcha«, 28. Juli. Der polnische Generalstabsbericht besagt: Die 4. feindlich« Armee greift weiter heftig beider. ieÜd der Eisenbahnlinie Bialystok an. Nach -er Ein» «ahme von Gokolka wurden unsere Abteilungen gezwungen, die Linie des Sokolkaflusses auszugebem Gegen wärtig wird nördlich der Eisenbahnstation Ozernoroicz ge kämpft. Gleichzeitig greift der Feind am Narew in. der Gegend von Semienowka und dem Städtchen Narew an. Westlich von Prushany tft der Feind in dcn Rücken unserer Abteilungen durchgcbrochen und har mrsfre Reihen bet -er Ortscimft Bialy, an der Chaussee Prushanl^ Bselsk, angegriffen. Die Gruppe des Obersten Anders hat bei Prushany nach heftigen Kämpfen den Feind aus Dolga hinausgedrängl. Während des ganzen Tages griff gestern -er Feind unsere Stellungen am Brückenköpfe Beresa-Kartuska und nördlich vom Brückenköpfe in der Siegend von Sielcc an. Posener Infanterie hat, der beträchtlichen Ueverlegenheit des Gegners und der Er mattung durch den mehrtägigen .Kampf in dieser Gegend nicht achtend, nicht nur alle Angriffe des Feindes abgcivchri. sondern auch in örtlichen Gegenangriffen dem Feinde sehr beträchtliche Verluste beigcbracht. Der Angriff des Feindes wurde durch ein orkanartiges Feuer beträchtlicher Artille- riestrertkräste unterstützt. Die Ortschaft Beresa-Kartuska brannte vollständig nieder. Im Zusammenhang mit dies:r Lage im Norden haben die Abteilungen unserer polemischen Truppen Pinsk aufgc geben, das in voller Ordnung geräumt wurde. Angriffe des Feindes bei der Ortschaft Morel wurden abgewehrt. Südlich des Pripjet haben be deutende Kampfhandlungen nicht stattgcsunden. In der (Hegend von Brod» sucht die beiittene bolschewistische Armee, verstärkt durch Infanteriedivisionen, ihr Tätigkeits feld nach Norden und Süden auszudehncn. Südlich von Brod» wurden die Bolschewisten durch Gegenangriffe der Truppen des (Generals Krajewski aus dem Dorfe Maidan, daS sie vorübergehend genommen hatten, hinansgedrängt. Am oberen Sereth wurde am Nnterlausc des Zbruez er bittert gekämpft. sW. T. B.l Fochs Rat an Polen. Paris, 28. Juli. Der Sonderberichterstatter des „Marin" in Boulogne halte gestern mit Foch eine Unter redung über die Lage Polens. Dieser sagte, er sei zuver sichtlich. Polen habe die Mittel, die Armee an einer be stimmten Stelle fcstzuhalten. Er habe Polen den Rat ge geben, nicht aggressiv zu sein. Aber es müsse würdig blei ben und dürfe sich nicht den Willen des Siegers aufzwtngen lassen. Es habe nur zu wollen, und es werde nicht besiegt sein. kW. T. B.) Dle Frage -er Transpvrle durch Deulfchland. Berlin, 28. Juli. Der „Secolo" läßt sich ans Paris melden: Der Bcsthluß des Alliiertenrates, die alliierten Truppen nach Polen auf dem kürzesten Wege zu trans portieren. wurde einstimmig gesagt. Eine unmittelbare Forderung, die durch keinen Protest zu verhindern oder ab- zuänbern ist, ist die Inanspruchnahme der deutschen und österreichischen Bahnlinien, falls diese Trans porte nach der veränderten Sachlage notwendig sein sollten. — Zu dieser Meldung wird der „Nat.-Ztg." von unterrich teter Seite mitgeteilt, das; an den hiesigen amtlichen Stellen van einem solchen Beschluß der Alliierten bisher nichts be kannt ist. Sollten die Alliierten tatsächlich ein solches Ver langen an Deutschland stellen, so würde die deutsche Regie rung die Zulässigkeit dieser Forderung auf Grund der ab gegebenen NeuiralitätSerkläruM genau prüfen. Für die Stellungnahme der deutschen Regierung kämen nicht bloß die völkerrechtlichen Bestimmungen, sondern auch die Be stimmungen -es Friedensvertragcs in Betracht. Ein 14 tägiger Waffenstillstand? Basel, 28. Juli. „Daily Maitz' verbreitet einen Mos kauer Funkipruch, daß der Waffenstillstand nach dem Be schluß des Sowjets auf die Dauer von zwei Wochen ve willigt werden soll. T r u p p c nt r a n ü p o r l e der Alli ierten nach Polen dürfen während dieser Frist nicht vor «cnommen werden. Die russischen Absichten. Wien, 28. Juli. Von unterrichteter russischer Lette wird gemeldet: Die Bolschewisten haben als programma tische Pazifisten das Waftenstillstandsangcbvr der Polen an genommen, sie bemühen sich jedoch, vor dem Wschluß des Waffenstillstandes die Birg- und die Sam-Linie zn erreichen. Sie wollen Wolhynien und Ostgalizien besetzen. Dieses strategische Ziel wird in ungefähr zehn Tagen erreicht sein, »nd darum ist ein W a f f e u st i l l st a n d s a b s ch l u ß vor dieser Zeit nicht zu erwarten. Die Bolschewisten be absichtigen, auch die ukrainische Frage nach ihrer Weise zu lösen, und zwar durch Vereinigung aller nkraini scheu Gebiete, auch OstgalizicnS. und durch Schaffung einer Svwjet-Ukraiue. die aber völlig unter dem Einfluß vvn Moskau errichtet werden soll. Tie Bolschewisten vertreten somit restlos den alten russischen Eroberungsdrang, und ihr letztes Ziel ist die Wiedererobermig der ehemalige» russischen Vormachtstellung in Europa. Die Dolschewiskenherrschaff in Wilna. Rotterdam, 28. Juli. Wie die „Berlingskc Tidende" aus Kowriv meldet, sind die litauischen Besatzung».- tr uppen nun ans Wilna hinter die festgesetzte Frontliuic zurückgenom me >i worden. In Wilna verblieb nur die litauische Kommandantur, um die litauische Forderung auf die Zivilverwaltung geltend zu machen. Bisher Hanen die Bolschewisten jedoch kein Entgegenkommen in diesem Punkte gezeigt. Sie befestigen und bauen im Gegenteil das Rätesustem nicht allein in Wilna, sondern in allen von ihnen besetzten litauischen Gebieten aus. In allen Fabriken und Betrieben wurden Arbeiterausschüsie gebildet, die die Ordnung übernehmen sollen. Gleichzeitig wurde Befehl zur Verhaftung aller Gutsbesitzer ge geben. Die Beschlagnahme vvn Eigentum und die Ver folgung aller bürgerliche» Kreise sind in vollem Gange. Die bolschewistische Agitation sinder jedoch bei der Bevölke rung nur wenig Anklang. lW. T. B.j Kriegszustand in Litauen. Basel, 28. Juli. Das Litauische Presicbureau meldet ans Korvno: Die titanische Nationalversammlung hat ein Gesetz angenommen, wonach über ganz Litauen der Kriegszustand verhängt, die verfassungsmäßigen Ga rantien aufgehoben und die Todesstrafe cingcführt wird. Polnische Flüchtlinge in Oslpreutzen. Otaner Drabtbcricht der »Dretzdn. Nachrichten'.» Königsberg. 28. Juli. Keilte sind »am Meldungen von der ostpreußischen Grenze zwischen Groß-Prostken und Ka li n owe n die ersten polnischen N ü ckzugsfl ücht- linge auf ostpreußischen Boden ttbergetrcte». Sie wurden durch die Sicherheitswchr entwaffnet. Wettere Neber- tritte erfolgten bei Oletzkv und Bialla. In Lyck rechnet man oamit, daß die Bolschewisten spätestens am Sonn abend die deutsche G re nzc.c r r c ich t haben werden, wenn nicht vorher der Waffenstillstand i» Kraft tritt. DieDorbereitungenöerLon-onerKonserenz Kopenhagen. 28. Juli. Wie „Berlingske Tidende" aus London erfährt, glaubt man in englischen unterrichteten Kreisen, daß sich Amerika und Japan an einer Londoner Konferenz über den russisch-polnischen Frieden beteiligen werden. Die Forderung der Sowjctregierung nach Entwaffnung der Truppen des Generals Wrangel begegnet in England allgemeinem Widerstand. Lloyd (Heorge sieht jedoch diese Bedingung nicht als nnüberwind- li<t»es Hindernis an. „Daily Telegraph" lst der Ansicht, daß die bevorstehende Londoner Konferenz sich zu einer Art Fortsetzung -er Versailler Konferenz entwickeln wird. Washington, 28. Juli. Das Staatsdepartement erhielt keine amtliche Mitteilung über den Vorschlag zur Ab haltung einer Konferenz zwischen Rußland und den Alli ierten in London. Es scheint indessen sicher, daß die Ber einigten Staaten, wenn nicht dringendere Gründe als gegen wärtig vorliegen sollten, es nicht sehr eilig haben würden, gegebenenfalls eine Einladung zur Konferenz an- znnehmen. Zur Llsnferenz in Doulogne. Lo«do«, 28. Juli. Lloyd George sagte bei seiner Rück kehr nach London, die Besprechung in Boulogne sei nützlich und erfolgreich gewesen. Zwischen Frankreich und England sei eine volle Nebcrctnstimmung erzielt worden. lW. T. BI Paris. 28. Juli. Der Berichterstatter der Agentur Havas meldet aus Boulogne. «s sei gestern keine Entschei dung getroffen worbe« über den Zeitpunkt des Zusammen- tritts der Konferenz von Genf, die die Ausgabe habe, eine erste Prüfung der Wiedcrgutmachungssraae vorzunehmcn. Lloyd George und Millerand hätten» wie HavaS »veiler be richtet, dem alliierten Obcrkommtssar in Danzig, Tower, Weisung gegeben, er möge sich bemühen, zu verhindern, daß der Versuch der Alliierten, Polen ihren Beistand zu leisten, durch politische Alt«, wie de» Streit der Hafenarbeiter, die sich weigerten, die Munitionsschifse zu entladen, durchkreuzt werde lW. T. B.> Die Regierungsbildung in Thüringen. Weimar, 28. Juli. Die „Tageszeitung" meldet: Die Regierungsbildung in Thüringen ist g c s cd el t e r t. Nachdem die Mehrheitssozialisten rrllärt haben, sich nicht an einer Regierung beteiligen zu wollen, in wclclzer der La»d- bnnd, die Deutschnationalen und die Deutsche Volkspartei vertreten sin-, bestand nur noch die Möglichkeit, aus diesen drei Gruppen und den Demokraten eine Regierung zu bil den. die allerdings nur mit einer Stimme Mehrkieil rechnen, aber doch vorläufig wenigstens die Geschäfte hätte führe» können. Die Demokraten konnten sich nicht ent schließen, eine Regierung zu bilde», a» der Politiker und Beamte teilnehmen sollten, die der Deutsäum Volkspartci und dem Landbund angchörcn. lW. T. B.l Dle neue Regierung in Mecklenburg. Schwerin, 28. Jnli. Die „Mecklenburger Ztg." meidet: Bei der heutigen Wahl des Ministeriums in Schwerin wurde zirm Ministerpräsidenten Prof. Dr. Rrincke-Bloch sTO-NI mit 28 Stimmen gewühlt. Es wurde» 32 weiße Stimmzettel abgegeben. Im Anschluß daran erfolgte auf deutschnatioualen Antrag die Wahl der Minister. Gewählt wurde Amtsgerichtsrat Erytvropel zum Minister des Innern, Fabrikbesitzer Dcttmann Güstrow zum Finanz- ministcr, Oberlandesgerichtsrat Walter Schmidt- Rostock zum Justizminister. Ockonomicrat Stcinmann- Hof Lalckzow bei Plaue zum Landwirtsäsaftsminister. Pros. Dr. Neincke-Blvch zum Unterrichtsminister. lW. T. B.i Die Freilassung Doriens. Leipzig, 28. Juli. Wie von gerichtsamtlichrr Stelle in Leipzig mitgcteilt wird, ist der Haftbefehl gegen Dr. Torten tatsächlich aufgehoben worden. Dorten befindet sich auf freiem Fuß und hat Leipzig verlassen. Wiesbaden. 28. Juli. Dr. Dorten ist heute vormittag laut „Wiesbadener Ztg." unter sicherem Geleit hierher zu- rückgekchrt. «W. T. BI Wiesbaden, 28. Juli. Air verlautet, sind der Regie rungspräsident wie der stellvertretende Polizei präsident aus Anlaß der Dorten-Afsäre von der Be- satznngSbehörde vorlimstg ihrer Aemter enthoben worden. Wir «nt die Aussen. Was wir in den letzten Tagen im Reichstage erlebte«, erinnert mit peinlicher Deutlichkeit an die Zeit, da Herr v. KMlmann Staatssekretär des Aeußern war. Auä) da mals lyrbeu wir cs verschiedentlich erlebt, daß -er Chef des Auswärtigen Amtes in der inneren Politik einiges Por zellan zerschlug. Jetzt lpft das Herr Dr. Simons getan, und wie Kiihlmann meist am Tage darauf „sich wieder dementierte", so sah sich unser jetziger Minister des Aeuße- ren zu der Erklärung gezwungen, so habe er es nicht ge meint. Dr. Simons hat am Montag getadelt, daß die Reichswehr zu dem feierlichen Akt des Fahnengrußes vor der französischen Botsäiat't nur in der Mütze und in ziem lich schlechten Uniformen erschienen sei. Am Dienstag er klärte er, ausdrücklich anerkenne» zu wolle», daß die Reichswehr sich i» soldatischem Gehorsam der schwere» Pflicht unterzöge» habe. Daß der Anzug so schlecht sei, müsse mau bedauern, könne cs aber leider nicht andern. Im übrigen sei das Reglement schuld. Scheu und gm. Weshalb mußte aber dann zur Freude des Auslandes der Fahnenzmischcnsall überhaupt wieder ausgerührt werden^ Nicht anders ging es mit der Acußei nng über den Bviiche wismus, der „enorme wirtschaftliche Leistungen" zur Ucber- wiudung des EhavS vollbracht haben sollte. Tie Unab hängigen jauchzten vor Freude, das Wort war Wasser aus ihre Mühlen. Schon am Tage daraus aber hatte sich Dr. Simons überzeugt, daß der „Bolschewismus innerlich schon zum Teil erledigt, daß er eine fressende Flamme sei, die alles verzehre, was sie erreiche". Jetzt erhoben die Unabhängigen lärmenden Widerspruch, sie lachten gar, als der Außenminister eiittrat für einen „richtig verstandenen Sozialismus — für die Arbeitsgemeinschaft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer". Das ist natürlich etwas ganz anderes, als die Dillarur des Proletariats. Damit war der Außenminister wieder ungefähr auf dem Stand punkt angelangt, auf dem die Partei steht, durch deren Vertrauen er in die Regierung berufen wurde. Erledig! haben sich damit wohl auch all die geheiiiuiisovllen An deutungeu über die neuen außenootinicheir Wege, die Herr Dr. Simons cinzuschlagen gedenke. Wir können uns nicht denken, das; der Außenminister glaubte, aus diese Weise in Moskau gut Wetter für Deutschland machen zu können. Die Russe» sind wohl kaum so eitel, daß sie sich durch ein solches Lob sehr geschmeichelt suhlten oder gar ihre Politik Deutschland gegenüber anders auszögeu. Es bleibt also dabei: die ersten Aeußerungeu über den Bolschewismus waren eiu Lapsus des Herrn Dr. Simons: er war nicht genügend unterrichlet und ha: die eine Tatsache der Ver staatlichung der Krastgnellen in Rußland das Problem ist noch langst nicht völlig gelöst — in ihrer Tragweite bei weitem überschätzt. Ter Fehler wirkte peinlich und peinlich auch seine Richtigstellung, die weit nachhaltiger als durch den Reichs minister selber jetzt durch die VerüsseutUchung der „Magde- burgischen Zeitung" über die Unterhandlungen deutscher Unabhängiger und Kommunisten mit den Bolschewisten über die Bvlschewisiernng Deutschlands eriotgt ist. Damil im Einklang stehen die Nachrichten über die Traanisatiou der roten Truppen in Mitteldeutschland. Dadurch ist wieder einmal festgcstellt worden, was wir schon fett Haascs Zeit wußten, was der Bolschewismus von Deutschland will, was er in Deutschland zn erreichen sivift. Wir wissen »ichr. woher die „Magdeb. Ztg." ihre Informationen bezogen hat, müssen aber angesichts der sehr bestimmten Angaben an- nelftnen, dast sic zutrcssen. Das Blatt selbst bebanptet ja auch, keine Ablcugnnng könnte die Richtigkeit seiner Mtt teilnngen erschüttern. In der Tat muß ihnen auch eine große innere Wahrscheiu'ichleir zllgesprochen werden. Die Kommunisten haben, wie die Nachrichten über die Bildung roter Armeen beweisen, ihre Pläne noch lange nicht aus gegeben, »nd nur natürlich ist es, wen» sie glauben, der Zeitpunkt znm Handeln sei für sie gekommen, wenn die Russen an der deutschen Oslgrenzc erscheinen. Damit stimmt es völlig überein, wenn -der Unabhängige Breu- schrtdt die Znsammrnzichuna von Truppen an unserer Ostgrenzc, die doch auch vvn ihm als selbstverständliche Maßnahme znm Schlitz" der deutsche» Neutralität gut geheißen werden müßte, getadelt hat, und schwerlich würde ihm Dr. Simons so nachdrücklich entgegengetreten sein, schwerlich würde er, der doch, glaubte, einem französi schen Einmarsch gegenüber vollständig ohnmächtig zu sein, in diesem Zusammenhänge w energisch ans die Möglichkeit der Wahr»in: unserer Ncncralitäi lnugewiesen haben, wenn er nicht Kenntnis gehabt hätte vvn den Ver abrednngen Hilferdings inrd Levis mit den Sowlet Männern. „So ohnmächtig sind wir nicht, daß nur nicht nw uns schlagen könnten, wenn man uns das Recht auf Neu tralität nehmen würde." Das ist eiingermasten deutlich, und auch -er Satz lau», wen» mau die Hintergründe kennt, nicht mißverstanden meide»: „Ich werde immer dafür sorgen, -aß die Regierung die i» ihrer Hand befindlicher« Waffen zum Niederschlagen deutscher Revolten mit alle« Kräften und aller Macht anwendet". Das ist schon etwas mehr als eine Richtigstellung, das klingt schon eher wie: eine scharfe Warnung. Sogar die Möglichkeit, daß Deutsch land a« der Seite der Entente i» den Krieg ziehen lvnnte» hat Herr Dr. Sinwns gestreift — zur Warnung -er russi» schen Kreise, sie Absichtei' ans Ostpreußen haben, zur War nung wohl auch derjenigen, die sich sozusagen mit Haut und Haaren den Russe» verschriebe» habe» und Höften, mit Hilfe des Bott'chcmisten-Generals Jantzscitess ibrc Ziele i« Deutschland erreichen zu können. „Ein. ohnmächtiger Staat kann nicht nciural bleibe»* sagt Dr. Simons und er hat «chr. Warum aber werdpU
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