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Erzgebirgischer Volksfreund : 16.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192104165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-04
- Tag1921-04-16
- Monat1921-04
- Jahr1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.04.1921
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AMW MUlMö D« .0r»»«dU,Uch< D»ueu<»»d- «qaaitt «-»» »u «»mod»» d« la,« na» So»», und g-IIa»« »«»»s»»r«t»! moa«M» Mar» S.00 dort »k Uuslre«« MI II» Sa»»^ dort di« Post bezog»» vkrtelldhrttt Mar» IS 20. awnalUt Mar» «<X>. N»z<lg«npr«i»> i» eimlsbloltb»z»r» bei »«m tm !y. Lalo»»!,««« 1.00M» . a»,irdrI»I.40Md., aol»N«bI. »»- «I,«nft«o«r, I» omMchen TcU li« bald« 3«U« S.w W». b» »i«tIoin«I»U dl, J«!I« « SS W». V»M«d«a-a»aeo> eapzig «r irre«. * enthaUend die amtliche« Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaften Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staals- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhaln, Hartenstein, Johann« georgenstadl, Löhnitz, Neustädkel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildensels. Verlag von E. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Fernspttch»AnjchMsse: Aue 81, Lvhnih (Ami Au«) 440. Schneeberg 10, Schwarzeubrra IS. Drahlanschnst: Dolkssreuad Aueerzgebirg«. »«« »»Na» ««»M», au»«»»»«! «lo»E dt» airattn« SU*«,—« So»»I»chd«N».I >«n«o w— s«»»d« » »n u>u»ad<»« »« A»Ma«»« »m I»« NaN <» d«NlWMi Ln« ad» MM ,««»»«. —« »IM fte dl« SNchUMiai d«, »«« Nm». e«ä«!>»»ta SchNINI»«, «<n0»>»! »t, StrUU«!»», Ul« v-»«N»at»»,. - U»I«dr^d»»^» U» «->«0»- Ulrird«, U,r«»d« >«l« Uulpeü», DM m» »o»d«, «ll« «^a», «N »Ich« 1-eMnbiU «.»»!,',t«fl,»«n<» u u«, «HM». «»»a»«, Md St»arj«d«r, Nr. 88. Sonnabend, den 15. April 1921. 74. Jahrg. Im Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist eingetragen worden: 1., am 4. April 1S2I auf dem Blatte 665, die Firma Metallon", Gesellschaft mit beschränkter Haf tung, mit dem Sitze in Nürnberg und einer Zweigniederlassung in Schwarzenberg-Neuwelt betr., das; die Firma erloschen ist; L, am 5. April 1921 auf dem Blatte 489, die Firma Hecker u. Sohn, Aktiengesellschaft in Bernsbach betr., daß durch Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 28. Dezember 1920 das Grundkapital der Gesellschaft um 700 000 Mark, also insgesamt aus 1200 000 Mark, durch Aus gabe von 700 Stück aus den Inhaber lautender Akt en zum Nennwerte von je 1000 Mark er höht und die beschlossene Erhöhung des Grundkapitals erfolgt, sowie der Gcsellschaftsvertrag an- derweit zu 8 4 Absatz 1 abgeändert worden Ist; end 8., am 13. April 1921 auf dem Matte 254, die Firma Albin Granoner in Raschau betr., daß der Fabrikant Albin Louis Graupner in Raschau durch Tod ausgeschieden ist, daß Inhaber der Firma Auguste Wilhelmine verw. Graupner geb. Vogel in Raschau, der Schlosser Ernst Willy Graupner in Hamburg und Johanne Hedwig verchel. Lehrer Lantzsch geb. Graupner in Raschau sind, sowie daß dem Lehrer Albert Hormann Lantzsch in Raschau Prokura erteilt worden ist. Amtsgericht Schwarzenberg, am 14. April 1921. Lösrnig. Die behördliche GefchSslszett einschließlich für Spar- und Glrokassr ist von jetzt ab folgende: Montags, Tienstaas, Donnerstags und Freitags vormittag» 7 bl» mittag» 541 Uhr und muhe mittags 2 bis 170 Uhr, Mittwoch, und Sonnabend» vormittag» 7 bi» mittags 541 Uhr. Lößnitz, den 14. April 1921. Der Rat ber Stickt. Schwarzenberg. Karlosseloerkauf am Sonnabend, den 1«. April 1921, norm. 1 Ahr, im Eiskeller. Ansgegeben wird jedes Quantum. — Der Preis bei rügt für den Zeniner 43 — Mk. — LB Aarloffeln werden nur gegen soiorlige Bezahlung abgezeben. Die Gelder werden vorher im Ernährung», amt — Stadthaus I — Kass eri Schwarzenberg, den 14. April 1921. Der «al -er Stadt. — Erniihrungsamt. Vor dem 1. Mai. s Harding» Programm zur -erveisühruug des Weltfrieden». Washington, 14. April. Anschließend an seine Botschaft hat Pra- iident Harding sein Programm zur Herbeiführung de» Weltfriedens in folgenden sieben Punkten zusammengefqßt: 1. Aufhebung de» Vertrages von Versailler einschließlich der Döl- terbundssatzung. 2. Annahme der Resolution Knox, Lurch die der tatsächliche Frie- denszustand erklärt wird. 3. Aufnahme von besonderen Friedensverhandlungeu mlt Deutsch- land, durch die eine bestimmte Kriegs ntschädigung sestzusetzen und durch die oie übrigen aus dem Kriegsende sich ergebenden Fragen ge regelt werden sollen. 4. Anerkennung des in der Resolution Knox ausgesprochenen Grundsatzes der Mitwirkung Amerikas an der Aufrechterhaltung des europäischen Friedens, fall» dieser durch ein« Macht oder durch eine Bereinigung von Mächten bodroht werden sollte. 5. Annahme einer Resolution, durch die die Einigkeit der Ver einigten Staaten mit den alliierten Mächten darüber sestgesbllt wird, üaß'Deutschland die Verantwortung für den Krieg trägt und orpflich- t«t ist, die Kriegsschüden bi» zur Grenz« seiner finanziellen Leistungs- fähigkett wieder gutzumachen. 5. Aufnahme von Verhandlungen mit England und Japan über bi« Einschränkung der Kriegsrüstungeu. 7. Aufnahme von Verhandlungen zweck» Bildung eine» neuen Völkerbünde» zur Erhaltung des Weltfriedens. Amerika wird diesem Bunde beitretcn unter der Voraussetzung seiner Nichteinmischung in rein europäisch« Angelegenheiten. , Sine Bermittlung Hardings? Berlin, 14. April. „Germania- veröffentlicht heute zu den De- xatungen des Re chskablnetts folgende Information: Der Vermitt- wngsversuch, der seitens einer neutralen Macht unternommen worden ist, um den neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Harding, für ein Eingreifen zur Anbahnung neuer Verhandlungen zwischen der En tente und Deutschland zu bestimmen, hat das Kabinett eingehend be schäftigt. Zu einem abschließenden Ergebnis sind d e Besprechungen jedoch bis Mittwoch nachmittag noch nicht gediehen. Es steht aber fest, daß im Kabinett die Auffassung vorherrscht, daß die angebolene Vermittlung nicht zurückgewiesen werden darf. Es handle sich be kanntlich hierbei darum, daß die Reichsregierung dem Präsident n neue Vorschläge unterbreitet, die eine geeignete Grundlage für neue Verhandlungen mit Ler Entene bieten. In welcher Richtung sich diese neuen Vorschläge bewegen werden, darüber läßt sich noch nichts End gültige» sagen. Es dürfte u. a. aber auch die Frage eines inter- nat'onalen Schiedsgerichts eine große Rolle sp'elcn. Auch darüber dürste Klarheit bestehen, daß in dem neuen deutschen Beschluß eine bs- stimmte Entschädigungssumme genannt werden wird. Die Entschei dung dürft« in kürzester Frist erfolgen. Beim Kuhhandel. London, 14. Avril. Die „Times- melden aus Washington, der Lharakter der amerikanischen Beziehung n zu Europa werde durch die Natur der europä scheu Antworten auf die Iap-Note bestimmt werden. Wenn die Antworten eine Annahme der darin niedergc'cgten Grimd- fltze bedeuten, und die Bereitschaft ausdrücken, sie auf d'ese und andere Fragen angewandt zu sehen, dann werde Amerika mit den Alliierten bei der Anwendung des Friedrnsvertrages Mitwirken, und werde be reit sein, an den 'Arbeiten der Ncparationskomm'sswn teilzun hincn. Auch werde es geneigt sein, die finanziellen und wirtschaftlichen Schmie- rigkeiten Europas zu erwägen. Wenn jedoch d e Antworten ungünst g ausfallen sollten, w rde Amerika ein« Politik der unabhängigen Aktion verfolgen, deren Folgen nicht abzuschcn seien. Der Berichterstatter der „Times- sagt hierzu, weder Harding noch leine Ratgeber hätten irgendein » Zweifel, daß die All iertcn den Standpunkt Amerikas annchmen würden. Eine Kommission unter Vorsitz Root» trete dann vielleicht schon in einem Monate eine Nci'e nach Europa an, um die Frage der Teilnahme Amerikas an den Pro blemen zu prüfen, die ohne die Vereinigten Staaten unlösbar seien. Die amerikanische Note erklärt, daß die Vereinigten Staaten die Zuweisung der Insel Jap an Japan und die Rechtsgülti-'keit des Japan übertragenen Mandats nicht anerkennen könnten. Die Negie rung der Vereinigten Staaten verfolge nicht ein ausschließi'ches Inter- esse an der Insel Jap und habe nicht den Wunsch, sich irgendwelche Privilegien zu sichern, ohne daß gleiche Privilegien auch anderen Mächten, „natürlich einschließlich Japans-, zucrkannt werden. Im vertrauen auf den Gerecht'gkeitssinn der br'tischen Regierung und der Negierungen der alliierten und assoziierten Mächte erwarte die ameri kanische Regierung zuversichtlich eine Regelung der Ang 'egenheit, »urch di« dis berechtigten Interessen aller voll gewahrt werden. (Die Insel Jap, auf der beianntl'ch drei eh mals deutsch« Kab«l Zusammentreffen, ist Japan zngesprochen worden, das dadurch In die rag« versrtzt wird, den amerikanischen Kabelverkehr nach Ostasien zu kontrollieren.) England und Li« »Sanktion«»-. London, 14. April. Lloyd Georg« teilt« im Unterhaus mit, !aß t«1» AUa«M«» Mt Fkaulroich über Sautttoi»«» geNossu» j«i für den Fall, daß Deutschland bi» zum 1. Mai sei« Derbindlich- keiten nicht erfüll«» sollt«. London, 14. April. Hier laufen Gerücht« um, bi« wissen wollen, Laß die deutsche Regierung eine Kapitalsadgab« in Höh« von 49 v. H. plane, die etwa 180 Milliarden «inbringen soll, wo- von die eine Hälfte der Entente» di« ander« dem Nrichsschatze überwiofen werden solle. In Finanzkreisen wird dieser Plan weit mehr als irgendein anderer als ein Beweis des guten Willens der deutschen Regierung betrachtet, weil man sich davon gleichzeitig viel durch Stabilisierung des Markkurs«» vrrsprech«. Wenn Deutsch land dies tue, werde man englischerseit» gewissen Vorschlägen, die den Aufschub verschiedener anderer Dcrtragsvcrpflichtungen be zwecken, keine Schwierigkeiten in den Wog logen. Ferner soll fest- stehen, daß England sich von allen militärischen Maßnahmen fern halten werde. In der vergangenen Woche soll zwischen Frankreich und England ein Meinungsaustausch darüber ftattaefunLcn haben, wie man Deutschland in höherem Maße als bieher zum Wiederaufbau der verwüsteten Gebiet« heranziehe» könne, vornehm- lich durch Naturalleistungen, die Deutschland an Zahlung» Statt gutzuschreiben wären. Die neue Konferenz Anfang Mal? Berlin, 14. April. Wie in parlamentarischen Kressen ver lautet, wird Deutschland der Entente ein neue» Zahlungsaugebot l in Len nächsten Tagen machen und eine neue Konferenz für An- I fang Mai in Dovschlag bringen. 139—150 Milliarden Goldmark. Pari», 14. April. Wie das »Echo de Paris- mikkeilt, werd« der Betrag, welchen der Wiedergutmachung sausschuß in einigen Tagen über die Ges untvrrvslichtuiwen Deutschland» festsetzen werde, zwischen 130 und 150 Milliarden Goldmark schwanken. Die Tscheche! zu Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland bereit. Prag, 14. April. Im Ausschuß für auswärtig« Angelegenheiten gab heute Minister Dr. Benesch eine Erklärung über die Stellung nahme zu den Sanktionen gegen Deutschland ab, in der er sagte, daß, wenn bis 1. Mai kein neues Abkommen zwischen Deutschland rmd Frankreich getroffen werden sollte, d'e Tscheche! vor ernste Ereignisse gestellt werde. D'e Lage ist demnach durch diese ausweichende Erklä rung des Außenministers nicht geklärt; es ist sedoch alle Wahrschein lichkeit vorhanden, daß sich die Regierung trotz des Protestes der deut- scheu Partei und der tschechischen Kommunisten für die Teilnahme an den Sauksione» aussprechcn wird. Die Der! r ter der deutschen parla mentarischen Parteien »ahmen in schärfster We se Stellung gegen die Teilnahme. Sie verwiesen darauf, daß 'vom tschechischen Standpunkt aus die Teilnahme cm den Sanktionen sich mehr gegen die Tscheche! selbst als gegen Deutschland richten würde. Deutschland werde früher oder später in der Lage sein, sich zu revanchieren, und diese Revanche werde es in Erkenntnis der Kraftverhällnisse nicht an Frankreich und England nehmen, sondern an jenem Staat, dem er himmelhoch über legen sei, nämlich der Tscheche!, nicht zu reden von den innerpolitischen Rückwirkungen auf die Deutschen in der tschechischen Republik, die sich niemals dazu hergebcn würden, die Rolle des Gendarmen der En tente gegenüber ihren deutschen Stammesbrüdern zu spielen. Französisch« Unzufri denhelt mit den Zwangsmaßnahme». Paris, 14. April. In der Kammer wurde die Diskussion über den Gesetzentwurf, betreffend Abgabe e'ncs Telles des Verkaufswertes der aus Deutschland nach Frankre'ch eingeführ'en Maren, begonnen. Der Berichterstatter der Zollkommission, Neron. erklärte, bis jetzt hät ten von den alliierten Mächten nur England, Belgien und Frankreich ihren Parlamenten den G setentwurf zugeh-n lallen. Vortuga'. Si"m und Rumänien hätten sich bcre't erklärt, ähnliche Maßnahmen tress n zu wollen. Nach dem Berichterstatter dürfte der Höchstsatz der Almabe nur 50 Prozent betragen. Der G setzcntwurf sehe vor, daß nur die Maren van der Beschlagnahme betroffen werden, die direkt von Deutschland nach Frankreich cingesührt werden. G oen das Gesetz sprach der Abgeoi d» <e Marga'ns, da es geg^n die französischen Inter- essen sei. Auch der Abgeordnete Paech erhob Ded rkcn gegen den Ge setzentwurf, erklärte jedoch, ihm zustimmen zu wollen, da er die Folge der Londoner Konferenz sei. Der Abgeordnete de Mendel will der Regierung folgen, b tonte sedoch, daß man der Ent-nte ein großes Opfer bringe. Das Geseb sei non der D'rtschaf'snoli^k Enelands dik tiert, das müsse man offen sagen. Entwed'r gebe Deutschland nach, dann müs-ken die Maßnahmen verschwinden, oder es g b« nicht nach, dann müsse Deutschland die 50 Prozent Abgabe zahlen, d!« Frankreich jedoch nichts einbrächten. Dor Abgeordnete Blum verwirft dn. setz. Dadurch würde man die deutsche Ausfuhr derart vermindern, vag Deutschland nicht einmal seine Annuitäten bezahlen könne. Boykottierung der ms dm Sntenteländeru stammrnden War«». München, 14. April. Hier hat sich ein Komitee gebildet, da» Las deutsch« Volk zum Boykott der an» den Lntenteländern stammend«« Maren aufsordort. Die Konstituierung eines allge meinen Deutsche» PolkichunLes zur Fornhaltung aller Artikel au» Leu E»t«nt«lLickeru ist t» Vorbereitung. Die Denkschrift über die Mürzunruhen. In Ler Denkschrift de» preußischen Ministerium» de» Junant über die Märzunruhen 1921 heißt es u. a.: Bereit» im Septembe« 1920 war in Weißensee eine Kampforganisation der K. A. P. Di aufg«deckt worden. Infolge de» daraufhin anhängig gemachte- Proz«sse» verzichtete di« Berliner K. A. P. D. vom diesem Zeid punkte ab darauf, in dem geplanten Umfange größer« Kampf«« bände zu organisieren, La sie während des Prozesse» sich immetz mehr davon überzeugte, daß Li« Behörden Über alle ihre B« strabungen, insbesondere über Li« unter dem Deckmantel von Sportx vereinen gebildeten Kampfovganisationen genau unterricht«! waren. Tatsächlich sind denn auch bei den lrtzten Unruh«», ob» wohl es an Aufhetzung wahrlich nicht gefehlt hatte, kein« Kampf« organisationen der D. K. P. D. oder K. A. P. D. in Berlin d» Erscheinung getreten. E» war der Staatsregierung b kannt, »aß seit den Tag:» de» Kapp Putsche» größere Mengen Waffen «H Munition in den Hände» der ArbeiterbevöUrruug Mtttrldeuljchi land» geblieben« waren. Bei Len Ermittelungen zeigt« sich mehr und mehr, daß t» Mitteldeutschland zwar «in« Kainpforganisatio» nach Art der im Januar im Ruhrgebiet« aufgehobenen und Ler in Frankfurt a. M, unschädlich gemachten nicht bestand, Laß aber in säst allen Bv- trieben die in Ardeiterkolonieu dicht beieinander wohnend«» Mit« glioder der kommunistischen Parteien oder Ler Allgemeine» Am beiterunian sich im Besitz von Waffen befanden und gesounn? umren, im Falle einer Erhebung die Waffen zu gebrauchen und Hchi zu Trupps -usammenguschließen. Jed« Aktion war hier in wstH höherem Grad« als anderwärts auf die Berriebsorganisatiouen ein« gestellt. Gerade weil «Ine einheitliche Oberleitung, ein« sturff- Organisation, wie im Ruhrgebiet«, fehlte, war es ungleich schwer«- der drohenden Gefahr zu begegnen, was nur durch Festnahme hi« reichend verdächtiger Führer oder durch Beschlagnahme der Waffe- hätte geschehen Wunen. Jeden verdächtigen Kommunisten zu ver haften, war unmöizllch. Di« Waffen war zumeist la de» Betrieb«- oder Schächten versteckt. Es muß betont werde», -aß die Gefahr einer rnrnrittekba» drohenden, aus sich heraus losbrech enden Aufruhrbewegung i» Mitteldeutschland trotz aller Hetz« der Kommunisten zu keiner Zei- auch nicht rm März d. I. anzunehmen war. Erst durch di« End« seudung von Schutzpolizei nach Mitteldeutschland mit der Aufgab«» den immer mehr sich häufenden Uebevgriffen und Gesetzwidrigkeiten wie dem anwachsenden Verbrechertum unter der Arbeiterschaft,«nt» gogengiltreten, kam der Stein ins Nollen. Der Oberpräsident de» Provinz Sachsen war am 14. März -. I. mit dem Verlangen her- vorgetreten, das Industriegebiet des Regierungsbezirks M«rsebuv» mit Schutzpolizei zu belegen, und zwar, um die LanLwir-chast gegen die zahlreichen Felddiebstähl« Lurch organisiert« bewaffnet- Bande» zu schützen und in den großen industriellen Werken Lia Massendiebstähle wertvoller Rohstoffe, wie Grubenholz, Kupfer usw., zu verhindern, wozu sich di« Werkpollzeien außerstand« q»> zcigt hatten, sowie um die Nachforschung nach verborge«» Waffe« ortzusetzcn. Es folgt sodmrn i» der Denkschrift eine eingehende Darstellung des Aufstandes und seiner Bekämpfung. Der kommunistische ver hetzte Teil der Arbeiterschaft sah in dieser Belegung Les Industrie gebietes mit Schiitpolizei den willkommenen Anlaß zu Streik und Aufruhr. Seit Monaten von skrupellosen Hebern bearbeitet, war der Boden für den Aufruhr günstig vorbereitet. Di« Spannung war zwar, wie sich setzt zeigte, hier derartig, daß ein geringfügig« Anlaß die Entladung auslöste. Zum Schluß heißt es: Die Ausstandsbewegung in Mitteldeutschland hat klar un deutlich bewiesen» Laß Reich und Staat starker, zuverlässiger Machtmittel bedürfen, um die Ruhe, Sicherheit und Ordnung auf recht zu erhalten. Besonders klar ist zutag« getreten, daß neben dem auf 100 000 Man» beschränkten Reichsheere starte und gut organisierte Polizeikräfte unbedingt notwendig sind. Die Gesamtverlust« d«r Schutzpolizei vom 21. bi» einschließlich 31. März 1921 betrugen an Tote» 24 Beamte, darunter zwei Be amte im Offiziersrang; verwundet 53 Beamte, darunter 2 B. i. O.; vermißt wird ein Beamter im Unteroffiziersrang. L» wurden ein gebracht: Gefangene, einschließlich der Fetstgenommenen 3479, Ge wehre 1250, Pistolen 10, Maschinengewehr« 30, Munition 8200, Perso-nenkrastwage» drei, Lastkraftwagen 11, «ine groß« Anzahl vo» zurttckgegebenen Anhängern, Pferdefahrzeug« 85 usw. Man muß sich bei der Lektüre -er Denkschrift immer vng«e» wärtioen, -aß sie von Herrn Severing ausgeht. Line wirklich objektive Darstellung würde wahrscheinlich noch ganz ander» laut«». Dl« Lehren an» dem Aufruhr. Forstrat Escherich schreibt in der „Woche- u. »t Die Bewaffnung der Schutzpolizei — die Re!ch»r«g'«rung h<- e» selbst In Ihrer Not zugegeben — war ungenügend und reicht nicht au», den Widerstand enkschlosscn kämpfender Banden rasch »u brechen, wenn n cht In der ordnungsliebenden Mass« der Bevölkerung et» fester Rückhalt geschaffen Ist. Wo die Schutzpollzci auktrltt, ver schwindet der Kommun st, nm wieder auszntauchsn, wenn bi« Schutz polizei zu auL«r«a Ausgaben adgerM ist. jv« -WttzaU, -l»
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