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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-17
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1889
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L^rscbelnt täqlick früh 6'/, Uhr. Lk-alllon und Lrpriilioll JakanneSgasse 8. Sprrl1,Hi,n!>rn drr NkdarNon: VormillagS 10—12 Uhr. Ra-Hmliiag« 5—6 Uhr. », n»ßN»^rin viarrieei»«, «»cht ßM >A» «»«et-ntin v.aerieriVt »!, X«d»c<>«» »ich, U«nad«e »er für »1, n»chkts,l-e«de Nummer »estlmmten Inserate au Wecheiitoar» dt» 3 Uhr NachmUian«, «« L»uo- und Festtagen früh b>aft,9 Uhr. Zu irn /iliakn sür 3us.-7lnna!)uu: Llt» Atem», Universliäl-ftroht 1. LsulS Lösche, Kalhartarnstr. 23 pari, und König-Platz 7. nur bi- ' ,3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Äbonnement-prels vierteljährlich 4>/, Mk. incl. Biinaerloh» 5 MI., durch ln, P«K bezogen ü MI Jede einzelne Nummer A-W Velegeremplor 1l) V>. Gebühren sur ttrtrudetl,«», (in la ikdlatt-Formal gesalzt) «hnr Posldelörverung VO MI. »ll Postvesölderung 70 MI. Inftralr 6 gespalten« Petitzeilr »0 G obere Lchrrsle» laut aus. Lrei-verzeich, Taoellarlfcher ».Z-.ssernsatz nach tzstzir« luNj Lrctamra »Mer dem Nedari i»u «strich di» »aridalt. tzkile dOßst.. ver de, flamll leniachr lchtezk die kgeloaür»« Feil« 40 Pt. I,tee„k st,» str„ a, die ErdedUtu* I» ieudru. — -ladalt wird »>cht gegeben, tjahluag z>r»«uuurer»o>1o »der durch Post« vochnahme. L 260. Dienstag den 17. September 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vtkannlinachung. Von rlnem BavcanslackSbesitzcr IN l esiger Stadl pflege, zu Heilzwecken sogenannte -teibesitzbäder, bei denen ge. Wisse Körperlheil« der Patienten entweder von diesen selbst oder von einer andern Peison mit einem feuchten groben Tuche gerieben werden, angewendet zu werden, und e« sink von demselben zahlreiche Personen zur Anwendung solcher Bäder an sich selbst oder au anderen Personen angeternl worden. Die bezeichnet? Nornabme erscheint nickt nur vom sitt lichen Staichpuncte bedonloch, namentlich wenn sie an in jugendlichem Aller stehenden Personen auSgeübt wird, sondern sie lst auch, zumal m de» Händen von nickt medwlnlsch ge bildeten Personen, nach bczirk-ärzlUchem Au-spruch gesund- Heck-gesährlich. Es wird deshalb vor der Bornahme von Rcibesitzbäder» a« eigene» Körper cinvringlickst gewarnt Zugleich wirs bei Goldftrase b,S zu 150 ^l, an deren Stelle im Falle d.r Unewbrliiglichkeit Haststrafe bis zu 4 Wochen zu irrten hat, veiboten, die bezeichneten Manu utationen bei Anderen anzuwcnven. Anderen bei eigener ornahmc derselben bebilstich zu sein oder Andere in der Anwendung zu unterweisen. Leipzig, de» t'2. September 1889. Der Aatd der Ltadt Leipzig. VIII. 2440. 1)r. Georgi. Or. Krippendorfs. '^crümllllnallittllg. Die Lcuchtkraft des städtischen Leuchtgase« betrug in der Zeit vom 2. btü 8. diese» Monat» >m Arganobrenncr bei 2,5 Millimeiec Druck und 150 Litern stündlichem Eonsum daS 18.2 sacke der Leuchtkraft der deutschen Normal kerze von 50 Millimeter Flammenböde. DaS specifische Gewicht stellt sich im Mittel auf 0,447. Leipzig, am IS. September 1889. De» Itatb» Deputation z« den Gasanstalte«. Dclianiltmachuttg. Die Herstellung einer- »-» cs>«b«r» nerlirn Vfvniotir- emrruge in der äußeren Tauchaer Straße deS Stadtbezirks Leipzig-Reudnstz soll au einen Unternehmer in Accord ver dungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen sllr diese Arbeiten liegen in unserer Tiesdau-Perwallung, NathhauS, 2. Stock werk, Zimmer Nr. 14 auS und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt unv mit der Aufschrift: „Lchleußenbau tn der äußeren Tauchaer StraHe" versehen ebentaselb» unv zwar b>« zum 27. dsS. MtS. Nachmittag- 5 Udr einzureichen. Der Math behält sich da« Recht vor, fLmmtliche Angebote obzulehuen. Leipzig, den 13. September 1889. DeS 9katbS der Dtadt Leipzig «Straßenbau-Deputation. Dck-.liniltMHuilg. Bon den am 29. vor. Mon. von un« versteigerten Feldstück.n sind die in der Flur Leipzig gelegene» den Höchsibielcrn zugeschlagen worden, während die sämmt- lichen aus das in der Flur Lindenau gelegene dergleichen ab gegebenen Gcbole abgelchnl worden sind. 3» Gemäßbeit der VersteigerungSdedingunge» entlasten wir Lader bezüalich der Leipziger Feldstücken die übrige» Bieter und beirefss des Lindeuauer Feldstücks die sämintlichcn Bieter hiermit ihrer Gebote. Leipzig, den 10. September 1889. Der Siath der Stadt Leipzig. Id. 4377. I-r. Georg«. Krumbiegel. Slrliöahls-Dkkannlmaivuns. Mestablen wurden laut vier rriraiier-r Auren»: 1) E ne kleine, stacke, silberne vylinderuhr mit Goldrand und Etahlzeiqern — der große halb abgebrochen — nebst anhöugender kurzer Sighlkctte, eine silberne khlindctiihr mit Goldrand. Se. cunde, gelben Zeigern und anhäugender Siahlkette auS viereckigen, länglichen Bindern, vom 1?. bis l3 d. M; 2) 45 Mark In 2 Kronen und 5 Fünfmarkscheine«, 8 Frauen- Hrnidc», ein» davon „l.. IV." gez, L Mn>«»öl>rmden. 4 Fiauen- schürzrn leioe blaue Satinichürze, 2 gclbsardige, eine mit roiker Siickerei). 4 Taschentücher, 2 davon von hellblauer Leinwand, rotbkaatig. „X." gez., «in» Serviette und einige Stückchen Gar- tzinrnstoff, lüikish gemuslen. vom 12. bi- 13. d. M.; 9) »Nie oene Safteu-iiarre, mit Eisenblech beschlagen, vom 10. bt« I I. d. M.; 4) rin, goldene, abgetragene Lamrn-Rrmsntoir-Uhr (Ha b- Snvonet) mit goldenen Z-tgern. bunten Z fferu und viereckig-m Tchildckcn auf der Rückseite, nebst anhäugender kurzer Nickrlkettr au- viereckigen Gliedern mit braune» «teinchen »nd einem schwarzen d»l;-<klllt. mu schwarzem Snmm-t a>,«geichlagen, am 11 d. M.; b) eine ^>ose von blauem Kammzarnsiost. brauiigeslreist, 2 weiße Leckbett-Urdcrziige, und 2 weiße v.tttucher. ..II. I-." gez., 3 ve ße Tamait-rervtetten, ..8. 6." gez. sowie S Oberhemden mil Rückeasckluii. am 10 d. M.; K) cine silberne vhlinderuhr mit Secnnde. Rückseite mit zwei Angravirten r>ckrnichl-» und g sterblalt mit einigen Sprüngen, om 9. d. M.: 7) eine silaenie Lylindrr»Nkmontotr, Nhr mit Goldrand. Eecunde und geriester RNckieiie Mit wappeiiühnlicher Verzierung »ebst anlänaender Me>si»nketle, om 9 d M.; 8) e»ie Waierbuiy-Taschkli-Uhr, ziemlich neu, eine goldeie Vriük mit brewm Bug > une »>>k dem Stempel „ki. .585", eine silberne Tarne»-phll»0er»Nc«o»totr-Uhr mit giavliter Rück- feite, vom 8. b - 9. d. M.; 9) zwei silberne Eizlössel, ,,8lrnb« » 8oku" gez., sowie drei bunte Frinirnichiirzen. e l Mnie Mai d. I.; 10) eine alle sil e,nc EhlinSernhr ohne Goldrand, mit glatier Rück eite —d r kleine Z-iaer halb »bgebrvcheu —, nebst anhäugender «lirdcrtalm krtte. am >4. b. M.; . , ^ ^ 11) ein Bai,,,,. ,ixn. ^6. IV. 24". 36 l«l schwer, eath-ltr-b grangestreiste« Tuch, seit 20 v M. Etwaige irvagraedmuage» über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände ober über den THaler sind mrgesäuml bet uaserer Eriminai-Adtbeilong zur Anzeige »» bringe». Leipzig, am 1L Ledtemt er >889. - La» P-ltzeiamt der Stadt Lripziit. . v«»tlcha»td«r. vr. st. reldverpachtung. Zur anderweiten Berpaehtuna br« der Stadtgemeindr Leipzig gehörigen, in der Atur Lindenaa geleaene« Feldstück- von 2 d» 19.52 a — 8 «ck. 290 UM. Fläckengehalt, s. g. Rolland, Parcelle Nr. 708 und ein Thril der Par« r-lle Nr. 358 de- Flurbuch-, westlich von der Kleinen Luppe, hinter der sogenannten Sck'swiese geteqen, auf die IO Jahre >800 bi» nett 1800, zun, Feldbau, nett Ausschluß jeder anderen BenuyungSwctse, beraumen wir hiei durch eine,, Berst igeruiig-terunn an telte, RaibbauS. 1. Etage. Znnm-r Nr. 13, aus chnnabend, den 28 dtefes Monat», Vormittag» 14 Uhr an. Die Versteigerung«- und BerpachtungSbebingungen nebst de» betr. S tiiakioi Spläuen liegen in der tseppeditivn unserer Vekonvinie Inspectton, Iohannesplatz Ar. o, zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 10. September 1889. ld 4377 Der Statt» der Stadt Leipzig. Or. Georg«. Producten-Vöile zu Iciprig. Die Bewcher der ProductenbS se w rden hierdurch «ingeloden, Lteiisiag, de« 17 Lrpirinber d. I.. N»ckm. 1 Udr, im Vorstand-« und N ol l rn » g s z l IN mer dir ihnen zustebeud« LÜ..Hl Vau 3 Milgliedcrn in den für 1889 briiuss Umlegung der Jahresbeiträge (HK. 7 und 12 der Börse,iord iung) z» bestellend:» Lchälzungs Audschiij; voizu rhmea. Nar Inhaber von Ha lbja hrska > te n ün^ wai.lbercch igl. Im Uebrigen wird auf den betr. Börse«a»sch,ag verwiese». Lcipz g. den 9. Sevteniber 1889 Die sene»- der 2 Abtkeilung de- Börsenvorstaade- in den Schätzungs-Ausschuß Abgeordneten: A. Lchlnidt. Vcorg Lchroever. Louis Llctnbrrcht. Bleyl, Börse« iecrclair. Vclianlllmachung. Die >a-qabe der Eialahtaite» sur bas »ä igle Synagogenfahr wird Dieustao, den 17. September, Nachmittag- S—4 Uhr i» der Gemrindekanzlei (im Shnagogengebaud« eine Trepp« hoch) fortgesetzt. L- werden tn diese» sinudeii nur solche Platz« vergeb-n, weich, die btsherigr» Jnbaber iüe ra« touimrnd« Jui>r z« b-'halken beabsichuge». De Tmpia»guahme der Karte stlr di se Vlö« muß d«s spatesten» dcn 17- L>pir»ilior Nachmittags 4 Uhr gr< ickeben; über die dis zu dieieni Zeilpuncl mqt in Euipiaag ge aommenen Karlen wird onLerwriiig veisügt. Die aus neue Aameldung b>» oorqeiiierkten Karten werden Dienstag, de» 17. September, Nachmittags 4 Uhr nach der Reihenfolge der Ai„nelou»gen in der Bemeindekauzlei an», gegeben. Da» von Herrn Rabbiner vr. Goldschmidt herausgegebeue Ge betbuch ist ebendairlbst zu baden. Wir bitten, die die-zährige» Gemeiudesteuerqulltnugea mttzu. bringe«. Leipzig, de» 18. September 1889. Trr vorsiauh drr Jsractilischrn Neligt»a«sr»rtnh« zu Lripzig. zur Verpachtung Le ' Vas Attentat auf Crispl. Mordansälle aus Monarchen und Staatsmänner haben fast immer da- Gegenihcli Dessen erzielt, was sie bezweckten N ch>S hat König Humbert in der Meinung de- italienischen Bockes mehr genutzt alS der Dolchstoß Passananto'S, und dem. welcher diesen Sivß ausfing. Eaiivti. ist kiese edle Thal stet« al» höchster Ruhm angcrechuet worven, obwohl er alsbald nach dem Morvanschlage Passananto'S zum Rücktritt alS Ministerpräsident genölhigl wurde. Die Mörder Alexander'« II. haben durch ihr grauenvolles Verbrechen ebensowenig Rußland in ein politisch freies Land verwandelt wie die Hödel und Noboing den Sieg de« Socialisniu« herbeigesührt haben, und Blind und Kullmann haben AiSmarck uur in der Durchführung seiner polnischen Plane bestärkt Alio schon die Rücksicht aus die Vergeblichkeit solcher Echand lhate» sollte die Mörder von der AuSjührung ihrer schwach vollen Absicht zmückhalten, und dennoch behält die Leive»- ichast immer wieder die Oberhand über Vernunft und RechtSgesüdl. Tie Beweggründe für die Tbat Eaporali'S liegen noch nicht offen zu Tage, aber di« A iiiahiue ist allgemein, baß der MordqeseUe Italien von einem Manne bejreien wollte, welcher der Monarch scheu Staateform de« Lande- eine bisher nicht erreichte Festigkeit verliehen hat und welcher durch sein zielbewußte« Eintreten für dcn Dieibunb Italien von Frankrech unabhängig gemacht und e- vor verderbliche» Adenleuern bewahrt yat. CriSpi hat in ganz Europa die ihm gebührende Anerkennung gesunden, und wenn sie ihm auch von den Irredenkisten, den Franzoseusreunden und von den Republikanern versagt worben ist, so kann da- der von bin vertretene» Sache nur nützen. Crispi wird durch den Steinwurs Eaporat 'S nur in der Uebcrzeugung von der Richtigkeit seiner Politik bestärkt werben, die össentliche Meinung Italien» aber wird zur Kiarh-it darüber gelangt sein, wohin die Agitationen von Leute» führen ninsftn. welchen da- Verltärdiiiß für die Bedürfnisse de-Lande« jebck. Männer wie der Abgeordnete für Bari Imbriani, sind von der Mil schuld an dem Morvanschlage Eaporali'S nicht sreizusprechrn, wenn sie auch der Thal selbst vollkommen sein strhen Durch fortgesetzte leidenschaftliche össentliche Angriffe aus die Politik be< leitenden Slaat-manneS werden unreife Menschen, die nicht wissen, waS sie wollen, leicht zu Handlungen verführt deren Tragwecke sie gar n chk zu beurlhkilen vermöge». E n solcher Fall liegt hier offenbar vor. E teckeil unv Seihst Überschätzung lhua da» Uebrige, um die Tbat zur Reise zu bringen Die Nachrichten über den Zustand Cn-p>'- lauten glück licher Weise beruhigend, der Verwundete ist sirbersrei und V, Heilung nimnit einen normale» Verlaus, aber Eri-pi brfiudei sich in einer Altersstufe, in welcher derartige Verletzungen leicht eine verhängnißvolle W nvung „ebinen. eine solche scheint nach den vorliegenden Meldungen jedoch ausgeschlossen EriSpi ist bi-ber nicht auf Rosen gegangen, es sin» U m schwere Kämpfe gegen die Oposition nicht erspart geblieben, und noch neulich hieß e», daß er sich wegen der finanziellen Schwierig keiten mit Rücktrittsgedanken trage. Durch die Vrrband- lungen mit der Nalionalbank war ein BuSweg gesunden worbe» und in A»iq« dtsftil verstummte» auch d>e Gerücht« Über einen bevorstehenden theilweisen M nistrrwrchsel. Man weiß, daß dw Lage der ländlichen Bevölkerung in der Romagna traurig ist unv daß eine Gesetzgebung in der Vor bereitung begriffen ist. welch« die socialen Schäden der Be völterung in diesem Tbeil« der Monarchie zu heilen bestimm« st. Es ist ferner bekannt, daß >m Mailändischen die Ag>t«l>oi> der Lociallsten und Friedensfreund« besonder- stark ist. Es kommt die sortgesetzle Bcunruh g»»g hinzu, welche ihre» Sitz im Valican hat, unv endlich gult rS eine große An.abi Italiener, die trotz ihrer Baterlaiidsliebe und »hrcr Z >- stimmung zu der Polst k Erwpi'S an« «hier Neigung für vic rrpiiblilanische Sta t-iori» kein Hehl machen. Unter solchen Verhältnisse» die richtige Mitte zu halten, weder die Zügel der Regierung allzu strass anzi b-n, nocb unerträgliche Agitationen widerstandslos gewäbce» lasten, ist g-wiß eine s hr schwierige Ausgabe, und diese bat Eri-p, während seiner Amlsjubiung in der geschicktesten Wc se er füllt. Die giöß e Soiae aber bereite» ihm die Franzos »- rennde vom Schlage Imbriaru'S, der fick noch neulich >» )ar,s von d>m slüh'r» Ha„celSniimstcr Lvckroy als eiueu lraupkvertreter der Bvckcrsn.h >l feiern ließ. Dieser H ß por» hat sich lein qcringere- Ziel gel-tzl, als den Treibunt u sprengen und Iialie» zuin Verbünceten Fraukreichs z», mache,,, wie er »i'int, theiiS auS PakrivliSinus, lheiis au: Fiiedeusliebe. Al» Mitlel zur Er eickuiia diese- ZnüeS ba, bekanntlich den Al beuch der diplomatischen Be,i Hungen Frankreich- znm V ckican und eine H tzc der srauzösi'chen Presie gegen die italienische Regierung in Aussicht genommen. zweckiv» auch die ganze Veranslailung gewesen sei» mag. o bat sie dock zur Äufsiachclniig der Leideusch sten gedleui »nd gleich der AuiNihrung der nach Pari» gesandte» Ab ordnung italienisch«! 7lrbeiler in Iialieu eine außergewöhn liche Aufregung er.eugt. Es steh! ,» Hosseii, daß der Mordanschlag ans EriSpi die Italien sche Opposilivn zur Besinnung über die Verderbt ckkeil ibres Thuns gebracht habe unv daß EriSpi bei der W ever- ausnabme der parlamenlarischen Arbeilen größer - Enigegen kommen finden wird, al- in letzler Zeit. Tie M hi heil des Parlaments bat ihrer Zustimmung zur Politik des Dreibuuvr- ost Auedruck verliehen, in besonder- herzlicher Form zur Zeil der Aaweseuheil de- König- Humbert >n B-rlin, da» Hai aber nicht bindern können, baß die Opposition später in d r lärme s,en Weise gegen EriSpi und seine Poickik ausgetreten NI ,n bat de» verdiente» StaalSinann für Alles veraut wortig,« geinack?, zya- m Italien der Vervesterung bedarf, man verg'ßt aber dnvei, w-lche Riesenarbeit v rrickNet werden mußte, uin die Schäden der Vergangenheit soivnt zu beiten, als bi-her geschehen ist, und daß sich Leidenschaft und Thor Hut vereinign>, um an den Grundlagen de» inugen Groß staakeS zu rütteln. Nachgiebigkeit gegen Tendenzen, wie sic die Jrredentist-n und Friedensfreunde verlieren, würde da» ll bei verschum mern; man darf vorausseyeu, daß Ecispi cS an Frst.gk I diesen Auswüchsen gegenüber nicht wird sedlen lasse,, und daß auch der für größtmögliche politische Fie.heil schwärmende König Humbert seinem Miilistw dari.» mchi hinderlich sei» wird. Tie genannten beiden Gruppe» haben durch ihre zügellose Haltung gezc.gt, daß sie tue ihnen bisher gewährte Freihe t nicht vernünftig zu gebrauchen ver standen, sie müssen sich deshalb auch de» una»,bleiblichm Folgen ihre» llebermulhe» uiilenversen. E n gioßeS StaalS- wesen, in welchem so viele einander feindliche St öinuiige» sich geltend machen wollen, ist nickt ohne kiäskige Negierung zusammen zu Hallen. Es ist ein Grnn gstz aller Monarchien, daß die auswärtige Politik ihren AuSgangSpuncl in der Per io» de« Monarchen hat und daß sie so lange ausreckl er kalten wird, b>S die ösfeiillick' Nftinuiig sich dagegen erklärt Es kamen sogar AuSnahm fälle vor, i» welchen tie von der Nkebrbkil verworsene Politik zui» Heile deS StialcS fort geführt wird, solche V rbälln sie liegen aber in Italien inchl ver Dort steht die Mebrbeit de» Parlaments aus Seile» EriSp 'S, welcher die Poiit k de« Dreibund S vertrill, um inekr hat EriSpi B'raiilasinng, tikie Polllik Mil aller ihm zu Gebote stellenden Tbatkrast durchzuführen. Die besten Wünsche der beiden Verbündeten Imli nS. DenIschiandS und Ocsl-rreick-llng iriiS, stehen ihm dabei zur Seite, und wir i'chlietzen diese Zeilen Mil den« AnSdruck der Hossnung, daß e- EriSpi noch lange vergönnt sei» möge, sein schwierige« und verantwortungsvolle« Amt zu verwalten. * 1» Lkipzisi, 17. iLrlitriiiber. * Trotz mancher schlgeschlagener Versuche versuchen Polen in Posen und Westpreußen immer wieder, evangelischen u, d gut deutsch gesinnten Masuren welche in der Stärke von etwa 320 000 Köpfen im Süden der Provinz Ostpreußen (haupllächlich in den Kie len Alleiisiein Orteiabnrq, Neideiiburg, Osterode, SenSburg, Iohannisburg. Lotzen, Lyk und Olezckv, in kleiner Anzahl auch in den Kr-nse Rösiel, Angerburg und Golvap) wohnen und eine polnisch Mu'dart reden, in da» iiaiivnal-polnische Fabrwasier lenken und der prenßi'ch-n N'giermig auch kort Schwierig keile» zu bereiten, wo bi-ber Deutiche und Slawen i» völlig Eintracht lebten. Die Polen sth n »änilich zu ihrer U ber raschunq, daß da- j YI noch 210 Gevu-rlme len große rna'u rische Sprachgebi.t allmälig kleiner w rb, daß die Deutsche» IN diesem Geb ete iwm-r zahlreicher werben unv an Ei fluß gewinnen, daß die brutsche Sprache, infolge de- kenlichen Schulunterricht-, immer größere Fortschritte macht und daß die Masuren aus dem besten W^ge sind, gerade Wik die Wenden und die Litauer, ein zweftpra Inges Volk zu w-rven und mit der Zeit im deutschen Volk-thum auszn. ehe». Ans dreifach Weise veisucht man nun, ne evangelische» Mooren v,m deutschen Emslusi- zu entzi b n und der poln-sben Beivegung dienstbar zu macke» : durch Ansiedelung von kathol s! en Polen Masurenlanve, durch Gewinnung der Masuien sllr den katbo liichen Glauben unv durch H rau-g,be polu'sch-'i'alurischer Zntungen. In Ver Thal haben sich am ganzen Surrante Ostpreußen- in den letzten Iahri"hnten Tausende vo, Slock polen niedergelassen und „ne st ckiliche Anzahl k.t woscher Kirchen errichtet; auch sind viele Hunderte von Maturen überredet wordcn, zum kaihoöscke» Glaub » überzutreten Auch heute noch dauert der Z rua von Swckvolen so l, wie auch sortges tzt noch masurische Familien durch pol» sch-t oba» tische Geistliche zum G aube»-w chs-l veranlaßt werden T e Gründung einer polnisch-masuris den Zeitung hat dagegen bi« j'tzt »och nicht gelingen wollen F>üh-r wurde wohl einmal ein Blatt in masurischer Mundart berauSgegeben. aber es wurde vo» Deutschen in echt deutschem Geiste redigirl. um den masurische Stamm fest«; a» da» deutsch« Volk zu jesieln. Jetzt soll nun cine polnische Zeitung in Lyck erscheinen: .Die Zeitung skr' die Masuren, der ausrichtige Freund de- Volke».' Ov sich da- Blatt wird halten können» ist sehr zu bezweifeln; m Oderschlesien, wo in Folge der Eonfession-glkichdeit b>e Ver hältnisse für die polnische Propaganda ungleich gvastiger iegen, ist gar manche« polnische Blatt wieder eingegange». Iinmeihin wird tie Regierung gut ibuu, die polnische Be» oegung im evangelischen Masurenlande genau zu Überwache» und t,e auS Rußland l ei über gekommenen E tockpoien. die sich an der Agitation beltzciligen, Uder di« Grenze zurück zuweiten. * Wie verlautet, hat Se. kaiserl. Hoheit der Großfürst l'bronsolaer von Rußland ein Handschreiben seine- kaiserlichen Vater« mit nach Hannover gebracht. * Ende 18gL umsaßle die evangelische Landeskirche Augsburger Beten »l nisleS >n S i eb e» d ü rgen in de» 10 Bcznken He mannstadl. Mrbiasch, Niüulbach, Schäßdurg, Lch ck. Sch iit. Kronstadt, Rcps, Sächsisck-R>'«en Uich B'stritz im Ganzen 217 liist Seelen, 1754 mehr als Ende 1884. Am Sch uß kl» Jahre« 1888 zählte d,e evangclilche Kirche A B. nur »och 201 537 Seelen, da sich msoae jahrelanger Ausbetzeic en die zebn maayarischen bei Kronstadt gelegene» va gel.sch ii Gemeinden 2lp.,cza. Bacssalu, Esernatsalu, )).Sgusalu, Krizba, Pürker>cz Tatrang, TurköS. Ujsalu und Zajzon loSgerisien und Anschluß an die Theißcr Super» leudenz gesucht und gesunde» hacke». In den beiden Jahre» >887 und 1888 Kob sich die evangelische Landeskirche wieder» bauptsächlich durch Gebuitenübe,schuß, aus 203 489 Seelen. Es wurde» in den zwei Iah en geboren 13 153 Kinder, e- na>b n 10 003 Personen. Schnipst chtige Kinder gab rSEnbe >888 3>»855; es besuchte» aber ihaliüch.ich die Sckulc 31 333. t» di- Kirche traten 117 Per'onen ein, wogegen 57 die L nbeskiiche verlietzen. TieNl, ch hen betrüge» rund 8 P-oc. Ende >888 waren in de» 200 evangelisch n Gemeinden, von denen »Ul wenige rnmä lisch, serbilch oder magyarisch sind, ivährend 254 ausschließlich au- Deulschen b>stehen, 253 Pfarrer i»»v 105 Pievia r, zusammen also 418 cvang-lische Geistliche iiigesiellt; von denen 07 zugleich da» Amt eine» Lehrer- be kleideten. Ans je 454 Seelen kam bcieil» rur Seelsorger, geio ß ein sehr günstige» Verback».ß! * W e man der „Politischen Esrrespondenz" auS Tt. Petersburg meldet, ist über die angeblich« Absicht deS Großjür s»en-T bronsolgerS NicolauS, fick in näbster Zck nach Par S zu begeben, bi-ber selbst in gewöhnlich gut »„leirichteten Kreise» der russischen Haupt stadt »lckl» Bcst»imle- b kannt. Die Reise werde aber allgemc » für Nicht ni wabijche nlich erachtet, und mau betont dabei, daß gegenwärtig der Ansiüb'ung einer solchen Absicht um so wemger irg nv ein Moment entgegenslänve, al« da« Erscheinen de« russische» Thronfolger- in Pari- nach dem B sncke desselben »> Deutschland an keiner Stelle jene unan- g-nebinkn E» psindungen ivickon und Deulungen ersabrea könnte, die mögl cherwrise in dem Fall-, daß der Thronsolger „ach Pa iS g-gange» wäre, ohne Deutschland zu berühren, platzgegrissen Hallen. * Nack Meldungen aus Philippopel bat die rasche »nd energftche Duichsührung der bekannten Mißregel der Einb-rnfting der Äieserven von fünf o'lrnmelischen Regimentern die Wiedeibelebung versch edener Gerüchte zur Folge gebabt. So h ißt e-, daß am 0./I8. Seplember, als dem Jahrestage der ProrlamiiUi.q der Union, die Proclamirung der Un>b» bängigl it. serner der Ausbruch eines Krieger Niil Serben bevorslche Die Opposition vors hll natürlich nickt, diese aus« regenden G'ilichte zu nähren und möglichst zu verbreiten. Einige Plnlippopeler FinanzwiS wurden durch dieselben der gestalt erschr cki, daß sie sich aus de» Weg nach Sofia machten, um sich daselbst vom wahren Stande der Tinge zu »»Irr» richten. Tort „sichren sie, daß in der bulgarische» Regie rung absolut Niemand daran denke, am 0/18. iraend eine Äcnderung de« b>SH rig-n staatsrechtlichen Verhältnisse- Bul garien», bei dem siü das Land notorisch wohl befindet, vor- znn>hi»en unv daß man b-;tigbch Serbien« zwar nicht frei von jeglicher Boicrgwß, daß e» aber eine Uebertreibung ärgster Kategorie s i, von einer bevorstchenden stricg« esahr zu ip echen. — Au» Sofia selbst wird glrnchiallS gemelcet, daß man in bnlzaisiche» R gieiuna-kreison «nt vollster Ent schiedenheit »i Abrede stille, daß für den 8./18. September regend eine ManiieNatio» b-r bulgarischen Regierung bevor- stebe. WaS Se>bie» bekresse, gebe aUerbing» die Wieder» ausnabme des osstc ösen P, ß-F'ldznge» in B lgrav, ver- > u, d n mit allerlei Meldungen liier serbische Rüstungen, dea Regieru»gSkr„sen zu denke»; allein mau balle im kiploma- 'iscke» EorpS vielsach kiese seibischen Kuiidaebuugen sur Aeußerunge» der auch in Belgrad herrschenden B sorgniß vor dem 0,^8 Seplember und g-.be sich der E wartung hin, daß nach d,n» bvstenckich normale» Verlause diese« krilischen IahrcStages eine allseitig« Eruüchlcrung und Beruhigung «»irrte» werde. * Der zum türkischen Gesandten in Nom ernannte bisherige M iiteschar <ll OerstacckSserrelair) im Justizministerium, Wahan Esse »di,, ist Armenier von Geburt, und es soll damit der Beweis gelies >t werden, daß die Armenier nicht .»rnckg-seyl werden. Waban Esiendi hat in Frankreich itudirl und sich dort den Grad eines Lweickioten der Rechk« ern-orb u. An den G setz n. welche im letzten Jahrzehnt in oer Turk > ans he» v rschiedenen Gebieien der Berivalluug geschaffen wurden, hat er i» hervorragendem Maße milgearbe let, in-- blsondeie kann aber die llmaestallung. welche da» Gericht«- Ivcsen in rer Türkei j» der jüngsten Epoche erfahre» hat, vor nehmlich al» da- Werk Wahan Essend,'« angkseh-n werden, d r jederzeit und mO Ertrug bcstirhl war, der GerechligkeiiS- vsteqe >>» oitoinan schen pincke moderne europäische Formen zu leiben. Es niag auck verz-.-ichnel werden, daß er anläßl-ch de- bcrüchligten „E nsnlmorde» von Salonichl", neben den Vertreter» der bekreiligten Staate», Deutschland uns Frank reich, alß Repräsentant der Türket M Igliev der zur Unter suchung VcS F ll S eiliges tzien Eomiui'sion war. Bi-Hcr hat siü se n- Tbäii ikeit au-.bließl ch ans dein Boden de- inneren L taai-cieiiNk- bewegt, nur ein einz ge« Mal hat er eine Art diplomatischer Verwendung erhalten, al- er vor dem letzten türkisch-russischen Kriege von d r Pforte mit einer vertraulichen M ssion nach E igland und Frankreich enlsendet wurde, um die bei den Wstimkichlen herrschenden Stimmungen kennen zu lernen Nach k-teni meurmonatigen Aus-nthalle NN Aus lande k hrle er wieder in seine sruher« Stellung zurück. * Alle italienischen Blätter -dne Unterschied der Partei sprechen ihren lirssten Ablcheu über da» A'tentat aus EriSpi an- Dir „Risorma" hall die Thal n cht sür eine ilolirt dastehende, auch nicht sür Vl» Th-t rm-S Narre». Dlr,^1lali^
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