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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19180526012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918052601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918052601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-05
- Tag1918-05-26
- Monat1918-05
- Jahr1918
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1918
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Sonntag. LS. Mai ISIS. Lsie^er. Drchuurschrtsi: »achnchtm LeBd» Kqgriprecker-Sawmelnitmpirv 2» Schl. BezuJS. Gebühr «Li-L«!. /Vckolk I»ckter Weitere 18 M Tonnen Schiffsraum versenkt. Gescheiterte italienische ßrlimdrr«gsvorMe an der vnteren Wade und ans der HschftLche dv» Wago. — Lloyd George 8ber den Anterseettiea und die Sssenkve. — Re a«eritauische Srlegshilse. — Wilson an die Srauzose«. - ReichstagsvrSßdest lir.Kaemps f. Amtlicher deutscher Admiraijtabrbericht. v-rli». US. Mai. MmilichZ Unterseeboaf-Erfolge ans de« Rordse« - Krle«-scha«»laf,e. Rach «EiAsegang-ae« uuserer Uurerseobootc II S0U Br»tt»-Register-To»«e«. Via ttefbekadencr j>rachtbampser »o» miadcfteus 8666 Beutto-Regiit^'-Tckruncu wurde aus starker Sillseruug. ein andere, «ruber Dampfer aus gesichert«« «eleit-age horano- Ter «tzes de» Mmiralftabv »er Mariae. Ter deutsche Abeudbericht. »yrli«. SS. Mai. adeuds. sAmtlich. » L. ».s «au Heu Sriegaschaapllibe« nicht« X«»««. MerrrMsch-imgarischer Kriegsbericht. Wie». 28. Mai. Amtlich wird verlautLart: Die tkaurpfe i« Lagguaraum flaute« «eftcru meseuttich ad. Auf »er Hochfläche wo» Afiagv nu» a« der «utere« Piqve scheiterte» feindliche Erknnduugövor» Ee. I» Riva wurde» Lurch feindliche« Artilleriesener einig« Häuser beschädigt. Ueber Mt feiubliche Flugzeuge Nabe» Feltrc mit Bombe« belegt; ein Zivilift wurde ge rötet. 8 verwundet, sonst »nr gerrnger Lachschade« erzieU. Feldpilot Offizier-Stellvertreter v. Sitz, einer unserer erfolgreichsten Pilote», wurde i» Lnstkampf «chgeschoffe« and tot grborgeu. . 1W.T.B.» Der «bef des «eneralstabS. Striinag üerSIesirmng rurWahirechlr- Frage. Wühlend der ganzen Dauer der augenblicklich unter brochenen Tagung bc§ fetzigen Landtages haben sich die .Kammern fnnwhl in Vollversammlungen rote in Deputa tionen mit so zahlreichen wichtigen Fragen beschäftigt, dass es unter dem Druck der Äriegsverljältniffe einem großen Teile de« Volkes gar nicht mißlich gewesen ist, diesen Fragen üiejenche Aufmerksamkeit zuznwcnden, die ihnen unbedingt gebührt. Die« gilt in ganz besonderem Matze non den Erörterungen Wer da« Wahlrecht zur Zweiten Ltätrdckarumer. Da» fetzige Wahlrecht beruht bekanntlich auf dem Wahlgesetz von» 5. Mai 1NM. durch welche« cs an die Stelle des IM) eingessthrten Dretklafscnwaklrcchts trat. Da» fetzt gettende Wahlrecht teilt die Wähler in solche Mt 1, S. 3 oder -1 Stimmen ei», abgestuft nach Einkommen. Grundbesitz, Schulbildung und Alter. Als den Höhepunkt der Erörterungen beider Kammer« über das Wahlrecht darf zweifellos die i» der Sitzung der Zweiten Kammer am ^4. Mai b. I. gehaltene Rebe des Ministers des Innern Grafen Vitzthum v. Eckstäbt bezeichnet werden, und hierin wieoer waren die Ausführungen besonders eindrucksvoll über die taklächliche Wirkung eines Verhältniswahlrechts, indem der Minister ,rachwies. datz der mit einem solchen Wahlrecht beabsichtigte anerkennenswerte Zweck, die Min derheiten bei der Stimmabgabe zur Geltung zu bringe», i» der Praxis gerade in das Gegenteil uwschlägt, und in dem weiter Graf Vitzthum es entschieden ablehnte, den Vor gängen in Vreutzcn eine zwingende Bedeutung für unsere sächsischen Verhältnisse beizumessen. Die Rede des Mi nisters gab eine meisterhaft klare Darstellung der den ver- schiede»«« Anträgen der Parteien zugrunde liegenden Ab- sichten und grundsätzlichen Anschauungen, so datz sich jeder .'»«Hörer oder Leser ein eigenes Urteil in der Frage bilden kann. Wir geben hier unter Weglassung der Zwischenrufe und gnnz nebensächlicher Bemerkungen die Rebe des Mi nisters nach dem stenographischen Berichte wieder. Da« geltend« Wahlgesetz tst lm Jahre ist« «ach des. tiae» innere» Kämpseu und langwierigen Verhandlung«» zustande gekommen. Leine erste Anwendnna bei den Mahlen Im Herbst desselben gahreS brachte dtr Sozialdemokratie, kg« bi» -ahln »nr bnrch «ln«, Abgeordneten tm Landtaa vertrete» »ar, gleich Ai Sitz« und sicherte der Arbeiterpartei badnrch ,<««» gleichwertigen Einfluß mit den übrige« Parteien d«S Landes und allen übrige« Bertrfoschichten. Wege» diese» dt« Interesse« aller Bevölkerung», schichten berücksichtigenden und einen gefunden Fortschritt fürder», den Charakter» ist das Wahlgesetz von WM von der gesamie« vfsenMchen Meinung trotz seines Sompromitzcharaktrr» al« ein grober liberaler Fortschritt anerkannt und gepriesen worden. rrotzddm hat dt« Loztaldemokratte da» Wahlgesetz seil seinem Besiehe» angegriffen und ln ieder Landtagssession Anträge aus Mnführung de» allgemeinen, gleiche» Wahlrecht» eingrbrachi Dtc Relirhett de« Hanse» hat diele Anträge bisher regelniäsitg ab- gelehnt, lndcu» sic daraus htnmieS, das, da» allgemein«, gleiche LSgljlrecht a»i die Eigenart der sächsischen Verhältnisse nicht paffe, da e» einer einzigen Partei und einem einzigen Bernsssiand da» NebergeMIcht über alle andere« bringen würde. Diese Bedenken sind zuletzt von dem Vertreter der natlonakliberalrn Partei, de« Aha. Hettiur. in der Sitzung vom lll. Mai IN? i» überzeugender "Pe dargelogt worden, Io da» sich die Regierung diesen AnS- >rung«n stur anzirschlleßen brauchte. . ^ Heut« sieht sich di« Regierung mit etnem Mal« vier «n- e»Sa«, gegenüber, et»«» Mehrheit», und drei AtnderhettS- anträgen, die alle die S i n s üh r » » g de» allgemeinen. alLicheaWahlrccht» bezwecken. E» ist aber vrmerleuSwert. , daß aste Anträge da» allgemeine, gleiche Wahlrecht Mit der Ber. ! hältnlsjvahl nerbinden wollen, hierdurch findet die Tatsache An- erkenNung, bah jedeusalls das rein«, allgemeine, gleiche Wahlrecht laus sächsische Verhältnisse nicht patz,. Und in der Tat ist dos all gemein«, gleiche Wahlrecht auch weit entfernt davon, die Znter- i eisen nnd Rechte des Staatsbürgers überall in gleicher Weise zu s schütze». Je nttgleicher diese Jntereffen sin», ,,m so »ugteicher wirkt das gleiche Wahlrecht. Run ist ziveiselloS in einem ge ordneten GtaatSwesen ohne de» Grundsatz, da» sich die '.Mnderlleit der Mehrheit nnterziiordnen habe, nicht imSziikomm«!,. DaS Gegenteil — dar liberum veto des alten volnischen Reichstages — führt zur Anarchie. Und dock ist dieser Grundsatz nur unter starke» Einschränkungen ertrüglich. Denn auch di« Wahrheit deö Schillerschen Latzes lässt sich nicht aus der Welt schassen, Latz Ber stand stets bei wenigen nur gewesen ist. (Heiterkeit.) Ter Latz, das, die Mehrheit recht und die Minderheit unrecht hat, ist nur dort erträglich, wo sich der Mtnderheit»>oill« unter dem Gewicht sachlicher Gründe und sachlicher Verhandlung bildet. Eine solch« freie vdebrbeüsbilLuna ist aber bei Wahlvorbereitungen aus geschlossen. Hier tritt des Lchlagwort an die Stelle de» sachlichen Grunde», die Agitation an di« Stelle der Diskussion, die Ein schüchterung an die Stell« der Uebcrzengung. Nnd diese Nebel- stände sind nm io ausgeprägter, je bemokratiicher da» Wahlrecht tst und je demokratischer der BehSrdenapparat ist, der diese» Wahl recht handhabt. Die Nenner der demokratische« Verfassungen wissen, der Herr Vorredner hat darauf hingcwicsen, wie in Amerika, Frankreich und anderen demokratisihen Staaten Wahlen von kapitalistischen Bereinigungen gemacht werbe». Nun nimmt da» Volk diese Uebelstände wir eine vorübergehende Begleit erscheinung in »ans. wenn wenigsten» da» Ergebnis der Wahl dem Bedürfnis eintgermatzen rntspriast. Do sinser» auch wir na« tm Reiche mit dem aügeineinen, gleichen Wahlrecht ab, Sen» Pier wird die Einseitigkeit der Wahl in einem Wahlkreise durch Sie Vielseitigkeit der Wahlkreise aukgchovcu. Und doch scheint die Frage berechtigt: Ist der Deutsche Reichstag seiner Zu- snmuiensctzung nach wirklich das nachahmenswerte Vorbild einer Volksvertretung,' Litze» im Reichstage, wie wir es wünichen Mützteu, die geistig bedeutendste:: Männer des deutjchcl! Volles? Ist c» ein normaler Zustand, datz das Königreich Lachsen mit seiner bedeutenden Industrie, seinen wiffenschastliche» Anstalten durch 2 Abgeordnete der bürgerlichen Parteien nnd 21 Abgeordnete der Arbeiierschast vertreten wird? lSebr gut! rech,»: Vizepräsi dent Fxätzdors: Verhältniswahl!) Wir begreifen alle, datz die ilebertvagung dieses Anblrechts aus Sachsen zu ganz unerträg lichen Zuständen »n- ianversten inneren Kämpfen führen würde. Die Mehrheit der Deputation hat dies« Gefahr augenlscheialtch «kannt und will sie vermeiden, iitdem sie un» da« Verhält- uiSwahlrecht empfiehlt. Dem VerhältuiSwahlrecht, liegt ja zweifellos der gesunde Gedanke zugrunde, der Minderheit »eben der ivLehrbelt dt« ihr znlommeirde Vertretung zu schassen. Und diese» Lastern ha! sich kür gewisse Körperschaften mit sachlich be grenzter Zuständigkeit bewährt. In polnischen Parlamenten ist es nur dorr empfehlenswert, wo es dt« Bildung einer absoluten Mehrheit mit Sicherheit verhindert. Gelangt aber -ine politisch« Partes trotz der Verhält Nidwavl zur absoluten Mehrheit im Parlament, so ist ber politisch «Gewinnfürdi« Mi uderheitg leichnull. Auch bei un» in Lachsen würde die Verhältniswahl die adkalitie Mehrheit der Sozialdemokratie nur befestigen; nnd damit käme eine Partei zur Alleinherrschaft, die sich selbst in ihrem Programm als die Vertreterin einrs bestimmten einzelnen Ve^usssiandcp be zeichnet. Regierung und Ltändevcrsammlinm haben Las Dir! klassonvahlrecht seinerzeit aufgehoben, da» Prentzen jetzt ausheben will: st« haben e« aufgehoben, weil es einer einzigen Partei rin zu starke» Uebergewicht gab »nd den Arbclkerstand nahezu qu»schlotz. ES wäre ein veklmngnibvoller Fehler, nun in La» Gegenteil zn verfallen und das Schicksal de» Königreich» einer Partei anzu- vertrauen, di« sich die Auflösung ber bürgerlichen Gesellschaft »um Zlcl gesetzt und alle politischen Kragen nur vom Jntevessenstand- Punkt eine» einzelne:, BerusSstandcs aus betrachtet. Aach diese Gefahr bat Ihre Mehrheit erkannt. Sic will dem allgemeinin, gleichen Wahlrecht mit Verhältniswahl noch eine Art M c h r st t m m e n w a h l r e ch i ansligcn. wobei sedoch diese Zusatzstimmen nur für das Alter und drn Familien stand gewährt werden sollen, Zvsatzslimmen aber »ach Ber,»,-gen «nd Besitz ausgeschlossen sein sollen. Ich biti« es mir nicht zn verübeln, wenn ich von diesem Vorschläge den Eindruck einer ge- ivissen Ratlosigkeit gewinn«. Tie Mehrheit iagt sich, Satz Sicher- heilen gegen oie Alleinherrschaft einer Partei geschasstzn werden müssen. Sie will sich auch von dem acg«»wärligcn Btüralma!il- rccht nicht völlig ioSsage», weil sie empfindet, datz ihm ein richtiger Gedanke zugrunde liegt. nämUch der, datz man die Stimmen der Wähler wägen und nicht zähle« solle, und so glauben Sic mit Ahrem Antrag« eine Brücke zwischen den realen Forderungen de« «taateS nnd de» Idealen ber Demokratie schlagen zn kvnncn Wa» aber wäre die Wirkung'? Ter Name deö Plnratwahlrcchtö und das nackte Prinzip wäre gerettet, die Lache aber preiSgegeben. Die Negternng bcsttzt selbstverständlich keine näheren Mtterlagen sür die Wirkung Ihrer Vorschläge. Ich versteht aber, wenn die Sozialdemokratie mit einem befriedig!«« Schmunzeln ans dicie-> sogenannte Kompromitz eingegangen ist. Glaube» Sie ivirkttch, dcr Regierung einen Weg sür ein brauchbares Wahlrecht gewiesen zu haben? Glauben Sie wirklich damit das erreicht zn habe», was der Herr Vorredner In keinen Lchlutzanösiihrungcn al» Ziel be. zeichnete, der Herrschaft der Masten eine» Riegel vorgeschoben zu haben? Darüber würbe ich mir doch noch einen Ausschlutz erbitten. Der Herr Verichterstattcr hat der Ansicht Ausdruck gegeben, datz sich dt« beiden Zusatzstimmen gegenietttg anSglrtchen würden, indem die Zusatz,iiiume für das Alter mehr den oberen Schichte», die Zniatzstimme sür den Familienstand de:, unteren Schichten zu gute komme» werde. Ich glaub«, datz beide Ziisatzstimmc» nur da» Gewicht der Matze verstärken, also das Wählrecht »och radiialer gestalte», al» da» allgemein«, gleiche Wahlrecht ohne dies« Stimmen sein würde. Ich hör« scho« den Sinwand: Weih denn die Regierung eiwas Bessere»? Ich mischte aus diesen Einwand zunächst mit der Gegenfrage antworten: Liegt denn überbanpt ein Bedürs- n t» vor. unser Wahlrecht zu ändern? Hat diese« Lllahl- recht. da» wir uur einmal angewenhet haben, trotz mancher Mängel nicht doch eine gut« Wirkung gehabi? ES hat un» eine Zweite Kämmer geschqssen, in der alle Hauptberusc des Landes und di« schassenden Schichte» der Gesellschast vertreten Nnd. DaS Parla ment hat in verschiede»«« langen Dagungen ersprießlich gearbeitet. Wichtige «eletze sind nntrr seiner Mitwirkung verabschiedet worden u,rd beweise», datz i» der nahezu zehnjährigen Periode unsere» sächsischen Leben« moderner Geist und soziale Anschauungen zu türew Reckte gekommen Lud. Der Säcküicke Landtag braucht wahr« .hastig Leu Vergleich mit Le», Reichstag und keinem Parlament : der Welt zi, scheue». Er verdankt Lies ber Tatsache, datz in ihur Landwirtschaft und Industrie. Handel und Handwerk, Kleinhandel j »ud Arbeiter,fand ikre Wünsche auliringin könne» und die Par teien qenitttgi sind, ihre einseitigen Parteliinereffei, ziirückznstellen . nnö sich zum Wollte des Landes zu positiver Arbeit aus eine» l mittleren Linie zuiainiueuzusinden. Aber auch daun, wenn man «3 sür crwüptchi ansrhen sollte, l dem A r b e i I e r ft a n d eine noch stärkere Vertretung zü geben: Ist SiesrS Verlange» so üriimlich? Wird nicht da» Stuken des Geldwertes und das Steigen der ArbettSlöbne diese Wtrtung ohnehin haben? Mir liegr eine Tabelle über di« zurzeit im Dresdner Arsenal gezahlten Arbeitslohn« vor. Dort befanden sich vor kurzem 8301 Arbeiter über ÜS Jahre. Von diese» hatten s>1SS ein Einkommen über LWS Mk-, <1<S ein Einkommen von LAX) bis LN» Mk. u:rd imr 892 ein Eittkomnsen von weniger als 2290 Mk. ES würden also bei einer Wahl Üoii den etiva »769 Arbeitern über 9M1 drei nnd mehr Stimme» haben inrd »nr svst Arbeiter ivepiger. Aellnlich liegen die Verhältnisse in den übrigen LaudeStrile«. Auch von unseren Staatsbeamten haben die Expedienten, Diener. Werk-- siihrcr, Drucker, Ansseher, Bvicnmeister ihr« vier Ltimmev. Bahn wärter, Stratzrnwürter, Fenerrnänner drei Stimme». Will rnaue angesichts dieser Tatsache wirklich noch behaupten, datz das gegen wärtige Plnralwalllrccht ei»c plniskraiische Wirkung habe und die 'Kapitalisten bevorzuge? Wer das zu behaupten wag!, dcr ent stellt die Wahrheit. Wenn da» gegenwärtig« Wahlrecht überhaupt „och ein« ttnierichiedlichc Wirk,,»,) I,ai. so begünstigt es de» bester gestellte»;! Arbeiter, Ich bestreite daher die Bedeutung des Ge sichtspunktes. das; man verhüte» müsse, datz derjenige, dcr t» dieser KricgSzeit in der Lage gewesen lei, sei» Brrutllgen zu vcr- mehren, ein besseres Wahlrecht habe als der, der infolge des Krieges dazu »ich! i» der Lage gewesen sei. Dagegen möchte ich meine», da» die Arbeiterschaft de» andere!, Gench Spoult berück sichtigen mochte, datz es das Gebot der Stunde sei. die Einigkeit vor dem Ausland« zu wahren. Aber wer will diese Einigkeit störe» als diejenige», die das bestehend« Wahlrecht abändrn, wolle», obgleich eine Dringlichkeit dazu gar nicht vorliegt. W-aS sind cs nun für Gründe, die für di? A e „i, e- r n » g des Wahlrechts insbesondere von sozialdemokratischer Seite vorgcbracht werden? Wir werden immer wieder den Oitcreriah des Kaisers »oin 8. April Ut!7 und a» den Eriatz des KaiierS atS König von Prcutze „ von, I!. Ju!i 1917 erinnert. Beide Erlasse bcnhäsligc:, sich mit der Frag« dcr Neuordnung und sagen für Prentzen eine Reform de» Wahlrechts zu. Beide Erlasse enthalten sich einer Einmischung in die Verfassung der Einzel- staateu. Nach der stsatSrechtUcheii Verfassung des Reiche» war so mich die Krone Prentzen» zu einen: Eingriff in die Versaffuu, der übrigen Einzelsiaaieu nicht zuständig. Inwieweit da» Vor gehen in Prentzen sür die Einzelstaaten vorbildlich wirken wird, ist eine Frage, die wir rein ,'aä,s'ch »rufen und bei der wir -I« Eigenart unserer sächsischen Verhältnisse im Auge tevälten wer den. Wie ich mich gegen den Gedanken verwahre, mich in die yrentzische» Verhältnisse eiumischen zn wollen und et» Gegner ber Einführung des allacmetncii. ».'eichen ibSahlrechiS in Preutze» zu sein, so muh ich mit der gleichen Entschiedenheit jede Ver pflichtung al>! khi! « n , dem Vorgänge in Preußen zu folgen, ihm etiog eine zwingende Bedeutung für nnjxr« sächsischen Verhältnisse bctzn in essen. -er RelchstsgsvriWent Tr. Kaemvf s. Vcrljn, Lö. Mai. Le. Exzellenz der Prästdent dcss, Nclchstäsics Dr. Kacmpf ist heute nachmittaa S Uhr sauft entschlafen. jU.T.B.» Tr. Zehs»netz Kacmps war am 13. Februar 18-12 in Neuruppin -iciorrn, er stand also im 76. Lebensjahre. Dem Reichstage gebär!,' er seit dem Zatzre IlllB an. Bet seiner Liabl zum Präsidenten des D,'.urschen Reichstages touiilc er aus eine 25jährige, clircuamtliche Tätigkeit in der Berliner Ltadtvcrivaltnng zurtickblicken, in der er erst: als nnchcsolketer Ttadtrat, daiiü als Dtadtverordncter un!» seit !8!10 als Ltadtäticster tätig ivar. Leit MG war er Präsiden; ürS Deutschen HandelStagrs. Zn datz parlamen tarische Leben ist Karmps erst verhältnismässig spät ge treten. vornehmlich aus Drängen Eugen Richters. IMss wurde er als Nachfolger LangcrhanS' von dcr Freisinnigen Volks-Partei sttr den Wahlkreis Berlin I ausgestellt, den cr seitdem im Reichstage vertrat. Bon 1!st>7 vis 190!) war er zweiter Vizepräsident des Reichstages. Rednerisch trat er im Reichstage bei dcr Beratung des Börsevgeschcs, dcr Watzei strasienintcrpcllattorr, der DerkechrSsienerdelnitte 190,! und lrcim Schis,'ahrtöahgaücngcseh hervor. Am 14. Februar 1012, also wenige Tage vor feinem 70. Geburtstage, wurde er zum ersten Rcichstagspräside»tcu gewählt. Zu hervor- rag-endLM Maste hat sich KacMpf um die kaufmännische mik» um die Volksbildung verdient geinachk. Er stand lange Zähre au der Spitz« des Wissenschaftlichen Zentral- verein» und des Kuratoriums drr -Hirmbo'libi- Akademie. Tie Berliner Handelshochschule ist vornehm lich sein Werk. Die Wahl des Präsidenten des tm Zonnar 1912 gcwähllcn Reichstages bereitete seinerzeit be kanntlich einige Schwierigkeiten. Am 9. Februar 1M2 fgoc» die erste Wahl statt, nachdem vorher ein Beiiagungsa»trag durgcaangen war. Bei der Wahl am >». Februar fielen im ersten Wahlgange aut Dr. Spahn als l. Präsidenten Igss, auf Nebel 110 und aus Prinz S ch ö n a i ch - Earolath 8« Stimmen. Im zivelte» Wastlgangc gestaltete sich das Er gebnis wie folgt: Spahn Isiti. Bebel >l< »nd Prinz Schön- aich-Earolath 18k- Stimmen. Da auch diese Wahl keine absolute Mehrheit ergab, mustro eine dritte Wahl zivtscheu Dr. Spahn und Bebel stattsisiden: ,n diesem WaHIgang er- hielten: Dr. Spat;« >86 «nd Bebel 175 Stimmen. Dr. Spach« war somit zum Präsidenten des deutschen Reichstages ge wählt. Als erste, Vizepräsident wurde Echeidemann mit 188. als ziiüitter Dr. Paasche mit 27s Stimmen gewählt. Da das Zentrum aber vorher-erklärt hatte, a« einem Vrch. 144. Schrssüeüuniz und Haup!zcnbast,ji«a« Marientzrasse N8.48 u. Aeris, von «tepsch s. Reichard» in Drmch» V^s-eck.K»«to 1»»»» Läriich i» »nd «»rorNn »,i Iwkimaliqu ZE«a>». lau Sinn- U»I> M-n!»»>> wir stlnrarrickir-siZroisi» 7-«c,«Ipalsi»e Z«ile letne « 2il»'!>> sd P'., Trfp,»»»!-«!» Anznz.n >, II,» ». ) s,»:e »et cbwiAIrrrZÜsi-lluna Sulch di«Potz <-!,«««rsi,u„-u>>f.« M.. ni^millch >.« W. i 8»tert»^»,l.T«rü. L0«.L«ukn,npMschü^. — «UL».«uitt.,k,.v-r-uü,«»»d!.-Ä«ü^l.l»W. Hw» druck nur mll diuütch«, Qo«IIe»L»e»d» (,Dr»»d»er »leche.pMsltz. chlisliWel
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