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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-19
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1887
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Auflage rv,7S0. LdstMkMkNlsprri, vienelj. 4'/, Mli. inel. Vringertotiu 5 Mk^ durch die Polt bezogen 6 Wk. Jede einzelne Nummer 2V Pi Belegczemvlar 10 Pf. Gebüoren iür Erirabeil aqen itn rageblak,. Format getalzi) «h»e Pvsldesörderung KV Mk. ««1 Poftdelörderun« 7V Ml. Inserate Sgsspaltcne Pctitzeile 20 Pt. Größere Schriften laut unl Preieverzeichmtz flabellorrscher u. Zifi-rniatz na» höherm lar,'. Lerlamru »ater dem Redaeti o us st rich dle 4gel»all. geile 50 Ps. vor den Kam > ltennachr »chteu d>« öqeipalieae Zeile 40 Pf Jaierate find stns an die ltrpedillo» z» leide». — Rabatt wird »>»> gegeben. Zohlu», pr»ev„a-r»oüo «der durch Post- nachnadme. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. VeUmIliichmi. Das 1 Stück des vlessährigen Rnchsqesrtzblattrs ist bei uns eiu-egangea »od wird da >»» »0. A«hr»ar bs». I. aus dem Rattztzeuisssul, zur Etnsichlnahmr vsscutlich ans» hingen. Dasselbe eakbält: Nr. 1881. Verordnung, Letresie»d die Aoslvsuog tz«< Reichstags, vom >4. 2a«uar 1887. Nr. I8UL. Verordnung, detrrsse»» di« Wahl« I»m Neichslag. vom 14. S»»»a, 1887. ^ Leipzig, d» 1, Zann.r ,887. r, Der Nath der St«»dt Leipzig. " De. Oeorgi. krumbieget. Veliikklmsch««-. DaS vom Stiftsrathe 1>r. Johann Kranz Boru für «iueu in Leipzig geborenen, die Reckte slu vir enden Sohn ». rme« Beisitzers »« hiesige» Juristenfamltät, oder, da de re, keiner Vorhände», hc eine« vetfitzers des doemastaeu hiesige» Schvppensiuhte». oder, d» ein solcher auch nicht wäre, » «n«4 Nalhsberr» allhier. and wenn deren «benmüßig kemer z» finden. ck. eines hiesigen Bürger« gestiftete Stipendium ist auf die Jahr« 1887 und 1888 zu veraede» und beteSgt aus diese beiden Jahre je 170 -E 58 ^s. Der UmpsSnger diese« Stipenvii hat jede« Jahr am l2. Juni, oder, dasern letzterer aus einen Sonn« oder Feier tag fällt, am IS. Juni vier ein ^rgumeutam juriitlcum zu pe»»r>rra" und diese Oration schriftlich bei na« «injureichen. Wir fordern diejenige» Herren Stnvirrndea. welche um obige« Stipendium sich bewerben wollen, hierrurch ans. sich unter Bescheinigung ihrer stlstungsgemähen Oualifiration bis zu» L. März diese« Jahre« schriftlich bei uns anzumeldrn, widrigenfall» fi« diesmal unberücksichtigt bleibe». Läpzig. dm 1k. Januar 1887. Lee SI«th de» Gt«dt Leipzia. vr. Georgi. Kr. Drkallnlmchmls. Dir haben beschlossen, in diesem Jahre die Haupischleutz, der Mrich»8««ffe »»d di» Schleuß« läags der Ostsrmat de« -i»Opl»tze« umrabauea. Unter Bnugnah», ans «nfer« vekaantmach»», »»« lv März 1881 sorber» wir daher die Besitzer, be». Der» wolter der an genannte Strahealractr angrenzenden Grund» flicke aus. wegen Unterstihrung der Falliohre, sowie »egen nolhweubig werdender Einlegung oder Umlegung bez. Re paratur von Bel» »der Koltrohrschleußea bei uns Anzeige zu erstatten, damit di« Arbeit rechtzeitig a»s Koste» de» Ndjaoenteu erfolgen kau». Auch sind etwa beabsichtigte, die bezeichnet«, Straße», tracle berührende Arbeite» an dm Prival^as» »nd Daffer» leilungeo vor der mit dm enigaagsgeuaanle» Arbeit« bedingten Umpflasternng »»«zusühre». I« Falle der untrriasimen Anzeige habm die Säumige», außer der Einziehung einer Geldstrafe bis M «0 zu gewärtigen, daß die vorstehend gedachten Arbeiten an Fall rohr» und anvemu vrischlmtze» vm» Ralhswogm a»s ihr« kosten ausgrsührt werde». Leipzig, am 4. Januar >887. Der Nchttz »er Stadt L-kpz«». vr. Seorgi. Oruigmuth, Assessor. VMunlmachlln-. Wir bmbsichtigen in diesem Jahre folgend« Straße«, bez. Straßentrocte neu- refp. uo>xfl >stern zu lass'», »nd zwar: die astrdliche Aahrbaha de» IohauarsplatzeS, von ver Querstraße bi« zum gr»cc>u»ve»kmat, dir Bayerisch« Straß«, von der Alberlstraße bi« zum vormaliae» Holz« und Kohlenbahnhof, da« Barfaßgckßchen, das Salzgaßchea, die Querstraße, die Albertstraß«, vo» der Zeitzer- biS zur Bayerischen S: ratze, uad die Fahrstraße a» der «e»«» Börse, von der Hallr'schen» »ach der Gerberstratzr. Ja Veranlassung dessen sind die Besitzer der an vor- acuanntr Straßen an grenzenden Grundstücke nach unserer Bekanntmachung vom lv. März 188t verpflichtet, die Trans-, Fallrohr- und Wirthschasl-mässer durch unterirdisch« Bei schleuß» für ihre Rechnung direct i» die Haurtichleuße ab> zuleilen. und zwar sind diese Anlagen aus Kosten ver Be- theiligten durch unS, nachdem VaS hierfür zu berechnenvc Bauschkostenquantum einge,ahlt ist, autzerbalv der Privat- grundftücke tanerhalb de« SlraßenkörprrS auszusübren. Wir fordern Voder die Besitzer bez. Verwalter der an aenannle Slraßen angrenzenden Grundstücke aus. wegen Unter fuhruug ver Fallrohre bez. weqen notbwendig werveiider Ein leanng oder Umlegung von Beischleußen b« un« Anzeige zu »statten, damit die Ausführung der Arbeiten von UN- recht zeitig aus Kosten der Avjacrnten erfolgen kann. Im Falle der unterlassenen Anzeige haben die Säumigen außer Verwirkung einer Geldstrafe vis zu 60 zu gewärligen daß die vorstehend gedachte» Arbeiten von Ralh-megen au ihre Kosten auSgrsübrt werden. Auch sind etwa beabsichkigte, die bezeichnelen Straßen be> rührende Arbeiten au den Privat-GaS- uud Wasser-Leitungen vor der Pflasterung auSzusülirm. Mil Rücksicht aus dte Erkaltung eine« guten Straßen» Pflaster- werden Arbeiten der dorgedacbten Art im Straßen- ktzrper während eine- Zeitraumes von 5 Jahren nach bceudeter Pflasterung in der Regel nicht zugelasseu. Leipzig, am 4. Januar 1887. Der Rath der Stadt S«i»,iG vr. Georgi. Gnngmnttz, Affeflor Am «»rg»n de« l». dieses Monat» b«t sich in ^nem »am Aus enthalt »er Maaearücker dieneaden Zimmer de« hi fiqe, Lieldener Bahnhöfe- eia seiner Pe>iS»lichketI nach uub.kaiialer Maan erdängi welcher am Aden» vo her mit dem 6 Uhr 55 Mwuleu «u> der Lelpzig-Dre-tmer Lis-nbahn (L>nle über DS'-eln) hier eiatreffeaden Zone hier aagekominea. seine: irankeaen Zustanbe« wegen noch dem gedachten Zimmer gebracht worden ist und daselbst di« Nacht zu- gebracht Hai. Wir richte» an Jedermann, welcher >n,kauft über di« Perlün lichktii de« versardenen zu geben vermag, die Bitte, sich ungesLa« bei an« zu melde». Leipzig, den 15. Januar 1887. . . Las Vollzetamt der Stadt Leipzig. 1 261. Bretschneider. H «ignalement des Todten und Verzeichn ß der Effecten desselben. «lter: unqelähr SO Jahre alt, Stand: Michewenb Urb eil er. Geiße: 1.KS Mir., Haare und lluaea: grau. Zäune: desect. Besichi: lävziich. «» beiden Knie, landen sich alte Narben. B kleidet war der lebt« mit einem VinterÜd rjieher, srannem Stafirock brauner West« and Hof», etaem X ft. lv gezetchn»,,, Hemd. Unterbett,- kleider». Leibfocke and Leibbinde, einem weißen Hal-iuche, Vor- demdche» und K ag-n, iowie ichwiezem Lh lp«. gn de, flasch«, der Kleider desand-, fid ein L1,»rrrneti>1. iow«e 2 «eine laichen ücher. von d.nr» da« ein, m«,K. k. 10, da« andere in» tt. 8 1 aehelwael ist. In der N-ajahr-i acht iü oo, »i„em Unbelan,»«, »,««m b esiqen Traschkenkuis ner bei Zahlung de« F-Hrgei»,« anstatt eia«« Slnmark- ftückrs irnhvinlich eia r«.«arks»»ck au-aebsabi»« worden and wir» »er Betreffend« »ierdarch zur Lmtsta-anabme se>aki' -igenlhuiii« beim uaterzeichnrteo Polizii-Ämle aufgefordert. Leipzig, a», 15. Ianuor 1857. Las Palizef-Amt der Stadt keipztg. Bretschaeider. M. unübersehbaren Stürmen bewahrt bleibt, in seine» Kreisen dafür argen, daß e« ai» eine heilige Pslichl erkannt wird, »rn Lt. Fehroar Mann für Man» z» wählen. Nur >r Den, welcher an diesem Tage aus dem Krankenbette liegt, gilbt e» eine Entschuldigung seine- Fernbleibens von der Wahlurne — alle Anderen trifft, D«"» sie das lhu», mil »techl der Makel uopatrivtischer Pfl chlvergeffenheir. E« kann znr Erzreiung einer allgemeinen wahlbetheiligang diel, iedr ' fi»'»« ' ^ " LchulbiM z« LSjnig. Dir bei dem Renda» an irrer Schale vo, kommende» Erd- »ab Maurer-, Zimmer», Ktempme- »ad Brmmendaaarbeilen solle» ans dem Weg« der Snbmiisiou. mit Vordeha» der «»«wähl unur de» Bcwerder». dergebea werden Blauketit können gegen Erlegung der Lopialgebührea vom Herrn »emiia»,Vorstand Bemme bezogen »erden «nd sind b« znm 10 Februar t». » oasgesüllt un» «rsiegelt dm rdradonsetbeil «ia- zareiche». LSßnfg. de» IV. Januar 1887. Der ech»ft»«r»»«d dasetb«. Drkauvtmachllllg. Ja unserem Procarea-Re-ifter ist anirr Nr. 18 als Vrvcneifi der der Handel-sran Angüße A»»a Astrste» gei». ßA>»,e» za Dar«»» gehörige», »ater Nr. «88 des g,rmr» Registers eüige- irogeae» Firma Astefte» At Haas« l« Loras» der Konfmau» »ap Wilhelm Thilo »h»ßr« »« L«r»«» folg« B rfsaung oom Ist. gasnar 1887 am 18- Jaauar ÜB? «s». gerragea worden. Lorga», de» 13. Jaanar 1887. »-»«gliche« A«t«g,rtcht. Zitchtamtltchcr Thcil. Wie muß agilirr werden? * Wir haben un» gestern an dieser Stelle mit «karr Er- örlerung der ReichStagSwahlen im Königreich Sacks«,, und der Ausgaben, welche diese un« runächil liegenden Wahle» an die reich-lreue» Parteien im Allaemeincu und an die »ationaiiiberale Partei iusonderbeil stelle«, besaßt. ES freut un«. schon beute constatiren zu können, daß unsere Auffassung von der unbedingten Nolhweiidigleit e,aiuuibig»a Zusammen, geben« der Eonserdalivrn and Natioiialliberale» ,n der b« vorstehenden Wahibeiregung von den Eenlraivarständeu dieser unentwegt für das Seplennat eintrekenden Parteien grtheiii wird und daß die Allianz zwischen den Nationalliberalea, den Freiconservaliven und den Deutschcouser- valiven bereits praklische Gestalt anqenomme» hat. ir üitten den Wortiaul der beirefseiivei, Abmachung an anderer Stelle in gegenwärtiger Nummer Nachlesen zu wollen. Es wäre somit der erste ersoigv«rhe>ße»L: Schritt zur Erkämpsung de» Siege- am 2l. Februar geldan. Für die notionaiiiberaie Partei »m Besonveren hat sich bei Eröffnung der Wahl campagnr als weile«» glückverheißende» Moment di« Thal sache ergeben, daß ihre beiden hervorragenden Führer, die Herren von Bennigsen und Miguel, welch« sich während »er letzten Jabre vom Parlament serngehaite» hatten, nun- mebr angesichts deS Ernste» ver Lage sich rasch entschlossen bade», wieder an die Spitze der Partei zu treten u»v Mandate für den Reichstag anzunehuien. Wir sieben nicht an. zu erklären, daß wir es eigentlich als selbstversiändlich erachtet haben, daß die beiden um die innere Entwickelung Deutschlands so hochverdienten Männer in der gegenwärtige» Stunde auS ihrer Zurückgezogenbeil herauStrrlen mußten, ab« immerhin qebüdrt ihnen Dank ob ihre? Entschlüsse«. Um den Wahlsieg in dem Umfange, wie er zu einer an deren and besseren Zusammensetzung de» Reichstage» nolh- wendig ist. herbeizusltbrea, bedarf c» aber »och der Erfüllung weiterer Bedingungen, und hierzu gehört in erster Reibe eine außerordentlich rege und kräftige, in die Wählrrniassen tief einvrlngenbr Agitation Wir können und dürfen eS uns nicht verhehlen, daß die extremen Parteien, das sind die Deutsch,'reisinnigen und die Socialvemokraten. in diese,» Paneke die soge nannten Mittelparteien, wozu die Nativnallib-ralen ge- hören, bei Weitem ttbertkeffen uud eine» groß:,, Theil ihrer Emsige bei den früheren Wahlen zu verdanken baden. Diese Erscheinung entspringt au» dem thatsächlichen Umstand, daß unter der Wählerschaft e« viel« Tausende giebr, welche sich nicht zu selbstständigem politischen Denken und Handeln ausrurasscn vermögen, bei den Dahlen dann aber die Beule zungenserliaer Agitatoren des halb werde», weil die gegnerische» Parteien in vornehmer Untbätigkeit verharre» oder, wen» sie sich wirklich zu einiger Agitation ausschwinge». dabei elnen so »»praklischen I>lettani>s- inu» an den Tag lege», daß sie gegen dt» weit geschulteren und lbätigeren. die praktischen Verhältnisse mebr in da» Auge fassenden Gegner nickt aufkomiNrn können. Man muß nur bedenken, daß wir c- »nt dem allqemen.en Wahlrecht gu thun haben, welche-, das Schwergewicht in die unteren M.sie» ge legt bat, und sur alle Part»,«», wenn sie ^ne» Erfolg erreichen wollen, e» nothwcndia macht, katz sie mit einander » der Rührigkeit und Jnteusiiät ver Agitation wetteifern. Wie soll und muß nun aber in den ««niste Wochen, vi« un« vom Wshltaste »och trennen agitier werden? Da« ist eine Kern« und Dauptsrage. welch» sich »ack unserem Dafürhalten ohne lange tteberiegung richtig und praktisch deanlmorten läßt. In erster Reibe muß ein Jeder, der ein Interesse daran hat. baß unter jungk- deutsche- Reich vor inneren und äußeren, in ihren Felgen viel geschehen. w«»n »>« Wähler in ihren Kreisen zur Au«- lld»»g de« Wahlrechte« einander fortwährend anreaen und mit der Hinweisung aus Das. was aus de« Spiele siebt, er- wwrtrr». Mag Jrwand geschäftlich auch noch so behindert «». der Karze, wenige Minuten in Anspruch nehmende Gang znr Wahlurne ist Jedermann möglich und Ausreden girbl du nicht. Da» eigene Beispiel ist eö also, welches am 21. Februar gewichtig m die Waagschale fallen wird, uud möge ja Niemand de» unglückseligen Gedanken fassen, daß eS aus di» Stimm« de« Einzelnen «übt ankommt. «« ist »etter utzthia. daß sich sofort in allen Jrteu» ßrsße« uud kleinen, Locaiwahtcomits« bilssu, welche di« Betreiöuag aller Dahl- außalegeuhett«, für di« detresseaden Orte enerßisch i« di« Haud uehmen. Da Eenservative und Rattoualtiberalr Schulter an Schulter kämpfen, so sind in Bezug aus di« Bildung solcher WahIcomitsS die bisherigen äußeren trennenden Pnnrle hinweggeräumt und dir Errichtung der Eomilss ist wesentlich dadurch erleichtert. Die Wahl' agitutim» muß, wenn sie wirksam sein soll, decrntralisirl werden, sie muß gewissermaßen Hau» für Hau» Umgang halten, und »as ist nur möglich, wenn überall locale ComilSS bestehen, die ihre Ehre darein setzen, zunächst für den be- «ressenden Ort ein günstige- Dablresultal za erzielen und dadurch zum Siege im aanren Wahlkreise beiruiragen. Dir Elnwttkuug «ns die Wähler durch Wort und Tbat. die Der-- lheitung von Flugschnsten, ferner die richtige Veriheilung der Stimmzettel und vor Allem die Heranbolung säumiger Wähler am Lage der Wahl an dir Wahlurnen. Alle« va« gehört zu de» dringende« Obliegenheiten der localen Dabtconnls». Ein »ritte« Eesorderniß für di« Erreichung de« wahl- ieges ist die Erfüllung der Bedingung, daß überall in deu- eiiigen Wahlkreisen, wo «4 gilt. d»e seitherigen Abgeordneten der reickSseindtichen Coalition zu detämpfen. Diejenigen, welche die Füh »*g der ParteigesckSste in den Händen habe,, und traft de« Vertraue»«, da» sie bei ibrea Mlldüttzeru genießen, einer solchen leitenden Stellung berufen sind, sich über geeignete, -durch den Werth ihrer Persv.illchtciten zum Ersoig d^ Wahl-Canbivatrn alSbaid schlüssig machen. Oft ist die Persönlichkeit des Eandidaten bei der Wahl die Hauptsache, und wenn es gelingt, hierin da» Nichtige zu tr fleu. dann ist in vielen Fällen der Sieg schon sicher Wir wissen recht wohl, die Zahl Derer, welche ein Mandat ür den Re»ch««ag anzunehmen gesonnen sind, war bisher eine vtrhällnißinäßig recht kleine, und e» hielt namentlich schwer, au» den eigentlichen bürgerlichen ÄerusSsiänden heraus Männer von Ruf und Bedeutung zur Anuahme eines ReichStag-mandat« zo bewegen, wir könne» wohl aber Hessin, daß die ganz auß rordenli.chc Lage, in der das Vaterland ich befindet, jene Abneigung zu einem guten Theil verringern und die Betreffenden dazu anfporucn' wird, auch ihrerseits zum Nutzen de« Allgemeine» persönliche Opfer zu bringen. Wir sind beim Eapitel der persönlichen Opfer aiijzelangt, welche der begonnene Wahlkampf erfordert, und bannt stoßen w-r ans denjenigen Punet, welcher in der Wahiagilalion, sofern sie ein« erfolgreiche sein soll, ebenfalls eine große Hanpl- sache bildet. Zu», Kriegiübrrn gehört ork.rniillich in dreifacher Abstufung Geld, daS heißt viel Gelb, und so verhält es fick auch genau bei dem jetzige» Wahlkcieg. bei dem eS gilt, cie inneren Feinde de» Reiches aus va» Haupt zu schlagen. ES ist daher eine unerläßliche Nothweudigkeil, daß die Wahlcasseu rasch gefüllt werde», und man verbedlc sich hierbei nicht, baß nach dieser Richtung die ge- mäßigten Mittelparteien sich a» den De:>lschsre:s»i»,gen und de» Socialdeinokraten ebensallö ein Beispiel nehmen können. Die Deulschsreifinnigen verfügen hekannttich immer über große Mittel — mir wagen nicht zu entscheiden, ob sic diese Mittel vo» selbst ausbriugen »der vo» einer gewissen Seile, welche in ihnen ihre J»Iereffe»v0rkLuipser erblickt, erhalten — und die Tvrialdemokraten legen, da- kann ihnen nichl adgestritten werden, bei Wablkämpien eine erstaunliche Opfer w Ulgkeit an den Tag. die freilich die Behauptung, daß die Arbeiter außer dem Lebensunterhalt nichts erübrigen könnten, Lüge» straft. Angesichts solcher finanzielle» Leistungsfähigkeit der ert reinen Parlcieu erwächst für die Anhänger der reichstreuen Parteien die unbedingte Pflicht, daß auchsie den WahlcomirLS reichliche »iid genügende Geldmittel zur Verfügung stellen und sich der Erkenntniß nichl verschließen, daß eine im großen Stile arbeitende Wahlagitation ohne bedeutende finanzielle Mittel nicht möglich ist. Wenn die in bescheideneren Verhältnissen lebende,> Partei genossen nur seder eine oder eine kalbe Ma'k zu den Wavlsondü abliesern, dann »st schon viel erreicht; wir richte» den Appell zum Geben aber Namentlich an die wohlhabeudeu und reichen GestnnungSgenoss«n und fordern sie ans. den Eomilös Mit beträchtlichen Zuwendungen unter die Arme zu greisen. AuS Nicht» kaunNicht« geschaffen werden, und es agittrt sich verteufelt schlecht, wem» der norvu» re um sebtt — da» möge man allseitig beherzigen, und damit schlirßcii wir unsere Betrachtungen Über die ge,v ß wichtige und zeit gemäße Frag«: „Wik mutz agitirt werde» Leipzig, IS. Iauuar 1887. * Bei dm kürzlich erfolgten Empfange de« Präsi dium« de« Herrenhauses durch Skine Majestät ve» Kaiser empfingen, wir die »Post" noch ganz beionderS der voehedt. di» Herren Präsidenten «inen tiefen Eu,druck vo» der schmerzlichen Erreguiim >» welcher St. Maj slat Sick durch bi« Vorgänge im Reich»»,ge b-fiudet. Der Kaiser lieb Seinem Schmer,,, daß Er solckeS erleben müsse, beredten Au-vrn ck und ließ keinen Zweifel darüber, wie tiefernst Jbm die Lage erscheine. — Die .kölnisch« Zeitung" erbält über die Ansprache des Kaisers folgende Meldung au» Berlin: .Bei dem Empiaiig de- Präsidium« Herreusavse, äu^rt« der Kaiser über di« Auslösung »es Reichstage«, es bade ibn al- Deutschen und Preußen sehr ernst gestimmt und lies betrübt, daß mau die sür die Erhaltung des Jnerrn» sur Deutschland so wichtige Vorlage abgelehat habe, e» habe Um die» nach so vieien glücklichen Tage», dir ihm in seinem bebe» Aller be schieden war«» und besonders nach seiner ackUliajäbrigeii inili- tairischen Dirnstlhätigkeit. aus» Tirsste schmerzlich be rührt. Die Bewilligung aus drei Jabre hätte vom n»li- tairischen Staubpunetr aus alS ausreichend nicht erachtet w rden kvnnen. Der Kaiser gab sodann ver Hess»unq aus später« Bewilligung der Vorlage Ausdruck und wünschte den Landtagsarbeitea gutes Gedeihen." * Die Vorstände der nationalliberalen Partei, der Reich-Partei und der deulickconserdativen Partei baden sich sür »ir bevorstrhrnben Rrich-Iag-wablen über folgende Punet« verständigt und bitten ihre Parteigenossen, sür die Durchführung derselben zu wirken. 1) E- sollen nnr solch» landidalea ausgestellt «erden, welche bereit find, für dal Septrnnai zu fimiaim. 2) E» wird deshalb in dcr Regel in denirnigea Wahlkreisen, in Wicken b-her «i» Abgeordneter einer dieser drei Pallen» sich im Besitz de« Mandat» bes»»den hat', dieser w.dcrgewäh» oder, soweit er da- M-mvai nicht wieder annrdme» kann oder will, der Ersatz, «oim »on derjenigen Parket de- Wahlkreise- bestimmt, welcher der bisherige Abgrordneie »»gehört Hai. S) In bt-her durch G gnee de- Deptennat- vertretenen Dahl- kreisen soll zur Vermeidung von Siickwahle, die Bereinigung über eine» gemeinsame» Toudidaien stalisinve». Insofern eine solch« innerhalb des Wahlkreise- nicht zu ermöglichen ist und die Anrufung der Leiiiral-Borsläiide ohne Ersvlg blcidt, gilt als Regel, daß die jenige dieser drei Parteien den flanbidaten bestimmt, welche om ftäikste« lm Wahlkreise vertrete« ist. wobei tnsb.londere die Zahlen der letzten Steichsiagtwahl »o» 1884 be» geeignete» Anhalt geben werden. In denjenigen Fällen, in bene» dennoch die Aufstellung mehrerer Lanbldaien au- den drei Parteien unsermeldllck wirb, ist ln der Stichwahl dem Anhänger dr« Sepiennak» von alle» drei Parteien unbedingte Nnierstiitzung »n leisten. 4) Die Poltei-Borstäi,»e werden dobt» wirken, dost t, Aosrusr» und Ansprachen, sowie tn der brsrenndetr» Presse Alle- vermieden wird, was sa» geschlossene Zusammengehen de» drei Partrie» to der Wahlbewrgnng gejährde« kSnnte. Gelegentlich de« Abschlusses diese« Wshlesrtelltz be merkt dir srriconsrrvuliv« „Post"; Di« verrlsburuna uuler be» »utluuulr» Psrtrien über ein r>«>nüth>ge« Zusommenwirke» bei den beoorflehrnden Reichs- tag-wadlen ist ei» Lichtblick io »»Irre» souft nicht eben ersrenliche» tauereu Zuständen. Sie ist die nolbweuvtge Schlußfolgerung a»S der gemeinsamen Stellung zu dcr Frage, welche di« Ursache und damit da« entscheidend« Moment des Wahlkampse- bildet. Vo oft inbeß bisher schon dir gemeinsame S'ellung gnr Reich-Politik, zu Kaiser und Reich auch l» den Verhandlungen de» Reich-ta >«- hervor, irai, ist e« doch niemals möglich <pw-1e», eiu» äduliche Aemeinla«. keit der Activl' sür die Btahlen d-rzuNelln». mir sie letzt erzielt ist. Die Folge «oe ei» häufige- und ol-doau »ichi immer glimpfliches Milbewerbeu vm das Mandat vnd demzusolg« der Verlust pessildeu selbst tn solchen Wadlki eisen, io denen der Lrsolg den vereinigten nationale» Lanciert sicher gewesen wäre. Ader auch da. wo eia Mlibswcrb der nallonalen Partei«» nicht ftatlfaiid. wurde der Erfolg dänstg dadurch verhindert, daß Mitglieder derselben aus besonderen Arkaden tbeii» sich zurückdielten. kbesis selbst sür den haeqner stimmten. Der Freisinn hat diese» Umstände« eine R ilie van Sitz»« zu verdanken. Die getroffen» Bereinburung wird hoffcntlich der Wiederholung derartiger Fehler Vorbeugen und e« ermöglichen, daß die Kräfte der nationalen Parteien in vollem Unisange zur Bettung kommen. Oline Zweifel sind von allen Setten d-r Erreichung de» gewiiaschlen Zieles Ovsc: gebrach! worden. Dos besondere Fraction-interrff« würde de, jeder Pariei wohrichrinltch »ach der eine» »»er der arideren Richtung ei» von der Vereinbarung abw.'ichcndre B isadrea bedingt hadc». Gerade abri die Unterordnung der Sonder-Jiitekeffeu unier da» gemeinsame größere Jutereff«, dü ZursckileUuiig der trennenden Momente vor den einenden in de« vorliegenden Falle hat eine öb:r di« bevorstehenden Wahlen hinaus« gehende Vedentnng. Wir ver gemeinsame, ohne Ziveisri schwere Walilkguips sür rin großes gemeinsames Ziel an sich ein erbedliche- bindende» n»d »er»iu>ar„drs Element enthält, so versprich, dieser erste priiic,p,«lle versuch »re Ukbriwi idung der minder erheblichen Trciiiiiiitgsmoineiiir um der großen g meinlamen Ziel« willen, daß der gleiche Grundsatz tu der Folge nicht dlo- in einem einzelne« Fall-, sondern mehr und m-hr als Regel G ltvug gewinne» wird. Da,».! wuiSc ein ungeincin großer Fortschritt in unserem Sffcnt- lschen Leb:,, angebahnt sein. Gelingt es, die nationalen Parteien, ohne Laß damit »tn Slnsgeben ihrer besonderen Richtung «no Orga- «isation vtkl'UUden wäre, zu einer solche« Gerne,niamkil der voli- tische» Rclion daneriid zu vercinigen, wie sie sür die bevorftedrnden Kahlen vereinbart ist, jo würde da« Reich die sichere Stütze, den fisten Kern gewonnen habe», deren es bei den z»neh»te»den Sckmierlgkeitcn und inneren wie äußeren Gefahren so dringend bedarf. Die Reichspattei hat genau wie wir selbst stet? den Gedanken eines testeren Zniainmenschliisses der nationalen Klein n!e, der Zurück stellung der sracitviirllrn Sonderinteressen vor den großen gemein samen politische» Ziele» energisch und lebbast vertrete«. Wir be- grüßen die von den Paricilcituiigen getroffene Vereinbarung daher nicht nur als den richtigen Weg tn die bevorstehenden Dahlen mit Aussicht aus Eriolg j» treten, sondern auch als einen ersten und hoffentlich entscheidende« Schritt, um n»S der Pg-leimlsb.e unserer Ze» zu einer kräftigen, dem deuilchc» Natlonaldeirußisein und dem Reich-qedanken enisprechenden Laneigriippnung z» gelangen. Was i» nnieren Kräften siel», wird daher geschehen, um die Zwecke der Vereinbarung zu fördern. Air richte» auch a» unsere Leier das dringende Ersuchen, denselben sich anzusiiließe» Sie können aus keine Welse bester ihre Anssissnng prallstch beihäligcn und wirksam znr Geltung bringen, als durch Junehallung der ge- troffeneu Vereinbarung. Alle unser» Gesianunq-gendffen tm Land« werden in der ge troffene» Vereinbarung elnen neuen kräftigen Svorn zu der »ne, gischen Thäiigleil erkennen, w lchc engest dis der Rane dek Wablterinin» und der stets rührigen uud ogstatiou-ersahrtuen Gegner nolh- wendiq istl Auch die Nation alliberale Partei begrüßt den Ab- lck uß dieses WafilcaitellS als ein hochersrcuilchc«. viel ver heißendes Ereigiiiß. * Der eonservative Ausruf lantek: Der Reichstag ist ausqelöst. D e Kib'er werden ibrr Stimmcii darüber abzugeb,:, linde», ob sie die Web>k>asl Deuilch- lands gus uuerschstiteilicher Grundlage, welche allein die Siche rung des Vaterlandes vrr ürgi. erhallen, oder ob sic die deutich« Armee dem Zufall wechselnder Pgilamenis-Majariiülru vreis- geben wollen. Sink dreijährige Bewillig»»» heiss! den Bestand des Heeres bet jeder R-schstagz,yg>,l z,„n iSegenitand de- Dakl- kampfts macken. Seine Majestät der Kaiser und die mit ihm veiwindeten Regierungen baden es deshalb angeslevis der »dera»s ernsten Lag« Eulopas „nd bei den gm»ali»ien l'tüstungca dcr R'chbarliaateo avg-lk'..ut. die Armee - O gamiaito». den festen Grundpfeiler unserer iiat ou^lc» Eistw ckc.»»g. au, io kiirz« Zeit- b w.llignng siellei, zu läge». Deutsche Wähl-rl Habt Ihr Ler- tcaucn z„ der Fltli-:ing unseres .'kiisrrs, der deu ick n Fuistea und idrer bewährt,a Rat», her, welct e das teui'che R ich ouiqeeschret baden, oder wollt ,här dtii ck die Männci der klvpositivn E> ch ier» suhrru lassen? Seä. nur u», dem <eeriN>afts>,e»>,» ei»,einer Laueie» zu diene», Li« »achhrlitge Sichen ng unsere» Heere» »» dem Augeo- vlicke IN Frage gestellt werden, wo unleuabore G saaren UN-, »ad zwar aus lange Jahre hinaus, bedrohe»? Wen, des Vaterlandes Grüße und Sicherheit am Herzen lieg«, der Wahle nach dem Rothe
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