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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188705249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18870524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18870524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-24
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.05.1887
- Autor
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Redaction, Verlag und Druck von E. M. Gärtner in Schneeberg. 116 Bekanntmachung St. «testen, 3 Frhr. v. Wnstng. R. lNg diejenigen der Antisemiten-Partet zu vert eteu gedenkt, fehlt in si Unter vollkommenster Verkennung seiner Pflicht verfahrt er des radtte Preis hnhof 86 und v. Tr. 9 lu- m- er, rei P- »r, :r- rathung genehmigt. «ns der Reih« der Petitionen müssen wir noch die« jenigr de» Thierschutzveretnes hervorheben, dahingehend: der Retch-tag möge bestimmen, da» Schlachtthieren da» Blut erst nach vorangegavgener Betäubung entzogen werden dürfe. Wir erwähnen diesen Gegenstand einmal, wett der Antisemit vr. Bkckel wieder bewies, daß er nicht die In teressen des Reiche» oder seine» Wahlkreises, sonder« nur steueretnnahme zu bezahlen. Hartenstein, am 2l. Mai 1887. sondern P»»tr« jedem I erlMg er beste »Lain- erdtent, Itranke, ist an- haben, »»Io* i dnrch -ß s-. I, Vie Witz Beachtung. Die Leipziger Zeitung stimmt denieloen eben falls in vielen Stücken zu, sie nimmt aber die Kommission bezüglich de» Theiles ihrer Beschlüsse, nach welchem Ar beiterinnen, welche ein Hauswesen zu besorgen haben, in Fabriken nicht länger als 10 Stunden täglich beschädigt werden sollen, in Schutz. Wenn der Centralverband da gegen einwendet, diese Bestimmung würde in vielen Be trieben den Zwang herbeiführen, die Tagesarbeit überhaupt, (also auch für männliche Arbeiter) mit dem Austritte der Frauen, also nach 10 Stunden zu beendigen, so wünscht dagegen der Artikel in der Leipz-Zeitg. diesen Erfolg. Es bedeute nicht mchr und nicht weniger al» die indirekte Ein führung deS Normalarbeitstages auch für männliche Arbeiter. Dies würde, nachdem erst die unvermeidlichen Härten der Ueber- gangSperiode überwunden wären, voraussichtlich von großem Segen für die gessmmie Industrie sein, eines thetlS als Schutz gegen Ueberproduktton, anderntheils als einziges Mittet der Arbeiterbeoölkerung wieder zu einem geordneten Fami lienleben zu verhelfen. Sperrung des Eommunicationsweges von Schönheiderhammer nach Muldenhammer. Wegen der durch WitterunqSverhältnisse hervorgerufenen Zerklüftung der an dem »s« Tchönhetderhammer «ach Muldeuhammer führenden LvmmuuieatiouSwege anstoßenden Felswand wird gedachter Weg vom Tunnel bei Station 707 bis nach Schön- heiderhammec bi» auf Weiteres für jeden Verkehr gesperrt Schwarzenberg, am 21. Mai 1887. g- draht, techen, Hau»» aagen, ,ahl k, lung. 4887 -pell«» )«bil» 1Mk. ty «- i-«n» krfolae > nicht n hüte Nach- Dienstag, den 24. Mai ohWm «h b« Der am 16. ds. M. fällig gewesene 2. Termin L,m««na»lage» ist bis spä» testen» den 31. Mai a. c. zur Vermeidung der Einleitung des ZwangSvollstrrckanzSverfahren» an die hiesige Stadt» Im Monat April dieses Jahres betrugen die Durchschnittspreise für Fou.age- artikel für die LieferungSverbände Zwickau und ^wwarzenberg 6 M. 25 Pf. für 50 «o. Hafer, 3 « 85 - - 50 - Heu, 2 - 50 - - 50 - Stroh. Die Königliche« Amtshanptmannschafteu Zwickau und Schwarzenberg, am 20. Mat 1887. Der Stadtrath. Betger. Rsld. Dienstag, den 24. lauf. Man., Vormittag» 10 Uhr. gelangen jhter, Bpb« stadt Cat. Nr. M t Ladeneinrichtung, bestehend au» 2 Regalen mit löOKLKea, t Ladentisch mit Glaskasten, 4 GlaSschränken und 1 Regal Mit 11 Fäßchen, sowie t Drehbank und 6 Kaste« meistbietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Schwarzenberg, am 18. Mai 1887. Der Gerichtsvollzieher oes Königl. Amtsgerichts. Roth. Besgessuchte. LÄockenschSiL. Deutschland. Der Reichstag setzte seine Bewühungen fort, von dem vorhandenen Gesetzgebungs-Material möglichst viel unler Dach und Fach zu bringen. Besonders seine Kommissionen arbeiteten angestrengt diesem Ziele zu. Der Branntweinsteuer-Entwurf fand dort nur in einigen Punk ten geringfügige Anfechrung; und die etngegangene Zucker- stsuer-Vorlage dürste wohl einer gleich günstigen Behand lung entgegensehen Tiefe Steuer soll in eins Matertal- und eine Verbrauchssteuer getrennt werden; die Sätze der selben sind sich gleich mit Festhaltung des jetzigen Ausbeu tungs-Verhältnisses Die Höhe der AuSfuhroergütungen sollen unter denselben Voraussetzungen der gezahlten Mats- rialsteuer entsprechen. Tag das AuSbeutungSverhältniß durch die nie ruhende Technik wieder in die Höhe getrieben werden kann, läßt sich freilich nicht verkennen; und eS kann wohl sein, daß in künftigen Zeiten die Steuersätze auch wieder Veränderungen erleiden müssen. Indessen wollte man Steuer und Vergütung in ein ständig richtige« Verhältntß bringen, so müßte man von einer Materialkeuer gänzlich absehen und es einzig bei einer Fabrtkatsteuer be wenden lassen, von welcher dann der auszuführende Zucker frei bliebe. Die Landwtrthschaft würde mit einem solchen System schon zufrieden sein ; im Uebrtzsn aber würde e» zu viele Gegner finden. Am vorigen Sonnabend hat die in den Reihen der Rechten und de» Csntrums vertretene Landwtrthschaft im Plenum de» Reichstages einen kleinen Sieg gegen die, mit der Linken vereinigte Regierung erfochten. Bei der zweiten Lesung de» berühmten Buttergesttze» nämlich ging der 8 2 in der Kommissions-Fassung, durch wonach jede Vermengung von Butter undMargarin (Kunstbatlerl vollständig verboten sein soll. Wir glauben, daß die Regierung Recht thun würde, in diesem Falle bei der 3. Lesung zu der Majorität abzuschwenken ; denn wenn überhaupt eine Vermengung der ganz verschiedenartigen und verschiedenwerthigen Fabrikate zugegeben würde, so fände die Spekulation sicherlich Mittel und Wege, da» Auge de» Gesetzes zu täusche« und die Konsumenten zu betrügen. Da» zu verhindern, ist aber doch der einzige Zweck de» Gesetze». Der Nachtragsetat pro 1887/88 wurde in dritter Be- einen BtSmarckschen Parteigänger, der mit dem ganzen Ministerium auch den Krtegsmtntster-Posten neu besetzt sehen will. Dte Krist» dürste dieses Mal wohl recht lange daue..i. Die Majorität, welcher da» Ministerium weichen mußte, und welch« in recht dürftiger Weise die Rothwendigkeit voa Ersparungen zum Deckmantel ihrer Privatgelüfte Machte, war zusammengesetzt an» 164 Mitgliedern per Rechte«, 86 Opportunisten und 2b Anhängern der, äußersten Lin ken. Diese und die ersten verurthetleu alle», was besteht, so lange der Sturz der Ereignisse ihnen nicht einmal ganz allein de» Hammer der Gewalt in dte Hand -teht. Ent scheidend waren also die Opportunisten, welche hauptsächlich den General Boulangee verdrängen wölben. Dazu gehört aber vor allen Dingen der Muth der Wahrheit; mw o«: jenen Rethen. Alle fürchten Ach vor der Macht Kien Partser Pöbel», der wie bet bet große« Re» dabet in einer ganz selten taktlosen Weise und vergißt ganz und gar, daß die Juden, so lange sie ihre staatsbürgerlichen Verpflichtungen erfüllen, auch die gleichen Rechte genießen müssen, wie alle christlichen ReichSangehörtaen. Freilich auch nicht »ehr. Herr Böckel will aber da» Kind r lt de« Bade ausschütten uud schadet dadurch den berechtigten Wünschen seiner Partei selbst am «eisten. Ohne fein Drauflosstürmen hätte sich der Reichstag wohl vor eine« etwas einseitigen Beschlusse mehr besonnen. Der erwähnten Petition — das ist da» zweite, was wir erwähnen wollten — steht nämlick das Schächten der Juden vor Augen. Die jüdischen Schächter stechen ohne Anwendung von Tchlacht- masken und Betäubungsmitteln da» gefesselte Schlachtvieh mittelst eines Schnittes durch die Gurgel ab und lassen er langsam verbluten und sterben. So schreibt es da» Mo saische Gesetz vor. Dee Reichstag nun ging auf dte er wähnte Petition ein, nahm aber gerade das Schächten der jüdischen Schlachter von der Berücksichtigung au». Die Tödtungs-Methode ist aber, wie manche andere Vorschrift im alttestameatlichen Gesetz, nur aus sanitären, besonders auf den Octent berechneten Gründen vorgesehen; sie hat mitdE Glau» den, mit der Religion absolut gar nichts zu schaffen. Verlan gen daher Humanität, Gesundheitsrücksichten, das Gemein wohl rc. das Anfgeben solcher Gewohnheiten oder BirsDrif» ten, io haben sich den« die Juden, denen wir gleiche Re bis mit uns gewahrt wissen wollen, ebenso «zu fügen, wie die entscheidende Masse dec christlichen Bevölkerung emsS Lin des. Im jüdischen Gesetz stehen überhaupt eine Anzahl von Bestimmungen, deren strenge Befolgung und Anwen dung wir uns ganz energisch verbitten müssen, weil sie be stimmt find uns zu schaden. Passen den Juden dte Regeln unseres Klimas und unserer Aufklärung nicht, so btetdt eS ihnen unbenommen, sich wieder in Gegenden zu begeben, für welche die ihrigen allgemeiner gelten. De: Contreadmiral Knorr hat Sr. Majestät dem Kai ser t» Auftrage des Sultans von Sansibar einen reich mit Edelsteinen geschmückten Orden überreicht. Auch für de« Fürsten Bismarck hat der Admiral eine reiche Ordens dekoration miwebracht. Das Pariser „Journal des DebatS" veröffentlicht« eine deutsche Mittheilung an die Regierungen von Italien, Rußland und England, worin eS heißt, daß die offtcielle Bek/«utgabe der Nichtbetheiligung Deutschlands a« der sruuzöfischeu Weltausstellung nicht al» ein Versuch anzu sehen sei, dem Unternehmen zu schade», sondern ledtgltch dem Bedürfniß entspringe, den deutschen Handel rechtzeitig von der Ablehnung von Seiten Deutschlands tu Kenntaiß zu setzen. Diese Erklärung wie folgende Auseinandersetzung beweisen deutlich, wie eifrig «an in Berlin bestrebt ist, Alles zu vermeiden, was einer rtg«ntlichsn Verletzung der Nachbar-Regierung gleichkom«eu könnte. Wäre man doch in Frankreich von ähnliche« Zartgefühl beseelt! Dort aber hat «an, wie e- scheint, ein für allemal Takt, Einsicht und Uebcrlegung eiugebüßt. In Parts wenigsten» schiebt «an alle« Ernste» den Sturz de» Ministeriu«» Goblet dem deutschen Reichskanzler in die Schuhe und nennt Jeden ien, und Na sser, 3 12 SErWb.1Mk2smln-.V Tageblatt für Schwayenberg un- Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels v. Bose. Die Beschlüsse der Arbeiterfchutzkommtffion. (Schluß.) Der Verband erackiet fe.mr «. das in ß 136» aus gesprochene gencrklle Verbot der Beschäftigung von Arbei terinnen in gewissen Betrieben in der vorliegenden Fas- fung für zu weitgehend. In der Bergwerks- und Hüttenin dustrie OberichlesieuS z. B. wurden 1886 beschäftigt 68,662 oder 85,7 Prcc. Arbeiter und 11,463 oder 14,3 Proc. Arbei terinnen. Ein Eriatz der letzteren durch »ännltche Arbeiter ist ebenso unmöglich, wie anderweitig ausreichende Beschäf. tigung für die Arbeiterinnen zu finden. d. Die Befchräukung der Zulässigkeit der NaLtarbeit der Arbeiterinnen aus die Fälle außergewöhnlicher Häufung der Arbe tt und ans die Zeit bis 11 Uhr Abends erach'.ei «r nicht für zutreffend. In der Rübenzucker-Industrie bei spielsweise würde Eriatz der Arbeiterinnen durch Arbeiter sür die Nocdlsä-cht sehr schwierig sein, auch den Ausschluß der Lrbeirrrinnen von dem größlen Thett der Tagarbeit bedeuten, demgemäß zu einer wesentlichen Vertheusrung der Prodvclton füdren und rückwirkend nachtheilig den Rüben- PV.is und die Landwirlhschast beeinflussen. Auch andere Beiriede, wie Zeitungsdruckereien, in de nen Arbeiterinnen zur Nachtzeit mit sehr leichten Arbeiten beschäftigt werden, würden die Frauenarbeit deS Nachts nur Ungern entbehren. Für die Saigon-Industrien ist die Beschränkung der Nachtarbeit aus dte Zeil bis AbendS 11 Uhr auch unM-ssstg. So sind beispielsweise die Zeugvluäereien, wenn sie ruckt schwere Verluste erleiden sollen, in der Saison gezwungen, zeitweise vollständige Nachrschtchten einzurichte». In Nothfällen, bet Betriebsstörungen durch höhere Gewalt, kann Nachtarbeit sür Arbeiterinnen in Betrieben, in denen sie sonst grundsätzlich auSzuschließen ist, im Inte resse der Arbeiter selbst zeitweise drmgend geboten sein. o. Die Bestimmrng, daß Arbeiterinnen, „welche ein Hauswesen zu besorgen haben", in Fabriken nicht länger als 10 Stunden täglich beschäftigt werden dürfen, ist un annehmbar. Das Kriterium, die Verpflichtung einer Ar beiterin zur Besorgung eines Hauswesens, kann nur von dieser selbst, bezw. ihrem Ehemanns, aber nicht von dem Arbeitgeber festgestellt werden, was »it Rücksicht auf dte Straffälligkeit des Arbeitgebers bet Verletzung einer solchen Bestimmung wohl zu bedenken ist. Die hierin liegende Ge fahr für den Arbeitgeber wird durch den Umstand noch ver schärft, daß das maßgebend«, der Bestimmung zu Grunds liegende Verhältntß von Tage zu Tage wechseln kann, je nachdem die grau zur Besorgung de» Hauswesens ange messene Hilse hat oder nicht. Dieke Bestimmung würde aber gerade für diejenige« Betriebe, in denen Frauen die angemessenste und lohnendste Befchäfttgung finden, den Zwang httbetsühren, die Tages arbeit überhaupt mir de« Austritt der Frauen, also nach 10 Stunden, zu beenden, oder die betreffenden Frauen ganz von der Arbeit auSzuschließen. Da erstere» wegen de» Aus fälle» der Production nicht möglich sein wird, so würde der zweite Fall dte Regel bilden, dann aber eins wettere tief eingreiseude Beschränkung der Erwerb»thätigkeir der Lrbsiter- beoölksrung «tt ihren sehr ernsten Folgen gegeben sein. Diese Bestimmung deS Gesetzentwürfe» bewegt sich i« der Richtung de» Antrags» Hitze, verhetratheten Arbeiterin» mn dte Beschäftigung in Fabriken nur während 6 Stunde» z» gestatten. Dvksetbe bezweck.«, a«»gesprochru«rn»aßen, drn gänzlichen Ausschluß der Frauen von der FadrUarbett. Wir wolle» hierbei, nicht unerwähnt lasse«, dpß »ach der seiner Zett von maßg«bender Stelle gemachten MMHeUung in der Großindustrie t« Preußen allein 400,000 Framn jährlich brfchästigt werden. Bet der sicher zu niedrig,u Annahme «t»«» Arbeitslöhne« von nur 1 M. pro Tag würde demg«. mäß d»rch den Lmschluß der Frauen au» Fabriken den ArdeitersamilitN ein Verdienst von jährlich 120 Million«, Mark verloren gehen. Diese Ausführungen de» Lrutralverbanbe» verdienen ge-
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