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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192203145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-14
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1922
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Riesaer M Tageblatt «ud Anieiarr MeblM u«r Ameiger). runa herauskomme. Die Rückentwickelung aller Städte unter, der Bolschewistenherrschaft sei ltarden in Sachleistungen, zusammen also 2'/. Milliarden erschütternd« Bilder von der auf allen Gebieten herrschenden stellung der Tatsachen bezeichnen. Ich stelle Ihnen ,«stell» de, SV. «Mmche» van Sn Laba di» Rat and dem Gl-nd. da» vor allem auch Lurch die falsche Lllkrim, von diesem Brief» ieden L-llebiaen Gebrauch «t Freitag, den 17. Mär» 1822, vorn». V,9 Uhr wird im Sitzungssaal« der unterreichneten Amtshauptmannschaft öffentliche BezirksausschnßfitzMg -hgrhalten. Großenvain. am 13. Mär» 1922. AmtShauvtmannschaft. und Anxrigrr (Llbedlatt »nö Artiger). ^tmsch-sst:^S'blatt Siteia. Diese» Blatt enthält die amtliche« BekamttmachMGe« Rte^.'-L^ yemruf -a. . der Amt-Hauptmimuschast Grogeuyai«, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des " States der Stadt Riesa, des KinanzamtS Riesa «nd de» Himvtzollamt» Meiste«, sowie des SemeinderateS Gröba. Mit Genehmigung der AmtShauptmannschast Großenhain wird der Kommnnikotions- tves von Heyda nach Vovvitz wegen Ausbringen von Massenschutt vom 17. bis mit 28. März dieses Jahres sür den Fährverkehr gesperrt und dieser inzwischen über Mergen. darf—Prausitz oder Leutewitz verwiesen. Das unbefugte Befahren des gesperrten Weges wird nach 8 866" des Reichsstraf- gesetzvuchs bestraft. Heyda, am 13. März 1922. De, Gemeindevorftaud. In das hiesige GüterrechtSreaister ist beute eingetraaen worden: Seite 148, den Tischler Robert Paul Hofmann in Riesa und dessen Ehekrau iSertba Emma geb. Schreiber betr.: Die Verwaltung und die Nutznießung des Mannes ist durch Eheoertrag vom 11. Februar 1922 ausgeschlossen worden. Amtsgericht Riesa, den 13. Mär, 1922. Politik der versuchten Erfüllung die Atmosphäre einiger maßen in der Welt geklärt und eine Verringerung unserer Lassen herbeigeführt, nicht uns zuliebe, sondern weil der gesunkene Wert unseres Geldes eine große Konkurrenz für die ausländische Industrie bedeute. Der Markst»« habe zur Aufklärung in England beigetragen und den Weg zur Revision der Reparationsoerpflichtungen geebnet. Diese stellten trotz der Ermäßigung noch eine unerschwingliche Last dar. Wie solle nun versucht werden, wenigstens die allernotwendigsten Verpflichtungen zu erfüllen? Die Entente fordere, daß die Reichsbetrkebe sich selbst erhalten, Einnahmen und Ausgaben der übrigen Verwaltungszweige in Einklang zu bringen seien und der Notendruck eingestellt werde. So schwer diese Forderungen seien, müßten wir sie zu erfüllen suchen, sonst sinke der Wert unserer Mark immer mehr, und das plündere das Volk mehr aus als jede in direkte Steuer. Auf diesem Wegs liege das Steuerkompro- miß. Weder mit Besitzsteuern noch mit Verbrauchssteuern allein könne das Loch zugestopft werden, vielmehr müßten beide Steuerarten heranqezogen werden. Aber die bis herigen Besitzfteuer» genügten nicht, um das Opfer, das vom Besitz zu verlangen sei, als erfolgt anzusehen. Der Besitz habe genug Schleichwege gefunden, nm die Stenern zu umgehen. Die Sozialdemokratie habe deshalb die Er fassung der Sachwerte vorgeschlagen. In wenigen Monaten werde dieses Problem von neuem auf der Bild fläche erscheinen. Warum habe, sich nun die Sozial- demokratie in der Steuersrage so weit zurückziehen müssen? Zu de» zwei bürgerlichen KoalitionSvarteicn, dem Zentrum und den Demokraten, zählten viele Besitzende, die für die Erfassung der Sachwerte nicht zu haben gewesen seien. Reichskanzler Wirth, der vielleicht heute noch Anhänger dieser Steuer sei, habe gegenwärtig ans politischen und technischen Gründen den Kampf für die Erfassung der Sachwerte aufgegeben. Er würde mit diesem Gedanken im gegenwärtigen Reichstag nicht durchdringen, löse er den Reichstag auf, trete eine Verzögerung von drei bis vier Atonalen ein, inzwischen werde die deutsche Mark ins Boden lose sinken, und unsere diplomatischen Beziehungen würden vor Genua ganz zerrüttet werden. Außerdem würde die Veranlagung zu den bisherigen Besitzsteuern und deren Ein hebung gestört werden. Die Sozialdemokratie habe sich da her jetzt mit der Zwangsanleihe begnügen müssen. In wenigen Monaten aber werde der Kampf um die Er- fafsung der Sachwerte wieder entbrennen. Der Redner kam dann auf den Eisenbahnerftreik zu sprechen und meinte, daß es vielen schwer falle, einzusehen, daß die Sozialdemokratie beute anders zum Staate stehe als vor dem Kriege oder während des Krieges. Wir lebten beute in Deutschland in einer Zwischenform, in der der Staat noch nicht sozialistisch, aber auch nicht mehr ganz privatkapitalistisch sei. Die Arbeiterklasse sei noch nicht stark genug, die Herrschaft allein zu fübren, aber sie sei doch schon zu stark, als daß die Bürgerlichen dauernd gegen sie oder ohne sie regieren könnten. Daher die Kompromisse. Angestellte und Beamte des Staates und der Gemeinde» sollten es sich viel reiflicher überlegen, ob sie in einen Streik eintreten, weil es ja nicht mehr ein Streik gegen Privatkapitaliften sei. Solche Streiks könnten leicht Streiks gegen die eigene Klaffe werden und die Arbeit nehmerschaft nach und nach zerreißen. ES müsse versucht werden, auf dem ordentlichen Wege der Verhandlungen die Forderungen durchzubrinaen. Wenn der Staat freilich sage: „Wir rönnen die Forderungen nicht erfüllen, wir sind ein armes Volk", dann müsse das ganze Volk sich darauf einstellen, es dürfe Las nicht nur von einer Klaffe verlangt werden, sondern von allen Klaffen. Die Ver hältnisse würden sich in den nächsten Monaten so verschlech tern, daß wir zu Zwangseingriffen gegenüber dem Besitz genötigt würden, die man heute noch nicht für möglich halte. Zum Schluß besprach der Redner noch die kommunistisch« Forderung auf Einfüh- rung der Diktatur des Proletariats, wobei er eingehend die Verhältnisse in Sowjetrußland schilderte. Die kommunistischen Methoden seien gefährlich für unser Land und verhängnisvoll für die deutsche Arbeiter klasse. Lange bevor die Sozialdemokraten an die Stinnrs- koalttion gedacht hätten, seien die Sowjetvertreter bei StinneS gewesen und hätten ihn gebeten, die zerrüttete russische Industrie wieder aufzubauen. Die Sowjetregierung bade di« ausländischen Kapitalisten wieder herbeigerufen, den Privathandel wieder einaesührt, die Börse in Moskau wieder eröffnet, di« Hausbesitzer gebeten, die Verwaltung ihrer Häuser wieder zu übernehmen und den Bauern die freie Verwaltung ihrer Feldprodukte wieder zugeftanden. Ein Aufatmen sei durch die groß« Sowjetmacht gegangen, al» sie hörte, daß sie nach Genua «ingeladen sei und au» der Isolierung herauskomme. Die Rückentwickelung aller russischen Städte unter der Bolichrwistenherrschaft sei geradezu katastrophal. Die Verkehrswege seien in Len 4 Jahren de» Sowjetregiment» nicht in die geringste Ordnung gebracht worden, weshalb nur schwer Hilfe in die Hungergebtete gelangen könne. E» sei damit zu rechnen, daß dort in den nächsten Monaten noch 2 Millionen Menschen Hunger» sterben würden. Der Redner entwarf erschütternd« Bilder von der auf allen Gebieten herrschenden Oertliches im» Sächsisches. Riesa, den 14. Marz 1922. —* NeichstagSvräsident Loebe sprach gestern abend im „Stern" in einer von den Sozialdemokraten ein berufenen öffentliche« Versammlung, die einen starken Besuch aufzuweisen hatte, über: „Zwilchen Cannes und Genua und die letzten politischen Krisen". Redner wies zunächst darauf hin, daß mit dem Abschluß der Verhandlungen über das vielanaearisfene Steuerkompromiß bis auf weiteres die letzte politische Krise, die an dem Kabinett Wirth gerüttelt habe, überwunden und die Frage einer ReicbstagSauflLsung wieder auf einige Monate ver tagt sei. Eigentlich hätten wir in den letzten Monaten zwei Krisen gehabt, die erste habe der Eisenbahnerftreik verursacht, die zweite die Frage, wie die Mittel au f- gebracht werden sollen für die Lasten aus dem letzten Kriege. Das Steuerkompromiß sei nur ein vorüber gehendes, im Herbst würden wir erneut vor schwierigen Problemen stehen, die durch den Eingriff in den Besitzstand würden gelöst werden müssen. Die sozialdemokratische Fraktion habe das Kabinett Wirth gestützt, obwohl sie nicht alles, was im Eisenbahnerftreik von der Regierung unter nommen worden sei, gebilligt habe, und sie auch die Lösung der Finanzfrage nicht befriedige. Diese Haltung werde nur erklärlich, wenn wir üns die innere politische Lage nnd die üußerenpolitischenNotwendigkeitenvorAügen hielten. Rechts trete man für die Wiederaufrichtung des Obrigkeitsstaates, der Monarchie und des Militarismus ein, weil man glaube, dadurch das Land wieder frei zu machen. Links stehe eine Gruppe, die der Meinung sek, daß die Halbheiten der Nach- krieaspolitik überwunden werden könnten, wenn eine Herr schaft der Arbeiterklasse, eventuell unter Anwendung der Diktatur aufgerichtet werde. Zwischen beiden Flügeln stehe die Demokratie, die auf der Mehrheit des Volkes das Staats leben entwickeln wolle zum Volksstaat. Gesellten sich die rechte und linke Opposition in einer gemeinsamen Ab stimmung zusammen, dann ergebe das 213 Stimmen, also nahezu die Hälfte aller Reichstaassitze, die die demokratische Republik verneinen und eine andere Staatsform für richtig hielten. Dazwischen stünden die Parteien, die für die demo- kratischeNepublikeintreten. Sieverfiigten über 250Stimmen, von denen aber noch 20 bayerische Stimmen abgingen, die man als sicheren Posten für die Republik nicht ansehen könne. Die 108 Mehrheitssozialisten stünden auf dem Standpunkt, daß unsere Republik zu einem sozialistischen Volksstaat weiter entwickelt werde» müsse. Weil sie aber nur die Hälfte der Koalition bildeten, könnten die Schritte nach vorwärts nicht sm rascheren Tempo erfolgen. Selbst wenn alle drei sozialistischen Parteien zusammengingen, ergebe das nur 193 Stimmen. Solange nun auf parla mentarischem Boden gefochten werde, könne nur so weit vorwärts gekommen werden, als eine Partei von den 273 Bürgerlichen mit den Sozialisten gehe. Diese Zusammen setzung des Reichstages müsse man im Auge behalten, wenn man kritisiere, daß die Lösungen nicht mehr im Sinne des Sozialismus zu finden sind. Wenn die Sozialdemokraten sich beute an der Regierung beteiligtem so nur, um noch Schlimmeres vom Lande und vom Volke fernruhalten. Sie batten nie geglaubt, daß sie auf dem Trümmerfeld de» Krieges sozialistische Gesellschaftsformen Herstellen könnten, auch nicht, daß sie die WirtschaftSkatgftrophe überwinden könnten. Wenn die Sozialdemokratie trotz ihrer Bedenke» gegen die Maßnahmen der Regierung int Eisenbahnerftreik und gegen das Steuerkompromiß -um Kabinett Wirth ge halten hätten, so sei hierfür maßgebend gewesen die Konferenz von Genua. Redner erinnerte an den Ausspruch ClemeneeauS, "daß in Deutschsand 20 Million«» Menschen zu viel seien. Clemenceau habe damit nur wieder holt, was deutsche Nationalökonomen und Medizinerschon vor dem Kriege erklärt hätten. Seit Jahrzehnten hätten wir unser Volk nicht ernähre» können ohne den Weizen Argentinien» und das Korn Ungarns und Rußlands. Der fünfte Teil der menschlichen Nahrungsmittel, sowie der Futtermittel seien aus dem Auslande gekommen, ebenso die Baumwolle für unsere Kleidung. Vor dem Kriege hätten wir un» diese Einfuhr mit der Kohle beschafft. Set aber ein Volk so groß geworden, daß es angewiesen sei auf die Zufuhren der Welt, dann bedeute e» für diese» Volk eine Lebensnot» Wendigkeit, daß der internationale Verkehr tadellos funk tioniere. Das Zerbrechen de» internationalen Verkehrs in» folge de» Krieges sei di« Ursache unserer schlechten Lage. Die Sozialdemokraten hätten da» Kabinett der versuchten Erfüllung unterstützt, weil versucht werden müsse, mit dem ganzen internationalen Weltmarkt wieder in friedlich« Verbindnng zu kommen. Nach dem Londoner Diktat solle Deutschland 182 Milliarden Voldmart bezahlen. Ein« Herabsetzung auf 60 oder 80 Milliarden nütz« un» nicht». ES komme darauf an, wa» wir in de« Nächsten Jahren ab führen müssen. In London seien die Zahlungen auf jährlich 8'/, Milliarden Goldmark festgesetzt worden. Die Verhandlungen in Tanne» seien soweit ge diehen gewesen. Laß man von un» »00 oder 7öO Millionen Goldmark im laufenden Jahre verlangte, daneben IV, Mil- ltarden in Sachleistungen, zusammen also 2'^ Milliarden SS. Dienste», 14. März 1932, abends. 7S. Jahr». Da, 'Mesarr Tageblatt «scheint jede» Laa abends '/,ü Ühr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Be,v»»preiS, gegen Borau-zahMng, monaktt^ 11.- ^ark einschließlich Bringerlohn. «tnerlnumm« 50 «f. «N,eigen für di, Nummer de« Ausgabetag«» sind bi» S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewahr für da» Erscheinen an bestimmten Taam und VILbrn »lrd nicht übernomM». Drei» für die 4» mm breit«, S ww hohe Grundschrift-Zell« 17 Silben) S.K9 Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz SO»/, Aufschlag. Nach, weisuna». «nb Vmm«»lung»«r>Hr 1 «. Ye«» rantk«. Sewilligter stabatt «lischt, «enn ber Bettag »«fallt, durch Klage «tngezogen ««den muß »der der Auftraggeber in Kontur, gerät flablunaS- und krfUÜunglori: Riesa. Achttägig« Unttrhattungtbeilaze .Erzähl« au der Elbe". — Im Fallt -Sherer Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de» Betriebes d« Druckerei der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung ob« auf Rückzahlung de» Bezugspreise». RMationSdmb und Verla«: Langer » Winterlich, Ries«? GeschlftSstetze: «oetheftratze S». Verantwortlich für Redaktion: Arthur H-ihn.l, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesas -- — r > — H kür die abends erscheinende Ausgabe des Riesaer Tageblattes ^W, IIL HIIbHI werden bis spätestens früh ^9 Uhr (möglichst tags zuvor) (I ID erbeten. Geschäftsstelle des Riesaer Tageblattes, Goetkestr. 59. Agrarpolitik der Eowjetreaierung verursacht worden ist. Wenn wir die russischen Verhältnisse betrachteten, dann müßten wir uns sagen, dieser Weg sei es nicht, den wir beschreiten müßten. Uns sei es gelungen, aus den trost losen Verhältnissen nach dem Kriege nock> einigermaßen herauszukommen. Auch der von der Sozialdemokratie ein geschlagene sichere Weg führe zum Ziel, dieses werde schneller erreicht werden, wenn die Arbeiterschaft wieder einig sei. Ter Redner, der über zwei Stunden gesprochen batte, fand stürmischen Beifall. — In der Debatte wandte sich «in unabhängiger Redner gegen die Koalitionspolitik und das Steuerkompromiß. Die Steuerfrage und die Forderung der Erlassung der Sachwerte würden alle Arbeit nehmer geeinigt haben. Herr Beier wies auf die Ursachen des EisenbahnerstreikS hin und forderte ebenfalls eine andere Steuerpolitik. Nach einem kurzen Schlußwort deZ Referenten erreichte die Versammlung f.12 Uhr ihr Ende. —* „Die weiße Seuche". Ter in dem Zentrcil- Lichtspieltheater in Gröba vorgeführte Lehrfilm „Tie weiße Seuche" hat bei den Besuchern des Theaters außerordentlich gut angesprochen. Der Film erfüllt alle Anforderungen, die man an einen Lehrfilm stellt: er bringt bei verhältnis mäßiger Kürze das Wissenswerteste über die Tnbcrknlose, ihre Erkennung und Leitung. Gerade bei Lehrfilmen liegt ja die Gefahr vor, daß die Aufmerksamkeit nicht bis zuletzt reg« gehalten wird: dies ist bei diesem Film glücklich ver- mieden. — Besonders gut sind die schematischen Tarstellun- gen: sie geben em sehr anschauliches Bild von den Vor gängen im Innern des Menschen, von denen sich der Lai« nur schwer eine Vorstellung machen kann. — Dem Film ist eine große Verbreitung zu wünschen. Der Film gelangt heute noch in dem Gröbaer Zentral-Lichtspieltheater und Mittwoch und Donnerstag in den Kammer-Lichtspielen irr Riesa zur Borführung. —* Der 14. sächsische Handlungsgehilfen- tag wird am 18. und 19. März 1922 in Riesa a. E. statt finden. Zu der Tagung find die Vertreter der Kaufmanns- aehilfen aus allen Orten Sachsens gemeldet. Folgende Referat« sind vorgesehen: 1. Die Arbeitszeit der Kaufmanns gehilfen, Redner: Arno Bierast, Dresden; 2. Tie Neu gestaltung des kaufmännischen Arbeitsnachweises, Redner: Georg Kastenbein, Chemnitz; 3. Unser Kampf um Ver fassung und Aufbau, Redner: Hermann Miltzow, Leipzig. Mit dem Handlungsgehilfentag wird verbunden sein der 20. ordentliche Gautaa des Gaues Sachsen im D. H. V- Die Leitung des Verbandes und seine parlamentarischen? Führer werden den Verhandlungen beiwohnen. < —* Geflügelzüchterverein Riesa und Um g. In seiner am Sonntag abgehaltenen 19. Hauptversammlung, in der ein« erfreuliche Entwicklung des Vereins feftgestellt werden konnte, wurde beschlossen, im Januar 1923 noch mals mit einer Ausstellung in die Oeffentlichkeit zu treten. Ein wichtiger Beschluß von allgemeinem Interesse ist, Listen bei verschiedenen Herren auszulegen, in die die Namen der Abgebet von Bruteiern aufzunehmen sind, damit jedermann weiß, wohin er sich zu wenden hat, wenn er beabsichtigt, eine bestimmte Raffe zu züchten. (Siehe Inserat.) Nicht mitglieder, die Bruthennen zu verborgen oder zu verkaufen haben, werden gebeten, dieses Herrn Gastwirt Weser, Nieder- lagstraße, zu melden. Noch soll erwähnt sein, daß der Bei tritt zum Verein nur noch bis zum 1. April für den ge ringen Betrag von 3 M. möglich ist. —" Landwirtschaftliche Warenbörse für Großenhain und Umgegend. Sonnabend, den 11. Marz 1922. Es wurden notiert (nichtamtlich). Weizen 630—640, Roggen 470—480, Hafer 455—465, Sommergerste 455—465, Mais 500, MaiSsckrot.520, Klei« 300—400, Roggen- und Weizenstroh 60. Hafer stroh 70, Heu 170—180. Die Preise verstehen sich für den Zentner in Mengen unter 5000 Kilogramm. —* Kreishauptmann v. Nostitz-Wallwitz, der im Landtag vom Minister Lipinski schwer angegriffen wurde, hat von dem früheren sächsischen Ministerpräsidenten Grafen Vitzthum folgendes offene Schreiben erhalten: „TiefhartmannSdorf, den 10. März 1922. Sehr geehrter Herr Kreishauptmannl Wie ich aus den Zeitungen ersehe, m Ihnen von dem Minister Lipinski in öffentlicher Kammersttzung der Vorwurf gemacht worden, daß Sie in der Zett, wo Sie als Personalreferent im Ministerium de» Innern unter mir tätig waren, unfähige adlige Beamte vor bürgerlichen Beamten bevorzugt hätten. Der Vorwurf ist nicht nur ungerecht, sondern auch wahrheitSwidria. Ab- gesehen davon, daß alle Ernennungen, die Sie mir vor geschlagen haben, entweder von mir selbst oder auf meinen Vorschlag durch S. M. den König erfolgt sind, ich also vor dem Lande die alleinige Verantwortung dafür trage, habe ich in der Zeit, wo ich Minister war, i» Uebereinsnmmuna mit Ihren Vorschlägen stets de» Grundsatz befolgt, mich bet allen Beförderungen und Ernennungen nur von den Tüchtigkeit der in Frage kommenden Persönlichkeiten be^ stimmen zu lassen. Tatsächlich sind auch diejenigen Be^ amten, die unter Ueberspringung von zahlreiche» Vorder leuten in höhere Stellungen berufen worden sind, Beamte mit bürgerlichen Namen gewesen. Ich muß daher die AuS- Rührungen des Ministers Lipinski als eine dreiste Ent ftellung der Tatsachen bezeichne». Ick stelle Ihne«
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