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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271115025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927111502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271115
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927111502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-11
- Tag1927-11-15
- Monat1927-11
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Manoilescu sreigesprochen. Reichstagszusammentritt am 22. November. — Beilegung des Konfliktes Kramarsch-Masaryk. Manoileseus Freispruch mii 3:2 Stimmen. Bukarest. 15 Nov. Im Prozeß ManoileSc« wurde am Montag um Mitternacht das Urteil ^"snro^rn Eg lanwt mii drei gegen zwei Stimmen dcS Gerichtshofes aus den F re l- spr"'' ^ - "' --Staaten. General AvereScu machte bet seiner nochmaligen Ver- iiclnining die sensationelle Mitteilung, daß König Ferdinand bei seinem Nn'cntbalt in Paris eine Znsammcnknn't mit üaiol hatte. Der König bade ihm selbst gesagt, Karol wcrdc keinesfalls siir immer in der Verbannung bleiben. Tie Schlußsitzung im Prozeß Manotleöc» begann abends um III Uhr. Bach einer letzten Erwiderung der Verteidigung aus die Anklagerede ergriff ManvtlcScu noch einmal daS Mort und erklärte, er glaube, daß die Rückkehr KarolS als Regent — nicht als König — notwendig ket. Der Vorsitzende las dann die drei Fragen vor. die das Kriegsgericht zu be- antivvrtcn hatte. Rach sünsvtertclstündigcr Debatte ver. kündete der Vorsitzende die Antwort aus die erste Frage. die sich aut die Schuld ManoilcScuS bezog: Rein mit drei gegen zwei Stimmen. Manvilcöcu wurde sofort aus freien Jus; gesetzt. Ein MMchuI-iaer an den Pariser Meripapiersittschvnqen. Paris, 15. Nov Gestern wurde der Pariser Bankier und Maller de Bogen val verhaftet, der aus Korsika ge- büriig ist. Bei ieinem Verhör aab er zu. ungarische Wert papiere, die ihm sein Jreund Tovbini übergeben hatte, zur Abstcmpel n n g vvrgelegt und erklärt zu haben, daß sie sein ss> . . s- »,'p seinem B-tzn aew'ien leien Der Verhaftete will aus reiner Freundschaft und gutgläubig ge handelt haben. Bonenval soll seinerzeit seinen Namen für die von den Brüdern Tovbini errichtete französische Vereinigung der Inhaber n Wertpapiere hingegebcn und diese Vcre>"iin seinen Räumen beherbergt haben Am Montagnachmittag wurde auch Blumcnstetn ver- hört. Er beteuerte seine Unschuld und betonte, die von ihm norgenommcncn Operationen leien einwandfrei. Dem cknter- suchnnnSrichier liegen Wertpapiere im Gesamtbeträge von zehn Millionen vor. die Blomenstein in einer Pariser Bank ans seinen Namen anfbewahrt hatte Ein großer Teil seiner Wertpapiere ist ans den Namen seines Lohnes eingetragen, der Paris vor einigen Tagen verlassen hat, und den der UnIerlnchungSrichter ebenfalls znm Verhör berufen hat. Eine lranzö'ische Der-ächtl-una Ungarns Paris. 15. November. »Paris Matinal" vertritt gegenüber der JälichnngSafsärc der ungarischen Goldrcntcn. in die bereits zahlreiche französische Persönlichkeiten ver- wickelt lind, die Anstedt, daß die Fälschung im Einvernehmen mit der ungarischen Negierung geschehen sei, und zwar nicht Alle Aulonomissenzeitunqen verbalen. Paris, 15. Nov. Die dieser Tage wegen antinationaler Propaganda verbotene antvnomistische Straßburger Zeitung .Tie VolkSsttmmc" versuchte unter dem Titel .str i e d c n S st i m m c" zu erscheinen. Tie Polizei beschlag- nahmte icdoch auch die unter dem neuen Titel herauS- gcgeb'tten Exemplare dieses Blattes. Die Prcssezensur, an die sich die Peilung der »FrtedcnSsttmme" um dir Erlaubnis des Erscheinens gewandt hatte, bat bisher noch keine Ent scheidung getroffen. Zu den neuen Terroraktionen, die PvincarS in Elsaß- Lothringen hat vornehmen lassen und die in der Unter drückung der gesamten autonomistischcn Presse zum Ausdruck kommen, erhalten wir von unterrichteter eUässischer Seite eine Darstellung, der wir folgendes entnehmen: Die Ereignisse der letzten Wochen deuteten daraus hin, daß von französischer Seite Gewaltakte gegen die elsaß-loth ringische Hciinatbewcgnng zu erwarten seien. Die öffentliche Meinung in Frankreich war längst darüber vorbereitet durch die vorauSgcgangenen .Enthüllungen" über »deutsche Machcn- schgsten". die ihr die von der Regierung und den sozialistischen Verbänden iür unbedingt notwendig gehaltenen Unter- drückungSaktc verständlich machen sollten. Von den eigent lichen Forderungen der Autonomiste» hat man dem französi schen Volke nie ein wahres Bild gegeben. Im Innern Frai-kr i "S weist man nicht, dast daS elkast-lotbrinaischc Volk nichis fordert, als was ans Grnnd der Mindersteitenrcchte naiio el r Minori'äien nach ^euEgen viilkcrrrch»'Ichen Grund sätze» z istedt; Psl-ae dar Muttersprache. Gleichberechtigung der Landeskirche »sw. Die ungefähr gleichzeitig von "rchtS »ud links erhobenen Forderungen nach Unterdrückung der clsaß-lothrinalschen Antonomtsten konnten der Pariser Re- gicrnng die Ucber»e»gniig geben, dast von keiner Seite mehr tn Frankreich, anster non den Kommunisten, ein Einspruch gegen Diktaturmastnahmcn zu befürchten sein werde, während im letzten Jahre ähnliche Pläne der Regierung lAuSnahme- gesehe varthou) stillschweigend »urückge,ogen werden mußten. mit der Absicht, wie man zuerst vermutete, um eine Revision des Vertrages von Trtanon zu erzielen, sondern um die AuSctnandcrseYiing mit den Tttelbesttzern auf Frankreich abznichtebcn »nd sich selbst die vorteilhafte Avldanfivertnng zu verschaffen. Der ungarische Gesandte in Paris. Baron Koranni. habe bereits zugeben müssen, daß die ungarische Ncaicrnna seit niedreren Monaten von der An-rclcgenhcit wnstte und eine Misston nach Paris sandte, deren Auftrag zu definieren der Gesandte sorgfältig vermeidet. Der Donziger Blovier. Prozeh. Danzig, 11. Nov. Bvr dem Strafsenat des Danzigcr Obcrgcrichts fand heute die Verkündung deö Urteils im Pro zeß Blavier statt. R e g t e r u n g s r a t D r. B I a v i c r, der als Führer der Deutsch-Dan ziger Volkspartci in scharfer Opposition zur Regierung stand, war bekanntlich vor einigen Monaten wegen Beleidigung und Betruges z» drei Monate» Gefängnis und 2000 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Das Obergericht verwarf die Revision soweit cS sich um die Beleidigung handelte, hob dagegen das Urteil deö Landgerichtes wegen Betruges aus und verwies diese An gelegenheit zur nochmaligen Verhandlung an die Straf kammer zurück. lTU.j „Giornale b'Ilalia" qreisl -en französisch- serbischen Verlraa an. Nom, 15. Nov. Die Beunruhigung, die der Abschluß des französisch-sugoslawischen Abkommens in Italien her- vorgerusen hat, dauert an trotz aller offiziellen Beruhigung. Wesentlich genährt durch Kommentare der sugoslaivischcn Presie, die nach italienischer Auffassung ganz klar den ngrcs- llvcn Charakter des Vertrages durchblicken lallen und iugo- slawische Hoffnungen enthüllen, wie sie durch die Demon strationen mit dem Nuse ,^>och Fraickreich, nieder mit Italien" in Laibach und anderen Städten zum Ausdruck gekommen seien. Nach einer italienischen Würdiauna der jugoslawischen Prelle kommt »Giornale d'Italia" zu dem Schluß, nach der ossizicllen Auffassung nnd nach der össcntlichcn Mei nung über den fran-ösisch-snaoslawischen Vertra" müßte man dic'cn ohne jede Einschränkung anti-italienisch nnd anti faschistisch und direkt aus den Krieg gerichtet beurteilen. Die von einigen englischen Blättern gebrockte Version, daS französisch-jugoslawische Abkommen richte sich auch gegen Deutschland, weil Frankreich und Jugoslawien dieselben Interessen daran hätten, den Anschluß Oesterreichs »n Deutschland zu verhindern, findet tn der italienischen Presse noch keinen Widerhall. Das gut informierte »Giornale d'Iialia" stellt die Behauptung sugolsawiscster Blätter, der Vertrag bedeute eine Niederlage der italienischen Politik, die Behauptung entgegen, daß die Anregung. Italien für den Bei tritt zum französisch-sugoslawischen Abkommen zu gewinnen von dem französischen Botschafter Besnard auSgcgangen sei aber von Italien von vornherein abgelehnt wurde, weil Italien genügend guten Willen gezeigt habe, sich mit Jugo slawien zu verständigen. Nun find den« am 12. November, zehn Tage vor dem nennten Jahrestage der .Befreiung", vom Mlnisterrat samt, liche drei Zcitunaen verboten worben, die wegen ibrer großen Verbreitung im Volke den Franzosen besonders gefährlich er- 'chlenen. Es ist nicht aelaat aus Grund welcher Parogravhen des geltenden Rechtes dieser sensationelle Beschluß gefaßt worden ist. Ob er sich wiederum aus die Auslegung eines unter völlig anders gearteten Zcitnmständen geschossenen Ge- ictzcs stützt, daS dem Mintsterrat die Befugnis erteilt. Organe »in fremder Sprache" zu verbieten? Eine eigenartige Wendung tn dem der französischen Polizei nahestehenden »Journal dAlsace et de Lorraine" könnte daraus HIndcuten. baß man überhaupt nicht mehr nach Vorwänden sucht, da man die Macht in Händen hat: »Die Pressefreiheit hat bei diesem Verbot nicht mitzureden, sic ist nicht In Fraae gestellt. ES handelt sich einfach darnm. Misse tätern die Möglichkeit zu nehmen. Schaden zu stistcn..." — eine Auslegung, die in einem absolutistischen StaatSwcsen bester am Platze märe als tn einem Lande, daß sich stolz die Wiege der Menschenrechte und der Demokratie nennt. Französische Anfchlusr-Svrpen. Paris, lk. November. Der Berliner Korrespondent dcS »Echo de Paris" erwartet, daß der Anschluß Ocstcr. r-ichs an Deutschland in spätestens zwei Jahren äo knoto durchgeführt sein wird. Auf deutscher und österreichischer Seite werde eS zurzeit für zweckmäßig -angesehen, vor der offizielle» Stellung der Forderung des Anschlusses Im Völker, bund noch ciniae Zeit verstreichen zu lasten, nm den Anschluß juristisch und administrativ vollkommen vorznbereiten. Anderseits wünsche Stresemann. tn Genf aus die formelle Untersttitznng Dr. Seipel» rechnen zu können. Stresemann sei der Ansicht, daß Deutschland, Oesterreich nnd Ungarn die gleichen Absichten verfolgen und daher auch die gleiche Taktik etnzuschlagen und ihre Vertreter im Völkerbund Hand tn Hand zu marschieren hätten. 28 Tole in Pillsburg. Pittsburg. 1b. Non. Nach den letzten Nachrichten sind bei der Gasomctercxplosion 2tz Per Ionen ums Leben ge» kommen. 500 Personen wurden verletzt nnd etwa 5000 sind ohne Obdach. Außerdem werden viele Personen vermißt. Bei dem Unglück wurden besonders viele Kinder verletzt, da im Augenblick der Explosion der Unterricht im benachbarte« Lchulhansc begann Die Kinder rannte» voller Schrecken durch die Straßen wo sic von GlaStpliticr» um stürzen den Mauer«, zerrissenen elektrischen Leitungen verletzt wurden. Die Rcttnngömaniischast versucht durch Dynamitsprcngungcn eine» Weg durch das Gewirr der Eisentrümmcr zu bahnen, unter denen man noch viele Opfer vermutet. Nach weiteren Mcldniigcn befürchtet man, daß sich die Zahl der Toten noch erhöhen wird, da man glaubt, daß sich noch zahlreiche Personen unter den Trümmern befinden. Durch die Explosion wurden in dem ganzen ticscrgelcgcncn Stadtteil so starke Verwüstungen angcrichtct. als ob der Bezirk mit schweren Granatseuer belegt worden wäre. Eine Schule wurde infolge der hcrnmslicgcndcn Eisen- nnd Stahlstücke buchstäb lich bombardiert. Tic Bevölkerung befindet sich in größter Aufregung, da trotz der beruhigenden Versicherung der Behörden noch neue Explosionen befürchtet werden. Zahlreiche Häuserblocks befinden sich infolge der Erschütte- runq der Explosion ln sehr gefährlichem Zustande und von Zeit zu Zeit stürzt eines -er Hänser in sich zusammen. Etlcn- und Stahlstücke Steine »nd Schutt liege» in weitem Umkreis mehr als zwei Meter hoch. Einige Straßen sind nicht mehr zu erkenne» und gleichen einer lincntmirrbaren Masse z»- Keine Ausgabe -es deutschen Ozeanstuges. (Durch Funkspruch.s Berlin, 15. Nov. Wie eine hiesige Korrespondenz er- kühn trifll die Nachricht, daß nach dem Unfall der Heinkel- maschine »l) 1220" die deutsche Ozeanslugcxpedition, die noch über das Junkcrc-slugzeug »v 1230" verfügt, für dieses Jahr überhaupt abgebrochen werden soll, nicht zu. Die Besatzung dei Iunkersinaschine will trotz des Mißgeschickes in Hortha weiter znw Star» nach Neuinndland bereit bleiben tWTB.s Ueber die Zerstörung des Heinkel-Eindeckers liegt setzt ein authentischer Bericht des Piloten Merz vor. Danach herrschte in den frühen Morgenstunden des Sonntags, als der Start nach Amerika erfolgen sollte, bei an und für sich günstigem Flugwetter eine nicht unerhebliche Dünung vor Hvrta. Im Augenblick, als Merz die mit Voll- gas über die See dahinschießcnde Maschine abhebcn wollte, ging plötzlich aus Backbordscitc ein Ruck durch das Flugzeug, und zwar glaubte der Pilot, daß entweder die grobe See den Propeller zertrümmerte und daß ein abgeslogenes Propellerstück den Backbordschwimmer durchschlagen habe, oder daß eine Welle die Spitze dieses Schwimmers abgerissen habe. Aus jeden Fall sackte die Maschine im nächsten Augen blick durch, so daß beide Schwimmer unter Wasser gerieten. Der Eindecker, der seine volle Geschwindigkeit batte, überschlug sich vollkommen, wobei das Schwimmcrgcstcll «nd die linke Tragfläche wcggcristcn wurden. Die Kabine war sosor etwa zwei Meter unter der Wasseroberfläche und der Pilo Merz bezeichnet rS in seinem Bericht als ein förmliches Wunder, daß er sowohl wie der Funker Bock «nd der Bordmontenr Rhode sich unter Wasser aus dem Flugzeug» rnmps befreien und an die Oberfläche tauchen konnten. DaS Hauptverdienst an der Rettung der Besatzung und der Bergung der Maschine kommt dem in einem Motorboot herancilenden Kapitän Piiito aus Hortha zu. Die Hcinkcl-Fliegcr werden sich voraussichtlich am Donnerstag zur Heimreise cinschissen. Sin keim irker Oienn lua? Berlin, 15. November. Nach einer Meldung der »B. Z." aus Neuyork zufolge sichtete der Dampfer »Jsle de France" 250 Meilen südöstlich von Halifax ein Flugzeug, das in großer Höhe west-norb-ivest-wärts. also in Richtung Amerika, flog. Da Erknndnngssliige soweit seewärts nicht üblich sind, vermutet man, daß daö Flugzeug eine heimliche Ueber- querung des Ozeans unternimmt. Zeugenaussagen zum Untergang -er „Ma'al-a". London. 15. Nov. Der Dampfer »Empire Star", der aus die -Hilferufe deö Schisses »Prtneipcüa Mafalda" als erster an der llnglücksstelle erschien, traf heute in London ein. Der Kapitän Coopcr gibt über den Untergang des Schisses eine anschauliche Schilderung. Wir waren, so erklärte er, nur etwa vier Meilen non der ..Masalda" entfernt, als uns das erste Signal erreichte Um 5.45 Uhr kamen wir bei dem sinkenden Schiit an. Ans dem Deck war die Mannschaft gerade mit dem -Herablasien der Boote beschädigt. Zwei ober drei Boote schlugen um und die Insasien fielen ins Meer. Die Boote des ..Empire Star" wurden sofort anSgcsctzt und jedermann für da- RettnngSwerk ansgeboten. Der Zweite Offizier sagte aus. daß an Bord der „Mafalda" eine Panik ausbrach doch blieben Offiziere nnd Mannschaften Herr der Lage. Die Passagier: der ersten Klasse verhielten sich ruhig, und die Unruhe und Panik griff vor allem unter den Passagieren des Zwischendeck Platz. Die Knebelung des Deutschtums im Maß.
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