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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189004250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900425
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-25
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.04.1890
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reikMAyciger Braud i Erfchemi jeden WocheMag Nachm!ttaqS6Uhr jürden UO andern Tag. Preis vieneljährlich S Mark 2d Psg . ! zweimonatlich 1M. SO Pf. und einmonatlich 7b Ps. j - Lehrer- IN »UN, n. 2 Uhr.. Illsl an. u«g! vU. ilumenthal.. irv vor» t. er. pril. etrübt «n men nd ruhig roß- und rin. >ril l. I. 6N. "^"7 43 Jahrgang. Freitag, den 25. April md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg Inserate werden bis Bormitlag l t Uhr angenom- men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile I«»»»D oder deren Raum lb Psq LWV Tagesschau. Freiberg, den 24. April. Mittwoch früh S Uhr reiste der deutsche Kaiser mittelst Sonderzuges von der Werst in Wilhelmshasen aus nach Olden burg ab. Dort traf der Monarch mit den Grafen Mollke und Waldcrsee und dem sonstigen Gefolge kurz nach 10 Uhr aus dem großartig geschmückten Bahnhof ein, wo er vom Groß- Herzog herzlichst begrüßt wurde. Der Kaiser fuhr unter dem Juvel einer zahllosen Menge durch die rcichbcflaggten Straßen zum Schlosse, um dort ein Frühstück zu nehmen. Die Weiter reise erfolgte um 11^ Uhr über Osnabrück nach Köln, wo selbst Se. Majestät um 6 Uhr 2 Min. ankam und ohne den Salonwagen zu verlassen, um 6 Uhr 9 Min. nach geschehenem Maschinenwechsel die Reise nach Hagenau fortsetzte. Daselbst dürfte der Kaiser heule früh etwa um 1 Uhr eingetroffcn sein und sich sofort zu Wagen zu einer Auerhahnbalz nach dem betreffenden Jagdrevier begeben haben. Bereits am selben Morgen um 7 Uhr sollte alsdann die Reise nach Straßburg fortgesetzt werden, woselbst die Ankunft um 8 Uhr erwartet wurde. Die Kaiserin beal sichtigt, sich morgen, am 25. d. M., von Berlin nach Darmstadt zu begeben, um daselbst mit dem Kaiser zusammenzutreffen, welcher von Straßburg konimend ebenfalls an diesem Tage dort erwartet wird. Von Darmstadt wollte die Kaiserin am 28. d. M. wieder nach Berlin zurück kehren. Der Großherzog von Baden begab sich gestern Abend, einer Einladung des Kaisers folgend, nach Straßburg und »ahm dort im kaiserlichen Palais Wohnung. — In Homburg traf am Dienstag Nachmittag um 2 Uhr ganz unerwartet die Kaiserin von Oesterreich im strengsten Inkognito ein und fuhr in einer einfachen Droschke nach dem Schlosse zum Besuch der Kaiserin Friedrich und der Prinzessinnen, von denen die Prinzessin Margarethe ihren Geburtstag feierte. Die Kaiserin Elisabeth verweilte bis 5 Uhr im Schlöffe und kehrte dann nach Wiesbaden zurück. — Die Königin von England in Be gleitung des Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Batten berg ist gestern srüh 9 Uhr in Darmstadt eingetroffen. Bei ihrer Ankunft stand eine Schwadron Dragoner auf dem Bahn hofe. Die Musik spielte die englische Nationalhymne. Der Großherzog von Hessen mit Familie begrüßte die Königin herz lichst. In vierspännigem Wagen fuhren die Königin, der Groß herzog und die Prinzessin Heinrich von Preußen unter herz lichen Kundgebungen der Bevölkerung durch die festlich ge schmückte Stadt nach dem Schloß. — Wiedas „Wilhelmshafener Tageblatt" meldet, ist Prinz Heinrich von Preußen zumKontre- admiral und Geschwaderchef v. Hollmann zum Vizeadmiral ernannt worden. Das preußische Abgeordnetenhaus beschäftigte sich gestern zunächst mit der ersten Berathung des Antrages des Abg. Lassen auf Annahme eines Gesetzentwurfs, betr. Vit Zugvögel. In diesem Frühjahr hat die an das Wesen der Zugvogel so vielfach erinnernde Sachsengängcrei noch größeren Umfang wie in früheren Jahren gewonnen, trotzdem hier und da die Behörden ernstlich versuchten, den für die Landwirlhschaft im Osten Deutschlands veryängnißvollen Abfluß von Arbeitern einzudämmen. Im vorigen Jahre sind zum größten Nachtheil der oberschlesischen Landwirthe 35 000 schlesische Arbeiter und Arbeiterinnen nach dem Westen gezogen, uni während der Sommerzeit den dort für tüchtige Arbeitskräfte gebotenen besseren Verdienst zu erlangen. Nach den soeben zum Ab schluß gelangten Ermittelungen über den Umfang der „Sachsen- gängerei" im Jahre 1889 haben allein aus dem Regierungs bezirk Oppeln 22 616 Arbeiter der Heimath den Rücken gekehrt, um auswärts besseren Arbeitsverdienst zu suchen. Trotz aller Ab mahnungen und Erschwerungen hatdiesmal dieAuswanderung der !landwirthschastlichen Arbeiter noch früher begonnen und sich noch stärker entwickelt und war z. B. die Zahl der polnischen Sachsengänger, welche den Bahnhof in Liegnitz passirten, be- fondcrs stark an den Montagen und Donnerstagen, weil an diesen Tagen bei Massentransportcn für Person und Kilometer von den Bahnverwaltungen eine Fahrpreisermäßigung von bis 2/4 Pfennig gewährt wird. An diesen Tagen sind aber auch auf den am meisten befahrenen schlesischen Bahn linie» Sonderzüge vorgesehen, welche die fahrplanmäßige» Züge entlasten. Die Zahl der weiblichen Sachsengänger erschien bis her stets mehr als doppelt so groß, als die der männlichen. Der Zug nach Westen entvölkert durchaus nicht nur die Provinz Schlesien, sonder» macht sich auch in Posen und Pommern peinlich fühlbar, ohne daß sich die dortigen Gutsbesitzer ent schließen könnten, dem Uebel durch ansehnliche Lohnerhöhungen oder sonstige Begünstigungen tüchtiger Arbeiter gründlich ab zuhelfen. Es wiederholen sich immer nur die fruchtlosen Klagen und Erörterungen, sowie die Versuche, die Auswan derung durch behördliche Maßnahmen zu erschweren. So hat das Landrathsamt zu Zülz angeordnet, daß die Gachfengänger mit stempelpflichtigen Paßscheinen versehen sein müssen. Nach einer Mittheilung des „Coseler Stadtblattes" dürfen aus der dortigen Gegend vcrheirathete Männer nur dann auswandern, wenn die Ehefrau damit einverstanden ist und die Abreisenden nachweislich mit einem bis an das Ziel der Fahrt ausreichen den Reisegelde versehen sind. Mehrere Verwaltungen der größeren oberschlesischen Gruben gebrauchen dagegen wirksamere Mittel, sich einen tüchtigen Arbeiterstamm zu erhalten und die Leute an die Scholle zu bannen. Wo eS irgend möglich ist, werden i» der Nähe der Gruben für die verheirathcten Arbeiter Familienhäuser gebaut oder geeignete Privatgebäude .gepachtet und zu Arbeiterwohnungen vorgerichtet. Neuerdings geht man dort auch daran, sogenannte Schlafhäuser herzustellen, wo ledige Leute Unterkunft und Beköstigung erhalten und vor -den schlimmen Folgen des gefährlichen Schlafslellenwesens be- wahrt werden. Wie bitter man in Westpreußen über die Sachsengängcrei urthcilt, zeigt folgendes von dort der „Nvrdd. Allg. Ztg." zugegangene Schreiben: „Auf dem kleinen Bahnhofe Hochstüblau im Kreise Pr. Stargard wurden allein für Billets 4. Klasse nach Stettin bez. Berlin in vergangener Woche über 1000 Mk. vereinnahmt. Die meisten arbeitskräftigen Leute pilgern im Frühjahre nach Westen; der Osten behält die älteren und weniger kräftigen Arbeiter zurück. In vielen größeren Gütern M man schon glücklich, wenn nicht auch noch von den eigenen Leuten, die man den Winter über durchgefüttert hat, um im Sommer über Arbeitskräfte zu verfügen, ein großer Bruchtheil mit auf die vierspännigen Wagen springt, die alltäglich die Schaaren westwärts pilgernder Leute zum Bahnhof führen. Im Winter kommt dann die Sippschaft wieder nach ihrer -östlichen Heimath, macht 8—-14 Tage mit den paar Spar groschen die Wirthschaften unsicher, »nd nährt sich dann aus den Kartoffelmieten der benachbarten Gutsbesitzer oder vom Holzdiebstahl, sitzt auch wohl eine Gefängnißstrafe ab, um dann im Frühjahre wieder dasselbe Spiel zu beginnen. Dieses treiben die Leute bis zum heraunahenden Alter, dann bleiben sie im Osten, denn dann kommt es ja darauf an, ein geeig netes Heimaths- und Ortsarmenrecht fest zu begründen. Die Armenlast in vielen östlichen Kreisen ist eine geradezu enorme. Das Mark des Ostens kommt dem Westen zu Gute, die mürben Knochen hat der Osten zu pflegen. Dies giebt doch über Freizügigkeit und manches Andere zu denken. Wenn neuerdings die Arbeiter des Ostens zn billigem Tarise nach dem Westen befördert werden, sollte es da nicht angezeigt sein, im Interesse einer ausgleichenden Gerechtigkeit zu erwägen, ob es sich nicht empfehlen würde, dann wenigstens für die Rückfahrt so hohe Tarife einzuführen, daß die Sachsengänger es vorziehen; auch den Winter über, und womöglich überhaupt, im Westen zu verbleiben, damit der Westen außer den Vor theilen auch etwas von der Last und Plage zu kosten be kommt?" Es versteht sich von selbst, daß das Mittel der Berlheue- acung der Rückfahrt der Sachsengänger völlig unausführbar ist, und daß der westpreußische Korrespondent der „Nordd. Allg. Ztg." die Zustände etwas Grau in Grau gemalt hat. Wenn gerade dort die größeren Grundbesitzer schwer unter der Wander lust der arbeitende» Bevölkerung leiden, so liegt das theilweise auch daran, daß die Arbeiter im Königreich Sachsen, in der Provinz Sachsen, in Braunschweig und Hannover eine ungleich bessere Behandlung erfahren wie in ihrer Heimath, wo man sich noch nicht darein finden kann, daß eine überstrenge Be handlung in unserer Zeit nirgends mehr am Platze ist nnd ungerechte Zurücksetzung den einfachen Mann erst recht ver bittert. Wo Kriecherei und Heuchelei eine Stätte haben, da macht sich der tüchtige Arbeiter gern fort und das bleibende unverläßliche Gesinde ist immer das kostspieligste. Wo Strenge nöthig ist, sei sie eine väterliche; denn wo der Verkehr zwischen Ar beitgeber und Arbeitnehmer durch Freundlichkeit und Mitgefühl sich dem Familienverhältniß nähert, wo die Herrschaften ihren Leuten das Beispiel eines musterhaften und anheimelnden Familienlebens geben, da werden die Arbeiter selbst bei mäßigen Löhnen gern aushalten. Weitere empsehlenswerthe Mittel, dir Seßhaftigkeit der landwirthjchastlichen Arbeiter zu fördern, sind Anregungen zur Erweckung des Sparsinns und Ermöglichung eines kleinen Grundcrwerbs. Wer weiter nichts sein eigen nennt, als was er auf dem Leibe trägt, dem wird's nicht schwer, seine Verpflichtungen ohne rechten Grund aufzugeden und in ungewisse neue einzutreten. Wer aber Etwas erspart hat, der bedenkt sich erst zweimal, ehe er den Sperling aus der Hand giebt, um die Taube auf dem Dache zu fangen. Ein Besitz an Grund und Boden, und sei er noch so klein, erweckt das Heimathsgefühl, und der arbeitende Familienvater, der sich eines solchen erfreut, geht gewiß nicht unter die „Zugvögel". Mit bitteren Klagen und mit Zwangsmaßrcgcln werden die Gutsbesitzer im Osten Deutschlands die Nachtheile der Sachsen gängerei sicher nicht bannen. Ebensowenig werden sie im Stande sein, ihren Arbeitern dieselben Löhne zu zahlen, die im Westen möglich und üblich sind. Es bleibt ihnen deshalb nichts Anderes übrig, als dasjenige milde, freundliche und opferfreudige Verhalten, welches ihren Arbeitern allein dieHeimath wieder lieb und werth machen kann Abänderung der Gesetze vom 25. Mai 1885 und vom 25. April 1887, betreffend die Aussonderung des steuerartigeu Theile* aus den sogenannten stehenden Gefällen in der Provinz Schles wig-Holstein. — Geh. Ober-Finanzrath Fuisting erklärte sich gegen den Antrag, weil die Sache seit 1885 bereits ge regelt sei. Nach kurzer Debatte, an welcher sich die Abgg. Krah, Jürgensen und Lassen berheiligten, wurde der Antrag an eine Kommission verwiesen.— ES folgte die Be- ralhung des Antrages des Abg. von Balan u. Genoffen, die Regierung zu ersuchen, zur Erleichterung des Versandt- von Getreide, Malz und Mühlenfabrikaten aus den östlichen nach den westlichen Provinzen auf den StaatSeisenbahnen einen Ausnahmetarif einzuführen, welcher für diese VerkehrS- richtung die bestehenden Frachtsätze auf weite Entfernungen in fallender Skala erheblich herabmindert. Die Abgeordneten Bork n. Gen. wollten diese Tarifermäßigung auch auf Vieh ausdehnen und für alle Staatsbahnlinien ohne Rücksicht auf die Fahrtrichtung verallgemeinern. Die Abgg. von Zedlitz und Genossen beantragten dagegen, über die finanziellen und wirthschaftlichen Wirkungen einer Herabsetzung der Tarife für die bezeichneten Produkte eine Enquete zu veranstalten und die Ergebnisse derselben dem Hause in der nächsten Äffiou mitzutheilen. — Abg. v.RauchHaupt sprach sich für den Antrag des Abg. von Zedlitz aus. — Abg. Graf Kanrtz erörterte die Arbeiterfrage und bemerkte, mau könne dazu kommen, ruffisch-polnische Arbeiter wieder zulassen zu müssen. Für eine Taris-Herabsetzung sei Alles; es werde ein Staffeltarif gewünscht. Auch könnte man versuchen, wie in Frankreich, für Rußland Rabatt-Tarife einzuführen. — Abg. von Huene wollte sämmtliche Anträge der Tariftommiffion überwiesen habe» und nahm Anlaß, zu wiederholen, daß er die Getreide zölle immer verlhcidigen werde. — Abg. Brömel wünschte die Herabsetzung der Tarife für alle Ausfuhrartikel. Wesentlich sei auch die Verbesserung der landwirthschaftlichen Produktions- Bedingungen; man möge ja die Frage des Schutzzolls und des Frei handels nicht mit de» Eisenbahn-Tarifen verquicken. — Abg. Plettenberg war als Rheinlünvergegen eine Tarif-Herabsetzung. — Abg. Leer glaubte, eine Herabsetzung der Tarise würde dem östliche» Getreide den Berliner Markt öffnen. — Der Antrag des Abg.v.Z e dlitz wurde hieraus angenommen. Sodann erklärte man die Mandate der Abgg. Licht, Muhl, Olzem und Unruh, welche zu Land-, bezw. Amtsgerichlsräthen ernannt worden sind, für gilttg, desgleichen die Mandate der Abgg. Herwig und v. Cuny. — Ter sächsische Gesandte in Berlin Graf von Hohenthal und Bergen hatte zur Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen am Dienstag Abend einige 70 Landsleute bei sich vereinigt, unter denen sich der sächsische Militärbevollmachtigte, Oberst v. Schlieben mit Gemahlin, der OberstlieutenaM v. Kretschmar von der Studien-Kommission der vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule mit Gemahlin, der Maler H. Bürck mit Gemahlin und eine große Anzahl der nach Berlin kommandirten sächsischen Offiziere befanden. Gestern früh wurde dem gräflichen Paare von der Kapelle des Eisenbahn-Regiments eine Morgenmusik gebracht. Gestern Nachmittags 5 Uhr vereinigten sich die sächsischen Offiziere und Beamten zu einem Festmahle im „Englischen Hause" in Berlin, wobei Graf Hohenthal das Hoch auf den König Albert ausbrachte. Abends fand seitens der dem Eisenbahn- Regiment angehörenden sächsischen Offiziere eine größere Fest lichkeit mit lebenden Bildern in der Kaserne zu Schöneberg statt, während die Mannschaften der sächsischen Kompagnie sich am Tanze belustigten. — In der gestern in Straßburg ab gehaltenen Sitzung deselsässischenLandesausschusses begründete der Abg. Back seinen Antrag auf Erhöhung der Uebergangsstener auf Bier von 2,30 Mk. auf 3,20 Mk. Der Uiiterstaatssekretär von Schraut erklärte, die Regierung werde erst bei der Berathung im Bundesrath hierzu Stellung neh men. In drei Lesungen ivurde angenommen, daß die Er höhung mit dem 1. Januar 1891 eintrelen solle. — Die bayerische Abgeordnetenkammer nahm gestern den Gesetzentwurf betreffend den Neubau eines Justizpalastes in München im Höchstbetrage von 5990000 Mk. an. Am Sonnabend werden in Wien die österreichischer» und die ungarischen Minister zu gemeinsamen Konferenzen zusammentreten, um sich über die den Delegationen zu unter breitenden Vorlagen zu einigen. Die Ministerberathungen werden wahrscheinlich am Sonntag unter dem Vorsitze des Kaisers Franz Joseph fortgesetzt und zum Abschluß gebracht werde». Die Neuwahl der österreichischen Landtage, deren Mandats-Dauer im heurigen Sommer abläuft, wird nicht in allen Kronländern zur gleichen Zeit stattfinden. In einige» Kronlündern, insbesondere in Niederösterrcich, sollen die Neu wahlen erst für den Herbst ausgeschrieben werden. — Im österreichischen Abgeordnetenhause erklärte gestern der Minister präsident Graf Taaffe bei dem Etatsposten „Oefsentliche Sicher heit" er hege die feste Hoffnung, daß der 1. Mai ruhig ver laufen iverde, wenigstens seitens der Arbeiter, wenn nicht beschäftigungslose Personen sie ausreizen würden. Die öster reichische Regierung erachte trotzdem die gegenwärtige Zeit nicht, für geeignet, die Ausnahmsbestimmungen aufzuheben. »Uhr. i«. >r.
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