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Sächsische Staatszeitung : 19.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-193201192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19320119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19320119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-19
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 19.01.1932
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Staatsaryeiger für Erscheint Werktag» nachmittag« mit dem Datum de« Erschetnung«tage«. Bezug-pret«: Monatlich 3 RM. Einzelne Nummern 1V Ps. Schristleitg. u. Geschäft-stelle Dre-den-A. 1, Gr. Zwingcrstr. 16. Ruf 14K74 u. 212SS. Postscheck-Konto Dre-den 2486 / Staatsbank-Konto 674. den Zreiftaat Sachfen Anzeigenpreise: 32 mm breite, 3 wm hohe Grundzeile oder deren Raum 35 Pf., 66 mm breit tm amtlichen Teile 70 Pf., Reklamezeile 1 RM. Ermäßigung aus GeschäftSanzeigen, Familiennachrichten und Stellengesuche. Schluß der Annahme vormittag« 10 Uhr. Zeitweise Nebenblätter: Landtag«-Vellage, Ztehung«liste der Staatsschuldenverwaltung, Holzpflanzen-Verkaus-liste der Staatssorstverwaltung. verantwortlich für die Schriftleltung: OberregierungSrat Han» Block in Dresden. 5- .--- 7-7. - ' .... -- -V .. — . . » Nr.-IS I Dresden, Dienstag, 19. Januar 19S2 Neve des Reichsinnenministers vr. Groener zum Reichsgründungsgedenttag. llm die Reichspräsidentenwahl. Berlin, 18. Januar. Zum Gedenken der heute vor 61 Jahren er folgten Gründung des Deutschen Reiche« wurde deute abend durch den Deutschen Rundfunk eine feierliche Veranstaltung übermittelt, in deren Ver lauf Reichsinnenminister vr. Groener sprach. Wiedenrm, so erklärte der Minister u. a., kämpft das deutsche Volk um seineRettung auS tiefer Not, um seinen Wiederaufstieg als große Nation. Dabei stehen weniger die materiellen Güter auf dem Spiele, al» vielmehr die geistigen und moralischen Kräfte. Eine geistige Wiedergeburt aber kommt nicht von ungefähr und nicht von außen. Die Wurzeln dieser Er neuerung liegen in der Vergangenheit. In der Pflege der geistigen Errungenschaften unseres Volkes liegt die Voraussetzung für unsere Rettung und für den nationalen Wiederaufstieg. Der Redner erinnerte an die am 18. Januar 1871 erfolgte Vollendung der Neugründung des Reiches: Zwei hehre Gestalten, erklärte er, ragen aus dem Bilde von dem Versailles von 1871 hervor. Bismarck und sein königlicher Herr, Wilhelm I. Dieser historischen Gestalten heute zu gedenken, ist ein Gebot vaterländischer Pflicht. Durch diese beiden Persönlichkeiten ,st die Ein heit des deutschen Volkes verwirklicht worden Doch welch ein Unterschied zwischen damals und heute! Im gleichen Spiegelsaale von Versailles wurde uns 1919 jener Vertrag aufgezwungen, dessen politische und wirtschaftliche Ungerechtigkeit und Unvernunft nicht nur für unsere beispiellose Notlage, sondern auch die der ganzen Welt ver antwortlich sind. Und doch konnte die demütigende Szene vom 28. Juni 1919 dem Einigungswerk vom 18 Januar 1871 nichts anhaben. Das Band, das die Reichs- gründung um das deutsche Volk geschlungen, war für da« zweite Versailles unzerreißbar. Erhobenen Hauptes dürfen wir daher trotz allem Widrigen der Gegenwart deS ReichSgründungstags gedenken. Was schwer errungen, hatte in sich die Krast des Bestandes. Die Einheit deS Reiches Über stand die Schrecknisse deS Weltkriege», da» Elend des Zusammenbruchs, den Wandel von der Mon archie zur Republik, den Krieg im Frieden, den der Ruhrkamps bedeutete. Wo die Einheit des Reiches aus dem Spiele stand, gab es keine Parteien. So soll und muß es bleiben. Der ReichsgründungStag mahnt alle Volksgenossen, zusammenzustehen in Brüderlichkeit Verhandlungen des preistommiffars. Berlin, 18. Januar. Ter Reichskommissar für Preisüberwachung verhandelt gegenwärtig mit der Haupt gemein- schäft für den deutschen Einzelhandel über die Frage einer Preissenkung im Textil- und Schuhhandel. In der lau senden Woche werden sich daran Verhand lungen mit den Brauereien und dem Gastwirtsgewerbe, der Farbenindustrie den Privattelephongesellschaften und Düngemitlelsabriken und dem Kraft droschkengewerbe anschließen. Auch mit den Gewerkschaften sind weitereBesprechunge n in Aussicht genommen. Die Gas- u n d Elektriz it ä tSt arife sind jetzt wiederum in einer Reihe weiterer Orte ge senkt worden, insgesamt haben 75 Gaswerke und 48 Elektrizitätswerke ihre Tarife herabgesetzt. Unter den Gaswerken befinden sich die von Magdeburg, Bielefeld, Ham burg, Erfurt und Merseburg, unter den Elektrizitätswerken daS Badenwerk in Karls ruhe, die Elbinger, Dresdner, Bam berger, Aachener, Erfurter undSchweid- nitzer Elektrizitätswerke, sowie da» Ost- bayrische Kraftwerk in München und da» Oberschlesische Elektrizität»werk. und Einigkeit. Fort mit dem häßlichen Streit der Parteien, der unser ganzes Volksleben vergiftet. Es muß möglich sein, eine neue Gemeinsamkeit herzustellen, die auch jene politischen Lager umfaßt, die sich heute als erbitterte Feinde gegen über stehen. Die einzige Grundlage einer solchen Einigung aher kann nur die Nation sein. Diese Einigunv geht in der Praxi- heute schon sehr viel weiter, als man e« aus den Schranken der Partei heraus sehen will. Ihr Ziel und ihr Wahrzeichen ist und bleibt die Frei heit und Gleichberechtigung der deutschen Nation. Von dieser Grundlage der nationalen Einigkeit aus werden sich auch die Probleme lösen lassen die unser Verfassungsl eben auf wirft. Es ist ebenso verkehrt, die Verfassung von Weimar in Bausch und Pogen zu verweisen, wie in ihr ein unveränderliches, starres Ideal zu sehen. Organische Ausführung und Ent wicklung der Verfassung ist die Aufgabe der politischen Kräfte. Es kommt weniger daraus an, einzelne Berfasjungsbestimmungen zu ändern, als sie durch den Geist, in dem sie auS- gefuhrt werden, den lebendigen Bedürfnissen des Staates und der Nation anzupassen. Unantast bar ist nur ihrGrundgedanke, die freie Mitarbeit und Srlbstverantw ortung eines jeden Staatsbürgers. Der Leidens weg des deutschen Volkes muß diesem eine dauernde Lehre sein, daß allein die eigene ge schlossene Krast ihm den Weg in die Zukunft bahnen kann. Demschland wird jetzt aus die Konferenzen von Lausanne und Genf gehen, um sein gutes Recht auf Freiheit und Gleichberechtigung mit andern Völkern zu erringen. Die histo rische Bedeutung dieser Stunde verlangt es, daß jeder Deutsche den Reichskanzler und die übrigen Vertreter des deutschen Volkes, die in Lausanne und Genf seine Sache führen, bei ihrem beispiellos schweren Ringen unter stützt. Vor dem Kamps um die höchsten Rechte des deutschen Volkes schweige der Parteien streit. Wie oft ha» unser allverehrter Herr Reichspräsident zur Einigkeit auf gerufen! Er, der den Reichsgründungstag im Spiegelsaal von Versailles mit erlebte, weiht sich mit aufopferndster Pflichterfüllung und heroischer Treue der Einheit der Nation. Denn nur in diesem Zeichen ist das nationale Rettungswerk zu vollbringen. Die Frage der Bierpreissenkung. Berlin, 18. Januar. Tie heutige Mitgliederversammlung des Deut schen Brauerbundes e. B. beschäftigte sich», a. mit der Frage der Bierpreissenkung. Wie WTB-- Handelsdienst dazu erfährt, war die Bersammlizng einstimmig der Auffassung, daß ohne eine fühlbare Senkung der Biersteuer eine Ermäßigung des Bierpreise» nicht vor- genommen werden könne. Nur durch eine gleichzeitige Bielsteuersenkung in einem Ausmaß da- eine Verbilligung deS Drittelliter- GlaseS um mindesten» fünf Pfennige ermögliche, könne eine Wiederbelebung de» Konsums erreicht werden. Eine Kommission wird morgen vormittag die Vorschläge de- Reichs- kommissarS für Preisüberwachung anhören. * Senkung der Hafenabgaben. Berlin, 18. Januar. Wie der Amtliche Preußisch« Prestedienst mit teilt, haben der preußische Minister für Handel und Gewerbe und der preußische Finanzminister im Rahmen der PreiSscnkungSaktion der Reicht- regierung ein« zehnprozentige Senkung aller Abgabenbeträge in den preußischen staatlichen Häfen mit Wirkung vom 21. Ja nuar 1932 angeordnet. Auch für die öffent lichen nichtstaatlichen Hafenbetriebe und Umschlagseinrichtungen in Preußen wird angestrebt, vom gleichen Zettpunkt ab I die Hafenabgaben und UmschlagSgebühren zu senken. Oer Termin der Reichspräsidentenwahl. Berlin, 18 Januar. Zu der Meldung eines Berliner Abendblattes, daß die Wahl de» Reich-Präsidenten wahrscheinlich am 28. Februar erfolgen werde, teilt WolffS Büro mit, daß die Bestimmung deS Termin» durch den Reichstag in Gesetzesform er folgen muß. Infolgedessen sind auch die Be hauptungen unzutreffend, daß den Be hörden bereits Anweisungen zugegangen seien, Vorbereitungen sür die Reichspräsidenten wahl zu treffen * Die Wirtschaftspakte» an den Iungdeutschen Orden. Berl»», 18. Januar. Ter Voisitzende der Wirtschaftspartei, Prosessor vr. Bredt, hat dem Jungdeutschen Orden auf sein Ersuchen um Unterstützng des von dieser Or ganisation eingeleiteten Volksbegehrens zur Amtsdauerverlängerung des Reichs präsidenten mitgeteilt, der Vorschlag de« Jung deutschen Ordens scheine nicht empfehlens- wert zu sein; e» sei einsacher, den in der Reichsversassung vorgesehenen Weg der Bolks- wahlen zu beschreiten * Der Ehristtichsoziale Volksdienst zur Wahl. Berlin, 18. Januar. Eine Fraktionssitzung des Christlichsozialen BolksdiensteS, die heute stattfand, hat die bestimmte Erwartung ausgesprochen, daß unter Ausschaltung aller Parteien die berufenen Stellen rechtzeitig Vorsorge treffen, damit das deutsche Bolt die Möglichkeit erhalte, Hindenburg in dieser schweren Zeit an der Spitze des Reiches zu behalten. Eine Erklärung Hitlers an den Reichskanzler. Berlin, 18. Januar. Zu den Verhandlungen über die Verlängerung der Amtsdauer deS Reichspräsidenten hat Hitler dem Reichskanzler eine Erklärung zugestellt, die jetzt veröffentlicht wird. Sie führt die schon bekannte Verordnung des Reichspräsidenten über außerordentliche Zollmaßnahmen vom IS. Januar 19LL. Berlin. 19. Januar. Aus Grund de» Artikel» 48 Abs. 2 der Reichs- Verfassung wird folgendes verordnet: Artikel 1 Die Reichsregierung wird ermächtigt, im Falle eines dringenden wirtschaftlichen Bedürfnisses 1. bei der Einfuhr von Waren, die aus Län dern stammen, deren Währung unter die Gold parität gesunken ist, für einzelne Waren oder Warengruppen Ausgleichszuschläge zu erheben, 2. für Waren, die auS einem Lande stammen, mit welchem da» Deutsche Reich nicht in einem handel-vertraglichen Verhältnis steht oder welches die deutschen Waren ungünstiger behandelt al- die Waren eine- dritten Lande», erhöhte Zollsätze fest- zusetzen. Bon der Erhebung der erhöhten Zollsätze kann bis zur Dauer von höchstens sechs Monaten Abstand genommen werden, wenn mit diesem Lande Handelsvertragsverhandlungen schweben oder bevorstehen. Die Reich-regierung kann bei einzelnen Waren von der Anwendung der erhöhten Zollsätze ganz oder teilweise absehen. Artikel 2 Die Verordnung tritt mit dem Lage der Ver kündung in Kraft. Verordnung des Reichspräsidenten über das Tragen von Abzeichen. Berlin 18. Januar. Auf Grund de« Artikel» 48 Absatz 2 der Reichs- Verfassung wird folgende- verordnet: Born Inkrafttreten dieser Verordnung ab gilt da» im Achten Teil Kapitel H der Vierten Ber- ordnung de» Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zum Schutze de« inneren Frieden« vom 8. Dezember 1931 (Reich«, gesetzbl. k S. 699) ausgesprochene Verbot d«S Tragens von Abzeichen nicht mehr für Nadeln, Rosetten und ähnliche kleinere Abzeichen in der Begründung derAblehnung etwas weiter auS Wenn der Reichstag die Amtszeit verlängern solle, so müsse er dem Willen des Volkes entsprechen, wa» jetzt nicht der Fall sei. Gegen den Hinweis des Reichs kanzlers, daß die außenpolitischen Inter essen des Reiches jetzt keine Wahlen ge statteten, behauptet Hitler, daß sie nur au- innenpolitischen Gründen abgelehnt würden, daß die außenpolitischen Interessen dagegen sie erforderten, weil die innenpolitijche Überwindung der weltanschaulichen und parteilichen Zersetzungsarbeit, die mit dem November 1918 ihr Ziel erreicht und Deutschland in den heutigen Zustand getrieben habe, dasür Voraussetzung sei. Außerdem müsse er den Vorschlag ablehnen, weil die Nationalsozialisten uhrelang als Staatsfeinde verfemt und als Menschen zweiter Klasse behan delt worden seien. Zum Schluß jolgt das Be dauern, daß Hindenburgs Name in „diese Aktion zur Rettung des Systems, hineingezogen werde, sür den wir Mitkämpfer des großen Krieges als den GeneraIseldmarjchall unseres Heeres unver änderliche ehrerbietige Dankbarkeit empfinden. 4» Oie Bayrische Volksparkeitorresponvenz gegen Hitler München, 18. Januar. Tie Bayrische Bolkspartelkorreipondenz sagt zur Denkschrift Hillers an den Reichskanzler, sie lasse die Stärke der Abneigung gegen eine Wiederwahl Hindenburgs bei der NSDAP, erkennen. Tie Denkschrift sei überhaupt eine Hetzschrift gegen Reich-- kanzler vr. Brüning, der als da» Haupt hindernis für eine Verständigung über eine Wiederwahl Hindenburgs hingestellt werde. Hätte man in den letzten drei Jahren nur Außenpolitik im Stile Hitlers ge- trieben, so säßen die Franzosen noch heute am Rhein 4» Sine Antwort der Reichsregierung. Berlin, 18. Januar Tie Reichsregierung läßt erklären, sie werde nicht verfehlen, die auf die Erklärung Hitlers zu erlerlende Antwort ebenfalls der Öffentlich keit bekanntzugeben. Form und Größe, wie sie bisher bei politischen Bereinigungen üblicherweise getragen wurden. Reichsratsdenksihrift über Reichs« ousgaben und Schuldendienst. Berlin, 18. Januar. Tie Ausschüsse de« Reichsrat» ver handelten am Montag über den berichtigten Haus halt deS Reiche- und faßten nach ausführlicher Erörterung eine eingehende Entschließung über die allgemeine Finanzlage, die Tonner-tag in der Plenarsitzung be kanntgegeben wird. Ter Generalbericht erstatter de- ReichSratS für den Reichshaushalt, Ministerialdirektor vr. Brecht, dessen Vortrag die Verhandlungen «inleitete, hat dem Reich-rat eine Denkschrift „Die Ausgaben de- Reiche« 1931 und früher mit besonderen Be merkungen über den Schuldendienst* vorgelegt, au« der wir folgende- entnehmen: Während der normale innere Schulden dienst deS Reiche» infolge der Inflation und der geringen Aufwertung (bei ver mehr al» 100 Milliarden RM. innere Kriegskosten ganz ausgefallen sind) nur 485 Mill.RM. jährlich beträgt, wendet Frankreich sür de« normalen inneren Schuldendienst jährlich mehr al« 3 Milliarden RM- (18 Milliarden Franke«) aus, England sogar nach altem Kur» 6 Mil liarden RM. (300 Mill. Pfund, nach heutigem Kur» etwa 4^ Milliarden RM). Beide- Länder sind im Gegensatz zu Deutschland in der Lag«, ihren inneren Gläubigern diese große« Beträge zur Verfügung zu stellen. I« Frankreich und England macht, wie da» Statistische ReichSamt berechnet ha», der inner« Schuldendienst etwa 28 v. H. der öffent lichen Au»gaben au», in den Bereinigte« Staaten von Amerika und Italien «tw« 22 v. H, in Deutschland dagegen nur 4,9 v. H. Von den Sleuerleistunge» kommt also in Frankreich mehr al« e!» Sie Aktion zur Preissenkung.
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