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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.08.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140813027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914081302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19140813
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914081302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-08
- Tag1914-08-13
- Monat1914-08
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Düse» Blatt wird de» L«s«n von Dresden und Umgebung am Tag« vorher bereit» al» -ldena-Wrgabe -s eftew, während «, die Post-Lboimente« a» i» ei»« Sesaintauogab« erhalten. 88. Jahrgang. A« 223. veio,«»Gebühr ^«rtellittzrt. für Di«. d«n »,t U,Iich «naUger Zuaaeun, <«, Sonn- UN» M-nlaak,i nur «inmal» r,»v M., durch au»«Sr<i»e g»m- «Mionil« bl» r,iL M. «et einmaliger Zu- ftellung durch die Post ,M.<obn« Bestellgeld». >u»land: Oester- reich-Ungarn »,1» Nr-, Schweig »,M Frt»., Ilalien 7,t7 Lire. — Nachdruck nur mit deutlicher Ou»N»n- an.a». t-Drendner Na4r."»rulWg -Un verlangte Manustripi« »rrb.nichiaufbewahkt. Donnerstag» 13. August 1S14. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. 188S Druck und Verlag von tiepsch 6c Reichardt M Dresden. . . , ^ Sammelnummer für sämtliche Hauptgeschäftsstelle: Navienstrahe 28/V1. Teirphonanichlüsse: 25 241. Nachtanschtuß: LVVI1. Anzeigen-Taris. »nnahm« van lllnkün- blaungen bi» nach». » Uhr. Sonntag» nur Marienstrah» »8 vo» >> bi, >/,, Ubr. 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Das Rufen und Singen hat aufgehört, dafür spürt man deutlich die Freude und das Dankgefühl, mit dem die Nach richten ausgenommen werden. Zur Zurückweisung der französischen Brigade in Lunoville sagt eine Berliner Zei tung, es wäre keine Entscheidungsschlacht zwischen zwei Armeen, sondern nur ein Treffen, bei dem auf franzö sischer Seite eine Brigade engagiert war: aber solche Vor spiele zu dem blutigen Drama, das in Sicht ist, haben ihre Bedeutung für die Stimmung hüben und drüben. Sie sind Kraftproben, sie belehren die Parteien über Stärke und Schwäche, sie heben das Selbstvertrauen des Siegers und dämpfen die Unternehmungslust aus der Gegenseite. Die „Kreuzztg." läßt sich wie folgt aus: Eine zweite Niederlage der FranzosenI Nach der Zahl der beteiligten Truppen ist dieses Gefecht an der lothringischen Grenze mit Mülhausen nicht zu vergleichen. Nur «ine französische ge mischte Brigade stand imKampse: aber dieser scheint mit einer völligen Demoralisation der französischen Truppen geendet zu haben. In der „Morgenpost" heißt es: Vom Lothringer Boden «ine frohe Siegesnachricht! Ein voller, schöner Erfolg, und -te erste französische Fahne ist errungen. Auffallend groß ist die Zahl der Gefangenen. Auch Lothringen südlich von Metz ist vom Feinde gesäubert: kein Franzose mehr auf deutschem Boden. Der Kaiser empfing Dienstag abend 7)4 Uhr den Bot schafter Fürst Lichnowsky und den Gesandten von Below. Als im Schlosse die Nachricht von unserem Siege in Lothringen eingegangen war, befahl der Kaiser, sofort die Nachricht in der Umgebung des Schlosses dcrn Publikum durch Schutzleute bekanntzugeben. * Die Tchtldermrg eines Augenzeugen über die Schlacht bei Lüttich. ' Bon einem Deutschen, der sich am vergangenen Donners tag an der deutsch-belgischen Grenze und bei Lüttich aus gehalten hat, erhält der „Düsseldorfer General-Anzeiger" folgende Schilderung: Wir fuhren zu einem Lebensmittel- tranSport für Krankenhäuser zum Unterhalt für Verwundet« mit dem großen Auto unseres Freundes B. aus Rath nach Aachen. Gegen 2 Uhr trafen wir in Aachen ein, wo uns die zuversichtliche Gelassenheit der Bevölkerung und die in der Stabt herrschende Ruhe ausfielcn. Wir fuhren in ein Hotel, und während wir dort aßen, wurde ein verwundeter Offi zier gebracht, der sich ans seinen Kameraden stützte. Dieser andere Offizier kam nachher heraus: trotzdem er abgespannt und müde sein mußte, trat er doch freudestrahlend an unseren Tisch mit den Worten: „Freuen Sie sich, meine Herren, wir ziehen bald in Lüttich ein. Lüttich brennt!" — Auch auf den Gesichtern der anderen Ossiziere und Mann schaften sah man nur Begeisterung und Zuversicht. Während wir noch sprachen, kam ein Auto mit drei verwundeten Sol daten. Die Verwundeten wurden mit Wein erquickt. Als wir noch vor dem Hotel standen, sahen wir einen Trupp Sol daten, in der Mitte vier Zivilpersonen» dt« deutsche Patrouil len überfallen uird aus dem Hinterhalt ans sic geschaffen hatten. Man hatte sie mit Riemen auf dem Rücken gefesselt. Auch sonst brachte man noch mehrere Spione und Gefangene, hauptsächlich Pöbel und Bauern, die aus dem Hinter halt auf Soldaten geschossen hatten. Als wir unseren Proviant gbgeliefert halten, erklärten wir uns be reit, Verwundete vom Schlachtfeld« zu holen. Wir fuhren zur Grenze nach Ncutral-Moresnct. Auf dem Wege sahen wir bereits zwei zerstörte Autos im Chauffcegraben liegen. An der Grenze in Neutral-Moresnet wurden »vir durch die Zollbeamten gewarnt, ohne Begleitung weiter zu fahren. Wir entschlossen uns jedoch zur Weiterfahrt. Kurz hinter Altenberg blieben wir auf der neutralen Chaussee. Im schnellsten Tempo kamen wir an der belgischen Zoll- station vorüber, die verlassen war. Auch sonst sahen wir. keinen Menschen auf der Straße. Vor Henri Chapelle hatten die fanatischen Belgier die Straßen anfgerissen und durch Baumstämme usw. gesperrt. Aber unsere deutschen Soldaten hatten diese Hindernisse schnell beseitigt und die Löcher zu geworfen. so daß wir ziemlich gut mit unserem Wagen darüber kamen. Durch Henri Chapelle fuhren wir mit einer Geschwindtgkeit von 70 Kilometern: wir sahen keine Be wohner auf den Straßen: die Häuser und Fenster waren alle geschlossen. Wir passierten dann ein großes Kloster belgischer Schwestern, dte uns freundlich zuwtnkten. Dann kamen wir an Häusern vorbei, die zerschossen und zerftört waren. Wir hielten auf freier Chaussee und sahen in der Ferne große Rauchwolken vom Brande Lüttichs auf- fteigen. Auf eine Entfernung von drei oder vier Kilometern hörten wir Kanonendonner, hin und wieder auch hef tige- Gewehrfeuer. Einige Kraftwagen mit Verwundeten kamen an uns vorüber. Auch passierten wir auf der Fahrt mehrmals Truppen, die alle frohen Mutes weiterzogen. Ueberall hörten mir, daß der deutsche Angriff erfolgreich sei und der Feind allgemein zurückginge. Gegen k, Uhr hörten wir schweres Schießen und sahen gleichzeitig Flam men aus Herve und Äisö aufsteigen. Auf der Rückfahrt hörten wir kurz vor Chapelle wieder starkes Schießen und sahen Rauch und Flammen. Kurz vor Henri Chapelle kam un« «in gröberer Trupp Militär entgegen. Wir entfalteten unser« große deutsche Flagge und riefen ihnen die Nachricht vom Borrücken unserer Truppen nach Lüttich zu, woraus sie ein freudiges Hurra! ausbrachten. Wir hörten Scherze, die die gute Stimmung der Truppen bekundeten. Ein schon alter Landwehrmaun sagte uns, die Verpflegung sei vortrefflich. Ueberall, wo uns unterwegs noch Truppen begegneten, sahen wir freudige Gesichter und hörten überall von der fanatischen Wut der Belgier, die selbst auf Berwundetentransporte auS Kellern und Dachluken schossen. Die Halunken schossen aus den Türen heraus, und wenn die Truppen näher kamen, zogen sie einen blauen Kittel an und nahmen einen Spaten, friedliche Arbeiter markierend. So sahen wir Transporte dieser Fanatiker, die von Miseren braven Truppen gefangen genommen waren. Selbst JungenS von 14 bis 15 Jahren schossen auf unsere Truppen beim Durchzug. Nachdem wir in Preußisch- MoreSnct ankamen, riefen mir den Leuten zu, daß die Deutschen vorgingcn, darauf entstand eine allgemeine freudige Begeisterung. Wir konnten konstatieren, daß die Bevölkerung von Nentral-Morcsiiet unseren deut schen Truppen sehr cntgcgcnkam und sie mit Liebesgaben überhäufte. Besondere Freude bereitet Jung-Deutsch- lanü, die Inge ildm ehr, die vorne an der Front ist. Gefallene fortschasst und die Autos mit den Verwundeten zu den Verbandsplätzen und Krankenhäusern begleitet. Die Verwundeten werden nach Aachen und Eupcn gebracht. Der Transport der Verwundeten ist bei uns großartig organisiert, alles geht schnellstens in Autos vor sich, die zum Schutz gegen den fanatischen Pöbel militärisch geschützt sind. Auf dem Verdeck der Kraftwagen liegen zwei Mann der Fugendwehr im Anschlag, einer Rich tung nach vorn, einer nach hinten. Die braven Fungcns gehen tapfer und mutig überall durch dick und dünn mit Die gute Saat des Freihcrrn v. d. Goltz hat gute Früchte getragen. Der Sieg bei Mülhausen in österreichischem Lichte. Die Wiener Blätter heben neuerdings die große Bedeutung des deutschen Sieges bei Mülhausen her vor, durch den der Lieblingsgcdanke des französischen Gencralstabes, sofort beim Kriegsbcginn mit Deutschland zur Hebung des Geistes der französischen Armee in clsässi sches Gebiet cinzubrechen, gescheitert sei. Die Blätter er klären, jeder Tag stärke die Erwartung, daß die deutsche Offensive rasche, entscheidende Taten schaffen werde. Französische Lügen. AlS Zeichen dafür, mit welchen Mitteln die Franzosen die öffentliche Meinung zu bearbeiten suchen, sind nach stehend einige Auszüge Pariser Telegramme zusammcn- gestellt, die in der Welt verbreitet werden. Unsere schwache Grcnzschutzabtcilung in Altkirch hatte die Weisung, vor überlegenen Gegnern auszuwcichen. Inzwischen sollten stärkere Kräfte zusammengezogen werden. Dieser un bedeutende Vorgang wird von den Franzosen folgender maßen geschildert: Eine französische Brigade er schien vor Altkirch, das mit sehr starken Feldbefestigungen versehen sein offenes Städtchens und von einer deut schen Brigade verteidigt war. sGar nicht verteidigt, einige Kompagnien wichen aus.) Die Franzosen gaben ein Bei spiel dafür, wie ein glänzender ungestümer Sturm s!) ausgeführt wird. Ein Regiment nahm die deutschen Befestigungen. Die deutschen Truppen flohen s!) und erlitten auf der Verfolgung schwere Ver luste. Altkirch bereitete den Franzosen einen begeister ten Empfang. (!) Am nächsten Morgen wurde die Verfolgung wieder ausgenommen. Um 5 Uhr nachmittags wurden die Franzosen in Mülhausen mit freneti schem Jubel sl) begrüßt. Die Eroberung Mülhausens findet im Elsaß einen begeisterten Widerhall. Kriegs minister Mcssimy beglückwünschte den General Fofsre zu seiner glänzenden und energischen Offensive usw. Der Name Bouaparte zieht nicht mehr. Aus Paris wird über Ncwyork gemeldet, daß Prinz Roland Bonaparte sich zu Militärdiensten angeboten hat. Sein Gesuch wurde abschlägig beschiedcn. Der Prinz zählt bereits 68 Fahre und wurde seinerzeit ans den Listen der Armee gestrichen, da bekanntlich ein besonderes Gesetz alle Prinzen aus einem Hause, das einmal in Frank reich regiert hat. vom Militärdienst auSschliebt. Bekannt lich ivurdc Prinz Bonaparte vor kurzer Zeit als Kan didat für den albanischen Thron genannt. Rahe der russisch-deutschen Grenze. Einem Privabbrtef. der ihr zur Verfügung gestellt wird, entnimmt die „Köln. Ztg." folgende Stelle: Dte ganze Einwohnerschaft Brombcrgs ist von einer Begeisterung erfüllt, wie sie nach Aussage alter Leute weder 1864, «6, noch 1870—71 gewesen ist. Jeder ist sich des Ernstes der Lage voll bewußt. Die Bürgersteige sind über füllt. Von jedem der kleinen Grenzscharmützel, die für uns bis jetzt alle siegreich und mit wenigen Verlusten verknüpft waren, erschallen sofort nach Bekanntgabe brausende HurraS in den Straßen. Die Kriegsautomobile durchlaufen fort- während die Stadt. Daß die Russen kämpfend nach Broinbcrg kommen, ist ausgeschlossen. Als Gefangene werden wir sie sehen. Wir sind hier alle in festester Zu versicht und ohne Furcht. Hier und da kommen die Kosaken scharenweise über die Grenze, um Brot zu erbetteln, da sie drüben nichts zu essen kriegen. Allgemeine Befrie digung und Heiterkeit erregte hier vor einigen Tagen das Jndieluftfliegen der Pulvermagazine in Warschau. Nach Angabe des Gouverneurs sollen es die Revolutionäre verursacht haben: da dies nicht nachzuweisen war. hieß es, -er Blitz hätte cingeschlagcn. Da dies nie mand glauben wollte — eS war kein Wölkchen am Himmel — verblieb es schließlich bei den Revolutionären. Fetzt ist aber festgestellt, allerdings nicht für dte russischen Behörden. daß die höheren in Betracht kommenden Stellen die Magazine selbst in die Lust gesprengt haben, weil sic nach der Mobilmachung die Truppen mit Munition versehen sollten, die nicht da war. Das Geld hierfür war in dte Taschen der Offiziere geflossen. Von einigen Reisen den, die jetzt schleunigst Rußland verlassen sollten, hörten wir, daß die cinberuscnen Reserven in vielen russischen Städten nicht eingeklcidct werden können, »veil die Offiziere die Monturen zu Geld gemacht haben. Nette Zu stände dort! Und solche Kerle sollen wir furchten? DcS-^ halb ist hier auch alles ohne Sorge und sicht vertrauens voll den kommenden Ereignissen entgegen. Die Desertion ist drüben an der Tagesordnung. Erst neulich ist wieder ein größerer Trupp über die Grenze zurückgcsandt worden. Die Bcweguug in Russisch-Polen. Die in Lemberg erscheinende „Gazeta Wicczorua" erhält von Reisenden, die ans Czenstochau dort eingctrossen sind, folgende Mitteilungen: Vor dem Einzug der deutschen Truppen in Czenstochau kam es dort zu einer Revolu tion. Polnische Reservisten meuterten, »vobei es zu einer förmlichen Schlacht mit regulären russischen Truppen kam. Die Reservisten überfielen die Magazine. Aus beiden Seiten gab cs große Verluste. Fm Gouvernement Kiclce sind über 1000 Reservisten, die der Einberufung keine Folge leisteten, geflüchtet. Russisch-polnische Bauern, hauptsächlich ans der Bendziner Gegend, die große Mengen Lebensmittel nach Krakau aus den Markt brachten, erzählen, daß nur wenig« Reservisten cingerückt seien. D!c Bauern äußer» ihre Freude darüber, daß sie dem russischen Joche nun mehr ent ko Minen. Die in Lemberg erscheinende Zeitung „Dziennik Polskie^, berichtet auf Grund von Mitteilungen polnisch-russischer Flüchtlinge, daß die Russen aus ihrer Flucht die militäri schen Depots, Kasernen und Brücken sprengen, Eisenbahnen, und Tclephonleitungen zerstören und Lebensmittel und Furagevorrätc vernichten. Die polnisch-russische Bevölke rung gehe den vordringenden Deutschen überall an die Hanb, und erteile ihnen wichtige Informationen. Gleichzeitig sollen in Russisch-Polen vielfach selbständige polnische Frei» w i l l i ge n k o r p s bestehen, die die sich zurückziehenden Russen angegriffen haben. Ein Kosakenoffizier, der sich der, eigenen flüchtenden Mannschaft in den Weg stellte, sei von meuternden Soldaten erschossen worden. Fn Lodz habe» die Russen die Depots der Staats- und Privatbanken berritSj nach dem Innern des Landes befördert. I»/« Million Kriegsfreiwillige. Wie amtlich mitgcteilt wird, habe« sich im Reiche biSchetz 1)4 Million Deutsche als Kriegsfreiwillige gemeldet. Eine Betrachtung über die politische Lage. In der „Kreuzztg." stellt Professor Schiemanrks eine Betrachtung über die Kriegslage an und äußert: Keiner von unseren Feinden hat ein Oberhaupt, das die Last der Verantwortung für diesen Krieg selbst trage. Der Zar sei allezeit der Spielball derjenigen ge wesen, die ihm ihren Willen etnzugebcn verstanden. Biel-, leicht sei nichts für die Beurteilung der russischen Verhält» nisse charakteristischer, als der in Petersburg weit ver») breitete Glaube, daß, wenn der schmutzige Wunbermanni Rasputin am Platze gewesen wäre, Kaiser Nikolaus jene Mobilmachung nicht angeordnct hätte, die wir mit! unserer Kriegserklärung beantworten mußten. In bezug auf England schreibt Professor Schiemann: Grey un feinen Trabanten wird einst die Grabschrtft zu setzen sein:, Hier ruhen die Urheber des Krieges von 1014! Denuj nichts sei sicherer, als daß Rußland und Frankreich es nie gewagt hätten, Deutschland und Oesterreich-Ungarn her-, auszufordern, wenn sie der englischen Bundcsgenossen- schaft nicht sicher gewesen wären. Der „Eclair" vom 31. Juli sagt wörtlich: England hat mitgcteilt, daß es in dieser Frage (das heißt tu dem sich ausbaucnden Konflikt zwischen Deutschland und Rußland) bis ans Ende mit! Frankreich und Rußland gehen würde. Wir können auf die englische Flotte und sogar auf die zur Verfügung stehenden Lanbtruppen von England rechnen. Bedarf es noch weiterer Beweise für die Doppelzüngigkeit GreySL fragt Schiemann. Der König vo« Bayern bei seine« Truppe». Der König besuchte laut „Rundschau" die einzelne«! ins Feld rückenden Truppenteile persönlich, richtete herz liche A b sch i cd S w o r tc an sie, ermahnte sic zu treuer' Pflichterfüllung und wünschte den Soldaten eine frohe Heimkehr. ' Der Großherzog von Mecklenburg - Strelitz hat das von seinem Großvater unter dem 10. März 1I71' gestiftete Kreuz für Auszeichnung tm Kriege er-, neuert. ^ Ausruf der Deutschen Kolonialgesellschaft. Der Präsident der Deutschen Kolonialgcsellschaft He p-» zog Johann Albrccht zu Mecklenburg erließ folgenden Aufruf an die Mitglieder: „Eine ernste, heilige Stunde hat für unser geliebtes deutsches Vaterland geschlagen. Einmütig erhebt sich das Volk zum gerechten, ihm aufgedrängten Kampfe gegen neid» und haßerfüllte Feinde. Fetzt gilt eS, für unser Vaterland mit allen Kräften einzntreten. jeder und tebc an seine Stelle, um nach crkäinpftcm Siege in Frieden und Frei- heit, die uns die Feinde rauben wollen, mit frischem Mute wieder an den Ausbau unseres Kolonial» vesttzeSzu gehen." ,'
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