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Dresdner Nachrichten : 07.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187909075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-07
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.09.1879
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«rsn«e«. o. «evt. Der Präsident de« prote stantische» OberkonNNo« riumS. Harleß, «st gestor» »««. Wien,«. September. Die ..Wiener Zeitung" meldet die Zustimmung de- Kaisers zur Verlobung der Erzherzogin Marie TvrMine mit dem Kbntge Von Spanien. Seraiewo.v. Sept. Is»i)dt-Lv1vsr»wwv Haqeökatt für Politik, Aiiterhaltv»g,Geschästsverkel>r. 6örsrniitricht,Frei»denliste. MItredacteur: vr. v Druck und Eiaenthum der Herausgeber: Vcrantwortl. Ncdacteur: Für daö Fcuill.: L.a«I^i>» II»rti»ai»i«. L LtvtcIZrrioilr in Dresden. Helurtck in Dresden Oberst itllbori beute über Worazva nach Calnica aus- gebrochen. u,n den am 8. September crsoigen- den Einmarsch in E and- ickiak Novtbazar zu leiten. E Ullä Vvrkuuk rrllor 8lasl8pLpisl-o, pfsniibriofv, L »IB»r « « v I» E t, kellsn vto. ^mi/.ul>lu„k- nllor Onujwim. Diwiltp-oltlinti» 8clllo»i<-8trutid!» 14, ' Oontrolv clor Vbrloosung nllor ^Vort!ii'!>i'iole. -Vilt -j mroll sto^ontt1>vr <Ivr 8>>c>n'i'uacii>o uui krioiliokoiu ^Vopto- OüiniLllZlolib für ißküLkäbl. igcnt Ltv S«Ier»t« «cr»«« M-etenftris« » i>>» «dt-«. T UI» Lonmo«« dt« MUIa,» re Udr. I» Sleullatl nur L» wochrntag««^ »r. «loi>rr»dl!« Nr.SbidSIachm.4Udr. — Lee Naum cin«r elnldallt»«« Piia^ttc kotiel ISPsge a>ii«rs»udt dt« ZrlleMPIge. Mn, «darautte tttr da» nach«» »ü,t«e arlchcinrn der Initial« wird nicht,egeben. Luiwürlige Annoncen» Aultriige »on un» unbekannte» Firmen und P-itonen inserircn wir nur gegen tvrNn«>»era>>»»-,<at>t»ng durch Bnelmarlen oder Ponetntahlung. «chl Tilden Ionen iS Ptge. In- terale tdr die Montag«. Nun»»«« «drr «ach eine», Hetiiage dt« P«ttl> t'il« liv PI»«. I1v11-Ikl8l11u1 ^u-rioilion Ullä ?out>iou von iGltzkorclou, t'ukiL>!dit,kilrc-n/ vo» ^<i. s>utrkv ! lioitunborriokt, für vunien UU'I ticrrt.ll iu äor LI08S6U L!tl- NoiO, uknstru'ssv »dgo umt äor freien iroitkiilm, Lleguntv pfvvliv unä u Kesokirrs. S/Iüssigs prviso. v —- itilo Eavill.-XiNisono.) ^ «r.25v. 24. Iäßra. 187S. WitterungSauSsichtcn: Meist heiter und trocken, stellenweise dunstig. TreÄeiuSomtttl^ Poltttsche». Nach wie vor hüllt sich die offiziöse Presse von Berlin in ein vndurchdringlichcS Stillschweigen über dieMonarchenzusammensunft in Alexandrowo. Das ist auffällig. Sonst nie verdrossen, auch bei dem winzigsten Ereignis; dem Publikum genau vor- zuschreiben, wat> es davon denken soll, stets hurtig bei der Hand, falscher Auffassung zu begegnen und die Dinge nur unter solchen Gesichtswinkeln und in solcher Beleuchtung sehen zulasten, wie es hohen Ortes beliebt, hat diesmal das Berliner Prehbureau nicht bloü das Winlegeben und Stichwortauathcilen, sondern geradezu die Sprache verloren. ES befindet sich in peinlichster Lage. Soll es die Kaiscrbegegnung als erfolgreich rühmen, so flöht e» damit bei Fürst Bismarck an. Schwächt es ihre Bedeutung ab, so setzt eS wegen dieser AcspektSwidrigkeit Nasen. Das Klügste ist, man schweigt und erzählt lieber des Wortreichsten von den königs- berger Manövern, von Fahnenschmuck und Festjungsraucn. Die allgemeine Auffassung geht in Europa eben dahin, daß die beiden Monarchen in Alexandrowo bestrebt waren, die Dinge wieder in's Geleise zu bringen, die durch ihre Kanzler verschoben waren. Die Kanzler sind Gegner, die Kaiser Freunde ; sie waren cs, sie werden es bleiben. Die festgeschlossene Einheit der deutschen äusseren Politik weist hier eine Lücke auf, vielleicht nur für kurze Zeit, aber jedenfalls jetzt, und mit dieser Thatsache ist zu rechnen. Zunächst wird äußerlich ein besseres Bcrhältniß zwischen Rußland und Deutschland sein; das ist immerhin Etwas. Für den 15. September ist der deutsche BundcSrath zu seinen Arbeiten zusammenbcrufen worden. Obwohl man versichert, daß diesmal die gesetzgeberischen Vorbereitungen für die an den Reichstag zu gelangenden Vorlagen Zeit und Kraft des Bundesrathcs nicht allzusehr in Anspruch nehmen werden, so ergiebt doch die einfache Aufzählung dieser Vorlagen ein artiges Pensum. An der Spitze der Arbeiten steht der Ncichshaushaltselat für 1880/81, der nicht mehr vom Direktor des Jnvalidenfondü Michaelis, sondern im Reichs- schatzamt ausgestellt wird. ES steht schon jetzt fest, daß dieser Haushalt nicht unbedeutende Mehrforderungen im Militär-Wesen (Vermehrung der Artillerie) enthalten wird. Die neugeschaffcncn Zölle und die erhöhten indirekten Steuern werden auf den nächsten Reichshaushalt ebensowenig Einfluß ausüben als sie in den Budgets Preußens und Sachsens eine Nolle spielen können. Man erwartet ja vielmehr die finanziellen Mehrcrtrage der Tabaksteuer und der Eingangszölle erst nach Ablauf zweier Jahre. ES wird unter solchen Umständen nicht viel Anderes übrig bleiben, als die Matrikular- beiträge zu erhöhen. Gespannt ist nian, ob der Reichskanzler eine Abänderung des Münzgesetzes beantragen wird. Die Hauptaufgabe des BundeLrathes wird in der Durchsicht und Verbesserung des GewerbegesetzeS bestehen. Hoffentlich nimmt der BundcSrath den im letzten Reichstag unerledigt gebliebenen Antrag dcS Abg. Stumm, auf Einrichtung obligatorischer Arbeiter-Jnvalidenkassen, wieder auf. Ebenso ist cs eine Ehrenschuld des BundcsralheS, das so oft begonnene Pcnsionsgesetz für die Hintcrlassencn drr NeichSbcamten endlich durchzuführcn. An das einer Revision ebenfalls dringlich bedürktige Aktiengesetz will man leider wieder nicht Hand legen. Die Interessen des Großkapitals, die sich gegen eine Verbesserung dieses im Sturmwindzu Stande gebrachten, unheilvollen Gesetzes stemmen, scheinen übermächtig zu sein. Tie Einrichtung zweijähriger Budgetpcrioden im Reiche wird glatt vor sich gehen. Endlich wird auch der Bundeörath sich noch mit dem Gütertarifgesetz, welches der Eisenbahn-Sonderausschuß in zwei wichtigen Bestimmungen noch vorzuberathcn hat, und den verschiedenen Eisenbahngesetzcn zu beschäftigen haben. Die Bcralhung dieser Eisenbahn-Entwürfe innerhalb deS Bundesrathes dürste gerade in die Zeit fallen, wo der preußische Landtag die Vorlagen wegen Ankaufs der Privatbahnen zu beschließen haben wird. Gicbt der Landtag seine Genehmigung für diesem Ankauf, so wird dadurch naturgemäß ein starker Druck auf die Entschließungen des Bundesrathes in den Eisenbahnvorlagen auSgeübt. Sowohl in Preußen als im Reiche werden die Eiscnbahn- angclegenheiten den Hauptstreitpunkt der bevorstehenden parla mentarischen Verhandlungen bilden, an denen der Reichskanzler wohl selbst persönlichen Anthcil nehmen dürfte. Im preußischen Landtage wird Fürst Bismarck voraussichtlich auch erscheinen, eben der Eisenbahnankäufe wegen.'Die offiziöse Presse hat das LoosungSwort ausgegebcn, daß imLandtage nur dieStcucr- und die Eisenbahnfragcn zur Besprechung gelangen sollen. Damit sind aber die Katholiken nicht zufrieden. Sie verlangen vor Allem, daß die Kirchen-und Schulfragen erledigt werden. Bekanntlich hoffte im Reichstage das Ccntrum, daß es für seine Zustimmung zu der Vismarck'schcn Zoll- und Steuerpolitik durch schleunige Beendigung des Kulturkampfes belohnt werden sollte. Das ist nun aber nicht eingctreten. Der Katholiken bemächtigt sich allmälig das Gefühl des Dupirtwordcnscinö. „Wer mich dupiren will, muß etwas früh ausstehen", war ein geflügeltes Wort Bismarck s im Reichstage. Nun, cs scheint, als wäre Bismarck doch noch zeitiger aufgtstanden, als die kleine hannövcrische Exccllenz, die das Fell des Bären vor seiner Erlegung verkauft hat. Man meldet sogar, BiSmarck sei des Bündnisses mit den Klerikalen schon wieder überdrüssig und strebe der Bildung einer konservativ-klerikalen Mittelpartci zu. Das stutzig gewordene Ecntium schickt sich daher an, wieder in das oppositionelle Lager abzuschwenken. Reueste Telegramme der „Dresdner Nachrickiten." Königsberg, <». September. Belm Erscheinen in, Thea ter wurden Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiser!» mit enthusiastischen Kundgebungen cmpiangen. Nack» dem Theater ianb aut de», inneren Schloßhose großer Zapsciistrcich sämmt- kicher Musikchöre teS l. Armee.orpö statt. Simla (Ostindien), 6. Septbr. Aufständische afghanische Regimenter, welche rückständigen Sold forderten, griffen am 3. Sep tember die englische Gesandtschaft in Kabul an. Der Emir Jacub suchte den Aufstand zu beschwichtigen und sandte seinen Sohn, sowie andere Personen an die Aufständischen ab. Die Menge ließ aber nicht mit sich verhandeln, belagerte vielmehr den Emir selbst in seinem Palast und setzte am Mittwoch den ganzen Tag den Angriff auf die englische Gesandtschaft fort. Abends brach in deren Palast Feuer aus. DaS Schicksal des englischen Gesandten, Major Eavag- nari und der anderen zur Gesandtschaft gehörigen Personen ist un bekannt. Die englischen Truppen erhielten den Befehl, sofort nach Kabul zu marschiren. Es ist eine allgemeine Truppenconcentrirung bei dem Afghanengcbiete angcordnet. LocaleS and SSiMLeS. - Der Aufenthalt Sr. Majestät in Kamenz, wohin sich der König am Dicnslag bcglcbt, gilt nicht den Jagten, sondern der Theiinahmc a» teil Manöbcrn der beiten Gartc-Grenati.'r- Rcginientcr. Ob Ihre Majestät tie Königin Earoia, wenn ihr erlauchter Herr Gemahl nach Eisenerz in Steiermark zu den Gemöjagtcu geht,tciiscibcn blo »achLMn begleiten mit daselbst ani ihrer in Zacking liegenden Billa Auscnlhait nehme» wird, steht noch nicht tcst. — Wie taö „Dr. Iourn." meldet, ist von einer Absicht Sr. Mai. des Königs, an den Manövern bei Straßburg sich bell cllige» zu wollen, noch nichts bekannt. — Der Gebeimrath 1)r. Gilbert in Dresden hat taö Eomthnrkrcuz I.Elasse vom AlbrcchtSorden, der Rittmeister Hand Leo v. Op pell den preußischen Iohaiiiillelorde» erhalten. - Die Ernennungen beim E »tritt der Reorganisation unseres IuslizwescnS sind »un nahem beendet. In diesen Tagen wurde auch den meisten der nichtinrlslischcn Beamten bei den Gerichtsbehörden vom Justizministerium ihre zuktlnstiae Stellung angcwies.n und sind namentlich eine große Anzahl derselbe» „GclichtSschrciöcr" acworden. Bekanntlich werten die Beamten dieser Kateavrie auch, gleich den Richtern und Staalöanwälten, de» Talar tragen. — DaS nächste Lantccbndgct wird kein Postulat mehr kür den Gesa n d t s ch aitsposten > n W cimar enthalten. Der letzte Kgl. sächsische Gesandte taiöbst, H. v. Carlvwttz, ist vor einiger Zeit verstorben »nd der Posten wird nicht wieder besetzt. Zu diplomatstchcn Dienstleistungen ist der Leutnant v. B u r g k an tie Kgl. sächsische Gcsandtschast I» Wien versetzt worden; ein anderer sächsischer Leutnant, Baron v. Oppen-Huldcnbcrg ist bereits vor IahrcSlrist zur Botschaft des deutschen Reichs i» Rom „kom'.nandirt" worben. — Dem Staat Sachsen kosten seine Eisen bah neu 218,5»i«> Mark. Die Hcrstcllilngkostc» beziffern sich auf Sitü.tlllgRO Mark. Wenn Velde Ziffern verschieden sind, so hat dico seinen Grund darin, daß bekanntlich eine Anzahl von Bah nen theiiS über, tbcilS unter den Herstellungskosten vo» Privat gesellschaften angetanst wurden. Wie verzinst sich min dieses Anlagekapital? Der 1818er BctricbSübcrschnß bezifferte sich aus 2N,75,8,81'.» Mart. Zn verzinsen ist aus genanntes Jabr ei» 'Anlagekapital von 5R>,R>I,2'.»:i Mark, da die Kauf- bczw. Bau- suimncn der >818 nngckanstcn Annabcrg-Wcipcrtcr Linie und neu cröffnctcn Leipziger BcrbindnngSbabn entsprechend z» rcdu- circn sind. ES ergiebt sich also eine Bernnstliig bon :;,81 Proc. ans das Jahr 1818. ES ist dies die niedrigste Verzinsung, weiche die k. s. Staatvbahncn seit I85>ti ergeben haben. Die größte Rentabilität ergaben dieselben 1865, ll,2ö Proe.» und l^li ll.«>l Proe.) In, Wjährigcn Durchschnitt beziffert sich die Rcn- tabiiität innncr noch ans 5,17 Proe. Die bon der k. s. Staats verwaltung betriebenen Staatvbahncn verzinsten sich wie iolat: Altcnburg-Zcitz mit 6.1t»«', Proc.. Gaschwitz - Meuselwitz 2,1'äl» Proc. und Zittau Reichcnbcrg t»,4ck!> Proc. — Neuerdings ist die egstptische A ugenkrankhclt In den in ter Milte unserer Stadt gelegenen Schulen »'.». und l«>. BezirkSschulci heilig nnsgelicten. In letzteren sind von I>M> Schulkindern über :»><> erkrankt und nnlcr diesen befinden sich über 2> <» Kn.lbcn. während die Mädchen weniger davon betroffen sind. Daß sich dadurch in ciniacn Klassen eine gänzliche oder thcilwcnc Einstellung des Unkenicbtco »ötvig gemaä't, ist scibst- vcrständiich. Auch unter den Schülern der Anncnreaischuie ist die bösartige Entzündung ausgetreten und zwar sollen ca. 1» da von befalle» sein. End!ich sind noch im Lehrerseminar Fälle von egvptischcr Anaenkranthcit voraekommen. - Ans 'Anordnung der hiesigen königl. Krcie-baiiptinannschast ist der hier seinen Sitz habende sogenannte Dissidcntcn- bnnd, der über eine Anzahl Orte des Königreichs Sachsens verbreitet ist, zur Zeit aber nur eine geringe Anzavl Mitglieder, haneNächlich Sozialdemokraten, zähle» soll, an! Grund dcö RcichSgcsctzcS vom 21. Oktober >878, die gcmelngcsährllchen Be- strcbnngcn der Sozialdemokratie betreffend, acslcrn vo» ter hiesigen tönlgi. Pelizechircltioii aufgelöst und sind Bücher, Papiere re. desselben in Beschlag genommen worden. Gleichzeitig ist aus Anordnung derselben Behörde, die am 4. d. erschienene Nninmer KLs sozialistische» Organs „Dresdner Presse" t.Ächlagnah»it und daö serncrc Erscheinen dieses Blattes verboten worden. Die ganze Haltung dieses PreßoraanS, kaS sich alS eine Foitsetzung der gegen Ende vorigen Iahreö unterdrückten „Dresdner BolkSzcitnng" erwiesen hatte, namentlich aber der in der letzten beschlagnahmte» Nummer enthaltene Arllkcl über die Sckanscier in Dresden, hat Beranlassima zu der Maßregel ge geben. Endlich hat die KreiSbailptmannschast zu Zwickau die unter dem Titel „ Ni nldenthal - Botc" und „ P lanitzer N a ch richten und Tageblatt", iin Truck und Verlag von R. V. d. Ehcvallcrie in Wilkau erscheinende» Zeitungen verboten. — Die von hiesigen Sozialisten kür gestern Abend »ach dem Dianaiaalc cinberuscnc Wäblervcrsa in m lung, in welcher der bekannte Adv. Freitag in Leipzig alS Referent mlfuitrctcn zugcsagt haben sollte, ist nachträglich noch von der Pollzcidirektion untersagt wurden. — Der Bezirköai, 8 s ch u ß der Dresdner Kreishaupt- mannscha't erklärte in seiner gestrigen öffentlichen Sitzung einen Rekurs von Gaucrnack in Striesen wegen dessen Heranziehung zu Gcmcinkeabgabcn für beachtlich. Damit ist ausgesprochen, daß Einer, der an einem Orte festen Wobmitz hat und dort besteuert wird, wo anders aber Schlafstelle nimmt, wegen dieser nicht be steuert werden kann, wenn — nicht eine lokalstatutarische Vor schrift dies besonders bestimmt. Die Uebertragung der Gulövvr- stcbergeschästc dcö Rittergutes Braunödois am den dortigen Ge- melndevorstaud ward genehmigt. Ebenso ein »regulativ über Be- sitzVcrändcrungSabgabc» i» Pennrich, sowie ein Erweiterungsbau in der 1>r. v. Hevten'schcn Fabrik zu Radcbcui. In :i DiSmcm- brationSsachen wurde Dispensation crlhciit; in 10 Schanlsachcn. meist Ucbertragungcn, beifällige, in 4 dergl. abfällige Ent schließung geiaßt. — Die T epl i tzcr A u Sst el l ung wird am »0. d. M. geschlossen. Binnen drei Tage» sind dann die von derselben innc- gehavtcn Lokalitäten zu räumen. — Mit vollem Rechte haben unsere Herren Restaurateure, resp. der hiesige Gastwirth-Vercl» und die durch An crtigi.ng von dergleick c» Apparaten wci!bc!a»»tcn Mechaniker Gcbrütcr Sem- mclroth sich gegen die in uiigcrcchtfcrtigstcr Wciic ven Würzburg auogcgangcnc Agitation gegen die B i cr -L uitdruckapPa - rate auigelchnt. Wir Horen, daß die K. KreisticccUon auch kei neswegs die Absicht bat. ans ein Veibot der Lusteruckapparate zurückzukomme». sondern in santiärcrHinstchtlnur die rcinlicl e Hand habung tcricibcn controlircn und beantsjchtigc» lassen will. Zur Sache selbst bimtcn lolgendc Momente noch erwäl ncnSwcrtb sein: Das Verzissen deö Bieres gcschal, bekanntlich vor Ein führung der Bicrtruckapparalc dadurch, daß am Boten dcö hori zontal lagernde» Fasses ein VcnUlhahn cingeichiagc» und zugleich dura, Bobrung oder Lösting dcö Spnntco der Zutritt der atmo- Iphärischcn Luit vcnnittcit wurde. Hieraus ergab sich zunächst ter Ncbcistand, daß eine Eonscibirung des Bieres, nachdem das Faß einmal angcstcckt war. sich nicht mehr bewerkstelliacn ließ, und zwar weil die cingctrungcne Luit beweglich und siciö drr Veränderung von Außen unlciworstn am' der Bicrfläcke lag, fortwährend Kohlensäure amnahm und so das Schaiwcrdkn in kur er Zeit herbciiührte. Ein am diese Wciic schnell matt und sioffarin gewordenes Bier zeigt ticö auch in seinem äußeren An sehen und man ertand deSoalb ein Mittel, tcim'clben gewisser maßen ein neues Scheinleben cinmhauct cn. Es war ticö die Bicrspritze. jenes Instrument, das heute auö allen sauberen Bicr- wirlhscliailcii verbannt ist und an taö wir nur noch mit einem gewissen Granen denken. 'Aber t e>e Verzapsungomethode hatte auch noch andere Mänael, an die wir unö beute schwerlich wieder acwöhncn würden. Ata» erinnert sich wohl noch des so genannten „Köppeus", wenn der Stoff ii» Fasse aut die Neige ging, und wie man daun Hefe mit Pechtheilchen lustig im Glase um crschwimmeu sehen konnte, ter Lan.namkcit und Umständlich keit bei der Bicrbciördcrung auö dem Keller. ter sauer riechen den. im Zimmcitunst und radakoaualni stehenden „Lasen", die zu dreier Beförderung dienten. Alten dielen Ucb.lständen haben die pneumatischen Bictruckapparate ein Ende gemacht, denn baß dieselben beim Vcrzaptcn und Conierviren des Bicrcö all Zeit und iomst an Kostenanstvand ganz unbestritten große Vortheile bieten, ist hinlänglich bekannt und bürite cS sich somit wohl nur darum handeln. ans Beseitigung derjenigen Nachtbeile. weiche mit deren Gebrauche vcrknüpit und, bedacht zu sein. Eine uncr- iäßiiche Forderung und Hauptbedingung bei Verwendung von Lmtdruckapparatcn ist wohl jedenfalls die Reinhaltung der inne ren Wandungen der Leitungsröhren und ZuMrung von reiner Luit. Vor Allem ist daraus zu achten, daß der Luitkrffcl stctS mit eln bis zwei Atmosphären Druck gefüllt und daß eine Vor richtung vorhanden ist, welche den Ucbcrtritt stark monsliiccnder Biere in die Lustlcitmi.z überhaupt verhindert. Die Reinhaltung der Leitungen geschient am zuverlässigsten mittelstheißemWasier. weichem etwa aus 50 Liter I Kilo Sota zuzusctze» ist. DaS heiße Sodawasser wird bei vorzunchmender Reinigung ln ein dazu rciervirteö Faß gciüllt und sodann mit möglichst hohem Druck dcö Kessels auf gleiche Weise durch die Leitungen gepreßt, nste das Bier verzapft wird. Hat mau diese Procrdur mit kaltem Wasser wiederholt, so kann man versichert sein, daß alle etwa in den Röhre» vorhandenen Heicntheilchen daraus entfernt worben und tie Rohre absolut gereinigt sind. Stach jedem iecrgcworde- ucu Fasse empfiehlt cs sich, die ln demselben befindliche Luit durch den AuSichaukhabn auSströmeu zu lassen, da dieselbe die etwa in der Leitung bcnudiichen Pechtbellc mit berambrlngt. AG, wie bei uns in Dresden, eine cSmmunalc Wasserleitung mit dem cltordcrliche» Atilioivdärciitruck vorhanden ist, gebt tie Rei nigung ter Röhren »och schneller und cimachcr vo» statte», wenn man ein Stück Wasscrlcitungörohr mit Schraudcngewinde ver sehen an den Auöschaukbahn auschraubt und so lange Wasser durch die Blcrlcitung hindurchprcßt, dis cS klar und hell am an dern Ente derselben wieder erscheint. An einem großen Thelie der hier und in der Umgegend In Betrieb befindlichen Apparate ist tie Einrichtung getroffen, daß die erforderliche Lust entweder aus reinlich gehaltenen Räumen oder von ireigelcgcncn Plätzen entnommen wird. Eine Verschlechterung dcö Bieres, die den Lustdruckappararen zur Last gelegt weite» könnte, kann in der Hauptiacbc nur daun Antreten. wenn die inneren IKandungen der Metallröhren durch die im Bier vorhandene Eisig - und Milchsäure angegriffcn und auiaelösl würden. ES muß deshalb alö Material kür die LcstungSröhrcu nur reines Zinn oder Zinn mit Blcimaulcl verwendet werken, da dicicd Metall ven den im Bier cutoaltciic» Säuren nicht angegriffen wild. Kautschuk- löhrcii dürsten schon um deswillen beim Gebrauch der Luttbruck- avparate aiö Bierleltcc zu verwerfen sein, weil sie sich schwer rei nigen lassen, auch überhaupt eines sauberen AuSsebcuS entbehren und vielleicht eben darum durchaus keine Svmpathlcil beim Publikum genießen. Winckcn diese Vorsichtsmaßregeln gewissenhaft beobachtet, so sind die Liifttruckavvarale cnischiedcu alle» übrigen Ver- zapiungSmclhotcn vorzuzichcn. linier gewissen Umständen aber sind dicscApparate geradezu unentbehrlich geworden. Die verwöhn- tcnDrcSvncr Biertrinker würde» höchlichst die Köpfe schütteln, wenn sic, wie es heute noch in Balern geschieht, tav ihnen Vorgesetzte Bier statt mit schönem, fianmigcm Schaum (geschlossenem Mous- scnr) mit großen, schalen Blase» bedeckt scbcn würden, und auf gewisse Biere, z. B. tie sämmtlichen leichten böhmischen, ganz verzichten müssten, da die böhmischen Biere bekanntlich nur dann schmecken. wenn sic auf Hefe gelagert sind. Solche Hescnbicre aber, tie sich durch schneidigen, kohlciisaurcn Geschmnck guözeich- ncn, sind ohne Anwendung von 'Apparaten nnvcrzapsbar, weil taS Faß. wie cS ii» Keller ausrecht gestellt lagert, »nangcrül)rt stchcn bleiben und kann behutsam ohne zu rütteln angcsteckt wer te» muß. Ist also der Gast oder der Biertrinker vo» derSaubcr- keit der Wirthschast, in welcher er sein Bier zu trinken gewohnt Ist, überzeugt, so möge er in aller Rübe und ohne jedes Bedenken weiter trinken und sich durch keinerlei Gerüchte. die jeder lach lnäiinischcn Begründung entbehren, beunruhigen lassen. - Kcntc begebt der Direktor der Dresdner Preßhelen- und Svirltuö'abrik (vorm. Bramich», Herr Beckmann, sein 25- jährtgcS Amtsjublläum. Herr B. ist am l. September 1854 In die Bramsch'sche Fabrik eingcirctcn. Wie man bört, beabsichtigt der Vorstand der hiesigen Protnktcnböric, sowie namentlich auch der Vciwaiiuugorath der Gesellschaft, den verdienten Beamten mit wcrkhvollcn Ehrengeschenken zu überraschen. - Laut polizeilicher Bekanntmachung ist von letzt ab wegen vielfach vorgckommcncr Beschädigungen der im Zwingerhote befindlichen Galerien, die Benutzung desselben als Kinderspielplatz verboten und der Aufenthalt von Kindern daselbst untersagt. Das Dnrchgeben durch den Zwingcrhof bleibt den Kindern natürlich luivcrwebri. — Vorgestern Vormittag sind zwei hiesige, dermalen auf dem Weißen Hirsch wobnhastc Dame» im Walke unweit der großen Buche aut dem Wege nach der Haidcinühle von zwei Strolchen räuberisch angcfallcn worden. Die eine Dame wurde dabei am Halse gepackt und zur Herausgabe ihres PortemonnaleS ansgciordert, welchem Ansinnen, da sic selbst kein Geld bei sich hatte, ihre Begleiterin Folge leistete, worauf die beiden Räuber
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